Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Moderator: Moderatoren Forum 3

Benutzeravatar
garfield336
Beiträge: 14095
Registriert: Mo 25. Mär 2013, 21:05
Wohnort: Luxemburg

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von garfield336 »

Könnte der britische Wahlkampf auch Auswirkungen auf den französischen Wahlkampf bekommen ?
Benutzeravatar
garfield336
Beiträge: 14095
Registriert: Mo 25. Mär 2013, 21:05
Wohnort: Luxemburg

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von garfield336 »

pikant hat geschrieben:(18 Apr 2017, 15:10)

letzte Umfrage von ein paar Stunden

23% Macron
22% Le Pen
20% Fillon
19% Melenchon

8% Hamon

es deutet sich ein Desaster fuer die Sozialisten an und die Partei wird wohl nach der Wahl verschwinden und sich in alle Teile aufloesen.
Hollande, Valls haben sehr gute Arbeit fuer Macron geleistet :)
Das ist äusserst kmapp ----
Benutzeravatar
Nomen Nescio
Beiträge: 13100
Registriert: So 1. Feb 2015, 19:29

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Nomen Nescio »

garfield336 hat geschrieben:(18 Apr 2017, 15:26)

Das ist äusserst kmapp ----
ich hörte soeben ein interview mit le penn. falls sie präsidentin wird: »ma prémière mesure est...« (meine erste maßnahme ist...) genau, das schließen der grenzen und dann die konsequenzen ziehen, wie abschieben.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
Benutzeravatar
garfield336
Beiträge: 14095
Registriert: Mo 25. Mär 2013, 21:05
Wohnort: Luxemburg

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von garfield336 »

Nomen Nescio hat geschrieben:(18 Apr 2017, 16:29)

ich hörte soeben ein interview mit le penn. falls sie präsidentin wird: »ma prémière mesure est...« (meine erste maßnahme ist...) genau, das schließen der grenzen und dann die konsequenzen ziehen, wie abschieben.
Witzigerweise hat sie viele Unterstützer in der Lorraine, aber genau die Leute dort, sind auf offene Grenze mehr angewiesen als irgendeine andere Region in Frankreich.
Benutzeravatar
Nomen Nescio
Beiträge: 13100
Registriert: So 1. Feb 2015, 19:29

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Nomen Nescio »

garfield336 hat geschrieben:(18 Apr 2017, 16:42)

Witzigerweise hat sie viele Unterstützer in der Lorraine, aber genau die Leute dort, sind auf offene Grenze mehr angewiesen als irgendeine andere Region in Frankreich.
köstlich :D
heute abend wird papa le penn auf unsre TV interviewt. bin neugierig. verknallt er wieder was für die tochter??
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
Benutzeravatar
garfield336
Beiträge: 14095
Registriert: Mo 25. Mär 2013, 21:05
Wohnort: Luxemburg

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von garfield336 »

Nomen Nescio hat geschrieben:(18 Apr 2017, 16:54)

köstlich :D
heute abend wird papa le penn auf unsre TV interviewt. bin neugierig. verknallt er wieder was für die tochter??
http://euregio.lu/wp-content/uploads/20 ... b0e1a7.jpg
Guck mal..... Das sind Zahlen von 2013 über die "Abeitsmigration"..... Damals verliessen bereits mehr als 100.000Lothringer ihr Land um im "Ausland" zu arbeiten.

Mittlerweile sind es noch mehr. Und die wollen tatsächlich Lepen :?:


Habe nachgeschaut. Mittlerweile sollen alleine nach Luxemburg 96.000 Lothringer kommen, und das jeden Tag zum arbeiten. Aktuelle Zahlen zu Saarland und RheinlandPfalz habe ich nicht.
Es wird wohl auch da eine steigerung gegeben haben.
Sozialdemokrat

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Sozialdemokrat »

Nomen Nescio hat geschrieben:(18 Apr 2017, 16:29)

ich hörte soeben ein interview mit le penn. falls sie präsidentin wird: »ma prémière mesure est...« (meine erste maßnahme ist...) genau, das schließen der grenzen und dann die konsequenzen ziehen, wie abschieben.
Hört sich an wie die Parole von Mama Merkel: Rückführen, rückführen, rückführen. Le Penn ist aber wenigstens intelligent genug zu erkennen, dass man vorher die Grenzen unter Kontrolle bringen muss.
Benutzeravatar
Nomen Nescio
Beiträge: 13100
Registriert: So 1. Feb 2015, 19:29

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Nomen Nescio »

Sozialdemokrat hat geschrieben:(18 Apr 2017, 17:15)

Hört sich an wie die Parole von Mama Merkel: Rückführen, rückführen, rückführen. Le Penn ist aber wenigstens intelligent genug zu erkennen, dass man vorher die Grenzen unter Kontrolle bringen muss.
ha, ich bekam assoziationen mit trump. :(
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47377
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von H2O »

pikant hat geschrieben:(18 Apr 2017, 15:10)

letzte Umfrage von ein paar Stunden

23% Macron
22% Le Pen
20% Fillon
19% Melenchon

8% Hamon

es deutet sich ein Desaster fuer die Sozialisten an und die Partei wird wohl nach der Wahl verschwinden und sich in alle Teile aufloesen.
Hollande, Valls haben sehr gute Arbeit fuer Macron geleistet :)
Mir ist schleierhaft, wie Herr Fillon nach so offenkundigem Fehlverhalten, seinem privaten Griff in die Staatskasse, nicht immer weiter abgesackt ist. Es muß doch Menschen geben, die dieses Fehlverhalten nicht so wichtig nehmen.

