Deal mit Marokko

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Tehemu
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Deal mit Marokko

Beitrag von Tehemu »

Ich verstehe die EU nicht. Es gibt ja sehr viele Gespräche mit Marokko in einigen Bereichen. Marokko hat dabei einige Wünsche die EU nicht macht.

1. Die EU soll anerkennen, dass West-Sahara zu Marokko gehört. Wir haben 75% unter unser Kontrolle. Wo ist das problem der EU? Die EU ist ein Beherscher der Welt. Wenn die EU uns unterstützt werden es alle tun.

https://ar.wikipedia.org/wiki/%D8%A7%D9 ... aramap.png

2. Einfacher Handel für uns. Warum macht die EU keinen Deal mit uns das wir unser Produkte ohne Tarife in Europa handeln können?


Und 3, der wichtigste Punkt Sicherheit. . . . Hetze entfernt . . . Ausserdem sind wir keine idioten. Unten in Afrika unter der Sahara explodiert die Anzahl der Menschen.

Marokko ist nicht reich. . . . Ausserdem haben wir fruchtbares Land. Wir haben sogar Wälder und Schnee

. . .

wenn ein Strang schon mit Migrantenhetze anfängt . . . leider bin ich erst jetzt darauf aufmerksam gemacht worden.

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Teeernte
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von Teeernte »

1. Nicht das "Problem" der EU...musst dich selbst drum kümmern.
2. Mit Handel (Steuern) sind unsere Sozialstandards gebunden. Niedrige Preise >> niedrige Sozialstandards.
3. Take it or leave it! (Geld und Leute) ...
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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ebi80
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von ebi80 »

Man kann es auch übertreiben. Irgendeiner wurde mal auf der Straße gefragt, was er über Flüchtlinge denke. Dieser meinte es seien 75 Milliarden Menschen auf der Flucht und alle wöllten nach D.
Aber wer will nach Marokko? Die hauen ja selbst alle ab. So viel besser als manch anderes afrikanische Land kann es nicht sein.
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Teeernte
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von Teeernte »

ebi80 hat geschrieben:(27 May 2017, 10:58)

Man kann es auch übertreiben. Irgendeiner wurde mal auf der Straße gefragt, was er über Flüchtlinge denke. Dieser meinte es seien 75 Milliarden Menschen auf der Flucht und alle wöllten nach D.
Aber wer will nach Marokko? Die hauen ja selbst alle ab. So viel besser als manch anderes afrikanische Land kann es nicht sein.
Man frage einen Afrikaner/Ägypter/...

>> Ich bin auf der Flucht und WILL kostenfrei Unterkunft, Nahrung..... Integration (Mädels und Wohlstand) - das steht mir zu...

Was wird geantwortet ?
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von Adam Smith »

ebi80 hat geschrieben:(27 May 2017, 10:58)

Man kann es auch übertreiben. Irgendeiner wurde mal auf der Straße gefragt, was er über Flüchtlinge denke. Dieser meinte es seien 75 Milliarden Menschen auf der Flucht und alle wöllten nach D.
Aber wer will nach Marokko? Die hauen ja selbst alle ab. So viel besser als manch anderes afrikanische Land kann es nicht sein.

65 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von ebi80 »

Adam Smith hat geschrieben:(27 May 2017, 11:20)

65 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht.
Ja u D sonst Vogel meinte 75 Milliarden. Ich weiß wie viele auf der Flucht sind. Die wenigsten sind auf dem Weg zu uns oder in die Wüste Marokkos.
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von H2O »

Tehemu hat geschrieben:(27 May 2017, 10:08)

Ich verstehe die EU nicht. Es gibt ja sehr viele Gespräche mit Marokko in einigen Bereichen. Marokko hat dabei einige Wünsche die EU nicht macht.

1. Die EU soll anerkennen, dass West-Sahara zu Marokko gehört. Wir haben 75% unter unser Kontrolle. Wo ist das problem der EU? Die EU ist ein Beherscher der Welt. Wenn die EU uns unterstützt werden es alle tun.

https://ar.wikipedia.org/wiki/%D8%A7%D9 ... aramap.png

2. Einfacher Handel für uns. Warum macht die EU keinen Deal mit uns das wir unser Produkte ohne Tarife in Europa handeln können?


Die EU kann doch nicht als Retter und Wohltäter aller Maghrebstaaten antreten! Also muß Marokko seine Außenpolitik schon mit eigenen Mitteln gestalten. Da wird die EU nicht eingreifen, denn wie sie es auch tun würde, sie würde die Sache nicht richtig machen. Zielkonflikte nennt sich so etwas.

In der EU besteht kein zusätzlicher Bedarf an landwirtschaftlichen Erzeugnissen aus Afrika. Denn die EU hat schon heute weitgehende Handelsverträge dahin... ich bin sicher, auch mit Marokko. Kann man in deutschen Supermärkten sehen: Frühgemüse, Frühkartoffeln, Tomaten, Datteln aus Marokko.

Wir sehen Flüchtlinge nicht als Abfall; wir machen unsere Grenzen zu Marokko dicht, so gut wir das können. Und schicken unerwünschte Zuwanderer dahin zurück, von wo sie auf EU-Hoheitsgebiet gelangt sind. Darunter können auch unerwünschte Zuwanderer aus Marokko sein, die hier durch fortgesetzte Straftaten aufgefallen sind.

Von dieser Position aus kann man verhandeln, wie die EU mit Marokko gut zusammenarbeiten kann. Das Ergebnis muß zum beiderseitigen Vorteil sein.
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(27 May 2017, 12:40)

Die EU kann doch nicht als Retter und Wohltäter aller Maghrebstaaten antreten! Also muß Marokko seine Außenpolitik schon mit eigenen Mitteln gestalten. Da wird die EU nicht eingreifen, denn wie sie es auch tun würde, sie würde die Sache nicht richtig machen. Zielkonflikte nennt sich so etwas.

In der EU besteht kein zusätzlicher Bedarf an landwirtschaftlichen Erzeugnissen aus Afrika. Denn die EU hat schon heute weitgehende Handelsverträge dahin... ich bin sicher, auch mit Marokko. Kann man in deutschen Supermärkten sehen: Frühgemüse, Frühkartoffeln, Tomaten, Datteln aus Marokko.

Wir sehen Flüchtlinge nicht als Abfall; wir machen unsere Grenzen zu Marokko dicht, so gut wir das können. Und schicken unerwünschte Zuwanderer dahin zurück, von wo sie auf EU-Hoheitsgebiet gelangt sind. Darunter können auch unerwünschte Zuwanderer aus Marokko sein, die hier durch fortgesetzte Straftaten aufgefallen sind.

Von dieser Position aus kann man verhandeln, wie die EU mit Marokko gut zusammenarbeiten kann. Das Ergebnis muß zum beiderseitigen Vorteil sein.
Ich kann die Sicht ja verstehen.... Vor Ort in Maroc kosten Kartoffeln wenige Cent das Kilo.... Er ist nun der witzigen Meinung - dass er auf einem Marktstand - seine Kartoffeln direkt ohne "Zwischenhandel" und ohne Steuern - wie zu Hause in Maroc verkaufen kann... und Deutsche dann bei IHM Schlange stehen... (Genau so - wie der Westen auf verrottete angekeimte Erdklumpen zur "Einkellerung" je 400 Kg grad gewartet hat - in der Wende...)

Die Marokanische Regierung VERKAUFT ja auch NUR ein Tor/Tür für die Rückführung von UNGEBETENEN Flüchtlingen - und bekommt etlich Geld....

Das "er" davon NICHTS abbekommt ...ist ihm klar....im "KÖNIG-REICH" Marokko. >> Heisst ja nicht ...KönigARM Marokko.
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(27 May 2017, 15:09)

Ich kann die Sicht ja verstehen.... Vor Ort in Maroc kosten Kartoffeln wenige Cent das Kilo.... Er ist nun der witzigen Meinung - dass er auf einem Marktstand - seine Kartoffeln direkt ohne "Zwischenhandel" und ohne Steuern - wie zu Hause in Maroc verkaufen kann... und Deutsche dann bei IHM Schlange stehen... (Genau so - wie der Westen auf verrottete angekeimte Erdklumpen zur "Einkellerung" je 400 Kg grad gewartet hat - in der Wende...)

Die Marokanische Regierung VERKAUFT ja auch NUR ein Tor/Tür für die Rückführung von UNGEBETENEN Flüchtlingen - und bekommt etlich Geld....

