Macron und die Folgen

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Senexx

Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Senexx »

pikant hat geschrieben:(14 Sep 2017, 09:46)

Politik wird nicht auf der Strasse gemacht, sondern in der Nationalversammlung.
Es gibt ein Demonstrationsrecht, so unberechtigt Ihnen das auch scheinen mag.

Und Macron hat die Reform per Dekret ins Werk gesetzt. Vor einer offenen Debatte im Parlament hatte er Angst.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von pikant »

Senexx hat geschrieben:(14 Sep 2017, 13:41)

Es gibt ein Demonstrationsrecht, so unberechtigt Ihnen das auch scheinen mag.

.
das eine schliesst das andere nicht aus.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Alter Stubentiger »

Senexx hat geschrieben:(13 Sep 2017, 23:24)

Massenproteste gegen Macrons Arbeitsmarktreformen: Die Gewerkschaften sprechen von 500000, die Polizei von 230000 Protestierern

http://www.lemonde.fr/les-decodeurs/art ... 55770.html

Melenchon sagt, das sei erst die Ouverture.
Davon sollte Macron sich nicht beeindrucken lassen. Die französischen Gewerkschaften leben im Wolkenkuckucksheim. Die blockieren seit Ewigkeiten jede Reform. Deshalb geht es Frankreich so schlecht. Investoren machen einen Bogen um Frankreich. Dabei meine ich nicht Finanz-Heuschrecken sondern echte Firmen.

Vor der Agenda 2010 standen Frankreich und Deutschland in etwa gleich in der Wirtschaft. Dann ging es in D. bergauf und in Frankreich bergab.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Senexx »

OECD über Frankreichs Misere.

https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... telle.html

In Großen und Ganzen das, was ich schon immer sage. Zu hohe Staatsausgaben, zu niedriges Rentenalter, mieses Bildungssystem, vor allem bei der beruflichen Bildung.

Bisher ist nicht erkennbar, dass Macron auch nur eines der Probleme ernsthaft anpackt.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(14 Sep 2017, 13:41)

Es gibt ein Demonstrationsrecht, so unberechtigt Ihnen das auch scheinen mag.

Und Macron hat die Reform per Dekret ins Werk gesetzt. Vor einer offenen Debatte im Parlament hatte er Angst.
Mein Eindruck: Nicht Angst, sondern keine Lust, sich ewig und drei Tage die abgedroschenen linken Parolen anhören zu müssen.... oder kommt von der Seite einmal etwas Konstruktives, Staatstragendes? Vertane Zeit! Wozu hat er diese Mehrheiten gewonnen? Doch wohl zum Machen!
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(15 Sep 2017, 06:49)

OECD über Frankreichs Misere.

https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... telle.html

In Großen und Ganzen das, was ich schon immer sage. Zu hohe Staatsausgaben, zu niedriges Rentenalter, mieses Bildungssystem, vor allem bei der beruflichen Bildung.

Bisher ist nicht erkennbar, dass Macron auch nur eines der Probleme ernsthaft anpackt.
Von Mao Tse Tung habe ich vor 50 Jahren gelernt, daß man einen Kuchen stückweise essen muß. Man wird scheitern, wenn man den ganzen Kuchen auf einmal in den Mund schieben will.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von H2O »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(14 Sep 2017, 15:58)

Davon sollte Macron sich nicht beeindrucken lassen. Die französischen Gewerkschaften leben im Wolkenkuckucksheim. Die blockieren seit Ewigkeiten jede Reform. Deshalb geht es Frankreich so schlecht. Investoren machen einen Bogen um Frankreich. Dabei meine ich nicht Finanz-Heuschrecken sondern echte Firmen.

Vor der Agenda 2010 standen Frankreich und Deutschland in etwa gleich in der Wirtschaft. Dann ging es in D. bergauf und in Frankreich bergab.
Das ist wohl so; aber man könnte dann tatsächlich auf den Gedanken kommen, daß es in Frankreich bergab ging, weil es in Deutschland bergauf ging. Oder hat Frankreich in der Folge Blödsinnsregelungen erfunden, um die eigene Wirtschaft matt zu setzen? Haben Sie da Einblicke?
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Nomen Nescio »

macrons regierung hat ein gesetzentwurf worin steht daß schüler ihre handys einliefern müssen bevor sie eine klasse betreten.

weiter will er für kinder der banlieus die größe der klassen halbieren und mehr und bessere lehrer dort anstellen.
jedes jahr verlassen jetzt ± 100.000 kinder die schule obwohl sie kaum eine ahnung von orthographie und rechnen haben.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Senexx »

LOL.

Das ist typisch Frankreich.