Vielleicht gelingt Herrn Macron ja nach den Wahlen doch die Gründung einer Sozialdemokratie, in der die klassischen Sozialisten eine Heimat finden. Die Zeiten ändern sich nun einmal.
elmore

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von elmore »

Das Vertrauen der franz. Bevölkerung in ihre Regierungen und polit. Eliten (die besten, die das Land eben führen sollen, so lange das Selbstverständnis in F) hat insgesamt in den zurückliegenden Jahren kontinuierlich abgenommen.
Macron ist im übrigen Teil jenes mehr und mehr verhassten Establishments, jener politischen Eliten, die die ENA regelmäßig ausspuckte und mit deren Abschluß die Top-Karriere sozusagen automatisches Programm wird.
Als ehemaliger Minister (des elitären Politzirkels), Investmentbanker sehen auch viele Franzosen in ihm wohl weniger einen wirklichen "Mann aus dem Volk für das Volk". Wie auch. Das war er nie.
In Sachen Lösungskompetenz wage ich zu behaupten, sehen viel mehr Franzosen und -innen eher Fillon als die bessere Wahl. Vielleicht hat die Zunahme der Umfragewerte damit zu tun, dass man sich sagt,
korrupt und eigene Vorteile ausnutzend sind sie alle, diese ENA-Elitäre. Aber Fillon war vor seiner Vorteilsaffaire um die Beschäftigung von Frau und Kindern auf Staatskosten die klare Nr. 1 als künftiger
Präsident. Gut möglich, dass sich kurz vor der Entscheidung vielleicht mehr Leute in F sagen, …scheiss auf die paar Euronen, die er sich privat für seine Familie beschaffte … insgesamt ist er vielleicht der
Einzige, dem man wirklich eine Änderung zum Besseren und die entsprechende Ausdauer und den Durchsetzungswillen zutrauen kann.

Ca. 1/3 der Wählerinnen und Wähler sollen sich ja immer noch nicht für einen Kandidaten entschieden haben. Und gerade das macht es nicht einfacher. Da sind die drei Prozent von Macron gegenüber Fillon
vergleichsweise wenig. Eigentlich hätte Macron den Abstand zu Fillon als auch zu Le Pen deutlich größer machen müssen, angesichts des Skandals um Fillon, der ihm wie ein Lottogewinn in den Schoß fiel. Das sagt mir zumindest mein Bauchgefühl
und entsprechend frage ich mich, warum Macron nicht haushoch in Führung liegt, selbst im ersten Wahlgang. Ursache könnte sein, dass ihm weitaus weniger Franzosen und Französinnen mit seinen Visionen des Ungefähren
nicht recht über den Weg trauen. Wirklich konkrete Inhalte und nähere Details, die auch nachprüfbar wären oder als realisierbar erscheinen, vermeidet er ja. Er ist fast schon so ein Meister der Ungefähren wie Angela Merkel.
Aber vielleicht reicht das ja für die Stichwahl… und dem anschließenden Sieg.
Ger9374

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Ger9374 »

Meister des Minimalismus in Europa haben wir schon genug. Da muss jetzt mal einer mit neuen
Denkansätzen her. Krumme Hunde hatte die Deutsche Politik auch genug, mir schwebt da Otto Graf Lambsdorff vor. (Flick Affäre ect.).
Möllemann....
pikant
Beiträge: 54531
Registriert: Mi 10. Feb 2010, 13:07

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von pikant »

elmore hat geschrieben:(19 Apr 2017, 01:12)

Das Vertrauen der franz. Bevölkerung in ihre Regierungen und polit. Eliten (die besten, die das Land eben führen sollen, so lange das Selbstverständnis in F) hat insgesamt in den zurückliegenden Jahren kontinuierlich abgenommen.
Macron ist im übrigen Teil jenes mehr und mehr verhassten Establishments, jener politischen Eliten, die die ENA regelmäßig ausspuckte und mit deren Abschluß die Top-Karriere sozusagen automatisches Programm wird.
Als ehemaliger Minister (des elitären Politzirkels), Investmentbanker sehen auch viele Franzosen in ihm wohl weniger einen wirklichen "Mann aus dem Volk für das Volk". Wie auch. Das war er nie.
In Sachen Lösungskompetenz wage ich zu behaupten, sehen viel mehr Franzosen und -innen eher Fillon als die bessere Wahl. Vielleicht hat die Zunahme der Umfragewerte damit zu tun, dass man sich sagt,
korrupt und eigene Vorteile ausnutzend sind sie alle, diese ENA-Elitäre. Aber Fillon war vor seiner Vorteilsaffaire um die Beschäftigung von Frau und Kindern auf Staatskosten die klare Nr. 1 als künftiger
Präsident. Gut möglich, dass sich kurz vor der Entscheidung vielleicht mehr Leute in F sagen, …scheiss auf die paar Euronen, die er sich privat für seine Familie beschaffte … insgesamt ist er vielleicht der
Einzige, dem man wirklich eine Änderung zum Besseren und die entsprechende Ausdauer und den Durchsetzungswillen zutrauen kann.

