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Re: Macron und die Folgen

Verfasst: So 18. Feb 2018, 16:40
von Senexx
H2O hat geschrieben:(18 Feb 2018, 16:34)

Das sind hohe Zahlen. Dennoch sollten wir auch betrachten, wie groß das Heer unserer deutschen Staatsdiener ist. (Mir zu hoch...) Wenn er da formal Gleichstand herstellen kann, dann wäre das schon einmal ein Erfolg beim Abbau der Staatskosten
Formal Gleichstand? Sie haben keine Vorstellungen von den Dimensionen des französischen Staatsdienstes. Da muss er noch lange abbauen.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: So 18. Feb 2018, 16:50
von H2O
Senexx hat geschrieben:(18 Feb 2018, 16:40)

Formal Gleichstand? Sie haben keine Vorstellungen von den Dimensionen des französischen Staatsdienstes. Da muss er noch lange abbauen.
Ich ahne da etwas mit Unternehmen, die im wesentlichen dem Staat gehören. Natürlich muß da eine Privatisierungswelle eingeleitet werden. Die ist aber in ganz Europa nur halbherzig betrieben worden: Post, Bahn, Banken. In Frankreich vielleicht gar nicht, und von viel mehr Unternehmen ausgehend: EDF, Werften... Ist natürlich übel, wenn Privatunternehmen in einem Staat mit Staatsbetrieben als Anbieter auftreten... Da hätte die EU mit ihrem Binnenmarkt gut zu tun!

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: So 18. Feb 2018, 16:56
von Senexx
H2O hat geschrieben:(18 Feb 2018, 16:50)

Ich ahne da etwas mit Unternehmen, die im wesentlichen dem Staat gehören. Natürlich muß da eine Privatisierungswelle eingeleitet werden. Die ist aber in ganz Europa nur halbherzig betrieben worden: Post, Bahn, Banken. In Frankreich vielleicht gar nicht, und von viel mehr Unternehmen ausgehend: EDF, Werften... Ist natürlich übel, wenn Privatunternehmen in einem Staat mit Staatsbetrieben als Anbieter auftreten... Da hätte die EU mit ihrem Binnenmarkt gut zu tun!
Frankreich hat (Staatsunternehmen eingerechnet) so gut wie kein Verarbeitendes Gewerbe mehr. 2016 betrug die Wertschöpfung im sekundären Sektor noch 14,1 Prozent des BIP.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: So 18. Feb 2018, 17:26
von H2O
Senexx hat geschrieben:(18 Feb 2018, 16:56)

Frankreich hat (Staatsunternehmen eingerechnet) so gut wie kein Verarbeitendes Gewerbe mehr. 2016 betrug die Wertschöpfung im sekundären Sektor noch 14,1 Prozent des BIP.
Solche Wirtschaftsfragen durchblicke ich nicht so richtig. Unternehmen wie die Kfz-Hersteller, Michelin, Werften, AIRBUS, SAGEM, Thales, Alstom... die machen doch ordentlich Kasse. Da hätte ich mehr Anteile am BIP vermutet.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: So 18. Feb 2018, 17:44
von Senexx
H2O hat geschrieben:(18 Feb 2018, 17:26)

Solche Wirtschaftsfragen durchblicke ich nicht so richtig. Unternehmen wie die Kfz-Hersteller, Michelin, Werften, AIRBUS, SAGEM, Thales, Alstom... die machen doch ordentlich Kasse. Da hätte ich mehr Anteile am BIP vermutet.
Frankreich ist in einigen Bereichen Spitze: Airbus, Atomindustrie, Hochgeschwindigkeitszüge. Sonst eher mau. In Bereichen, die zentral gelenkt werden können.

Frankreich ist ein Land, welches von technisch-administrativen Eliten aus Eliteschulen gesteuert wird. Sie sind vor Jahrzehnten schon Fourastié auf den Leim gegen. Oder später Nora-Minc.

Und sie haben auf die Zerstörung des sekundären Sektors und die Forcierung des dritten gesetzt. Stichwort: La Grande Motte, Industrialisierung des Hotelsektors ("Accor")

Was sie niemals verstanden haben, dass die Zeit des zweiten Sektors noch lange nicht vorbei ist.

Und dass man die Berufsausbildung auf deutsches Niveau heben muss. Haben wir ihnen tausend mal erzählt. Aber sie wussten es ja immer besser.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: So 18. Feb 2018, 17:56
von H2O
Senexx hat geschrieben:(18 Feb 2018, 17:44)

Frankreich ist in einigen Bereichen Spitze: Airbus, Atomindustrie, Hochgeschwindigkeitszüge. Sonst eher mau. In Bereichen, die zentral gelenkt werden können.

Frankreich ist ein Land, welches von technisch-administrativen Eliten aus Eliteschulen gesteuert wird. Sie sind vor Jahrzehnten schon Fourastié auf den Leim gegen. Oder später Nora-Minc.

Und sie haben auf die Zerstörung des sekundären Sektors und die Forcierung des dritten gesetzt. Stichwort: La Grande Motte, Industrialisierung des Hotelsektors ("Accor")

Was sie niemals verstanden haben, dass die Zeit des zweiten Sektors noch lange nicht vorbei ist.

