Re: Wiedervereinigung mit Österreich - warum eigentlich nicht?!
Verfasst: So 22. Okt 2017, 21:08
Heutzutage ist es offensichtlich mehrheitlich uninteressant geworden, welche Sprache, Kultur und Abstammung jemand hat. Ist halt so.
https://www.politik-forum.eu:443/
Auch dieser schmerzliche Zwiespalt ist so alt wie unsere Kultur. Man könnte den Verlust betont christlicher Werte als Ursache für einen Mangel an Mitmenschlichkeit verantwortlich machen. Dann versinkt unsereiner in Nachdenklichkeit und findet, daß unsere Kultur im Namen des Herrn die Urbevölkerung der Neuen Welt weitgehend ausgerottet hat ... oder sie wie Tiere im Serengeti-Park überleben läßt. Anstatt aber in tiefe Euroskepsis zu versinken, könnte man vergleichende Kulturbetrachtungen anstellen. Die arabisch-islamische Welt will in ihrem Anderssein ihre Werte ihren Nachbarn überstülpen, und läßt diesen nur den Tod als Ausweg. China verordnet sich Weltherrschaft, und soeben hat Japan sich zu alter Stärke entschlossen. Der Westen war im 20. Jahrhundert eben besonders erfolgreich in seiner Ausbreitung. Und nun machen andere Kulturen sich auf, an seine Stelle zu treten. Schlechtes Gewissen... nein, ganz bestimmt nicht... aber Überlebenswille! Na ja, westlich geimpft sind die asiatischen Hochkulturen inzwischen auchNomen Nescio hat geschrieben:(22 Oct 2017, 09:01)
ja, aber unsre kultur und ihre errungenschaften ist jetzt weltweit prägend. ob das so gut ist ?
vorgestern hörte ich voll stolz sagen, daß die zahl der kinder die im ersten jahr in der welt stirbt halbiert ist. zugleich dachte ich »und wie sieht ihre zukunft aus? ist es nicht besser auch daran mühe, geld und anstrengung zu widmen«?
unsere kultur ist irgendwie eine dualistische kultur. einerseits fortschrittlich, aber anderseits inzwischen ziemlich inhuman.
Darin sind wir uns einig. Natürlich wäre es unwirtschaftlich, allen Menschen den Umgang mit 5 und mehr Fremdsprachen zu verordnen. Meine Muttersprache nutze ich hier doch reichlich und gern, und wer sie als Fremdsprache nutzt, erfreut sich meiner Anfangssympathie.Sofawolf hat geschrieben:(22 Oct 2017, 21:05)
Da es bereits Weltsprache ist, sollte jeder Mensch bzw. jeder Nicht-Englischsprachige Englisch als erste Fremdsprache lernen. Dann wären wir schon viel weiter. Weitere Fremdsprachen können Hobby sein.
Ansonsten sehe ich keine Grund, die eigene Muttersprache geringzuschätzen.
Nach dem 1. Weltkrieg und der Zerschlagung Österreich-Ungarns in -zig kleinere Staaten wollte Deutsch-Österreich sich auch an das Deutsche Reich angliedern. Das wurde von den Siegermächten aber nicht zugelassen, und so war das für seine Hauptstadt viel zu kleine Land auf sich selbst zurück geworfen. Ich vermute, daß es auch 1937 noch ein Zugehörigkeitsgefühl der Österreicher zum Deutschtum gab... ganz abgesehen von den Wirtschaftsdaten.Sofawolf hat geschrieben:(08 Mar 2018, 18:47)
Auch wenn das Thema "erledigt" ist, habe ich hier doch einen interessanten Hintergrundbeitrag dazu gefunden.
AUSZUG: "Frage: Der Jubel der Österreicher hat das Ende des eigenen Staats besiegelt?