Ca. 1/3 der Wählerinnen und Wähler sollen sich ja immer noch nicht für einen Kandidaten entschieden haben. Und gerade das macht es nicht einfacher. Da sind die drei Prozent von Macron gegenüber Fillon
vergleichsweise wenig. Eigentlich hätte Macron den Abstand zu Fillon als auch zu Le Pen deutlich größer machen müssen, angesichts des Skandals um Fillon, der ihm wie ein Lottogewinn in den Schoß fiel. Das sagt mir zumindest mein Bauchgefühl
und entsprechend frage ich mich, warum Macron nicht haushoch in Führung liegt, selbst im ersten Wahlgang. Ursache könnte sein, dass ihm weitaus weniger Franzosen und Französinnen mit seinen Visionen des Ungefähren
nicht recht über den Weg trauen. Wirklich konkrete Inhalte und nähere Details, die auch nachprüfbar wären oder als realisierbar erscheinen, vermeidet er ja. Er ist fast schon so ein Meister der Ungefähren wie Angela Merkel.
Aber vielleicht reicht das ja für die Stichwahl… und dem anschließenden Sieg.
diese Ansicht kann man eigentlich nur haben, wenn man sich in der frans. Politik nicht auskennt!
seit Jahrzehnten gewinnen immer die Kandidaten der Sozialisten oder der gemaessigten Rechten, die einen riesigen Parteiapparat hinter sich haben und nur einmal hat es ein anderer Kandidat ueberhaupt seit dem zweiten Weltkrieg in die zweite Tour geschafft - Le Pen, der vorbestrafte Holocaustrelativierer, der schon mal juedische Saenger im 'Ofen sehen wollte'

Macron ist aus dem Nichts direkt in die Spitze geklommen ohne Apparat, ohne Parteiunterstuetzung, ohne grosse Geldgeber ohne alles, nur mit seinem Charisma und dass eine Bewegung En Marche, die erst einige Monate ueberhaupt existiert so reuessiert ist einfach unglaublich zu nennen und das gab es in Frankreich noch nie.

der Waehler der Rechten hat doch null Alternativen ausser Fillon - Marine Le Pen will die gemaessigte Rechte nicht und Macron, Hamon, Melechon sind einem Rechten viel zu radikal und links und da nimmt man eben auch das Fehlverhalten von Fillon mangels Alternative in Kauf, obwohl dieser schwer darunter zu leiden hat und nach der Affaire erst Macron auf Platz 2 bezw. 1 kam und Fillon knapp 10% verlor - jetzt ist der Stable bei 20% und ich bin gespannt ob er am Sonntag in die zweite Tour kommt, denn Fillon zielt jetzt auf Le Pen Waehler und schckt zb. morgen Sarkozy als Unterstuetzer mit in die Arena.

Macron zieht seine Waehler vor allem von gemaessigtem Sozialisten und gemaessigten Rechten, die von den Skandalen der Partei um Sarkozy und Fillion die Nase voll haben und vom gesitteten Buergertum und er ist vor allem in den Grosstaedten stark und wird wohl in Paris mit Abstand bei der ersten Tour vorne liegen, aber er hat Schwaechen auf dem flachen Land...

vereinfacht ausgedrueckt ist Macron so eine Mischung aus SPD, Gruen und FDP, Fillion rechte CDU, le Pen zwischen AfD und NPD, Melenchon Linkspartei und Hamom linke Sozialdemokratie, koennte aber auch in der Linksparte Karriere machen.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47377
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(19 Apr 2017, 07:11)

Meister des Minimalismus in Europa haben wir schon genug. Da muss jetzt mal einer mit neuen
Denkansätzen her. Krumme Hunde hatte die Deutsche Politik auch genug, mir schwebt da Otto Graf Lambsdorff vor. (Flick Affäre ect.).
Möllemann....
Keinem der genannten Politiker werden Sie einen Griff in die öffentlichen Kassen zur persönlichen Bereicherung vorhalten können. Das unterscheidet diese "krummen Hunde" denn doch auffällig von den in diesem Strang verhandelten Kameraden... wenn die Anschuldigungen der Wahrheit entsprechen sollten. Das kann hier aber niemand nachweisen.
Ger9374

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Ger9374 »

Moralisch schon, aber wer ausser Politikern hat denn die Möglichkeit sich per Gesetz selbst freizusprechen.(Lambsdorff)
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47377
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von H2O »

elmore hat geschrieben:(19 Apr 2017, 01:12)

Das Vertrauen der franz. Bevölkerung in ihre Regierungen und polit. Eliten (die besten, die das Land eben führen sollen, so lange das Selbstverständnis in F) hat insgesamt in den zurückliegenden Jahren kontinuierlich abgenommen.
Macron ist im übrigen Teil jenes mehr und mehr verhassten Establishments, jener politischen Eliten, die die ENA regelmäßig ausspuckte und mit deren Abschluß die Top-Karriere sozusagen automatisches Programm wird.
Als ehemaliger Minister (des elitären Politzirkels), Investmentbanker sehen auch viele Franzosen in ihm wohl weniger einen wirklichen "Mann aus dem Volk für das Volk". Wie auch. Das war er nie.
In Sachen Lösungskompetenz wage ich zu behaupten, sehen viel mehr Franzosen und -innen eher Fillon als die bessere Wahl. Vielleicht hat die Zunahme der Umfragewerte damit zu tun, dass man sich sagt,
korrupt und eigene Vorteile ausnutzend sind sie alle, diese ENA-Elitäre. Aber Fillon war vor seiner Vorteilsaffaire um die Beschäftigung von Frau und Kindern auf Staatskosten die klare Nr. 1 als künftiger
Präsident. Gut möglich, dass sich kurz vor der Entscheidung vielleicht mehr Leute in F sagen, …scheiss auf die paar Euronen, die er sich privat für seine Familie beschaffte … insgesamt ist er vielleicht der
Einzige, dem man wirklich eine Änderung zum Besseren und die entsprechende Ausdauer und den Durchsetzungswillen zutrauen kann.