Und dass man die Berufsausbildung auf deutsches Niveau heben muss. Haben wir ihnen tausend mal erzählt. Aber sie wussten es ja immer besser.
Berufsbildung in staatlichen Schulen, das ist ein sehr weit verbreitetes Ausbildungskonzept. Kein Wunder, daß die Franzosen so hartnäckig daran festhalten. Echte Demokraten, die sich der Mehrheit beugen... ;) Gut möglich, daß bei der beabsichtigten vertieften deutsch-französischen Zusammenarbeit doch noch Einsichten wachsen.

Vielleicht können auch deutsche Politiker dabei etwas lernen... und wenn es die Einsicht in Fehlentwicklungen ist.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: So 18. Feb 2018, 18:23
von Alpha Centauri
Als ob es in DE besser aussieht, man glänzt hier auch nur mit falschen Arbeitslosenzahlen um.den Leuten die Wahrheit zu verschweigen, und vom eine korrupten Elite zieht hier ebenso die Fäden ( Bsp: Politik und Automobilindustrie), egal ob FR oder DE dass nimmt sich nicht viel.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: So 18. Feb 2018, 19:04
von Ger9374
Alpha Centauri hat geschrieben:(18 Feb 2018, 18:23)

Als ob es in DE besser aussieht, man glänzt hier auch nur mit falschen Arbeitslosenzahlen um.den Leuten die Wahrheit zu verschweigen, und vom eine korrupten Elite zieht hier ebenso die Fäden ( Bsp: Politik und Automobilindustrie), egal ob FR oder DE dass nimmt sich nicht viel.
Die Staatsbeteiligungen in Frankreich an Wirtschafts und Schlüsselindustrien sind mit unserem nicht vergleichbar, sie müsste höher sein als hierzulande.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: So 18. Feb 2018, 19:40
von H2O
Alpha Centauri hat geschrieben:(18 Feb 2018, 18:23)

Als ob es in DE besser aussieht, man glänzt hier auch nur mit falschen Arbeitslosenzahlen um.den Leuten die Wahrheit zu verschweigen, und vom eine korrupten Elite zieht hier ebenso die Fäden ( Bsp: Politik und Automobilindustrie), egal ob FR oder DE dass nimmt sich nicht viel.
Diese Trickserei ist wirklich nicht schön. Anhand einer noch übersichtlichen Zahlenkolonne könnte jeder sich von der Zahl der ganz klar Arbeitslosen ein Bild machen. Ich habe mich deshalb mit der Zahl versicherungspflichtiger Beschäftigter angefreundet. Diese Zahl ist für Deutschland derzeit so hoch wie noch nie in unserer Geschichte. Bestimmt kann man auch mit diesen Zahlen tricksen, aber bisher liegt der öffentliche Nerv bei der Zahl der Arbeitslosen blank.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: So 18. Feb 2018, 22:11
von Alpha Centauri
Naja diese Trickserei hat System im Staate D, ob bei Abgasgrenzwerten oder Arbeitslosenzahlen, trügerische Beruhigungspillen für den chronisch hysterischen "Otto Normal" Bürger und der glaubt es noch.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Mo 19. Feb 2018, 09:10
von Senexx
In Frankreich hat sich der Front National gespalten. Der Vize und Europaabgeordnete Philippot hat am Wochenende in Arras, einer ehemaligen Hochburg der Sozialisten, eine neue Partei, "Die Patrioten", gegründet, die er bereits vorher als Plattform innerhalb des FN betrieben hatte. Er ist für den "Frexit" und den Austritt aus dem Euro.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Mo 19. Feb 2018, 10:34
von H2O
Senexx hat geschrieben:(19 Feb 2018, 09:10)

In Frankreich hat sich der Front National gespalten. Der Vize und Europaabgeordnete Philippot hat am Wochenende in Arras, einer ehemaligen Hochburg der Sozialisten, eine neue Partei, "Die Patrioten", gegründet, die er bereits vorher als Plattform innerhalb des FN betrieben hatte. Er ist für den "Frexit" und den Austritt aus dem Euro.
Für Europäer ist das doch eine gute Meldung. Hoffentlich zerfleischen sich die beiden EU-Gegner gegenseitig!

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Mo 19. Feb 2018, 15:46
von Senexx
Heute hat Aurélien Taché seinen Report zur künftigen Immigrationspolitik vorgelegt. Er wurde von Macron damit beauftragt.

Aurélien Taché ist Sohn von öffentlich Bediensteten, hat es aber nicht auf eine der großen Schulen geschafft, sondern nur auf eine mindere Universität, die er ohne Studienabschluss verlassen hat. Dort war er hauptsächlich als Studentenfunktionär tätig, bis zu seinem Schwenk zu Macron bei den Sozialisten und in allerlei "humanitären" Organisationen tätig. Er ist Mitglied einer Gruppe jüngerer Abgeordneten, die französische Medien als "Prätorianergarde" oder "Janitscharen" von Macron bezeichnen, die "nur von ihm abhängig sind". Sprich, ohne Beruf und Einkommen außerhalb der Politik.

Wir dürfen gespannt sein, was da drin steht. Erste Berichte verheißen nichts Gutes. Es geht um weitere Unterschichtung der Gesellschaft und Ausübung von Druck auf die unteren Segmente der Gesellschaft.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Mo 19. Feb 2018, 23:49
von Senexx
Budgetminister unter Verdacht der Vergewaltigung und sexuellen Missbrauchs

Budgetminister Darmanin konte gerade seinen Kopf aus der Schlinge ziehen, da steht schon der nächste Vorwurf ins Haus. Die Staatsanwaltschaft hat gerade eine Verfahren wg. des Verdachts der Vergewaltigung gegen ihn eingestellt, weil nicht ausgeschlossen werden können, dass die Tat in gegenseitigem Einvernehmen erfolgt sei.