Rathkolb: Es ist nicht mehr Jubel, es ist eine Hysterie, die hier ausgebrochen ist. Die Österreicher wollten lange Zeit nicht nur Deutsche, sondern sogar die besseren Deutschen sein. Die Attraktivität des Nazi-Reichs lag auch in den Wirtschaftsdaten. Dort sanken die Arbeitslosenzahlen, in Österreich herrschte eine Mini-Diktatur, die die Wirtschaft nicht in den Griff bekommen hat."
https://www.welt.de/geschichte/zweiter- ... -sein.html
À propos wohlwollende Nachbarn.H2O hat geschrieben:(08 Mar 2018, 20:38)
Nach dem 1. Weltkrieg und der Zerschlagung Österreich-Ungarns in -zig kleinere Staaten wollte Deutsch-Österreich sich auch an das Deutsche Reich angliedern. Das wurde von den Siegermächten aber nicht zugelassen, und so war das für seine Hauptstadt viel zu kleine Land auf sich selbst zurück geworfen. Ich vermute, daß es auch 1937 noch ein Zugehörigkeitsgefühl der Österreicher zum Deutschtum gab... ganz abgesehen von den Wirtschaftsdaten.
Wir führen diese Diskussion doch auch nur deshalb, weil es eben ein anderes Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen Piefkes und Ösis gibt als zwischen Dänen und Deutschen. Auch leicht zu erkennen an der Anteilnahme, wenn in Süd-Tirol eine Angelegenheit unrund läuft.
Diese Gefühlslage wird sich in der EU allmählich einebnen, wenn wir alle mit unseren Nachbarn wohlwollend zusammen arbeiten.
Auch eine EU schützt uns nicht vor Dummbatzen in hohen Ämtern. Denken Sie daran, was aus Polen "regierungsamtlich" unserem Lande und der EU-Kommission angehängt wurde. Inzwischen mußte die polnische Regierung einen Personalwechsel vornehmen, weil die Leute sich so unmöglich gemacht hatten, daß sie niemand mehr empfangen wollte.JJazzGold hat geschrieben:(08 Mar 2018, 21:52)
À propos wohlwollende Nachbarn.
Wie dieser Lazar über das schöne Wien herzieht, spricht nicht gerade für eine tiefe österreichisch-ungarische Freundschaft.
http://www.oe24.at/oesterreich/politik/ ... /325102625
das is kein böser mann, das is ein trottel. böse zu sein, könnte man im vorwerfen, aber für trotteligkeit kann er ja nix...-H2O hat geschrieben:(08 Mar 2018, 22:32)
Oder denken wir an den bösen Mann mit den Haaren im Gesicht... immerhin von einem amtierenden Außenminister so dargestellt!
Ja, der tat mir in dem Augenblick wirklich leid!SpukhafteFernwirkung hat geschrieben:(08 Mar 2018, 22:37)
das is kein böser mann, das is ein trottel. böse zu sein, könnte man im vorwerfen, aber für trotteligkeit kann er ja nix...-
Ja klar, gemeinsame Sprache, Kultur und Abstammung, das ist in unserer heutigen Zeit eben immer weniger wichtig (das meine ich weder ironisch noch bedauernd, es ist einfach so) und es ändert sich ja auch schon wieder. Sprache, Kultur und auch Abstammung "internationalisieren" sich. Das kann man nicht ändern.H2O hat geschrieben:(08 Mar 2018, 20:38)
Nach dem 1. Weltkrieg und der Zerschlagung Österreich-Ungarns in -zig kleinere Staaten wollte Deutsch-Österreich sich auch an das Deutsche Reich angliedern. Das wurde von den Siegermächten aber nicht zugelassen, und so war das für seine Hauptstadt viel zu kleine Land auf sich selbst zurück geworfen. Ich vermute, daß es auch 1937 noch ein Zugehörigkeitsgefühl der Österreicher zum Deutschtum gab... ganz abgesehen von den Wirtschaftsdaten.
Wir führen diese Diskussion doch auch nur deshalb, weil es eben ein anderes Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen Piefkes und Ösis gibt als zwischen Dänen und Deutschen. Auch leicht zu erkennen an der Anteilnahme, wenn in Süd-Tirol eine Angelegenheit unrund läuft.
Diese Gefühlslage wird sich in der EU allmählich einebnen, wenn wir alle mit unseren Nachbarn wohlwollend zusammen arbeiten.