Noch in den 70ern konnte ein französischer Kultusminister auf die Uhr schauen und sagen: "Heute ist Dienstag, 11.20 h. Gerade haben alle 7. Klassen Geschichte."
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

H2O hat geschrieben:(15 Sep 2017, 08:28)

Oder hat Frankreich in der Folge Blödsinnsregelungen erfunden, um die eigene Wirtschaft matt zu setzen?
Man erinnere sich nur an die rigorose Umsetzung der 35-Stundenwoche.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von pikant »

Nomen Nescio hat geschrieben:(15 Sep 2017, 10:01)

macrons regierung hat ein gesetzentwurf worin steht daß schüler ihre handys einliefern müssen bevor sie eine klasse betreten.

weiter will er für kinder der banlieus die größe der klassen halbieren und mehr und bessere lehrer dort anstellen.
jedes jahr verlassen jetzt ± 100.000 kinder die schule obwohl sie kaum eine ahnung von orthographie und rechnen haben.
alles verneunftig!

2/3 der Fransosen haben uebrigens in einer Umfrage den Aktionstag der Gewerkschaften gegen Macron als Flop bezeichnet.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Alter Stubentiger »

H2O hat geschrieben:(15 Sep 2017, 08:28)

Das ist wohl so; aber man könnte dann tatsächlich auf den Gedanken kommen, daß es in Frankreich bergab ging, weil es in Deutschland bergauf ging. Oder hat Frankreich in der Folge Blödsinnsregelungen erfunden, um die eigene Wirtschaft matt zu setzen? Haben Sie da Einblicke?
Etwas. Kenn einen französischen Unternehmer der in der Tat die französische Bürokratie verflucht die ihm viel überflüssige Arbeit macht. Und Macron hat als Minister schon angefangen den Wildwuchs zurückzuschneiden. Jetzt hofft der gute Mann natürlich das es so weiter geht.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von H2O »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(15 Sep 2017, 10:39)

Man erinnere sich nur an die rigorose Umsetzung der 35-Stundenwoche.
Gab es das nicht auch bei uns? Kam für mich leider :) nie in Betracht; da war einfach zu viel zu tun... aber im Industriebereich in der Fertigung....? Arbeiten seitdem alle Franzosen nur 35 Wochenstunden?
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von H2O »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(15 Sep 2017, 16:04)

Etwas. Kenn einen französischen Unternehmer der in der Tat die französische Bürokratie verflucht die ihm viel überflüssige Arbeit macht. Und Macron hat als Minister schon angefangen den Wildwuchs zurückzuschneiden. Jetzt hofft der gute Mann natürlich das es so weiter geht.
Dieses Lied über unsinnige Arbeit durch Bürokratie kommt mir aber sehr bekannt vor. Das Lied ist doch fast zur Mittelstandshymne geworden. Von Präsident Macrons Plänen könnten sich unsere Wirtschaftspolitiker eine dicken Scheibe abschneiden.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Senexx »

H2O hat geschrieben:(15 Sep 2017, 18:14)Von Präsident Macrons Plänen könnten sich unsere Wirtschaftspolitiker eine dicken Scheibe abschneiden.
Von was genau?
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(15 Sep 2017, 18:33)

Von was genau?
Geht aus dem Kontext hervor; gemeint sind seine Bemühungen, die wuchernde Bürokratie in der Arbeitswelt zurück zu schneiden. Die SPD hat alle möglichen Wohltaten erfunden, die dem kleinen und mittlerem Betrieb einen Haufen Antragsarbeit und Berichtsarbeit bescheren. Ein Großbetrieb kann das leisten, weil er über entsprechende Fachabteilungen verfügt. Der kleine Unternehmer muß das alles allein erledigen, anstatt sich um seine Kunden und den Fortschritt der Arbeiten zu kümmern.

Solche Klagen sind doch sehr bekannt und sie kommen mir in Verbindung mit den Anstrengungen des Präsidenten Macron vertraut vor. Also tut man sich zusammen, prüft wodurch kleine und mittlere Unternehmen belästigt werden und entrümpelt Entbehrliches. Das wäre auch gleich ein Beitrag zur Harmonisierung der beiden Arbeitswelten in D & F.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Senexx »

H2O hat geschrieben:(15 Sep 2017, 18:57)

Geht aus dem Kontext hervor; gemeint sind seine Bemühungen, die wuchernde Bürokratie in der Arbeitswelt zurück zu schneiden. Die SPD hat alle möglichen Wohltaten erfunden, die dem kleinen und mittlerem Betrieb einen Haufen Antragsarbeit und Berichtsarbeit bescheren. Ein Großbetrieb kann das leisten, weil er über entsprechende Fachabteilungen verfügt. Der kleine Unternehmer muß das alles allein erledigen, anstatt sich um seine Kunden und den Fortschritt der Arbeiten zu kümmern.