Nun hat eine weitere Dame Anzeige erhoben wegen sexuellen Missbrauchs unter Ausnützung einer Schwäche. Die Staatsanwaltschaft untersucht den Fall nun, die Republikaner haben seine Demission gefordert.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Sa 3. Mär 2018, 08:21
von Alpha Centauri
Macron hat bereits deutlich an Beliebtheitswert und Zustimmung in Frankreich verloren, dass zeigen einige Umfragen

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Sa 3. Mär 2018, 09:05
von Orbiter1
H2O hat geschrieben:(16 Feb 2018, 14:11)

Wenn ich nachts im DLF aufmerksam genug zugehört habe, dann haben Berlin und Paris eine starke Zuwanderung obdachloser Polen. Nicht schön, aber: Jahr für Jahr sind in Polen hunderte von Obdachlosen im Schnee erfroren. Dieses vorzeitige Ende bleibt ihnen so erspart.
Soll das ein Witz sein?

„Menschen kämen mit Hoffnungen aus Osteuropa nach Deutschland, fänden hier keine Arbeit „und wollen dann aber trotzdem nicht zurück, weil in Polen die Obdachlosen wie der letzte Dreck behandelt werden.“ Die Probleme würden sich dann hier verfestigen; zudem gebe es auch viele wohnungslose Flüchtlinge. Das Resultat sei die Verwahrlosung einiger öffentlicher Plätze und Parks. Das trage einerseits zur Angst der Bevölkerung bei. Gleichzeitig würden damit falsche Signale für die Wahrnehmung aller Obdachlosen ausgesendet.“ https://www.tagesspiegel.de/berlin/deba ... 72124.html

Inzwischen sind ca 25% der Obdachlosen in Berlin polnische Staatsangehörige. In Paris wird es wohl ähnlich aussehen. Merkel und Macron müssen der polnischen Regierung hier massivst auf die Zehen steigen. Die sollen sich gefälligst selbst um ihre Obdachlosen kümmern. Und wenn da nichts passiert muß es Sanktionen geben.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Sa 3. Mär 2018, 09:21
von H2O
Orbiter1 hat geschrieben:(03 Mar 2018, 09:05)

Soll das ein Witz sein?

„Menschen kämen mit Hoffnungen aus Osteuropa nach Deutschland, fänden hier keine Arbeit „und wollen dann aber trotzdem nicht zurück, weil in Polen die Obdachlosen wie der letzte Dreck behandelt werden.“ Die Probleme würden sich dann hier verfestigen; zudem gebe es auch viele wohnungslose Flüchtlinge. Das Resultat sei die Verwahrlosung einiger öffentlicher Plätze und Parks. Das trage einerseits zur Angst der Bevölkerung bei. Gleichzeitig würden damit falsche Signale für die Wahrnehmung aller Obdachlosen ausgesendet.“ https://www.tagesspiegel.de/berlin/deba ... 72124.html

Inzwischen sind ca 25% der Obdachlosen in Berlin polnische Staatsangehörige. In Paris wird es wohl ähnlich aussehen. Merkel und Macron müssen der polnischen Regierung hier massivst auf die Zehen steigen. Die sollen sich gefälligst selbst um ihre Obdachlosen kümmern. Und wenn da nichts passiert muß es Sanktionen geben.
So dehnbar ist mein Humor denn auch wieder nicht. Aber mir ist schon unter die Haut gefahren, daß in Polen jährlich einige Hundert Obdachlose und Alkoholiker im Winter draußen erfrieren. Wenn das auf genannte Weise weniger werden, dann will ich über deren Anwesenheit nicht jammern.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Sa 3. Mär 2018, 10:01
von Orbiter1
Polen ist mit Abstand der größte Nettoempfänger der EU. Die bekommen über 10 Mrd € pro Jahr und sollen sich gefälligst selbst um ihre Obdachlosen kümmern und sie anständig behandeln.

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Sa 10. Mär 2018, 22:12
von Senexx
Misterfritz hat geschrieben:(10 Mar 2018, 22:01)

So ist es!
Bitte mal die Anfänge mit der Montanunion studieren und die Gründe dafür! Stichwort: Jean Monnet!
Nicht Jean Monnet war dafür verantwortlich, sondern Schumann. Monnet war bloß der ausführende Büttel.

Es ging darum, die deutsche Stahlproduktion zu begrenzen und Deutschland unter französische Kontrolle zu stellen und Vorsorge für die sich abzeichnende deutsche Wiederbewaffnung zu treffen. Es ist die traditionelle Ruhrpolitik der Franzosen, die allein französischen Interessen dient. Schumann hat das in Metz alles frei erklärt, leider haben aber auch deutsche Ohren. Aus verschiedenen außenpolitische Gründen hat Adenauer mitgespielt.

Auch heute noch verfolgt Frankreich eine rücksichtslose und allein französischen Interessen dienende Politik.Der Euro war eine ziemlich gescheiterter Versuch, Deutschland durch die Wegnahme der DM-Mark und eine europäische Währung nachhaltig zu schwächen.

