Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

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imp
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von imp »

8 Prozent kscm, 10 Prozent SPD. Fast wie bei uns.
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Dieter Winter
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von Dieter Winter »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(21 Oct 2017, 22:03)

8 Prozent kscm, 10 Prozent SPD. Fast wie bei uns.

Die SPD hat in der CR aber eine etwas andere Ausrichtung...
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Europa2050
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von Europa2050 »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(21 Oct 2017, 22:03)

8 Prozent kscm, 10 Prozent SPD. Fast wie bei uns.
Mit der selben Radikalität, mit der der ehemalige ComeCon alles, was mit Sozialismus zu tun hat, ausrottet, fallen die Menschen allen Typen von Nationalisten anheim.
Man hat den Eindruck, die Fähigkeit zum sorgsamen Abwägen von Pro und Contra und dem Eingehen von Kompromissen ist dort nach über 25 Jahren noch nicht so ganz entwickelt.
Wobei ich die Tschechen aufgrund ihrer positiven Geschichte bis 1938 für politisch vermünftiget eingeschätzt hätte.
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Dieter Winter
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von Dieter Winter »

Europa2050 hat geschrieben:(21 Oct 2017, 22:12)

Mit der selben Radikalität, mit der der ehemalige ComeCon alles, was mit Sozialismus zu tun hat, ausrottet, fallen die Menschen allen Typen von Nationalisten anheim.
Man hat den Eindruck, die Fähigkeit zum sorgsamen Abwägen von Pro und Contra und dem Eingehen von Kompromissen ist dort nach über 25 Jahren noch nicht so ganz entwickelt.
Wobei ich die Tschechen aufgrund ihrer positiven Geschichte bis 1938 für politisch vermünftiget eingeschätzt hätte.
Die tschechischen Wahlberechtigten von 1938 dürften in der Minderheit sein.
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von imp »

Dieter Winter hat geschrieben:(21 Oct 2017, 22:11)

Die SPD hat in der CR aber eine etwas andere Ausrichtung...
Als die AfD/NPD?
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Dieter Winter
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von Dieter Winter »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(21 Oct 2017, 22:24)

Als die AfD/NPD?
Als die SPD in D. :D
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von imp »

Dieter Winter hat geschrieben:(21 Oct 2017, 22:25)

Als die SPD in D. :D
Das setze ich mal als gegeben voraus. Die FDP der Schweiz ist auch was anderes. Oder die CDU in Portugal. Oder die Republikaner in USA.
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von Europa2050 »

Dieter Winter hat geschrieben:(21 Oct 2017, 22:20)

Die tschechischen Wahlberechtigten von 1938 dürften in der Minderheit sein.
Aber gewöhnlich halten sich demokratische Traditionen länger als Generationen. Und nach 1989 sahen viele Tschechen ihre Altvorderen, die einen der wohlhabendsten und demokratischsten Staat der Zwischenkriegszeit geschaffen hatten, eher als Vorbilder als Beneš und Co. Das würde mir in einigen Gesprächen damals so widergespiegelt.
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von Dieter Winter »

Europa2050 hat geschrieben:(21 Oct 2017, 22:30)

Aber gewöhnlich halten sich demokratische Traditionen länger als Generationen. Und nach 1989 sahen viele Tschechen ihre Altvorderen, die einen der wohlhabendsten und demokratischsten Staat der Zwischenkriegszeit geschaffen hatten, eher als Vorbilder als Beneš und Co. Das würde mir in einigen Gesprächen damals so widergespiegelt.
Naja, besonders ausländerfreundlich sind die Tschechen i. A. nicht. Dass sie auf Deutsche und Russen nicht gut zu sprechen sind ist noch nachvollziehbar. Aber ich habe auch erlebt, dass sie über Polen, Roma, Serben usw. ebenfalls ganz schön herziehen.
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von imp »

Dieter Winter hat geschrieben:(21 Oct 2017, 23:18)

Naja, besonders ausländerfreundlich sind die Tschechen i. A. nicht. Dass sie auf Deutsche und Russen nicht gut zu sprechen sind ist noch nachvollziehbar. Aber ich habe auch erlebt, dass sie über Polen, Roma, Serben usw. ebenfalls ganz schön herziehen.
Ich habe bisher keine Probleme, eine Freundin macht grenzübertretend Musik. Auch sie hat keine Sorgen, allenfalls wird etwas zu rücksichtslos gebaggert.
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von Dieter Winter »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(21 Oct 2017, 23:23)

Ich habe bisher keine Probleme, eine Freundin macht grenzübertretend Musik. Auch sie hat keine Sorgen, allenfalls wird etwas zu rücksichtslos gebaggert.
Persönlich hatte ich auch noch nie Probleme mit Tschechen. Trotzdem haben mir schon welche gesagt, dass sie Deutsche i. A. nicht leiden können. Einer hat mich mal getestet. Wir saßen abends bei einigen Piva zusammen, da fing er an über Zigeuner zu schimpfen. Ich hielt mich da raus. Dann meinte er, dass Hitler schon gar nicht so verkehrt gewesen sei. Daraufhin habe ich das Gesicht verzogen und ihm einigermaßen heftig widersprochen. Daraufhin meinte er, wenn ich ihm zugestimmt hätte, dann hätte ich in die Fresse bekommen. Er hätte schon öfter erlebt, dass Deutsche bei dem Thema Beifall gezollt hätten.
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von Europa2050 »

Dieter Winter hat geschrieben:(21 Oct 2017, 23:18)

Naja, besonders ausländerfreundlich sind die Tschechen i. A. nicht. Dass sie auf Deutsche und Russen nicht gut zu sprechen sind ist noch nachvollziehbar. Aber ich habe auch erlebt, dass sie über Polen, Roma, Serben usw. ebenfalls ganz schön herziehen.
Hat ich jetzt als Deutscher mit 1/8 tschechischem Migrationshintergrund bisher so noch nicht bemerkt (bemühe mich aber auch stets, meine rudimentären Tschechischkenntnisse anzuwenden.
Zudem treffe ich meist beim Eishockey auf Tschechen und gemeinsames Hobby verbindet eh.
Auch zu Russen haben die Tschechen prinzipiell kein schlechtes Verhältnis, außer diese treten zu großkotzig auf (in der Beziehung haben sie wohl sogar die Sachsen schon übertroffen).
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von Dieter Winter »