So ist es ja auch. Wichtig finde ich nur, darauf hinzuweisen, der Wunsch nach einer Vereinigung von Deutschland und Österreich ist nichts "Nationalsozialistisches", nichts Ultrarechtes, es war einmal der Wunsch der übergroßen Mehrheit der Bevölkerung beider Staaten aufgrund eines historischen Zusammengehörigkeitsgefühls (Sprache, Kultur und Abstammung).Der „Anschluss“ kommt 1938 ideologisch keineswegs aus dem Nichts, die Debatte über ein gemeinsames Staatsgebiet reicht tief in das 19. Jahrhundert zurück. In der Wiener Politik ist man nach dem Ersten Weltkrieg weitgehend einig: Österreich soll dem Deutschen Reich angegliedert werden. Am 12. November 1918 rufen Christdemokraten, Sozialdemokraten und Deutschnationale die Republik Deutschösterreich aus – mit dem erklärten Ziel einer späteren Vereinigung mit Deutschland.
Österreich gilt Teilen der Bevölkerung als nicht lebensfähig. Der Hungerwinter 1918/19 intensiviert das Bestreben nach einem Aufgehen im Staatenverbund. „Vor dem Hintergrund des 19. Jahrhunderts ist klar, dass die Deutschsprachigen in der Habsburgermonarchie natürlich als Deutsche galten“, so Dirk Rupnow, der Leiter des Instituts für Zeitgeschichte an der Universität Innsbruck. „Es gab einen ganzen Katalog von Zuschreibungen, was das spezifisch Österreichische ausmacht. Und trotzdem ist aber auch immer klar: Die sind deutsch.“ Ein Zusammenschluss der beiden Länder kommt für die Siegermächte aber nicht infrage.
http://orf.at/vstories/1938unddiefolgen
Meine Vermutung: Wenn der Wohlstandsunterschied D <> A DDR-Ausmaße zum Nachteil von A annähme, dann würde dieser Wunsch sich sehr bald wieder regen. Aber erfreulicherweise leben die Leute dort so ungefähr in gleichen Lebensumständen, und das auch bei Freiheit und offenen Grenzen und gleicher Währung. Was sollte sich also für uns alle durch verwaltungstechnische Einheit verbessern?Sofawolf hat geschrieben:(13 Mar 2018, 17:37)
Das Thema ist ja gerade sehr in aller Munde (Jahrestag).
Heute las ich.
So ist es ja auch. Wichtig finde ich nur, darauf hinzuweisen, der Wunsch nach einer Vereinigung von Deutschland und Österreich ist nichts "Nationalsozialistisches", nichts Ultrarechtes, es war einmal der Wunsch der übergroßen Mehrheit der Bevölkerung beider Staaten aufgrund eines historischen Zusammengehörigkeitsgefühls (Sprache, Kultur und Abstammung).
Auch wenn das heute nicht mehr so gegeben ist.
Die gemeinsamen Wurzeln Deutschlands und Österreichs sind genau so wie der Bestand deutscher Kultur in Ostmitteleuropa und Osteuropa ein Opfer nationalsozialistischer Ideologie und aller Deutschen geworden, die Hitler zugejubelt haben - vor dem Brandenburger Tor im Januar 1933, am Heldenplatz im März 1938, in Asch im September 1938 und sonstwo.Sofawolf hat geschrieben:(13 Mar 2018, 17:37)
Das Thema ist ja gerade sehr in aller Munde (Jahrestag).
Heute las ich.
So ist es ja auch. Wichtig finde ich nur, darauf hinzuweisen, der Wunsch nach einer Vereinigung von Deutschland und Österreich ist nichts "Nationalsozialistisches", nichts Ultrarechtes, es war einmal der Wunsch der übergroßen Mehrheit der Bevölkerung beider Staaten aufgrund eines historischen Zusammengehörigkeitsgefühls (Sprache, Kultur und Abstammung).
Auch wenn das heute nicht mehr so gegeben ist.
Da stimmen wir wiedermal übereinEuropa2050 hat geschrieben:(13 Mar 2018, 19:01)
Die gemeinsamen Wurzeln Deutschlands und Österreichs sind genau so wie der Bestand deutscher Kultur in Ostmitteleuropa und Osteuropa ein Opfer nationalsozialistischer Ideologie und aller Deutschen geworden, die Hitler zugejubelt haben - vor dem Brandenburger Tor im Januar 1933, am Heldenplatz im März 1938, in Asch im September 1938 und sonstwo.
Und on top noch der Von Hitler ausdrücklich geduldete Umgang der italienischen Faschisten mit den Südtirolern.
Deswegen ist jeder für mich jeder, der sich Patriot nennt, sich aber nicht klar antifaschistisch positioniert, unglaubwürdig.
