anschläge/aktivitäten von terroristen

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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(08 Apr 2017, 19:52)

Die Sicherheitsdienste der E.U sind immer
Mehr auf die Zusammenarbeit gegen den Terrorismus angewiesen. Überwachung und Datenaustausch müssen intensiviert werden.
Europol mehr Budget und Möglichkeiten erhalten.
Auch in Deutschland sollte die Präsenz der Sicherheitskräfte deutlich sichtbar für den Bürger sein.Die Wehrhaftigkeit unserer Gesellschaft mit dem Alltag gepaart wird zeigen das der Staat und seine Bürger ihr Leben weiter leben werden.
Achtsamer aber sich nicht einschränkend.
Diese Erkenntnis ist nun auch schon etwa 2 Jahre alt. Im Grunde müßten wir Wähler doch unsere Politiker fragen, welche Organisationen sie inzwischen geschaffen haben, damit der Informationsfluß von Kommune zum Land/Departement zum Regierungssitz und dann wieder von dort ins Ausland bis in die anfragende Kommune reibungslos zur Verfügung steht zwischen Nordkap und Lampedusa, von Białystok bis zu den Azoren. Das Sprachproblem dürfte schon gar keins mehr sein, wenn spätestens von Hauptstadt zu Hauptstadt in Englisch kommuniziert wird, genormte elektronische Personalbögen eingesetzt werden.

In Schweden hätte das jetzt nicht sonderlich geholfen, aber ich meine, daß die Sicherheitsdienste sich genau so international bewegen müssen, zumindest der Informationsfluß, wie diese Mörderbanden.

Als nächstes wäre zu fragen, ob nicht die Alarmschwelle gesenkt werden muß, wenn Gefährder mit bekannten Merkmalen auffällig werden. In fast allen Fällen ging die Sache mit gelegentlichen Gewalttaten und Kleinkriminalität los, und dann kam plötzlich das Ungeheure. Wenn dazu Teile der Verfassung angepaßt werden müssen, dann ist das eben eine neue Erkenntnis, daß weder die Zeit stehen bleibt noch die Veränderungen von Gesellschaften.
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von Adam Smith »

DarkLightbringer hat geschrieben:(08 Apr 2017, 20:14)

Wer einer Religion den Krieg erklärte, würde weit mehr Gewalt herauf beschwören. Man denke mal an den Dreißigjährigen Krieg.
Stimmt. Nur der Atheismus ist eine Möglichkeit. Aus dem Grund setze ich ja auf den Iran. Der IS ist ja hier anderer Ansicht. Tödlicher Ansicht.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(08 Apr 2017, 20:14)

Wer einer Religion den Krieg erklärte, würde weit mehr Gewalt herauf beschwören. Man denke mal an den Dreißigjährigen Krieg.
Das ist sicher richtig. Solche Pauschalisierungen sind verwerflich. Aber aufgrund gemachter Erfahrungen müssen Alarmpunkte im Verhalten bestimmter Gruppen eingeführt werden und Ansprechschwellen für die Definition "Gefährder" und "gewaltbereiter Gefährder" gesenkt werden. Gewaltbereite Gefährder dürfen sich so lange nicht mehr frei bewegen, bis die vermutete Gefährdung abgebaut wurde. Es ist nicht ein zu sehen, daß völlig unbeteiligte Menschen geopfert werden sollen, damit die Gruppe der Gefährder frei ihre Taten planen kann.
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(08 Apr 2017, 20:31)

Das ist sicher richtig. Solche Pauschalisierungen sind verwerflich. Aber aufgrund gemachter Erfahrungen müssen Alarmpunkte im Verhalten bestimmter Gruppen eingeführt werden und Ansprechschwellen für die Definition "Gefährder" und "gewaltbereiter Gefährder" gesenkt werden. Gewaltbereite Gefährder dürfen sich so lange nicht mehr frei bewegen, bis die vermutete Gefährdung abgebaut wurde. Es ist nicht ein zu sehen, daß völlig unbeteiligte Menschen geopfert werden sollen, damit die Gruppe der Gefährder frei ihre Taten planen kann.
Um als gewaltbereiter Gefährder eingestuft zu werden, müssen Sie vorab irgendwas liefern.
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von schelm »

Ich hab hier, nicht zum ersten Mal, Beiträge verfasst, die als Spam gelten und entfernt wurden. Der letzte :

Dieser Beitrag ist Spam und wurde genau deswegen entfernt

Wenn das Spam ist, hab ich hier nichts mehr verloren. Wenn das gelöscht wird, dann bitte auch mein Account.

