Deutschland, soll es Europa führen?!

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watisdatdenn?
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Re: Deutschland, soll es Europa führen?!

Beitrag von watisdatdenn? »

odiug hat geschrieben:(29 Nov 2016, 10:32)
Ja ... wie Australien ... tolle Sache ... ich kauf mir eine korrupte Regierung, schiebe Fluechtlinge in Lager ab, wo sie misshandelt und gefoltert werden und das schreckt dann ab.
Ganz tolle Idee!
besser, als die leute im mittelmeer elendig verrecken zu lassen und in europa massenweise reinlassen, wo sie (als ungelernte) nur eine last für unsere hochtechnologiegesellschaft und unsere sozialsysteme sind.
von der andersartigen inkompatiblen kultur ganz zu schweigen.
odiug hat geschrieben:(29 Nov 2016, 10:32)Bitte bitte ... lasst uns die Deutschen endlich umvolken !
Sie haben es bitter noetig :rolleyes:
schon klar, dass dir der gedanke gefällt. daraus wird aber nichts, wenn wir das mit legalen mitteln verhindern können.

wenn die osteuropäischen länder europa stärker führen würden, würde daraus auch nichts werden.. das ist wünschenswert!
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JJazzGold
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Re: Deutschland, soll es Europa führen?!

Beitrag von JJazzGold »

DMD hat geschrieben:(28 Nov 2016, 18:40)

Habe ich etwas von erzwungen gesagt? Europa wird freiwillig folgen. Schliesslich müssen wir doch sicherlich irgendwann die bösen Russen vernichten. Was denken Sie denn warum die EU-Kriegsminster das Militär aufrüsten wollen? Wer nicht sieht, dass es irgendwann zwangsläufig auf einen Krieg mit den Russen hinaus läuft, der sollte die Augen auf machen. Wenigstens ein bisschen blinzeln. Das reicht schon.
Weshalb sollte uns, sprich Europa, oder meinen Sie die EU, an der Vernichtung von Russen etwas gelegen sein? Wir wollen unsere Produkte verkaufen, nicht wegwerfen und Investitionen nicht in den Sand setzen.

Eine Reform und Umrüstung wird zwangsläufig notwendig, wenn sich die USA sukzessive aus den Natoeinheiten der EU zurückzieht.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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JJazzGold
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Re: Deutschland, soll es Europa führen?!

Beitrag von JJazzGold »

DarkLightbringer hat geschrieben:(28 Nov 2016, 18:39)

Fillon ist Kreml-nah. Immerhin verunsichert er die Front National, wie der SPIEGEL meint und Sozialisten, Kommunisten und Grüne hätten den idealen (gemeinsamen) Gegner.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/f ... 23338.html

Premier Valls könnte ebenfalls antreten und der programmatisch interessante Macron hat eine beachtliche Sammlungsbewegung mobilisiert.

Für mich stellte es sich eher so dar, dass Putin gerne glauben machen wollte Fillon sei kremlnah. Was bei näherer Betrachtung unlogisch wäre, da Putin bereits den Konkurrenten, die FN, finanziell unterstützt. Ich halte nichts von Putin, diesem politischen und wirtschaftlichen Versager, aber für so dämlich halte ich ihn dann doch nicht, zwei Kontrahenten monetär zu versorgen, in der Gewissheit 50% des Geldes von vornherein sinnlos verschleudert zu haben.
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Re: Deutschland, soll es Europa führen?!

Beitrag von H2O »

odiug hat geschrieben:(29 Nov 2016, 10:32)

Ja ... wie Australien ... tolle Sache ... ich kauf mir eine korrupte Regierung, schiebe Fluechtlinge in Lager ab, wo sie misshandelt und gefoltert werden und das schreckt dann ab.
Ganz tolle Idee!
Bitte bitte ... lasst uns die Deutschen endlich umvolken !
Sie haben es bitter noetig :rolleyes:
Ich volke mich jetzt auch um: Ab nach Pommern! Aber schnelles Internet habe ich da auch, mitten in der Pusta (puszcza).

