EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

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ciesta

EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von ciesta »

Ich habe auf den ersten Seiten keinen eigenen Thread für die EZB gefunden. Also mache ich mal aus gegebenem Anlass einen auf.

"Super"-Mario hat den Euro bereits vor einigen Jahren mit seinem "Whatever it takes" gerettet und seit dem ist er und die EZB im Dauerfinanzieren gefangen.
Die Veröffentlichungen gestern zeigen weiter in Richtung Marktstützung (böse Zungen sprechen von Marktmanipulation).
Die große Frage um die EZB ist nun.
Ist sie Fluch oder Segen?
Oder beides?
:D
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Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von H2O »

ciesta hat geschrieben:(09 Dec 2016, 11:14)

Ich habe auf den ersten Seiten keinen eigenen Thread für die EZB gefunden. Also mache ich mal aus gegebenem Anlass einen auf.

"Super"-Mario hat den Euro bereits vor einigen Jahren mit seinem "Whatever it takes" gerettet und seit dem ist er und die EZB im Dauerfinanzieren gefangen.
Die Veröffentlichungen gestern zeigen weiter in Richtung Marktstützung (böse Zungen sprechen von Marktmanipulation).
Die große Frage um die EZB ist nun.
Ist sie Fluch oder Segen?
Oder beides?
:D
Frage: Ist es ein Fluch, daß es den Euro noch gibt? Wenn "Nein", dann ist die EZB ein Segen.
Ger9374

Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von Ger9374 »

Der € ist weder Segen noch Fluch, einfach eine Einheitswährung für den E.U Raum. Wie so oft vorweg die willigen E.U Länder . Mehr noch Symbol für ein wollen zur weiteren Integration
des Wirtschaftsraum.Es war auch ein wichtiges
Zeichen an die anderen Länder Europas das Deutschland bereit war seine Geliebte D- Mark aufzugeben gegen den €.Unserer Wirtschaft hat es
nicht geschadet, und dem Konsumenten trotz ewigen genörgels auch nicht. Die Statistiken
besagen dies.Der € wird die Attraktivität Europas weiter erhöhen. Trotz Bedenken vieler! Der Markt hat den € auch als Weltreserve Währung akzeptiert.
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Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(09 Dec 2016, 13:42)

Der € ist weder Segen noch Fluch, einfach eine Einheitswährung für den E.U Raum. Wie so oft vorweg die willigen E.U Länder . Mehr noch Symbol für ein wollen zur weiteren Integration
des Wirtschaftsraum.Es war auch ein wichtiges
Zeichen an die anderen Länder Europas das Deutschland bereit war seine Geliebte D- Mark aufzugeben gegen den €.Unserer Wirtschaft hat es
nicht geschadet, und dem Konsumenten trotz ewigen genörgels auch nicht. Die Statistiken
besagen dies.Der € wird die Attraktivität Europas weiter erhöhen. Trotz Bedenken vieler! Der Markt hat den € auch als Weltreserve Währung akzeptiert.
Das nenne ich eine europäische Rede! Sie haben ja völlig Recht! Wir lassen uns zu leicht durch Genörgel aus dem inneren Gleichgewicht bringen. Hoffentlich bekommen die Polen auch bald den Euro... dieses Geschiebe nervt nur noch!
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Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von Wildermuth »

ciesta hat geschrieben:(09 Dec 2016, 11:14)

Ich habe auf den ersten Seiten keinen eigenen Thread für die EZB gefunden. Also mache ich mal aus gegebenem Anlass einen auf.

"Super"-Mario hat den Euro bereits vor einigen Jahren mit seinem "Whatever it takes" gerettet und seit dem ist er und die EZB im Dauerfinanzieren gefangen.
Die Veröffentlichungen gestern zeigen weiter in Richtung Marktstützung (böse Zungen sprechen von Marktmanipulation).
Die große Frage um die EZB ist nun.
Ist sie Fluch oder Segen?
Oder beides?
:D
Die titelfrage wirkt absurd.

ansonsten: alles was du über den euro sagst, gilt doch auch für dollar, pfund und yen. Ist die britische zentralbank die letzte bastion des pfund?
Ger9374

Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von Ger9374 »

Wildermuth hat geschrieben:(09 Dec 2016, 14:10)

Die titelfrage wirkt absurd.

ansonsten: alles was du über den euro sagst, gilt doch auch für dollar, pfund und yen. Ist die britische zentralbank die letzte bastion des pfund?