Ca. 1/3 der Wählerinnen und Wähler sollen sich ja immer noch nicht für einen Kandidaten entschieden haben. Und gerade das macht es nicht einfacher. Da sind die drei Prozent von Macron gegenüber Fillon
vergleichsweise wenig. Eigentlich hätte Macron den Abstand zu Fillon als auch zu Le Pen deutlich größer machen müssen, angesichts des Skandals um Fillon, der ihm wie ein Lottogewinn in den Schoß fiel. Das sagt mir zumindest mein Bauchgefühl
und entsprechend frage ich mich, warum Macron nicht haushoch in Führung liegt, selbst im ersten Wahlgang. Ursache könnte sein, dass ihm weitaus weniger Franzosen und Französinnen mit seinen Visionen des Ungefähren
nicht recht über den Weg trauen. Wirklich konkrete Inhalte und nähere Details, die auch nachprüfbar wären oder als realisierbar erscheinen, vermeidet er ja. Er ist fast schon so ein Meister der Ungefähren wie Angela Merkel.
Aber vielleicht reicht das ja für die Stichwahl… und dem anschließenden Sieg.
Vorsicht, Vorsicht, am Ende verachtet das Volk seine Eliten auch noch. Korruption und Betrug sind keine Besonderheit der Eliten... Bei Herrn Macron gefällt mir, daß er schon wiederholt im Leben gezeigt hat, daß er auch ohne Politik ganz gut leben kann. Angeblich ist er ein besonders begabter Klavierspieler, der schon Wettbewerbe gewonnen hat... wie Edward Heath oder Helmut Schmidt... Er hat einen französischen Literatur-Wettbewerb gewonnen... ungewöhnliches musisches Talent also. Ein Mann von Geist offenbar. Er war erfolgreicher Investment Banker: Diese Leute hängen ganz wesentlich von ihrem Gespür für lohnende Geschäftstätigkeit ab. Klar verdienen die auch entsprechend gut und viel.

Wollen Sie ihm vorwerfen, daß er eine der "Eliteschulen" Frankreichs besucht hat, also wohl aus gutbürgerlicher Familie stammt... und Manieren hat? Mir ist nicht bekannt, daß er davon großes Aufheben macht... offenbar trifft er den Ton, den seine Zuhörer von ihm erwarten.

Darum hat es wenig Sinn, den Mann von hier aus madig zu machen. Das müssen die Franzosen selbst entscheiden. Aus deutscher Sicht spricht für ihn nicht nur sein eindrucksvoller Bildungsgang, sondern auch seine zustimmende Haltung zum europäischen Projekt. Diese Haltung teilt er wohl mit Herrn Fillon; aber den umwabern leider schwere Betrugsvorwürfe.
Zuletzt geändert von H2O am Mi 19. Apr 2017, 09:41, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47377
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(19 Apr 2017, 09:25)

Moralisch schon, aber wer ausser Politikern hat denn die Möglichkeit sich per Gesetz selbst freizusprechen.(Lambsdorff)
Offenbar also nichts Rechtswidriges... sicher aber Anrüchiges. Na ja, das Leben läuft nicht immer geradlinig: Mein Fall wären solche Leute sicher nicht. Als Bundesgenosse würde ich mit Argwohn dreimal hinsehen, ehe ich einmal mitgehe.
Benutzeravatar
firlefanz11
Beiträge: 15283
Registriert: Mo 10. Sep 2012, 13:18

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von firlefanz11 »

pikant hat geschrieben:(18 Apr 2017, 11:18)
laut 2 Umfragen von heute verliert Le Pen an Prozenten und muss bangen in die zweite Tour zu kommen....
Ich gebe zu nicht viel von den politischen Gegebenheiten in F zu wissen aber ich gebe zu bedenken, dass es kurz vor dem Brexit auch hiess dessen Befürworter wären laut Umfragen mittlerweile in der Unterzahl...
It is over when the fat lady sings - nicht früher...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
elmore

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von elmore »

pikant hat geschrieben:(19 Apr 2017, 08:49)

diese Ansicht kann man eigentlich nur haben, wenn man sich in der frans. Politik nicht auskennt!
seit Jahrzehnten gewinnen immer die Kandidaten der Sozialisten oder der gemaessigten Rechten, die einen riesigen Parteiapparat hinter sich haben und nur einmal hat es ein anderer Kandidat ueberhaupt seit dem zweiten Weltkrieg in die zweite Tour geschafft ...
Wenn Sie der Ansicht sind, dass das ein in Stein gemeißelter Zustand ist, der sich nie ändern könne…dann bitte sehr. Ich verweise nur auf die letzte US-Präsidentschaftswahl.
Und unstrittig ist, dass Frau Rodham-Clinton als Vertreterin der sog. politischen Eliten, die das Land jahrzehntelang regierten, extrem unbeliebt war und an dieser sicher
einseitigen massenweiten Beurteilung letztlich (zu) schwer zu tragen hatte. Und auch unabhängig davon, wieweit diese über jahrzehnte gewachsenen Einschätzungen in weiten Teilen der US-Bevölkerung halbwegs
berechtigte und objektive Tatsachen darstellen oder eben nicht.
elmore

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von elmore »

H2O hat geschrieben:(19 Apr 2017, 09:33)

Vorsicht, Vorsicht, am Ende verachtet das Volk seine Eliten auch noch. Korruption und Betrug sind keine Besonderheit der Eliten... Bei Herrn Macron gefällt mir, daß er schon wiederholt im Leben gezeigt hat, daß er auch ohne Politik ganz gut leben kann. Angeblich ist er ein besonders begabter Klavierspieler, der schon Wettbewerbe gewonnen hat... wie Edward Heath oder Helmut Schmidt... Er hat einen französischen Literatur-Wettbewerb gewonnen... ungewöhnliches musisches Talent also. Ein Mann von Geist offenbar. Er war erfolgreicher Investment Banker: Diese Leute hängen ganz wesentlich von ihrem Gespür für lohnende Geschäftstätigkeit ab. Klar verdienen die auch entsprechend gut und viel.

