Präsidentschaftswahl 2017 in Frankreich (1.Wahlgang)

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Präsidentschaftswahl 2017 in Frankreich (erster Wahlgang)

Umfrage endete am Sa 22. Apr 2017, 19:47

Nathalie Arthaud (Lutte ouvrière)
0
Keine Stimmen
François Asselineau (Union populaire républicaine)
0
Keine Stimmen
Jacques Cheminade (Solidarité et progrès)
0
Keine Stimmen
Nicolas Dupont-Aignan (Debout la France)
0
Keine Stimmen
François Fillon (Les Républicains)
0
Keine Stimmen
Benoît Hamon (Parti socialiste)
1
5%
Jean Lassalle (Résistons!)
0
Keine Stimmen
Marine Le Pen (Front National)
2
11%
Emmanuel Macron (En Marche!)
12
63%
Jean-Luc Mélenchon (La France insoumise)
4
21%
Philippe Poutou (Nouveau Parti anticapitaliste)
0
Keine Stimmen
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 19
pikant
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Re: Präsidentschaftswahl 2017 in Frankreich (1.Wahlgang)

Beitrag von pikant »

Kibuka hat geschrieben:(20 Apr 2017, 23:09)

Wenn Le Pen gewinnt, kann man sich erneut herzlichst bei den Gutmenschen bedanken. Diese Leute arbeiten seit Jahren daran, die EU zu Grabe zu tragen.

Gute Absichten gepaart mit Dummheit oder böse Absichten gepaart mit Intelligenz. Was ist schlimmer? Ich bin mir nicht mehr ganz sicher.

keine Sorge, Macron wird der neue Praesident und der ist ein feuriger Befuerworter der EU und will mehr Kompetenzen fuer diese, einen EU-Finanzminister und eine europaeische Armee.
Programm von Macron ist gut, habe es zu Hause und durchgelesen - erinnert mich an Schroeder mit seinem Reformpaket.
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H2O
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Re: Präsidentschaftswahl 2017 in Frankreich (1.Wahlgang)

Beitrag von H2O »

Alexyessin hat geschrieben:(21 Apr 2017, 09:39)

Da hat er recht. Melenchon ist korrekt.

Weil im Zweifel die liberalkonnies eher FN wählen als linksaußen.
Meinen Sie, daß diese Kreise eher die EU und den Euro verlassen würden als sich einem erneuten sozialistischen Versuch aus zu setzen? Bei Le Pen sind EU und Euro unverzüglich erledigt, bei Mélenchon würde es wohl mehr Ärger auf dem Weg dahin geben... :dead:
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Alexyessin
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Re: Präsidentschaftswahl 2017 in Frankreich (1.Wahlgang)

Beitrag von Alexyessin »

H2O hat geschrieben:(21 Apr 2017, 10:28)

Meinen Sie, daß diese Kreise eher die EU und den Euro verlassen würden als sich einem erneuten sozialistischen Versuch aus zu setzen? Bei Le Pen sind EU und Euro unverzüglich erledigt, bei Mélenchon würde es wohl mehr Ärger auf dem Weg dahin geben... :dead:
Ja, das meine ich durchaus.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
Mia glangt das i woas das i kennt wenn i woin dadat
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firlefanz11
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Re: Präsidentschaftswahl 2017 in Frankreich (1.Wahlgang)

Beitrag von firlefanz11 »

pikant hat geschrieben:(21 Apr 2017, 09:44)
keine Sorge, Macron wird der neue Praesident
Den Satz halte ich Dir spätestens am 8.5. noch mal vor... :D
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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firlefanz11
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Re: Präsidentschaftswahl 2017 in Frankreich (1.Wahlgang)

Beitrag von firlefanz11 »

Kibuka hat geschrieben:(20 Apr 2017, 23:09)
Wenn Le Pen gewinnt, kann man sich erneut herzlichst bei den Gutmenschen bedanken. Diese Leute arbeiten seit Jahren daran, die EU zu Grabe zu tragen.
Bin mal gespannt ob der Euro tatsächlich so massiv abwerten würde (10% sin dprognostiziert), und die Aktienkurse purzeln...
Gute Absichten gepaart mit Dummheit oder böse Absichten gepaart mit Intelligenz. Was ist schlimmer? Ich bin mir nicht mehr ganz sicher.
Der Weg zur Hölle ist gepflastert mit guten Absichten...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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unity in diversity
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Re: Präsidentschaftswahl 2017 in Frankreich (1.Wahlgang)

Beitrag von unity in diversity »

Ich überlege gerade, wem das nützen würde?
Es soll sich um einen großen Partner handeln, oder ist Pate der passendere Begriff?
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Nomen Nescio
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Re: Präsidentschaftswahl 2017 in Frankreich (1.Wahlgang)

Beitrag von Nomen Nescio »

eine teillösung ist jedenfalls auch länder wie frankreich daran zu halten daß maximal 3% überschreitung nicht bedeutet 3% und mehr. und das gilt auch für andere zwingend vorgeschrieben regeln.
handhabung von sanktionen darf nicht mehr durch politische gremien stattfinden. laß mal ein gericht prüfen und evt bußmaßnahmen feststellen. dann können menschen wie schröder c.s. sie nicht mehr wie ääh klopapier benützen.