Europa2050 hat geschrieben:(21 Oct 2017, 23:32)

Hat ich jetzt als Deutscher mit 1/8 tschechischem Migrationshintergrund bisher so noch nicht bemerkt (bemühe mich aber auch stets, meine rudimentären Tschechischkenntnisse anzuwenden.
Zudem treffe ich meist beim Eishockey auf Tschechen und gemeinsames Hobby verbindet eh.
Ich bin dort Motorradrennen gefahren und habe Geschildertes so erlebt. Es bezog sich da auch weniger auf einzelne Personen, als auf allgemeine Einschätzungen. Im Fahrerlager gab es da nie irgendwelche Differenzen zwischen den Fahrern/Teams der verschiedenen Nationalitäten.
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von H2O »

  • Wird wohl kein Politiker dort anstreben, weil die Tschechen mit großer Mehrheit proeuropäisch eingestellt sind und das Land in vielen Bereichen als Musterschüler galt. Deshalb sorgt man sich dort auch um ein "Kerneuropa" (http://www.focus.de/finanzen/news/wirts ... 41500.html), dem man möglicherweise nicht angehört und somit an Souveränität einbüßen würde, da man quasi ein Mitglied zweiter Klasse wäre und weniger die angestrebte Vertiefung der Integration mitgestalten könnte; und letzteres will Prag. Andrej Babis mag über Flüchtlinge verschnupft sein, aber da muss man hinzufügen, dass es die anderen Parteien auch sind.
Kommt mir als Darlegung an den Haaren herbeigezogen vor. Trotz starker Verflechtung mit den Großbetrieben der EU wehrt Tschechien sich gegen die Einführung der Gemeinschaftswährung, während die Slowakei diesen Schritt schon vor Jahren vollzogen hat... ohne erkennbare Nachteile. Etwa so: "Für uns ist die Gemeinschaftswährung kein Punkt für Streit, aber von allein machen wir das nicht!" Wäre das Land im Euro, dann würde es auch im Rahmen seiner Möglichkeit bei der Ausgestaltung der vertieften Zusammenarbeit beteiligt sein. Babis will ganz ausdrücklich nicht die vertiefte Zusammenarbeit. Na ja, mit den Flüchtlingen bocken ja nicht allein die Visegradskis; aber die sagen das auch klar und deutlich.

Ich meine, daß die Willigen jetzt die vertiefte Zusammenarbeit in Richtung einer Föderation voran treiben sollten und alle Partner einladen sollten, sich ab sofort oder später zu beteiligen; Voraussetzung: Gemeinschaftswährung, Rechtsstaatlichkeit. Und dann aber auch vorwärts mit voller Kraft und ohne Rücksicht auf politische Bremsmanöver.
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von H2O »

Dieter Winter hat geschrieben:(21 Oct 2017, 20:57)

So vielleicht nicht, aber dass es um die Rosinen, sprich Zuwendungen aus Brüssel geht, war an sich schon klar.
Ist doch auch in Ordnung; sich kasteien, damit endlich das vereinigte Europa entsteht, das tut in den Gründerstaaten der EU auch niemand. Auch Deutschland zöge sich zurück, wenn die EU im wesentlichen als Belastung empfunden werden würde. Aber durch den Marktzugang und die Investitionssicherheit macht Europa doch viel Freude. Ich vermute, daß die Visegradskis sich eher als Opfer sehen, weil sie an diesem "Monopoly" noch nicht in gleichem Maße mit kapitalstarken Unternehmen teilnehmen können.
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frems
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(22 Oct 2017, 00:11)
Kommt mir als Darlegung an den Haaren herbeigezogen vor. Trotz starker Verflechtung mit den Großbetrieben der EU wehrt Tschechien sich gegen die Einführung der Gemeinschaftswährung, während die Slowakei diesen Schritt schon vor Jahren vollzogen hat... ohne erkennbare Nachteile. Etwa so: "Für uns ist die Gemeinschaftswährung kein Punkt für Streit, aber von allein machen wir das nicht!" Wäre das Land im Euro, dann würde es auch im Rahmen seiner Möglichkeit bei der Ausgestaltung der vertieften Zusammenarbeit beteiligt sein. Babis will ganz ausdrücklich nicht die vertiefte Zusammenarbeit. Na ja, mit den Flüchtlingen bocken ja nicht allein die Visegradskis; aber die sagen das auch klar und deutlich.

Ich meine, daß die Willigen jetzt die vertiefte Zusammenarbeit in Richtung einer Föderation voran treiben sollten und alle Partner einladen sollten, sich ab sofort oder später zu beteiligen; Voraussetzung: Gemeinschaftswährung, Rechtsstaatlichkeit. Und dann aber auch vorwärts mit voller Kraft und ohne Rücksicht auf politische Bremsmanöver.
Naja, im Vergleich zu Ungarn und Polen erscheint mir die tschechische Integration doch recht gelungen. Das sollte man ja nicht nur an der Währung festmachen, sondern allgemein auf den Binnenmarkt. Ich kann auch viele Osteuropäer verstehen, die etwas verschnupft darüber sind, dass überall groß Werbung von deutschen Geschäften und Marken zu sehen ist, während die eigenen verschwinden. Gleichzeitig zog "der Westen" viele junge Arbeitskräfte ab. Als ich noch in Berlin arbeitete, hatten wir einige junge Ingenieure aus Tschechien. Tolle Kerle. Zurück würden einige gerne, aber tun's nicht, weil sie meinen, Rückkehrer würden gesellschaftlich als Verlierer angesehen werden; jene, die es nicht gewuppt haben, sich in Deutschland, Frankreich oder England durchzuschlagen, was andere hinbekamen. Gleichzeitig meckert man darüber, dass die Jugend zu großen Teilen abwandert und es fernab der Hauptstadt meist trist aussieht, wo früher noch Leben herrschte.