Das "er" davon NICHTS abbekommt ...ist ihm klar....im "KÖNIG-REICH" Marokko. >> Heisst ja nicht ...KönigARM Marokko.
Vor allem können wir Europäer unmöglich die politischen Verhältnisse in Nordafrika verändern. Ich erkenne auch keinerlei Mitverantwortung für die gesellschaftlichen Verhältnisse dort. In Europa hat uns der Aufbau einer auf Menschenrechte und Freiheit gegründeten Gesellschaft fast 200 Jahre in Atem gehalten und unfaßbare Menschenopfer gekostet. Diese Gesellschaft gibt es nicht als Geschenk; die ist das Ergebnis eines langen und harten Kampfs.
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(27 May 2017, 15:30)

Vor allem können wir Europäer unmöglich die politischen Verhältnisse in Nordafrika verändern. Ich erkenne auch keinerlei Mitverantwortung für die gesellschaftlichen Verhältnisse dort. In Europa hat uns der Aufbau einer auf Menschenrechte und Freiheit gegründeten Gesellschaft fast 200 Jahre in Atem gehalten und unfaßbare Menschenopfer gekostet. Diese Gesellschaft gibt es nicht als Geschenk; die ist das Ergebnis eines langen und harten Kampfs.
Können...schon. Aber wir wollen ja da nicht einmarschieren.

Menschenrechte, Wohlstand, Freiheit gibt es NUR im Package....

...und wenn es die jungen Männer vor Ort nicht selbst ändern - werden sie weiter "unterwegs" sein.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von Tehemu »

Ich weis nicht. Ich denke in vielen Punkten bin ich nicht verstanden worden.

Marokko will diese Leute auch nicht. Die EU kann nicht erwarten, dass Marokko Leute aus Niger, Nigeria usw auf nehmen soll.

Das problem ist doch viel grösser. Wenn wir das tun, stranden alle bei uns. Oder wollen zu uns, weil es eben in Marokko besser ist als Nigeria.

Wir wollen das auch unser Grenze sicher ist. Das Migration auch dort gestoppt wird. Das kann man verstehen oder?

Und die Sache mit Handel. Es geht nicht um Obst und Gemüse. Ich meine richtigen handel.

Beispiel E-Mobility. Wir haben richtig viel Lithium und Cobalt. Deutsche wie VW und Daimler setzen mehr auf E-Mobility und wollen grosse Fabriken für die Batterien. Nur Cobalt und Lithium Export bringt nichts. Das ist ohne base.

Wir wollen die Fabriken haben und die Batterien bauen.
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(27 May 2017, 16:03)

Können...schon. Aber wir wollen ja da nicht einmarschieren.

Menschenrechte, Wohlstand, Freiheit gibt es NUR im Package....

...und wenn es die jungen Männer vor Ort nicht selbst ändern - werden sie weiter "unterwegs" sein.
So fröhlich würde ich dort nicht zur Systemveränderung antreten wollen. Frankreich hat sich 1956 gedemütigt zurück gezogen, in Afghanistan und Irak sind die USA mit Mühe und Not einer Demütigung entgangen... und so würde es der EU in Nordafrika gehen. Wie wollen Sie unseren jungen Soldaten erklären, wozu sie sich in Sprengfallen und Hinterhalten dort umbringen lassen sollen?

Es genügt, wenn wir diese Gefahren an unseren Grenzen eindämmen können... und noch nicht einmal das gelingt zu unserer Zufriedenheit! Die Menschen dort sollen Ihre Angelegenheiten selbst in Ordnung bringen!
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von H2O »

Tehemu hat geschrieben:(27 May 2017, 16:17)

Ich weis nicht. Ich denke in vielen Punkten bin ich nicht verstanden worden.

Marokko will diese Leute auch nicht. Die EU kann nicht erwarten, dass Marokko Leute aus Niger, Nigeria usw auf nehmen soll.

Das problem ist doch viel grösser. Wenn wir das tun, stranden alle bei uns. Oder wollen zu uns, weil es eben in Marokko besser ist als Nigeria.

Wir wollen das auch unser Grenze sicher ist. Das Migration auch dort gestoppt wird. Das kann man verstehen oder?
Ich meine schon, daß ich Sie richtig verstanden habe. Die EU soll Ihre Landesgrenzen verteidigen, weil Sie dazu keine Lust oder Möglichkeit haben. Das ist dann doch etwas viel verlangt! Warum sollten fremde Soldaten mit ihrem Blut und ihrer Gesundheit fremde Grenzen verteidigen? Das ist doch Ihr Land und Ihre Verantwortung! Unsere Soldaten haben da nichts verloren!
Und die Sache mit Handel. Es geht nicht um Obst und Gemüse. Ich meine richtigen handel.

Beispiel E-Mobility. Wir haben richtig viel Lithium und Cobalt. Deutsche wie VW und Daimler setzen mehr auf E-Mobility und wollen grosse Fabriken für die Batterien. Nur Cobalt und Lithium Export bringt nichts. Das ist ohne base.

Wir wollen die Fabriken haben und die Batterien bauen.
Wenn vor Ort gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen herrschen, dann werden Investoren in hellen Scharen anrücken, um in Marokko mit allen möglichen Geschäftsideen viel Geld zu verdienen, dort Leute zu beschäftigen und auch Steuern zu bezahlen.

Mir scheint aber, daß diese Rahmenbedingungen wie Sicherheit der Investitionen, Sicherheit des Investors, Rechtssicherheit, Sicherheit vor staatlichem Zugriff, Abwesenheit von Korruption, Verfügbarkeit von Facharbeitern, Technikern, Ingenieuren nicht dazu angetan sind, Investoren zum Einsatz ihrer Vermögenswerte zu veranlassen.

Unser Staat investiert in dem Sinne gar nichts. Allenfalls versichert er die Investition eines Investors, wenn ihm die Risiken vertretbar erscheinen. Dann müßte aber ein sehr hohes strategisches und politisches Interesse an diesem Standort vorliegen. Das sehe ich von hier aus nicht!
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von ebi80 »

Warum sollte Marokko auch die Grenzen schließen. Durch schleusen verdient man Millionen.
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Tehemu
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von Tehemu »

H2O hat geschrieben:(27 May 2017, 16:39)

Ich meine schon, daß ich Sie richtig verstanden habe. Die EU soll Ihre Landesgrenzen verteidigen, weil Sie dazu keine Lust oder Möglichkeit haben. Das ist dann doch etwas viel verlangt! Warum sollten fremde Soldaten mit ihrem Blut und ihrer Gesundheit fremde Grenzen verteidigen? Das ist doch Ihr Land und Ihre Verantwortung! Unsere Soldaten haben da nichts verloren!


Wenn vor Ort gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen herrschen, dann werden Investoren in hellen Scharen anrücken, um in Marokko mit allen möglichen Geschäftsideen viel Geld zu verdienen, dort Leute zu beschäftigen und auch Steuern zu bezahlen.

Mir scheint aber, daß diese Rahmenbedingungen wie Sicherheit der Investitionen, Sicherheit des Investors, Rechtssicherheit, Sicherheit vor staatlichem Zugriff, Abwesenheit von Korruption, Verfügbarkeit von Facharbeitern, Technikern, Ingenieuren nicht dazu angetan sind, Investoren zum Einsatz ihrer Vermögenswerte zu veranlassen.

Unser Staat investiert in dem Sinne gar nichts. Allenfalls versichert er die Investition eines Investors, wenn ihm die Risiken vertretbar erscheinen. Dann müßte aber ein sehr hohes strategisches und politisches Interesse an diesem Standort vorliegen. Das sehe ich von hier aus nicht!

Niemand in Marokko will eure Soldaten. Kämpfen können wir besser.

Es geht um Waffen. Technologie. Es sind riesige gebiete. Berge. Wüste. Strand und Meer. Wir brauchen Drones. Solche Sachen.

Ich will nicht das bei uns nur Cobalt und Lithium verkauft wird. Das ist wertloses Geld. Es erschafft nur eine bunte Blase wie Dubai. Das ist vollkommen wertlos. Man muss selber produzieren.

Ich mag Europa sehr. Ich bin in Europa viel aufgewachsen. Aber auch China ist eine Alternative.
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von Welfenprinz »

Gibt es denn bisher schon Auslandsinvestitionen,die über einfache Sachen wie “krabben pulen“ hinausgehen?(Echte Neugiersfrage,ich hab keine Ahnung von Marokko).

Wie ist das diplomatische Verhältnis zu den schwarzafrikanischen Staaten aus denen die Flüchtlinge kommen?
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(27 May 2017, 16:19)

So fröhlich würde ich dort nicht zur Systemveränderung antreten wollen. Frankreich hat sich 1956 gedemütigt zurück gezogen, in Afghanistan und Irak sind die USA mit Mühe und Not einer Demütigung entgangen... und so würde es der EU in Nordafrika gehen. Wie wollen Sie unseren jungen Soldaten erklären, wozu sie sich in Sprengfallen und Hinterhalten dort umbringen lassen sollen?