AH sagte damals schon »was ist der münchenervertrag? nur ein fetzen papier«.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
Sozialdemokrat

Re: Präsidentschaftswahl 2017 in Frankreich (1.Wahlgang)

Beitrag von Sozialdemokrat »

Marine Le Pen will wieder Grenzkontrollen einführen. Also von jetzt an drück ich Le Pen die Daumen. Mögen die französichen Nafri-Muslime in Vive-la-France bleiben, anstatt sich in der ganzen EU zu verteilen.
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H2O
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Re: Präsidentschaftswahl 2017 in Frankreich (1.Wahlgang)

Beitrag von H2O »

Sozialdemokrat hat geschrieben:(21 Apr 2017, 15:50)

Marine Le Pen will wieder Grenzkontrollen einführen. Also von jetzt an drück ich Le Pen die Daumen. Mögen die französichen Nafri-Muslime in Vive-la-France bleiben, anstatt sich in der ganzen EU zu verteilen.
So lange die EU als offener Verkehrsraum keine sowohl einheitliche als auch energische Innenpolitik betreibt, so lange bleibt gar nichts weiter übrig, als die Verwaltungsgrenzen wieder zu geschlossenen Staatsgrenzen zurück zu entwickeln. So weit ich weiß, wird schon an einigen "einschlägigen" deutschen Grenzabschnitten wieder kontrolliert und unerwünschte Fremde abgewiesen. Möglich, daß diese Maßnahmen ausgeweitet werden, wenn sich diese Notwendigkeit ergeben sollte.

Frau Le Pen verkennt die Lage ihres Landes in erschreckender Weise: Bei in Frankreich verübten Mordanschlägen stammten sämtliche Verbrecher aus dem französischen Sprachraum. Eine hart überwachte Grenze hätte insofern allenfalls zur Wallonie/Belgien eine Wirkung. Ein europäischer Ansatz hätte große Vorteile, weil dann die Flucht solcher Verbrecher dadurch erschwert werden würde, daß eine geordnete Polizeiarbeit EU-weit über Verdächtige unterrichtet ist, wodurch Zugriffe schneller möglich wären, als wenn die große Fragerei erst nach vollzogenen Verbrechen beginnt. Aber das will europäisch organisiert werden: Genau das Gegenteil von dem, was sich Frau Le Pen vorstellt! So ein Unsinn!
Sozialdemokrat

Re: Präsidentschaftswahl 2017 in Frankreich (1.Wahlgang)

Beitrag von Sozialdemokrat »

H2O hat geschrieben:(21 Apr 2017, 21:09)

So lange die EU als offener Verkehrsraum keine sowohl einheitliche als auch energische Innenpolitik betreibt, so lange bleibt gar nichts weiter übrig, als die Verwaltungsgrenzen wieder zu geschlossenen Staatsgrenzen zurück zu entwickeln. So weit ich weiß, wird schon an einigen "einschlägigen" deutschen Grenzabschnitten wieder kontrolliert und unerwünschte Fremde abgewiesen. Möglich, daß diese Maßnahmen ausgeweitet werden, wenn sich diese Notwendigkeit ergeben sollte.

Frau Le Pen verkennt die Lage ihres Landes in erschreckender Weise: Bei in Frankreich verübten Mordanschlägen stammten sämtliche Verbrecher aus dem französischen Sprachraum. Eine hart überwachte Grenze hätte insofern allenfalls zur Wallonie/Belgien eine Wirkung. Ein europäischer Ansatz hätte große Vorteile, weil dann die Flucht solcher Verbrecher dadurch erschwert werden würde, daß eine geordnete Polizeiarbeit EU-weit über Verdächtige unterrichtet ist, wodurch Zugriffe schneller möglich wären, als wenn die große Fragerei erst nach vollzogenen Verbrechen beginnt. Aber das will europäisch organisiert werden: Genau das Gegenteil von dem, was sich Frau Le Pen vorstellt! So ein Unsinn!
Frau Le Pen will den Schengen-Raum verlassen. Das ist auch in deutschem Interesse. Erst wenn die EU Aussengrenzen gesichert werden können, kann auch Schengen funktionieren.
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H2O
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Re: Präsidentschaftswahl 2017 in Frankreich (1.Wahlgang)

Beitrag von H2O »

Sozialdemokrat hat geschrieben:(21 Apr 2017, 21:23)

Frau Le Pen will den Schengen-Raum verlassen. Das ist auch in deutschem Interesse. Erst wenn die EU Aussengrenzen gesichert werden können, kann auch Schengen funktionieren.
Nein, das deutsche Interesse sehe ich in einem ungehinderten Austausch von Waren, Dienstleistungen und EU-Bürgern. Deutschland müßte demzufolge mit aller Macht auf europäische Lösungen drängen; so gesicherte Außengrenzen und eine gemeinsame europäische Innen- und Sicherheitspolitik.

