Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

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BingoBurner
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von BingoBurner »

H2O hat geschrieben:(03 Jun 2018, 14:19)

ß Bleiben wir also in unserer Mittelmäßigkeit gefangen. ß
welche mittelmässikeit ?

sag mal......? it-mässig...... ok, da gehe ich konform........aber Galileo z.b. war besser als gps bis man den geldhahn abgestellt hat.
ki ? bmw und co. haben dort sebst tesla aus dem rennen geworfen.....(bin tesla fan)


vorschläge.........ein eu finanzministerium......
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von Senexx »

Merkel allein zu Haus

La Stampa berichtet heute, dass Macron eine antideutsche Allianz mit den Italienern schmiedet. Mit einer geschwächten Merkel glaubt er, leichtes Spiel zu haben. Er verlangt die Reduzierung des deutschen Exportüberschusses mit den EU-Ländern und das übrige bekannte Horrorszenario.
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H2O
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(03 Jun 2018, 15:29)

Merkel allein zu Haus

La Stampa berichtet heute, dass Macron eine antideutsche Allianz mit den Italienern schmiedet. Mit einer geschwächten Merkel glaubt er, leichtes Spiel zu haben. Er verlangt die Reduzierung des deutschen Exportüberschusses mit den EU-Ländern und das übrige bekannte Horrorszenario.
Die Wahrscheinlichkeit eines solchen Bündnisses ist nicht besonders groß. Sie widerspräche auch der bisher gezeigten Klugheit des französischen Staatspräsidenten. Macht die südliche Sommerhitze den Zeitungsleuten zu schaffen? Durchaus möglich aber, daß Macron für sein Zukunftskonzept der Euro-Gruppe wirbt, nachdem so viel Ablehnung aus anderen EU-Staaten bekannt wurde.
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von Troh.Klaus »

Brainiac hat geschrieben:(03 Jun 2018, 10:41)
Man muss die Frage also abstrakter fassen. ZB:
"Sind Sie für die weitere politische Vertiefung der europäischen Integration?"
Hm, das Volk soll "demokratisch" bestimmen, aber man muss das Volk auch "richtig" befragen, dann gibt es auch die "richtigen" Antworten. Und die Politiker können sich dann über die "richtige" Fragestellung streiten.

Nee, wenn schon, denn schon. Lasst dem Volk doch seinen demokratischen Willen. Wenn die Leuts den Euro nicht (mehr) wollen - weg damit. Falls daraus Nachteile entstehen, es würde diejenigen, die so entschieden haben, zu allererst treffen. Wenn sie raus aus der EU wollen - gut. Falls dadurch der Handel in die Knie geht, können sich die Befürworter dieser Idee ja dann in die Schlangen an den Tafeln einreihen. Natürlich, wenn sich alles zum Besten wendet, hätten sie dadurch sicher unmittelbare ökonomische Vorteile und könnten auch mit stolz-geschwellter Brust sagen, das war auch mein Werk. Sollte es aber ganz schlimm kommen, kann man immer noch Schuldige suchen, am Besten Ausländer, im Innern wie im Äußern ...
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(03 Jun 2018, 11:43)
Wir leben in Deutschland nicht auf einer Insel. Diese jungen Menschen kommen dann zu uns und wir haben schließlich das Problem der Integration hier zu lösen.
Deutschland hat seit 10 Jahren vom niedrigen Euro als Exportnation und durch Zinsersparnis für den Staat profitiert. Dieses Gejammere von wohlstandsverwöhnten deutschen Sparern kann ich nicht mehr hören, zumal es auch andere Anlagemöglichkeiten gibt. Anderen EU-Ländern immer nur Erpressung zu unterstellen, ist keine Haltung für notwendige Kooperaton.
Senexx hat geschrieben:(03 Jun 2018, 11:56)
Sie können die Entwertung von Geldvermögen, die Probleme der Betriebsrenten und der Lebensversicherungen nicht wegdiskutieren.
Und sie können nicht wegdiskutieren, dass die Deutschen nach ihrem Privatvermögen zu den armen Schluckern gehören.
Und sie können nicht wegdiskutieren, dass die Wohneigentumsquote in Deutschland einer der niedrigsten ist, wir ein Volk von Mietern sind.
Und sie können nicht wegdiskutieren, das wir eine Rente mit 67 haben, andere mit 63 und früher in Pension gehen. Und dass wir immer weiter absinkendes Rentenniveau haben.
Ja, sie können so tun, als seien wir die wahren Profiteure und müssten noch mehr Lasten der anderen schultern.
Wir haben, wie andere Euro-Länder, auch vom Euro profitiert. Für unsere Art der privaten Altersvorsorge können die anderen Euroländer nichts. Wohnungsbaugenossenschaften sind eine gute Alternative für mangelndes Eigenkapital zum individuellen Wohneigentum. Aktienfondsratensparen wie in Frankreich oder Großbritannien ist eine gute Alternative für Lebensversicherungen, die hauptsächlich in Staatspapiere mit geringer Bonität investieren. Wir sind einfach zu bequem, unsere liebgewonnenen Eigenarten zu ändern. Das ist zwar menschlich, aber nicht der Fehler oder gar die Schuld unserer Nachbarn.
Zuletzt geändert von Wähler am So 3. Jun 2018, 18:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von Wähler »

LiberalKonservativ hat geschrieben:(03 Jun 2018, 12:13) Während Reiche einen Großteil ihres Vermögens in Immobilien und Wertpapiere investiert haben, hat 0815 Lieschen und Michel hauptsächlich in Zinsprodukte investiert und zahlt Negativzinsen (wenn nicht offen, dann verdeckt über Gebühren).
3. Zum "Export Profiteuer" Deutschland:
Ihnen ist schon bewusst, dass der Export primär auf Kredit erfolgt? Nennt sich Außenhandelsüberschuss. Die Risiken von diesem Modell türmen sich in der Bundesbank, für die letztendlich der deutsche Steuerzahler gerade stehen muss. Die Gewinnne aus diesen Exporten fließen als Dividenden mehrheitlich wieder ins Ausland (54% des Dax gehört ausländischen Investoren). Chapeau! Gewinne fließen privatisiert ins Ausland, die Risiken bleiben sozialisiert in der Bundesbank in Deutschland.
Wir haben, wie andere Euro-Länder, auch vom Euro profitiert. Für unsere Art der privaten Altersvorsorge können die anderen Euroländer nichts. Wohnungsbaugenossenschaften sind eine gute Alternative für mangelndes Eigenkapital zum individuellen Wohneigentum. Aktienfondsratensparen wie in Frankreich oder Großbritannien ist eine gute Alternative für Lebensversicherungen, die hauptsächlich in Staatspapiere mit geringer Bonität investieren. Wir sind einfach zu bequem, unsere liebgewonnene Eigenarten zu ändern. Das ist zwar menschlich, aber nicht der Fehler oder gar die Schuld unserer Nachbarn. Es fehlt in Deutschland in der breiten Masse an finanzieller Kompetenz. Da hilft nur Bildung, wofür die Deutschen bekanntlich weniger ausgeben, als ihre Nachbarn.
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von Brainiac »

Troh.Klaus hat geschrieben:(03 Jun 2018, 17:57)

Hm, das Volk soll "demokratisch" bestimmen, aber man muss das Volk auch "richtig" befragen, dann gibt es auch die "richtigen" Antworten. Und die Politiker können sich dann über die "richtige" Fragestellung streiten.