Solche Klagen sind doch sehr bekannt und sie kommen mir in Verbindung mit den Anstrengungen des Präsidenten Macron vertraut vor. Also tut man sich zusammen, prüft wodurch kleine und mittlere Unternehmen belästigt werden und entrümpelt Entbehrliches. Das wäre auch gleich ein Beitrag zur Harmonisierung der beiden Arbeitswelten in D & F.
weiter so, senexx
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Ger9374 »

Eine übergewichtige Bürokratie hemmt die Wirtschaft durch gängelnde Regeln. Eine effiziente
Verwaltung lockt Firmen und Handwerk mit massgeschneiderter Infrastruktur und gutem Angebot an Arbeitskräften.
Deutschland hat da manchmal noch einiges zu verbessern. Alleine das Steuerrecht fordert von so manchem Firmengründer das er teure Beratung in Anspruch nehmen muss. Beratung für Existenzgründer die ersten Jahre sollte auch so manche Stadt kostenfrei anbieten können.
Als Starterpaket sozusagen!
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Senexx »

Ger9374 hat geschrieben:(16 Sep 2017, 22:37)

Eine übergewichtige Bürokratie hemmt die Wirtschaft durch gängelnde Regeln. Eine effiziente
Verwaltung lockt Firmen und Handwerk mit massgeschneiderter Infrastruktur und gutem Angebot an Arbeitskräften.
Deutschland hat da manchmal noch einiges zu verbessern. Alleine das Steuerrecht fordert von so manchem Firmengründer das er teure Beratung in Anspruch nehmen muss. Beratung für Existenzgründer die ersten Jahre sollte auch so manche Stadt kostenfrei anbieten können.
Als Starterpaket sozusagen!
Was hat das mit Macron zu tun?
Ger9374

Rwe: Macron und die Folgen

Beitrag von Ger9374 »

Senexx hat geschrieben:(17 Sep 2017, 02:22)

Was hat das mit Macron zu tun?
Der hat garantiert dieselbe Bürokratie die man zurück fahren muss.
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Re: Rwe: Macron und die Folgen

Beitrag von Senexx »

Ger9374 hat geschrieben:(17 Sep 2017, 02:50)

Der hat garantiert dieselbe Bürokratie die man zurück fahren muss.
Das ist also eine Vermutung Ihrerseits.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(16 Sep 2017, 22:37)

Eine übergewichtige Bürokratie hemmt die Wirtschaft durch gängelnde Regeln. Eine effiziente
Verwaltung lockt Firmen und Handwerk mit massgeschneiderter Infrastruktur und gutem Angebot an Arbeitskräften.
Deutschland hat da manchmal noch einiges zu verbessern. Alleine das Steuerrecht fordert von so manchem Firmengründer das er teure Beratung in Anspruch nehmen muss. Beratung für Existenzgründer die ersten Jahre sollte auch so manche Stadt kostenfrei anbieten können.
Als Starterpaket sozusagen!
Das wäre jetzt erst einmal ein Vorschlag, daß der Staat doch gefälligst selbst diese Verwaltungsarbeit machen sollte, wenigstens für Existenzgründer und kleine Betriebe. Wie ich unsere Verwaltungen einschätze, müßte dann erst einmal eine gar nicht abschätzbare Anzahl von Fachpersonal eingestellt und ausgebildet werden. Fände ich aber über alles gesehen gerecht, dann dann trägt der Verursacher der Verwaltungsarbeit auch den Aufwand dadurch selbst. Ist ja auch zu bequem, eine gute Idee von Dritten dann abarbeiten zu lassen. ;) Bestimmt wäre so gesehen so manche Vorschrift nie erlassen worden. :D

Fast möchte ich wetten, daß diese Regelungswut in Frankreich genauso um sich gegriffen hat. Da könnten sich zwei Partner erst einmal gemeinsam ausweinen und dann zur Tat schreiten.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Senexx »

Macron glaubt, wenn Merkel mit der FDP koaliert, sei er tot.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/m ... 01820.html

Allemal ein Grund, FDP zu wählen.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Alpha Centauri »

H2O hat geschrieben:(17 Sep 2017, 18:44)

Das wäre jetzt erst einmal ein Vorschlag, daß der Staat doch gefälligst selbst diese Verwaltungsarbeit machen sollte, wenigstens für Existenzgründer und kleine Betriebe. Wie ich unsere Verwaltungen einschätze, müßte dann erst einmal eine gar nicht abschätzbare Anzahl von Fachpersonal eingestellt und ausgebildet werden. Fände ich aber über alles gesehen gerecht, dann dann trägt der Verursacher der Verwaltungsarbeit auch den Aufwand dadurch selbst. Ist ja auch zu bequem, eine gute Idee von Dritten dann abarbeiten zu lassen. ;) Bestimmt wäre so gesehen so manche Vorschrift nie erlassen worden. :D

Fast möchte ich wetten, daß diese Regelungswut in Frankreich genauso um sich gegriffen hat. Da könnten sich zwei Partner erst einmal gemeinsam ausweinen und dann zur Tat schreiten.