Es genügt, wenn wir diese Gefahren an unseren Grenzen eindämmen können... und noch nicht einmal das gelingt zu unserer Zufriedenheit! Die Menschen dort sollen Ihre Angelegenheiten selbst in Ordnung bringen!
Nun - auch daran wird gearbeitet... Ein Maschinchen wirds RICHTEN. Die kennt nur "Technische" Vorgänge.... Wie ein Autopilot /Fahrerersatz wird das Mobil fahren.... die Oerlikon (oder vergleichbar) wird den Krieg dann zu DEM nach Hause bringen - der Sprengfallen /Hinterhalte gelegt hat. Das wird ein Exportschlager...

Technische Zusatz-Mätzchen wird es da nicht geben - treffsicher - den ersten Schuss auch bei 2 oder 3 km Entfernung auf eine Skatkarte... Autonom (in weiterer Zukunft) - auf JAHRE.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von Quatschki »

Wirtschaftliche Zwerge wie Marokko werden immer nur von den Brotkrumen der Großen leben müssen, abhängig unf ökonomisch erpressbar.
Schon bei Deutschland heißt es ja immer, es hätte allein keine Chance. Es muß in der EU aufgehen, weil es allein zu klein ist.

Was würde die Marokkaner von einer Arabischen Union ähnlich der Europäischen Union halten?
Oder ist das Mißtrauen gegenüber den Glaubenskameraden am Ende noch größer als das gegenüber den Chinesen?
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von H2O »

Tehemu hat geschrieben:(27 May 2017, 16:51)

Niemand in Marokko will eure Soldaten. Kämpfen können wir besser.

Es geht um Waffen. Technologie. Es sind riesige gebiete. Berge. Wüste. Strand und Meer. Wir brauchen Drones. Solche Sachen.
Wer hindert Sie daran, sich diese Waffen selbst zu bauen oder sie zu kaufen? Die USA stehen dazu sicher gern zur Verfügung.
Ich will nicht das bei uns nur Cobalt und Lithium verkauft wird. Das ist wertloses Geld. Es erschafft nur eine bunte Blase wie Dubai. Das ist vollkommen wertlos. Man muss selber produzieren.
Ja, auch wieder: Wer hindert Sie daran, solche Dinge her zu stellen? Dann hätten Sie wenigstens eine Zukunft für Ihre Ingenieure und Techniker und Fachleute. Noch einmal: Bei geeigneten Rahmenbedingungen werden Sie von Investoren über den Haufen gerannt. Das weltweit überreichlich vorhandene Geldvermögen sucht weltweit nach ertragreichen Investments. Das ist wirklich so! Hier gibt es keinerlei Zinsen und sogar Strafgelder für geparkte Geldvermögen. Zu viel für das Kopfkissen oder den Sparstrumpf! Aber in Marokko will dennoch niemand sein Vermögen versenken.
Ich mag Europa sehr. Ich bin in Europa viel aufgewachsen. Aber auch China ist eine Alternative.
Ja, ich bin gern Europäer. Aber wenn China Ihrem Lande ein viel versprechendes Angebot macht, dann würde ich als Marokkaner doch sofort zugreifen. Aber diese Leute können auch rechnen.
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(27 May 2017, 17:08)

Nun - auch daran wird gearbeitet... Ein Maschinchen wirds RICHTEN. Die kennt nur "Technische" Vorgänge.... Wie ein Autopilot /Fahrerersatz wird das Mobil fahren.... die Oerlikon (oder vergleichbar) wird den Krieg dann zu DEM nach Hause bringen - der Sprengfallen /Hinterhalte gelegt hat. Das wird ein Exportschlager...

Technische Zusatz-Mätzchen wird es da nicht geben - treffsicher - den ersten Schuss auch bei 2 oder 3 km Entfernung auf eine Skatkarte... Autonom (in weiterer Zukunft) - auf JAHRE.
Na schön; derzeit keine Möglichkeit.
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von Tehemu »

Welfenprinz hat geschrieben:(27 May 2017, 17:00)

Gibt es denn bisher schon Auslandsinvestitionen,die über einfache Sachen wie “krabben pulen“ hinausgehen?(Echte Neugiersfrage,ich hab keine Ahnung von Marokko).

Wie ist das diplomatische Verhältnis zu den schwarzafrikanischen Staaten aus denen die Flüchtlinge kommen?
Ich weis nicht was "Krabben pulen" ist aber es gibt nicht sehr viel. Das meiste ist Agrar und dann Metalle aus der Erde. Mining. Aber wenig was selber bei uns gebaut wird.

Das Verhältnis zu den Ländern in Afrika ist sehr schlecht. Marokko will wenig Kontakt. Marokko hat auch die AU verlassen vor vielen Jahren und war einzige Land in Afrika dass nicht in AU war. Jetzt sind wir wieder drin aber es läuft nicht gut. Der Western Sahara Sache steht ganz oben.

Wir sind überall aktiv aber ich denke richtig gut läuft es nicht. Aber es ist auch schon immer nie wirklich gut gewesen. Auch ganz früher nicht.
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von Teeernte »

Welfenprinz hat geschrieben:(27 May 2017, 17:00)

Gibt es denn bisher schon Auslandsinvestitionen,die über einfache Sachen wie “krabben pulen“ hinausgehen?(Echte Neugiersfrage,ich hab keine Ahnung von Marokko).

Wie ist das diplomatische Verhältnis zu den schwarzafrikanischen Staaten aus denen die Flüchtlinge kommen?
Die langstieligen Rosen aus Somalia gibt es nicht mehr.... 2011 verhungerten in Somalia 250.000 Menschen - die sind weitergezogen....
Rosen-Exporte trocknen (NUN) Kenia aus

Veröffentlicht am 02. Mrz 2016

Schnittblumen aller Art sind ein Luxusgut, das uns das ganze Jahr über zur Verfügung steht. In Deutschland werden allein für den Valentinstag mehr als 1,2 Tonnen Rosen importiert. 1) Ein Großteil der Blumen stammt aus südamerikanischen und afrikanischen Ländern. Für die EU ist Kenia der bedeutendste Rosenlieferant – wegen niedrigen Löhnen und dem günstigen Klima. Der Rosenanbau erfolgt aber unter einem enormen Wasserverbrauch – eine Gefahr für Mensch und Umwelt.

Zwei Drittel der hierzulande importierten Rosen stammen aus Kenia. 2013 wurden etwa 6.600 Tonnen Blumen eingeführt, mit einem Wert von circa 31 Millionen Euro. Viele der ursprünglich aus Kenia stammenden Rosen werden auf Auktionen in die Niederlande verkauft und dann als Holland-Rosen deklariert.
Das Gebiet um den Naivashasee, der einzige Süßwassersee der Region, ist das bedeutsamste Anbaugebiet Kenias. Am See werden 70 Prozent aller kenianischen Blumen angebaut. 5) Der Naivashasee beherbergt eine enorme Artenvielfalt, die alle von dem See abhängig sind. 6) Diese ist allerdings durch die extreme Kultivierung von Schnittblumen zunehmend gefährdet: Eine Rosenfarm verbraucht im Schnitt 20.000 Kubikmeter Wasser täglich. 7) Das entspricht in etwa dem virtuellen Wasserverbrauch,
http://www.fluchtgrund.de/2016/03/rosen-aus-afrika/
Seit seinem Amtsantritt 2015 kämpft der nigerianische Präsident Buhari gegen die Korruption - mit einigem Erfolg. Militärs und Ölmanager mussten schon dran glauben, der Luxusmarkt brach ein. Jetzt wurden 50.000 "Geisterbeamte" entlassen.

Nigeria ist der größte Ölexporteur Afrikas. Davon merkt die Bevölkerung aber wenig. Rund 70 Prozent der Nigerianer leben unter dem Existenzminimum, müssen mit weniger als einen US-Dollar pro Tag über die Runden kommen. Das Land gilt als extrem korrupt: Laut Transparency International liegt es auf Platz 136 von 168 der korruptesten Länder der Welt.

Auch in Migrationsfragen werden Deutschland und Nigeria in Zukunft enger zusammenarbeiten. Das beinhaltet nicht nur Kooperation bei der Rücknahme abgelehnter Asylbewerber, sondern auch die Planung eines Ausbildungsvorhabens für Rückkehrer.
https://www.tagesschau.de/ausland/nigeria-391.html

In Somalia gibt es derzeit keine deutsche Auslandsvertretung. Die Gewährung konsularischen Schutzes vor Ort ist daher nicht möglich. Zuständig für Somalia ist die Externer Link, öffnet in neuem Fensterdeutsche Botschaft in Nairobi.
Von Reisen nach Burundi wird dringend abgeraten.Vorübergehende Festnahmen von Ausländern (z.B. zur Identitätsfeststellung) kommen gelegentlich vor. Eingriffe in die Privatsphäre auch ausländischer Reisender durch teilweise milizmäßig organisierte Sicherheitskräfte sind nicht auszuschließen.
Vor Reisen in die östlichen und nordöstlichen Landesteile sowie die Kasai- und Lomami-Provinzen der Demokratischen Republik Kongo wird gewarnt....

Es gibt immer Menschen...die dort hinfahren..im Urlaub..