Aus all diesen Gründen sind auch die heutigen Macron-Pläne schärfstens zu bekämpfen.

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Sa 10. Mär 2018, 22:35
von H2O
Oha, lieber Senexx, wenn ich Ihre Geschichte von der Kraft lese, die stets das Böse will und doch das Gute schafft, dann sollten wir Präsident Macron den Roten Teppich ausrollen, damit er uns Deutsche einmal so richtig einseifen kann. Aber Sie haben schon recht: Deutsche haben Ohren, manche aber auch Verstand.

Man wird mit Präsident Macron sehr freundlich reden und ihn nach den vorhersehbaren Folgen seiner Änderungswünsche fragen, wird ihm Änderungen vorschlagen, die nachteilige Folgen verhindern. Mit etwas Glück haben wir am Ende eine beispielhaft freundschaftliche deutsch-französische Zusammenarbeit.

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Sa 10. Mär 2018, 22:40
von Senexx
H2O hat geschrieben:(10 Mar 2018, 22:35)

Oha, lieber Senexx, wenn ich Ihre Geschichte von der Kraft lese, die stets das Böse will und doch das Gute schafft, dann sollten wir Präsident Macron den Roten Teppich ausrollen, damit er uns Deutsche einmal so richtig einseifen kann. Aber Sie haben schon recht: Deutsche haben Ohren, manche aber auch Verstand.

Man wird mit Präsident Macron sehr freundlich reden und ihn nach den vorhersehbaren Folgen seiner Änderungswünsche fragen, wird ihm Änderungen vorschlagen, die nachteilige Folgen verhindern. Mit etwas Glück haben wir am Ende eine beispielhaft freundschaftliche deutsch-französische Zusammenarbeit.
Nun, Geschichte entwickelt sich oft anders, als von den Akteuren gedacht. Es waren glückliche Umstände, die die Europäischen Gemeinschaften zu einer relativen Erfolgsgeschichte werden ließen. Aber es gab auch Fehlentwicklungen. Und diese müssen nun korrigiert werden. Derzeit ist das aus verschiedenen Gründen sehr schwierig. Eines der negativen Begleiterscheinungen der EG und später EU ist, dass sie einigen Staaten Zeit verschafft hat, in der sie nötige Reformen hinausschieben konnten. Die Franzosen hielten es z.B. nie für nötig, ein vernünftiges Berufsbildungsbildungssystem zu schaffen. Sie verstehen noch nicht einmal, was das ist.

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Sa 10. Mär 2018, 23:03
von H2O
Senexx hat geschrieben:(10 Mar 2018, 22:40)
...Eines der negativen Begleiterscheinungen der EG und später EU ist, dass sie einigen Staaten Zeit verschafft hat, in der sie nötige Reformen hinausschieben konnten. Die Franzosen hielten es z.B. nie für nötig, ein vernünftiges Berufsbildungsbildungssystem zu schaffen. Sie verstehen noch nicht einmal, was das ist.
Wir wollten doch aber erreichen, daß es keine harten Übergange gibt, sondern die Abläufe sozialverträglich gestaltet werden. Es ist natürlich mißlich, wenn diese gute Absicht in der Wohlfühlecke vertan wurde, oder zur Ausgestaltung immer neuer Wohltaten mißbraucht wurde. Dann muß es jetzt leider etwas flotter zur Sache gehen.

Präsident Macron ist sicher ein hochgebildeter Mann, dem man erklären kann, was der Vorzug einer
dualen Berufsausbildung ist. Dann kann er immer noch mit seinen Ministern und Mitarbeitern prüfen, ob das auch etwas für sein Land sein könnte. Und man kann ihm Mithilfe beim Aufbau dieser für Frankreich neuen Ausbildungsform anbieten.

Ganz bestimmt gibt es auch Dinge, die Frankreich besser macht als wir Deutschen. Da wäre doch französischer Rat und französische Tat willkommen.

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Sa 10. Mär 2018, 23:09
von Senexx
H2O hat geschrieben:(10 Mar 2018, 23:03)

Ganz bestimmt gibt es auch Dinge, die Frankreich besser macht als wir Deutschen. Da wäre doch französischer Rat und französische Tat willkommen.
Selbstverständlich. Frankreich ist zum Beispiel besser in der Verfolgung seiner Interessen und in der Okkupierung und Prägung europäischer Institutionen. Die französischen Eliten sind darin geschult. Und bekommen das auch zu Hause honoriert. Bei uns galt früher: "Hast du einen Opa, schick ihn nach Europa".

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Sa 10. Mär 2018, 23:18
von H2O
Senexx hat geschrieben:(10 Mar 2018, 23:09)

Selbstverständlich. Frankreich ist zum Beispiel besser in der Verfolgung seiner Interessen und in der Okkupierung und Prägung europäischer Institutionen. Die französischen Eliten sind darin geschult. Und bekommen das auch zu Hause honoriert. Bei uns galt früher: "Hast du einen Opa, schick ihn nach Europa".
Das hat für uns aber auch Vorteile: Dann stehen mehr fähige Leute für den Betrieb unserer Wirtschaft zur Verfügung. :) Weiterhin schützt uns das Ungleichgewicht davor, als über alle Maßen
die EU beherrschend gebrandmarkt zu werden. Das ist doch schon so schlimm genug!