Das erneute Einstellen dieses Beitrages führt jetzt zu einer Abstimmung . . . ob wir dabei Deinem Wunsch nach Dauersperre nachkommen wird in demokratischer Abstimmung bestimmt werden.

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Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(08 Apr 2017, 20:48)

Um als gewaltbereiter Gefährder eingestuft zu werden, müssen Sie vorab irgendwas liefern.
Das ist richtig; mir ging es auch nur um die Ansprechschwelle in einem Alarmierungsnetzwerk. Viele der Tatumstände haben sehr ähnliche Vorgeschichten. Daraus kann man lernen und entsprechende Warnschwellen bauen.
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von Moses »

Der User Schelm versucht in diesem Strang einen Privatkrieg anzuzetteln, drum ist hier erstmal zu.

Mod

So, wieder offen
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von Sozialdemokrat »

"Der nach dem Lkw-Anschlag in Stockholm festgenommene Mann war ein abgelehnter Asylbewerber.....Im Dezember 2016 sei ihm dann eine Frist von vier Wochen gesetzt worden, das Land zu verlassen, sagte Hysing: „Im Februar 2017 wurde der Fall an die Polizei übergeben, die die Anweisung umsetzen sollte. Allerdings war der Betroffene abgetaucht.“ Quelle: https://www.welt.de/politik/ausland/art ... erden.html

...Abschiebehaft hätte wohl das Verbrechen zumindest in Schweden verhindern können.
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(08 Apr 2017, 21:25)

Das ist richtig; mir ging es auch nur um die Ansprechschwelle in einem Alarmierungsnetzwerk. Viele der Tatumstände haben sehr ähnliche Vorgeschichten. Daraus kann man lernen und entsprechende Warnschwellen bauen.
Das ist wie immer eine Frage der Dosis. Gegen gutes Profiling ist nichts einzuwenden, Schutzhaft für alle Dunkelhaarigen würde wiederum den Rechtsstaat zum Einsturz bringen.

Prävention ist gut, sollte aber nicht davon ablenken, dass es auch robuste Herausforderungen im Anti-Terror-Kampf gibt.
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von swanjo »

Bei genereller Residenzpflicht wären viele Dinge nicht passiert,
und das nicht nur in Schweden.
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von DarkLightbringer »

swanjo hat geschrieben:(09 Apr 2017, 16:37)

Bei genereller Residenzpflicht wären viele Dinge nicht passiert,
und das nicht nur in Schweden.
Jemand, der untertaucht, hält sich nicht an die Vorschrift. Und jemand, der unbedingt seine Oma im benachbarten Landkreis besuchen möchte, aber auch nicht.
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von Ein Terraner »

"Look at what’s happening in Sweden last night"
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von DarkLightbringer »

Julian hat geschrieben:(09 Apr 2017, 18:46)

Werden mal wieder alle Geschütze der politischen Korrektheit aufgefahren? Die Muslime als die neuen Juden? Und der Islam hat nichts mit nichts zu tun?

Genauso werden einfachste Zusammenhänge verwischt, etwa derjenige zischen der Masseneinwanderung von Muslimen auf der einen Seite und der Entstehung von Parallelgesellschaften auf der anderen, mit allen damit verbundenen Folgen wie Kriminalität und Terrorismus. Jeder, der auch nur darauf hinweist, wird mit dem Schlagwort der Islamophobie niedergestreckt, oder lächerlich gemacht, indem ihm Pauschalisierungen vorgeworfen werden. Am besten zieht aber immer noch die Nazikarte, nicht wahr?
Auch Tunesien hat ein Problem mit potentiellen Terroristen. Wir haben zusätzlich ein Problem mit Rechtspopulisten, die die Gesellschaft spalten wollen. Aus meiner Sicht macht es Sinn, Präventionsmaßnahmen zu ergreifen und sich am Anti-Terror-Kampf zu beteiligen. Der Zusammenhalt der zivilisierten Nationen ist dabei wichtig.
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von Bielefeld09 »

Der Täter in Schweden war ein abgelehnter Asylbewerber.
Ein hoffnungsloser Mensch mit nichts an Zukunft.
Das hätte man wie anders klären können?
Wie einfach Lösungen doch sind.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von Teeernte »

Bielefeld09 hat geschrieben:(09 Apr 2017, 19:43)

Der Täter in Schweden war ein abgelehnter Asylbewerber.
Ein hoffnungsloser Mensch mit nichts an Zukunft.
Das hätte man wie anders klären können?
Wie einfach Lösungen doch sind.
Gleich nicht reinlassen... ??
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von Moses »

mal wieder zu zum Putzen . . .