Nein, lieber Odiug, die Welt besteht nicht nur aus Deutschen, und ich lasse mich auch nicht gern als den Trottel behandeln, der gefälligst Menschenwürde und Menschenrechte... noch was?... stellvertretend für alle anderen Europäer zu wahren hat. Da ist in mir etwas zerbrochen, was ich für solide begründet hielt.

Auch nehme ich es der Kanzlerin überhaupt nicht übel, daß sie erstens sich erbarmt hat, als ihr das Gewusel in Ungarn bewußt wurde; im Gegenteil bin ich froh, daß wir eine politische Führung haben, die so etwas wie Erbarmen kennt. Und ich nehme ihr, der Kanzlerin, auch nicht übel, daß sie davon ausging, daß unsere Nachbarn ausnahmslos ihr Bestes tun würden, um diese Krise auf menschliche Weise gemeinsam zu lösen. Letzteres war ein Irrtum, wenn wir von unseren schwedischen Nachbarn absehen. Ich finde es gut, und bin auch stolz darauf, daß wir alle zuerst einmal auf die Solidarität unserer Nachbarn gesetzt hatten. Das wissen wir jetzt besser, und ich meine deshalb auch, daß unser Land es mit der europäischen Solidarität künftig etwas gemächlicher angehen lassen sollte. Den Trottel für alle müssen wir nicht unbedingt geben.

Und ehrlich gesagt... wir haben doch gar kein Problem mit den jetzt vorhandenen syrischen Flüchtlingen. Wie man von der Bundesanstalt für Migration und Flüchtlinge hört, erfüllen sie in größerem Maße die Erwartung hinsichtlich Vorbildung und Einsetzbarkeit, als nach all dem Geunke schließlich befürchtet wurde. Ja, einige Verbrecher sind sicher darunter, aber im Vergleich zu unseren französischen Nachbarn geht es uns selbst damit dennoch gold! Und inzwischen läuft auch die Rückführung der Armutsflüchtlinge, damit man im Ernstfall jenen helfen kann, die bei uns vor Tod, Folter und Verfolgung Schutz suchen. Ich habe nicht gehört, daß die Kanzlerin sich dagegen auflehnt...
Ger9374

Re: Deutschland, soll es Europa führen?!

Beitrag von Ger9374 »

Die Kanzlerin sollte vielleicht mehr Deutsche Interessen vertreten. So manches Mal fühlt man sich als Bürger mit seinen Sorgen alleingelassen.
Diese kleine Völkerwanderung dieses Jahr hat auch uns gezeigt wo Grenzen sind.(Kapazitäten,Ethnische Probleme unter Flüchtlingen, ). Das war eine starke Logistisch Menschliche Leistung, und so etwas ist nicht unbegrenzt wiederholbar.Das dieser Alleingang uns fast in Europa isoliert hat kommt dazu.
Was ist wenn es nochmal passiert, entscheidet Merkel dann wieder für alle, für ganz Europa.
So geht das einfach nicht!
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Hyde
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Re: Deutschland, soll es Europa führen?!

Beitrag von Hyde »

Europa hat kein Land, das stark genug wäre, um den Kontinent dominant zu führen. Das sieht man schon beim Blick auf die Bevölkerungszahlen. Deutschland 80 Mio, Frankreich und Großbritannien um die 65 Mio. Also fast gleich groß/einflussreich. Hätte Deutschland 150 Mio Einwohner, dann sähe die Sache vielleicht anders aus.

Ich sehe es eher so, dass Europa vor allem von fünf Ländern angeführt wird, das sind Deutschland, Frankreich, Großbritannien und mit Abstrichen Italien und Spanien. Das sind die fünf großen Länder Europas, aber keiner von denen kann Europa alleine anführen, dafür sind sie sich zu ähnlich.
Ger9374

Re: Deutschland, soll es Europa führen?!

Beitrag von Ger9374 »

Britannien ist raus. Die einzige erfahrene Militärische Nation Frankreich. Nebenbei
Die einzige Atommacht in der verbleibenden E.U.
Italien+Spanien finanziell sehr Schuldenlastig.
Selbst Frankreich wird ohne Reformen Probleme bekommen.Das Tandem Berlin/Paris ist und bleibt
wohl übrig. Man könnte um die kleineren Länder zu beruhigen als Gegengewicht die Benelux Länder mit hinzunehmen. Die sind politisch Wirtschaftlich Recht stabil. Ist aber klar Ost und Südländer würden wohl protestieren.Es ist wieso
Zeit sich auf das Mehrheitsstimmrecht einzupendeln. Diese Einstimmigkeitsnr. Ist sowas von kontraproduktiv.
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Re: Deutschland, soll es Europa führen?!

