Dieser Vorschlag wäre in der Tat enttäuschend! Denn den Jumbo-Rat gibt es schon seit Anbeginn der EU als EU-Ministerrat, wo sich je nach Bedarf die Regierungschefs oder die Fachminister treffen. Ob dort die Wirtschaftsminister sich schon einmal versammelt haben... ich weiß es nicht. Aber die Finanzminister und die Außenminister mit Sicherheit.Orbiter1 hat geschrieben:(19 Apr 2018, 10:45)
Merkel denkt nicht im Traum an ein Europa der 2 Geschwindigkeiten. Die will alle 27 Mitglieder im Boot haben. Damit sie heute beim Besuch von Macron nicht mit komplett leeren Händen dasteht hat sie die Idee (die eigentlich vom Niederländer Rutte stammt) eines "Jumbo-Rats" ins Spiel gebracht. Da sollen sich nicht nur wie bisher die EU-Finanz- sondern auch die Wirtschaftsminister mehrmals im Jahr treffen.
"Der Austausch beider, also Finanz- und Wirtschaftsminister, könnte uns in der Wirtschafts- und Währungsunion voranbringen.“ Die Finanzminister spielten dabei naturgemäß eine wichtige Rolle. Der Wirtschaftsminister könne aber zum Thema Strukturreformen, zur Produktivität und zur Wettbewerbsfähigkeit einen wichtigen Beitrag leisten." Quelle: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/k ... 48895.html
Der Jumbo-Rat ist nach meiner Einschätzung eine Totgeburt. Der wird ganz schnell beerdigt und sollte nur Aktivitäten der Bundesregierung in Richtung Zukunft der EU vortäuschen.
Sollten die Gespräche mit Präsident Macron also tatsächlich auf eine solche Nullnummer hinaus laufen, dann ist mein Wohlwollen für diese Bundesregierung restlos verbraucht. Denn neben dem fehlenden Gestaltungsvermögen der näheren Zukunft der EU steht ja auch ein nicht zu übersehender Mangel an Gestaltungskraft für unser Land. Nicht nur "Quo vadis Europa?" sondern auch "Quo vadis Germania?"... ja, immer weiter so... ööhm, wohin geht's denn?
Geradezu lächerlich erscheinen dann doch die so gern vorgetragenen Befürchtungen, daß Deutschland die EU "dominiert". Das ist wohl doch eher Wunschdenken... das der ehemalige polnische Verteidigungsminister Tomasz Simoniak so beschrieb: "Ich fürchte mich mehr vor der deutschen Unfähigkeit als vor der deutschen Stärke!"
Mein Verständnis von Politik bringt mich dazu zu fragen: "Wozu will die Bundeskanzlerin eigentlich ihr Amt nutzen? Für die Gestaltung unserer Zukunft oder für ihr Gefühl höchster persönlicher Wichtigkeit?"