Mod

Wieder offen - bitte beim Thema bleiben, weder Syrien noch Putin sind hier Thema - also bitte ruhig, vernünftig und themabezogen schreiben.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(09 Apr 2017, 15:13)

Das ist wie immer eine Frage der Dosis. Gegen gutes Profiling ist nichts einzuwenden, Schutzhaft für alle Dunkelhaarigen würde wiederum den Rechtsstaat zum Einsturz bringen.

Prävention ist gut, sollte aber nicht davon ablenken, dass es auch robuste Herausforderungen im Anti-Terror-Kampf gibt.
Aus der Signaltechnik kenne ich den Begriff der optimalen Filter, die aus dem Rauschen erwartete Muster mit einem Signal quittieren, das der Übereinstimmung mit einem Erwartungswert entspricht. Da gehört alles hinein, vorurteilslos, was die bisherigen Täter im Einzelnen beschreibt. Dann kann man viel früher schon handeln, wenn andere Leute das nützliche Signal noch lange nicht erkennen.

Wenn dieses Verfahren bei der Früherkennung von denkbaren Tätern "Profiling" heißt, dann soll mir das recht sein.

Dann müssen sofort Schutzmaßnahmen greifen bis in dem Fall die Harmlosigkeit erwiesen ist. Immerhin geht es dabei um Menschenleben.
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(09 Apr 2017, 20:20)

Aus der Signaltechnik kenne ich den Begriff der optimalen Filter, die aus dem Rauschen erwartete Muster mit einem Signal quittieren, das der Übereinstimmung mit einem Erwartungswert entspricht. Da gehört alles hinein, vorurteilslos, was die bisherigen Täter im Einzelnen beschreibt. Dann kann man viel früher schon handeln, wenn andere Leute das nützliche Signal noch lange nicht erkennen.

Wenn dieses Verfahren bei der Früherkennung von denkbaren Tätern "Profiling" heißt, dann soll mir das recht sein.

Dann müssen sofort Schutzmaßnahmen greifen bis in dem Fall die Harmlosigkeit erwiesen ist. Immerhin geht es dabei um Menschenleben.
Das erstere hört sich für mich nach Rasterfahndung an, der zweite Teil aber nach Vorbeuge-Haft.
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(09 Apr 2017, 21:22)

Das erstere hört sich für mich nach Rasterfahndung an, der zweite Teil aber nach Vorbeuge-Haft.
Darauf kann es hinaus laufen, wenn man Menschenleben schützen will. Immerhin würde man das Leben des vorsorglich in Haft genommenen Mitbürgers dadurch nicht auslöschen. Schön ist das alles nicht; aus meiner Sicht ein Abwägungsproblem.
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(09 Apr 2017, 23:38)

Darauf kann es hinaus laufen, wenn man Menschenleben schützen will. Immerhin würde man das Leben des vorsorglich in Haft genommenen Mitbürgers dadurch nicht auslöschen. Schön ist das alles nicht; aus meiner Sicht ein Abwägungsproblem.
Die Vorbeugehaft ist ein "Anschlag auf das Recht", wie die >>Zeit<< 1968 (!) schrieb. Aber gundsätzlich ohnehin auch unzulässig. Normalerweise wird niemand "vorsorglich" interniert oder sicherungsverwahrt.
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von Sozialdemokrat »

Schweden will künftig konsequenter abschieben.
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(10 Apr 2017, 00:10)

Die Vorbeugehaft ist ein "Anschlag auf das Recht", wie die >>Zeit<< 1968 (!) schrieb. Aber gundsätzlich ohnehin auch unzulässig. Normalerweise wird niemand "vorsorglich" interniert oder sicherungsverwahrt.
Das verstehe ich sofort; nur werden "normalerweise" auch keine Menschen wahllos im Takt weniger Wochen aus weltanschaulichen Gründen ermordet. Darauf muß ein Staat oder eine Gesellschaft wohl eine Antwort finden. Fragen wir also lieber nicht danach, was nicht geht, sondern danach, was dann geht. Bisher geht jedenfalls nicht besonders viel, denn sonst gäbe es diese Kette von Anschlägen doch nicht... mit sich wiederholenden Vorgeschichten der Täter.
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(10 Apr 2017, 01:01)

Das verstehe ich sofort; nur werden "normalerweise" auch keine Menschen wahllos im Takt weniger Wochen aus weltanschaulichen Gründen ermordet. Darauf muß ein Staat oder eine Gesellschaft wohl eine Antwort finden. Fragen wir also lieber nicht danach, was nicht geht, sondern danach, was dann geht. Bisher geht jedenfalls nicht besonders viel, denn sonst gäbe es diese Kette von Anschlägen doch nicht... mit sich wiederholenden Vorgeschichten der Täter.
Eine sofortige Abschiebehaft wäre wohl möglich, die Aussetzung des Rechtsstaates eher nicht. Eine Haft ohne Haftgrund ist problematisch, gelinde gesagt. Wie wir in Ägypten sehen, kann selbst der Polizeistaat keine Anschläge verhindern.