Und ja, man sollte damit voranschreiten. Die Tschechen müssen dann selbst überlegen, ob sie ihre Emotionen zur nationalen Währung für wichtiger halten als in der ersten Reihe Europas mitzuspielen. Sollen sie halt selbst entscheiden. Wenn sie sehen, dass z.B. die Gründungsmitglieder bei der Verteidigungs- und Sicherheitspolitik ohne sie Fortschritte machen, sieht die Welt vielleicht auch wieder anders aus. Und genau in diesen beiden Bereichen genießt Europa ja hohen Zuspruch in den zentral- und osteuropäischen Staaten.
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(22 Oct 2017, 00:34)

Naja, im Vergleich zu Ungarn und Polen erscheint mir die tschechische Integration doch recht gelungen. Das sollte man ja nicht nur an der Währung festmachen, sondern allgemein auf den Binnenmarkt. Ich kann auch viele Osteuropäer verstehen, die etwas verschnupft darüber sind, dass überall groß Werbung von deutschen Geschäften und Marken zu sehen ist, während die eigenen verschwinden. Gleichzeitig zog "der Westen" viele junge Arbeitskräfte ab. Als ich noch in Berlin arbeitete, hatten wir einige junge Ingenieure aus Tschechien. Tolle Kerle. Zurück würden einige gerne, aber tun's nicht, weil sie meinen, Rückkehrer würden gesellschaftlich als Verlierer angesehen werden; jene, die es nicht gewuppt haben, sich in Deutschland, Frankreich oder England durchzuschlagen, was andere hinbekamen. Gleichzeitig meckert man darüber, dass die Jugend zu großen Teilen abwandert und es fernab der Hauptstadt meist trist aussieht, wo früher noch Leben herrschte.

Und ja, man sollte damit voranschreiten. Die Tschechen müssen dann selbst überlegen, ob sie ihre Emotionen zur nationalen Währung für wichtiger halten als in der ersten Reihe Europas mitzuspielen. Sollen sie halt selbst entscheiden. Wenn sie sehen, dass z.B. die Gründungsmitglieder bei der Verteidigungs- und Sicherheitspolitik ohne sie Fortschritte machen, sieht die Welt vielleicht auch wieder anders aus. Und genau in diesen beiden Bereichen genießt Europa ja hohen Zuspruch in den zentral- und osteuropäischen Staaten.
Eine ähnliche Stimmungslage trifft man in Polen an. Da wird gemeckert, daß kapitalstarke westliche Unternehmen wie Lidl, Netto, Aldi, Intermarché die kleineren polnischen Handelsunternehmen wegputzen. Und schon wird wieder gemeckert, wenn die Packungen der "Westware" weniger enthält oder schlechtere Qualität anbietet, als im Westen. Na ja, Biedronka gibt es ja im Wettbewerb; die Kunden haben doch die Wahl, wohin sie ihre Schritte lenken. Die Polen bestehen offenbar auf ziemlich krausen Verpackungsgrößen... immer etwas kleiner als im Westen. Dann wird gemeckert, sicher mit voller Berechtigung, daß Jungärzte im Krankenhausdienst mit 500 € entlohnt werden. Über das Pflegepersonal will ich dann lieber gar nichts sagen. Daß dann die Menschen versuchen, sich über kleine Geschenke Vorteile zu verschaffen, das erinnert ein wenig an Griechenland. Gleich danach meckert man dann auch wieder, daß eine fast als Flucht zu bezeichnende Abwanderung der besten Fachkräfte nach Skandinavien und Westeuropa stattfindet.

Das alles läßt sich nur in geordnete Bahnen lenken, wenn Europa tatsächlich die vertiefte Gemeinschaft lebt und sich solidarisch entwickelt. Wir sehen ja, daß selbst in Deutschland die Folgen der deutschen Teilung bei Renten und Einkommen noch längst nicht abgeschliffen sind.
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von imp »

frems hat geschrieben:(22 Oct 2017, 00:34)

Naja, im Vergleich zu Ungarn und Polen erscheint mir die tschechische Integration doch recht gelungen. Das sollte man ja nicht nur an der Währung festmachen, sondern allgemein auf den Binnenmarkt. Ich kann auch viele Osteuropäer verstehen, die etwas verschnupft darüber sind, dass überall groß Werbung von deutschen Geschäften und Marken zu sehen ist, während die eigenen verschwinden. Gleichzeitig zog "der Westen" viele junge Arbeitskräfte ab. Als ich noch in Berlin arbeitete, hatten wir einige junge Ingenieure aus Tschechien. Tolle Kerle. Zurück würden einige gerne, aber tun's nicht, weil sie meinen, Rückkehrer würden gesellschaftlich als Verlierer angesehen werden; jene, die es nicht gewuppt haben, sich in Deutschland, Frankreich oder England durchzuschlagen, was andere hinbekamen. Gleichzeitig meckert man darüber, dass die Jugend zu großen Teilen abwandert und es fernab der Hauptstadt meist trist aussieht, wo früher noch Leben herrschte.

Und ja, man sollte damit voranschreiten. Die Tschechen müssen dann selbst überlegen, ob sie ihre Emotionen zur nationalen Währung für wichtiger halten als in der ersten Reihe Europas mitzuspielen. Sollen sie halt selbst entscheiden. Wenn sie sehen, dass z.B. die Gründungsmitglieder bei der Verteidigungs- und Sicherheitspolitik ohne sie Fortschritte machen, sieht die Welt vielleicht auch wieder anders aus. Und genau in diesen beiden Bereichen genießt Europa ja hohen Zuspruch in den zentral- und osteuropäischen Staaten.
Ich würde das grundlegender sehen. CZ soll sich sichtbar um die Konvergenzkriterien bemühen und bei Erfolg den Euro beantragen. Wenn es nicht klappt, ok. Wenn sie es nicht ernsthaft versuchen, Mahnung der Kommission und nach angemessener Zeit Konsequenzen in harter Währung.
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Gluck
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von Gluck »

Dieser Tomio Okamura ist wirklich ein eigenartiger Typ.
Prag. (klh) Hayato Okamura ist ein gläubiger Christ, der sich in der Flüchtlingshilfe engagiert. Und er warnt mittlerweile öffentlich vor seinem Bruder: Tomio Okamura sei ein Populist geworden, der viel zu weit gehe, sagt Hayato Okamura gegenüber tschechischen Medien.