Nee, wenn schon, denn schon. Lasst dem Volk doch seinen demokratischen Willen. [...]
Was soll mir das jetzt sagen. :?:

Dass das Ergebnis von der Fragestellung abhängt, dürfte unstrittig sein. Wie würdest du das denn formulieren, damit "das Volk seinen demokratischen Willen bekommt"? Dutzende Einzelfragen zu stellen, scheint mir kein sinnvoll machbarer Ansatz zu sein, man muss sich schon auf etwas Zusammenfassendes festlegen.
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von H2O »

Wähler hat geschrieben:(03 Jun 2018, 18:37)

....

...Da hilft nur Bildung, wofür die Deutschen bekanntlich weniger ausgeben, als ihre Nachbarn.
https://www.destatis.de/Europa/DE/Staat ... leich.html

Dabei sollte dann auch die Höhe des BIP berücksichtigt werden.
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von LiberalKonservativ »

Wähler hat geschrieben:(03 Jun 2018, 18:27)

Wir haben, wie andere Euro-Länder, auch vom Euro profitiert. Für unsere Art der privaten Altersvorsorge können die anderen Euroländer nichts. Wohnungsbaugenossenschaften sind eine gute Alternative für mangelndes Eigenkapital zum individuellen Wohneigentum. Aktienfondsratensparen wie in Frankreich oder Großbritannien ist eine gute Alternative für Lebensversicherungen, die hauptsächlich in Staatspapiere mit geringer Bonität investieren. Wir sind einfach zu bequem, unsere liebgewonnenen Eigenarten zu ändern. Das ist zwar menschlich, aber nicht der Fehler oder gar die Schuld unserer Nachbarn.
Konkretisieren Sie mal bitte Ihr "Wir". Ich kann diese Pauschalausagen "Wir/Deutschland sind die größten Euro Profiteure" nicht mehr hören. Ich habe Ihnen oben die Wirkungsweisen auch für Laien verständlich aufgezeigt. Dass die deutsche Mittelschicht v.a. in Fixed Income Produkte investiert sind, hat auch mit politischer Steuerung und Regulierung zu tun. Da jetzt einfach zu sagen: Ihr seid selbst schuld, wenn ihr so blöd seid und in Fixed Income und nicht in Equity geht, halte ich für reichlich deplaziert.

Zur Bildung: Ist jetzt hier zwar nicht das Thema, aber das Problem im Bildungssystem liegt nicht am Geld sondern primär an einer komplett ideologischen Bildungspolitik.
Zuletzt geändert von LiberalKonservativ am So 3. Jun 2018, 22:11, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von LiberalKonservativ »

BingoBurner hat geschrieben:(03 Jun 2018, 13:07)

ach du s......."totalitärsten Parteien"
soll ich dir mal sagen was totalitär ist ?

hautkrebs
asthma
lungenkrebs

but wait......was macht die dämliche eu........?
sie verklagt deutschland obwohl wir doch alle wissen........das deutsche auto ist safe.....
trump macht das richtig. er setzt auf dampfmaschinen..........ähmmmm kohlekraft......und zölle auf stahl.

schuld sind die grünen....ganz klar......ironie aus
..................ich ...........ignoriere...............alle .....infantil..............geschriebenen...... post..............
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von Fliege »

Stellt Merkel ihren Rücktritt in Aussicht? Immerhin sagt sie im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: "Europa muss handlungsfähig sein – nach außen und innen" (FAZ online plus, 3. Juni 2018).
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von Troh.Klaus »

Brainiac hat geschrieben:(03 Jun 2018, 19:41)
Was soll mir das jetzt sagen. :?:
Dass das Ergebnis on der Fragestellung abhängt, dürfte unstrittig sein. Wie würdest du das denn formulieren, damit "das Volk seinen demokratischen Willen bekommt"? Dutzende Einzelfragen zu stellen, scheint mir kein sinnvoll machbarer Ansatz zu sein, man muss sich schon auf etwas Zusammenfassendes festlegen.
Nope, Einzelfragen!
Kann natürlich sein, dass die Antworten zu den Einzelfragen sich dann gegenseitig konterkarieren. Dann gibt es die Wiederholung als Oder-Frage.
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von BingoBurner »

LiberalKonservativ hat geschrieben:(03 Jun 2018, 22:07)

..................ich ...........ignoriere...............alle .....infantil..............geschriebenen...... post..............


tust du nicht.............hastvdu ein realitast problem ?
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von BingoBurner »

Fliege hat geschrieben:(03 Jun 2018, 22:26)

Stellt Merkel ihren Rücktritt in Aussicht? Immerhin sagt sie im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: "Europa muss handlungsfähig sein – nach außen und innen" (FAZ online plus, 3. Juni 2018).

das ist die letzte amzeit von merkel
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von Fliege »

BingoBurner hat geschrieben:(03 Jun 2018, 23:14)

das ist die letzte amzeit von merkel
Sie geht erst, wenn sie alle ihre Spielzeuge kaputt gemacht hat?
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von Brainiac »

Troh.Klaus hat geschrieben:(03 Jun 2018, 22:46)

Nope, Einzelfragen!
Kann natürlich sein, dass die Antworten zu den Einzelfragen sich dann gegenseitig konterkarieren. Dann gibt es die Wiederholung als Oder-Frage.
Also 30-50 Einzelfragen parallel und koordiniert in 28 Staaten?
Kaum zu organisieren, und danach wird man so schlau sein wie zuvor, weil keiner eine zusammenfassende und konsensfähige Interpretation herstellen kann. Man wiederholt eine Volksabstimmung auch nicht mal eben so, siehe Brexit.

