Die Tatsache, dass ganz aktuell das Beitrittsverfahren Türkei eben nicht ad acta gelegt wurde, ist ein Beleg für genau das Gegenteil.H2O hat geschrieben:(14 Sep 2018, 12:00)
Wenn das alles so zuträfe, dann wäre die Türkei seit vielen Jahren schon in der EU. Aus meiner Sicht sind es eben doch die europäischen Wertvorstellungen, die auch diesen Drang zur Erweiterung da antreiben, wo Korruption in für West-Mitteleuropa unbekanntem Ausmaß an der Tagesordnung sind.
Was soll denn das sein, "Geldquelle". Sickert irgendwo in der Welt Geld aus der Erde? Sie wissen doch selbst ganz genau, dass ein Land wie Polen alles andere als ein "gescheiterter Staat" ist. Eher schon ein - jedenfalls in wirtschaftlicher Hinsicht - ziemlich gescheiter Staat. Möglicherweise wissen Sie nur nicht, woher ein Land wie Polen tatsächlich und real seine MIttel für die Nichtgescheitertheit hernimmt. Ganz sicher nicht aus aus der "EU als Geldquelle". Polen war während der Banken- und Finanzkrise das einzige EU-Land mit einem BIP-Wachstum. Man macht sich einfach etwas vor, wenn man da irgendwelche EU-Zahlungen als Grund annimmt. Die politischen Entwicklungen in Polen und Ungarn sind besorgniserregend wie nur irgendwas. Man versteht einfach das tieferliegende gesellschaftlich-ökonomische Problem dahinter nicht, wenn man solche Subventionszahlungen als Ursache vorschiebt. Ujnd vermutlich dient es auch als Selbstentschuldigung für die eigentliche eigene Mitverursachung.Die EU als Geldquelle soll es richten, diese gescheiterten Staaten auf einen erträglich europäischen Stand an zu heben. Das wird leider nichts, wie die Visegradskis unter Beweis stellen, oder Rumänien, dem nächsten Bewerber um ein Vertragsverletzungsverfahren, oder Bulgarien, mit einem Korruptionsindex auf afrikanischem Stand. Ich will Griechenland nicht vergessen, das einfach nicht von Vetternwirtschaft und Seilschaften loskommt.
Bezüglich Ostmitteleuropa besteht die Selbstbelügung darin, dass nicht - wie real - große westmitteleuropäische Unternehmen massiv Produktionsstätten in der Region betreiben, und dass sowohl ein gesamt-Netto-Gewinn (unter Einberechnung der EU-Gelder) für Westmitteleuropa besteht als auch ein (geringerer) Gewinn für Länder wie Ungarn. Das ist die eigentliche und wirkliche Basis für den politischen Erfolg der Orbáns. Bezüglich Griechenland besteht die Selbstbelügung (unter anderem) darin, dass deutsche Rüstungsfirmen selbst zig Millionen (allein in einerm einzigen Deal mit Thyssen 62 Millionen https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/ ... 22550.html) Schmiergelder zahlten und dass es ein einvernehmliches Geschäftsmodell zwischen dem größten europäischen Rüstungsimporteur Europas, Griechenland, und dem Rüstungsexporteur Deutschland gibt.
Ich kann den Begriff "Werte", "Wertvorstellungen" aus dem Munde von Westmittelueropäern nicht mehr hören, ohne dass sich meine Hand zur Faust ballt.