Deine Bemerkung über das selbige bei £,¥,$ ist
natürlich völlig richtig. Der € braucht durch seine Akzeptanz keine Bastion zur Verteidigung. Wohl aber eine Institution wie die EZB die den gesamten
Europäischen Wirtschafts-Finanzraum überwacht.
Es ist ja nicht das erste Mal das grosse Akteure
in der Finanzwelt gegen den € spekulieren!Seinen Untergang prophezeien. Übelste Geschäftemacher in Nadelstreifen Anzügen die mit ihren Fond Vermögen durchaus Länder wie Griechenland
zum Wanken bringen könnten.Alles schon da gewesen. Dann greift die EZB ein stützt den € ,oder kauft Staatsanleihen auf. Wie die alte Bundesbank damals die DM im Auge behielt.
Die EZB behütet und bewährt den Euro sowie
ganzheitlich den Euroraum.
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Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von Wähler »

Ger9374 hat geschrieben:(09 Dec 2016, 13:42)
Der € wird die Attraktivität Europas weiter erhöhen. Trotz Bedenken vieler! Der Markt hat den € auch als Weltreserve Währung akzeptiert.
Es gehört leider auch dazu, auf die Risiken der Geldpolitik der EZB hinzuweisen. Wenn die Wirtschaftsstrukturen in den Euro-Ländern mit zu hoher Staatsverschuldung nicht modernisiert werden, hat das Auswirkungen auf die Steuereinnahmen. Für die privaten Besitzer der Staatsanleihen erhöht sich das Risiko, nicht nur keine Rendite mehr zu erwirtschaften, sondern langfristig auf Verlusten sitzen zu bleiben. Im Unterschied zu den USA sind die meisten privaten Besitzer von Euro-Anleihen EU-Inländer.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von Ger9374 »

Wähler hat geschrieben:(10 Dec 2016, 12:23)

Es gehört leider auch dazu, auf die Risiken der Geldpolitik der EZB hinzuweisen. Wenn die Wirtschaftsstrukturen in den Euro-Ländern mit zu hoher Staatsverschuldung nicht modernisiert werden, hat das Auswirkungen auf die Steuereinnahmen. Für die privaten Besitzer der Staatsanleihen erhöht sich das Risiko, nicht nur keine Rendite mehr zu erwirtschaften, sondern langfristig auf Verlusten sitzen zu bleiben. Im Unterschied zu den USA sind die meisten privaten Besitzer von Euro-Anleihen EU-Inländer.


Das Risiko bei Finanzanlagen liegt immer beim Investor, ob privat oder öffentlich. Das Südeuropa
Strukturen durch hohe Verschuldung und fehlende Reformen nicht konkurrenzfähig sind lange schon
bekannt. Das sind aber alles Versäumnisse die
auf Länderebene zu suchen sind .EZB kann durch Bereitstellung billigen Geldes bloß stimulierend wirken.
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Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von H2O »

Wildermuth hat geschrieben:(09 Dec 2016, 14:10)

Die titelfrage wirkt absurd.

ansonsten: alles was du über den euro sagst, gilt doch auch für dollar, pfund und yen. Ist die britische zentralbank die letzte bastion des pfund?
Die EZB ist nun einmal keine Nationalbank. Damit ist doch alles Notwendige gesagt.
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Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(10 Dec 2016, 12:23)
Es gehört leider auch dazu, auf die Risiken der Geldpolitik der EZB hinzuweisen. Wenn die Wirtschaftsstrukturen in den Euro-Ländern mit zu hoher Staatsverschuldung nicht modernisiert werden, hat das Auswirkungen auf die Steuereinnahmen. Für die privaten Besitzer der Staatsanleihen erhöht sich das Risiko, nicht nur keine Rendite mehr zu erwirtschaften, sondern langfristig auf Verlusten sitzen zu bleiben. Im Unterschied zu den USA sind die meisten privaten Besitzer von Euro-Anleihen EU-Inländer.
Ger9374 hat geschrieben:(10 Dec 2016, 12:42)
Das Risiko bei Finanzanlagen liegt immer beim Investor, ob privat oder öffentlich. Das Südeuropa
Strukturen durch hohe Verschuldung und fehlende Reformen nicht konkurrenzfähig sind lange schon
bekannt. Das sind aber alles Versäumnisse die auf Länderebene zu suchen sind .EZB kann durch Bereitstellung billigen Geldes bloß stimulierend wirken.
Die Geldpolitik der EZB kommt neben den Staatshaushalten vor allem Banken und Versicherungen zu Gute, die am Zentralbankgeldkreislauf teilnehmen können. Positive Auswirkungen auf die Realwirtschaft sind unbelegt. Nichtbanken sehen sich dafür bei ihrer privaten Altersvorsorge mit folgenden Risiken konfrontiert:
http://www.bunddersparer.de/warnungen/index.html
Zuletzt geändert von Wähler am Sa 10. Dez 2016, 14:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von H2O »

Wähler hat geschrieben:(10 Dec 2016, 12:23)

Es gehört leider auch dazu, auf die Risiken der Geldpolitik der EZB hinzuweisen. Wenn die Wirtschaftsstrukturen in den Euro-Ländern mit zu hoher Staatsverschuldung nicht modernisiert werden, hat das Auswirkungen auf die Steuereinnahmen. Für die privaten Besitzer der Staatsanleihen erhöht sich das Risiko, nicht nur keine Rendite mehr zu erwirtschaften, sondern langfristig auf Verlusten sitzen zu bleiben. Im Unterschied zu den USA sind die meisten privaten Besitzer von Euro-Anleihen EU-Inländer.
Inzwischen erhebt sich doch eher die Frage, ob sich die Euro-Schuldensünder durch reichlich zufließende EZB-Mittel die Qual der Veränderungen ersparen, oder ob sie diese Qualen deshalb auf sich nehmen. Das ist aber auch ein verzwicktes Funktionsmodell!
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Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von Wildermuth »

H2O hat geschrieben:(10 Dec 2016, 12:44)

Die EZB ist nun einmal keine Nationalbank. Damit ist doch alles Notwendige gesagt.
Sie ist für die eurozone dass, was nationale zentralbanken für deren währungszone ist.