Und wie sollen die Einzelfragen überhaupt lauten? "Sind Sie für eine vertiefte europäische Integration auf dem Gebiet X", X = Verteidigung, Energie, Soziales...?
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von BingoBurner »

Fliege hat geschrieben:(03 Jun 2018, 23:19)

Sie geht erst, wenn sie alle ihre Spielzeuge kaputt gemacht hat?




eine tolle frau........hast du mit putin telefoniert ?
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(03 Jun 2018, 18:27)
Wir haben, wie andere Euro-Länder, auch vom Euro profitiert. Für unsere Art der privaten Altersvorsorge können die anderen Euroländer nichts. Wohnungsbaugenossenschaften sind eine gute Alternative für mangelndes Eigenkapital zum individuellen Wohneigentum. Aktienfondsratensparen wie in Frankreich oder Großbritannien ist eine gute Alternative für Lebensversicherungen, die hauptsächlich in Staatspapiere mit geringer Bonität investieren. Wir sind einfach zu bequem, unsere liebgewonnenen Eigenarten zu ändern. Das ist zwar menschlich, aber nicht der Fehler oder gar die Schuld unserer Nachbarn.
LiberalKonservativ hat geschrieben:(03 Jun 2018, 22:04)
Konkretisieren Sie mal bitte Ihr "Wir". Ich kann diese Pauschalausagen "Wir/Deutschland sind die größten Euro Profiteure" nicht mehr hören. Ich habe Ihnen oben die Wirkungsweisen auch für Laien verständlich aufgezeigt. Dass die deutsche Mittelschicht v.a. in Fixed Income Produkte investiert sind, hat auch mit politischer Steuerung und Regulierung zu tun. Da jetzt einfach zu sagen: Ihr seid selbst schuld, wenn ihr so blöd seid und in Fixed Income und nicht in Equity geht, halte ich für reichlich deplaziert.
Bitte korrekt zitieren. Ich habe geschrieben, dass wir deutschen Steuerzahler auch vom Euro profitiert haben, durch 100 Milliarden geringere Zinszahlungen und durch billigere Exporte. Auf mein Argument mit den 90 Millionen Lebensversicherungen, dem Aktienfondsratensparen und den Wohnungsbaugenossenschaften sind Sie überhaupt nicht konkret eingegangen. Die Komplexität mit der Geldpolitik der EZB und den Target-2-Salden haben Sie nicht für Laien verständlich erklärt. Ich kenne niemanden, der das kann.;) Banken müssen für Staatspapiere nach wie vor kein Eigenkapital in ihrer Bilanz vorhalten. Wir als Gesellschaften in den Euro-Ländern gehen also mit finanziellen Risiken falsch um.
Zuletzt geändert von Wähler am Mo 4. Jun 2018, 18:37, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von Orbiter1 »

H2O hat geschrieben:(03 Jun 2018, 14:19)

Das sinnvoll Mögliche unverzüglich auf den Weg bringen, völlig klar. Und dann an Konzepten arbeiten, wie wir uns Europa in 20, 50 und 100 Jahren vorstellen. Von der Kanzlerin erwarte ich keinen sogenannten großen Wurf. Der große Wurf Mitmenschlichkeit ist ihr so gründlich mißlungen, daß sie sich wohl nie wieder ein Herz fassen wird. Da kann uns als Deutsche nur trösten, daß ein Macron auch nicht mit jeder Präsidentenwahl aus dem Nichts aufstrahlt. Bleiben wir also in unserer Mittelmäßigkeit gefangen. Etwas Hoffnung habe ich dennoch: Die Verhandlungen D & F auf Regierungsebene sind ja nicht mit einem Pressegespräch der Kanzlerin beendet. Da erwarte ich schon noch ein Ringen um eine gemeinsame Lösung.
Inzwischen gibt es ja eine erste Antwort von Merkel auf die Vorschläge von Macron. Wie erwartet geht das kaum über den Koalitionsvertrag hinaus. Zu jedem Vorschlag von Macron lautet die Antwort von Merkel „Ja, aber“. Die größten Differenzen gibt es sicher beim eigenständigen Eurozonenhaushalt in der Größenordnung von mehreren Prozent des BSP (das wären mindestens 300 Mrd € pro Jahr) für Arbeitsbeschaffung und Investitionen in primär wirtschaftlich schwachen EU-Regionen. Da sieht Merkel eher die Fortführung des Juncker-Investitionsfonds im niedrigen 2-stelligen Mrd-Bereich. Hier eine erste Einschätzung der FAZ zur Antwort Merkels auf Macron’s Vorschläge. http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 20502.html
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von H2O »

Die Kanzlerin will also die Gesamt-EU in Finanzfragen möglichst weitgehend im Spiel halten, während Präsident Macron mit der Euro-Zone voran gehen will. Ich bin gespannt, was dann nach ausgiebigen Verhandlungen D & F daraus wird. Beides zugleich ist wohl schwer unter einen Hut zu bringen. Oder Präsident Juncker greift wieder seinen Plan auf, den Euro als Gemeinschaftswährung mit Hochdruck durch zu setzen. Dann gäbe es formal Deckungsgleichheit.

Wer bekommt denn Euros als Hilfskredit: Euro-Partner oder jeder EU-Partner? Da gäbe es ja einige Kandidaten... und weitere stehen in der Warteschlange.

Der gemeinsame Grenzschutz national "unabhängig"... das riecht doch nach neuem Streit. Ich stelle mir dazu ein Riesendurcheinander an der Grenze zur Ukraine oder Weißrußland vor, also keinen Verteidigungsfall. Wird dann die EU... oder doch Polen und Litauen allein... für geordnete Abläufe sorgen? Welchen Wert hat eine "europäische Asylpolitik", wenn sich die Visegrad-Staaten weiterhin weigern, sich Kontingenten zugewiesener Flüchtlinge zu öffnen.

Gemeinsame Vereinheitlichung und Beschaffung von Wehrmaterial, das ist ja harmlos im Vergleich dazu, ob es in einigen Jahren noch eine Bundeswehr gibt, über deren Einsatz der Bundestag befinden kann. Da werden Kanzlerin und Präsident Macron sich wohl noch gründlich beraten müssen. Eine Verbundstruktur mit der Möglichkeit, sich an Einsätzen zu beteiligen oder sich heraus zu halten... das ist doch nicht Fisch und auch nicht Fleisch! Ich stelle mir eine militärische Führung vor, die mit einem solchen Haufen einen Einsatz planen soll... grober Unfug!

Irgendwann ist der Sprung heraus aus der nationalen Eingrenzung nicht mehr zu vermeiden, aber der Abschied tut offenbar weh! Da fehlt die Zukunftsplanung, wie diese EU dann funktionieren soll.

Aber der Grund für weiterführende politische Gespräche und Verhandlungen ist gelegt, und das ist schon einmal erfreulich! Der Konflikt der Euro-Zone mit der EU allgemein muß ausgetragen werden.
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von Troh.Klaus »

Brainiac hat geschrieben:(03 Jun 2018, 23:36)

Also 30-50 Einzelfragen parallel und koordiniert in 28 Staaten?
Kaum zu organisieren, und danach wird man so schlau sein wie zuvor, weil keiner eine zusammenfassende und konsensfähige Interpretation herstellen kann. Man wiederholt eine Volksabstimmung auch nicht mal eben so, siehe Brexit.