Aber Scherz beiseite: Vor Jahren wurde anteilig eine deutliche Mehrheit deutscher Beamter und Angestellter bei der EU festgestellt. Ich bekomme das jetzt nicht mehr zusammen, ob das in der Führungsebene der Beamten oder in der zweiten Reihe war. Auf jeden Fall gab es deshalb Gemecker. Ist aber lange her! Das wäre aber nachprüfbar.

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: So 11. Mär 2018, 00:33
von SpukhafteFernwirkung
H2O hat geschrieben:(10 Mar 2018, 23:18)
...
Aber Scherz beiseite: Vor Jahren wurde anteilig eine deutliche Mehrheit deutscher Beamter und Angestellter bei der EU festgestellt. Ich bekomme das jetzt nicht mehr zusammen, ob das in der Führungsebene der Beamten oder in der zweiten Reihe war. Auf jeden Fall gab es deshalb Gemecker. Ist aber lange her! Das wäre aber nachprüfbar.
also bei airbus werden die deutschen seit jahrzehnten von den franzosen rausgemobbt und seit ein paar jahren hat man sich darauf verlegt auch die deutschen mittelständischen zulieferer rauszumobben, sehr zum nachteil der firma airbus, aber das is den froschfressern egal, das is reiner chauvinismus und rassismus...- :p

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: So 11. Mär 2018, 00:54
von Senexx
H2O hat geschrieben:(10 Mar 2018, 23:18)

Das hat für uns aber auch Vorteile: Dann stehen mehr fähige Leute für den Betrieb unserer Wirtschaft zur Verfügung. :) Weiterhin schützt uns das Ungleichgewicht davor, als über alle Maßen
die EU beherrschend gebrandmarkt zu werden. Das ist doch schon so schlimm genug!

Aber Scherz beiseite: Vor Jahren wurde anteilig eine deutliche Mehrheit deutscher Beamter und Angestellter bei der EU festgestellt. Ich bekomme das jetzt nicht mehr zusammen, ob das in der Führungsebene der Beamten oder in der zweiten Reihe war. Auf jeden Fall gab es deshalb Gemecker. Ist aber lange her! Das wäre aber nachprüfbar.
Nun, die Beamtenstellen werden nach Bevölkerungsproporz vergeben, folglich steht Deutschland der größte Anteil zu. Es geht um Führungspositionen. Und da ist Frankreich deutlich überrepräsentiert. Symbolisch wird das deutlich an den verschiedenen Chefs der verschiedenen EGs. Nur einmal war mit Hallstein ein Deutscher am Ruder, ein sehr schwacher übrigens, mehrfach hingegen Franzosen. Die EZB war bisher überwiegend in der Hand von Meridionalen. Sollte tatsächlich demnächst ein Deutscher Chef werden, wird Merkel uns wieder einen hohen Preis zahlen lassen.

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: So 11. Mär 2018, 01:08
von SpukhafteFernwirkung
Senexx hat geschrieben:(11 Mar 2018, 00:54)

Nun, die Beamtenstellen werden nach Bevölkerungsproporz vergeben, folglich steht Deutschland der größte Anteil zu. Es geht um Führungspositionen. Und da ist Frankreich deutlich überrepräsentiert. Symbolisch wird das deutlich an den verschiedenen Chefs der verschiedenen EGs. Nur einmal war mit Hallstein ein Deutscher am Ruder, ein sehr schwacher übrigens, mehrfach hingegen Franzosen. Die EZB war bisher überwiegend in der Hand von Meridionalen. Sollte tatsächlich demnächst ein Deutscher Chef werden, wird Merkel uns wieder einen hohen Preis zahlen lassen.
den franzosen muss dringend bescheid gestoßen werden, dass das so ned geht...- :mad2:
schlimm genug, dass sie uns über den euro ihre schulden aufhalsen und so auf unsere kosten ihren feudalismus finanzieren wie in bester kolonialzeit...- :mad2:

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: So 11. Mär 2018, 08:25
von H2O
SpukhafteFernwirkung hat geschrieben:(11 Mar 2018, 00:33)

also bei airbus werden die deutschen seit jahrzehnten von den franzosen rausgemobbt und seit ein paar jahren hat man sich darauf verlegt auch die deutschen mittelständischen zulieferer rauszumobben, sehr zum nachteil der firma airbus, aber das is den froschfressern egal, das is reiner chauvinismus und rassismus...- :p
Für derart schwere Anschuldigungen sollten Sie Beweise bringen; sollte ja nicht allzu schwer sein, wenn das so schrecklich ist. Ansonsten halte ich solche Beiträge für bösartige Hetze.

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: So 11. Mär 2018, 08:31
von H2O
Senexx hat geschrieben:(11 Mar 2018, 00:54)

Nun, die Beamtenstellen werden nach Bevölkerungsproporz vergeben, folglich steht Deutschland der größte Anteil zu. Es geht um Führungspositionen. Und da ist Frankreich deutlich überrepräsentiert. Symbolisch wird das deutlich an den verschiedenen Chefs der verschiedenen EGs. Nur einmal war mit Hallstein ein Deutscher am Ruder, ein sehr schwacher übrigens, mehrfach hingegen Franzosen. Die EZB war bisher überwiegend in der Hand von Meridionalen. Sollte tatsächlich demnächst ein Deutscher Chef werden, wird Merkel uns wieder einen hohen Preis zahlen lassen.
Auch wenn's lange her ist: Als ich die Aufschlüsselung der EU-Beamten nach Herkunft zur Kenntnis genommen hatte, waren deutsche Mitarbeiter in der EU-Kommission weit überproportional vertreten. Deshalb gab es ziemliches Gemeckere. Das kann sich inzwischen geändert haben. Dann hilft auch nur, diese Zahlen erneut zu ermitteln, denn nur mit ein paar Worten läßt sich ein solcher Vorhalt nicht gut vertreten.