Wollen Sie ihm vorwerfen, daß er eine der "Eliteschulen" Frankreichs besucht hat, also wohl aus gutbürgerlicher Familie stammt... und Manieren hat? Mir ist nicht bekannt, daß er davon großes Aufheben macht... offenbar trifft er den Ton, den seine Zuhörer von ihm erwarten.

Darum hat es wenig Sinn, den Mann von hier aus madig zu machen. Das müssen die Franzosen selbst entscheiden. Aus deutscher Sicht spricht für ihn nicht nur sein eindrucksvoller Bildungsgang, sondern auch seine zustimmende Haltung zum europäischen Projekt. Diese Haltung teilt er wohl mit Herrn Fillon; aber den umwabern leider schwere Betrugsvorwürfe.
Sie sollten bitte etwas genauer lesen. Ich werfe oder warf Herrn Macron nichts vor. Genausowenig den sog. politischen Eliten und Absolventen der ENA.
Ich schilderte nur den wachsenden Unmut sehr vieler Franzosen und Französinnen gegenüber ihren bisher als "beste" Führung des Landes angesehenen
politischen Eliten, die nun eben fast alle aus der Elitekaderschmiede ENA stamm(t)en. Und ein zunehmendes, sich verstärkendes Misstrauen, dass
der deutlichen Zulauf gerade an den extremen linken und rechten Rändern aktuell zeigt.

Generell mag es zwar in FRA anders sein und ich lasse mich da gern belehren, dass der auch auf Gesamteuropa unübersehbare nach rechts bzw. rechtskonservativ
abdriftende Stimmungswandel in weiten Teilen der Bevölkerungen gerade für FRA nicht zutrifft und dort die linken bzw. als links-liberal oder was auch immer an
Lagerbezeichnungen der Vergangenheit man hernimmt, sich behaupten können.

Ich sehe es ein wenig anders. Aber das ist nur meine unmaßgebliche Ansicht. Einen Hang gewisser Teile zu dem rechten bzw. rechtsradikalen Dauerbrenner
Front National über Jahrzehnte nimmt man als Fakt zur Kenntnis. Das war so und änderte sich allenfalls in noch höheren Zustimmungswerten für diese
Hetzerpartei, seit die Tochter vom unsäglichen Vater die Parteigeschicke übernahm... und für viele Menschen in FRA diese Partei verdaulicher, sprich wählbarer machte.

Ansonsten bleibt festzustellen, dass sich sog. feste politische Lager offenbar auch in FRA immer mehr auflösen, gerade im Bereich der bürgerlichen Mitte und
sog. gemäßigter politischer Positionen genau wie bei uns in D der Unterschied und auch der Unmut dieser fast nicht mehr politisch unterscheidbaren Parteien/Eliten samt ihrer
Programme oder Kernidentitäten zu viel mehr Wechselwählerverhalten führt(e). Ein immer unkalkulierbareres emotional-politisches Wahlverhalten, dem die Identität und Heimatnähe
zu einer Partei immer mehr verloren geht.

Warten wir also ab, wie die Wahl tatsächlich ausgeht, wie groß das Protest- oder Unmutspotenzial in FRA sein wird und ob es nicht auch dort - entgegen der
Prognosen und Umfragen - nicht doch Überraschungen geben wird, wie sie ja auch der Brexit oder die US-Präsidentenwahl dann zutage brachten.

Dass ich für FRA eine mögliche Wahl von Le Pen zur Präsidention für eine absolute Katastrophe halte, brauche ich nicht zu erwähnen. Genauso, wie
einen Einzug des kommunistischen Kandidaten Melenchon in die Stichwahl. Der genauso wie Le Pen die extremistische, und gezielt anti-europäische Karte spielt
und einen EU-und Euroaustritt will. Wenn man so will, genauso radikal und extremistisch eine nationalistische Rückbesinnung für das Mittel der
Wahl hält…

Meine Sympathien kann leider weder Herr Macron noch Herr Fillon so euphorisch erhalten,
wie das in anderen Kommentaren durchschimmert. Natürlich graust es mich bei der Vorstellung, jemand anderes als einer dieser beiden Kandidaten
könnte der künftige Präsident Frankreichs sein.

Und wenn vielerorts - auch in D - die Meinung vorherrscht, wie damals bei Obamas erster Wahl auch, dass damit auch in FRA endlich die
eierlegende politische Wollmilchsau in Persona des neuen Präsidenten Macron geboren wird, soll's mir recht sein. Meine Skepsis, die ich
auch anderen, vormaligen Hoffnungsträgern Europas, wie Herrn Tsipras oder Herrn Renzi entgegenbrachte, darf ich hoffentlich
auch bezüglich Herrn Macron behalten…indem ich erstmal abwarte, was er als neuer franz. Staatspräsident tatsächlich (positiv für FRA) zu Wege bringen wird.