Und wie sollen die Einzelfragen überhaupt lauten? "Sind Sie für eine vertiefte europäische Integration auf dem Gebiet X", X = Verteidigung, Energie, Soziales...?
Ja, das wird bestimmt lustig, solche Volksabstimmungen auf europäischer Ebene.
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von Orbiter1 »

Troh.Klaus hat geschrieben:(04 Jun 2018, 09:38)

Ja, das wird bestimmt lustig, solche Volksabstimmungen auf europäischer Ebene.
Es wird sinnvollerweise keine Volksabstimmungen geben.
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von Orbiter1 »

Den Grünen kann es mit der Abtretung von Befugnissen an das EU-Parlament offenbar nicht schnell genug gehen.

„Grünen-Chefin Baerbock: EU-Währungsfonds muss dem EU-Parlament unterstellt werden um die Demokratie in Europa zu stärken. Die nicht ausreichende Ernstnahme des Parlaments ist die falsche Antwort auf den Rechtsruck in Europa.“

Tolle Idee, über die Mittelverwendung entscheidet das EU-Parlament, die Mittel selbst und die Haftung für die Entscheidung sollen von den Mitgliedstaaten getragen werden. Bei der Frage wie sich die EU und das EU-Parlament bei den Wählern noch unbeliebter machen könnte fällt mir da nicht mehr allzuviel ein.
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von Orbiter1 »

Was man auch im Hinterkopf behalten sollte. Es gibt noch jemanden der die Institution EU loswerden will und lieber bilaterale Vereinbarungen trifft.

"Deutschland ist empört. Nur wenige Stunden nach der Veröffentlichung eines Interviews des US-Botschafters in Deutschland, Richard Grenell, werden die ersten Rufe laut, ihn des Landes zu verweisen. Der Grund: In einem Gespräch mit dem rechten US-Portal Breitbart hatte der Trump-Mann erklärt, er wolle konservative Kräfte in Europa stärken, die gegen das Establishment sind. Die Passagen, in denen er von der schweigenden Mehrheit spricht, dem Wohlergehen der normal arbeitenden Menschen, der Kritik an der aktuellen Flüchtlingspolitik und überhaupt dem Abgehobensein der politischen Eliten, könnte er auf einer Veranstaltung der rechtskonservativen AFD wiederholen - der Applaus wäre ihm sicher." Quelle: http://www.dw.com/de/kommentar-die-usa- ... a-44068021
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von LiberalKonservativ »

Orbiter1 hat geschrieben:(04 Jun 2018, 10:02)

Es wird sinnvollerweise keine Volksabstimmungen geben.
Und das wird der Grund sein, weshalb das gesamte Projekt inhärent instabil bleiben wird. Es fehlt die demokratische Legitimations Basis. Ein Hausbau beginnt immer mit der Betonierung der Bodenplatt als Basisfundament. Das will man hier nicht machen, weil man den Wähler für zu unaufgeklärt hält. Diese Arroganz gepaart mit dem, in meinen Augen, undemokratischen Vorgehen wird das ganze Projekt eines Tages in die Luft sprengen.
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von LiberalKonservativ »

Wähler hat geschrieben:(04 Jun 2018, 06:14)

Bitte korrekt zitieren. Ich habe geschrieben, dass wir deutschen Steuerzahler auch vom Euro profitiert haben, durch 100 Milliarden geringere Zinszahlungen und durch billigere Exporte. Auf mein Argument mit den 90 Millionen Lebensversicherungen, dem Aktienfondsratensparen und den Wohnungsbaugenossenschaften sind Sie überhaupt nicht konkret eingegangen. Die Komplexität mit der Geldpolitik der EZB und den Target-2-Salden haben Sie nicht für Laien verständlich erklärt. Ich kenne niemanden, der das kann.;) Banken müssen für Staatspapiere nach wie vor kein Eigenkapital in ihrer Bilanz vorhalten. Wir als Gesellschaften in den Euro-Ländern gehen also mit finanziellen Risiken falsch um.
Haben Sie nicht. Sie schrieben plakativ von "Deutschland" und "wir". Und wer zahlt für diese gesparten Zinszahlungen? Habe ich oben beschrieben: Eine Vermögenssteuer der Mittelschicht. Diese Fakten können Sie nicht weg reden. Wenn Sie das für richtig und sozial halten, ok. Ich halte es für eine schreinde Ungerechtigkeit. Und ich bin sehr wohl auf die Asset Allocation wegen der Regulierung eingegangen.
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(04 Jun 2018, 06:14)
Bitte korrekt zitieren. Ich habe geschrieben, dass wir deutschen Steuerzahler auch vom Euro profitiert haben, durch 100 Milliarden geringere Zinszahlungen und durch billigere Exporte. Auf mein Argument mit den 90 Millionen Lebensversicherungen, dem Aktienfondsratensparen und den Wohnungsbaugenossenschaften sind Sie überhaupt nicht konkret eingegangen. Die Komplexität mit der Geldpolitik der EZB und den Target-2-Salden haben Sie nicht für Laien verständlich erklärt. Ich kenne niemanden, der das kann.;) Banken müssen für Staatspapiere nach wie vor kein Eigenkapital in ihrer Bilanz vorhalten. Wir als Gesellschaften in den Euro-Ländern gehen also mit finanziellen Risiken falsch um.
LiberalKonservativ hat geschrieben:(05 Jun 2018, 22:03)
Haben Sie nicht. Sie schrieben plakativ von "Deutschland" und "wir". Und wer zahlt für diese gesparten Zinszahlungen? Habe ich oben beschrieben: Eine Vermögenssteuer der Mittelschicht. Diese Fakten können Sie nicht weg reden. Wenn Sie das für richtig und sozial halten, ok. Ich halte es für eine schreinde Ungerechtigkeit. Und ich bin sehr wohl auf die Asset Allocation wegen der Regulierung eingegangen.
Dem privaten Zinsverlust der sogenannten Mittelschicht stehen höhere staatliche Leistungen für die Mittelschicht in Folge der Zinsersparnis gegenüber, also Prinzip rechte Tasche linke Tasche:
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 27083.html
FAZ 19. Juli 2010 Transferleistungen Unserer Mittelschicht geht es prächtig
siehe auch Grafik Nr. 3 Was die Mittelschicht bekommt und zahlt
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 19537.html
Es gibt für Deutschland keine besseren empirischen Daten und Fakten, als das Sozioökonomische Panel.
Außerdem hat die Mittelschicht die Möglichkeit, ihr Anlageverhalten den veränderten Rahmenbedingungen anzupassen. Auch wenn die Mittelschicht hier in Deutschland leicht schrumpft, vergessen Sie bitte nicht die hohe Jugendarbeitslosigkeit in den EU-Südstaaten. Ich bin nicht für eine sozialstaatliche Transferunion innerhalb der EU, aber die Einordnung "schreiende Ungerechtigkeit" gegenüber der deutschen Mittelschicht halte ich angesichts persönlicher Verwandtschaftsbeziehungen nach Frankreich, Belgien und Italien für übertrieben.
Zuletzt geändert von Wähler am Mi 6. Jun 2018, 10:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von H2O »

@ Wähler: Vorstehenden Beitrag halte ich für wohltuend sachlich. Vielen Dank!