Nicht so furchtbar lange her ist der Ausspruch eines politischen Esels: "In der EU wird jetzt Deutsch gesprochen!" Dazu muß es ja einen Grund gegeben haben.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Mo 12. Mär 2018, 17:23
von garfield336
Was will Lepen eigentlich mit ihrem neuen Parteinamen "Rassemblemennt National" aussagen. (Entschuldigung für Fremdsprache)

Hintergrund: Rassemblement National Populaire nannte sich im zweiten Weltkrieg eine faschistische nationalsozialistische Organisation im Vichy-Frankreich.......

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Mo 12. Mär 2018, 21:17
von Senexx
garfield336 hat geschrieben:(12 Mar 2018, 17:23)

Was will Lepen eigentlich mit ihrem neuen Parteinamen "Rassemblemennt National" aussagen. (Entschuldigung für Fremdsprache)

Hintergrund: Rassemblement National Populaire nannte sich im zweiten Weltkrieg eine faschistische nationalsozialistische Organisation im Vichy-Frankreich.......
Die Gaullisten nannten sich zeitweise RPR - Rassemblemet pour la Republique. So what?

Echte Faschisten waren vorher fast immer mal Sozialisten. Le Pen nicht.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Di 13. Mär 2018, 10:12
von garfield336
Senexx hat geschrieben:(12 Mar 2018, 21:17)

Die Gaullisten nannten sich zeitweise RPR - Rassemblemet pour la Republique. So what?

Echte Faschisten waren vorher fast immer mal Sozialisten. Le Pen nicht.
Rassemblement pour la republique ist ja doch was ganz anders..... Ein Bekenntnis zur Republik ist ja nicht schlecht. :)
Der Zusatz "national" ist dann doch schon etwas anderes. Zumal einige sich wohl die Menschen nach Ethnie trennen wollen.

Gut es ist ja auch normal dass diese Kritik von allen andern kommt, die den FN sowieso schon immer in der Faschistischen Ecke vermuteten.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Di 13. Mär 2018, 11:34
von Senexx
Wie soll sich die Nation nicht sammeln dürfen?

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Di 13. Mär 2018, 12:56
von frems
garfield336 hat geschrieben:(12 Mar 2018, 17:23)

Was will Lepen eigentlich mit ihrem neuen Parteinamen "Rassemblemennt National" aussagen. (Entschuldigung für Fremdsprache)

Hintergrund: Rassemblement National Populaire nannte sich im zweiten Weltkrieg eine faschistische nationalsozialistische Organisation im Vichy-Frankreich.......
Passt doch wie die Faust aufs Auge. Wirtschaftspolitisch ist der FN bzw. RN ja eh gerne mal links der Sozialisten, auch wenn das wohl einige Deutsche noch nicht gewusst haben. Ich würde es aber auch nicht direkt als Folge von Macron sehen, sondern nur der "übliche" Streitkampf im Lager der Antieuropäer. Lö Peng hat ja einige Mitstreiter schon verloren ("Die Patrioten") und will nun schauen, wie sie sich ausrichtet bzw. sich ideologisch flexibel anpasst, um nicht im Nirwana zu versinken.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Di 13. Mär 2018, 14:27
von tabernakel
Senexx hat geschrieben:(12 Mar 2018, 21:17) Echte Faschisten waren vorher fast immer mal Sozialisten. Le Pen nicht.
Das ist zwar nicht ganz falsch, aber bei weitem nicht der Punkt. Der Punkt ist dass Radikale jeder Coleur gerne mal die Lager wechseln, von links nach rechts nach religiös und hin und her. Warum? Weil sich all diese Lager in wichtigen kulturellen Kernpunkten einig sind: Ablehnung der Presse die immer so furchtbar böse zu ihnen ist (außer natürlich die eigenen Parteiorgane, die sind super und vor allem objektiv), Wunsch nach Ablösung des "Systems" durch was auch immer (was genau ist gar nicht so wichtig, Hauptsache erst mal weg mit dem bestehenden), und natürlich auch Wunsch bei diesem Umbruch möglichst als Berufsrevoluzzer auszusorgen, sind ja nicht blöde die Schergen. Von daher ist "echte Faschisten waren vorher fast immer mal Sozialisten" irreführend. Richtiger ist wohl dass viele Faschisten vorher mal Sozialisten waren, genauso wie anders herum, und dass einige von denen sich in Zukunft durchaus auch religiös oder sonstwie radikalisieren können. Details wie "internationale" vs "national" werden eher zu unbedeutendem Kleinkram wenn die aktuelle Partnerin oder der Partner aus dem Radikalenmilieu das partou anders sieht. So besehen heisst das bei Le Pen nicht viel, außer vielleicht dass sie sich ihre Lebenspartner aus dem engeren Umfeld gefischt hat ...

