Betreibt die Schweiz Steuerspionage in Deutschland?

[frems]

Deutsche Politiker empört über Steuerspionage der Schweizer
Die Festnahme eines mutmaßlichen Schweizer Steuerspions löst auf deutscher Seite Entrüstung aus. Sollte sich der Verdacht bewahrheiten, fordern die Ersten diplomatische Konsequenzen.
https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... eizer.html

Einige Indizien sprechen klar dafür, aber solange es nicht bewiesen ist, sollte man sich mit handfesten Aussagen zurückhalten. Dennoch mal in die Runde: haltet Ihr das für wahrscheinlich? Und wenn ja, wie sollte die Regierung damit umgehen?

[H2O]

(30 Apr 2017, 19:09)

Deutsche Politiker empört über Steuerspionage der Schweizer
Die Festnahme eines mutmaßlichen Schweizer Steuerspions löst auf deutscher Seite Entrüstung aus. Sollte sich der Verdacht bewahrheiten, fordern die Ersten diplomatische Konsequenzen.
https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... eizer.html

Einige Indizien sprechen klar dafür, aber solange es nicht bewiesen ist, sollte man sich mit handfesten Aussagen zurückhalten. Dennoch mal in die Runde: haltet Ihr das für wahrscheinlich? Und wenn ja, wie sollte die Regierung damit umgehen?

Zustimmung zu Ihren Verfahrensvorschlägen; ein Kind liegt im Brunnen und man sollte kein Wasser nachschütten. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Schweizer Strafverfolgungsbehörden gegen die Bundesrepublik Deutschland ermitteln. Etwa, welche deutsche Staatsbürger denn Kontakte zu Schweizer Banken aufgenommen hatten, um deren gesetzwidriges Treiben mit deutschen Kundenkonten auf zu decken. Das wäre in der Tat ein ganz dicker Hund auf politischer Ebene, wo sich also die Interessen eines mafiös arbeitenden Bankwesens in die staatlichen Institutionen hinein gearbeitet haben.

Ich vermute eher, daß sich diese Banken-Mafia (dazu wird man dann wohl eine Schweizer Bezeichnung finden müssen) in Verfolgung und zum Schutz ihres verfehlten Geschäftsmodells unabhängig vom Schweizer Staat ans Werk gemacht hat. Der Vorgang muß sicher erst einmal gründlich ausgeleuchtet werden.

Völlig undenkbar erscheint die Beteiligung des Schweizer Staats natürlich auch wieder nicht, wenn wir an die ebenfalls anrüchige Werbung um Steuerstandorte denken, damit international aufgestellte Unternehmen innerhalb der EU praktisch steuerfrei wirtschaften können. Auch diese Praxis kam erst durch ...leaks ins öffentliche Bewußtsein. Denkbar also, daß sich die zugehörigen Steuerbehörden ans Werk machen, um diese Lecks ab zu dichten und die "Schuldigen" einer Art Femegericht zu zu führen.

Aber erst einmal gründlich aufklären, was da wirklich angerührt wurde. Wenn dann klar ist, was dort geschehen ist, dann ist es immer noch Zeit, den dicken Hammer kreisen zu lassen. Der BND hat also eine neue interessante Aufgabe erhalten.

[Joker]

Naja, deutsche Agenten der Finanzbehörden reisen mit Geldkoffern durch Europa ,diese werden Konspirativ an Typen übergeben die ihrerseits Datenträger mit illegalen Inhalten übergeben

Von daher ,Mal schön die Schnauze halten

[H2O]

(30 Apr 2017, 19:52)

Naja, deutsche Agenten der Finanzbehörden reisen mit Geldkoffern durch Europa ,diese werden Konspirativ an Typen übergeben die ihrerseits Datenträger mit illegalen Inhalten übergeben

Von daher ,Mal schön die Schnauze halten

Verbrechensbekämpfung ist eben etwas schwierig, wenn die Staftäter im Schutz durch das Ausland (beabsichtigt oder unbeabsichtigt) tätig werden.

Ja, richtig, wenn die Sache aufgeklärt sein sollte, dann empfehle ich ganz dringend, sehr laut und sehr deutlich "die Schnauze auf zu machen", wenn mit Wissen und Förderung durch das Ausland diese Form der Abwehr der Aufklärung von Straftaten betrieben wurde. Das wäre etwa so, als ob Terrorverdächtige im Ausland ihre Taten in Deutschland planten, und die ausländischen Behörden sich dieses Spiel achselzuckend ansähen und sie noch dabei unterstützten.

Der Normalfall wäre doch wohl, daß die Dienste befreundeter Staaten bei der Aufklärung und Vereitelung von Straftaten zusammen arbeiten, um solche Straftaten wirksam ab zu stellen. Dieser Grundsatz könnte durch politische Kumpanei verloren gegangen sein. Also untersuchen!

[John Galt]

Deutschland ist ein Schurkenstaat, die Schweiz sollte endlich die Kavallerie schicken.

[H2O]

(30 Apr 2017, 22:46)

Deutschland ist ein Schurkenstaat, die Schweiz sollte endlich die Kavallerie schicken.

Herzlich willkommen! Aber bitte warten bis zur schwäbisch-alemannischen Fastnacht.