Die Vorgeschichte hier in diesem Fall ist, wenn ich das jetzt richtig im Kopf habe, der Asylantrag wurde abgelehnt, der usbekische Staatsbürger tauchte unter und radikalisierte sich just in dieser Zeit.

Zusätzliche Vorschläge: 1. Anti-Terror-Plakate und TV-Spots im Rahmen der Prävention. 2. Stärkung der Koalitionsstreitkräfte zur Bekämpfung jeder Form von Terrorismus (einschließlich Hisbollah & Assad-Barbarei). 3. Sicherheitspartnerschaft mit Tunesien und Libyen.
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von Sozialdemokrat »

DarkLightbringer hat geschrieben:(10 Apr 2017, 08:20)


Die Vorgeschichte hier in diesem Fall ist, wenn ich das jetzt richtig im Kopf habe, der Asylantrag wurde abgelehnt, der usbekische Staatsbürger tauchte unter und radikalisierte sich just in dieser Zeit.
Man gab ihm 4 Wochen Zeit, das Land freiwillig zu verlassen und deshalb hatte er die Gelegenheit unterzutauchen und das Verbrechen zu begehen.
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von DarkLightbringer »

Sozialdemokrat hat geschrieben:(10 Apr 2017, 08:39)

Man gab ihm 4 Wochen Zeit, das Land freiwillig zu verlassen und deshalb hatte er die Gelegenheit unterzutauchen und das Verbrechen zu begehen.
Die sofortige Abschiebehaft kann ja erwogen werden.
Daneben stellt sich doch die Frage, warum sich Tätertypen wie dieser Usbeke oder Anis Amri erst im Zielland radikalisieren, nicht aber bereits radikalisiert einreisen.
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von Keoma »

DarkLightbringer hat geschrieben:(10 Apr 2017, 08:47)

Die sofortige Abschiebehaft kann ja erwogen werden.
Daneben stellt sich doch die Frage, warum sich Tätertypen wie dieser Usbeke oder Anis Amri erst im Zielland radikalisieren, nicht aber bereits radikalisiert einreisen.
Weil sie frustriert sind.
Natürlich ist vermutlich schon länger etwas defekt im Hirn, aber das letzte Tüpfelchen werden wohl unerfüllte Erwartungen gewesen sein.
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von DarkLightbringer »

Keoma hat geschrieben:(10 Apr 2017, 08:52)

Weil sie frustriert sind.
Natürlich ist vermutlich schon länger etwas defekt im Hirn, aber das letzte Tüpfelchen werden wohl unerfüllte Erwartungen gewesen sein.
Genau. Biographische Brüche und Enttäuschungen dürften typisch sein für den "Lonely Wolf". Entsprechend ist dieser Typus anfällig für Radikalisierungsprogramme, die hinreichend präsent und werbend sind.
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von Kibuka »

Täter war abgelehnter Asylbewerber.

Schweden scheint ja eine ähnlich effiziente Asyl- und Einwanderungspolitik zu haben, wie Deutschland.

Hier werden die Flüchtlinge auch nicht mehr außer Landes geschafft.

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„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von Sozialdemokrat »

DarkLightbringer hat geschrieben:(10 Apr 2017, 08:47)

Die sofortige Abschiebehaft kann ja erwogen werden.
Daneben stellt sich doch die Frage, warum sich Tätertypen wie dieser Usbeke oder Anis Amri erst im Zielland radikalisieren, nicht aber bereits radikalisiert einreisen.
Warum hat sich kein muslimischer Flüchtling aus Bosnien in den 90ern in Schweden oder Deutschland "radikalisiert"?
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von Kibuka »

Sozialdemokrat hat geschrieben:(10 Apr 2017, 09:15)

Warum hat sich kein muslimischer Flüchtling aus Bosnien in den 90ern in Schweden oder Deutschland "radikalisiert"?
Weil Bosnien ein Land in Europa ist. Diese Leute waren Muslime, hatten aber Kultur. Das waren Leute, die ihren Arsch hochbekamen und sich selbst versuchten zu integrieren.

Die Asylanten heute, stammen aus Ländern und Kulturen, die völlig inkompatibel mit Europa sind. Außerdem kommen viel zu viele. Soviele kann Schweden nicht integrieren.

Das ist einfach die Logik der Zahlen!
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von Sozialdemokrat »

Kibuka hat geschrieben:(10 Apr 2017, 09:23)

Weil Bosnien ein Land in Europa ist. Diese Leute waren Muslime, hatten aber Kultur. Das waren Leute, die ihren Arsch hochbekamen und sich selbst versuchten zu integrieren.