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Sa 17. Mär 2018, 23:20
von Alpha Centauri
Senexx hat geschrieben:(10 Mar 2018, 23:09)

Selbstverständlich. Frankreich ist zum Beispiel besser in der Verfolgung seiner Interessen und in der Okkupierung und Prägung europäischer Institutionen. Die französischen Eliten sind darin geschult. Und bekommen das auch zu Hause honoriert. Bei uns galt früher: "Hast du einen Opa, schick ihn nach Europa".

Frankreich hat eine reichere Esskultur als D, und die Betreuung von Kindern ist da auch besser. Zudem ist Frankreich mit Abstand das Land was weltweit am meisten Touristen lockt .

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: So 18. Mär 2018, 10:40
von H2O
Alpha Centauri hat geschrieben:(17 Mar 2018, 23:20)

Frankreich hat eine reichere Esskultur als D, und die Betreuung von Kindern ist da auch besser. Zudem ist Frankreich mit Abstand das Land was weltweit am meisten Touristen lockt .
Ja, das erzählt man sich; und wenn man danach sucht, dann findet man genau das: Gutes Essen, guten Wein und wohlerzogene junge Leute. Man muß nur aufpassen, daß man beim Suchen nicht dahin kommt, wo Frankreich gruselig sein kann... Stichworte: Silos für Nordafrikaner und Frittenküchen zum Preis des Meisterkochs Bocuse und schaurigen Rot- und Weißwein im Supermarkt. Das gibt es dort auch, leider.

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Verfasst: Mo 19. Mär 2018, 12:48
von Alpha Centauri
SpukhafteFernwirkung hat geschrieben:(11 Mar 2018, 01:08)

den franzosen muss dringend bescheid gestoßen werden, dass das so ned geht...- :mad2:
schlimm genug, dass sie uns über den euro ihre schulden aufhalsen und so auf unsere kosten ihren feudalismus finanzieren wie in bester kolonialzeit...- :mad2:
So ein Quatsch,hast du für deine Behauptungen denn auch Beweise?

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Do 22. Mär 2018, 07:06
von Senexx
Streik im öffentlichen Dienst und bei der Bahn

Bei der Bahn Einheitsfront aller Gewerkschaften. Im öffentlichen Dienst nehmen zwei Gewerkschaften, CFDT und UNSA nicht Teil, weil sie den Streik für voreilig halten, in der Sache aber mit den anderen konform gehen.

Es geht um Macrons Plan, seine Ankündigung aus dem Wahlkampf umzusetzen, 120000 Stelen im ÖD abzubauen.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Mo 26. Mär 2018, 20:33
von frems
In Frankreich war es für viele Nachrichtensender die Nachricht des Tages. Immerhin hat die zweitgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone zum ersten Mal seit 2007 wieder die Maastrichter Defizitgrenze von drei Prozent eingehalten.

Vor allem aber ist das Haushaltsdefizit Frankreichs mit 2,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) laut einer Schätzung des Statistikamtes Insee besser ausgefallen als die offizielle Prognose der Regierung von Präsident Emmanuel Macron. Sie war von 2,9 Prozent ausgegangen.
https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... n-ein.html

Vermutlich werden sich die üblichen Verdächtigen nun über die Prognose, die 0,3 Punkte daneben lag, echauffieren :?

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Mo 26. Mär 2018, 23:19
von H2O
frems hat geschrieben:(26 Mar 2018, 20:33)

https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... n-ein.html

Vermutlich werden sich die üblichen Verdächtigen nun über die Prognose, die 0,3 Punkte daneben lag, echauffieren :?
Ein sehr schöner Erfolg, den ich dem französischen Volk auch gönne! Hoffentlich gelingt Präsident Macron und seiner Mannschaft auch weiterhin die wirtschaftliche Gesundung ihres Landes!

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Di 27. Mär 2018, 08:21
von Senexx
Bilanztricks

Wie Le Monde heute berichtet, beruht die wundersame Defizitgrenzenunterschreitung neben einer besseren Konjunktur zu einem erheblichen Teil auf Bilanztricks. So wurden z.B. einfach 2,3 Milliarden von 5 Milliarden für die Rekapitalisierung des Kerntechnikunternehmens Areva nicht bilanziert.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Mi 28. Mär 2018, 21:56
von H2O
Französisches Unternehmensrecht §1833 wird neu formuliert:

DIE ZEIT #14, 2018-03-28, Seite 30 Wirtschaft, "Dann halt wie Napoleon"

Im Auftrag von Präsident Macron wird das französische Unternehmensrecht in §1833 erweitert. Der Unternehmenszweck ist nicht mehr allein die Gewinnerzielung und das gemeinsame Interesse der Eigentümer. Nun gilt (Gesellschaft = Unternehmen):
  • Alt:
    »Jede Gesellschaft muss ein erlaubtes Ziel verfolgen
    und im gemeinsamen Interesse der Teilhaber errichtet
    sein.«


    Neu:
    »Die Gesellschaft muss in ihrem eigenen Interesse
    geführt werden, unter Berücksichtigung der sozialen
    und ökologischen Folgen ihrer Aktivitäten.«
Diese Veränderung soll auch in das europäische Unternehmensrecht einfließen. Vermutlich wird ein europäisches Unternehmen in seinen Unternehmenszwecken darstellen müssen, wie es mit sozialen und ökologischen Folgen seiner Unternehmenstätigkeit gestaltend umgehen will.