Der Staat macht zu viele Vorschriften und die liberale Kritik an dieser Regelungswut ( samt undurchsichtigen Behörden Dschungel nicht nur in DE) teile ich durchaus
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von H2O »

Alpha Centauri hat geschrieben:(17 Sep 2017, 22:24)

Der Staat macht zu viele Vorschriften und die liberale Kritik an dieser Regelungswut ( samt undurchsichtigen Behörden Dschungel nicht nur in DE) teile ich durchaus
Mir ging es noch mehr darum, daß der Verursacher von Verwaltungsaufwand auch die Arbeit dazu übernehmen sollte. Dann ginge er vermutlich nach einigem Lehrgeld zögerlicher mit "dringend notwendigen" Regeln um. "Aus anderer Leute Haut ist gut Riemen schneiden!"
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(17 Sep 2017, 22:03)

Macron glaubt, wenn Merkel mit der FDP koaliert, sei er tot.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/m ... 01820.html

Allemal ein Grund, FDP zu wählen.
Könnte den Gedanken an eine GroKo stärken, denn die Kanzlerin will ganz sicher nicht die EU zum Einsturz bringen.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Senexx »

Macrons Vorstellungen bringen die EU zum Einsturz.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(18 Sep 2017, 04:08)

Macrons Vorstellungen bringen die EU zum Einsturz.
Sicher ist es kein gutes Geschäftsmodell Europa, wenn man D als auf jeden Fall für Schulden und Wohltätigkeit ausguckt. Dabei wäre D bestimmt ganz allein mit seinem Idealismus. Jeder kühle Rechner wird da auf "Nein, danke!" umschalten. Dazu wird Finanzminister Schäuble gebraucht: Glühender Europäer, aber doch nicht blöd.

Verhandelbar sind Konzepte, die Gegenleistungen enthalten. An der Stelle würde ich deutsche Vorschläge erwarten, die sowohl die Interessen von F & Cie. bedienen als auch deutsche Interessen und die unserer Gesinnungspartner A, L, B, NL, FIN, Balten etwa auf dem Gebiet der Wirtschaft und der Sicherheit. Nun lassen wir Präsident Macron erst einmal reden und machen, damit überhaupt über etwas verhandelt werden kann.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Senexx »

Die Sozialisten verkaufen ihren Parteisitz in der Rue de Solferino. Interessenten hier im Forum, sind aufgefordert Gebote abzugeben. Gute Lage im 7. Arrondissement in zentrumsnaher Lage, 3000 qm Fläche. Kein Mindestpreis, um nicht Deppen abzuschrecken, die aus Naivität viel zu hohe Gebote abgeben.

http://www.lemonde.fr/politique/article ... 23448.html

Die Sozialisten weisen Spekulationen nicht zurück, die von einer Kaufpreiserwartung von 40 bis 70 Millionen Euro ausgehen.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(19 Sep 2017, 21:16)

Die Sozialisten verkaufen ihren Parteisitz in der Rue de Solferino. Interessenten hier im Forum, sind aufgefordert Gebote abzugeben. Gute Lage im 7. Arrondissement in zentrumsnaher Lage, 3000 qm Fläche. Kein Mindestpreis, um nicht Deppen abzuschrecken, die aus Naivität viel zu hohe Gebote abgeben.

http://www.lemonde.fr/politique/article ... 23448.html

Die Sozialisten weisen Spekulationen nicht zurück, die von einer Kaufpreiserwartung von 40 bis 70 Millionen Euro ausgehen.
Nach dem Verkauf können die Sozialisten dann ein großes Bürgerfest feiern, mit den Hiller-Girls und halben Hähnchen für alle!

Ich vermute einmal, daß die Sozialisten nicht nur bei den letzten Wahlen einen tüchtigen Verlust hin zu nehmen hatten, sondern daß auch viele Mitglieder in dieser Partei nicht mehr ihre politische Heimat sehen.

Derzeit sieht es so aus, als ob Frau LePen auch politisch im Abseits gelandet ist, und daß sich der Front National in mehrere kleinere Bewegungen zerlegt.

Das halte ich für sehr begrüßenswerte Folgen der Wahlkampagne der La République en Marche besser als La République mâche...
Zuletzt geändert von H2O am Mi 20. Sep 2017, 08:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Senexx »

H2O hat geschrieben:(20 Sep 2017, 08:41)

Nach dem Verkauf können die Sozialisten dann ein großes Bürgerfest feiern, mit den Hiller-Girls und halben Hähnchen für alle!
Wenn, dann Coq-au-vin. Halbe Hähnchen sind für Nationen ohne Esskultur.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(20 Sep 2017, 08:45)

Wenn, dann Coq-au-vin. Halbe Hähnchen sind für Nationen ohne Esskultur.
Vive la barbarie! Sie wissen ja: Magret de canard de barbarie....
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Nomen Nescio »

H2O hat geschrieben:(20 Sep 2017, 08:41)

Derzeit sieht es so aus, als ob Frau LePen auch politisch im Abseits gelandet ist, und daß sich der Front National in mehrere kleinere Bewegungen zerlegt.
:?: :?:
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(20 Sep 2017, 09:19)

:?: :?:
Ich habe jetzt nicht gleich die Quelle wiedergefunden, in der sinngemäß Folgendes berichtet wurde: Frau LePen sei nach der sehr klaren Wahlniederlage in der Präsidentschaftswahl und in den Parlamentswahlen lange Wochen aus der Öffentlichkeit verschwunden. Nun versuche sie wieder, Tritt zu fassen, stelle aber fest, daß die Parteigenossen sich nicht gerade um sie scharen. In der Partei seien neue Leute am Werk, die dabei seien, den Front National zu zerlegen.