Eine Anmerkung zu "sozialstaatlichen Transfers". Solche Leistungen sind so lange grober Unfug, wie die Leistenden nicht über die gesamte Politik der Empfänger mitbestimmen können... und umgekehrt. Man stelle sich vor, ein besonders "fortschrittlicher" Staat führt das "bedingungslose Grundeinkommen für alle" ein und bemerkt, daß er dieses Gesellschaftsmodell nicht wuppen kann. Dann ist es natürlich gut, wenn der reiche Onkel aus Europa bedingungslos einspringt... :D

Klar, so geht das nicht! Aber wenn wir die EU zu einem einheitlichen Wirtschaftsraum hin entwickeln, dann muß uns auch zu Sozialfragen der Gemeinschaft etwas einfallen. Das eine ist ohne das andere auch nicht recht vorstellbar.
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von Wähler »

H2O hat geschrieben:(06 Jun 2018, 07:49)
Eine Anmerkung zu "sozialstaatlichen Transfers". Solche Leistungen sind so lange grober Unfug, wie die Leistenden nicht über die gesamte Politik der Empfänger mitbestimmen können... und umgekehrt. Man stelle sich vor, ein besonders "fortschrittlicher" Staat führt das "bedingungslose Grundeinkommen für alle" ein und bemerkt, daß er dieses Gesellschaftsmodell nicht wuppen kann. Dann ist es natürlich gut, wenn der reiche Onkel aus Europa bedingungslos einspringt... :D
Klar, so geht das nicht! Aber wenn wir die EU zu einem einheitlichen Wirtschaftsraum hin entwickeln, dann muß uns auch zu Sozialfragen der Gemeinschaft etwas einfallen. Das eine ist ohne das andere auch nicht recht vorstellbar.
Die Sozialpolitik fällt nach wie vor in die nationale Zuständigkeit, weshalb eine EU-weite Arbeitslosenversicherung ein schwer vorstellbarer Paradigmenwechsel wäre. Wenn Deutschland sich endlich als offenes Einwanderungsland mit klaren Bedingungen für EU-Binnenwanderer und Flüchtlinge definieren würde, könnte es auch etwas gegen die Jugendarbeitslosigkeit in den EU-Südländern tun. Damit wäre auch den nationalkonservativen Populisten hierzulande viel Wind aus den Segeln genommen.
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von H2O »

Wähler hat geschrieben:(06 Jun 2018, 10:16)

Die Sozialpolitik fällt nach wie vor in die nationale Zuständigkeit, weshalb eine EU-weite Arbeitslosenversicherung ein schwer vorstellbarer Paradigmenwechsel wäre. Wenn Deutschland sich endlich als offenes Einwanderungsland mit klaren Bedingungen für EU-Binnenwanderer und Flüchtlinge definieren würde, könnte es auch etwas gegen die Jugendarbeitslosigkeit in den EU-Südländern tun. Damit wäre auch den nationalkonservativen Populisten hierzulande viel Wind aus den Segeln genommen.
Diese Regelung kann ich mir nur vorstellen, wenn wir Europäer in einem gemeinsamen Staatswesen
auch gemeinsam über unser Schicksal bestimmen. So lange die Richtlinien der Politik in 27 Hauptstädten festgelegt werden, ist daran gar nicht zu denken.

Was wir tun könnten, das wäre die Arbeitsaufnahme und Berufsausbildung für junge arbeitslose Südstaatler erleichtern. Aber dort verstimmt vor Ort bleiben und auf den Trost aus Deutschland warten, das findet niemals meine Zustimmung. Das "Geschäft" muß beiden Seiten einen Vorteil bieten.

Im Grunde haben wir diese Möglichkeit heute schon. Da könnte man noch etwas mehr mit dem Spracherwerb tun und mit der Unterbringung von Auszubildenden, vielleicht noch landeseigene Ausbilder hier vor Ort einbinden... Mentalität, Sprache... aber danach setzt auch bei mir Ratlosigkeit ein.
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(06 Jun 2018, 10:16)
Die Sozialpolitik fällt nach wie vor in die nationale Zuständigkeit, weshalb eine EU-weite Arbeitslosenversicherung ein schwer vorstellbarer Paradigmenwechsel wäre. Wenn Deutschland sich endlich als offenes Einwanderungsland mit klaren Bedingungen für EU-Binnenwanderer und Flüchtlinge definieren würde, könnte es auch etwas gegen die Jugendarbeitslosigkeit in den EU-Südländern tun. Damit wäre auch den nationalkonservativen Populisten hierzulande viel Wind aus den Segeln genommen.
H2O hat geschrieben:(06 Jun 2018, 12:31)
Was wir tun könnten, das wäre die Arbeitsaufnahme und Berufsausbildung für junge arbeitslose Südstaatler erleichtern.
Im Grunde haben wir diese Möglichkeit heute schon. Da könnte man noch etwas mehr mit dem Spracherwerb tun und mit der Unterbringung von Auszubildenden, vielleicht noch landeseigene Ausbilder hier vor Ort einbinden... Mentalität, Sprache... aber danach setzt auch bei mir Ratlosigkeit ein.
Deutschland braucht keine EU-weite Arbeitslosenversicherung zu unterstützen, wenn es ein offenes Einwanderungsland mit klaren und fairen Bedingungen für EU-Binnenwanderer wird.
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von H2O »

Wähler hat geschrieben:(06 Jun 2018, 13:55)

Deutschland braucht keine EU-weite Arbeitslosenversicherung zu unterstützen, wenn es ein offenes Einwanderungsland mit klaren und fairen Bedingungen für EU-Binnenwanderer wird.
Aber das ist unser Land doch schon längst durch das Recht auf Arbeitsaufnahme innerhalb der EU; in der EU kann jeder EU-Bürger frei seinen Arbeitsplatz wählen. Wichtig ist nur, daß er jemanden findet, der ihn dauerhaft (6 Monate?) mit sozialversichert beschäftigt. Davon machen jährlich 200.000 Polen Gebrauch und 300.000 Rumänen. Ich wollte diese Zahlen auch nicht glauben, aber sie sind in einer amtlichen Statistik nach zu lesen.

Unser Land ist sogar noch weiter gegangen und hat Mitarbeiter des Bundsamtes für Arbeit in die Zentren der Jugendarbeitslosigkeit in Südeuropa entsandt., hat Sprachkurse für Interessenten an einer Berufsausbildung in Deutschland organisiert. Einen überwältigenden Erfolg hat diese Maßnahme nicht gehabt.