Dahergredt' is schnell wos…also schaumermal…Gell.
Wähler
Beiträge: 8608
Registriert: Di 25. Dez 2012, 13:04
user title: Bürgerjournalismus
Wohnort: Bayern

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Wähler »

pikant hat geschrieben:(18 Apr 2017, 15:10)
letzte Umfrage von ein paar Stunden
23% Macron
22% Le Pen
20% Fillon
19% Melenchon
8% Hamon
es deutet sich ein Desaster fuer die Sozialisten an und die Partei wird wohl nach der Wahl verschwinden und sich in alle Teile aufloesen.
Hollande, Valls haben sehr gute Arbeit fuer Macron geleistet :)
Die Umfrage ist vor allem ein Desaster für die politische Mitte Frankreichs. Le Pen will ein EU-Austrittsreferendum und Melenchon eine sozialistische EU. Beide können es in die Stichwahl schaffen. Das gäbe dann auch ein politisches Erdbeben in der EU und vor allem in der Eurozone.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47377
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von H2O »

elmore hat geschrieben:(19 Apr 2017, 17:10)

Sie sollten bitte etwas genauer lesen....
...
Dahergredt' is schnell wos…also schaumermal…Gell.
Dem kann ich vorbehaltlos zustimmen. :)
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47377
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von H2O »

http://www.linternaute.com/actualite/po ... l-revient/

Verrückter Endspurt 4 Tage vor dem ersten Wahlgang:

Macron 24% (Tendenz auf 23%)
Le Pen 23%
Fillon 20% (Tendenz 19%)
Mélenchon 19%

Bei einer Streubreite der Umfrageergebnisse von etwa +-2,5% könnte jeder der Bewerber den 2. Wahlgang erreichen.

Ich tippe aber doch auf Macron und Le Pen in der 2. Runde. Frau Le Pen behauptet sich anhaltend hartnäckig im Spitzenduo. Aufregender wäre sicher Macron und Mélenchon. Beide waren zu Beginn des Wahlkampfs einmal Außenseiter.

Immerhin wollen 72% der wahlberechtigten Franzosen wählen gehen.
Benutzeravatar
unity in diversity
Beiträge: 10327
Registriert: So 21. Dez 2014, 09:18
user title: Links oben, unten rechts
Wohnort: Deutschland drunter & drüber

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von unity in diversity »

H2O hat geschrieben:(19 Apr 2017, 20:48)

http://www.linternaute.com/actualite/po ... l-revient/

Verrückter Endspurt 4 Tage vor dem ersten Wahlgang:

Macron 24% (Tendenz auf 23%)
Le Pen 23%
Fillon 20% (Tendenz 19%)
Mélenchon 19%

Bei einer Streubreite der Umfrageergebnisse von etwa +-2,5% könnte jeder der Bewerber den 2. Wahlgang erreichen.

Ich tippe aber doch auf Macron und Le Pen in der 2. Runde. Frau Le Pen behauptet sich anhaltend hartnäckig im Spitzenduo. Aufregender wäre sicher Macron und Mélenchon. Beide waren zu Beginn des Wahlkampfs einmal Außenseiter.

Immerhin wollen 72% der wahlberechtigten Franzosen wählen gehen.
"Wenn es ernst wird, muß man lügen" ( Jean-Claude Juncker ).
Wenn die Wähler das auch verinnerlicht haben, kann man jedes Umfrageergebnis anzweifeln.
Man muß die Meinungsmacher völlig im Unklaren über die eigenen Absichten lassen.
Wenn rauskommt, daß ungewöhnliche Kandidaten vorn liegen, werfen die "liberalen" Medien nur unnötig ihre Schmutzkanonen an. Manchmal weiß man kaum noch, wer für die postfaktischen Fakenews zuständig ist.
Die Etablierten, weil die Verdrängungseffekte fürchten, oder die Neuen, weil sie endlich rein wollen.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47377
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von H2O »

unity in diversity hat geschrieben:(20 Apr 2017, 02:21)

"Wenn es ernst wird, muß man lügen" ( Jean-Claude Juncker ).
Wenn die Wähler das auch verinnerlicht haben, kann man jedes Umfrageergebnis anzweifeln.
Man muß die Meinungsmacher völlig im Unklaren über die eigenen Absichten lassen.
Wenn rauskommt, daß ungewöhnliche Kandidaten vorn liegen, werfen die "liberalen" Medien nur unnötig ihre Schmutzkanonen an. Manchmal weiß man kaum noch, wer für die postfaktischen Fakenews zuständig ist.
Die Etablierten, weil die Verdrängungseffekte fürchten, oder die Neuen, weil sie endlich rein wollen.
Wenn mehrere Meinungsforschungsinstitute mit unterschiedlichen Stichproben zu ähnlichen Ergebnissen kommen... gut ab zu lesen in der "Sonntagsfrage zu den Bundestagswahlen"... dann wird das Endergebnis nicht besonders stark von diesen Umfrageergebnissen abweichen.

Im Sonderfall Frankreich ist buchstäblich alles drin. 4 aussichtsreiche Bewerber gehen in den ersten Wahlgang, zwei davon erreichen den zweiten Wahlgang. Wer diese beiden sein werden... das weiß niemand mit Gewißheit. Es ist also alles "drin" zwischen europäisch himmelhochjauchzend Macron-Fillon bis europäisch zu Tode betrübt Le Pen-Mélenchon.