Beitrag von Wildermuth »

Hyde hat geschrieben:(30 Nov 2016, 22:55)

Europa hat kein Land, das stark genug wäre, um den Kontinent dominant zu führen. Das sieht man schon beim Blick auf die Bevölkerungszahlen. Deutschland 80 Mio, Frankreich und Großbritannien um die 65 Mio. Also fast gleich groß/einflussreich. Hätte Deutschland 150 Mio Einwohner, dann sähe die Sache vielleicht anders aus.

Ich sehe es eher so, dass Europa vor allem von fünf Ländern angeführt wird, das sind Deutschland, Frankreich, Großbritannien und mit Abstrichen Italien und Spanien. Das sind die fünf großen Länder Europas, aber keiner von denen kann Europa alleine anführen, dafür sind sie sich zu ähnlich.
um eine dominante führung gehts doch auch nicht. die will eh keiner. nichtmal die deutschen.
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H2O
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Re: Deutschland, soll es Europa führen?!

Beitrag von H2O »

Hyde hat geschrieben:(30 Nov 2016, 22:55)

Europa hat kein Land, das stark genug wäre, um den Kontinent dominant zu führen. Das sieht man schon beim Blick auf die Bevölkerungszahlen. Deutschland 80 Mio, Frankreich und Großbritannien um die 65 Mio. Also fast gleich groß/einflussreich. Hätte Deutschland 150 Mio Einwohner, dann sähe die Sache vielleicht anders aus.

Ich sehe es eher so, dass Europa vor allem von fünf Ländern angeführt wird, das sind Deutschland, Frankreich, Großbritannien und mit Abstrichen Italien und Spanien. Das sind die fünf großen Länder Europas, aber keiner von denen kann Europa alleine anführen, dafür sind sie sich zu ähnlich.
Damit haben Sie schon Recht. Leider nehmen unsere europäischen Nachbarn viele unserer Probleme ganz unterschiedlich wahr. Da kann man beim besten Willen kein einig Volk von Brüdern (und Schwestern) erwarten. Ich vermute, daß jeder Ruf nach Führung Europas auf die eigene Ohnmacht zurück zu führen ist, der eigenen Sichtweise zum Sieg über alle anderen zu verhelfen.

Wie soll man denn sonst die Rückkehr zum Nationalen und den Wunsch nach Rückgabe vergemeinschafteter Vollmachten verstehen?

Im Sinne des europäischen Projekts wäre alltäglich blinde Übereinstimmung in Grundfragen zu erwarten: Daß wir Demokratien mit Gewaltenteilung und unabhängiger Rechtsprechung sind, daß wir auf dieser Grundlage allmählich unsere nationalen Regeln über technische Normen hinaus harmonisieren, daß wir unseren europäischen Sozialstaat schaffen, daß wir unsere Wirtschaften verschmelzen und unsere Finanzen ebenfalls.

Davon ist aber nirgendwo die Rede, sondern eher über das Trennende, sogar über sehr kunstvoll konstruierte Gegensätze, die uns vor Jahrhunderten einmal beschäftigt hatten.

Der europäische Geist der 1950er Jahre ist verflogen, ängstlich um sich beißende Egoisten bestimmen unsere europäische Zukunft.
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Re: Deutschland, soll es Europa führen?!

Beitrag von JJazzGold »

Ger9374 hat geschrieben:(30 Nov 2016, 22:29)

Die Kanzlerin sollte vielleicht mehr Deutsche Interessen vertreten. So manches Mal fühlt man sich als Bürger mit seinen Sorgen alleingelassen.
Diese kleine Völkerwanderung dieses Jahr hat auch uns gezeigt wo Grenzen sind.(Kapazitäten,Ethnische Probleme unter Flüchtlingen, ). Das war eine starke Logistisch Menschliche Leistung, und so etwas ist nicht unbegrenzt wiederholbar.Das dieser Alleingang uns fast in Europa isoliert hat kommt dazu.
Was ist wenn es nochmal passiert, entscheidet Merkel dann wieder für alle, für ganz Europa.
So geht das einfach nicht!

