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Re: Rwe: Macron und die Folgen

Verfasst: So 17. Sep 2017, 07:15
von Senexx
Ger9374 hat geschrieben:(17 Sep 2017, 02:50)

Der hat garantiert dieselbe Bürokratie die man zurück fahren muss.
Das ist also eine Vermutung Ihrerseits.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: So 17. Sep 2017, 18:44
von H2O
Ger9374 hat geschrieben:(16 Sep 2017, 22:37)

Eine übergewichtige Bürokratie hemmt die Wirtschaft durch gängelnde Regeln. Eine effiziente
Verwaltung lockt Firmen und Handwerk mit massgeschneiderter Infrastruktur und gutem Angebot an Arbeitskräften.
Deutschland hat da manchmal noch einiges zu verbessern. Alleine das Steuerrecht fordert von so manchem Firmengründer das er teure Beratung in Anspruch nehmen muss. Beratung für Existenzgründer die ersten Jahre sollte auch so manche Stadt kostenfrei anbieten können.
Als Starterpaket sozusagen!
Das wäre jetzt erst einmal ein Vorschlag, daß der Staat doch gefälligst selbst diese Verwaltungsarbeit machen sollte, wenigstens für Existenzgründer und kleine Betriebe. Wie ich unsere Verwaltungen einschätze, müßte dann erst einmal eine gar nicht abschätzbare Anzahl von Fachpersonal eingestellt und ausgebildet werden. Fände ich aber über alles gesehen gerecht, dann dann trägt der Verursacher der Verwaltungsarbeit auch den Aufwand dadurch selbst. Ist ja auch zu bequem, eine gute Idee von Dritten dann abarbeiten zu lassen. ;) Bestimmt wäre so gesehen so manche Vorschrift nie erlassen worden. :D

Fast möchte ich wetten, daß diese Regelungswut in Frankreich genauso um sich gegriffen hat. Da könnten sich zwei Partner erst einmal gemeinsam ausweinen und dann zur Tat schreiten.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: So 17. Sep 2017, 22:03
von Senexx
Macron glaubt, wenn Merkel mit der FDP koaliert, sei er tot.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/m ... 01820.html

Allemal ein Grund, FDP zu wählen.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: So 17. Sep 2017, 22:24
von Alpha Centauri
H2O hat geschrieben:(17 Sep 2017, 18:44)

Das wäre jetzt erst einmal ein Vorschlag, daß der Staat doch gefälligst selbst diese Verwaltungsarbeit machen sollte, wenigstens für Existenzgründer und kleine Betriebe. Wie ich unsere Verwaltungen einschätze, müßte dann erst einmal eine gar nicht abschätzbare Anzahl von Fachpersonal eingestellt und ausgebildet werden. Fände ich aber über alles gesehen gerecht, dann dann trägt der Verursacher der Verwaltungsarbeit auch den Aufwand dadurch selbst. Ist ja auch zu bequem, eine gute Idee von Dritten dann abarbeiten zu lassen. ;) Bestimmt wäre so gesehen so manche Vorschrift nie erlassen worden. :D

Fast möchte ich wetten, daß diese Regelungswut in Frankreich genauso um sich gegriffen hat. Da könnten sich zwei Partner erst einmal gemeinsam ausweinen und dann zur Tat schreiten.

Der Staat macht zu viele Vorschriften und die liberale Kritik an dieser Regelungswut ( samt undurchsichtigen Behörden Dschungel nicht nur in DE) teile ich durchaus

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Mo 18. Sep 2017, 00:19
von H2O
Alpha Centauri hat geschrieben:(17 Sep 2017, 22:24)

Der Staat macht zu viele Vorschriften und die liberale Kritik an dieser Regelungswut ( samt undurchsichtigen Behörden Dschungel nicht nur in DE) teile ich durchaus
Mir ging es noch mehr darum, daß der Verursacher von Verwaltungsaufwand auch die Arbeit dazu übernehmen sollte. Dann ginge er vermutlich nach einigem Lehrgeld zögerlicher mit "dringend notwendigen" Regeln um. "Aus anderer Leute Haut ist gut Riemen schneiden!"

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Mo 18. Sep 2017, 00:37
von H2O
Senexx hat geschrieben:(17 Sep 2017, 22:03)

Macron glaubt, wenn Merkel mit der FDP koaliert, sei er tot.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/m ... 01820.html

Allemal ein Grund, FDP zu wählen.
Könnte den Gedanken an eine GroKo stärken, denn die Kanzlerin will ganz sicher nicht die EU zum Einsturz bringen.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Mo 18. Sep 2017, 04:08
von Senexx
Macrons Vorstellungen bringen die EU zum Einsturz.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Mo 18. Sep 2017, 09:31
von H2O
Senexx hat geschrieben:(18 Sep 2017, 04:08)

Macrons Vorstellungen bringen die EU zum Einsturz.
Sicher ist es kein gutes Geschäftsmodell Europa, wenn man D als auf jeden Fall für Schulden und Wohltätigkeit ausguckt. Dabei wäre D bestimmt ganz allein mit seinem Idealismus. Jeder kühle Rechner wird da auf "Nein, danke!" umschalten. Dazu wird Finanzminister Schäuble gebraucht: Glühender Europäer, aber doch nicht blöd.

Verhandelbar sind Konzepte, die Gegenleistungen enthalten. An der Stelle würde ich deutsche Vorschläge erwarten, die sowohl die Interessen von F & Cie. bedienen als auch deutsche Interessen und die unserer Gesinnungspartner A, L, B, NL, FIN, Balten etwa auf dem Gebiet der Wirtschaft und der Sicherheit. Nun lassen wir Präsident Macron erst einmal reden und machen, damit überhaupt über etwas verhandelt werden kann.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Di 19. Sep 2017, 21:16
von Senexx
Die Sozialisten verkaufen ihren Parteisitz in der Rue de Solferino. Interessenten hier im Forum, sind aufgefordert Gebote abzugeben. Gute Lage im 7. Arrondissement in zentrumsnaher Lage, 3000 qm Fläche. Kein Mindestpreis, um nicht Deppen abzuschrecken, die aus Naivität viel zu hohe Gebote abgeben.

http://www.lemonde.fr/politique/article ... 23448.html

Die Sozialisten weisen Spekulationen nicht zurück, die von einer Kaufpreiserwartung von 40 bis 70 Millionen Euro ausgehen.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Mi 20. Sep 2017, 08:41
von H2O
Senexx hat geschrieben:(19 Sep 2017, 21:16)

Die Sozialisten verkaufen ihren Parteisitz in der Rue de Solferino. Interessenten hier im Forum, sind aufgefordert Gebote abzugeben. Gute Lage im 7. Arrondissement in zentrumsnaher Lage, 3000 qm Fläche. Kein Mindestpreis, um nicht Deppen abzuschrecken, die aus Naivität viel zu hohe Gebote abgeben.

http://www.lemonde.fr/politique/article ... 23448.html

Die Sozialisten weisen Spekulationen nicht zurück, die von einer Kaufpreiserwartung von 40 bis 70 Millionen Euro ausgehen.
Nach dem Verkauf können die Sozialisten dann ein großes Bürgerfest feiern, mit den Hiller-Girls und halben Hähnchen für alle!