Daß man in Deutschland nicht als Fachmann auftreten kann, wenn man weder Deutsch noch Englisch genügend gut beherrscht, das ist ja auch klar. Da spielen Arbeitgeber und vermutlich auch Gewerkschaften nicht mit.

Deshalb frage ich ganz unschuldig: Was könnte Deutschland denn tun, damit in Ihrem Sinne klare und faire Bedingungen zur Arbeitsaufnahme von EU-Bürgern herrschen? Ich sehe da wirklich kaum noch Verbesserungsmöglichkeiten, die nicht schon in den EU-Verträgen ("die Grundfreiheiten im Binnenmarkt") enthalten sind.
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von Senexx »

H2O hat geschrieben:(06 Jun 2018, 12:31)
Was wir tun könnten, das wäre die Arbeitsaufnahme und Berufsausbildung für junge arbeitslose Südstaatler erleichtern.
Es ist nicht unsere Aufgabe, die Defizite der Südländer auszugleichen. Die Berufsausbildung von deren Jugend ist erst einmal deren Aufgabe.

Ich bin strikt dagegen, auch nur einen Euro dafür auszugeben. Wir sollten höchstens mehr Geld in unsere Schulen, Hochschulen und Berufsschulen stecken.

Die anderen könnn sich dann an unseren Beispiel orientieren.
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von Wähler »

H2O hat geschrieben:(06 Jun 2018, 14:26)
Deshalb frage ich ganz unschuldig: Was könnte Deutschland denn tun, damit in Ihrem Sinne klare und faire Bedingungen zur Arbeitsaufnahme von EU-Bürgern herrschen? Ich sehe da wirklich kaum noch Verbesserungsmöglichkeiten, die nicht schon in den EU-Verträgen ("die Grundfreiheiten im Binnenmarkt") enthalten sind.
Senexx hat geschrieben:(06 Jun 2018, 15:18)
Es ist nicht unsere Aufgabe, die Defizite der Südländer auszugleichen. Die Berufsausbildung von deren Jugend ist erst ein
mal deren Aufgabe.
Ich bin strikt dagegen, auch nur einen Euro dafür auszugeben. Wir sollten höchstens mehr Geld in unsere Schulen, Hochschulen und Berufsschulen stecken.
Die anderen könnn sich dann an unseren Beispiel orientieren.
Genau diese Haltung stört mich. Wir erwarten fertig ausgebildete Fachkräfte, die möglichst in der Heimat schon Deutsch mit Level B2 gelernt haben. Das sollten wir aber dann wenigstens in einem Einwanderungsgesetz auch so festhalten, damit die anderen wissen, worauf sie sich in Deutschland einlassen. Entwicklungshilfe an Flüchtlingen hier vor Ort mit Rückkehrprämien dürfte dann wohl als "teurer Luxus" auch nicht ansatzweise möglich werden. Und Solidararbeit für langzeitarbeitslose Hartz-IV-Empfänger? Wo kämen wir denn da hin in Deutschland. ;) Die Fachkräfte wachsen aber auch hier in Deutschland nicht "auf Bäumen" zahlreich genug nach.
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von Senexx »

"Wir" erwarten keine Fachkräfte. Wenn Unternehmen Fachkräfte brauchen, müssen sie diese anwerben und ausbilden und dafür zahlen.

Wir haben immer noch 2,5 Millionen Arbeitslose.
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(06 Jun 2018, 15:18)

Es ist nicht unsere Aufgabe, die Defizite der Südländer auszugleichen. Die Berufsausbildung von deren Jugend ist erst einmal deren Aufgabe.

Ich bin strikt dagegen, auch nur einen Euro dafür auszugeben. Wir sollten höchstens mehr Geld in unsere Schulen, Hochschulen und Berufsschulen stecken.

Die anderen könnn sich dann an unseren Beispiel orientieren.
Das wäre grundsätzlich die richtige Einstellung: Jede Gesellschaft soll sich doch in eigener Verantwortung entwickeln. Unter den herrschenden Umständen halte ich diese Einstellung aber für wenig sinnvoll. Wir sehen ja, daß diese Gesellschaften an sich selbst scheitern. Um dort überhaupt etwas zu verbessern, müßte man dort ein sehr strenges Kontrollsystem aufbauen, das dort Korruption und Mißwirtschaft und Vetternwirtschaft und Rechtsbeugung eindämmt. Von allein geschieht das nicht, und ein fremdes Kontrollsystem würde sehr bald als verhaßtes fremdes Herrschaftssystem empfunden.

Wenn man dann aber helfen möchte, um unsere Gemeinschaft auf bessere Füße zu stellen, dann muß die Hilfe hier in unserem Lande aufgebaut werden. Ohne Sprachvermittlung geht das aber nicht; die könnte man im fremden Land bereit stellen, notfalls sogar für Grundlagenfächer bis zur Mittelschule für jene Bewerber, die eine Arbeitsaufnahme in Deutschland anstreben.

Gut ausgebildete und berufserfahrene Leute mit brauchbaren deutschen Sprachkenntnissen könnte unsere Wirtschaft vor Ort in der EU und hier im Lande gebrauchen. Oft, so heißt es, scheitern Investitionsvorhaben in der EU daran, daß einfach nicht die Fachleute an zu werben sind, die für einen funktionierenden Betrieb einer neuen Niederlassung benötigt werden. Wir verfolgen also mit unserer Hilfe keineswegs uneigennützige Ziele.
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(06 Jun 2018, 16:26)

"Wir" erwarten keine Fachkräfte. Wenn Unternehmen Fachkräfte brauchen, müssen sie diese anwerben und ausbilden und dafür zahlen.

Wir haben immer noch 2,5 Millionen Arbeitslose.
An deren Entwicklung und Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt arbeiten aber seit Jahren sehr viele Menschen mit Umschulungen und Fortbildungen. Da kann niemand sagen, daß unsere Wirtschaft und unsere Gesellschaft keine Anstrengungen machten, diese Menschen wieder auf eigene Füße zu stellen. Das Ergebnis dieser Bemühungen ist eben nicht besser.
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von Orbiter1 »

H2O hat geschrieben:(06 Jun 2018, 14:26)

Aber das ist unser Land doch schon längst durch das Recht auf Arbeitsaufnahme innerhalb der EU; in der EU kann jeder EU-Bürger frei seinen Arbeitsplatz wählen. Wichtig ist nur, daß er jemanden findet, der ihn dauerhaft (6 Monate?) mit sozialversichert beschäftigt. Davon machen jährlich 200.000 Polen Gebrauch und 300.000 Rumänen. Ich wollte diese Zahlen auch nicht glauben, aber sie sind in einer amtlichen Statistik nach zu lesen.