Sprechen Sie sich aus, mit welchen Nöten und Sorgen fühlen Sie sich in Deutschland oder im EU Raum allein gelassen?
Ich bin sicher, wir werden eine Lösung finden.
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Re: Deutschland, soll es Europa führen?!

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(01 Dec 2016, 10:22)

Sprechen Sie sich aus, mit welchen Nöten und Sorgen fühlen Sie sich in Deutschland oder im EU Raum allein gelassen?
Ich bin sicher, wir werden eine Lösung finden.
In der heutigen Ausgabe der DIE ZEIT #50 hat Bernd Ulrich aus meiner Sicht den Nagel auf den Kopf getroffen: Ein wütender Hang zum Niedermachen der politischen Eliten, maßlos und blind, bar jeden Respekts vor deren Arbeit.

Wobei ich meine, daß wir diesen Mitmenschen gegenüber nicht in Ehrfurcht erstarren müssen; wohl aber schulden wir ihnen eine nüchtern abwägende Betrachtungsweise ihrer Leistungen und möglicher anderer Folgen ihres Tuns.
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Re: Deutschland, soll es Europa führen?!

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(01 Dec 2016, 10:46)

In der heutigen Ausgabe der DIE ZEIT #50 hat Bernd Ulrich aus meiner Sicht den Nagel auf den Kopf getroffen: Ein wütender Hang zum Niedermachen der politischen Eliten, maßlos und blind, bar jeden Respekts vor deren Arbeit.

Wobei ich meine, daß wir diesen Mitmenschen gegenüber nicht in Ehrfurcht erstarren müssen; wohl aber schulden wir ihnen eine nüchtern abwägende Betrachtungsweise ihrer Leistungen und möglicher anderer Folgen ihres Tuns.

Ich schau mal, ob ich den Artikel online finde. Hier komme ich nicht an eine Papierausgabe.
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Re: Deutschland, soll es Europa führen?!

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(01 Dec 2016, 10:56)


Ich schau mal, ob ich den Artikel online finde. Hier komme ich nicht an eine Papierausgabe.
Eine Papierausgabe am Versandtag der DIE ZEIT in 10.000 km Entfernung; das wär's dann wohl! ;)

Nachtrag: Der Beitrag ist mit "Vermißt: Respekt!" überschrieben; DIE ZEIT #50, S.1
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Re: Deutschland, soll es Europa führen?!

Beitrag von DarkLightbringer »

JJazzGold hat geschrieben:(29 Nov 2016, 11:15)


Für mich stellte es sich eher so dar, dass Putin gerne glauben machen wollte Fillon sei kremlnah. Was bei näherer Betrachtung unlogisch wäre, da Putin bereits den Konkurrenten, die FN, finanziell unterstützt. Ich halte nichts von Putin, diesem politischen und wirtschaftlichen Versager, aber für so dämlich halte ich ihn dann doch nicht, zwei Kontrahenten monetär zu versorgen, in der Gewissheit 50% des Geldes von vornherein sinnlos verschleudert zu haben.
Fillon tritt gegen die Sanktionen ein und für die Zusammenarbeit in Syrien mit Putin und Assad. Le Pen, aber auch ein Linkspolitiker am anderen Ende des Spektrums sieht das ganz ähnlich. Russische Medien loben Fillon.

Kurz, Fillon ist ein Sicherheitsrisiko.
>>We’ll always have Paris<<
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Hyde
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Re: Deutschland, soll es Europa führen?!

Beitrag von Hyde »

H2O hat geschrieben:(01 Dec 2016, 10:01)
Der europäische Geist der 1950er Jahre ist verflogen, ängstlich um sich beißende Egoisten bestimmen unsere europäische Zukunft.
Bei allem Pessimismus sollte man nicht vergessen, dass Europa heutzutage enger zusammengerückt ist als je zuvor. In den 50ern gab es weder eine EU, noch einen Euro als gemeinsame Währung und ich glaube auch kaum, dass dies damals ansatzweise mehrheitsfähig gewesen wäre - sondern eher ziemlich utopisch. Und an ein gemeinsames Bündnis zwischen west - und osteuropäischen Staaten war damals auch nicht im Ansatz zu denken.
Das alles haben wir heute.