Zum Ende der letzten Woche haben ungefähr 8.400 ehemalige Rebellen der Elfenbeinküste gemeutert. Dies reichte, um Teile des Landes lahm zu legen. Die Soldaten waren Teil der ehemaligen Rebellenarmee, welche die Regierung durch Verhandlungen und einen versprochenen Sold auf ihre Seite gebracht hatte und so eine zurückliegende Revolte beendete. Die Kämpfer bestreikten das Land, weil sie ihren versprochenen Lohn nicht bekommen hatten. Die Regierung argumentierte, dass kein Geld mehr da sei, um die Überweisungen vorzunehmen, weil der Kakaopreis zu niedrig sei. Die Soldaten blockierten daraufhin Straßen und besetzten Städte.
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von Teeernte »

Tehemu hat geschrieben:(27 May 2017, 17:21)

Ich weis nicht was "Krabben pulen" ist aber es gibt nicht sehr viel. Das meiste ist Agrar und dann Metalle aus der Erde. Mining. Aber wenig was selber bei uns gebaut wird.

Das Verhältnis zu den Ländern in Afrika ist sehr schlecht. Marokko will wenig Kontakt. Marokko hat auch die AU verlassen vor vielen Jahren und war einzige Land in Afrika dass nicht in AU war. Jetzt sind wir wieder drin aber es läuft nicht gut. Der Western Sahara Sache steht ganz oben.

Wir sind überall aktiv aber ich denke richtig gut läuft es nicht. Aber es ist auch schon immer nie wirklich gut gewesen. Auch ganz früher nicht.
Man macht sich zuviel Hoffnung mit einzelnen Betrieben.

Eine Hochtechnologie AKKU Firma wird 100 Leute beschäftigen - dazu weitere 100 im Büro.

>>Die Samsung-Tochter SDI baut ein Werk für Elektroauto-Akkus im ungarischen Göd bei Budapest. Ab 2018 sollen hier Batterien für 50.000 Autos pro Jahr vom Band laufen.... <<

Meinst Du man lässt den Leuten vor Ort die Entscheidung ?

Da wo Baumwolle angebaut wird - ist SELTEN Textilindustrie.... IMMER wird alles schöööön getrennt.

Es sind FIRMEN die investieren - und das sind keine HEILIGEN !
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von Tehemu »

Marokko braucht Industrie. Nur Erz bringt nichts. Das ist wertlos.
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Brainiac
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von Brainiac »

Man sollte für eine faire Gesamtbetrachtung jetzt aber auch sehen, dass Marokko durchaus etwas zur Eindämmung von Flüchtlingsströmen tut und auch zahlreiche Gestrandete integriert.

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... epfen.html

Marokko ist aufgrund seiner Lage, was Migrationsbewegungen angeht, ein Schlüsselstaat, ohne etwas dafür zu können, und müsste das oben Beschriebene nicht unbedingt tun. Ich halte die in diesem Strang gezeigte kalte Schulter für nicht ganz angebracht.
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von DarkLightbringer »

Tehemu hat geschrieben:(27 May 2017, 10:08)

Ich verstehe die EU nicht. Es gibt ja sehr viele Gespräche mit Marokko in einigen Bereichen. Marokko hat dabei einige Wünsche die EU nicht macht.

1. Die EU soll anerkennen, dass West-Sahara zu Marokko gehört. Wir haben 75% unter unser Kontrolle. Wo ist das problem der EU? Die EU ist ein Beherscher der Welt. Wenn die EU uns unterstützt werden es alle tun.

https://ar.wikipedia.org/wiki/%D8%A7%D9 ... aramap.png

2. Einfacher Handel für uns. Warum macht die EU keinen Deal mit uns das wir unser Produkte ohne Tarife in Europa handeln können?

Finde es sehr interessant, mal etwas aus einer marokkanischen Sichtweise zu hören.

Zu 1.
Der Verbleib der West-Sahara ist unklar, da die Verhandlungspartner sich nicht auf eine Art des Referendums einigen können. Wichtig ist eine friedliche und gerechte Lösung. Eine solche würde dann sicherlich auch anerkannt werden.

Zu 2.
Gegen einen Ausbau der Handelsbeziehungen spricht aus meiner Sicht nichts.

Zu 3.
Wir wollen alle Sicherheit und auch die meisten Flüchtlinge wollen Sicherheit. Sinnvoll wäre meines Erachtens nach eine Sicherheitspartnerschaft, die mittels einer vertrauensvollen Zusammenarbeit ein gemeinsames Vorgehen beschließt. Wenn es vorübergehend nötig ist, können Auffanglager sowohl in Marokko wie auch in Europa errichtet werden, auch in Zusammenarbeit mit dem UNHCR. Darüber hinaus wäre eine Krisen- und Konfliktbewältigung anzustreben, um die Fluchtursachen zu bekämpfen.
Die Destabilisierung der Region betrifft nicht nur ein einzelnes Land.
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von Welfenprinz »

Brainiac hat geschrieben:(27 May 2017, 20:47)

Ich halte die in diesem Strang gezeigte kalte Schulter für nicht ganz angebracht.
So ist das ja wohl mal. !!
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von H2O »

Brainiac hat geschrieben:(27 May 2017, 20:47)

Man sollte für eine faire Gesamtbetrachtung jetzt aber auch sehen, dass Marokko durchaus etwas zur Eindämmung von Flüchtlingsströmen tut und auch zahlreiche Gestrandete integriert.

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... epfen.html

Marokko ist aufgrund seiner Lage, was Migrationsbewegungen angeht, ein Schlüsselstaat, ohne etwas dafür zu können, und müsste das oben Beschriebene nicht unbedingt tun. Ich halte die in diesem Strang gezeigte kalte Schulter für nicht ganz angebracht.
Ich bin in der Hinsicht deutlich härter vorgespannt. Marokko hat sich lange Zeit geweigert, seine unter Vortäuschung einer syrischen Staatsbürgerschaft über die Türkei nach Deutschland eingereisten Bürger wieder zurück zu nehmen. Insbesondere jene, die hier als nordafrikanische Intensivtäter auffällig wurden. Griechenland und Italien tragen auch keine Verantwortung für ihre geographische Lage am Mittelmeer. Wer erbarmt sich da von Zeit zu Zeit? Ein etwas einseitiges "Geschäft"!
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von Teeernte »

Tehemu hat geschrieben:(27 May 2017, 20:27)

Marokko braucht Industrie. Nur Erz bringt nichts. Das ist wertlos.
350 Mio kostet die Akkufabrik...ich schätze - 150 Mio ++ zahlt davon die EU....in ein sehr SICHERES - preiswertes Ungarn.

Der Transportanteil des Erzes ligt bei maximal 20 % - der Rest ist EU Material (Zulieferer)... Maschinen teils Südkorea, teils EU.

Warum sollte da jemand in Marokko investieren ? Sicherheit der Investition ? ( die ist bei 20 % ) - wie hoch sind die Steuersätze in Marokko ?
Das ungarische Steuersystem entwickelte sich in den vergangenen Jahren zu einem der wettbewerbsfähigsten der Region Mittel- und Osteuropa. Die Höhe der direkten Steuern, z.B. die Körperschaftssteuer von 9%, ist nicht nur in der Region sondern auch in Europa eine der tiefsten. Die Belastung mit Abgaben auf den Löhnen wurde in den vergangenen Jahren kontinuierlich verringert. Privatpersonen bezahlen eine Einkommensteuer (flat-tax) von 15%
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von Brainiac »

H2O hat geschrieben:(27 May 2017, 22:07)

Ich bin in der Hinsicht deutlich härter vorgespannt. Marokko hat sich lange Zeit geweigert, seine unter Vortäuschung einer syrischen Staatsbürgerschaft über die Türkei nach Deutschland eingereisten Bürger wieder zurück zu nehmen. Insbesondere jene, die hier als nordafrikanische Intensivtäter auffällig wurden. Griechenland und Italien tragen auch keine Verantwortung für ihre geographische Lage am Mittelmeer. Wer erbarmt sich da von Zeit zu Zeit? Ein etwas einseitiges "Geschäft"!
Man kann jetzt lange moralische Diskussionen darüber führen, ob im Falle einer Migrationsbewegung von A über B, C, D, E und F nach G das Zielland G sich in irgendeiner Form verpflichtet fühlen muss, dass seinige dazu beizutragen, dass der Strom gar nicht erst beginnt.

Ich sehe das eher pragmatisch. Marokko ist ein Key Player in dieser Thematik, mit dem man im eigenen Interesse konstruktiv zusammenarbeiten sollte. Es sei denn, es hätte jegliche Zusammenarbeit durch Bruch von Vereinbarungen oder sonstigem asozialem Verhalten verwirkt, so wie Erdogan, und sich somit als ein Partner herausgestellt, mit dem man nicht zusammenarbeiten KANN. Ist dem so?