Unser Land ist sogar noch weiter gegangen und hat Mitarbeiter des Bundsamtes für Arbeit in die Zentren der Jugendarbeitslosigkeit in Südeuropa entsandt., hat Sprachkurse für Interessenten an einer Berufsausbildung in Deutschland organisiert. Einen überwältigenden Erfolg hat diese Maßnahme nicht gehabt.
Dazu muß man vor allem Bereitschaft mitbringen den Hintern hochzukriegen und in ein Land zu gehen in dem es Arbeit gibt. Diese Bereitschaft ist innerhalb der EU extrem unterschiedlich ausgeprägt. Z. B. leben und arbeiten laut Eurostat 19,7% der Rumänen zwischen 20 und 64 Jahren außerhalb Rumäniens, bei den Polen sind das 7,8%, im Krisenland Griechenland sind es 6%, aber in Italien nur 3,1% und in Spanien gar nur 1,6%. Hier ein Überblick: http://www.bilder-hochladen.net/files/b ... e-1635.jpg Sorry, aber so schlimm kann die Krise in Italien und Spanien nicht sein.
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von Senexx »

H2O hat geschrieben:(06 Jun 2018, 17:19)
Gut ausgebildete und berufserfahrene Leute mit brauchbaren deutschen Sprachkenntnissen könnte unsere Wirtschaft vor Ort in der EU und hier im Lande gebrauchen. Oft, so heißt es, scheitern Investitionsvorhaben in der EU daran, daß einfach nicht die Fachleute an zu werben sind, die für einen funktionierenden Betrieb einer neuen Niederlassung benötigt werden. Wir verfolgen also mit unserer Hilfe keineswegs uneigennützige Ziele.
Das müssen die Firmen selber tun. In Spanien haben deutsche Firmen so etwas Ähnliches wie unsere duale Ausbildung etabliert. Berufsausbildung war immer Sache der Firmen. Wer gute Leute will, muss in die Ausbildung investieren. Punkt.
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(06 Jun 2018, 18:09)

Das müssen die Firmen selber tun. In Spanien haben deutsche Firmen so etwas Ähnliches wie unsere duale Ausbildung etabliert. Berufsausbildung war immer Sache der Firmen. Wer gute Leute will, muss in die Ausbildung investieren. Punkt.
Das finde ich jetzt erst einmal gut. Klar, wer Leute braucht, der soll bezahlen. Warum gilt das dann nicht auch für die Hochschulen, insbesondere die MIT Studiengänge? :cool:

Nein, ich halte es schon für sinnvoll, wenn unser Land das ihm Mögliche unternimmt, um die Jugendarbeitslosigkeit in den Südstaaten zu lindern. Mit "Geht uns nix an!" entläßt man doch keine Generation junger Leute in die Untauglichkeit. Das ist nicht meine Verfahrensweise. Wir sollten nach Möglichkeit die junge Generation in diesen Ländern durch Fördermaßnahmen für uns gewinnen.
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von H2O »

Orbiter1 hat geschrieben:(06 Jun 2018, 18:00)

Dazu muß man vor allem Bereitschaft mitbringen den Hintern hochzukriegen und in ein Land zu gehen in dem es Arbeit gibt. Diese Bereitschaft ist innerhalb der EU extrem unterschiedlich ausgeprägt. Z. B. leben und arbeiten laut Eurostat 19,7% der Rumänen zwischen 20 und 64 Jahren außerhalb Rumäniens, bei den Polen sind das 7,8%, im Krisenland Griechenland sind es 6%, aber in Italien nur 3,1% und in Spanien gar nur 1,6%. Hier ein Überblick: http://www.bilder-hochladen.net/files/b ... e-1635.jpg Sorry, aber so schlimm kann die Krise in Italien und Spanien nicht sein.
Ja, das ist ein ganz schwieriger Punkt, der mir auch bekannt war. Was tun? Sagen: "Ihr baut uns hier gleich mehrere Türken auf, um Geld von uns ab zu zocken!" oder eben tun, was möglich ist, um den jungen Leuten mit Ausbildung zu einem Beruf und Broterwerb zu verhelfen? Wer keinen Streit sucht, der muß aus meiner Sicht den zweiten Weg gehen. Bei "nichts tun" hätte ich ein ganz schlechtes Gewissen.
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von Senexx »

H2O hat geschrieben:(06 Jun 2018, 18:30)

Das finde ich jetzt erst einmal gut. Klar, wer Leute braucht, der soll bezahlen. Warum gilt das dann nicht auch für die Hochschulen, insbesondere die MIT Studiengänge? :cool:

Nein, ich halte es schon für sinnvoll, wenn unser Land das ihm Mögliche unternimmt, um die Jugendarbeitslosigkeit in den Südstaaten zu lindern. Mit "Geht uns nix an!" entläßt man doch keine Generation junger Leute in die Untauglichkeit. Das ist nicht meine Verfahrensweise. Wir sollten nach Möglichkeit die junge Generation in diesen Ländern durch Fördermaßnahmen für uns gewinnen.
Wir haben in "diesem unseren Land" einen extremen Investitionsstau und geben generell zu wenig für die Bildung aus. Hier sind die Ausgaben zu steigern, und nicht mit Transfers in andere Länder.
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(06 Jun 2018, 18:40)

Wir haben in "diesem unseren Land" einen extremen Investitionsstau und geben generell zu wenig für die Bildung aus. Hier sind die Ausgaben zu steigern, und nicht mit Transfers in andere Länder.
Vielleicht ist anderenorts mehr Wirkung mit den Investitionsmitteln zu erzielen. Das ist doch Politik, die unsere Parteien und Regierungen gestalten.
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von Senexx »

H2O hat geschrieben:(06 Jun 2018, 18:43)

Vielleicht ist anderenorts mehr Wirkung mit den Investitionsmitteln zu erzielen.
Dann wäre es ja logisch, dass die dort selbst investieren. Aber vermutlich rentieren die Investitionen dort nicht.
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(06 Jun 2018, 18:55)

Dann wäre es ja logisch, dass die dort selbst investieren. Aber vermutlich rentieren die Investitionen dort nicht.
Hoch verschuldet...?
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von Senexx »

Eine Investition, die Rendite erbringt, muss man machen. Die Verschuldung spielt dann keine Rolle.

Sie haben aber andere Prioritäten als die Berufsausbildung. Sie sind daran nicht interessiert. Weil sie es noch nicht mal verstehen.
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(06 Jun 2018, 20:42)

Eine Investition, die Rendite erbringt, muss man machen. Die Verschuldung spielt dann keine Rolle.