Ist denn nun die amerikanische zentralbank die letzte bastion des dollar?

Wie ist das mit den verschuldeten staaten, wie z.b. kalifornien?

Also... eine ZB dirigiert sozusagen eine währung. Es ist keine "bastion" oder sowas. Auch keine letzte.
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Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von H2O »

Wildermuth hat geschrieben:(10 Dec 2016, 13:00)

Sie ist für die eurozone dass, was nationale zentralbanken für deren währungszone ist.

Ist denn nun die amerikanische zentralbank die letzte bastion des dollar?

Wie ist das mit den verschuldeten staaten, wie z.b. kalifornien?

Also... eine ZB dirigiert sozusagen eine währung. Es ist keine "bastion" oder sowas. Auch keine letzte.
Mir geht es nicht um das Thema, sondern um Ihren Vergleich. Eine Nationalbank wirkt in einem Staat, und kein Land in diesem Staat kann und darf mit einer eigenen Währung seine Probleme lösen. Darin unterscheidet sich die Euro-Gruppe... da sind voll souveräne Nationalstaaten am Werk.
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Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von Wildermuth »

H2O hat geschrieben:(10 Dec 2016, 13:12)

Mir geht es nicht um das Thema,
Dann bitte ich um entschuldigung. Ich dachte, es ginge hier um das thema.

sondern um Ihren Vergleich. Eine Nationalbank wirkt in einem Staat, und kein Land in diesem Staat kann und darf mit einer eigenen Währung seine Probleme lösen.
Warum arbeiten z.zt. die zentralbanken der usa, UK und japans genauso, wie die des euro, wenn sie doch mit ihrer währung keine probleme lösen "dürfen" und "können"?

Im ernst: natürlich tun sie das, sollen sie das und wollen sie das. Was denn sonst?
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Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von H2O »

Wildermuth hat geschrieben:(10 Dec 2016, 13:27)

Dann bitte ich um entschuldigung. Ich dachte, es ginge hier um das thema.



Warum arbeiten z.zt. die zentralbanken der usa, UK und japans genauso, wie die des euro, wenn sie doch mit ihrer währung keine probleme lösen "dürfen" und "können"?

Im ernst: natürlich tun sie das, sollen sie das und wollen sie das. Was denn sonst?
Sie meinen sicher, daß es ähnliche Aufgaben in vielen Banken gibt? Ja, wer wollte Ihnen da widersprechen? Aber durchgehend gleiche Aufgaben sehe ich nicht zwischen EZB und Nationalbanken. Wenn Sie das so sehen wollen, dann: bitteschön!
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Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von Wildermuth »

H2O hat geschrieben:(10 Dec 2016, 13:52)

Sie meinen sicher, daß es ähnliche Aufgaben in vielen Banken gibt?

Ja, wer wollte Ihnen da widersprechen? Aber durchgehend gleiche Aufgaben sehe ich nicht zwischen EZB und Nationalbanken. Wenn Sie das so sehen wollen, dann: bitteschön!
Also, sie tun dasselbe aus denselben gründen. Und wo sind jetzt die unterschiede?
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Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von H2O »

Wildermuth hat geschrieben:(10 Dec 2016, 14:00)

Also, sie tun dasselbe aus denselben gründen. Und wo sind jetzt die unterschiede?
Mir ist nicht bekannt, daß eine Nationalbank die Staatsanleihen eines voll souveränen anderen Staats aufkauft, obwohl sie fürchten muß, diese Gelder nie wieder zu sehen. Auch sind die "Gründe" innerhalb des Staatenverbunds sehr unterschiedlich.
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Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von Wildermuth »

H2O hat geschrieben:(10 Dec 2016, 14:24)

Mir ist nicht bekannt, daß eine Nationalbank die Staatsanleihen eines voll souveränen anderen Staats aufkauft, obwohl sie fürchten muß, diese Gelder nie wieder zu sehen. Auch sind die "Gründe" innerhalb des Staatenverbunds sehr unterschiedlich.
Welche ausser-eu anleihen kauft die EZB denn?
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Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von H2O »

Wildermuth hat geschrieben:(10 Dec 2016, 14:30)

Welche ausser-eu anleihen kauft die EZB denn?
Ihre Frage ist irreführend. Wir haben in der EU 27 unterschiedliche Volkswirtschaften, von denen 18 mit einheitlicher Währung arbeiten. Deshalb wurden alle möglichen Kriterien eingeführt, um die Währung stabil halten zu können. Die Stabilitätsmaße werden schon seit langer Zeit mißachtet, wodurch einige Volkswirtschaften zunehmend geschädigt werden. Diese Ausgleiche gibt es bei Nationalbanken überhaupt nicht.