Dass die ihre Nafris nicht begeistert zurücknehmen, ist unschön, aber verständlich. Man sollte etwas Geld in die Hand nehmen, gut investiertes Geld. Es sei denn ein Prinzip stünde dagegen, siehe oben. Und ja, alle Leistungen bzgl Entwicklungshilfe und dergleichen gehören mit zur Verhandlungsmasse.
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von Brainiac »

Welfenprinz hat geschrieben:(27 May 2017, 22:03)

So ist das ja wohl mal. !!
Danke für die Ausrufungszeichen. Ich werde sie in einem Tresor sicher verwahren.
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von H2O »

Brainiac hat geschrieben:(27 May 2017, 22:43)

Man kann jetzt lange moralische Diskussionen darüber führen, ob im Falle einer Migrationsbewegung von A über B, C, D, E und F nach G das Zielland G sich in irgendeiner Form verpflichtet fühlen muss, dass seinige dazu beizutragen, dass der Strom gar nicht erst beginnt.

Ich sehe das eher pragmatisch. Marokko ist ein Key Player in dieser Thematik, mit dem man im eigenen Interesse konstruktiv zusammenarbeiten sollte. Es sei denn, es hätte jegliche Zusammenarbeit durch Bruch von Vereinbarungen oder sonstigem asozialem Verhalten verwirkt, so wie Erdogan, und sich somit als ein Partner herausgestellt, mit dem man nicht zusammenarbeiten KANN. Ist dem so?

Dass die ihre Nafris nicht begeistert zurücknehmen, ist unschön, aber verständlich. Man sollte etwas Geld in die Hand nehmen, gut investiertes Geld. Es sei denn ein Prinzip stünde dagegen, siehe oben. Und ja, alle Leistungen bzgl Entwicklungshilfe und dergleichen gehören mit zur Verhandlungsmasse.
Der zarte Hinweis unseres Innenministers de Maizière auf laufende Zuwendungen von Entwicklungshilfen hat letztendlich dazu beigetragen, daß erst einmal die grundsätzliche Bereitschaft zur Rücknahme straffälliger Landsleute erklärt wurde. Ich sage ja nicht, daß wir keinen Handel mit Marokko treiben sollen. Den gibt es in erheblichem Umfang. Allerdings gingen die Vorstellungen des Teilnehmers weit über das übliche Maß hinaus. Für welche Gegenleistung?... Daß mit unseren Mitteln dieser Partner seine Grenzen gegen Eindringlinge aus Schwarzafrika schließen kann!
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von Brainiac »

H2O hat geschrieben:(27 May 2017, 23:00)

Der zarte Hinweis unseres Innenministers de Maizière auf laufende Zuwendungen von Entwicklungshilfen hat letztendlich dazu beigetragen, daß erst einmal die grundsätzliche Bereitschaft zur Rücknahme straffälliger Landsleute erklärt wurde. Ich sage ja nicht, daß wir keinen Handel mit Marokko treiben sollen. Den gibt es in erheblichem Umfang. Allerdings gingen die Vorstellungen des Teilnehmers weit über das übliche Maß hinaus. Für welche Gegenleistung?... Daß mit unseren Mitteln dieser Partner seine Grenzen gegen Eindringlinge aus Schwarzafrika schließen kann!
Nun ja, da wurden viele Themen angesprochen, ich vermute es geht auch um Importzölle, EU-Agrarsubventionen und dergleichen. Da fühlt man sich als afrikanisches Land leicht machtlos. Dass es umgekehrt auch massive Importzölle für EU-Produkte in Afrika gibt, wird gern ausgeblendet.

Ich bin für eine offene Diskussion. Wenn es Marokko (und am besten auch anderen Maghrebstaaten) gelänge, Fluchtrouten aus Schwarzafrika unattraktiver zu machen, am besten incl Differenzierung zwischen tatsächlich politisch Verfolgten bzw. Bürgerkriegsopfern einerseits und andererseits Menschen, die einfach ein besseres Leben suchen, wäre mir das Geld wert. Natürlich würde ich dafür angemessene Eigenleistungen der Partner erwarten und einfordern.
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von Ger9374 »

H2O hat geschrieben:(27 May 2017, 22:07)

Ich bin in der Hinsicht deutlich härter vorgespannt. Marokko hat sich lange Zeit geweigert, seine unter Vortäuschung einer syrischen Staatsbürgerschaft über die Türkei nach Deutschland eingereisten Bürger wieder zurück zu nehmen. Insbesondere jene, die hier als nordafrikanische Intensivtäter auffällig wurden. Griechenland und Italien tragen auch keine Verantwortung für ihre geographische Lage am Mittelmeer. Wer erbarmt sich da von Zeit zu Zeit? Ein etwas einseitiges "Geschäft"!

Es ist immer gut zu wissen mit wem man da verhandelt. Marokko scheint seine Kriminellen
ungern zurück haben zu wollen!
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von DarkLightbringer »

Natürlich sollte man mit Key Playern konstruktiv zusammen arbeiten und die Dinge direkter angehen. Der Im- und Export potentieller Gefährder oder Terroristen ist eine zirkuläre Scheinlösung. Es ist gegenüber den schwächeren Partnern leicht, den wilden Max zu spielen - eine Region zu stabilisieren oder einem angegriffenen Staat Beistand zu leisten ist das andere. Marokko wird nicht richten, was sich die "Supermacht" EU nicht mal anzufassen traut.
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von H2O »

Brainiac hat geschrieben:(27 May 2017, 23:16)

Nun ja, da wurden viele Themen angesprochen, ich vermute es geht auch um Importzölle, EU-Agrarsubventionen und dergleichen. Da fühlt man sich als afrikanisches Land leicht machtlos. Dass es umgekehrt auch massive Importzölle für EU-Produkte in Afrika gibt, wird gern ausgeblendet.

Ich bin für eine offene Diskussion. Wenn es Marokko (und am besten auch anderen Maghrebstaaten) gelänge, Fluchtrouten aus Schwarzafrika unattraktiver zu machen, am besten incl Differenzierung zwischen tatsächlich politisch Verfolgten bzw. Bürgerkriegsopfern einerseits und andererseits Menschen, die einfach ein besseres Leben suchen, wäre mir das Geld wert. Natürlich würde ich dafür angemessene Eigenleistungen der Partner erwarten und einfordern.
Dieses Vorgehen ist nur vernünftig. Davon haben beide Seiten etwas, und asylberechtigte Flüchtlinge auch. Aber man muß ständig hinsehen, damit nicht irgendwann heraus kommt, daß wir in fröhlicher Kumpanei mit sehr zwielichtigen Herrschaftssystemen gelebt haben.
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(28 May 2017, 02:32)

Natürlich sollte man mit Key Playern konstruktiv zusammen arbeiten und die Dinge direkter angehen. Der Im- und Export potentieller Gefährder oder Terroristen ist eine zirkuläre Scheinlösung. Es ist gegenüber den schwächeren Partnern leicht, den wilden Max zu spielen - eine Region zu stabilisieren oder einem angegriffenen Staat Beistand zu leisten ist das andere. Marokko wird nicht richten, was sich die "Supermacht" EU nicht mal anzufassen traut.
Die Supermacht EU ist sich nicht einig darüber, wie wir als Gemeinschaft mit den anbrandenden Wanderbewegungen umgehen wollen. Insofern ist "Supermacht" sicher die spöttische Beschreibung eines unhaltbaren Zustands. Mir widerstreben "Deals" wie mit Gadhafi selig & Co. Lieber gar kein "Deal" und dafür klare Selbstbehauptung.
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von Welfenprinz »

Tehemu hat geschrieben:(27 May 2017, 17:21)

Ich weis nicht was "Krabben pulen" ist
Ist schon interessant. Bei uns eins der meist bemühtesten Beispiele gegen internationale Arbeitsteilung.

Marokkaanse TK Fish in Tetouan. Z. B. Europäischer Fisch zum verarbeiten nach Marokko gebracht.
Ausbeutung oder Arbeitsplätze?

.
Das Verhältnis zu den Ländern in Afrika ist sehr schlecht. Marokko will wenig Kontakt. nicht.

Also über die Flüchtlinge,die aus Gambua,Sierra Leone,Senegal über Marokko nach Spanien wollen,reden die Regierungen gar nicht,wenig.....?
Wie sieht die marokanische Bevölkerung diese Leute?
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von Tehemu »

Es ist eine schwieirge Sache...

Diese Leute die in Marokko ankommen werden nicht gerne gesehen. Sie machen viel Chaos. Sie stehlen. Sie sind aggressiv. Sie greifen unsere Polizei an und verletzen Menschen. In den Städten betteln sie.

Sie haben keine Arbeit. Der Staat erlaubt manchen zu arbeiten aber Marokko hat selber genug Leute ohne Arbeit. Die werden schon mies bezahlt. Also kann man die noch mehr ausbeuten. Dadurch sinken die Gelder und die Arbeiter werden noch wütender.