Die Asylanten heute, stammen aus Ländern und Kulturen, die völlig inkompatibel mit Europa sind. Außerdem kommen viel zu viele. Soviele kann Schweden nicht integrieren.

Das ist einfach die Logik der Zahlen!
Sie waren aber auch ECHTE Bürgerkriegsflüchtlinge. Echte Flüchtlinge sind froh, wenn man ihnen hilft und sie erstmal in Sicherheit sind.
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von DarkLightbringer »

Sozialdemokrat hat geschrieben:(10 Apr 2017, 09:15)

Warum hat sich kein muslimischer Flüchtling aus Bosnien in den 90ern in Schweden oder Deutschland "radikalisiert"?
Da gab es den IS noch nicht. Der Radikalisierungsbereite braucht ja auch ein Reflexionsschild.
Zum Vergleich - bevor Lutz Bachmann die ultra-rechte Politik für sich als Betätigungsfeld entdeckte, war er ein gewöhnlicher Berufskrimineller.
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von Sozialdemokrat »

DarkLightbringer hat geschrieben:(10 Apr 2017, 09:34)

Da gab es den IS noch nicht. Der Radikalisierungsbereite braucht ja auch ein Reflexionsschild.
Zum Vergleich - bevor Lutz Bachmann die ultra-rechte Politik für sich als Betätigungsfeld entdeckte, war er ein gewöhnlicher Berufskrimineller.
Den IS nicht, aber schon damals gab es viele ausländische Dschihadisten in Bosnien, die ihren Spass daran hatten unschuldigen Zivilisten den Hals durchzuschneiden.
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von DarkLightbringer »

Sozialdemokrat hat geschrieben:(10 Apr 2017, 09:36)

Den IS nicht, aber schon damals gab es viele ausländische Dschihadisten in Bosnien, die ihren Spass daran hatten unschuldigen Zivilisten den Hals durchzuschneiden.
Beispiel KFOR und UNMIK - auf Basis einer UN-Resolution konnte eine Übergangsverwaltungsmission installiert werden, die ein sicheres Umfeld schafft und so auch die Rückkehr von Flüchtlingen ermöglichte. Das ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie man ein sicheres Umfeld schaffen kann, Terrorismus bekämpfen und Fluchtursachen mindern.

Anschläge wie die in Schweden werden sich dennoch nie zur Gänze ausschließen lassen. Es bedeutet jedoch nicht, dass es nichts zu tun gäbe.
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von DarkLightbringer »

Kibuka hat geschrieben:(10 Apr 2017, 09:23)

Weil Bosnien ein Land in Europa ist. Diese Leute waren Muslime, hatten aber Kultur. Das waren Leute, die ihren Arsch hochbekamen und sich selbst versuchten zu integrieren.

Die Asylanten heute, stammen aus Ländern und Kulturen, die völlig inkompatibel mit Europa sind. Außerdem kommen viel zu viele. Soviele kann Schweden nicht integrieren.

Das ist einfach die Logik der Zahlen!
Nach dieser Logik wären einheimische Norweger kulturell nicht kompatibel zu sich selbst und es gäbe einfach zu viele Norweger - wegen Breivik. Breivik war kulturell und religiös einer von vielen, aber doch anders.
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von Sozialdemokrat »

DarkLightbringer hat geschrieben:(10 Apr 2017, 10:00)

...... Es bedeutet jedoch nicht, dass es nichts zu tun gäbe.
Man könnte ja damit anfangen, Personenkontrollen an den Grenzen zu Schweiz, Frankreich, Benelux durchzuführen. Mittlerweile muss doch jedem aufgefallen sein, dass zwar die Balkanländer die EU-Aussengrenzen wirksam schützen, das ganze aber durch die Italien-Route kompensiert wird......Abschiebehaft bei abgelehntem Asylantrag ist meiner Ansicht nach ein Muss.
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von Adam Smith »

DarkLightbringer hat geschrieben:(10 Apr 2017, 10:08)

Nach dieser Logik wären einheimische Norweger kulturell nicht kompatibel zu sich selbst und es gäbe einfach zu viele Norweger - wegen Breivik. Breivik war kulturell und religiös einer von vielen, aber doch anders.
Norwegen gilt als sicheres Land. Demnach ist alles in Ordnung.
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(10 Apr 2017, 08:20)

Eine sofortige Abschiebehaft wäre wohl möglich, die Aussetzung des Rechtsstaates eher nicht. Eine Haft ohne Haftgrund ist problematisch, gelinde gesagt. Wie wir in Ägypten sehen, kann selbst der Polizeistaat keine Anschläge verhindern.