Obwohl ich zum Thema des Strangs aus Mangel an Fachkenntnissen wenig beitragen kann, erscheinen mir die Vergleiche von Nationalbanken mit der EZB reichlich schräg. Die Aufgaben der EZB sind weitaus komplexer als die von Nationalbanken... eben wegen der unterschiedlichen Volkswirtschaften mit ihren unterschiedlichen Verschuldungen und Leistungsfähigkeiten. So etwas hat es in der Form noch nie gegeben.
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Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von Wildermuth »

H2O hat geschrieben:(10 Dec 2016, 14:47)

Ihre Frage ist irreführend.
Hm... du hast genau das behauptet. Erinnere dich!
Mir ist nicht bekannt, daß eine Nationalbank die Staatsanleihen eines voll souveränen anderen Staats aufkauft

da mit das nicht bekannt ist, frage ich dich halt nach einzelheiten. Diese frage führt also in die irre? nicht eher deine behauptung?

Wir haben in der EU 27 unterschiedliche Volkswirtschaften, von denen 18 mit einheitlicher Währung arbeiten. Deshalb wurden alle möglichen Kriterien eingeführt, um die Währung stabil halten zu können. Die Stabilitätsmaße werden schon seit langer Zeit mißachtet, wodurch einige Volkswirtschaften zunehmend geschädigt werden. Diese Ausgleiche gibt es bei Nationalbanken überhaupt nicht.
Was ist mit kalifornien?


Obwohl ich zum Thema des Strangs aus Mangel an Fachkenntnissen wenig beitragen kann, erscheinen mir die Vergleiche von Nationalbanken mit der EZB reichlich schräg. Die Aufgaben der EZB sind weitaus komplexer als die von Nationalbanken... eben wegen der unterschiedlichen Volkswirtschaften mit ihren unterschiedlichen Verschuldungen und Leistungsfähigkeiten. So etwas hat es in der Form noch nie gegeben.
Auch die nationalen ZBn haben es mit unterschiedlich wirtschaftlich starken staaten zu tun. Z.B. bayern und bremen.

Wo ist denn nun der unterschied, der jeden vergleich "schräg" macht?
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Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von H2O »

Wildermuth hat geschrieben:(10 Dec 2016, 14:55)

Hm... du hast genau das behauptet. Erinnere dich!
Mir ist nicht bekannt, daß eine Nationalbank die Staatsanleihen eines voll souveränen anderen Staats aufkauft

da mit das nicht bekannt ist, frage ich dich halt nach einzelheiten. Diese frage führt also in die irre? nicht eher deine behauptung?



Was ist mit kalifornien?




Auch die nationalen ZBn haben es mit unterschiedlich wirtschaftlich starken staaten zu tun. Z.B. bayern und bremen.

Wo ist denn nun der unterschied, der jeden vergleich "schräg" macht?
Die souveränen Nationalstaaten mit ihren selbständigen Volkswirtschaften machen den Unterschied... auch wenn Ihnen diese Feststellung nicht gefällt. Auf wachsende Spitzfindigkeiten lasse ich mich hier nicht ein. Die müssten Sie mit Bankfachleuten austragen.
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Kibuka
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Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von Kibuka »

Die EZB ist die letzte Bastion der Schuldner in Europa, allen voran der Staaten, die nicht haushalten können und das Geld mit vollen Händen ausgeben.

Wenn es so weiter geht, wird der Euro kollabieren. Es ist nur eine Frage der Zeit. Eine Währungsunion ohne Fiskalunion oder Regeln kann dauerhaft nicht funktionieren.
Have no heroes, look up to no-one, for if you do, the best you'll ever be is second. If you have to ask why, you'll never understand!

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Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von H2O »

Kibuka hat geschrieben:(10 Dec 2016, 18:19)

Die EZB ist die letzte Bastion der Schuldner in Europa, allen voran der Staaten, die nicht haushalten können und das Geld mit vollen Händen ausgeben.


Wäre ja alles nicht so schlimm, wenn's ihr eigenes Geld wäre.
Wenn es so weiter geht, wird der Euro kollabieren. Es ist nur eine Frage der Zeit. Eine Währungsunion ohne Fiskalunion oder Regeln kann dauerhaft nicht funktionieren.
Darin liegt doch die große Chance für die EU als Föderation! Schon der Not gehorchend...
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Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von Wildermuth »

Kibuka hat geschrieben:(10 Dec 2016, 18:19)

Die EZB ist die letzte Bastion der Schuldner in Europa, allen voran der Staaten, die nicht haushalten können und das Geld mit vollen Händen ausgeben.

Wenn es so weiter geht, wird der Euro kollabieren. Es ist nur eine Frage der Zeit. Eine Währungsunion ohne Fiskalunion oder Regeln kann dauerhaft nicht funktionieren.
Man muss nicht mehr wissen, als dass nicht nur alle politiker und die freien medien, auch alle banker sind vom ausland bezahlte volksverräter.

Wird zeit dass putin kommt und hier mal aufräumt...
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Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von Kibuka »

H2O hat geschrieben:(10 Dec 2016, 23:34)

Wäre ja alles nicht so schlimm, wenn's ihr eigenes Geld wäre.