[frems]

In Frankfurt am Main wurde ein 54-jähriger Schweizer festgenommen, der für den Nachrichtendienst seines Landes deutsche Steuerfahnder ausgeforscht haben soll. [..]

Die Festnahme des 54-jährigen Schweizers erfolgte laut Bundesanwaltschaft "wegen mutmaßlicher geheimdienstlicher Agententätigkeit" für "den Geheimdienst einer fremden Macht".

http://www.zeit.de/wirtschaft/2017-05/s ... tifizieren

Schon kurios, dass Daniel M. "jahrelang" in Deutschland Steuerfahnder ausspioniert haben soll und es keinem bisher auffiel.

Ein Vorwurf, der schwerwiegende Konsequenzen haben könnte. Nicht nur für Daniel M., dem eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren droht. Denn die Geheimdienste aus der Schweiz und Deutschland pflegen engste Kontakte, tauschen regelmässig Informationen aus. «Nun steht plötzlich der Vorwurf im Raum, dass der Schweizer Nachrichtendienst einen Agenten nach Deutschland schickte, um hier Steuerfahnder auszuspionieren. Das könnte das Verhältnis nachhaltig stören», sagt der Anwalt. [...]

Ursprünglich bekämpfte Daniel M. als Polizist die organisierte Kriminalität. Dann wechselte er in den Sicherheitsbereich einer Schweizer Grossbank – arbeitete gleichzeitig aber auch als freier Mitarbeiter für den NDB. Kurios: M. geriet 2015 auch schon in das Visier der Schweizer Behörden. Er soll Tausende Daten von Bankkunden gesammelt haben. Um diese an Dritte weiter zu verkaufen. Die Informationen, welche er anbot, stellten sich schliesslich als Fälschungen heraus. Unklar ist, ob M. wirklich Geld machen wollte. Oder einfach versuchte, mit dem Angebot mögliche Käufer zu entlarven.

http://www.blick.ch/news/schweiz/spiona ... 03471.html

[H2O]

(01 May 2017, 21:29)

http://www.zeit.de/wirtschaft/2017-05/s ... tifizieren

Schon kurios, dass Daniel M. "jahrelang" in Deutschland Steuerfahnder ausspioniert haben soll und es keinem bisher auffiel.


http://www.blick.ch/news/schweiz/spiona ... 03471.html

Ich gehe nach Durchlesen dieser verrückten Geschichte davon aus, daß der Spion diesen Teil seiner Aufgabe nur mit Wissen krimineller Bankmanager übernommen hat. Praktisch als Doppelagent. Wenn die Schweizer Regierung sich auf dieses mafiöse Geschäft eingelassen haben sollte, dann wäre sie ja Teil eines Betrugsgeschäfts. Glaube ich erst, wenn die Beweise dafür untrüglich vorliegen. Möglich ist natürlich (fast) alles!

[garfield336]

Ich weiss nicht was die Schweizer so da treiben, aber die deutsche Seite hat offensichtlich Spione im Einsatz, und bezahlt sogar Geld für Hehlerware.

[Provokateur]

(02 May 2017, 11:08)

Ich weiss nicht was die Schweizer so da treiben, aber die deutsche Seite hat offensichtlich Spione im Einsatz, und bezahlt sogar Geld für Hehlerware.

Die Spione werden freiwillig tätig.

Und da Daten keine Dinge sind, kann man sie nicht stehlen; somit fällt auch der Vorwurf der Hehlerei weg.

[3x schwarzer Kater]

(02 May 2017, 11:08)

und bezahlt sogar Geld für Hehlerware.

Diese Behauptung ist kompletter Unsinn.

[3x schwarzer Kater]

(02 May 2017, 11:20)

Und da Daten keine Dinge sind, kann man sie nicht stehlen; somit fällt auch der Vorwurf der Hehlerei weg.

vollkommen korrekt!

[garfield336]

(02 May 2017, 11:20)

Die Spione werden freiwillig tätig.

freiwillig? Naja immerhin werden sie dafür bezahlt.

[Provokateur]

(02 May 2017, 14:39)

freiwillig? Naja immerhin werden sie dafür bezahlt.

Hinterher. Es besteht kein Verhältnis zwischen den Lieferanten und Deutschland bis man sich handelseinig wird.

[H2O]

(02 May 2017, 11:08)

Ich weiss nicht was die Schweizer so da treiben, aber die deutsche Seite hat offensichtlich Spione im Einsatz, und bezahlt sogar Geld für Hehlerware.

Die Schweiz tut doch erst einmal gar nichts; sie kann ein Bankgeheimnis doch nicht zur Staatsaffäre aufblasen, wenn sie nicht zugleich dafür sorgt, daß die Banken keine Beihilfe zum Steuerbetrug leisten. Der Schweizer Staat als Helfershelfer von Steuerhinterziehern... das geht doch nicht gut.

Daß das tatsächlich einmal so war, das hat die Schweiz (oder ihre privaten Banken) sicher viel Geld gekostet. Man stelle sich die Peinlichkeit vor, daß ein Botschafter vorgeladen wird, dem man die Mitwirkung des Schweizer Staats beim Steuerbetrug seiner Banken unter die Nase reibt. Das sind immerhin mit hohen Strafen verfolgte Verbrechen.