Ich fand gestern in den Tagesthemen die alte Frau erschütternd, die nicht Hitler, nicht die Deutschen, sondern ihre Wiener Nachbarn anklagte, die ihre persönliche Primitivität an ihr als jüdisches Mädchen abreagierten - einfach so, ohne dass SS oder Gestapo daneben standen.
Dem schließe ich mich an - Faschismus ist Verschwörung gegen das Land.Europa2050 hat geschrieben:(13 Mar 2018, 19:01)
Die gemeinsamen Wurzeln Deutschlands und Österreichs sind genau so wie der Bestand deutscher Kultur in Ostmitteleuropa und Osteuropa ein Opfer nationalsozialistischer Ideologie und aller Deutschen geworden, die Hitler zugejubelt haben - vor dem Brandenburger Tor im Januar 1933, am Heldenplatz im März 1938, in Asch im September 1938 und sonstwo.
Und on top noch der Von Hitler ausdrücklich geduldete Umgang der italienischen Faschisten mit den Südtirolern.
Deswegen ist jeder für mich jeder, der sich Patriot nennt, sich aber nicht klar antifaschistisch positioniert, unglaubwürdig.
Nicht nur Verschwörung, sondern Verfolgung und Vernichtung Andersdenkender, Übernahme und Gleichschaltung der Medien, Verbot von Parteien und Organisationen, absolute Gewalt einer radikalen und inhumanen Minderheit über die Mehrheit etcpp.DarkLightbringer hat geschrieben:(13 Mar 2018, 20:00)
Dem schließe ich mich an - Faschismus ist Verschwörung gegen das Land.
Womit Du natürlich recht hast. Die von Dir genannten Taten werden von den Leuten in ihrem Wahn allerdings auch durchaus unterschiedlich aktiv vertreten und gerechtfertigt, damit trifft man die nicht wirklich (wohl aber alle normal denkenden).Selina hat geschrieben:(14 Mar 2018, 07:43)
Nicht nur Verschwörung, sondern Verfolgung und Vernichtung Andersdenkender, Übernahme und Gleichschaltung der Medien, Verbot von Parteien und Organisationen, absolute Gewalt einer radikalen und inhumanen Minderheit über die Mehrheit etcpp.
Genau. Und deshalb ist es gut, das immer wieder öffentlich zu sagen. Wenn man auf diese Seite im Netz schaut, die ich hier mal irgendwo verlinkt hatte (komme gerade nicht auf den Namen, bin auch etwas in Eile), sieht man, wie generalstabsmäßig die Neue Rechte im Hintergrund arbeitet. So lieb und harmlos, wie die nach außen tun, sind die nicht. Wenn man sich dann noch die Internationalisierung mit diesem Bannon anschaut, kanns einem nur noch schlecht werden.Europa2050 hat geschrieben:(14 Mar 2018, 07:55)
Womit Du natürlich recht hast. Die von Dir genannten Taten werden von den Leuten in ihrem Wahn allerdings auch durchaus unterschiedlich aktiv vertreten und gerechtfertigt, damit trifft man die nicht wirklich (wohl aber alle normal denkenden).
Aber der Verrat am eigenen Land und Volk ist jetzt das, was diese Knaller ja gerade vorgeben, nicht zu tun.
Der Wunsch ist legitim. Wenn es bei beiden Bevölkerungen sehr beliebt ist, kann es kommen. Sonst kommt es eher nicht.Sofawolf hat geschrieben:(13 Mar 2018, 17:37)
Das Thema ist ja gerade sehr in aller Munde (Jahrestag).
Heute las ich.
So ist es ja auch. Wichtig finde ich nur, darauf hinzuweisen, der Wunsch nach einer Vereinigung von Deutschland und Österreich ist nichts "Nationalsozialistisches", nichts Ultrarechtes, es war einmal der Wunsch der übergroßen Mehrheit der Bevölkerung beider Staaten aufgrund eines historischen Zusammengehörigkeitsgefühls (Sprache, Kultur und Abstammung).
Auch wenn das heute nicht mehr so gegeben ist.