Darin liegt doch die große Chance für die EU als Föderation! Schon der Not gehorchend...
Wieso? Das Verhalten der Mitgliedsstaaten passt doch hervorragend zum Verhalten in den einzelnen Bevölkerungen. Auch dort versucht jede Gruppe auf Kosten Anderer das Maximale für sich rauszuholen. In Deutschland sind es Rentner, oder Familien, Piloten oder Vorstände.

Wir leben im Zeitalter des Egoismus. Die EU spiegelt das 1 zu 1 wider. Deshalb gab es auch den Brexit und deshalb wird auch der Euro zerfallen.

Italien hat auch jüngst gezeigt, wohin die Reise geht. Die EU wird gegenwärtig nicht von Gemeinsamkeiten zusammengehalten, stattdessen sind es Geld und die Angst isoliert zu sein. Wenn aber Großbritannien demonstriert, dass es auch ohne EU-Migliedschaft funktioniert, wird das auf andere Staaten abfärben.
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Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von H2O »

Kibuka hat geschrieben:(11 Dec 2016, 10:42)

Wieso? Das Verhalten der Mitgliedsstaaten passt doch hervorragend zum Verhalten in den einzelnen Bevölkerungen. Auch dort versucht jede Gruppe auf Kosten Anderer das Maximale für sich rauszuholen. In Deutschland sind es Rentner, oder Familien, Piloten oder Vorstände.
Die Sache mit den Rentnern nehmen Sie aber sofort zurück: Anwesende immer ausgeschlossen! :D Also bitte: Der Teilnehmer H2O ist ausdrücklich nicht gemeint! :D
Wir leben im Zeitalter des Egoismus. Die EU spiegelt das 1 zu 1 wider. Deshalb gab es auch den Brexit und deshalb wird auch der Euro zerfallen...
Damit haben Sie zweifellos Recht, wenn wir an römische Sesterzen (siehe Asterix) denken. Aber das ist langfristig gedacht. Ob der Euro aber in 100 Tagen oder 100 Jahren verbleichen wird... wer weiß das schon?
Italien hat auch jüngst gezeigt, wohin die Reise geht. Die EU wird gegenwärtig nicht von Gemeinsamkeiten zusammengehalten, stattdessen sind es Geld und die Angst isoliert zu sein. Wenn aber Großbritannien demonstriert, dass es auch ohne EU-Migliedschaft funktioniert, wird das auf andere Staaten abfärben.
Diesen Nachahmungstrieb würde ich begrüßen. Dann bleiben womöglich nur in der Wolle gefärbte Europäer in der EU. Auch die gibt es... hoffentlich! Dann hat der Euro eine längere Zukunft, also eher in Richtung 100 Jahre.
Ger9374

Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von Ger9374 »

Der € ist doch nur eine Währung, er hat mehr hohen symbolischen Charakter.Er vereinfacht den
Zahlungsverkehr.Spart somit Kosten für die Wirtschaft und vermeidet Währungsrisiken.
Die Briten sind nicht wegen des € ausgetreten, sondern weil sie sich haben belügen lassen.
Die Briten waren schon immer sehr E.U. kritisch
Diesmal hat es wohl für eine Mehrheit gegen
die E.U. gereicht.Ihre Währung haben sie ja auch
noch. Fast jede Regierung hat aus Berechnung
auch immer einen kritischen E.U. Kurs gefahren.
Die Briten haben sich seit langem Stückweise
von Brüssel verabschiedet. Sie sind Jahrhunderte
Lang so gefahren, so sollen sie es weiter tun.
Das hatte mit der E . U. nicht mehr viel zu tun!!!
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Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(11 Dec 2016, 20:16)

Der € ist doch nur eine Währung, er hat mehr hohen symbolischen Charakter.Er vereinfacht den
Zahlungsverkehr.Spart somit Kosten für die Wirtschaft und vermeidet Währungsrisiken.
Die Briten sind nicht wegen des € ausgetreten, sondern weil sie sich haben belügen lassen.
Die Briten waren schon immer sehr E.U. kritisch
Diesmal hat es wohl für eine Mehrheit gegen
die E.U. gereicht.Ihre Währung haben sie ja auch
noch. Fast jede Regierung hat aus Berechnung
auch immer einen kritischen E.U. Kurs gefahren.
Die Briten haben sich seit langem Stückweise
von Brüssel verabschiedet. Sie sind Jahrhunderte
Lang so gefahren, so sollen sie es weiter tun.
Das hatte mit der E . U. nicht mehr viel zu tun!!!
Was bleibt uns anderes übrig, als gelassen diese Abläufe zu beobachten. Der Wähler will es so, warum auch immer. Das ist Demokratie. Unser Land kann nur beharrlich weiter das europäische Projekt fördern und jeder von uns sollte bei unseren Nachbarn dafür werben. Wenn diese Zuwendung zur Gemeinschaft dann doch nicht ausreicht... ja, was dann? Darüber würde ich aber erst phantasieren, wenn das europäische Projekt wirklich an die Wand gefahren wurde.
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Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(10 Dec 2016, 13:12)