Am kommenden Sonntag wissen wir mehr!
pikant
Beiträge: 54531
Registriert: Mi 10. Feb 2010, 13:07

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von pikant »

unity in diversity hat geschrieben:(20 Apr 2017, 02:21)

"Wenn es ernst wird, muß man lügen" ( Jean-Claude Juncker ).
Wenn die Wähler das auch verinnerlicht haben, kann man jedes Umfrageergebnis anzweifeln.
Umfrageinstitute Betrug zu unterstellen, ohne Fakten oder Beweise liefern zu koennen, ist unserioes um es mal milde auszudruecken.
da ist Juncker serioeser und ehrlicher mit seiner Meinung.
Benutzeravatar
firlefanz11
Beiträge: 15283
Registriert: Mo 10. Sep 2012, 13:18

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von firlefanz11 »

Weiß jemand wann genau es eine Stichwahl geben würde?
Also datumsmässig meine ich...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
Benutzeravatar
prime-pippo
Beiträge: 16738
Registriert: Mo 23. Apr 2012, 13:03

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von prime-pippo »

firlefanz11 hat geschrieben:(20 Apr 2017, 14:24)

Weiß jemand wann genau es eine Stichwahl geben würde?
Also datumsmässig meine ich...
Die wird am 7. Mai sein...
"Banks do not, as too many textbooks still suggest, take deposits of existing money from savers and lend it out to borrowers: they create credit and money ex nihilo – extending a loan to the borrower and simultaneously crediting the borrower’s money account."
Lord Adair Turner
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47377
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von H2O »

pikant hat geschrieben:(20 Apr 2017, 10:00)

Umfrageinstitute Betrug zu unterstellen, ohne Fakten oder Beweise liefern zu koennen, ist unserioes um es mal milde auszudruecken.
da ist Juncker serioeser und ehrlicher mit seiner Meinung.
Herrn Junkers Anmerkung bezog sich bestimmt nicht auf Umfrageergebnisse. Die Verwendung des Zitats weist auf eine Allzweckwaffe hin, die man aufgrund des Bekanntheitsgrads des Urhebers in allen Lebenslagen vortragen kann. Indes, bei näherer Betrachtung...

Das kritische an Umfragen ist vermutlich, daß jeder Esel eine Behauptung aufstellen kann, die er mit einer Umfrage begründen kann... und wenn er nur sich selbst befragt hat. ;) Bei dem Durcheinander in den US-amerikanischen "Umfragen" sind höchstwahrscheinlich wenig statistische Wissenschaften und Modelle der Bevölkerung zum Zuge gekommen. Denn gelegentlich stimmten Vorhersagen sehr gut mit dem späteren Endergebnis überein, und besonders häufig kam dabei eher Wunschdenken zum Vorschein. Wir in Europa können seriöse Institute in den USA vermutlich überhaupt nicht von den Böcken trennen, die diesen Mist ausgeschieden haben. Und dann kommt man, wieder vermutlich, zu solchen verheerenden Schlußfolgerungen wie: siehe oben :) .
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48077
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von DarkLightbringer »

Nach dem Terroranschlag fordert Marine Le Pen den "globalen" und "totalen" Krieg und verurteilt die französischen Regierungen der letzten 10 Jahre. Die übrigen Kandidaten geben sich staatsmännischer, Macron gibt sich präsidial:
Vor dunkelblauer Kulisse, Trikolore und EU-Fahne im Hintergrund, wirkte seine Ansprache schon wie eine Direktübertragung aus dem Élysée. "Paris wurde erneut getroffen, so wie London, Berlin, Stockholm oder Brüssel", sagte der Kandidat der Bewegung "En Marche" und versprach unter seinem Kommando die Gründung einer Anti-IS-Task-Force. "Die erste Rolle des Präsidenten der Republik besteht im Schutz der Franzosen", erklärte Macron und beteuerte: "Dabei werde ich unerbittlich sein. Ich bin bereit."
http://www.spiegel.de/politik/ausland/t ... 44302.html
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47377
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(21 Apr 2017, 20:20)

Nach dem Terroranschlag fordert Marine Le Pen den "globalen" und "totalen" Krieg und verurteilt die französischen Regierungen der letzten 10 Jahre. Die übrigen Kandidaten geben sich staatsmännischer, Macron gibt sich präsidial:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/t ... 44302.html
Sicher, was soll der arme Kerl sonst sagen? Erst einmal soll und will er ins Präsidentenamt gewählt werden. Dafür sind nur Franzosen zuständig. Ich hoffe aber, daß Herr Macron als Präsident die Kraft aufbringt, eine Anti-IS-Task Force auf die Beine zu stellen, die von allen genannten Europäern mit großem Ernst und großer Härte unterstützt wird: L'union fait la force!

Dieses Vorgehen wurde wiederholt von vielen Bürgern und Politikern angemahnt; aber ganz offenbar nicht ernsthaft voran getrieben. Vielleicht setzt Herr Macron da einen europäischen Maßstab!
Benutzeravatar
Julian
Beiträge: 9704
Registriert: Di 5. Jan 2016, 00:38

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Julian »

H2O hat geschrieben:(19 Apr 2017, 20:48)

http://www.linternaute.com/actualite/po ... l-revient/

Verrückter Endspurt 4 Tage vor dem ersten Wahlgang:

Macron 24% (Tendenz auf 23%)
Le Pen 23%
Fillon 20% (Tendenz 19%)
Mélenchon 19%

Bei einer Streubreite der Umfrageergebnisse von etwa +-2,5% könnte jeder der Bewerber den 2. Wahlgang erreichen.
In der Tat könnte noch jeder dieser vier Bewerber in die zweite Runde einziehen, zumal ganz wesentlich die schwierig zu messende, aber unterschiedliche Mobilisierungskraft der einzelnen Bewerber eine Rolle spielen dürfte. Es wird also spannender, als ich noch vor einigen Wochen dachte, als Macron und Le Pen gesetzt schienen. Wenn es ganz seltsam läuft, könnten in zwei Wochen Le Pen und Mélenchon antreten...