Denke auch dass die Sehnsucht beider Bevölkerungen nach einer Vereinigung eher begrenzt ist. Österreich definiert sich alleine schon geographisch durch die Alpenlage, und geschichtlich als eigene Region. Das mag bei "Preussen" und "Bayern" zwar auch so sein, aber auf nem deutlich niedrigeren Niveau. Viele Österreicher würden sich in einem Staat mit dem Rest Deutschlands wohl immer ein bisschen wie der Blinddarmzipfel vorkommen, trotz gemeinsamer Sprache. Was ja auch der Grund war warum die Diskussion um die Deutsche Frage Mitte des 19. Jahrhunderts letztlich darauf hinaus lief entweder ein Deutschland ohne Österreich, oder eines mit Österreich plus weiteren K&K Gebieten zu bilden. Oder etwas griffiger formuliert: Für viele Österreicher bleibt "Wien < Berlin" denke ich inakzeptabel, genauso wie anders herum für uns, während man in Bayern wohl zu der Erkenntnis gelangt ist dass "München < Berlin" irrelevant ist solange der FC Bayern gewinnt.Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(14 Mar 2018, 09:01) Der Wunsch ist legitim. Wenn es bei beiden Bevölkerungen sehr beliebt ist, kann es kommen. Sonst kommt es eher nicht.
Da spielte doch eher eine Rolle, dass Ungarn-Österreich eine Großmacht war, von der große Teile nicht sehr deutsch waren.tabernakel hat geschrieben:(14 Mar 2018, 11:04)
Denke auch dass die Sehnsucht beider Bevölkerungen nach einer Vereinigung eher begrenzt ist. Österreich definiert sich alleine schon geographisch durch die Alpenlage, und geschichtlich als eigene Region. Das mag bei "Preussen" und "Bayern" zwar auch so sein, aber auf nem deutlich niedrigeren Niveau. Viele Österreicher würden sich in einem Staat mit dem Rest Deutschlands wohl immer ein bisschen wie der Blinddarmzipfel vorkommen, trotz gemeinsamer Sprache. Was ja auch der Grund war warum die Diskussion um die Deutsche Frage Mitte des 19. Jahrhunderts letztlich darauf hinaus lief entweder ein Deutschland ohne Österreich, oder eines mit Österreich plus weiteren K&K Gebieten zu bilden. Oder etwas griffiger formuliert: Für viele Österreicher bleibt "Wien < Berlin" denke ich inakzeptabel, genauso wie anders herum für uns, während man in Bayern wohl zu der Erkenntnis gelangt ist dass "München < Berlin" irrelevant ist solange der FC Bayern gewinnt.
Ein wenig riecht mir das nach: "Die Trauben hängen hoch; die Trauben sind sauer!" Was wirklich zählt, das war der Wunsch der Menschen in Deutsch-Österreich, sich kurz nach dem 1. Weltkrieg dem Deutschen Reich an zu schließen. Und das hatten die Siegermächte ihm damals verwehrt.Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(14 Mar 2018, 13:25)
Da spielte doch eher eine Rolle, dass Ungarn-Österreich eine Großmacht war, von der große Teile nicht sehr deutsch waren.
Da war das Reich aber schon futsch. Die offene Diskussion der "Deutschen Frage" ist eher ab 1860 brennend.H2O hat geschrieben:(14 Mar 2018, 14:57)
Ein wenig riecht mir das nach: "Die Trauben hängen hoch; die Trauben sind sauer!" Was wirklich zählt, das war der Wunsch der Menschen in Deutsch-Österreich, sich kurz nach dem 1. Weltkrieg dem Deutschen Reich an zu schließen. Und das hatten die Siegermächte ihm damals verwehrt.
Das sind so Fragen, die sich dann schon erledigen würden. Ob wir viele kleine Länder der Sorte Saarland/Thüringen oder 1-3 große hätten, die intern noch mal gegliedert sind - das sollen Menschen klären, die es betrifft, falls sowas mal kommt.Gefühlt wäre ein Bundesland Österreich oder eine Ansammlung österreichischer Bundesländer im Süden der Bundesrepublik Deutschland für mich ein sehr eigenartiger Klotz, vermutlich eine Art Riesenbayern.
Das Kaiserreich schon, das war futsch, aber das Deutsche Reich kurz nach dem 1. Weltkrieg war doch von den Sprachgruppen her so deutsch wie Österreich. Und der mehrheitliche Wunsch der Deutsch-Österreicher nach Vereinigung mit dem Reich bestand kurzfristig doch genau dann.Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(14 Mar 2018, 15:08)
Da war das Reich aber schon futsch. Die offene Diskussion der "Deutschen Frage" ist eher ab 1860 brennend....