Mir geht es nicht um das Thema, sondern um Ihren Vergleich. Eine Nationalbank wirkt in einem Staat, und kein Land in diesem Staat kann und darf mit einer eigenen Währung seine Probleme lösen. Darin unterscheidet sich die Euro-Gruppe... da sind voll souveräne Nationalstaaten am Werk.
Jein. Die EZB ist unabhängig nach dem Muster der Bundesbank, die bei wirtschaftlichen Schwankungen auch mal Geldmengen erhöhte oder den Leitzins senkte. Durch solche Eingriffe war aber nicht die D-Mark kurz vor der Auflösung und erst recht nicht die Bundesrepublik. Der Anleihenkauf, ob im In- oder Ausland, gehört bei "nationalen" Zentralbanken auch dazu. So hat bspw. die Schweizer Nationalbank Bundesanleihen gekauft, um die Aufwertung des Frankens einzudämmen. Ein diversifiziertes Währungsportfolio findet man so ziemlich überall. Das hat die Deutsche Bundesbank übrigens schon in den 70ern gemacht:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 48888.html
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von ciesta »

Wildermuth hat geschrieben:(10 Dec 2016, 14:30)

Welche ausser-eu anleihen kauft die EZB denn?
Dürften genug sein vom Pfund über Dollar und Yen.
Diese Reserven sind sicher zum Teil auch in jeweiligen Staatsanleihen geparkt.

Zentralbanken können schon witzige Institutionen werden.
Die Schweizer Zentralbank ist sogar börsennotiert und hat reichlich Aktienbeteiligungen :D

Wer den Markt steuern will, wird in Krisen weniger wählerisch in seinen Mitteln werden. :D
ciesta

Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von ciesta »

Wildermuth hat geschrieben:(09 Dec 2016, 14:10)

Die titelfrage wirkt absurd.

ansonsten: alles was du über den euro sagst, gilt doch auch für dollar, pfund und yen. Ist die britische zentralbank die letzte bastion des pfund?
Nun der große Unterschied zwischen vielen ZB und der EZB liegt darin, dass diese ZB zwar die letzte Bastion bezüglich der Währung sind, die EZB aber derzeit tatsächlich weniger um Eurorettung bemüht sein muss, als vielmehr um Staatenrettung. Sie handelt deutlich politischer als die anderen großen ZB.

Das ist kein Wunder, weil sie eben nicht für einen Staat handelt, sondern für einen Staatenbund.

Meiner Meinung nach ist die EZB die einzige nennenswerte überstaatliche EU-ropainstitution, die tatsächlich wirklich gut funktioniert.
Aber auch deren Macht hab eben Grenzen...
Zuletzt geändert von ciesta am Mo 12. Dez 2016, 12:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(12 Dec 2016, 04:04)

Jein. Die EZB ist unabhängig nach dem Muster der Bundesbank, die bei wirtschaftlichen Schwankungen auch mal Geldmengen erhöhte oder den Leitzins senkte. Durch solche Eingriffe war aber nicht die D-Mark kurz vor der Auflösung und erst recht nicht die Bundesrepublik. Der Anleihenkauf, ob im In- oder Ausland, gehört bei "nationalen" Zentralbanken auch dazu. So hat bspw. die Schweizer Nationalbank Bundesanleihen gekauft, um die Aufwertung des Frankens einzudämmen. Ein diversifiziertes Währungsportfolio findet man so ziemlich überall. Das hat die Deutsche Bundesbank übrigens schon in den 70ern gemacht:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 48888.html
Den Hinweis auf die Unabhängigkeit möchte ich ein wenig aufweichen: Da gibt es ein EZB-Direktorium, in dem die 18 Euro-Partner fachlich und politisch vertreten sind. Auch die wieder unabhängig, aber eben jeweils einem Nationalstaat zugeordnet. Immerhin müssen die Interessen der Nationalstaaten abgeglichen werden, und da beginnt der politische Einfluß. Ich sage ja gar nichts gegen die EZB... im Gegenteil. Aber eine Notenbank wie die nationalen Institute ist sie doch nicht; natürlich mit sehr ähnlichen Aufgaben: Das ist doch klar!
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Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von Ger9374 »

Wie ist die Stimmungslage im Direktorium.
Werden die Südeuropäischen Länder mit
Frankreich den Deutschen Kurs torpedieren?
Habe da was rauschen gehört.
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Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(18 Dec 2016, 00:41)

Wie ist die Stimmungslage im Direktorium.
Werden die Südeuropäischen Länder mit
Frankreich den Deutschen Kurs torpedieren?
Habe da was rauschen gehört.
Das ist kein "deutscher Kurs". Nur wird gern Deutschland als wirtschaftlich stärkster Vertreter und zugleich Anhänger einer stabilen Währung stellvertretend für ähnlich aufgestellte Partner der Euro-Gruppe genannt. Niederländer, Slowenen, Slowaken, Balten, Finnen, Österreicher werden eine laxe Finanzwirtschaft zu ihren Lasten nicht mittragen. Dann war's das mit dem Euro!
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Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von Wildermuth »

ciesta hat geschrieben:(12 Dec 2016, 09:55)

Dürften genug sein vom Pfund über Dollar und Yen.
Diese Reserven sind sicher zum Teil auch in jeweiligen Staatsanleihen geparkt.
Also, auch das ist keine spezialität der eu.
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Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von ciesta »

Wildermuth hat geschrieben:(18 Dec 2016, 22:50)

Also, auch das ist keine spezialität der eu.
Sagt ich doch nicht.
Es machte den Eindruck, dass es eher nicht für normal gehalten wurde.