Ich vermute einmal, daß die Sozialisten nicht nur bei den letzten Wahlen einen tüchtigen Verlust hin zu nehmen hatten, sondern daß auch viele Mitglieder in dieser Partei nicht mehr ihre politische Heimat sehen.

Derzeit sieht es so aus, als ob Frau LePen auch politisch im Abseits gelandet ist, und daß sich der Front National in mehrere kleinere Bewegungen zerlegt.

Das halte ich für sehr begrüßenswerte Folgen der Wahlkampagne der La République en Marche besser als La République mâche...

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Mi 20. Sep 2017, 08:45
von Senexx
H2O hat geschrieben:(20 Sep 2017, 08:41)

Nach dem Verkauf können die Sozialisten dann ein großes Bürgerfest feiern, mit den Hiller-Girls und halben Hähnchen für alle!
Wenn, dann Coq-au-vin. Halbe Hähnchen sind für Nationen ohne Esskultur.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Mi 20. Sep 2017, 08:50
von H2O
Senexx hat geschrieben:(20 Sep 2017, 08:45)

Wenn, dann Coq-au-vin. Halbe Hähnchen sind für Nationen ohne Esskultur.
Vive la barbarie! Sie wissen ja: Magret de canard de barbarie....

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Mi 20. Sep 2017, 09:19
von Nomen Nescio
H2O hat geschrieben:(20 Sep 2017, 08:41)

Derzeit sieht es so aus, als ob Frau LePen auch politisch im Abseits gelandet ist, und daß sich der Front National in mehrere kleinere Bewegungen zerlegt.
:?: :?:

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Mi 20. Sep 2017, 09:48
von H2O
Nomen Nescio hat geschrieben:(20 Sep 2017, 09:19)

:?: :?:
Ich habe jetzt nicht gleich die Quelle wiedergefunden, in der sinngemäß Folgendes berichtet wurde: Frau LePen sei nach der sehr klaren Wahlniederlage in der Präsidentschaftswahl und in den Parlamentswahlen lange Wochen aus der Öffentlichkeit verschwunden. Nun versuche sie wieder, Tritt zu fassen, stelle aber fest, daß die Parteigenossen sich nicht gerade um sie scharen. In der Partei seien neue Leute am Werk, die dabei seien, den Front National zu zerlegen.

Da ich gar nicht so sehr viele Zeitungen lese, nehme ich an, daß mir die Nachricht entweder in Rzeczpospolita oder in DIE ZEIT begegnet ist. Da muß ich eben suchen.

Oder wie ist es vorläufig hiermit? https://www.welt.de/politik/ausland/art ... e-Pen.html
Oder hiermit? http://www.vol.at/ein-tiefer-riss-geht- ... 1438235488

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Mi 20. Sep 2017, 09:51
von Nomen Nescio
H2O hat geschrieben:(20 Sep 2017, 09:48)

Ich habe jetzt nicht gleich die Quelle wiedergefunden, in der sinngemäß Folgendes berichtet wurde: Frau LePen sei nach der sehr klaren Wahlniederlage in der Präsidentschaftswahl und in den Parlamentswahlen lange Wochen aus der Öffentlichkeit verschwunden. Nun versuche sie wieder, Tritt zu fassen, stelle aber fest, daß die Parteigenossen sich nicht gerade um sie scharen. In der Partei seien neue Leute am Werk, die dabei seien, den Front National zu zerlegen.

Da ich gar nicht so sehr viele Zeitungen lese, nehme ich an, daß mir die Nachricht entweder in Rzeczpospolita oder in DIE ZEIT begegnet ist. Da muß ich eben suchen.

Oder wie ist es vorläufig hiermit? https://www.welt.de/politik/ausland/art ... e-Pen.html
jedenfalls schon bedankt.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Mi 20. Sep 2017, 13:23
von Ger9374
Macron hat sich vor der UN eindeutig zum Klimaabkommen und für weitere Gespräche mit dem Iran ausgesprochen( Nordkorea auch?)
Damit steht er weiter zu der Politik mit Deutschland .
Trump isoliert und greift weiter Verbal an.
Israel klatscht wohl als einer der wenigen Nationen.
Eine neue Achse des bösen mit Nordkorea und dem Iran wird da herbeigeredet.

Die Welt wird immer weiter verbal radikalisiert!
Als wenn es nur Gute und Schurkenstaaten gäbe!
Wie Naiv dieser Trump doch ist!!

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Do 21. Sep 2017, 10:13
von H2O
Ger9374 hat geschrieben:(20 Sep 2017, 13:23)

Macron hat sich vor der UN eindeutig zum Klimaabkommen und für weitere Gespräche mit dem Iran ausgesprochen( Nordkorea auch?)
Damit steht er weiter zu der Politik mit Deutschland .
Trump isoliert und greift weiter Verbal an.
Israel klatscht wohl als einer der wenigen Nationen.
Eine neue Achse des bösen mit Nordkorea und dem Iran wird da herbeigeredet.

Die Welt wird immer weiter verbal radikalisiert!
Als wenn es nur Gute und Schurkenstaaten gäbe!
Wie Naiv dieser Trump doch ist!!
Wir müssen uns die Worte der Kanzlerin nach einigen sehr ernüchternden Gesprächen mit Präsident Trump & Co. vor Augen führen: "Die Zeiten, in denen wir uns auf unsere Partner bedenkenlos verlassen konnten, sind ein Stück weit Geschichte. Wir müssen künftig unsere Angelegenheiten selbst regeln."

Uns bleibt derzeit gar keine andere Wahl, als uns mit unseren französischen Partnern gemeinsam zu überlegen, wie wir Sicherheit und Wohlstand in Europa bewahren können. Die USA müssen wir dazu nicht um Rat bitten. Die USA haben sich zum Wettbewerber um "Märkte" gewandelt.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Mo 25. Sep 2017, 17:35
von yogi61
Emmanuel Macrons Albtraum ist wahr geworden: die Jamaikakoalition zeichnet sich ab, die FDP wird vermutlich mit in der Regierung sein. Vor den deutschen Bundestagswahlen soll der französische Präsident einem Besucher im Élysée-Palast gesteckt haben: „Wenn sich Merkel mit den Liberalen verbündet, dann bin ich tot.“ FDP-Chef Christian Lindner hat noch am Wahlabend wiederholt, woran er schon im Vorfeld keinen Zweifel gelassen hat: Dass es mit ihm keine Vertiefung der Währungsunion geben werde. Es ist seine „rote Linie“.