Großdeutsche Leidenschaften gab es auch davor. Die waren politisch aber nicht "dran". Die Österreicher hätten ein Großdeutschland unter ihrer Führung und mit Behalt Ungarns schon gern genommen - da war aber Brandenburg-Preußen vor.H2O hat geschrieben:(14 Mar 2018, 15:28)
Das Kaiserreich schon, das war futsch, aber das Deutsche Reich kurz nach dem 1. Weltkrieg war doch von den Sprachgruppen her so deutsch wie Österreich. Und der mehrheitliche Wunsch der Deutsch-Österreicher nach Vereinigung mit dem Reich bestand kurzfristig doch genau dann.
Da ist viel Propaganda bei. Viele waren begeistert, nicht wenige waren unzufrieden und manche hatten direkt Angst. Man muss aber auch sagen, dass Österreich vor dem Anschluß bereits ein diktatorischer Sauhaufen war - wie andere Teile Ost-, Mittel- und Südeuropas seinerzeit auch. Nicht nur sehr unfrei, sondern auch ziemlich kaputt und verarmt. Der Anschluß an das stärkere, national verwandte und irgendwie vorübergehend erfolgreichere Land lag nahe. Österreich allein fehlte in den 30ern eine echte Wohlstandsperspektive, dazu fragten auch manche, wozu es dieses Land eigentlich noch braucht.Mit dieser Gefühlslage wollte ich erklären, warum beim Zugriff Hitlers auf Österreich ihn dort öffentliche Begeisterungsstürme empfingen, die alle inzwischen kultivierte Eigenständigkeit wegspülten. Bilder und Filme aus jener Zeit werden ja gelegentlich gezeigt; sie wurden sicher auch als Werbung für die Nazis mißbraucht, scheinen mir aber nicht kunstvoll gestellt zu sein.
Tja, warum? Gibt es gute Gründe für ein politisches Gebilde? Eigentlich doch nur Geschichte. Ohne Häuptlinge kein Stamm, und ohne Oberhäuptlinge kein Reich. Unser demokratisches Land/ReichSole.survivor@web.de hat geschrieben:(14 Mar 2018, 15:41)
... dazu fragten auch manche, wozu es dieses Land eigentlich noch braucht.
Dass ist mit sicherheit in Luxemburg anders. Frag mal ein Arerler oder ein Trierer oder ein Diddenhovener wo ihr Lebensmittelpunkt ist.Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(16 Oct 2017, 20:06)
Die allermeisten Länder finden ihre jeweiligen gemeinsamen Europaregionen, die es schon gibt, künstlich und erfüllen sie kaum mit Leben.
Die meisten Trierer haben ihren Lebensmittelpunkt in irgendeiner Kneipe. Dass Benelux mit deutschem Saum eine besonders integrierte Gegend ist, stimmt. Die hoch gelobte Dreiländerregion Richtung Polen sieht schon deutlich nüchterner aus.garfield336 hat geschrieben:(14 Mar 2018, 17:11)
Dass ist mit sicherheit in Luxemburg anders. Frag mal ein Arerler oder ein Trierer oder ein Diddenhovener wo ihr Lebensmittelpunkt ist.
Das ist jetzt aber "gemein". Das Dreiländereck Polen, Tschechien und Deutschland gibt ja noch gar nicht lange in der Form. 1945 bis 1947 wurden die Polen aus der Ukraine und Weißrußland in Niederschlesien angesiedelt, die dort lebenden Deutschen "ausgesiedelt". Die Sudetendeutschen wurden aus Böhmen brutalstmöglich vertrieben. Ich gehe davon aus, daß bis zum 1. Weltkrieg mit dem Untergang der kuk-Herrschaft dort ein ganz lebhafter Umschwung stattfand.Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(14 Mar 2018, 17:15)
Die meisten Trierer haben ihren Lebensmittelpunkt in irgendeiner Kneipe. Dass Benelux mit deutschem Saum eine besonders integrierte Gegend ist, stimmt. Die hoch gelobte Dreiländerregion Richtung Polen sieht schon deutlich nüchterner aus.