Die Vorgeschichte hier in diesem Fall ist, wenn ich das jetzt richtig im Kopf habe, der Asylantrag wurde abgelehnt, der usbekische Staatsbürger tauchte unter und radikalisierte sich just in dieser Zeit.

Zusätzliche Vorschläge: 1. Anti-Terror-Plakate und TV-Spots im Rahmen der Prävention. 2. Stärkung der Koalitionsstreitkräfte zur Bekämpfung jeder Form von Terrorismus (einschließlich Hisbollah & Assad-Barbarei). 3. Sicherheitspartnerschaft mit Tunesien und Libyen.
Ja, diese Liste finde ich konstruktiv und vernünftig.

Vielleicht einige Anmerkungen:

Ein Polizeistaat ist das Letzte, was man sich wünschen sollte. Dennoch: Welche anderen Möglichkeit hätte Ägypten denn, die Machtübernahme durch eine nach unserem Verständnis fanatisierte und organisierte Moslembruderschaft zu verhindern? Aus meiner Sicht hat das Land in letzter Sekunde die Notbremse gezogen. Die Gewalttaten, die sich jetzt dort abspielen, dürften einen Hinweis darauf liefern, was dort dann täglich unter der Führung de Moslembrüder zu erwarten ist. So, wie der IS in seiner Grausamkeit und Menschenverachtung kaum noch zu überbieten ist.

Auf europäische Bedingungen übertragen, wäre ein Polizeistaat hier gar nicht erforderlich, um den Deckel auf dem vergleichsweise kleinen Topf zu halten. Wohl aber ein verantwortungsvoller Umgang mit weiter reichenden Vollmachten... unter politischer Kontrolle, versteht sich.

Das Bild des Stockholmer Täters bekommt neue, wohlbekannte Züge: Der Täter pflegte Umgang mit islamistischen/salafistischen Kreisen... siehe t-online-Nachrichten. Wenn dann nicht alle Alarmglocken schrillen, dann ist den Sicherheitsdiensten und der Justiz auch nicht mehr zu helfen.

Natürlich sollte längst diese fiktive Täterbeschreibung überall bekannt gemacht worden sein. So weit stimme ich mit Ihrem Punkt 1 überein! Mit Punkt 2 tue ich mich schwer. Da würde ich meine Anstrengungen mehr im Inneren unseres Lande und in engster Verbindung mit unseren Partnern in der EU und befreundeten Staaten sehen. Auf jeden Fall gebe ich Ihnen Recht damit, daß man nicht weit ab vom Schuß das Wüten des IS verurteilen kann, um dann irgendwelchen besonders tatkräftigen Verbündeten allein den Kampf gegen diese Mörderbande zu überlassen. Aber ich finde den Ansatz Deutschlands strategisch geschickter, die Menschen vor Ort so weit zu ertüchtigen, daß sie ihre Heimat selbst von solchen Strolchen befreien können. Das Verfahren würde Ihren Punkt 3 enthalten.
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von DarkLightbringer »

Sozialdemokrat hat geschrieben:(10 Apr 2017, 10:09)

Man könnte ja damit anfangen, Personenkontrollen an den Grenzen zu Schweiz, Frankreich, Benelux durchzuführen. Mittlerweile muss doch jedem aufgefallen sein, dass zwar die Balkanländer die EU-Aussengrenzen wirksam schützen, das ganze aber durch die Italien-Route kompensiert wird......Abschiebehaft bei abgelehntem Asylantrag ist meiner Ansicht nach ein Muss.
Innenpolitisch muss man sich gegen Trittbrettfahrer verwahren und außenpolitisch die Fluchtursachen angehen bzw. Terrorismus bekämpfen - je nachdem, um was es eigentlich geht. Destabilisierte Zonen rings um Europa herum sind jedenfalls so oder so ungünstig.
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von DarkLightbringer »

Adam Smith hat geschrieben:(10 Apr 2017, 10:19)

Norwegen gilt als sicheres Land. Demnach ist alles in Ordnung.
Wenn man Radikalisierungen vorab verhindern oder Täter vor der Tat erfassen will, kann man nicht auf eine Situation warten. Der adressierte Vorredner hob auf kulturelle Hintergründe ab, weshalb darauf hinzuweisen war, dass niemand einen Breivik vorherzusagen vermochte.
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von Julian »

DarkLightbringer hat geschrieben:(10 Apr 2017, 10:52)

Innenpolitisch muss man sich gegen Trittbrettfahrer verwahren und außenpolitisch die Fluchtursachen angehen bzw. Terrorismus bekämpfen - je nachdem, um was es eigentlich geht. Destabilisierte Zonen rings um Europa herum sind jedenfalls so oder so ungünstig.
Ich halte es für illusorisch, "Fluchtursachen" in einem Maße bekämpfen zu wollen, dass die Leute nicht mehr nach Europa kommen wollen. Europa ist demografisch auf dem absteigenden Ast und kann letztlich gegen die vielen wütenden Jungmänner in den arabischen und afrikanischen Ländern nichts ausrichten. Man muss sich einfach vor diesen Unruheherden abschotten.