Wie schon geschrieben.
Die Zentralbanken sind über reine Anleihekäufe mittlerweile teils schon Großaktionäre (siehe Japan und Schweiz).
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Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von Wähler »

http://www.tagesspiegel.de/politik/ital ... 58194.html
Tagesspiegel 20. Dezember 2016 Italien in der Krise - Letzte Rettung für die Banken
Bleiben die privaten Investoren aus, die bereit wären, neues Kapital in die älteste noch tätige Bank der Welt zu pumpen, müsste der Staat einspringen, um eine Bankenpleite und eventuell einen Dominoeffekt bei anderen Banken zu verhindern.
Insgesamt stöhnen die italienischen Finanzinstitute inzwischen unter einem Berg notleidender Kredite im Wert von 360 Milliarden Euro, 200 Milliarden davon gelten unwiederbringlich verloren. Neben der MPS gelten mindestens weitere sieben Banken als schwer angeschlagen – auch sie sind Kandidaten für das neue Rettungspaket.
Bei MPS haben über 40.000 Kleinanleger insgesamt 2,18 Milliarden Euro in solche nachrangigen Anleihen angelegt und könnten bei einer staatlichen Rettung und dem damit verbundenen „Bail-in“ nun leer ausgehen.
Je länger die notwendigen Maßnahmen herausgezögert werden, um so teurer wird es.
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Ger9374

Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von Ger9374 »

Wähler hat geschrieben:(21 Dec 2016, 07:50)

http://www.tagesspiegel.de/politik/ital ... 58194.html
Tagesspiegel 20. Dezember 2016 Italien in der Krise - Letzte Rettung für die Banken



Je länger die notwendigen Maßnahmen herausgezögert werden, um so teurer wird es.

Nur wer will diese neuen Aktien haben, es droht
doch Totalverlust. Diesmal muss Italien ran, mit
abnicken aus Brüssel. Wurde auch schon halbwegs durchgewunken.Als keine Panik!!
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Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(21 Dec 2016, 07:50)
http://www.tagesspiegel.de/politik/ital ... 58194.html
Tagesspiegel 20. Dezember 2016 Italien in der Krise - Letzte Rettung für die Banken
Je länger die notwendigen Maßnahmen herausgezögert werden, um so teurer wird es.
Ger9374 hat geschrieben:(21 Dec 2016, 08:14)
Nur wer will diese neuen Aktien haben, es droht
doch Totalverlust. Diesmal muss Italien ran, mit
abnicken aus Brüssel. Wurde auch schon halbwegs durchgewunken.Als keine Panik!!
Nach geltendem europäischem Recht darf der Staat Italien garnicht ran. Es wird wiederum gegen jede ordnungspolitische Vernunft verstoßen. Nach der Bailin-Regel müssen alle Eigentümer der Bank haften. Die Risikoabsicherung der kleinen Anteilseigner sollte über den Sozialstaat erfolgen. Aber so wird wieder wirtschaftliches Fehlverhalten belohnt.
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Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von ciesta »

Wähler hat geschrieben:(21 Dec 2016, 10:59)

Nach geltendem europäischem Recht darf der Staat Italien garnicht ran. Es wird wiederum gegen jede ordnungspolitische Vernunft verstoßen. Nach der Bailin-Regel müssen alle Eigentümer der Bank haften. Die Risikoabsicherung der kleinen Anteilseigner sollte über den Sozialstaat erfolgen. Aber so wird wieder wirtschaftliches Fehlverhalten belohnt.
Die Regeln werden in Krisen sehr häufig angepasst.
Da wir seit einigen Jahren im Krisenmodus unterwegs sind, muss man sich da nicht wundern.
Es unterminiert aber natürlich die Autorität der vorherigen Regelmacher, wenn die Halbwertszeit solcher Regeln sich fast schon in Monaten bemisst.

Am Ende zeigt sich in Sachen Finanzkrise recht deutlich, dass die Lösungskompetenzen nicht sonderlich groß sind.
Man hat mit der EZB einen Akteur im Spiel, der seit Jahren Zeit kauft, aber das eben bislang weitgehend umsonst bzw. nur auf Kosten eines steigenden Risikos (https://www.welt.de/finanzen/article160 ... insen.html hier ein kleines Ausrufezeichen dazu).
Das macht die Lösung nicht leichter...
Ger9374

Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von Ger9374 »

Und so wird wieder besseren Wissens gehandelt.
Es wundert nicht das viele Deutsche und andere
Europäer dann eine Europäisierung der Schulden
sehr distanziert sehen. Wieder werden Regeln gebeugt wenn nicht gar gebrochen. Wie soll
denn da Vertrauen in die Finanzkompetenz
Brüssels wachsen?
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Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(21 Dec 2016, 19:59)

Und so wird wieder besseren Wissens gehandelt.
Es wundert nicht das viele Deutsche und andere
Europäer dann eine Europäisierung der Schulden
sehr distanziert sehen. Wieder werden Regeln gebeugt wenn nicht gar gebrochen. Wie soll
denn da Vertrauen in die Finanzkompetenz
Brüssels wachsen?
Die leider unbeachteten Regeln sollten Bedenken entkräften, daß eine gemeinsame Währung nur unter einer gemeinsamen Gesamtregierung verläßlich organisiert werden und funktionieren kann. So geht das auf Dauer sicher nicht weiter.