Natürlich, aber vor allem wegen dem daraus gezogenen Selbstverständnis. Für Österreich war ein Deutschland mit ihnen im 19. Jahrhundert lange eine fundamentale Überlegung, aber eben nur unter der Voraussetzung dass Österreich in dieser Ehe die Fäden zieht! Das war doch der Punkt. Ein Deutschland in dem Österreich nur das südlichste Bundesland (oder gar mehrere Bundesländer) unter vielen Gleichberechtigten ist, und Wien in einer Reihe mit Hamburg, München und Frankfurt als Metropole im Schatten Berlins steht, das wirst Du glaube ich auch heute noch schwerlich den Österreichern vermitteln können. Warum sollten sie das auch wollen, Österreich hat zwar wie alle so seine Probleme mit Radikalen, aber es ist immer noch eine funktionierende Demokratie, und funktioniert kulturell wunderbar auch ohne uns.Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(14 Mar 2018, 13:25) Da spielte doch eher eine Rolle, dass Ungarn-Österreich eine Großmacht war, von der große Teile nicht sehr deutsch waren.
Sehe ich auch so; vor allem sehe ich keinen politischen oder wirtschaftlichen Treibsatz, der zu diesem Wunsch führen könnte. Offene Grenzen, freies Niederlassungsrecht, gemeinsame Währung, vermutlich fast gleiches Warenangebot (als Nordlicht bin ich zu selten dort)... also wirtschaftlich ist da kein Vorteil in Sicht bei staatlicher Vereinigung. Verwaltungskosten... na ja.tabernakel hat geschrieben:(14 Mar 2018, 18:45)
....Spricht das alles gegen eine Vereinigung wenn beide Bevölkerungsgruppen eine Staatsehe mit deutlicher Mehrheit wöllten? Nö. Allein mir fehlt der Glaube dass sich solide Mehrheiten dafür finden würden, auf beiden Seiten.
Da macht keiner einen Vorwurf. Es ist einfach objektiv so, dass außer der Vorzeigeregion Benelux, die auch vor dem administrativen Konzept Europaregion eng verzahnt war, die meisten Europaregionen eher eine zaghaft aufgenommene Neuerung sind, die im nationalen Verwaltungsgefüge eher stört.H2O hat geschrieben:(14 Mar 2018, 18:24)
Das ist jetzt aber "gemein". Das Dreiländereck Polen, Tschechien und Deutschland gibt ja noch gar nicht lange in der Form.
Das ist so; auch zu beobachten im äußersten Nordosten zwischen Polen und Deutschland. Da wirkt sich schon die Sprache als Hindernis für freundschaftlichen Austausch aus. Zum Volksfest der Stadt Wolin/Insel Wolin/Polen war ein Vertreter der Stadt Anklam/MeckPom eingeladen. Das Grußwort in deutscher Sprache erreichte die ganz große Zahl der Woliner nicht, und die Dankesrede des polnischen Bürgermeisters in polnischer Sprache verstand mit einiger Sicherheit weder der Anklamer Bürgermeister noch seine wenigen Begleiter. Da entsteht doch keine Lust nach mehr! Ein bemühter Pflichtbesuch, um den sich schon Offizielle möglichst drücken, der aber irgendwie sein muß.Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(14 Mar 2018, 20:01)
Da macht keiner einen Vorwurf. Es ist einfach objektiv so, dass außer der Vorzeigeregion Benelux, die auch vor dem administrativen Konzept Europaregion eng verzahnt war, die meisten Europaregionen eher eine zaghaft aufgenommene Neuerung sind, die im nationalen Verwaltungsgefüge eher stört.
Sprachprobleme haben wir auch weniger.H2O hat geschrieben:(14 Mar 2018, 18:24)
Im Westen, in garfields Gegend, hat es solche Säuberungen kaum gegeben. Da wechselte die Herrschaft, meinetwegen sogar die Amtssprache, aber die Leute blieben auf Haus und Hof. Da wäre es geradezu überraschend, wenn es dort keine engen Beziehungen zur gemeinsamen Region gäbe.