Da ich gar nicht so sehr viele Zeitungen lese, nehme ich an, daß mir die Nachricht entweder in Rzeczpospolita oder in DIE ZEIT begegnet ist. Da muß ich eben suchen.

Oder wie ist es vorläufig hiermit? https://www.welt.de/politik/ausland/art ... e-Pen.html
Oder hiermit? http://www.vol.at/ein-tiefer-riss-geht- ... 1438235488
Zuletzt geändert von H2O am Mi 20. Sep 2017, 09:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Nomen Nescio »

H2O hat geschrieben:(20 Sep 2017, 09:48)

Ich habe jetzt nicht gleich die Quelle wiedergefunden, in der sinngemäß Folgendes berichtet wurde: Frau LePen sei nach der sehr klaren Wahlniederlage in der Präsidentschaftswahl und in den Parlamentswahlen lange Wochen aus der Öffentlichkeit verschwunden. Nun versuche sie wieder, Tritt zu fassen, stelle aber fest, daß die Parteigenossen sich nicht gerade um sie scharen. In der Partei seien neue Leute am Werk, die dabei seien, den Front National zu zerlegen.

Da ich gar nicht so sehr viele Zeitungen lese, nehme ich an, daß mir die Nachricht entweder in Rzeczpospolita oder in DIE ZEIT begegnet ist. Da muß ich eben suchen.

Oder wie ist es vorläufig hiermit? https://www.welt.de/politik/ausland/art ... e-Pen.html
jedenfalls schon bedankt.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Ger9374 »

Macron hat sich vor der UN eindeutig zum Klimaabkommen und für weitere Gespräche mit dem Iran ausgesprochen( Nordkorea auch?)
Damit steht er weiter zu der Politik mit Deutschland .
Trump isoliert und greift weiter Verbal an.
Israel klatscht wohl als einer der wenigen Nationen.
Eine neue Achse des bösen mit Nordkorea und dem Iran wird da herbeigeredet.

Die Welt wird immer weiter verbal radikalisiert!
Als wenn es nur Gute und Schurkenstaaten gäbe!
Wie Naiv dieser Trump doch ist!!
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(20 Sep 2017, 13:23)

Macron hat sich vor der UN eindeutig zum Klimaabkommen und für weitere Gespräche mit dem Iran ausgesprochen( Nordkorea auch?)
Damit steht er weiter zu der Politik mit Deutschland .
Trump isoliert und greift weiter Verbal an.
Israel klatscht wohl als einer der wenigen Nationen.
Eine neue Achse des bösen mit Nordkorea und dem Iran wird da herbeigeredet.

Die Welt wird immer weiter verbal radikalisiert!
Als wenn es nur Gute und Schurkenstaaten gäbe!
Wie Naiv dieser Trump doch ist!!
Wir müssen uns die Worte der Kanzlerin nach einigen sehr ernüchternden Gesprächen mit Präsident Trump & Co. vor Augen führen: "Die Zeiten, in denen wir uns auf unsere Partner bedenkenlos verlassen konnten, sind ein Stück weit Geschichte. Wir müssen künftig unsere Angelegenheiten selbst regeln."

Uns bleibt derzeit gar keine andere Wahl, als uns mit unseren französischen Partnern gemeinsam zu überlegen, wie wir Sicherheit und Wohlstand in Europa bewahren können. Die USA müssen wir dazu nicht um Rat bitten. Die USA haben sich zum Wettbewerber um "Märkte" gewandelt.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von yogi61 »

Emmanuel Macrons Albtraum ist wahr geworden: die Jamaikakoalition zeichnet sich ab, die FDP wird vermutlich mit in der Regierung sein. Vor den deutschen Bundestagswahlen soll der französische Präsident einem Besucher im Élysée-Palast gesteckt haben: „Wenn sich Merkel mit den Liberalen verbündet, dann bin ich tot.“ FDP-Chef Christian Lindner hat noch am Wahlabend wiederholt, woran er schon im Vorfeld keinen Zweifel gelassen hat: Dass es mit ihm keine Vertiefung der Währungsunion geben werde. Es ist seine „rote Linie“.

Die Liberalen sind strikt gegen die solidarische Vergemeinschaftung von Schulden. Sollte es zur Jamaikakoalition kommen, womöglich mit Lindner als Finanzminister, wäre das nicht der politische Tod Macrons, aber doch das Ende seiner ehrgeizigen Pläne einer Euro-Zonen-Reform.


https://www.welt.de/politik/ausland/art ... h-tot.html

Schwere Zeiten, auch für den französischen Präsidenten.
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https://www.youtube.com/watch?v=Ca9jtQhnjek
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Wähler »

yogi61 hat geschrieben:(25 Sep 2017, 17:35)
Emmanuel Macrons Albtraum ist wahr geworden: die Jamaikakoalition zeichnet sich ab, die FDP wird vermutlich mit in der Regierung sein. Vor den deutschen Bundestagswahlen soll der französische Präsident einem Besucher im Élysée-Palast gesteckt haben: „Wenn sich Merkel mit den Liberalen verbündet, dann bin ich tot.“ FDP-Chef Christian Lindner hat noch am Wahlabend wiederholt, woran er schon im Vorfeld keinen Zweifel gelassen hat: Dass es mit ihm keine Vertiefung der Währungsunion geben werde. Es ist seine „rote Linie“.
Die Liberalen sind strikt gegen die solidarische Vergemeinschaftung von Schulden. Sollte es zur Jamaikakoalition kommen, womöglich mit Lindner als Finanzminister, wäre das nicht der politische Tod Macrons, aber doch das Ende seiner ehrgeizigen Pläne einer Euro-Zonen-Reform.