Aus meiner Sicht ist diese Ergänzung eine klare Abkehr vom sogenannten Neoliberalismus zu einer sozial- und umweltverträglichen Wirtschaftsweise.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Mi 28. Mär 2018, 22:12
von Senexx
Das öffnet die Tür zu weiterer stattlicher Willkür.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Mi 28. Mär 2018, 22:59
von H2O
Senexx hat geschrieben:(28 Mar 2018, 22:12)

Das öffnet die Tür zu weiterer stattlicher Willkür.
Die ist auch gewollt, damit die Menschheit nicht aus Gewinnsucht ihren Untergang herbei führt.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Do 5. Apr 2018, 12:21
von frems
H2O hat geschrieben:(26 Mar 2018, 23:19)

Ein sehr schöner Erfolg, den ich dem französischen Volk auch gönne! Hoffentlich gelingt Präsident Macron und seiner Mannschaft auch weiterhin die wirtschaftliche Gesundung ihres Landes!
Und wann gönnt man uns deutschen Europäern mal etwas? :(
Emmanuel Macron hat soeben eine Rede über die französische Strategie für künstliche Intelligenz (KI) gehalten. Andreas Scheuer hat soeben die Idee für eine App vorgestellt, mit der man ein Funkloch melden soll, sollte man in eines geraten.

Gut, diese Gegenüberstellung ist unfair. Für Macron. Eigentlich hätte es heißen müssen: Angela Merkel lässt zu, dass ein CSU-Ex-Doktor als niederbayerischer Quotenminister scheindigitale PR-Maßnahmen in die Landschaft trötet, die die Verantwortung für die schlechte Infrastruktur am Ende wieder auf die Bevölkerung abwälzen ("Hätten Sie damals die Melde-App benutzt, wäre da jetzt kein Funkloch mehr!"). [...]

Aber selbst wenn nur zehn Prozent der von Macron in seiner KI-Rede angekündigten Projekte umgesetzt werden sollten, wird der Unterschied zu Deutschland so bitter deutlich: Gestaltungswillen statt Verwaltungswillen. Während man in Deutschland künstliche Intelligenz als wunderliches Spezialfach oder bedrohliche Science Fiction betrachtet, formuliert Macron, dass "diese riesige technologische Revolution tatsächlich eine politische Revolution" sei.

Das ist die wichtigste Erkenntnis, der Grund für die Schmerzen, die man im direkten Vergleich zwischen französischer KI-Vision und deutscher Retrodigitalpolitik empfinden muss. Künstliche Intelligenz ist nicht nur, aber auch, eine Chiffre für Zukunft.
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/deut ... 00964.html

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Do 5. Apr 2018, 14:23
von H2O
Naja, wenn Sie so loslegen, dann darf ich das sicher auch: Um Funklöcher entlang der Verkehrswege erkennen zu können, brauche ich keine App. Wer kommt denn auf so etwas? Wenn einmal das Netz grob zugeschnitten und geschlossen ist, dann kann man selbstverständlich den Feinschliff machen. Aber bitte erst dann.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Do 5. Apr 2018, 18:23
von frems
H2O hat geschrieben:(05 Apr 2018, 14:23)

Naja, wenn Sie so loslegen, dann darf ich das sicher auch: Um Funklöcher entlang der Verkehrswege erkennen zu können, brauche ich keine App. Wer kommt denn auf so etwas? Wenn einmal das Netz grob zugeschnitten und geschlossen ist, dann kann man selbstverständlich den Feinschliff machen. Aber bitte erst dann.
Deutschland braucht halt einige Jahre länger. Nicht nur beim Mobilfunk:
Interessanterweise hat es aber ein Land in den vergangenen Jahren doch geschafft, sein Haushaltsdefizit auch strukturell, also nach Herausrechnung des Zins- und Konjunktureffekts zu reduzieren, und somit also wirklich zu sparen. Das ist ausgerechnet Frankreich, immerhin eines der Schwergewichte der Euro-Zone. Und das sind dann in der Tat wirklich gute Nachrichten.
https://www.welt.de/finanzen/article175 ... e-ein.html

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Do 5. Apr 2018, 18:35
von H2O
Tja, und wie sieht es in Frankreich mit dem Mobilfunk aus? Oder ist der im Lande nicht so wichtig, weil fast alle Leute im Großraum Paris leben?

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Fr 6. Apr 2018, 09:39
von frems
H2O hat geschrieben:(05 Apr 2018, 18:35)

Tja, und wie sieht es in Frankreich mit dem Mobilfunk aus? Oder ist der im Lande nicht so wichtig, weil fast alle Leute im Großraum Paris leben?
Zumindest gibt's dort mehr Leistung für weniger Euro: http://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/ ... 22608.html

Aber immerhin ist Deutschland (Euro pro GB) nur Vorletzter und mal ausnahmsweise nicht Schlusslicht. Hurra!

Macron zeigt Berlin, wie es geht
Der neue Bundestag ist größer und teurer als jemals zuvor, aber ist er auch besser? Daran gibt es Zweifel. Mit einer Reform tun sich die deutschen Parteien bisher jedoch schwer. Die französische Regierung ist weiter.

https://www.n-tv.de/politik/Macron-zeig ... 69536.html