Man könnte aber mit der Furcht vor einem plötzlichen Ende dieses hoffnungsvollen Beginnens auch
etwas Gutes erreichen (oder könnte das versuchen): Ausgleichszahlungen und Vergemeinschaftung der bis dahin aufgelaufenen Euro-Schulden bei Verzicht aller Teilnehmer am Euro auf eine unabhängige Haushaltsgestaltung. Also die oft genannte Wirtschafts- und Finanzregierung (plus Sozialabgaben, Steuern... na, so viel wie vernünftigerweise zu erreichen ist). Das wäre sicher ein strammer Preis für die vertiefte Union oder Kerneuropa, aber wäre vielleicht die Rettung des europäischen Projekts in eine europäische Föderation...
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Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von Wähler »

H2O hat geschrieben:(21 Dec 2016, 22:34)
Man könnte aber mit der Furcht vor einem plötzlichen Ende dieses hoffnungsvollen Beginnens auch
etwas Gutes erreichen (oder könnte das versuchen): Ausgleichszahlungen und Vergemeinschaftung der bis dahin aufgelaufenen Euro-Schulden bei Verzicht aller Teilnehmer am Euro auf eine unabhängige Haushaltsgestaltung. Also die oft genannte Wirtschafts- und Finanzregierung (plus Sozialabgaben, Steuern... na, so viel wie vernünftigerweise zu erreichen ist). Das wäre sicher ein strammer Preis für die vertiefte Union oder Kerneuropa, aber wäre vielleicht die Rettung des europäischen Projekts in eine europäische Föderation...
Ich befürchte, es wird eine Generation bis zu einer gemeinsamen Wirtschaft- , Finanz- und Sozialregierung brauchen. Meinem Empfinden nach wird es nur über eine gesteuerte Zuwanderung funktionieren, die Mehrheit der Deutschen von einer Vertiefung der EU zu überzeugen. Je mehr unser Wohlstand in Deutschland auch von EU-Ausländern und Ausländern von außerhalb der EU erwirtschaftet wird, um so eher werden die Einheimischen bereit sein, noch mehr Kompetenzen an Brüssel abzugeben. Das Ziel macht Sinn, aber der Weg dahin wird sehr steinig und mühseelig sein.
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Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von H2O »

Wähler hat geschrieben:(22 Dec 2016, 06:49)

Ich befürchte, es wird eine Generation bis zu einer gemeinsamen Wirtschaft- , Finanz- und Sozialregierung brauchen. Meinem Empfinden nach wird es nur über eine gesteuerte Zuwanderung funktionieren, die Mehrheit der Deutschen von einer Vertiefung der EU zu überzeugen. Je mehr unser Wohlstand in Deutschland auch von EU-Ausländern und Ausländern von außerhalb der EU erwirtschaftet wird, um so eher werden die Einheimischen bereit sein, noch mehr Kompetenzen an Brüssel abzugeben. Das Ziel macht Sinn, aber der Weg dahin wird sehr steinig und mühseelig sein.
Steinig und mühselig wird vor allem der Weg zurück zu einer gemeinsamen Währung werden. Denn dem Euro droht doch der Zerfall, wenn seine Teilnehmer ihn derart aushöhlen. Vielleicht bin ich ja überängstlich... ich sehe ihn zusammenbrechen in den kommenden 5 Jahren... na, vielleicht nicht zu meinen Lebzeiten; die paar Jahre wird er hoffentlich noch durchhalten, das wäre schön!

Wir dürfen sicher nicht den Fehler machen, das wesentliche Hemmnis in Deutschland zu vermuten, wenn es schon um die gemeinsame Wirtschafts- und Finanzverfassung einer Föderation geht. Unser Land stelle ich mir vor wie ein riesiges Bundesland, von dem doch sehr viele kleinere Bundesländer abhängig sind. Will sagen: Wir geben nicht so sehr viel Unabhängigkeit auf, wenn wir unter dem Dach einer Föderation wirtschaften sollen. Aber für Finnen, Balten, ..., Portugiesen entstehen größere haushaltstechnische Abhängigkeiten als heute. Bei allseits nüchterner Angehensweise muß das aber nicht schlecht für uns Europäer sein.
ciesta

Re: EZB - letzte Bastion der EURO-Zone und/oder der EU?

Beitrag von ciesta »

http://www.nzz.ch/wirtschaft/monte-dei- ... -ld.137353

In Italien wird nun doch die recht junge Bail-In-Konstruktion kreativ mit Rückendeckung aus Brüssel und Frankfurt umgangen.
Verwunderlich ist es nicht, aber die Frage ist natürlich, wie sinnvoll das langfristig gesehen ist.
Bin gespannt, ob und wie die Monte dei Paschi die Geldspritze in Sachen faule Kredite reduzieren nutzen kann.
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