Hayato und Tomio Okamura haben beide einen japanischen Vater und eine tschechische Mutter. Doch während Hayato ein Mitglied der Christdemokraten ist, ist Tomio Okamura Vorsitzender der Partei "Freiheit und direkte Demokratie" (SPD) und versucht, mit rechtsradikalen Parolen Wähler zu gewinnen: So hat er zum Boykott muslimischer Geschäfte aufgerufen - und überhaupt setzt er den Islam mit Terrorismus gleich. Zudem spricht sich Tomio Okamura für einen Austritt aus der EU aus. Und soziale Leistungen wolle man "keinen Parasiten" mehr geben, verkündet seine Partei. Die Hetzparolen scheinen zu verfangen: Bis zu zehn Prozent der Stimmen werden der Partei bei der Parlamentswahl, die diesen Freitag und Samstag stattfindet, vorausgesagt.
http://www.wienerzeitung.at/nachrichten ... rfolg.html
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von King Kong 2006 »

Danke Fr. Merkel. Für die epische Fehlentscheidung in der Flüchtlingsfrage. Das hat sicher mit dazu beigetragen, auch als Brandbeschleuniger, für Entwicklungen in Deutschland und für Europa. Mir ist bis heute schleierhaft, was Angela M., die ich sonst für gescheit halte, da geritten hat. Aber irren ist menschlich. Tragisch, wenn das jemanden in der Funktion eines Staatsführers (eines einflußreichen Landes) passiert.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von H2O »

King Kong 2006 hat geschrieben:(22 Oct 2017, 14:14)

Danke Fr. Merkel. Für die epische Fehlentscheidung in der Flüchtlingsfrage. Das hat sicher mit dazu beigetragen, auch als Brandbeschleuniger, für Entwicklungen in Deutschland und für Europa. Mir ist bis heute schleierhaft, was Angela M., die ich sonst für gescheit halte, da geritten hat. Aber irren ist menschlich. Tragisch, wenn das jemanden in der Funktion eines Staatsführers (eines einflußreichen Landes) passiert.
Genau genommen hat die Kanzlerin mit ihrer mitmenschlichen Entscheidung christliche Maßstäbe für eine Gemeinschaft gesetzt. Das war keinesfalls ein Fehler, sondern so wurde sichtbar, welche Niedertracht auch in unserer Gemeinschaft jeder Mitmenschlichkeit widersteht.

Der Fehler bestand darin, das Bestreben von Trittbrettfahrern aus Europa, Nordafrika und Mittelasien nicht von vornherein unterbunden zu haben und zugelassen zu haben, daß Urlaubsländer Nordafrikas für Abschiebungen zu "unsicheren Drittstaaten" erklärt wurden. Dafür mache ich aber die Unfähigkeit von Ämtern und Justiz verantwortlich. Ein Sieb, das einen bösartig rechtsradikalen Offiziersanwärter der Bundeswehr ohne Arabischkenntnissse und mit dürftigen Französischkenntnissen als Syrer durchläßt! Ein schmerzlicher Lernvorgang! Dafür aber der Kanzlerin Verantwortung zuweisen? Da sind wohl doch einige Maßstäbe verrückt! Aber: Wir schaffen das! Es dauert dann eben etwas länger und wird etwas teurer.
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von King Kong 2006 »

H2O hat geschrieben:(23 Oct 2017, 10:30)

Genau genommen hat die Kanzlerin mit ihrer mitmenschlichen Entscheidung christliche Maßstäbe für eine Gemeinschaft gesetzt. Das war keinesfalls ein Fehler, sondern so wurde sichtbar, welche Niedertracht auch in unserer Gemeinschaft jeder Mitmenschlichkeit widersteht.

Der Fehler bestand darin, das Bestreben von Trittbrettfahrern aus Europa, Nordafrika und Mittelasien nicht von vornherein unterbunden zu haben und zugelassen zu haben, daß Urlaubsländer Nordafrikas für Abschiebungen zu "unsicheren Drittstaaten" erklärt wurden. Dafür mache ich aber die Unfähigkeit von Ämtern und Justiz verantwortlich. Ein Sieb, das einen bösartig rechtsradikalen Offiziersanwärter der Bundeswehr ohne Arabischkenntnissse und mit dürftigen Französischkenntnissen als Syrer durchläßt! Ein schmerzlicher Lernvorgang! Dafür aber der Kanzlerin Verantwortung zuweisen? Da sind wohl doch einige Maßstäbe verrückt! Aber: Wir schaffen das! Es dauert dann eben etwas länger und wird etwas teurer.
Sehe ich nur bedingt so.

Zum Einen würde ich nicht sagen, daß alle, die die Entscheidung Merkels nicht mitgetragen haben per se christliche Maßstäbe nicht erreicht haben. Es ist für eine Staatsführerin von primärer Bedeutung seinem Eid nachzugehen seinem Land zu dienen. Und wenn man Staatsführer ist, eines einflußreichen Landes, dann trägt man diese Verantwortung auch darüberhinaus. Hier für die EU. Das geht zu Lasten des inneren Friedens und zu Trends gen Rechts. Nicht nur in Deutschland, sondern auch woanders.