In einigen Jahrzehnten werden die Konflikte in der arabischen Welt möglicherweise ausgebrannt sein (allen vorweg in Ländern wie Tunesien); im subsaharischen Afrika und in Ländern wie Afghanistan wird es wegen der hohen Geburtenrate noch etwas länger dauern. Daran wird es auch nichts ändern, ob Europa nun einen minimalen Anteil des dort produzierten Bevölkerungsüberschusses aufnimmt oder nicht, wohingegen sich Europa selbst massiv verändern würde durch die Aufnahme von Millionen von Menschen, die die westliche Kultur und Freiheit zu einem großen Anteil verachten.
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von DarkLightbringer »

Julian hat geschrieben:(10 Apr 2017, 11:39)

Ich halte es für illusorisch, "Fluchtursachen" in einem Maße bekämpfen zu wollen, dass die Leute nicht mehr nach Europa kommen wollen. Europa ist demografisch auf dem absteigenden Ast und kann letztlich gegen die vielen wütenden Jungmänner in den arabischen und afrikanischen Ländern nichts ausrichten. Man muss sich einfach vor diesen Unruheherden abschotten.

In einigen Jahrzehnten werden die Konflikte in der arabischen Welt möglicherweise ausgebrannt sein (allen vorweg in Ländern wie Tunesien); im subsaharischen Afrika und in Ländern wie Afghanistan wird es wegen der hohen Geburtenrate noch etwas länger dauern. Daran wird es auch nichts ändern, ob Europa nun einen minimalen Anteil des dort produzierten Bevölkerungsüberschusses aufnimmt oder nicht, wohingegen sich Europa selbst massiv verändern würde durch die Aufnahme von Millionen von Menschen, die die westliche Kultur und Freiheit zu einem großen Anteil verachten.
Es kann nicht darum gehen, Flüchtlinge zu bekämpfen, tausende, Hunderttausende und Millionen, während man die Hauptquartiere der Terroristen in Ruhe lässt. Die Kontaktlinien liegen jenseits der EU-Grenzen. Wer aber Außenpolitik zur Innenpolitik machen möchte, verschiebt denn auch die Kontaktlinien ins Innere. Das mag von radikalen Kräften auch so gewollt sein, auch von den ultra-rechten Trittbrettfahrern, aber es ist sicher nicht im Sinne einer widerstandsfähigen Gesellschaft, die auf Zusammenhalt und den Prinzipien von Freiheit und Humanismus beruht.
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von Julian »

DarkLightbringer hat geschrieben:(10 Apr 2017, 11:49)

Es kann nicht darum gehen, Flüchtlinge zu bekämpfen, tausende, Hunderttausende und Millionen, während man die Hauptquartiere der Terroristen in Ruhe lässt. Die Kontaktlinien liegen jenseits der EU-Grenzen. Wer aber Außenpolitik zur Innenpolitik machen möchte, verschiebt denn auch die Kontaktlinien ins Innere. Das mag von radikalen Kräften auch so gewollt sein, auch von den ultra-rechten Trittbrettfahrern, aber es ist sicher nicht im Sinne einer widerstandsfähigen Gesellschaft, die auf Zusammenhalt und den Prinzipien von Freiheit und Humanismus beruht.
Ich halte eine solche "humanitäre" Außenpolitik für gefährlich. Außerdem ist sie heuchlerisch, solange man sie dann nicht konsequent anwendet, also auch bezüglich Staaten wie Saudi-Arabien ("an IS that has made it"). Und sind wir nicht alle froh, dass Sisi in Ägypten eine islamistische Revolution verhindert hat? Sind seine Methoden aber so viel besser als die von Assad?

Nein, ich plädiere für eine pragmatische, an deutschen Interessen ausgerichtete Außenpolitik. Und dafür, dass man seine Grenzen sichert und sich nicht künstlich Probleme der ganzen Welt nach Deutschland importiert. Im Gegensatz zu dem, was immer behauptet wird, ist das nämlich nicht notwendig.
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von Kibuka »

DarkLightbringer hat geschrieben:(10 Apr 2017, 10:08)

Nach dieser Logik wären einheimische Norweger kulturell nicht kompatibel zu sich selbst und es gäbe einfach zu viele Norweger - wegen Breivik. Breivik war kulturell und religiös einer von vielen, aber doch anders.
Was hat Breivik mit den Unruhen und Anschlägen in Schweden zu tun? Was hat Breivik mit den schwedischen Nogo-Areas zu tun? Was hat Breivik mit der Prognose, Schweden werde 2040 auf dem Niveau eines Schwellenlandes liegen zu tun?