Die Liberalen sind strikt gegen die solidarische Vergemeinschaftung von Schulden. Sollte es zur Jamaikakoalition kommen, womöglich mit Lindner als Finanzminister, wäre das nicht der politische Tod Macrons, aber doch das Ende seiner ehrgeizigen Pläne einer Euro-Zonen-Reform.


https://www.welt.de/politik/ausland/art ... h-tot.html

Schwere Zeiten, auch für den französischen Präsidenten.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Mo 25. Sep 2017, 17:42
von Wähler
yogi61 hat geschrieben:(25 Sep 2017, 17:35)
Emmanuel Macrons Albtraum ist wahr geworden: die Jamaikakoalition zeichnet sich ab, die FDP wird vermutlich mit in der Regierung sein. Vor den deutschen Bundestagswahlen soll der französische Präsident einem Besucher im Élysée-Palast gesteckt haben: „Wenn sich Merkel mit den Liberalen verbündet, dann bin ich tot.“ FDP-Chef Christian Lindner hat noch am Wahlabend wiederholt, woran er schon im Vorfeld keinen Zweifel gelassen hat: Dass es mit ihm keine Vertiefung der Währungsunion geben werde. Es ist seine „rote Linie“.
Die Liberalen sind strikt gegen die solidarische Vergemeinschaftung von Schulden. Sollte es zur Jamaikakoalition kommen, womöglich mit Lindner als Finanzminister, wäre das nicht der politische Tod Macrons, aber doch das Ende seiner ehrgeizigen Pläne einer Euro-Zonen-Reform.

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... h-tot.html
Schwere Zeiten, auch für den französischen Präsidenten.
Euro-Bonds sind doch schon lange keine Thema mehr. Ein europäischer Währungsfonds auf Grundlage des ESM soll es werden. Es geht auch um einen neuen Posten an der Spitze der EU-Finanz- und vielleicht auch Wirtschaftsminister. Ein Euro-Parlament und ein Euro-Haushalt wären eine Teilmenge des EU-Parlamentes und des EU-Haushaltes. All das wird ohne Veränderungen an den EU-Verträgen auf zwischennationaler Ebene ablaufen. Warum müssen deutsche Regionalpolitiker eigentlich immer das große Wort schwingen, ohne sich vorher umfassend in die politische Materie eingearbeitet zu haben.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Mo 25. Sep 2017, 17:45
von Allenstein
Macron scheint die FDP nicht zu kennen. Was diese Partei im Wahlkampf verspricht hat nichts mit dem zu tun, was sie politisch macht, sobald ihr Posten und Machbeteiligung winken.

Von 2009 bis 2013 hat die FDP als Regierungspartei auch Milliarden deutscher Steuergelder für Griechenland-Rettungspakete und ESM verbrannt.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Mo 25. Sep 2017, 19:45
von H2O
Wähler hat geschrieben:(25 Sep 2017, 17:42)

Euro-Bonds sind doch schon lange keine Thema mehr. Ein europäischer Währungsfonds auf Grundlage des ESM soll es werden. Es geht auch um einen neuen Posten an der Spitze der EU-Finanz- und vielleicht auch Wirtschaftsminister. Ein Euro-Parlament und ein Euro-Haushalt wären eine Teilmenge des EU-Parlamentes und des EU-Haushaltes. All das wird ohne Veränderungen an den EU-Verträgen auf zwischennationaler Ebene ablaufen. Warum müssen deutsche Regionalpolitiker eigentlich immer das große Wort schwingen, ohne sich vorher umfassend in die politische Materie eingearbeitet zu haben.
Man muß die morgige Rede des französischen Präsidenten erst einmal ganz nüchtern abklopfen auf das, was neue Vorschläge sind, und auf schon öfter vorgetragene Versuche, ohne politische Verpflichtungen der bekannten Nutznießer, Mittel aus den gesunden Eurostaaten in die lässig angekränkelten Eurostaaten zu verschieben.

Ohne verbindliche politische Verpflichtung zur gemeinschaftlichen Haushaltskontrolle und notfalls -sperre würde ich auch nicht mehr in weitere Vorleistungen für eine europäische Föderation einsteigen. So hatte ich aber die schon von Präsident Mitterand vorgeschlagene Finanz- und Wirtschaftsregierung der Euro-Gruppe verstanden: Mit Durchgriff in die nationalen Haushalte.

Der übergeordnete Durchgriff wäre dann ein sehr großer Sprung nach vorn zu einer europäischen Föderation. Insofern blicke ich der morgigen Rede Macrons sehr gespannt entgegen.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Di 26. Sep 2017, 10:23
von H2O
In radio france international (RFI) habe ich gefunden, daß Präsident Macron seine Rede heute, 26. September 2017, nachmittags vor einer Versammlung junger Leute in der Sorbonne halten wird. Hat jemand die genaue Zeit zur Hand... und wird diese Ansprache über seine Vorstellungen zur Zukunft der Euro-Gruppe weltweit übertragen? Auf die Schnelle konnte ich keine Programmseite von RFI finden.

Doch, das Programm von RFI gibt es unter L'Hebdo; aber die mit viel Tamtam angekündigte Ansprache ist kein Programmpunkt in Accents d'Europa. Merkwürdig!

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Di 26. Sep 2017, 10:46
von frems
H2O hat geschrieben:(26 Sep 2017, 10:23)

In radio france international (RFI) habe ich gefunden, daß Präsident Macron seine Rede heute, 26. September 2017, nachmittags vor einer Versammlung junger Leute in der Sorbonne halten wird. Hat jemand die genaue Zeit zur Hand... und wird diese Ansprache über seine Vorstellungen zur Zukunft der Euro-Gruppe weltweit übertragen? Auf die Schnelle konnte ich keine Programmseite von RFI finden.