Kein Flüchtling war massiven Luftschlägen oder marodierenden Milizen in europäischen Ländern ausgesetzt. Es war nicht notwendig so zu handeln wie Merkel es tat. Der einzige Grund, der für mich Sinn ergab, war damit der schrumpfenden Demografie Deutschlands entgegen zu wirken. Sowas sagt man aber wohl nicht so gerne öffentliche. Die Prognosen sind jetzt, nach Öffnung der Grenzen auch wieder besser. ;)

Ich hätte mir aber gewünscht, daß dies im Rahmen eines vernünftigen Einwanderungsgesetzes vonstatten gegangen wäre. Mir schleierhaft, weshalb man so ein wichtiges Instrument nicht schon lange besitzt, dafür eine enorme Anzahl von Menschen aus anderen Kulturkreisen mehr oder wenige unkontrolliert hereinlässt. Darüber schütteln die meisten europäischen Nachbarn und übrigens auch hier lebende Menschen mit Immigrationshintergrund den Kopf!
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von H2O »

King Kong 2006 hat geschrieben:(23 Oct 2017, 19:56)

Sehe ich nur bedingt so.

Zum Einen würde ich nicht sagen, daß alle, die die Entscheidung Merkels nicht mitgetragen haben per se christliche Maßstäbe nicht erreicht haben. Es ist für eine Staatsführerin von primärer Bedeutung seinem Eid nachzugehen seinem Land zu dienen. Und wenn man Staatsführer ist, eines einflußreichen Landes, dann trägt man diese Verantwortung auch darüberhinaus. Hier für die EU. Das geht zu Lasten des inneren Friedens und zu Trends gen Rechts. Nicht nur in Deutschland, sondern auch woanders.

Kein Flüchtling war massiven Luftschlägen oder marodierenden Milizen in europäischen Ländern ausgesetzt. Es war nicht notwendig so zu handeln wie Merkel es tat. Der einzige Grund, der für mich Sinn ergab, war damit der schrumpfenden Demografie Deutschlands entgegen zu wirken. Sowas sagt man aber wohl nicht so gerne öffentliche. Die Prognosen sind jetzt, nach Öffnung der Grenzen auch wieder besser. ;)

Ich hätte mir aber gewünscht, daß dies im Rahmen eines vernünftigen Einwanderungsgesetzes vonstatten gegangen wäre. Mir schleierhaft, weshalb man so ein wichtiges Instrument nicht schon lange besitzt, dafür eine enorme Anzahl von Menschen aus anderen Kulturkreisen mehr oder wenige unkontrolliert hereinlässt. Darüber schütteln die meisten europäischen Nachbarn und übrigens auch hier lebende Menschen mit Immigrationshintergrund den Kopf!
Der unkontrollierte Einlaß von Trittbrettfahrern war sicher ein Fehler; die Kanzlerin wollte Syrer ohne langes Hin und Her ins Land lassen. Darin sehe ich keinen Grund, selbst primitivste Kontrollen über Monate nicht auf die Reihe zu bekommen und Nafris nicht unverzüglich aus dem Lande zu weisen. Ich sehe ein ungeheuerliches Behördenversagen und keinen Dienstherrn, der dieser Unfähigkeit ein Ende bereitet. Ich sehe eine äußerst geschickt aufgebaute kollektive Verantwortungslosigkeit im Zusammenspiel der Bundesländer und des Bundes.

Inzwischen erweist sich die Zielgruppe "Syrer" als ausbildungsfähig und einsatzfähig... wie ein Vertreter von Industrieverbänden im DLF ausführte. Ja, aber Sprachkurse... Und die Demographie ist auch aus dem Tritt geraten... um 30 Jahre verschoben.

Einmal abgesehen von dem aus meiner Sicht widerlichen Gemeckere... wo stehen bei uns Leute in der Ecke, denen beim besten Willen keine Gelegenheit gegeben wird, diese Ecke zu verlassen? Und sind es wirklich die Syrer, die ihnen diese Gelegenheit vereiteln? Wie erklären wir uns die Zuwanderung aus nahezu allen Himmelsrichtungen in verfügbare Arbeitsplätze? Gab es diese Arbeitsplätze bisher nicht, wurden sie nur für ausländische Kräfte erfunden?

Jetzt kommen gut ausgebildete Türken und bitten um Schutz in Deutschland vor der Willkürherrschaft in der Türkei. Auch dadurch wird unser Land reicher und besser... und Neider im In- und Ausland auf den Plan rufen.
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von Ger9374 »

Die Tschechen folgen dem hang zum starkem Mann.Sie wählen nationalistisch. Osteuropa setzt klare zeichen für nationales . Österreich folgt.
Die grossen D+F treffen auf immer stärkeren
Widerstand der E.U Oststaaten .
Grenzsicherung und Flüchtlingspolitik einen diese Staaten in ihrem Handeln.
Da wird Deutschland mit Leben müssen das diese Staaten auf grund einer unausgegorenen
Flüchtlingspolitik einen gut teil der E.U Partner einfach ignorierte.
So entstehen unnötige bedenken gegen ein dominantes Deutschland in Europa.
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(25 Oct 2017, 14:14)

Die Tschechen folgen dem hang zum starkem Mann.Sie wählen nationalistisch. Osteuropa setzt klare zeichen für nationales . Österreich folgt.
Die grossen D+F treffen auf immer stärkeren
Widerstand der E.U Oststaaten .
Grenzsicherung und Flüchtlingspolitik einen diese Staaten in ihrem Handeln.
Da wird Deutschland mit Leben müssen das diese Staaten auf grund einer unausgegorenen
Flüchtlingspolitik einen gut teil der E.U Partner einfach ignorierte.
So entstehen unnötige bedenken gegen ein dominantes Deutschland in Europa.
Die Antwort auf diese Zeiterscheinung ist aus meiner Sicht gar nicht schwer: Die Gründungspartner der EU loten aus, welchen gemeinsamen Weg der Euro-Partner sie künftig für sinnvoll und möglich halten. Die Vorlage von Präsident Macron ist dabei ein wertvoller Wegweiser. Mit diesem gemeinsamen Konzept treten sie vor die Gemeinschaft und laden alle Partner herzlich ein, sich an diesem Weg zu beteiligen. Voraussetzung dabei die Gemeinschaftswährung und ... wenn das wirklich notwendig sein sollte... eine Volksbefragung, ob das Volk seine Zukunft in einer europäischen Föderation mitgestalten möchte.