Was wir derzeit erleben, ist lediglich eine Verlangsamung des europäischen Einigungsprozesses, da es den Menschen (besonders der älteren Bevölkerung) zuletzt offenbar zu schnell ging. An sich aufhalten oder langfristig zurückdrehen lassen können wird sich das Zusammenwachsen Europas aber genauso wenig wie die Globalisierung oder die Technologisierung. Diese Prozesse sind seit Jahrtausenden im Gang und werden das auch weiter sein. Mal schneller, mal weniger schnell.
In einer immer vernetzteren (und folglich "kleineren") Welt sind Globalisierung und supranationale Einigungsprozesse eine langfristige Zwangsläufigkeit.
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Re: Deutschland, soll es Europa führen?!

Beitrag von H2O »

Hyde hat geschrieben:(01 Dec 2016, 16:34)

Bei allem Pessimismus sollte man nicht vergessen, dass Europa heutzutage enger zusammengerückt ist als je zuvor. In den 50ern gab es weder eine EU, noch einen Euro als gemeinsame Währung und ich glaube auch kaum, dass dies damals ansatzweise mehrheitsfähig gewesen wäre - sondern eher ziemlich utopisch. Und an ein gemeinsames Bündnis zwischen west - und osteuropäischen Staaten war damals auch nicht im Ansatz zu denken.
Das alles haben wir heute.

Was wir derzeit erleben, ist lediglich eine Verlangsamung des europäischen Einigungsprozesses, da es den Menschen (besonders der älteren Bevölkerung) zuletzt offenbar zu schnell ging. An sich aufhalten oder langfristig zurückdrehen lassen können wird sich das Zusammenwachsen Europas aber genauso wenig wie die Globalisierung oder die Technologisierung. Diese Prozesse sind seit Jahrtausenden im Gang und werden das auch weiter sein. Mal schneller, mal weniger schnell.
In einer immer vernetzteren (und folglich "kleineren") Welt sind Globalisierung und supranationale Einigungsprozesse eine langfristige Zwangsläufigkeit.
Mir macht ein Rückschlag hier oder da gar kein Kopfzerbrechen; bemerkenswert ist jedoch der Mangel an Solidarität, wenn ein Mitglied ein ernstes Problem hat, und der Versuch, sich selbst auch dann in einer warmen Stube ein zu richten, wenn dadurch der Partner draußen im Dreckswetter aushalten muß. Solches Verhalten war damals kaum an zu treffen, obwohl, völlig richtig angemerkt, vieles gar nicht organisiert war. Und nun, nachdem Verträge diese Dinge wie selbstverständlich voraus setzen, geht das nicht mehr? Das erregt schon meinen heiligen Zorn, denn tatsächlich werden eingegangene Verträge zusätzlich gebrochen durch Änderungen der demokratischen Staatsform nach westeuropäischem Muster.

Da vermisse ich sehr harsche Maßnahmen der EU als Gemeinschaft... oder Absetzbewegungen der Willigen in Richtung Kerneuropa, um solchem Zank aus zu weichen.

Sie haben natürlich Recht, daß in unserer Weltgegend die EU eine völlig sinnvolle und wohl auch unvermeidliche Antwort auf die zunehmende Globalisierung ist. Nur glaube ich eben nicht daran, daß solche Zwangsläufigkeiten synchron von 28 (27) europäischen Partnern gleich empfunden werden. Da muß es wohl Stoßtrupps geben, die sich voran wagen. Deutschland sollte sich mit gleichgesinnten Partnern hervor tun, immer bereit, weitere spät berufene Partner mit zu reißen. Sollen andere doch meckernd hinterher trotten.
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Re: Deutschland, soll es Europa führen?!

Beitrag von Adam Smith »

DarkLightbringer hat geschrieben:(01 Dec 2016, 14:39)

Fillon tritt gegen die Sanktionen ein und für die Zusammenarbeit in Syrien mit Putin und Assad. Le Pen, aber auch ein Linkspolitiker am anderen Ende des Spektrums sieht das ganz ähnlich. Russische Medien loben Fillon.