Doch, das Programm von RFI gibt es unter L'Hebdo; aber die mit viel Tamtam angekündigte Ansprache ist kein Programmpunkt in Accents d'Europa. Merkwürdig!
15 Uhr. Ob es einen Livestream gibt, weiß ich nicht. Würde es auf YouTube zu entsprechender Zeit versuchen.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Di 26. Sep 2017, 12:03
von H2O
frems hat geschrieben:(26 Sep 2017, 10:46)

15 Uhr. Ob es einen Livestream gibt, weiß ich nicht. Würde es auf YouTube zu entsprechender Zeit versuchen.
Vielen Dank für den Hinweis; angekündigt ist der livestream jedenfalls nicht bei RFI. Um 15 Uhr werde ich mein Glück versuchen-.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Di 26. Sep 2017, 17:06
von frems
H2O hat geschrieben:(26 Sep 2017, 12:03)

Vielen Dank für den Hinweis; angekündigt ist der livestream jedenfalls nicht bei RFI. Um 15 Uhr werde ich mein Glück versuchen-.
Und? Fündig geworden? Ich hatte leider keine Zeit, um nach einem Livestream zu suchen, aber die Zusammenfassungen klingen recht interessant.
Er schlug unter anderem ein gemeinsames Verteidigungsbudget, eine EU-Asylbehörde, eine europäische Anti-Terror-Staatsanwaltschaft und eine Geheimdienstakademie für die EU vor. [...] Macron warb auch für einen neuen Anlauf für eine Finanztransaktionssteuer für alle EU-Mitglieder.
https://www.welt.de/newsticker/news1/ar ... e-vor.html

Viel deutlicher kann man sich kaum für mehr Europa einsetzen.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Di 26. Sep 2017, 17:52
von Senexx
Macron hat wieder einmal die alten Kamellen hervorgeholt, leicht variiert: Einen Finanzminister für die Eurozone, ein gemeinsames Budget der Eurozone und eine demokratische Kontrolle, sprich ein Parlament, in dem die Weicheuroländer die anderen überstimmen und ausbeuten.

http://www.lemonde.fr/europe/article/20 ... _3214.html

Dieses Mal könnte er gewinnen. Denn in der Jamaikakoalition sitzen dann Grüne und genug christdemokratische Dummköpfe, um sich auf eine Weichenstellung in dieser Richtung einzulassen. Und die FDP ist sowieso nur ein Papiertiger.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Di 26. Sep 2017, 18:05
von Europa2050
frems hat geschrieben:(26 Sep 2017, 17:06)

Und? Fündig geworden? Ich hatte leider keine Zeit, um nach einem Livestream zu suchen, aber die Zusammenfassungen klingen recht interessant.

Er schlug unter anderem ein gemeinsames Verteidigungsbudget, eine EU-Asylbehörde, eine europäische Anti-Terror-Staatsanwaltschaft und eine Geheimdienstakademie für die EU vor. [...] Macron warb auch für einen neuen Anlauf für eine Finanztransaktionssteuer für alle EU-Mitglieder.

https://www.welt.de/newsticker/news1/ar ... e-vor.html

Viel deutlicher kann man sich kaum für mehr Europa einsetzen.
Für mich sind das tatsächlich Punkte, die gemeinschaftlich besser im Griff zu kriegen sind, als auf nationaler Basis.
Da kommt der Mehrwert der Union wirklich zum Tragen.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Di 26. Sep 2017, 18:08
von frems
Senexx hat geschrieben:(26 Sep 2017, 17:52)

Macron hat wieder einmal die alten Kamellen hervorgeholt, leicht variiert: Einen Finanzminister für die Eurozone, ein gemeinsames Budget der Eurozone und eine demokratische Kontrolle, sprich ein Parlament, in dem die Weicheuroländer die anderen überstimmen und ausbeuten.

http://www.lemonde.fr/europe/article/20 ... _3214.html

Dieses Mal könnte er gewinnen. Denn in der Jamaikakoalition sitzen dann Grüne und genug christdemokratische Dummköpfe, um sich auf eine Weichenstellung in dieser Richtung einzulassen. Und die FDP ist sowieso nur ein Papiertiger.
Die FDP ist ja auch pro- und nicht antieuropäisch. Wer von den Strukturen Europas wenig versteht, neigt natürlich schnell dazu, das Unbekannte, Fremde, Neue zunächst abzulehnen und überall nur Böses zu wittern. Bringt in der realen Politik aber nichts.
Europa2050 hat geschrieben:
Für mich sind das tatsächlich Punkte, die gemeinschaftlich besser im Griff zu kriegen sind, als auf nationaler Basis.
Da kommt der Mehrwert der Union wirklich zum Tragen.
Dürften die meisten relevanten Mitgliedsstaaten auch mittragen. Vor über fünf Jahren haben Länder wie Spanien und Italien ja bereits ähnliche Vorschläge eingebracht, die aber damals von Schwarz-Gelb (insb. CSU) abgelehnt wurden. Mittlerweile jammert selbst ein Seehofer, dass man solche Institutionen noch nicht hat. Chancen stehen also gar nicht so schlecht, vor allem nach den vielen Klatschen für Rechtspopulisten in letzter Zeit.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Di 26. Sep 2017, 19:51
von Ger9374
Nur die einführung der € bonds , also auch die vergemeinschaftung von Schulden stösst mir auf.
Party für einige, schulden für alle!?
Das muss klar abgegrenzt sein.
Alles andere Macron mutig , visionär
Merkel schisser wie immer!

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Mi 27. Sep 2017, 09:43
von H2O
frems hat geschrieben:(26 Sep 2017, 17:06)

Und? Fündig geworden? Ich hatte leider keine Zeit, um nach einem Livestream zu suchen, aber die Zusammenfassungen klingen recht interessant.


https://www.welt.de/newsticker/news1/ar ... e-vor.html

Viel deutlicher kann man sich kaum für mehr Europa einsetzen.
Nein, hat nicht geklappt; war aber nicht die Schuld von RFI, sondern die Schuld von Hellmann Logistik. Die mußten pünktlich um 15:00 eine Küchenplatte liefern. Ich bin derzeit in Pommern auf dem platten Lande zu Hause, und da stelle ich unser Haus so nach und nach von Behelfsmöbeln aus dem Sperrmüll auf passendere Möbel um.

In der Nacht habe ich dann DLF abgehört... geht ja mit Smartphone am WLAN weltweit. Leider nur Kommentare dazu; von der Ansprache dann die üblichen Ausschnitte, jetzt auch in den t-online-Nachrichten. Finde ich schade, und eins meiner europäischen Anliegen wäre schon eine gemeinsame Nachrichtenagentur, die solche Ereignisse von europäischem Belang im Original zugänglich macht... meinetwegen mit deutscher oder französischer oder italienischer oder spanischer oder polnischer Übersetzung. Wobei mich jetzt die französische Übersetzung besonders interessieren würde... :D

Ich meine, daß das was ich mithören konnte, wirklich ausgedeutet und dann auch mit der Bitte um Aufklärung im öffentlichen Gespräch erläutert werden müßte.

Wenn es heißt, daß die Eurozone ein gemeinsames Budget aufbauen sollte, mit einem gemeinsamen Finanzminister und einem Parlament, dann erhebt sich für mich die Frage, wie der Finanzminister in die europäischen Partnerstaaten hineinwirken darf und soll. Postwendend kam doch von den üblichen Verdächtigen die Bewertung, daß erneut der Versuch gemacht werde, unter französischer Führung Deutschland zur Melkkuh für unsolide wirtschaftende Partnerstaaten zu mißbrauchen. Erst einmal glaube ich nicht, daß der Vorschlag letzten Endes so gemeint war; aber er läßt natürlich diese Bewertung zu. Da hätte ich mir erhöhte Genauigkeit erhofft, weil dieses Gemeckere ja nicht ganz neu ist.