Über allen Nebenwegen steht das gemeinsame Konzept... und niemand muß müssen: Auch wir Deutschen nicht!
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ThorsHamar
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von ThorsHamar »

H2O hat geschrieben:(23 Oct 2017, 10:30)

Genau genommen hat die Kanzlerin mit ihrer mitmenschlichen Entscheidung christliche Maßstäbe für eine Gemeinschaft gesetzt. Das war keinesfalls ein Fehler, sondern so wurde sichtbar, welche Niedertracht auch in unserer Gemeinschaft jeder Mitmenschlichkeit widersteht. ....
Nein, es wurde sichtbar, wieder mal, dass "christliche Massstäbe", die schon bei Jesus zum Tode geführt haben, auch heute unvernünftig sind.
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von Fuerst_48 »

ThorsHamar hat geschrieben:(25 Oct 2017, 17:01)

Nein, es wurde sichtbar, wieder mal, dass "christliche Massstäbe", die schon bei Jesus zum Tode geführt haben, auch heute unvernünftig sind.
Wenn allerdings die KIRCHE Politik macht, ist das was ganz Anderes... :cool:
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von H2O »

ThorsHamar hat geschrieben:(25 Oct 2017, 17:01)

Nein, es wurde sichtbar, wieder mal, dass "christliche Massstäbe", die schon bei Jesus zum Tode geführt haben, auch heute unvernünftig sind.
Das ist aber doch Ihre Meinung. Ich halte die nämlich für unvernünftig, und ich meine, daß wir Frieden und Mitmenschlichkeit eher mit Jesus als mit unserem sehr begrenzten Verstand gewinnen.... aber immer noch eher als mit freigelassener Selbstsucht.
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von ThorsHamar »

H2O hat geschrieben:(25 Oct 2017, 18:01)

Das ist aber doch Ihre Meinung. Ich halte die nämlich für unvernünftig, und ich meine, daß wir Frieden und Mitmenschlichkeit eher mit Jesus als mit unserem sehr begrenzten Verstand gewinnen.... aber immer noch eher als mit freigelassener Selbstsucht.
"Eher mit Jesus" ist durchaus richtig. Aber "eher mit" lässt eine ganze Menge "auch sicher ohne" übrig, besonders bei der Begegnung von Jesusfans und deren Feinden ....
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von H2O »

ThorsHamar hat geschrieben:(26 Oct 2017, 00:18)

"Eher mit Jesus" ist durchaus richtig. Aber "eher mit" lässt eine ganze Menge "auch sicher ohne" übrig, besonders bei der Begegnung von Jesusfans und deren Feinden ....
Dann denke ich immer an den Samariter, der sich um diese Art Feinde auch nicht geschert hat, sondern ganz einfach das Notwendige tat. Das in Ihrem Sinne Vernünftige wäre wohl eilige Weiterreise gewesen.
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von schokoschendrezki »

Eigentlich, da sind sich viele Kommentatoren, die ich aktuell gehört/gelesen habe einig, hätten die Tschechen allen Grund, ihre bisherige Regierung wiederzuwählen. Denn wirtschaftlich und sozial brachten die letzten Jahre eigentlich nur Aufschwung. Tschechien hat in der EU mit 2,7% (!) die mit
Abstand niedrigste Arbeitslosenquote. Auch wenn die Einkommen im Vergleich mit den Nachbarländern Ö+D natürlich immer noch weit darunter liegen. Und nebenbei befindet sich Tschechien unter den sechs sichersten Ländern weltweit. In Tschechien würde ich ohne Bedenken mein Fahrrad einen halben Tag unangeschlossen irgendwo stehen lassen. Das BIP ist bereits wieder höher als vor der Finanzkrise. Tschechien ist (nach Beschäftigten) der sechstgrößte Autobauer Europas, gleich hinter UK. Und da kommen wir der Sache schon näher. Es war von vornherein absehbar, dass die Produktion von Marken wie BMW/Mini sehr große Probleme nach dem Brexit haben wird. Alle eingeführten Teile für die Produktion werden verzollt werden müssen. Eine Mehrheit der Briten hat sich trotzdem fürs Adé entschieden. Und ähnlich sieht es in Tschechien aus. Die verbreitete Mentalität ist die eines kleinen, abgeschlossenen, wohligen Binnenlands mit bescheidenem Wohlstand, gutem Bier und einem dichten Eisenbahnnetz. Die, die mehr wollen sind in der Minderheit oder arbeiten irgendwo in der EU (wie hier schon richtig bemerkt wurde) oder wohnen in einer quirligen größeren Stadt wie Prag. Der Vergleich mit UK macht deutlich: Wir haben hier einen Trend zum gesellschaftlichen Riss, der keineswegs auf Osteuropa beschränkt ist.
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von H2O »

@schokoschendrezki:

Ist es denn nicht so, daß Tschechien ganz überwiegend von Wirtschaftsverflechtungen lebt... also dringend darauf angewiesen ist, sein Homeland zu öffnen? Und: Müßte die EU nicht schleunigst Maßnahmen gegen solche Partner ergreifen, die das Gemeinsame für entbehrlich halten?
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von schokoschendrezki »

H2O hat geschrieben:(06 Nov 2017, 07:48)

@schokoschendrezki:

Ist es denn nicht so, daß Tschechien ganz überwiegend von Wirtschaftsverflechtungen lebt... also dringend darauf angewiesen ist, sein Homeland zu öffnen? Und: Müßte die EU nicht schleunigst Maßnahmen gegen solche Partner ergreifen, die das Gemeinsame für entbehrlich halten?
Das wird aus einem Grunde ganz sicher nicht passieren: Die EU der Gründerstaaten ist hinsichtlich ihrer Wirtschaftsverflechtungen spiegelbildlich - zumindest objektiv - ebenso an einem gemeinsamen Wirtschaftsraum interessiert wie umgekehrt. Es wurden Milliarden in Länder wie Tschechien inverstiert. Und die dort entwickelten und gefertigten Produkte gelangen schnell, zollfrei und kostengünstig produziert wieder zurückl Hinter dem Vorhang der ganzen politischen und "kulturellen" Diskussionen findet das eigentliche Leben statt. Dessen Akteure nicht das geringste Interesse an irgendeinem Aufsehen haben.
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von H2O »

schokoschendrezki hat geschrieben:(06 Nov 2017, 08:22)