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... h-tot.html
Schwere Zeiten, auch für den französischen Präsidenten.
Euro-Bonds sind doch schon lange keine Thema mehr. Ein europäischer Währungsfonds auf Grundlage des ESM soll es werden. Es geht auch um einen neuen Posten an der Spitze der EU-Finanz- und vielleicht auch Wirtschaftsminister. Ein Euro-Parlament und ein Euro-Haushalt wären eine Teilmenge des EU-Parlamentes und des EU-Haushaltes. All das wird ohne Veränderungen an den EU-Verträgen auf zwischennationaler Ebene ablaufen. Warum müssen deutsche Regionalpolitiker eigentlich immer das große Wort schwingen, ohne sich vorher umfassend in die politische Materie eingearbeitet zu haben.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Allenstein »

Macron scheint die FDP nicht zu kennen. Was diese Partei im Wahlkampf verspricht hat nichts mit dem zu tun, was sie politisch macht, sobald ihr Posten und Machbeteiligung winken.

Von 2009 bis 2013 hat die FDP als Regierungspartei auch Milliarden deutscher Steuergelder für Griechenland-Rettungspakete und ESM verbrannt.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von H2O »

Wähler hat geschrieben:(25 Sep 2017, 17:42)

Euro-Bonds sind doch schon lange keine Thema mehr. Ein europäischer Währungsfonds auf Grundlage des ESM soll es werden. Es geht auch um einen neuen Posten an der Spitze der EU-Finanz- und vielleicht auch Wirtschaftsminister. Ein Euro-Parlament und ein Euro-Haushalt wären eine Teilmenge des EU-Parlamentes und des EU-Haushaltes. All das wird ohne Veränderungen an den EU-Verträgen auf zwischennationaler Ebene ablaufen. Warum müssen deutsche Regionalpolitiker eigentlich immer das große Wort schwingen, ohne sich vorher umfassend in die politische Materie eingearbeitet zu haben.
Man muß die morgige Rede des französischen Präsidenten erst einmal ganz nüchtern abklopfen auf das, was neue Vorschläge sind, und auf schon öfter vorgetragene Versuche, ohne politische Verpflichtungen der bekannten Nutznießer, Mittel aus den gesunden Eurostaaten in die lässig angekränkelten Eurostaaten zu verschieben.

Ohne verbindliche politische Verpflichtung zur gemeinschaftlichen Haushaltskontrolle und notfalls -sperre würde ich auch nicht mehr in weitere Vorleistungen für eine europäische Föderation einsteigen. So hatte ich aber die schon von Präsident Mitterand vorgeschlagene Finanz- und Wirtschaftsregierung der Euro-Gruppe verstanden: Mit Durchgriff in die nationalen Haushalte.

Der übergeordnete Durchgriff wäre dann ein sehr großer Sprung nach vorn zu einer europäischen Föderation. Insofern blicke ich der morgigen Rede Macrons sehr gespannt entgegen.
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H2O
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von H2O »

In radio france international (RFI) habe ich gefunden, daß Präsident Macron seine Rede heute, 26. September 2017, nachmittags vor einer Versammlung junger Leute in der Sorbonne halten wird. Hat jemand die genaue Zeit zur Hand... und wird diese Ansprache über seine Vorstellungen zur Zukunft der Euro-Gruppe weltweit übertragen? Auf die Schnelle konnte ich keine Programmseite von RFI finden.

Doch, das Programm von RFI gibt es unter L'Hebdo; aber die mit viel Tamtam angekündigte Ansprache ist kein Programmpunkt in Accents d'Europa. Merkwürdig!
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frems
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(26 Sep 2017, 10:23)

In radio france international (RFI) habe ich gefunden, daß Präsident Macron seine Rede heute, 26. September 2017, nachmittags vor einer Versammlung junger Leute in der Sorbonne halten wird. Hat jemand die genaue Zeit zur Hand... und wird diese Ansprache über seine Vorstellungen zur Zukunft der Euro-Gruppe weltweit übertragen? Auf die Schnelle konnte ich keine Programmseite von RFI finden.