Am Ende kam ja heraus, daß Macron vorschwebt, mit Investitionen aus diesem Budget die Jugendarbeitslosigkeit in den Südstaaten zu beseitigen. Da wären dann in einer offenen und freundschaftlichen Diskussion Gegenvorschläge zu prüfen, wie man diesem Staatsversagen sinnvoller entgegenwirken könnte. Denn natürlich ist zu befürchten, daß daraus eine Dauereinrichtung wird, mit der die anhaltende Mißwirtschaft der Südstaaten am Leben gehalten werden soll. Das kann nicht der Sinn einer freiwilligen Gemeinschaft sein.

Oder der Vorschlag, daß unsere Armeen offen sein sollten für EU-Inländer. Ok, und dann kann ein begabter deutscher Offizier in Frankreich bis in die höchsten Kommandoebenen aufsteigen? Oder sucht man so preiswertes Kanonenfutter für französische Interessen in aller Welt, etwa als neue Fremdenlegion? Auch diese sehr kritische Bewertung gab es. Ich glaube erneut, daß der Vorschlag Macrons ganz anders gemeint ist... aber bitte: Der Teufel steckt in den Einzelheiten. Da muß mehr Fleisch auf die Knochen gezogen werden.

Wirklich sofort nachvollziehbar fand ich den Vorschlag, die Wirtschaftsgesetze in D & F so weit zu harmonisieren, daß ab 2024 ein offener gemeinsamer Markt möglich wird, wo also Investoren sehr genau die Bedingungen vorfinden, die sie auch im bis dahin heimischen Markt gewöhnt sind. Dazu paßte auch Macrons Aufforderung, daß bis 2024 jeder der anwesenden Studierenden als 2. Fremdsprache wenigstens eine europäische Sprache zusätzlich zu seiner Muttersprache (und Englisch) beherrschen sollte. In einem offenen Markt und Arbeitsmarkt wird so etwas sicher auch zum Selbstläufer. Wieder fehlte die wichtige Einzelheit, wie denn dieser gemeinsame Wirtschaftsraum geführt werden soll: Gemeinsame Ministerien nach dem Muster AIRBUS, wie dann demokratisch legitimiert und kontrolliert?

Ich wünsche mir jetzt, daß die Koalitionsverhandlungen in Deutschland so geführt werden, daß daraus Vorschläge und Gegenvorschläge zu diesem umfassenden Plan abgeleitet werden können, so daß Deutschland sich nicht als bockender Partner lächerlich macht. Auch könnte man die irischen, niederländischen, italienischen, spanischen, portugiesischen, finnischen und litauischen Partner um Mitgestaltung bitten. Diese Partner müssen ja nicht gleich in die Paarbeziehung D&F einsteigen, aber ihre Meinungen sind dennoch wichtig mit Blick auf 2030 und später. Diese Bemühungen könnte die EU-Kommission voran treiben, oder auch die Kanzlerin, wenn sie dazu die Kraft finden sollte.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Mi 27. Sep 2017, 10:34
von Flaschengeist
Senexx hat geschrieben:(26 Sep 2017, 17:52)

Macron hat wieder einmal die alten Kamellen hervorgeholt, leicht variiert: Einen Finanzminister für die Eurozone, ein gemeinsames Budget der Eurozone und eine demokratische Kontrolle, sprich ein Parlament, in dem die Weicheuroländer die anderen überstimmen und ausbeuten.

http://www.lemonde.fr/europe/article/20 ... _3214.html

Dieses Mal könnte er gewinnen. Denn in der Jamaikakoalition sitzen dann Grüne und genug christdemokratische Dummköpfe, um sich auf eine Weichenstellung in dieser Richtung einzulassen. Und die FDP ist sowieso nur ein Papiertiger.
Marcon will also mehr Deutsches Geld ausgeben und mehr Kriege führen. Dabei hat Frankreich schon zwei Armeen. Das müßte doch ausreichen.

Immerhin haben wir jetzt eine Oppositionspartei die dagegen spricht. Wenn auch nicht mehr.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Do 28. Sep 2017, 00:21
von Ger9374
Mich deucht das Frau Merkel ein Widerstand der FDP sehr zu Pass käme um die Finanzpolitische Umarmung Herrn Macrons zu umgehen.
Kann sie dann doch auf ihren Querulanten Koalitionspartner verweisen.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Do 28. Sep 2017, 00:28
von Senexx
Macron macht das Gegenteil von dem, was er versprochen hatte: Stärkt die konsumtiven Ausgaben und kürzt bei den Investitionen

http://www.lemonde.fr/politique/article ... 23448.html

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Do 28. Sep 2017, 20:35
von H2O
Ger9374 hat geschrieben:(28 Sep 2017, 00:21)

Mich deucht das Frau Merkel ein Widerstand der FDP sehr zu Pass käme um die Finanzpolitische Umarmung Herrn Macrons zu umgehen.
Kann sie dann doch auf ihren Querulanten Koalitionspartner verweisen.
Mir scheint, daß hier eine noch völlig unbegründete "Angst" gepflegt wird. Ich meine, daß man deutscherseits erst einmal sehr genau nachfragen muß, worauf Präsident Macron in der kritischen Frage Finanzen der Euro-Gruppe hinaus will. Wenn das klar ist, dann sollte die Bundesregierung Vorschläge zum Thema Wirtschaft und Finanzen der Euro-Gruppe machen, die die Vorteile des Vorschlags des französischen Präsidenten verstärken und für die deutsche Seite erkennbare Nachteile vermeiden. Vielleicht ist dann ein erträglicher Kompromiß zu schließen.

Ich finde es wirklich hasenfüßig, ohne eigene Vorschläge schon Alarmsirenen heulen zu lassen, ohne schon einmal inhaltlich verhandelt zu haben... und wirklich an schlimmen Juckepunkten gescheitert zu sein.

Ohne den Versuch der französischen Seite würde die Euro-Gruppe führungs- und planlos dahintaumeln. Die Macht liegt in der EU weiterhin bei den Nationalstaaten... und die müssen voran schreiten. Jetzt ist die deutsche Seite am Zuge.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Mo 2. Okt 2017, 03:00
von Watchful_Eye
Ich finde es bedauerlich, dass sich gerade Martin Schulz als Ex-EU-Präsident im Wahlkampf nicht getraut hat, den Deutschen eine soziale Vision von Europa zu präsentieren. Das war nämlich meine erste Assoziation, als ich von der Ernennung Schulz zum Kanzlerkandidaten gehört habe - jemand, der dafür sorgt, dass Deutschland und Europa endlich mal wieder miteinander "ins Reine kommen". Es wäre meines Erachtens durchaus richtig, mehr Geld für Europa in die Hand zu nehmen, wenn wir dafür auch in der Wirtschaftspolitik mehr zusammenarbeiten könnten. Natürlich hat Macron bei seinen Vorschlägen Eigeninteressen für Frankreich, aber im Grunde gehen seine Ideen in die richtige Richtung. Ich hoffe, er hat Erfolg, denn das ist auch für uns besser als Le Pen.