Das wird aus einem Grunde ganz sicher nicht passieren: Die EU der Gründerstaaten ist hinsichtlich ihrer Wirtschaftsverflechtungen spiegelbildlich - zumindest objektiv - ebenso an einem gemeinsamen Wirtschaftsraum interessiert wie umgekehrt. Es wurden Milliarden in Länder wie Tschechien inverstiert. Und die dort entwickelten und gefertigten Produkte gelangen schnell, zollfrei und kostengünstig produziert wieder zurückl Hinter dem Vorhang der ganzen politischen und "kulturellen" Diskussionen findet das eigentliche Leben statt. Dessen Akteure nicht das geringste Interesse an irgendeinem Aufsehen haben.
Das sehe ich sofort ein; nur könnte man weitere Investitionen dorthin lenken, wo die Wirkung nicht schlechter ist, und die Störenfriede sich selbst überlassen. Mal sehen, wer zuerst die Lust daran verliert.
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von schokoschendrezki »

H2O hat geschrieben:(06 Nov 2017, 13:38)

Das sehe ich sofort ein; nur könnte man weitere Investitionen dorthin lenken, wo die Wirkung nicht schlechter ist, und die Störenfriede sich selbst überlassen. Mal sehen, wer zuerst die Lust daran verliert.
Ja. Es ist ja häufig die Rede von einem "Weiterziehen der Karawane der Billigproduktion in Richtung noch billiger". Das galt vielleicht noch für Nokia von Bochum nach Cluj 2008. Es ist ja vielleicht kein Zufall, dass danach der Abstieg von Nokia begann.

Ich glaube, die heutigen Investoren in Ostmitteleuropa stellen sich klüger an. Denken langfristiger. Verlagern nicht nur Produktions- sondern auch Entwicklungskapazitäten. Die Beziehungen der "Störenfriede" zu diesen Unternehmen und Investoren laufen eher im Hintergrund und dürften weitgehend problemlos sein.
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von H2O »

schokoschendrezki hat geschrieben:(06 Nov 2017, 13:53)

Ja. Es ist ja häufig die Rede von einem "Weiterziehen der Karawane der Billigproduktion in Richtung noch billiger". Das galt vielleicht noch für Nokia von Bochum nach Cluj 2008. Es ist ja vielleicht kein Zufall, dass danach der Abstieg von Nokia begann.

Ich glaube, die heutigen Investoren in Ostmitteleuropa stellen sich klüger an. Denken langfristiger. Verlagern nicht nur Produktions- sondern auch Entwicklungskapazitäten. Die Beziehungen der "Störenfriede" zu diesen Unternehmen und Investoren laufen eher im Hintergrund und dürften weitgehend problemlos sein.
Dennoch gibt es von Zeit zu Zeit Trost für meine geschundene europäische Seele: Jetzt hat die amtierende tschechische Kommissarin in Helsinki bekräftigt, daß der weitere Empfang von Mitteln aus dem Strukturfonds der EU mit der Rechtsstaatlichkeit des EU-Mitglieds verknüpft werden soll. Da werden Ungarn und Polen begeistert sein.
http://www.rp.pl/Unia-Europejska/171109 ... nosci.html

Unsere großen Wirtschaftsunternehmen müssen aufpassen, daß sie sich nicht als Parallelinstanz zum Staat aufstellen. Die Verlockung ist ganz offenbar groß.
Charles
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von Charles »

Die neue tschechische Regierung hat signalisiert, dass sie sich eine schnelle Verlegung der tschechischen Botschaft in Israel nach Jerusalem vorstellen könne. Damit folgt sie dem Beispiel Donald Trumps. :thumbup:
Polibu

Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von Polibu »

H2O hat geschrieben:(23 Oct 2017, 10:30)

Genau genommen hat die Kanzlerin mit ihrer mitmenschlichen Entscheidung christliche Maßstäbe für eine Gemeinschaft gesetzt. Das war keinesfalls ein Fehler, sondern so wurde sichtbar, welche Niedertracht auch in unserer Gemeinschaft jeder Mitmenschlichkeit widersteht.

Der Fehler bestand darin, das Bestreben von Trittbrettfahrern aus Europa, Nordafrika und Mittelasien nicht von vornherein unterbunden zu haben und zugelassen zu haben, daß Urlaubsländer Nordafrikas für Abschiebungen zu "unsicheren Drittstaaten" erklärt wurden. Dafür mache ich aber die Unfähigkeit von Ämtern und Justiz verantwortlich. Ein Sieb, das einen bösartig rechtsradikalen Offiziersanwärter der Bundeswehr ohne Arabischkenntnissse und mit dürftigen Französischkenntnissen als Syrer durchläßt! Ein schmerzlicher Lernvorgang! Dafür aber der Kanzlerin Verantwortung zuweisen? Da sind wohl doch einige Maßstäbe verrückt! Aber: Wir schaffen das! Es dauert dann eben etwas länger und wird etwas teurer.
Frau Merkel hat mit ihrer Entscheidung Hunderte oder Tausende Flüchtlinge in den Tod getrieben. Daran ist nichts christlich. Mit 40 Milliarden jährlich könnte man in den Herkunftsländern der Flüchtlinge viel viel mehr erreichen. Und davon würde alle profitieren. Nicht nur die paar Leute, die genug Geld haben, um die Schlepper zu bezahlen. Wenn Frau Merkel so christlich ist wo war denn dann die Luftbrücke? Warum hat sie viele Flüchtlingen im Meer absaufen lassen?
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von H2O »

Polibu hat geschrieben:(11 Dec 2017, 19:37)