In Algeria und Libya ist es viel härter für die...deshalb versuchen sie es in Marokko.

Ich verstehe auch das Problem mit Leuten aus Marokko die unser Staat nicht wieder haben will. Aber Deutschland ist da auch schuld. Deutschland arbeitet sehr langsam. Und hat dumme Gesetze. Wir nehmen jeden bei dem 100% bewiesen ist er ist von hier.

Und wir wollen keine Terroristen. Egal ob sie aus Marokko waren oder nicht. Da muss Europa eine Lösung finden. Sperrt sie in ein Guantanamo. Denn wenn man sie hier her bringt ist gar nichts gut. Diese leute kann man nicht mehr zu Menschen machen.
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(28 May 2017, 06:50)

Die Supermacht EU ist sich nicht einig darüber, wie wir als Gemeinschaft mit den anbrandenden Wanderbewegungen umgehen wollen. Insofern ist "Supermacht" sicher die spöttische Beschreibung eines unhaltbaren Zustands. Mir widerstreben "Deals" wie mit Gadhafi selig & Co. Lieber gar kein "Deal" und dafür klare Selbstbehauptung.
Der Punkt ist, dass sich die Akteure im Krisenbogen von Nigeria bis Syrien und Afghanistan für die innere "Selbstbehauptung" europäischer Key Player wenig interessieren.
Die Krisenreaktion setzt spät an, lässt sich treiben. Dr. Claudia Major forscht zum Thema bei der SWP und berät das Auswärtige Amt. Sie schreibt:
In anderen Fällen, wie in Nordafrika, Syrien und im Kampf gegen den IS wurde Deutschland erst aktiv, als diese Krisen zu einem innenpolitischen Thema wurden: durch die Flüchtlingsströme seit Sommer 2015 oder weil wesentliche Partner sie zu einem Kernthema machten, wie nach den Terroranschlägen in Paris vom November 2015. Noch also ist Verantwortungsübernahme krisengetrieben und oft reaktiv.
https://zeitschrift-ip.dgap.org/de/ip-d ... antwortung

Dr. Major plädiert an anderer Stelle für eine (pro)aktive Verteidigungspolitik.
Die militärische Schwäche Westeuropas hat Andere geradezu eingeladen, ihre Interessen militärisch durchzusetzen. Weder Russland noch der IS mussten ernsthaft damit rechnen, dass die EU- und NATO-Staaten ihre Regeln und Werte mit Waffengewalt verteidigen, solange der Regelbruch außerhalb des NATO- oder EU-Gebiets stattfindet.
In der Libyen-Krise hat sich Deutschland mal der Stimme enthalten, was einer gefährlichen Isolationismus- und Appeasementpolitik entsprach. Es geht auch nicht um "Deals", sondern um eigenes Engagement mit zivilen und militärischen Komponenten, um Sicherheitspartnerschaft, um die Resilienz von Gesellschaften und Nachbarn.
Ein schlechter "Deal" ist es doch, wenn man schwächeren Partnern wie Tunesien mit der Streichung von Entwicklungshilfe droht, nur um das Problem zu verlagern. Wir brauchen Stabilisierung, nicht das Gegenteil davon - und die beginnt dort, wo sie herausgefordert ist. Eben im Krisengürtel vor der Haustür, nicht erst im Mittelmeer, sondern im Tiefenraum hinter den Küsten.
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(28 May 2017, 12:29)

Der Punkt ist, dass sich die Akteure im Krisenbogen von Nigeria bis Syrien und Afghanistan für die innere "Selbstbehauptung" europäischer Key Player wenig interessieren.
Die Krisenreaktion setzt spät an, lässt sich treiben. Dr. Claudia Major forscht zum Thema bei der SWP und berät das Auswärtige Amt. Sie schreibt:
https://zeitschrift-ip.dgap.org/de/ip-d ... antwortung

Dr. Major plädiert an anderer Stelle für eine (pro)aktive Verteidigungspolitik.
In der Libyen-Krise hat sich Deutschland mal der Stimme enthalten, was einer gefährlichen Isolationismus- und Appeasementpolitik entsprach. Es geht auch nicht um "Deals", sondern um eigenes Engagement mit zivilen und militärischen Komponenten, um Sicherheitspartnerschaft, um die Resilienz von Gesellschaften und Nachbarn.
Ein schlechter "Deal" ist es doch, wenn man schwächeren Partnern wie Tunesien mit der Streichung von Entwicklungshilfe droht, nur um das Problem zu verlagern. Wir brauchen Stabilisierung, nicht das Gegenteil davon - und die beginnt dort, wo sie herausgefordert ist. Eben im Krisengürtel vor der Haustür, nicht erst im Mittelmeer, sondern im Tiefenraum hinter den Küsten.
Sie vermischen zwei unterschiedliche Sachverhalte. Einerseits trifft zu, daß unser Land sehr leichtfertig eine ersehnte "Friedensdividende" genossen hat und nun vor den Scherben dieses Irrtums steht. Die Bundeswehr ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. Polen beabsichtigt, seine Streitkräfte auf 350.000 Soldaten zu verstärken, bei etwa 35 Mio Einwohnern. So ist dort das Gefühl für eine schwebende Bedrohung gewachsen. Wobei Polen "nur" seine Landesverteidigung ausbauen will. Was das für unsere Verteidigung mitsamt vorgesehenen internationalen Einsätzen bedeutet, bei 82 Mio Einwohnern und erheblich größerer Wirtschaftsleistung, das kann mit einem Dreisatz ermittelt werden.

Allerdings halte ich den polnischen Ansatz für übertrieben, denn er geht von anhaltendem Widerstand ohne Unterstützung durch Verbündete aus. Ich gehe davon aus, daß unsere Nachbarn mit uns gemeinsam der Bedrohungslage begegnen werden, und dieser Ansatz sollte auch unsere gemeinsame Verteidigung leiten. Zaghafte Versuche dazu gibt es inzwischen mit den Niederländern, den Tschechen und Rumänen. So baut Deutschland mit seinen Nachbarn ohne viel Gerede eine Abwehr "Międzymorze" auf. Guten Morgen, Herr Minister Macierewicz!

Aber auf diesem Wege muß es weiter gehen, so daß solche Angriffe und Zündeleien nach ukrainischem Muster ganz einfach zu hohe Risiken für russischen Ausbreitungsdrang bedeuten. Die Frage ist wohl auch, in welchen Zeiträumen sich diese Abwehr glaubhaft aufbauen läßt. Ich hoffe, daß 5 Jahre dazu genügen, wenn ein Konzept dazu erarbeitet wurde. Diese Zeit ist schon notwendig, um das notwendige neuzeitliche Wehrmaterial zu entwickeln und zu fertigen!

Das ist die eine Seite der leichtfertigen Versäumnisse in Mitteleuropa und Osteuropa.

Das nächste Versäumnis ordne ich weniger unserer Landesverteidigung zu als der aus meiner Sicht gescheiterten europäischen Selbstbehauptung. Von der Studie des "weiten Spannungsbogens zwischen Nigeria und Afghanistan" halte ich gar nichts. Da wird unser Land in eine Funktion gedrängt, die ihm geopolitisch nicht zukommt, schon gar nicht allein auf sich gestellt. Da sind unsere südlichen Nachbarn am Zuge, strategisch und auch was ihren Einsatz betrifft. Aus meiner Sicht ein Irrsinn, daß deutsche Einheiten im Mittelmeer herum schippern. Da gibt es Länder mit starken Seestreitkräften wie Griechenland, Italien, Frankreich und Spanien, die gefälligst ihren Teil zur Abwehr der sich dort aufbauendsen Bedrohung zu tragen haben. Warum tun die sich nicht zusammen, um ihr gemeinsames Problem zu lösen? Keine Lust, andere Ziele?

Nichts gegen gelegentliche Aushilfen... aber Griechen, Italiener, Spanier, Franzosen in der Ostsee oder meinetwegen auch vor Spitzbergen? Eher unwahrscheinlich. Auch nicht im Baltikum zu erwarten... oder? In Gegenrichtung reicht der Plan offenbar schon bis Rumänien; dann ist es aber auch langsam gut! Unsere südlichen Nachbarn sollen ihre Länder schützen und damit auch Europa. Die dortige Bedrohungslage ist beherrschbar... außer, wenn mit der Türkei unerwartet (?) eine neue Bedrohung entstehen sollte. Unser Land ist keine Supermacht und will das auch über die organisierte Abwehr hinaus nie werden.
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(28 May 2017, 13:53)

Sie vermischen zwei unterschiedliche Sachverhalte. Einerseits trifft zu, daß unser Land sehr leichtfertig eine ersehnte "Friedensdividende" genossen hat und nun vor den Scherben dieses Irrtums steht. Die Bundeswehr ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. Polen beabsichtigt, seine Streitkräfte auf 350.000 Soldaten zu verstärken, bei etwa 35 Mio Einwohnern. So ist dort das Gefühl für eine schwebende Bedrohung gewachsen. Wobei Polen "nur" seine Landesverteidigung ausbauen will. Was das für unsere Verteidigung mitsamt vorgesehenen internationalen Einsätzen bedeutet, bei 82 Mio Einwohnern und erheblich größerer Wirtschaftsleistung, das kann mit einem Dreisatz ermittelt werden.