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Hätten die Polen die Deutsche nicht vertrieben, gäbe es keine Verständigungsprobleme.H2O hat geschrieben:(14 Mar 2018, 21:07)
Das ist so; auch zu beobachten im äußersten Nordosten zwischen Polen und Deutschland. Da wirkt sich schon die Sprache als Hindernis für freundschaftlichen Austausch aus. Zum Volksfest der Stadt Wolin/Insel Wolin/Polen war ein Vertreter der Stadt Anklam/MeckPom eingeladen. Das Grußwort in deutscher Sprache erreichte die ganz große Zahl der Woliner nicht, und die Dankesrede des polnischen Bürgermeisters in polnischer Sprache verstand mit einiger Sicherheit weder der Anklamer Bürgermeister noch seine wenigen Begleiter. Da entsteht doch keine Lust nach mehr!
Das ist doch auch klar; vermutlich seit Jahrhunderten, schon durch Familienbande und wechselnde Herrschaft. Meine Mutter sprach als Pfälzerin auch Französisch, obwohl sie in sehr einfachen Verhältnissen aufgewachsen ist. Nix mit "klavierspielender höherer Tochter"!garfield336 hat geschrieben:(14 Mar 2018, 22:17)
Sprachprobleme haben wir auch weniger.
Fast alle sind Mehrsprachig.
Was haben Sie von Ihrem Jammer? Eine Mehrheit unserer Mitbürger hat entschieden, daß die Kanzlerin jetzt noch einmal 4 Jahre lang die Richtlinien unserer Politik bestimmt.rain353 hat geschrieben:(14 Mar 2018, 22:44)
Wenn schon eine Wiedervereinigung mit Österreich, dann treten wir doch mal Österreich bei... Dann wäre das Problem Merkel gelöst..
War aber ein relativ knappes Ergebnis (9 Stimmen).H2O hat geschrieben:(14 Mar 2018, 22:54)
Was haben Sie von Ihrem Jammer? Eine Mehrheit unserer Mitbürger hat entschieden, daß die Kanzlerin jetzt noch einmal 4 Jahre lang die Richtlinien unserer Politik bestimmt.
Das könnte ich mir höchstens bei binationalem Elternhaus vorstellen. Ansonsten spricht in der Pfalz niemand Französisch. Im Gegenteil: Bis weit in den Süd-Wasgau hinein sprachen die Elsässer vorwiegend Deutsch.H2O hat geschrieben:(14 Mar 2018, 22:51)
Das ist doch auch klar; vermutlich seit Jahrhunderten, schon durch Familienbande und wechselnde Herrschaft. Meine Mutter sprach als Pfälzerin auch Französisch, obwohl sie in sehr einfachen Verhältnissen aufgewachsen ist. Nix mit "klavierspielender höherer Tochter"!
Demokratie geht so; verdächtig sind immer wieder Ergebnisse >80%... "Halleluja" und bald danach "Kreuzigt ihn"!
Also wenn 32,9% die Mehrheit ist, also knapp ein drittel der Bevölkerung lt. Wahl , dann kannst du wohl nicht rechnen.H2O hat geschrieben:(14 Mar 2018, 22:54)
Was haben Sie von Ihrem Jammer? Eine Mehrheit unserer Mitbürger hat entschieden, daß die Kanzlerin jetzt noch einmal 4 Jahre lang die Richtlinien unserer Politik bestimmt.
Das ist die Zustimmung zu ihrer Partei; der fehlende Rest ist Zustimmung zu ihrer Regierung. Aber richtig, rechnen kann ich auch nicht.Odin1506 hat geschrieben:(14 Mar 2018, 23:13)
Also wenn 32,9% die Mehrheit ist, also knapp ein drittel der Bevölkerung lt. Wahl , dann kannst du wohl nicht rechnen.
Aber Merkel wurde vor 4 Jahren mit breiter Mehrheit gewählt.H2O hat geschrieben:(14 Mar 2018, 23:04)
Demokratie geht so; verdächtig sind immer wieder Ergebnisse >80%... "Halleluja" und bald danach "Kreuzigt ihn"!
Meine Botschaft lautet: Stimmungen sind wandelbar: Heute "Hosiannah" und morgen "Kreuzigt ihn". Gemäß meiner Quelle waren das die selben Leute. Weiß heutzutage vielleicht nicht jeder.rain353 hat geschrieben:(14 Mar 2018, 23:57)
Aber Merkel wurde vor 4 Jahren mit breiter Mehrheit gewählt.
Und willst du damit sagen, dass AKK doch nicht zukünftge Parteivorsitzende und Bundeskanzlerin wird.?