Doch, das Programm von RFI gibt es unter L'Hebdo; aber die mit viel Tamtam angekündigte Ansprache ist kein Programmpunkt in Accents d'Europa. Merkwürdig!
15 Uhr. Ob es einen Livestream gibt, weiß ich nicht. Würde es auf YouTube zu entsprechender Zeit versuchen.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(26 Sep 2017, 10:46)

15 Uhr. Ob es einen Livestream gibt, weiß ich nicht. Würde es auf YouTube zu entsprechender Zeit versuchen.
Vielen Dank für den Hinweis; angekündigt ist der livestream jedenfalls nicht bei RFI. Um 15 Uhr werde ich mein Glück versuchen-.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(26 Sep 2017, 12:03)

Vielen Dank für den Hinweis; angekündigt ist der livestream jedenfalls nicht bei RFI. Um 15 Uhr werde ich mein Glück versuchen-.
Und? Fündig geworden? Ich hatte leider keine Zeit, um nach einem Livestream zu suchen, aber die Zusammenfassungen klingen recht interessant.
Er schlug unter anderem ein gemeinsames Verteidigungsbudget, eine EU-Asylbehörde, eine europäische Anti-Terror-Staatsanwaltschaft und eine Geheimdienstakademie für die EU vor. [...] Macron warb auch für einen neuen Anlauf für eine Finanztransaktionssteuer für alle EU-Mitglieder.
https://www.welt.de/newsticker/news1/ar ... e-vor.html

Viel deutlicher kann man sich kaum für mehr Europa einsetzen.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Senexx »

Macron hat wieder einmal die alten Kamellen hervorgeholt, leicht variiert: Einen Finanzminister für die Eurozone, ein gemeinsames Budget der Eurozone und eine demokratische Kontrolle, sprich ein Parlament, in dem die Weicheuroländer die anderen überstimmen und ausbeuten.

http://www.lemonde.fr/europe/article/20 ... _3214.html

Dieses Mal könnte er gewinnen. Denn in der Jamaikakoalition sitzen dann Grüne und genug christdemokratische Dummköpfe, um sich auf eine Weichenstellung in dieser Richtung einzulassen. Und die FDP ist sowieso nur ein Papiertiger.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Europa2050 »

frems hat geschrieben:(26 Sep 2017, 17:06)

Und? Fündig geworden? Ich hatte leider keine Zeit, um nach einem Livestream zu suchen, aber die Zusammenfassungen klingen recht interessant.

Er schlug unter anderem ein gemeinsames Verteidigungsbudget, eine EU-Asylbehörde, eine europäische Anti-Terror-Staatsanwaltschaft und eine Geheimdienstakademie für die EU vor. [...] Macron warb auch für einen neuen Anlauf für eine Finanztransaktionssteuer für alle EU-Mitglieder.

https://www.welt.de/newsticker/news1/ar ... e-vor.html

Viel deutlicher kann man sich kaum für mehr Europa einsetzen.
Für mich sind das tatsächlich Punkte, die gemeinschaftlich besser im Griff zu kriegen sind, als auf nationaler Basis.
Da kommt der Mehrwert der Union wirklich zum Tragen.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von frems »

Senexx hat geschrieben:(26 Sep 2017, 17:52)

Macron hat wieder einmal die alten Kamellen hervorgeholt, leicht variiert: Einen Finanzminister für die Eurozone, ein gemeinsames Budget der Eurozone und eine demokratische Kontrolle, sprich ein Parlament, in dem die Weicheuroländer die anderen überstimmen und ausbeuten.

http://www.lemonde.fr/europe/article/20 ... _3214.html

Dieses Mal könnte er gewinnen. Denn in der Jamaikakoalition sitzen dann Grüne und genug christdemokratische Dummköpfe, um sich auf eine Weichenstellung in dieser Richtung einzulassen. Und die FDP ist sowieso nur ein Papiertiger.
Die FDP ist ja auch pro- und nicht antieuropäisch. Wer von den Strukturen Europas wenig versteht, neigt natürlich schnell dazu, das Unbekannte, Fremde, Neue zunächst abzulehnen und überall nur Böses zu wittern. Bringt in der realen Politik aber nichts.
Europa2050 hat geschrieben:
Für mich sind das tatsächlich Punkte, die gemeinschaftlich besser im Griff zu kriegen sind, als auf nationaler Basis.
Da kommt der Mehrwert der Union wirklich zum Tragen.
Dürften die meisten relevanten Mitgliedsstaaten auch mittragen. Vor über fünf Jahren haben Länder wie Spanien und Italien ja bereits ähnliche Vorschläge eingebracht, die aber damals von Schwarz-Gelb (insb. CSU) abgelehnt wurden. Mittlerweile jammert selbst ein Seehofer, dass man solche Institutionen noch nicht hat. Chancen stehen also gar nicht so schlecht, vor allem nach den vielen Klatschen für Rechtspopulisten in letzter Zeit.
Labskaus!