Allerdings halte ich den polnischen Ansatz für übertrieben, denn er geht von anhaltendem Widerstand ohne Unterstützung durch Verbündete aus. Ich gehe davon aus, daß unsere Nachbarn mit uns gemeinsam der Bedrohungslage begegnen werden, und dieser Ansatz sollte auch unsere gemeinsame Verteidigung leiten. Zaghafte Versuche dazu gibt es inzwischen mit den Niederländern, den Tschechen und Rumänen. So baut Deutschland mit seinen Nachbarn ohne viel Gerede eine Abwehr "Międzymorze" auf. Guten Morgen, Herr Minister Macierewicz!

Aber auf diesem Wege muß es weiter gehen, so daß solche Angriffe und Zündeleien nach ukrainischem Muster ganz einfach zu hohe Risiken für russischen Ausbreitungsdrang bedeuten. Die Frage ist wohl auch, in welchen Zeiträumen sich diese Abwehr glaubhaft aufbauen läßt. Ich hoffe, daß 5 Jahre dazu genügen, wenn ein Konzept dazu erarbeitet wurde. Diese Zeit ist schon notwendig, um das notwendige neuzeitliche Wehrmaterial zu entwickeln und zu fertigen!

Das ist die eine Seite der leichtfertigen Versäumnisse in Mitteleuropa und Osteuropa.

I
Die Atlantische Allianz sagt klar, es gibt eine Zeit vor 2014 und eine nach 2014. Die Friedensdividende wäscht sich aus, das stimmt, und es ist auch nicht so, dass die Europäer oder Deutschen rein gar nichts täten. Es gibt ein paar Einsätze und bei einigen steigt auch der Verteidigungsetat allmählich an. Jetzt ist auch noch symbolisch die Anti-Terror-Allianz verbreitert worden. Was es braucht, das ist die flexible Antwort. Was nicht gut ist, das ist die zu geringfügige Antwort und das Fehlen einer Antwort. Landesverteidigung, Bündnispolitik und Krisenreaktion gehören zusammen.
Das nächste Versäumnis ordne ich weniger unserer Landesverteidigung zu als der aus meiner Sicht gescheiterten europäischen Selbstbehauptung. Von der Studie des "weiten Spannungsbogens zwischen Nigeria und Afghanistan" halte ich gar nichts. Da wird unser Land in eine Funktion gedrängt, die ihm geopolitisch nicht zukommt, schon gar nicht allein auf sich gestellt. Da sind unsere südlichen Nachbarn am Zuge, strategisch und auch was ihren Einsatz betrifft. Aus meiner Sicht ein Irrsinn, daß deutsche Einheiten im Mittelmeer herum schippern. Da gibt es Länder mit starken Seestreitkräften wie Griechenland, Italien, Frankreich und Spanien, die gefälligst ihren Teil zur Abwehr der sich dort aufbauendsen Bedrohung zu tragen haben. Warum tun die sich nicht zusammen, um ihr gemeinsames Problem zu lösen? Keine Lust, andere Ziele?

Nichts gegen gelegentliche Aushilfen... aber Griechen, Italiener, Spanier, Franzosen in der Ostsee oder meinetwegen auch vor Spitzbergen? Eher unwahrscheinlich. Auch nicht im Baltikum zu erwarten... oder? In Gegenrichtung reicht der Plan offenbar schon bis Rumänien; dann ist es aber auch langsam gut! Unsere südlichen Nachbarn sollen ihre Länder schützen und damit auch Europa. Die dortige Bedrohungslage ist beherrschbar... außer, wenn mit der Türkei unerwartet (?) eine neue Bedrohung entstehen sollte. Unser Land ist keine Supermacht und will das auch über die organisierte Abwehr hinaus nie werden.
II
Die Welt hört halt nicht bei Gibraltar oder Kreta auf. Nordkoreanische Raketen können irgendwann europäische Städte bedrohen, in Nigeria wütet Boko Haram - an 9. Stelle der reichsten Terrororganisationen - in Afghanistan der Taliban im 5. Rang, in Nahost sind verschiedene am Werke und so weiter und so fort.
Sicherlich kann man abwarten, bis sich entweder die Amerikaner um alles Wichtige kümmern oder den schwächsten Gliedern irgendwas gelingen sollte. Mir wäre aber lieber, der Terrorismus wird schon in Nigeria oder Afghanistan bekämpft als erst in Gelsenkirchen oder Hamburg.
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von Teeernte »

Tehemu hat geschrieben:(28 May 2017, 09:05)

Es ist eine schwieirge Sache...

Diese Leute die in Marokko ankommen werden nicht gerne gesehen. Sie machen viel Chaos. Sie stehlen. Sie sind aggressiv. Sie greifen unsere Polizei an und verletzen Menschen. In den Städten betteln sie.

Sie haben keine Arbeit. Der Staat erlaubt manchen zu arbeiten aber Marokko hat selber genug Leute ohne Arbeit. Die werden schon mies bezahlt. Also kann man die noch mehr ausbeuten. Dadurch sinken die Gelder und die Arbeiter werden noch wütender.

In Algeria und Libya ist es viel härter für die...deshalb versuchen sie es in Marokko.

Ich verstehe auch das Problem mit Leuten aus Marokko die unser Staat nicht wieder haben will. Aber Deutschland ist da auch schuld. Deutschland arbeitet sehr langsam. Und hat dumme Gesetze. Wir nehmen jeden bei dem 100% bewiesen ist er ist von hier.

Und wir wollen keine Terroristen. Egal ob sie aus Marokko waren oder nicht. Da muss Europa eine Lösung finden. Sperrt sie in ein Guantanamo. Denn wenn man sie hier her bringt ist gar nichts gut. Diese leute kann man nicht mehr zu Menschen machen.
Hier will man das nicht wissen... tut mir leid. ...von Guantanamo//einsperren auch nicht.

Ein paar kommen durch Terror um ? Hier nennen Die das "Freiheit" - und stehen vor Wahlen....

Wir sprechen uns wieder - wenn die Meinung kippt.... bis dahin - Zähne zusammenbeissen.
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(28 May 2017, 22:43)

I
Die Atlantische Allianz sagt klar, es gibt eine Zeit vor 2014 und eine nach 2014. Die Friedensdividende wäscht sich aus, das stimmt, und es ist auch nicht so, dass die Europäer oder Deutschen rein gar nichts täten. Es gibt ein paar Einsätze und bei einigen steigt auch der Verteidigungsetat allmählich an. Jetzt ist auch noch symbolisch die Anti-Terror-Allianz verbreitert worden. Was es braucht, das ist die flexible Antwort. Was nicht gut ist, das ist die zu geringfügige Antwort und das Fehlen einer Antwort. Landesverteidigung, Bündnispolitik und Krisenreaktion gehören zusammen.
Aus meiner Sicht unterscheidet sich die Atlantische Allianz vor dem 27. Mai 2017 von jener danach. Das müssen wir Europäer jetzt erst einmal verdauen. Die Kanzlerin hat's geschnallt. Wir brauchen mehr Selbständigkeit und auch eine andere Zusammensetzung der Streitkräfte. Viel Zeit bleibt uns wohl nicht dazu. Vielleicht geht etwas gemeinsam mit Frankreich, Spanien, Portugal und Italien. Vielleicht auch mit Tschechien und Rumänien. Das wäre schon eine Erleichterung! Wir brauchen einen eigenen Führungsstab.
Die Welt hört halt nicht bei Gibraltar oder Kreta auf. Nordkoreanische Raketen können irgendwann europäische Städte bedrohen, in Nigeria wütet Boko Haram - an 9. Stelle der reichsten Terrororganisationen - in Afghanistan der Taliban im 5. Rang, in Nahost sind verschiedene am Werke und so weiter und so fort.
Sicherlich kann man abwarten, bis sich entweder die Amerikaner um alles Wichtige kümmern oder den schwächsten Gliedern irgendwas gelingen sollte. Mir wäre aber lieber, der Terrorismus wird schon in Nigeria oder Afghanistan bekämpft als erst in Gelsenkirchen oder Hamburg.
Mein Ansatz ist der, daß diese Bedrohungen gar nicht erst ins Land gelangen. Das müssen die Südstaaten leisten, und das sollten sie auch bewältigen. Noch ist die Türkei nicht als Gegner zu betrachten. Kommt es dazu, dann müssen wir uns gemeinsam darauf einstellen. Die große Weltpolitik sollten wir noch sehr lange Zeit den Weltmächten überlassen. Dafür müssen sie sich um uns hier nicht mehr kümmern. Das machen wir selbst.
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(28 May 2017, 23:21)