Sie haben aber andere Prioritäten als die Berufsausbildung. Sie sind daran nicht interessiert. Weil sie es noch nicht mal verstehen.
Die Bundesrepublik tut genau das, was Sie bemängeln: Sie investiert dort, wo Erträge winken. Und sie bietet Hilfe an dort, wo sie möglicherweise mit langen Zähnen zerkaut wird. Weil sie auch uns nützt. Diese Strategie ist doch recht gut zu erkennen. Gut so!
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Re: Quo Vadis, Europa?

Beitrag von Orbiter1 »

Orbiter1 hat geschrieben:(18 Mar 2018, 07:37)

Die Einführung der Finanztransaktionssteuer könnte diesmal tatsächlich gelingen. In den vergangenen Jahren haben sich vor allem die Briten massiv dagegen gewehrt. Nach ihrem Austritt aus der EU würde ihnen deren Einführung in der EU/ Eurozone sogar entgegenkommen, da ein erheblicher Teil der Börsengeschäfte ins finanztransaktionssteuerfreie GB verlagert würde. Das DIW hat mal für Deutschland Einnahmen von 45 Mrd € pro Jahr, für Frankreich 36 Mrd € pro Jahr errechnet, zumindest in der Theorie. In der Praxis dürfte es nur ein Bruchteil davon sein. http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 22507.html Egal welcher Betrag am Ende rauskommt, es dürfte genug sein um die EU-Finanzen deutlich zu stärken, sofern ein Teil davon in ein EU-Budget für Innovationen, die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit, usw. geht. Die Finanztransaktionssteuer dürfte auch einem großen Teil der Bevölkerung vermittelbar sein. Wird doch den bösen Banken und Zockern, die die letzte Finanzkrise ausgelöst haben, etwas weggenommen. Und der Großteil der Bevölkerung ist von der Finanztransaktionssteuer gar nicht betroffen.
Aus der Finanztransaktionssteuer könnte laut Finanzminister Scholz nun tatsächlich etwas werden. Damit könnte der von Merkel angesprochene Investitionshaushalt sicher größer ausfallen als "nur" im unteren 2-stelligen Mrd-Bereich.

"Auch einer Finanzstransaktionssteuer in Europa, die bereits im vergangenen und auch im aktuellen Koalitionsvertrag steht, räumte er neue Chancen ein. "Jetzt bin ich der zuständige Minister, und jetzt könnte es auch etwas werden", erklärte Scholz." Quelle: http://news.guidants.com
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von King Kong 2006 »

Plötzlich solidarisch mit Macron

Merkels späte Reue nach dem Trump-Schock

Kanzlerin und Vize-Kanzler wanzen sich an den französischen Präsidenten Emmanuel Macron heran. Donald Trump und die eigene Konzeptlosigkeit lassen ihnen keine andere Wahl.
Europa und die Welt? Nicht so wichtig

Dabei hätten Merkel und Scholz so gerne ohne Macron weiterregiert. Von der "nationalen Hauptverantwortung" sprach die Kanzlerin in ihrem ersten Interview im ZDF nach ihrer vierten Amtsvereidigung im März, als man sie nach ihrer Antwort auf Macron fragte. Europa und die übrige Welt - das war ihr als Botschaft an ihre Wähler nicht so wichtig. Das Nationale war wichtiger.

Daran hält sie im Prinzip auch heute noch fest. Die erste Loyalität gelte immer dem eigenen Land, "die zweite sollte dann aber Europa gelten", sagte Merkel jetzt bei Anne Will. Ganz ohne "Deutschland first" geht es bei ihr eben auch nicht. Denn sie suggerierte, dass sich die beiden Loyalitäten voneinander abgrenzen und hierarchisieren lassen. Nach dem Motto: Erst dienen wir Deutschland, dann erst der Nato. Schon das geht nicht.

Diese gefährliche Illusion von der europäischen Zweitrangigkeit hätte ihr eigentlich spätestens der G7-Gipfel am Wochenende nehmen müssen.

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 12354.html
Das ist in der Tat ein Dilemma. Die EU-Zentrierung, die die CDU und SPD stets - auch im Wahlkampf - in den Vordergrund rückte, ist bei der Bevölkerung nicht immer gut angekommen. Als ich eine der letzten Reden von Schulz vor dem Bundeskanzlerwahlkampf hörte, fiel mir auf, das unzählige Male das Wort "Europa/EU" fiel und nur wenige Male "Deutschland". Das ist Wahlkampftechnisch ein Problem. Die Menschen haben nicht umsonst die Flügel links und rechts gewählt. Wer denkt denn mal an die eigene Bevölkerung? Brüssel, Flüchtlinge erscheinen wichtiger als die die Nation und Identität.

Nun ist Deutschland ein Industrieland. Man erhält z.T. Rohstoffe und veredelt sie. Die werden exportiert. Dadurch ist Deutschland reich. Jetzt hat sich gezeigt, daß mit einem Trump und einer sich veränderten Weltlage man angewiesen ist auch ein Schwergewicht zu sein. Das ist man nicht mehr mit Deutschland alleine. Es erscheint stimmiger im schweren Verband der EU zu fahren. Auch fehlt der EU die militärische Durchsetzungskraft. Früher konnte man Staaten wie China und Iran mit Kanonenbootpolitik zwingen. Auch wenn sie keine Kolonien waren, mußten sie wie viele andere "zum Glück" gezwungen werden. Heute spricht man von Anti-Access/Area Denial (A2/AD), z.B. durch Raketensysteme. Durch Waffensysteme kann man sich jetzt die ehemaligen Kolonialmächte auf Distanz halten. Was natürlich als Aggression wahrgenommen wird. Jetzt läuft es in der Arena fast nur noch mit politischem Gewicht. Die hat Deutschland - auch gegen die USA - primär in der Bündnispolitik, hier der EU.

So muß jetzt der Spagat gelingen auf der einen Seite der dt. Bevölkerung nicht das Gefühl zu vermitteln man zahle nur an ärmere EU-Partner und Brüssel sagt bis auf den Joghurtbecher, wie man sich in Deutschland zu verhalten hätte und gleichzeitig klarzumachen, daß man mit mehr Wumms fährt im EU-Flottenverband.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
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Re: Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

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Was DER SPIEGEL veröffentlicht, das sind nicht Nachrichten, sondern Meinungen zu Nachrichten.Dadurch kann dieses Blatt Bilder und Stimmungen vermitteln, die von der Wahrheit ziemlich abgekoppelt sind.

Aus meiner Sicht unterscheidet sich der Europa-Kurs der Bundesregierung vom Kurs des französischen Präsidenten dadurch, daß die Bundesregierung möglichst die EU der 27 Partner zusammen halten will, während der französische Präsident nach Möglichkeit aus der Euro-Gruppe die zukünftige EU als Kern der Interessengleichheit dieser Partner aufbauen will.

Ich halte den französischen Versuch für sinnvoller, denn die EU der 27 tritt schon viel zu lange auf der Stelle oder zerlegt sich sogar durch Meinungsunterschiede.
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