Kurz, Fillon ist ein Sicherheitsrisiko.
Fillion möchte eine Zusammenarbeit mit Russland. Das ist doch positiv zu sehen.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Deutschland, soll es Europa führen?!

Beitrag von DarkLightbringer »

Adam Smith hat geschrieben:(01 Dec 2016, 19:45)

Fillion möchte eine Zusammenarbeit mit Russland. Das ist doch positiv zu sehen.
Kann man. Oder als Kollaboration mit den Verschwörern gegen den Frieden. Ich würde sagen, Fillon ist ein Neo-Vichyst.
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Re: Deutschland, soll es Europa führen?!

Beitrag von Allenstein »

Nein, Deutschland sollte nicht "Europa führen". Mit einem europäischen Großreich unter deutscher Führung haben weder Deutschland noch Europa gute Erfahrungen gemacht.
Ger9374

Re: Deutschland, soll es Europa führen?!

Beitrag von Ger9374 »

Wie jeder Körper braucht die E.U einen Handlungsfähigen Kopf. Dieser Kopf hat keinen Namen.Er kann aus vielen kleinen, oder 2-3 grossen Ländern bestehen oder oder oder.
Die Vielfalt der Möglichkeiten ist gegeben.
Deutschland will und wird nichts alleine anstreben.Von anderen kommt nichts.
Die größte E. U Volkswirtschaft ist Deutschland.
Eine stagnierende handlungsunfähige E.U droht
zu verfallen. Was jetzt? Verantwortung übernehmen? Sich still Verhalten?
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Re: Deutschland, soll es Europa führen?!

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(01 Dec 2016, 22:42)

Wie jeder Körper braucht die E.U einen Handlungsfähigen Kopf. Dieser Kopf hat keinen Namen.Er kann aus vielen kleinen, oder 2-3 grossen Ländern bestehen oder oder oder.
Die Vielfalt der Möglichkeiten ist gegeben.
Deutschland will und wird nichts alleine anstreben.Von anderen kommt nichts.
Die größte E. U Volkswirtschaft ist Deutschland.
Eine stagnierende handlungsunfähige E.U droht
zu verfallen. Was jetzt? Verantwortung übernehmen? Sich still Verhalten?
Um Hilfe und Zusammenarbeit bitten... und sich ansonsten still verhalten.
Ger9374

Re: Deutschland, soll es Europa führen?!

Beitrag von Ger9374 »

H2O hat geschrieben:(01 Dec 2016, 23:16)

Um Hilfe und Zusammenarbeit bitten... und sich ansonsten still verhalten.
Wenn diese Wahlen in Frankreich und bei uns nicht wären, könnte es schon weiter gehen.
Das ist nichts für einen Zitterrochen wie mich-:))
Wenn man überlegt was kann in der Zeit wieder
Alles passieren. Und in der E.U passiert nichts!!
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Re: Deutschland, soll es Europa führen?!

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(02 Dec 2016, 00:51)

Wenn diese Wahlen in Frankreich und bei uns nicht wären, könnte es schon weiter gehen.
Das ist nichts für einen Zitterrochen wie mich-:))
Wenn man überlegt was kann in der Zeit wieder
Alles passieren. Und in der E.U passiert nichts!!
Das Ungleichgewicht zwischen Mitgliedsstaaten und der verfaßten Gemeinschaft ist leider so groß, und es läuft immer weiter auseinander, weil die zur Integration drängenden Kräfte erlahmen. Deshalb bedeutet Wahlkampf in den stärksten 10 Ländern der EU jedes Mal zugleich Lähmung der EU. Die beiden Entscheidungsebenen müßten dringend wirksam durch demokratische Verfahren entkoppelt werden. Das weiß auch jeder, nur will eben jeder der, na, sagen wir 10, auf der weltpolitischen Bühne unverwechselbar wahrgenommen werden... Jahrmarkt der Eitelkeiten.