Aus meiner Sicht unterscheidet sich die Atlantische Allianz vor dem 27. Mai 2017 von jener danach. Das müssen wir Europäer jetzt erst einmal verdauen. Die Kanzlerin hat's geschnallt. Wir brauchen mehr Selbständigkeit und auch eine andere Zusammensetzung der Streitkräfte. Viel Zeit bleibt uns wohl nicht dazu. Vielleicht geht etwas gemeinsam mit Frankreich, Spanien, Portugal und Italien. Vielleicht auch mit Tschechien und Rumänien. Das wäre schon eine Erleichterung! Wir brauchen einen eigenen Führungsstab.
Ein Aufwind für die Spaltungskräfte ist von der Sache her sehr gefährlich. Die euroatlantische Welt ist jedoch 500 Jahre alt und sie wird auch ein paar Jahre Trump überleben. Wir brauchen keine Stabskommission, wir brauchen eine Person, die das Ende von Nordstream 2 beschließen kann.
Mein Ansatz ist der, daß diese Bedrohungen gar nicht erst ins Land gelangen. Das müssen die Südstaaten leisten, und das sollten sie auch bewältigen. Noch ist die Türkei nicht als Gegner zu betrachten. Kommt es dazu, dann müssen wir uns gemeinsam darauf einstellen. Die große Weltpolitik sollten wir noch sehr lange Zeit den Weltmächten überlassen. Dafür müssen sie sich um uns hier nicht mehr kümmern. Das machen wir selbst.
Ja, und wenn es die Südstaaten nicht leisten können oder wollen, dann doch die Maghrebstaaten, und wenn die nicht, dann die subsaharischen Staaten und wenn die nicht, dann doch wenigstens ein Bürgermeister irgendwo in Timbuktu. Die Verschiebung von Verantwortung ist nicht die Lösung, sie ist das Problem.

Dr. Major & Co. vom SWP:
Die Einsätze in Mali, Syrien und Irak verweisen auf eine weitere Auflösung der Trennung von inneren und äußeren Bedrohungen. Deutschland muss zugleich neue Antworten finden, in welchem politisch-rechtlichen Rahmen und mit welchem Ziel es Militär einsetzen will.

Die Herausforderung liegt nun darin, die Reaktionen auf den Handlungsdruck stärker aus einer „Verantwortungsperspektive“ zu gestalten, statt nur auf eine weitere Krise zu reagieren.
https://zeitschrift-ip.dgap.org/de/ip-d ... antwortung
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[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(29 May 2017, 03:55)

Ein Aufwind für die Spaltungskräfte ist von der Sache her sehr gefährlich. Die euroatlantische Welt ist jedoch 500 Jahre alt und sie wird auch ein paar Jahre Trump überleben. Wir brauchen keine Stabskommission, wir brauchen eine Person, die das Ende von Nordstream 2 beschließen kann.
Ich halte gar nichts von einer so hohen Abhängigkeit. Wir müssen unser Kinderzimmer verlassen und Verantwortung für uns übernehmen. Eine Person, die über Richtlinien deutscher Politik maßgeblich mitbestimmt, haben wir schon. Die arbeitet in Berlin und nirgendwo sonst.
Ja, und wenn es die Südstaaten nicht leisten können oder wollen, dann doch die Maghrebstaaten, und wenn die nicht, dann die subsaharischen Staaten und wenn die nicht, dann doch wenigstens ein Bürgermeister irgendwo in Timbuktu. Die Verschiebung von Verantwortung ist nicht die Lösung, sie ist das Problem.

Dr. Major & Co. vom SWP: https://zeitschrift-ip.dgap.org/de/ip-d ... antwortung
Aus meiner Sicht sollten wir uns keine weltpolitische Verantwortung einreden, schon gar nicht neben der UNO auf einem Extragleis. Zusammenarbeit gern mit allen Partnern, die dazu in der Lage sind, die ihr Land nach Maßstäben der guten Regierungsführung entwickeln. Aber als Rüpeltruppe niemals.
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von watisdatdenn? »

Tehemu hat geschrieben:(28 May 2017, 09:05)
Diese Leute die in Marokko ankommen werden nicht gerne gesehen. Sie machen viel Chaos. Sie stehlen. Sie sind aggressiv. Sie greifen unsere Polizei an und verletzen Menschen. In den Städten betteln sie.
Laut unserer Propaganda sind das vor allem Akademiker welche unsere Rente bezahlen werden und wertvoller als Gold sind.
Leute die Dinge so wie du auf Facebook schreiben werden in Deutschland zu 9 Monaten Haft verurteilt.
Pass lieber etwas auf, was du so schreibst..

Ihr müsst in Marokko einfach Eure Grenze verteidigen. Wir können das nicht für euch tun. Wir haben hier sogar das Problem dass die Politik den Zustrom für gut befindet und nicht einmal die Realität erkennt.
Abchecker

Re: Deal mit Marokko

Beitrag von Abchecker »

Ich sehe es so es mag ja seien das die Syrer wegen Krieg flüchten denn dort ist ja wirklich nichts mehr ganz. Aber diese ganzen schwarzafrikaner sind mit ihrer entspannten Art in Europa zu 70 % nicht arbeitsfähig. Ebenfalls sind Sie der ansicht hier das Schlaraffenland zufinden in dem einen das Geld nur zu Zufliegt. Das ist aber nicht so. Ich habe mal eine Doku gesehen wo Bäcker aus Afrika mit einen von hier für 14 Tage getauscht haben, mit dem aufstehen und allgemein mit dem Zeitmanagement hier sind die nicht so klar gekommen.

Aber nun mal zum Kontinent Afrika und die Probleme von Maroko die sich auf die EU ausweiten könnten.

- Die Afrikaner sollten sich mal fragen was mit der Entwicklungshilfe von uns passiert: Nämlich folgendes wenig kommt ganz unten an. Ein Teilwird von Bürgermeistern einkassiert. Aber das meisten Investieren irgendwelche Diktatoren und Staatschefs in Waffen und Kriegzeugs. Hier wäre mal ein Aufstand angebracht.
- Mehr Demokratie auch wenn ich durchaus meine Zweifel habe. In Afrika ist man gewöhnt das nur einer das sagen hat. Also warum keine EU Govaneure da runter schicken die das Ruder in die Hand nehmen ?
-Aufklärungsmissionen die denn Kinderboom dort eindämmen
- Allgemein sollten für die Probleme je nach Land die ehemaligen Kolonialherren gerade stehen z.B. Namibia will ja Geld von uns wieso die restlichen nicht auch von Frankreich etc. die dort gewütet haben.

Weiterhin bleibt zusagen die Flucht nach Europa ist keine Lösung, wir haben auch nur begrenzt Platz sowie Wohnraum.
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Brainiac
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Re: Deal mit Marokko

Beitrag von Brainiac »

H2O hat geschrieben:(28 May 2017, 13:53)
]...]

Unsere südlichen Nachbarn sollen ihre Länder schützen und damit auch Europa. Die dortige Bedrohungslage ist beherrschbar... außer, wenn mit der Türkei unerwartet (?) eine neue Bedrohung entstehen sollte. Unser Land ist keine Supermacht und will das auch über die organisierte Abwehr hinaus nie werden.
Überrascht mich, dass Sie bei dieser Frage immer so zwischen "wir" und "die" unterscheiden.

Ist es nicht vor allem eine Gemeinschaftsaufgabe der EU?

Und welches Land hat dort derzeit eine Führungsrolle? Also.

Es wäre wohl wenig zielführend, wenn D, F, Ö, I, S, NL und all die ganzen anderen alle separate bilaterale Deals mit Marokko zur Flüchtlingsthematik abschließen würden. Ich glaube auch nicht, dass jemand hier das ernsthaft verfolgt.
History doesn't repeat itself, but it often rhymes (Twain). Unfortunately, we can't predict the rhyme.
Ger9374

Re: Deal mit Marokko

Beitrag von Ger9374 »

Brainiac hat geschrieben:(29 May 2017, 11:40)

Überrascht mich, dass Sie bei dieser Frage immer so zwischen "wir" und "die" unterscheiden.

Ist es nicht vor allem eine Gemeinschaftsaufgabe der EU?

Und welches Land hat dort derzeit eine Führungsrolle? Also.

Es wäre wohl wenig zielführend, wenn D, F, Ö, I, S, NL und all die ganzen anderen alle separate bilaterale Deals mit Marokko zur Flüchtlingsthematik abschließen würden. Ich glaube auch nicht, dass jemand hier das ernsthaft verfolgt.

Aber ist es nicht so das die Außenpolitik in Wahrheit immer noch von den Nationalstaaten
gemacht wird! Die E.U beauftragten haben scheinbar nichts zu melden. Die Staaten zeigen nicht genug Bereitschaft macht abzugeben.
Da hapert es wie so oft.
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