Die Rechtsparteien in anderen EU-Ländern haben schließlich genau das umgekehrte Bild von Europa wie die unsrigen: Dort heißt es, Deutschland kontrolliere alles, exportiere alles und ziehe alle Investitionen an sich. Macron ist in Bezug auf Frankreich quasi die letzte Chance, die wir haben. Wenn er seinen Bürgern nicht beweisen kann, dass wir uns in seine Vision integrieren lassen, wird er Le Pen das Feld überlassen müssen, was die EU auf sehr wacklige Füße stellen und vermutlich zum Zusammenbruch des Euro führen wird. Langfristig ist es daher absolut in unserem nationalen Interesse, zu kooperieren.

Die EU ist zwar intransparent und potentiell korrupt, ja, aber sie hat in einer globalen Welt als Wirtschaftsraum eigentlich viel mehr Potential als die Summe der Einzelstaaten. Besser wäre es, wenn wir koordinierter wirtschaften würden, sodass globale Großkonzerne nicht mehr ohne weiteres zwischen den Steuersystemen "rosinenpicken" und uns gegeneinander ausspielen könnten. Auch eine kooperativere Flüchtlingspolitik wäre in unserem Interesse.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Mo 2. Okt 2017, 07:24
von Wähler
Watchful_Eye hat geschrieben:(02 Oct 2017, 03:00)
Ich finde es bedauerlich, dass sich gerade Martin Schulz als Ex-EU-Präsident im Wahlkampf nicht getraut hat, den Deutschen eine soziale Vision von Europa zu präsentieren. Das war nämlich meine erste Assoziation, als ich von der Ernennung Schulz zum Kanzlerkandidaten gehört habe - jemand, der dafür sorgt, dass Deutschland und Europa endlich mal wieder miteinander "ins Reine kommen". Es wäre meines Erachtens durchaus richtig, mehr Geld für Europa in die Hand zu nehmen, wenn wir dafür auch in der Wirtschaftspolitik mehr zusammenarbeiten könnten. Natürlich hat Macron bei seinen Vorschlägen Eigeninteressen für Frankreich, aber im Grunde gehen seine Ideen in die richtige Richtung. Ich hoffe, er hat Erfolg, denn das ist auch für uns besser als Le Pen.
Eine einheitliche soziale Vision von Europa kann Schulz nur zusammen mit den anderen sozialdemokratischen Parteien entwickeln und dann bei der nächsten Europawahl zur Abstimmung stellen. Vielleicht können ja die Abgeordneten Großbritanniens durch Kandidaten gemeinsamer Listen ersetzt werden. Die Vertiefung der EU sollte sich nicht nur von oben, sondern auch von der Basis der nationalen Parteien her vollziehen.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Mo 2. Okt 2017, 09:08
von H2O
Wähler hat geschrieben:(02 Oct 2017, 07:24)

Eine einheitliche soziale Vision von Europa kann Schulz nur zusammen mit den anderen sozialdemokratischen Parteien entwickeln und dann bei der nächsten Europawahl zur Abstimmung stellen. Vielleicht können ja die Abgeordneten Großbritanniens durch Kandidaten gemeinsamer Listen ersetzt werden. Die Vertiefung der EU sollte sich nicht nur von oben, sondern auch von der Basis der nationalen Parteien her vollziehen.
Nun, man hätte schon von Herrn Schulz dessen Vorstellungen von der Weiterentwicklung der EU erwarten können, zumal Präsident Macron nun schon einmal einige Pflöcke eingeschlagen hat. Auch die Kanzlerin hält sich auffällig bedeckt... aber gut, die hat nun eine verzwickte Regierungsbildung vor sich.

So verdienstvoll Präsident Macrons Vorschläge auch sein mögen: Sie müssen ausgewalzt und die vielen Notwendigkeiten und Randbedingungen beim Namen genannt werden. Um aus meiner Sicht die Dinge auf den Punkt zu bringen: Ich halte von einer Vorstellung gar nichts, wenn etwa Deutschland weiterhin viel Geld erübrigen soll, damit die EU so weitermachen kann wie bisher. Man erkennt doch, daß die Abgaben keine gesunden Früchte tragen. Das gilt so auch für die Euro-Gruppe. Eine verrückte Vorstellung, daß Deutschland und andere wirtschaftlich gesunde Partner Geld bereit stellen sollen, ohne entscheidendes Mitspracherecht, was damit zu geschehen hat. Ich gehe davon aus, daß Präsident Macron dies auch überhaupt nicht im Sinn hatte; aber seine Eckpunkte lassen auch solche Ausdeutungen zu. Geben und Nehmen müssen in einer harmonischen Gemeinschaft aber auch erträglich aufeinnander abgestimmt sein.

Jetzt geht es aber gar nicht darum, etwa: "So nicht!" zu rufen, sondern von den Vorschlägen Macrons ausgehend die Vorstellung zu entwickeln, die wir uns wünschen. Davon ausgehend entwickelt dann wieder die französische Seite weiteren Einzelheiten. So stelle ich mir einen konstruktiven Verlauf der Gespräche zwischen D & F vor.

Herr Rutte/NL hat schon einmal angemerkt, daß die Ernennung einer Wirtschaftsregierung und eines Finanzministers der zweite Schritt vor dem ersten seien. Diesen Einwand halte ich für wenig konstruktiv. Warum breitet der Mann dann nicht seine Vorstellungen aus, von denen ausgehend irgendwann später die Wirtschaftsregierung mit ihrem Finanzminister zum Selbstläufer werden? Mit "So nicht!" macht der Mann sich das Leben verdammt einfach! Immerhin hat er sich aber schon einmal in der Sache geäußert; nun aber her mit den Lösungsideen aus niederländischer Sicht!