Verstehen Sie, daß im Weltsicherheitsrat Briten und Franzosen ihre Nationen noch vertreten, oder in der G7 (8) oder G20 gleich 4 EU-Nationen ihren Nabel beschauen? Natürlich müßte da immer die EU als Staatenbund allein auftreten... aber das mache man diesen selbstverliebten Wichtigtuern einmal klar! Und deshalb ist die Gemeinschaft gelähmt... der Kommissionspräsident hat keinen Durchgriff in die Nationalstaaten... eher ist umgekehrt der Durchgriff in die Kommission aus Paris, Rom oder Berlin wirksamer.
Ger9374

Re: Deutschland, soll es Europa führen?!

Beitrag von Ger9374 »

H2O hat geschrieben:(02 Dec 2016, 09:03)

Das Ungleichgewicht zwischen Mitgliedsstaaten und der verfaßten Gemeinschaft ist leider so groß, und es läuft immer weiter auseinander, weil die zur Integration drängenden Kräfte erlahmen. Deshalb bedeutet Wahlkampf in den stärksten 10 Ländern der EU jedes Mal zugleich Lähmung der EU. Die beiden Entscheidungsebenen müßten dringend wirksam durch demokratische Verfahren entkoppelt werden. Das weiß auch jeder, nur will eben jeder der, na, sagen wir 10, auf der weltpolitischen Bühne unverwechselbar wahrgenommen werden... Jahrmarkt der Eitelkeiten.

Verstehen Sie, daß im Weltsicherheitsrat Briten und Franzosen ihre Nationen noch vertreten, oder in der G7 (8) oder G20 gleich 4 EU-Nationen ihren Nabel beschauen? Natürlich müßte da immer die EU als Staatenbund allein auftreten... aber das mache man diesen selbstverliebten Wichtigtuern einmal klar! Und deshalb ist die Gemeinschaft gelähmt... der Kommissionspräsident hat keinen Durchgriff in die Nationalstaaten... eher ist umgekehrt der Durchgriff in die Kommission aus Paris, Rom oder Berlin wirksamer.

Das ist ja das wahre Gift der die E.U so lähmt.
Die E.U Komission genau wie das E.U Parlament
sind wie Feigenblätter für die Nationalregierungen.
Die wahre Macht liegt noch in den alten Hauptstädten nicht in Brüssel.Ein grosses Marionettenspiel das Europa nicht weiter bringt.
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Re: Deutschland, soll es Europa führen?!

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(02 Dec 2016, 13:56)

Das ist ja das wahre Gift der die E.U so lähmt.
Die E.U Komission genau wie das E.U Parlament
sind wie Feigenblätter für die Nationalregierungen.
Die wahre Macht liegt noch in den alten Hauptstädten nicht in Brüssel.Ein grosses Marionettenspiel das Europa nicht weiter bringt.
Das war eigentlich nie anders. nur hatte man sich in der Vergangenheit immer irgendwie durchgewurstelt, weil doch sehr weitgehend Einigkeit in den Zielen bestand. Das ist jetzt eine völlig veränderte Lage: Da gibt es jetzt viel zu verlieren und es gibt etliche grundlegende Unterschiede in den Zielvorstellungen, was eine EU sein soll.

Die Sache läuft aus meiner Sicht stramm auf Trennung zu, oder die EU ist insgesamt gefährdet.
Ger9374

Re: Deutschland, soll es Europa führen?!

Beitrag von Ger9374 »

H2O hat geschrieben:(02 Dec 2016, 14:20)

Das war eigentlich nie anders. nur hatte man sich in der Vergangenheit immer irgendwie durchgewurstelt, weil doch sehr weitgehend Einigkeit in den Zielen bestand. Das ist jetzt eine völlig veränderte Lage: Da gibt es jetzt viel zu verlieren und es gibt etliche grundlegende Unterschiede in den Zielvorstellungen, was eine EU sein soll.

Die Sache läuft aus meiner Sicht stramm auf Trennung zu, oder die EU ist insgesamt gefährdet.

Wie schon auch von ihnen schon geschrieben,
willige vorweg die anderen ziehen nach oder geht mit Gott. Die E. U sitzt in einem Auto und fährt mit angezogener Handbremse. Fehler von Fahranfängern Aus dem Alter sollten einige Länder aber schon raus sein!!
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