Einzelne Fallbeispiele die du dir raussuchst sind kein Beleg für irgendeine These und schon gar nicht widersprechen sie grundsätzlichen Kritiken zu Integrationsproblemen islamischer Gruppen in Europa. Geradd die Kriminalitätstatistik zeigt eindrucksvoll wie überproportional diese Gruppe straffällig wird.

Im übrigen war Breivik genau wie die RAF kein importiertes Problem. Diese Asylanten sind importierte Probleme, die man hätte leicht vermeiden können. Jetzt kommt langsam immer mehr die Quittung. Und im Land der Glückseligkeit, Deutschland, wird auch noch früh genug abgerechnet!
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von Sozialdemokrat »

Der Attentäter von Schweden war weder Kriegsflüchtling noch hatte er Anspruch auf Asyl.
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von DarkLightbringer »

Julian hat geschrieben:(10 Apr 2017, 11:56)

Ich halte eine solche "humanitäre" Außenpolitik für gefährlich. Außerdem ist sie heuchlerisch, solange man sie dann nicht konsequent anwendet, also auch bezüglich Staaten wie Saudi-Arabien ("an IS that has made it"). Und sind wir nicht alle froh, dass Sisi in Ägypten eine islamistische Revolution verhindert hat? Sind seine Methoden aber so viel besser als die von Assad?
Terror und Barbarei in jeder Form zu bekämpfen ist keine Sozialarbeit, gerade dann nicht, wenn es robuste Maßnahmen einschließt. Politisch erfordert es freilich weit mehr Mut und Entschlossenheit, als gegen Wehrlose vorzugehen.

In Ägypten stellten die Moslembrüder die Konterrevolution dar, Sisi aber die Restauration. Der arabische Frühling war freilich sehr hoffnungsvoll und ambitioniert.
Nein, ich plädiere für eine pragmatische, an deutschen Interessen ausgerichtete Außenpolitik. Und dafür, dass man seine Grenzen sichert und sich nicht künstlich Probleme der ganzen Welt nach Deutschland importiert. Im Gegensatz zu dem, was immer behauptet wird, ist das nämlich nicht notwendig.
Es liegt im deutschen - und schwedischen - Interesse, an der Seite der Verbündeten und der Zivilisation als solchen positive Impulse zu setzen.
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von Sozialdemokrat »

Man sollte Asylbewerber in Prüfungszentren festhalten bis die Identität festgestellt und das Asylprüfungsverfahren abgeschlossen ist. Eine solche Vorgehensweise hätte das Attentat von Schweden verhindert.
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von think twice »

Sozialdemokrat hat geschrieben:(10 Apr 2017, 12:42)

Man sollte Asylbewerber in Prüfungszentren festhalten bis die Identität festgestellt und das Asylprüfungsverfahren abgeschlossen ist. Eine solche Vorgehensweise hätte das Attentat von Schweden verhindert.
In Europa überwiegen die Rechtsstaaten. Deutschland und Schweden gehören dazu. In Rechtsstaaten ist es verboten, unschuldige Menschen auf Verdacht festzusetzen. Hast du nicht gewusst, oder?
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von JFK »

Sozialdemokrat hat geschrieben:(10 Apr 2017, 12:42)

Man sollte Asylbewerber in Prüfungszentren festhalten bis die Identität festgestellt und das Asylprüfungsverfahren abgeschlossen ist. Eine solche Vorgehensweise hätte das Attentat von Schweden verhindert.
Die Feststellung der Identität wird ein mögliches Attentat nicht verhindern können.
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Re: Anschlag in Schweden

Beitrag von Sozialdemokrat »

think twice hat geschrieben:(10 Apr 2017, 12:57)

In Europa überwiegen die Rechtsstaaten. Deutschland und Schweden gehören dazu. In Rechtsstaaten ist es verboten, unschuldige Menschen auf Verdacht festzusetzen. Hast du nicht gewusst, oder?
Wieso auf Verdacht?....Ist es denn besser, Menschen jahrelang in der Illusion leben zu lassen, im Ankunftsland bleiben zu dürfen (Sprachkurs, ggf. Job etc.) um ihnen dann mitzuteilen: Asylantrag abgelehnt, verpiss Dich oder Du wirst abgeschoben?
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