https://www.nrc.nl/nieuws/2017/09/26/ma ... 0-a1574997

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Mo 2. Okt 2017, 09:58
von Wähler
Wähler hat geschrieben:(02 Oct 2017, 07:24)
Eine einheitliche soziale Vision von Europa kann Schulz nur zusammen mit den anderen sozialdemokratischen Parteien entwickeln und dann bei der nächsten Europawahl zur Abstimmung stellen. Vielleicht können ja die Abgeordneten Großbritanniens durch Kandidaten gemeinsamer Listen ersetzt werden. Die Vertiefung der EU sollte sich nicht nur von oben, sondern auch von der Basis der nationalen Parteien her vollziehen.
H2O hat geschrieben:(02 Oct 2017, 09:08)
Um aus meiner Sicht die Dinge auf den Punkt zu bringen: Ich halte von einer Vorstellung gar nichts, wenn etwa Deutschland weiterhin viel Geld erübrigen soll, damit die EU so weitermachen kann wie bisher. Man erkennt doch, daß die Abgaben keine gesunden Früchte tragen. Das gilt so auch für die Euro-Gruppe. Eine verrückte Vorstellung, daß Deutschland und andere wirtschaftlich gesunde Partner Geld bereit stellen sollen, ohne entscheidendes Mitspracherecht, was damit zu geschehen hat. Ich gehe davon aus, daß Präsident Macron dies auch überhaupt nicht im Sinn hatte; aber seine Eckpunkte lassen auch solche Ausdeutungen zu. Geben und Nehmen müssen in einer harmonischen Gemeinschaft aber auch erträglich aufeinnander abgestimmt sein.
Es könnte durchaus sein, dass sich die EU nicht durch mehr supranationale Institutionen, wie einen gemeinsamen Finanz- und Wirtschaftsbeauftragten, weiter entwickelt, sondern durch Angleichung von Wirtschaftspolitiken und Sozialsystemen der einzelnen Nationalstaaten untereinander. Wenn ein Euro-Haushalt eine Teilmenge des EU-Haushaltes wäre, dann würde das nicht zu mehr Nettozahlungen für Deutschland führen und die EU-Parlamentarier der Euro-Länder würden im Kompromiss mit den Regierungsschefs der Euro-Länder das Budgetrecht auch für den Euro-Haushalt ausüben.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Mo 2. Okt 2017, 10:03
von Senexx
Wähler hat geschrieben:(02 Oct 2017, 09:58)

Es könnte durchaus sein, dass sich die EU nicht durch mehr supranationale Institutionen, wie einen gemeinsamen Finanz- und Wirtschaftsbeauftragten, weiter entwickelt, sondern durch Angleichung von Wirtschaftspolitiken und Sozialsystemen der einzelnen Nationalstaaten untereinander. Wenn ein Euro-Haushalt eine Teilmenge des EU-Haushaltes wäre, dann würde das nicht zu mehr Nettozahlungen für Deutschland führen und die EU-Parlamentarier der Euro-Länder würden im Kompromiss mit den Regierungsschefs der Euro-Länder das Budgetrecht auch für den Euro-Haushalt ausüben.
Die Entwicklung zum Überstaat ist gestoppt. Macron und Konsorten sind auf der falschen Spur.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Mo 2. Okt 2017, 10:55
von H2O
Wähler hat geschrieben:(02 Oct 2017, 09:58)

Es könnte durchaus sein, dass sich die EU nicht durch mehr supranationale Institutionen, wie einen gemeinsamen Finanz- und Wirtschaftsbeauftragten, weiter entwickelt, sondern durch Angleichung von Wirtschaftspolitiken und Sozialsystemen der einzelnen Nationalstaaten untereinander. Wenn ein Euro-Haushalt eine Teilmenge des EU-Haushaltes wäre, dann würde das nicht zu mehr Nettozahlungen für Deutschland führen und die EU-Parlamentarier der Euro-Länder würden im Kompromiss mit den Regierungsschefs der Euro-Länder das Budgetrecht auch für den Euro-Haushalt ausüben.
Dieser Gedanke "Angleichung der Wirtschaftspolitik" ist aber in der Aussprache Macrons enthalten gewesen. In dieser Harmonisierung liegt in der Tat der größte Antrieb zu mehr Gemeinsamkeit verborgen. Nur muß diese Harmonisierung auch gemeinsam gesteuert und gewollt sein. Da bleibt nichts weiter als eiin Europa der unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Ich halte überhaupt nichts von Mitbestimmung in Angelegenheiten, in denen Partner keine Mitverantwortung vor ihren Bürgern tragen

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Mo 2. Okt 2017, 14:26
von Nomen Nescio
wenn ich macrons ansprache gut verstanden habe, sagt er u.a.
wir müssen europas grenzen schützen, ABER wir müssen auch über unseren horizont schauen. afrika braucht geld, viel geld, um das flüchtlingsproblem zu lösen. die menschen dort muß ein reelles perspektiv geboten werden.

ich dachte daß merkel auch etwas derartiges sagte.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Mo 2. Okt 2017, 14:35
von frems
Nomen Nescio hat geschrieben:(02 Oct 2017, 14:26)

wenn ich macrons ansprache gut verstanden habe, sagt er u.a.
wir müssen europas grenzen schützen, ABER wir müssen auch über unseren horizont schauen. afrika braucht geld, viel geld, um das flüchtlingsproblem zu lösen. die menschen dort muß ein reelles perspektiv geboten werden.

ich dachte daß merkel auch etwas derartiges sagte.
Von Macron hört man alle drei Monate ein flammende Rede für Europa. Bei Merkel kam sowas in den letzten zwölf Jahren nicht und man sollte nicht davon ausgehen, dass sich das nochmal ändert. Im Wahlkampf hat sie sich ein Büschn proeuropäisch gegeben, um ein paar Wähler von Schulz fernzuhalten, aber das war's auch schon.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Mo 2. Okt 2017, 19:52
von H2O
frems hat geschrieben:(02 Oct 2017, 14:35)

Von Macron hört man alle drei Monate ein flammende Rede für Europa. Bei Merkel kam sowas in den letzten zwölf Jahren nicht und man sollte nicht davon ausgehen, dass sich das nochmal ändert. Im Wahlkampf hat sie sich ein Büschn proeuropäisch gegeben, um ein paar Wähler von Schulz fernzuhalten, aber das war's auch schon.
Derart staatstragenden Reden zu halten, das ist nicht gerade die Stärke der Kanzlerin. In dem Punkt ist Präsident Macron ihr haushoch überlegen. Gut, daß es diesen Mann an der Spitze Frankreichs gibt! In den 12 Jahren ihrer Kanzlerschaft hat sie aber immer mannschaftsdienlich mitgespielt. Man kann ihr nicht vorhalten, daß sie mit Vorsatz etwas gegen die weitere Integration der EU unternommen hätte. Vor allem hat sie sich nicht von ihren Partnern über den Tisch ziehen lassen.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Mo 2. Okt 2017, 19:58
von frems
H2O hat geschrieben:(02 Oct 2017, 19:52)

Derart staatstragenden Reden zu halten, das ist nicht gerade die Stärke der Kanzlerin. In dem Punkt ist Präsident Macron ihr haushoch überlegen. Gut, daß es diesen Mann an der Spitze Frankreichs gibt! In den 12 Jahren ihrer Kanzlerschaft hat sie aber immer mannschaftsdienlich mitgespielt. Man kann ihr nicht vorhalten, daß sie mit Vorsatz etwas gegen die weitere Integration der EU unternommen hätte. Vor allem hat sie sich nicht von ihren Partnern über den Tisch ziehen lassen.
Ich erwarte ja auch keine funkelnde Show, wo die Masse vor lauter Euphorie von selbst anfängt die Europahymne zu singen. Das würde bei Merkel auch etwas komisch wirken. Aber eine so deutliche Positionierung mit klarer Linie fände ich schon wünschenswert. Anfang des Jahres gab's bedingt durch Trump ja vorsichtige Andeutungen in Halbsätzen, was schon ein Novum nach fast zwölf Jahren war. Da wirkte ihr Ziehvater Kohl deutlich konsequenter.