Frau Merkel hat mit ihrer Entscheidung Hunderte oder Tausende Flüchtlinge in den Tod getrieben. Daran ist nichts christlich. Mit 40 Milliarden jährlich könnte man in den Herkunftsländern der Flüchtlinge viel viel mehr erreichen. Und davon würde alle profitieren. Nicht nur die paar Leute, die genug Geld haben, um die Schlepper zu bezahlen. Wenn Frau Merkel so christlich ist wo war denn dann die Luftbrücke? Warum hat sie viele Flüchtlingen im Meer absaufen lassen?
Schlicht und einfach: Weil wir Europäer bevorzugt jenen Menschen mitmenschliche Hilfe zu leisten haben, die sich auf europäischem Boden (in der EU) befinden. Verantwortung für die ganze Welt.... das kann nur Wirrköpfen einfallen.
Polibu

Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von Polibu »

H2O hat geschrieben:(12 Dec 2017, 09:37)

Schlicht und einfach: Weil wir Europäer bevorzugt jenen Menschen mitmenschliche Hilfe zu leisten haben, die sich auf europäischem Boden (in der EU) befinden. Verantwortung für die ganze Welt.... das kann nur Wirrköpfen einfallen.
Sehr christliche Einstellung von dir.
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von H2O »

Polibu hat geschrieben:(12 Dec 2017, 11:35)

Sehr christliche Einstellung von dir.
Ach Herrje, Sie sind also Christ? Ja, dann wird mir vieles klar! :D Aber kommt mir sehr gekannt vor: Je weiter weg, desto schrecklicher. Christen helfen dort, wo das möglich ist. Der Samariter hat auch am Wegesrand geholfen und sich nicht ersatzweise über die armen Menschlein in 5.000 km Entfernung ereifert.
Zuletzt geändert von H2O am Di 12. Dez 2017, 11:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von Polibu »

H2O hat geschrieben:(12 Dec 2017, 11:50)

Ach Herrje, Sie sind also Christ? Ja, dann wird mir vieles klar! :D
Wer sagt denn, dass ich Christ bin? Wie kommst du auf so einen Quatsch? Habe ich damit angefangen über christliches Verhalten zu sprechen oder warst du das?
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von H2O »

Polibu hat geschrieben:(12 Dec 2017, 11:53)

Wer sagt denn, dass ich Christ bin? Wie kommst du auf so einen Quatsch? Habe ich damit angefangen über christliches Verhalten zu sprechen oder warst du das?
Ist doch klar, Mann, Stumpfsinn!
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von Polibu »

H2O hat geschrieben:(12 Dec 2017, 11:54)

Ist doch klar, Mann, Stumpfsinn!
Wenigstens weisst du deine Beiträge richtig einzuschätzen. Selbsteinsicht ist der erste Schritt zur Besserung.

ich bitte dich deine worte sorgfältiger zu wählen. nicht so aggressiv.

NN, mod
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von H2O »

Polibu hat geschrieben:(12 Dec 2017, 11:56)

Wenigstens weisst du deine Beiträge richtig einzuschätzen. Selbsteinsicht ist der erste Schritt zur Besserung.
Selber einen; wie geistreich in einem Diskussionsforum!
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von Eiskalt »

H2O hat geschrieben:(21 Oct 2017, 18:04)

So ganz nebenbei und unbeachtet haben gestern und heute Parlamentswahlen in Tschechien stattgefunden. Es sieht so aus, als ob euroskeptische Oligarchen demnächst Tschechien regieren werden. Mit Oligarchen meine ich hier Leute, die man besser nicht nach der Entstehungsgeschichte ihres wirtschaftlichen Reichtums fragen sollte.

Der "Unternehmer" Babis lehnt die Einführung des Euros ab, lehnt Beteiligung an der Flüchtlingsverteilung in Europa ab. Das finden 30% der Tschechen vernünftig. Ein weiterer "Unternehmer" Okamura (klingt sehr japanisch...) erhielt 11% dafür, daß er die Islamisierung Tschechiens verhindern will. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob in Tschechien 10 oder 20 Moslems das Straßenbild bestimmen.

http://www.zeit.de/news/2017-10/21/wahl ... t-21090802

Besonders reizvoll die Aussicht, daß ein Subventionsbetrugsverfahren der EU gegen den Wahlsieger läuft. Immerhin wird sehr wahrscheinlich die nächste tschechische Regierung von diesen beiden "Unternehmern" geführt. Keine guten Aussichten für die europäische Gemeinschaft!
Top dann wird die EU auf den ursprünglichen Kern reduziert die es dann richtig machen können.
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von H2O »

Eiskalt hat geschrieben:(12 Dec 2017, 22:11)

Top dann wird die EU auf den ursprünglichen Kern reduziert die es dann richtig machen können.
Dazu fehlt der EU der Mut: Einfach mutwillige Regelbrecher vor die Tür setzen, oder sie von Zahlungsströmen abschneiden, oder das Schengener Abkommen gezielt aussetzen. Es gibt genügend viele Wohltaten der EU, die so mancher bitter vermissen würde.
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von Eiskalt »

H2O hat geschrieben:(13 Dec 2017, 08:56)

Dazu fehlt der EU der Mut: Einfach mutwillige Regelbrecher vor die Tür setzen, oder sie von Zahlungsströmen abschneiden, oder das Schengener Abkommen gezielt aussetzen. Es gibt genügend viele Wohltaten der EU, die so mancher bitter vermissen würde.
Nee ich meine halt wenn die Oststaaten damit drohen auszusteigen.
Sollen die halt gehen!
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von H2O »

Eiskalt hat geschrieben:(13 Dec 2017, 10:39)

Nee ich meine halt wenn die Oststaaten damit drohen auszusteigen.
Sollen die halt gehen!
Das Gemeine ist aber: Damit drohen die überhaupt nicht! Jedenfalls jetzt noch nicht. :cool:
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Re: Tschechien wählt mehrheitlich Gegner der EU

Beitrag von Eiskalt »

H2O hat geschrieben:(13 Dec 2017, 11:16)

Das Gemeine ist aber: Damit drohen die überhaupt nicht! Jedenfalls jetzt noch nicht. :cool:
Oh hab ich wohl falsch interpretiert.
Asche auf mein Haupt.

Naja wenn die sich nicht beugen wollen werden eben die Zahlungen eingestellt.
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