Frankreich gönnte sich mit Frau Le Pens Isolationismus einen weiteren Rückzug in einen europäischen Schmollwinkel. Für Deutschland deshalb sehr schade, weil Frankreich für Deutschland ein sehr wichtiger Kunde ist. Handel und Wandel im Grenzbereich zu Frankreich werden erschwert. Bleibt die Hoffnung auf Macron oder als 2. Wahl auf Fillon.
elmore

Re: Präsidentschaftswahl 2017 in Frankreich (1.Wahlgang)

Beitrag von elmore »

Letzten Umfragen zufolge, veröffentlicht in der FAZ am 21.4.17 verringert sich der
Abstand zwischen Macron, Le Pen und Fillon (!) immer mehr.

1. Macron 23%
2. Le Pen 22%
3. Fillon 21%
4. Melenchon 18 %

Der Kandidat der Kommunisten stagniert, Le Pen leicht rückläufig,
während vor allem Fillon weiter zulegen konnte.

Insgesamt spricht man jüngsten Entwicklungen zufolge
in F auch insgesamt von einem "gewissen Rachefeldzug" von links und rechts
gegen den Hauptgegner Fillon, der die konservative, bürgerliche Mitte darstellt,
deren Vertreter Emmanuel Macron auch nicht ist. Er ist - um es im Geschlechterbeispiel bildhaft zu benennen,
weder Frau, noch Mann, oder von beiden etwas, und verkörpert das geschlechtslose "es" in der Politik,
der "Narziss ohne Erfahrung, der nicht die Menschen, sondern nur das Geld liebt", so jedenfalls
charakterisierte die Bürgermeisterin von Lille Herrn Macron.

Da offenbar die Empörung gegen Fillon in der innerfranzösischen Diskussion soweit
einer gewissen nüchternen Betrachtung gewichen sei, einer Diskussion mit dem Tenor,
dass Moral und Gefühl nicht einer vernunftbezogenen Politik ihr zweifelhaftes
und fragwürdiges Diktat überstülpen dürfe, weil das auch aus leidvollen historischen
Erfahrungen heraus selten zu etwas Guten führte, ist es durchaus möglich, dass
Fillon zum Wahltag hin seinen durch den persönlichen Begünstigungsskandal
eingebüßten Rückschlag vollständig aufholen könnte, und sogar eine
knappe Entscheidung zwischen Macron und ihm als Stichwahlkandidaten
möglich sei, die die eher rückläufige Tendenz von Le Pen kurz vor Wahlkampfende
für sich nutzen könnten.

Wie eine Stichwahl zwischen Macron, der vielen Franzosen und -innen als
"weder Fisch noch Fleisch" vorkommt, zudem als unkritischer Gleichmacher und Nivelleur
der franz. Kultur und ihres historisch gewachsenen Vermächtnisses, dass er verrate,
statt es zu bewahren. Man wirft ihm in diesem Zusammenhang vor, Immigranten und
Zuwanderern ihre tradierten und der Aufklärung entgegenstehenden feindlich-archaischen
Kulturen als Zugeständnis der Gleichwertigkeit zuzugestehen, statt ihnen etwas anzubieten.
Die Werte der Aufklärung, Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit und auch die Errungenschaften
einer modernen offenen und freien Bürgerrechtsdemokratie, für die Frankreich nicht nur in
der heutigen EU steht, sondern sie sozusagen in ihrer nationalen DNA trägt.

Wie auch immer, es wird tatsächlich sehr spannend und offenbar immer enger,
wer es letztlich in die Stichwahl schafft, und möglicherweise sogar Fillon Le Pen
noch abfangen könnte und zusammen mit Macron zur Stichwahl antreten kann.

Und wer dann das Rennen machen wird, ist noch offen. Insofern müssten eigentlich alle Macron - Anhänger/-innen
Marie Le Pen die Daumen drücken, damit sie es in die Stichwahl schaffen möge.

Schon skurril, le "Große Nation" und ihre aktuelle Präsidentenwahl.
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Misterfritz
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Re: Präsidentschaftswahl 2017 in Frankreich (1.Wahlgang)

Beitrag von Misterfritz »

Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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