Und ich wollte ihr auch nicht vorwerfen, die Integration zu behindern. Das wäre ungerecht. Eine treibende Kraft ist sie aber nun wirklich auch nicht, obwohl der deutsch-französische Motor dafür prädestiniert ist und vielleicht eines Tages auch Warschau wieder mit am Strang zieht. Mir wäre es da ganz lieb, wenn die nächste Bundesregierung mit einigen tiefgreifenden Vorschlägen ins Rennen geht. Mag sein, dass man nur für jede zweite Maßnahme eine Mehrheit bekommt, aber es wären dann immerhin Fortschritte. Derzeit weiß keiner so genau, welche Integrationsschritte Merkel noch konkret mittelfristig ansteuert. Bei Macron haben wir ein klares Programm.

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Mo 2. Okt 2017, 20:28
von Nomen Nescio
frems hat geschrieben:(02 Oct 2017, 19:58)

Ich erwarte ja auch keine funkelnde Show, wo die Masse vor lauter Euphorie von selbst anfängt die Europahymne zu singen. Das würde bei Merkel auch etwas komisch wirken. Aber eine so deutliche Positionierung mit klarer Linie fände ich schon wünschenswert. Anfang des Jahres gab's bedingt durch Trump ja vorsichtige Andeutungen in Halbsätzen, was schon ein Novum nach fast zwölf Jahren war. Da wirkte ihr Ziehvater Kohl deutlich konsequenter.
sie hat aber - früher als macron - gesagt daß uns die hilfe an afrika MILLIARDEN euros kosten wird !!

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Mo 2. Okt 2017, 20:55
von H2O
frems hat geschrieben:(02 Oct 2017, 19:58)

Ich erwarte ja auch keine funkelnde Show, wo die Masse vor lauter Euphorie von selbst anfängt die Europahymne zu singen. Das würde bei Merkel auch etwas komisch wirken. Aber eine so deutliche Positionierung mit klarer Linie fände ich schon wünschenswert. Anfang des Jahres gab's bedingt durch Trump ja vorsichtige Andeutungen in Halbsätzen, was schon ein Novum nach fast zwölf Jahren war. Da wirkte ihr Ziehvater Kohl deutlich konsequenter.

Und ich wollte ihr auch nicht vorwerfen, die Integration zu behindern. Das wäre ungerecht. Eine treibende Kraft ist sie aber nun wirklich auch nicht, obwohl der deutsch-französische Motor dafür prädestiniert ist und vielleicht eines Tages auch Warschau wieder mit am Strang zieht. Mir wäre es da ganz lieb, wenn die nächste Bundesregierung mit einigen tiefgreifenden Vorschlägen ins Rennen geht. Mag sein, dass man nur für jede zweite Maßnahme eine Mehrheit bekommt, aber es wären dann immerhin Fortschritte. Derzeit weiß keiner so genau, welche Integrationsschritte Merkel noch konkret mittelfristig ansteuert. Bei Macron haben wir ein klares Programm.
So wie ich die dürren Stellungnahmen der Kanzlerin einschätze, wird sie jeden Schritt begrüßen, der die EU zu mehr Gemeinsamkeit führt. Dafür wird sie auch Geld anfordern. Aber ohne solche Fortschritte wird sie die schwäbische Hausfrau geben. Auf die Mitwirkung Polens werden wir warten müssen, bis die verbohrten Gestalten der PiS außer Dienst gestellt werden... oder wenn Polen sich tatsächlich und sehr entschieden am äußeren Rande der EU wieder findet... ohne Zuwendungen und Zuwendung. Isso, schade!

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Di 3. Okt 2017, 00:11
von Ger9374
Wie hat ein Hitler Darsteller es so treffend Richtung Frau Merkel ausgesprochen: Sie hat die Ausstrahlung einer Trauerweide!
So sind auch ihre Reden, mitreißend wie das Wort zum Sonntag!
Die Frau bringt so gar nichts rüber, Mann sollte regelmäßig ihren Puls messen, damit man weiß das sie noch lebt ;-)

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Di 3. Okt 2017, 08:50
von Nomen Nescio
Ger9374 hat geschrieben:(03 Oct 2017, 00:11)

Wie hat ein Hitler Darsteller es so treffend Richtung Frau Merkel ausgesprochen: Sie hat die Ausstrahlung einer Trauerweide!
So sind auch ihre Reden, mitreißend wie das Wort zum Sonntag!
es gibt menschen die haben die gabe des worts. sind es politiker, dann können es populisten sein. beurteile einen nach seinen taten.
daneben, vermutlich ist ihre erziehung geprägt durchs »wort zum sonntag«. ;)

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Di 3. Okt 2017, 09:34
von H2O
Nomen Nescio hat geschrieben:(03 Oct 2017, 08:50)

es gibt menschen die haben die gabe des worts. sind es politiker, dann können es populisten sein. beurteile einen nach seinen taten.
daneben, vermutlich ist ihre erziehung geprägt durchs »wort zum sonntag«. ;)
Ich werfe der Kanzlerin nicht vor, daß sie nun einmal nicht im Stechschritt vorwärtsmarschiert, sondern sich aus guten Gründen lieber in Trippelschritten im Halbdunkel voran bewegt. Die großen Entwürfe erwarte ich von ihr nicht, wohl aber stetigen Fortschritt. Wenn sie es einmal mit dem großen Wurf versucht hatte, etwa Kernenergie oder Flüchtligsaufnahme, dann ist das erkennbar daneben gelungen... jedenfalls in der Wahrnehmung der Mehrheiten.

Am besten macht sie die kommenden 4 Jahre genau so weiter wie in den vergangenen 12 Jahren!

Re: Macron und die Folgen

Verfasst: Mi 4. Okt 2017, 20:17
von Senexx
Draghi hält Macrons Staat über Wasser, in dem er die Regeln verletzt

https://www.welt.de/finanzen/article169 ... rzugt.html

Es wird immer schlimmer.