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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Ger9374 »

Nur die einführung der € bonds , also auch die vergemeinschaftung von Schulden stösst mir auf.
Party für einige, schulden für alle!?
Das muss klar abgegrenzt sein.
Alles andere Macron mutig , visionär
Merkel schisser wie immer!
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H2O
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(26 Sep 2017, 17:06)

Und? Fündig geworden? Ich hatte leider keine Zeit, um nach einem Livestream zu suchen, aber die Zusammenfassungen klingen recht interessant.


https://www.welt.de/newsticker/news1/ar ... e-vor.html

Viel deutlicher kann man sich kaum für mehr Europa einsetzen.
Nein, hat nicht geklappt; war aber nicht die Schuld von RFI, sondern die Schuld von Hellmann Logistik. Die mußten pünktlich um 15:00 eine Küchenplatte liefern. Ich bin derzeit in Pommern auf dem platten Lande zu Hause, und da stelle ich unser Haus so nach und nach von Behelfsmöbeln aus dem Sperrmüll auf passendere Möbel um.

In der Nacht habe ich dann DLF abgehört... geht ja mit Smartphone am WLAN weltweit. Leider nur Kommentare dazu; von der Ansprache dann die üblichen Ausschnitte, jetzt auch in den t-online-Nachrichten. Finde ich schade, und eins meiner europäischen Anliegen wäre schon eine gemeinsame Nachrichtenagentur, die solche Ereignisse von europäischem Belang im Original zugänglich macht... meinetwegen mit deutscher oder französischer oder italienischer oder spanischer oder polnischer Übersetzung. Wobei mich jetzt die französische Übersetzung besonders interessieren würde... :D

Ich meine, daß das was ich mithören konnte, wirklich ausgedeutet und dann auch mit der Bitte um Aufklärung im öffentlichen Gespräch erläutert werden müßte.

Wenn es heißt, daß die Eurozone ein gemeinsames Budget aufbauen sollte, mit einem gemeinsamen Finanzminister und einem Parlament, dann erhebt sich für mich die Frage, wie der Finanzminister in die europäischen Partnerstaaten hineinwirken darf und soll. Postwendend kam doch von den üblichen Verdächtigen die Bewertung, daß erneut der Versuch gemacht werde, unter französischer Führung Deutschland zur Melkkuh für unsolide wirtschaftende Partnerstaaten zu mißbrauchen. Erst einmal glaube ich nicht, daß der Vorschlag letzten Endes so gemeint war; aber er läßt natürlich diese Bewertung zu. Da hätte ich mir erhöhte Genauigkeit erhofft, weil dieses Gemeckere ja nicht ganz neu ist.

Am Ende kam ja heraus, daß Macron vorschwebt, mit Investitionen aus diesem Budget die Jugendarbeitslosigkeit in den Südstaaten zu beseitigen. Da wären dann in einer offenen und freundschaftlichen Diskussion Gegenvorschläge zu prüfen, wie man diesem Staatsversagen sinnvoller entgegenwirken könnte. Denn natürlich ist zu befürchten, daß daraus eine Dauereinrichtung wird, mit der die anhaltende Mißwirtschaft der Südstaaten am Leben gehalten werden soll. Das kann nicht der Sinn einer freiwilligen Gemeinschaft sein.

Oder der Vorschlag, daß unsere Armeen offen sein sollten für EU-Inländer. Ok, und dann kann ein begabter deutscher Offizier in Frankreich bis in die höchsten Kommandoebenen aufsteigen? Oder sucht man so preiswertes Kanonenfutter für französische Interessen in aller Welt, etwa als neue Fremdenlegion? Auch diese sehr kritische Bewertung gab es. Ich glaube erneut, daß der Vorschlag Macrons ganz anders gemeint ist... aber bitte: Der Teufel steckt in den Einzelheiten. Da muß mehr Fleisch auf die Knochen gezogen werden.

Wirklich sofort nachvollziehbar fand ich den Vorschlag, die Wirtschaftsgesetze in D & F so weit zu harmonisieren, daß ab 2024 ein offener gemeinsamer Markt möglich wird, wo also Investoren sehr genau die Bedingungen vorfinden, die sie auch im bis dahin heimischen Markt gewöhnt sind. Dazu paßte auch Macrons Aufforderung, daß bis 2024 jeder der anwesenden Studierenden als 2. Fremdsprache wenigstens eine europäische Sprache zusätzlich zu seiner Muttersprache (und Englisch) beherrschen sollte. In einem offenen Markt und Arbeitsmarkt wird so etwas sicher auch zum Selbstläufer. Wieder fehlte die wichtige Einzelheit, wie denn dieser gemeinsame Wirtschaftsraum geführt werden soll: Gemeinsame Ministerien nach dem Muster AIRBUS, wie dann demokratisch legitimiert und kontrolliert?

Ich wünsche mir jetzt, daß die Koalitionsverhandlungen in Deutschland so geführt werden, daß daraus Vorschläge und Gegenvorschläge zu diesem umfassenden Plan abgeleitet werden können, so daß Deutschland sich nicht als bockender Partner lächerlich macht. Auch könnte man die irischen, niederländischen, italienischen, spanischen, portugiesischen, finnischen und litauischen Partner um Mitgestaltung bitten. Diese Partner müssen ja nicht gleich in die Paarbeziehung D&F einsteigen, aber ihre Meinungen sind dennoch wichtig mit Blick auf 2030 und später. Diese Bemühungen könnte die EU-Kommission voran treiben, oder auch die Kanzlerin, wenn sie dazu die Kraft finden sollte.
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