Wenn Macron in die zweite Runde einzieht - und dafür stehen die Zahlen gut - sollte er mit ziemlicher Sicherheit auch Präsident werden.
Victrix causa deis placuit, sed victa Catoni
Edmund
Beiträge: 710
Registriert: Fr 2. Sep 2016, 23:07

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Edmund »

Julian hat geschrieben:(21 Apr 2017, 21:12)
Wenn Macron in die zweite Runde einzieht - und dafür stehen die Zahlen gut - sollte er mit ziemlicher Sicherheit auch Präsident werden.
Macron dürfte in der Stichwahl zumindest die Stimmen der sozialistischen Wähler bekommen. Aber daß die Fillon-Wähler bzw. LePen-Wähler im zweiten Wahlgang für Macron stimmen, sehe ich ehrlich gesagt nicht.
Benutzeravatar
unity in diversity
Beiträge: 10327
Registriert: So 21. Dez 2014, 09:18
user title: Links oben, unten rechts
Wohnort: Deutschland drunter & drüber

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von unity in diversity »

DarkLightbringer hat geschrieben:(21 Apr 2017, 20:20)

Nach dem Terroranschlag fordert Marine Le Pen den "globalen" und "totalen" Krieg und verurteilt die französischen Regierungen der letzten 10 Jahre. Die übrigen Kandidaten geben sich staatsmännischer, Macron gibt sich präsidial:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/t ... 44302.html
Macrontörtchen kann nichts gegen die Banken durchsetzen.
Er hat nichts in der Hand, um irgendwen zu disziplinieren.
Kurz und gut, er ist die Fortsetzung von Hollandes Wirtschafts- und Sozialpolitik.
Ein roboterähnlicher, technokratischer, lächelnder Zyniker.
Mehr nicht.
Die Franzosen wollen etwas anderes.
Ob rechts, oder links, jedenfalls ist alles probiert worden und nichts hat geklappt, außer die Autotüren.
Bei der extremen Mitte.
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48077
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von DarkLightbringer »

unity in diversity hat geschrieben:(21 Apr 2017, 21:27)

Macrontörtchen kann nichts gegen die Banken durchsetzen.
Er hat nichts in der Hand, um irgendwen zu disziplinieren.
Kurz und gut, er ist die Fortsetzung von Hollandes Wirtschafts- und Sozialpolitik.
Ein roboterähnlicher, technokratischer, lächelnder Zyniker.
Mehr nicht.
Die Franzosen wollen etwas anderes.
Ob rechts, oder links, jedenfalls ist alles probiert worden und nichts hat geklappt, außer die Autotüren.
Bei der extremen Mitte.
Was wollen die Franzosen denn - Le Pens Neo-Vichysmus ?

Die Franzosen werden demnächst selbst die Antwort darauf geben.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
unity in diversity
Beiträge: 10327
Registriert: So 21. Dez 2014, 09:18
user title: Links oben, unten rechts
Wohnort: Deutschland drunter & drüber

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von unity in diversity »

DarkLightbringer hat geschrieben:(21 Apr 2017, 21:35)

Was wollen die Franzosen denn - Le Pens Neo-Vichysmus ?

Die Franzosen werden demnächst selbst die Antwort darauf geben.
Die extreme Mitte hat mit all ihren Entscheidungen in den letzten 20 Jahren für das Erstarken der extremen Ränder gesorgt.
Überall in Europa.
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Adam Smith »

unity in diversity hat geschrieben:(21 Apr 2017, 21:42)

Die extreme Mitte hat mit all ihren Entscheidungen in den letzten 20 Jahren für das Erstarken der extremen Ränder gesorgt.
Überall in Europa.
Und was waren die Entscheidungen?
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
unity in diversity
Beiträge: 10327
Registriert: So 21. Dez 2014, 09:18
user title: Links oben, unten rechts
Wohnort: Deutschland drunter & drüber

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von unity in diversity »

Adam Smith hat geschrieben:(21 Apr 2017, 21:43)

Und was waren die Entscheidungen?
Wann hast du deine wirklich prägnante Steuersenkung erlebt?
Gab es die überhaupt?
Das war nur eine kostenlose Beispielfrage.
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Adam Smith »

unity in diversity hat geschrieben:(21 Apr 2017, 21:49)

Wann hast du deine wirklich prägnante Steuersenkung erlebt?
Gab es die überhaupt?
Das war nur eine kostenlose Beispielfrage.
In Frankreich gibt es ein Staatsdefizit. Wobei natürlich Frankreich sehr viel verkehrt macht.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
unity in diversity
Beiträge: 10327
Registriert: So 21. Dez 2014, 09:18
user title: Links oben, unten rechts
Wohnort: Deutschland drunter & drüber

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von unity in diversity »

Adam Smith hat geschrieben:(21 Apr 2017, 21:54)

In Frankreich gibt es ein Staatsdefizit. Wobei natürlich Frankreich sehr viel verkehrt macht.
Wenn man neben die Schuldenuhr eine Guthabenuhr stellt, nimmt sich das Ganze ungefährlicher aus, als es die Medien darstellen.
Sogar global gesehen.
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Adam Smith »

unity in diversity hat geschrieben:(21 Apr 2017, 22:00)

Wenn man neben die Schuldenuhr eine Guthabenuhr stellt, nimmt sich das Ganze ungefährlicher aus, als es die Medien darstellen.
Sogar global gesehen.
Nö.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Sozialdemokrat

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Sozialdemokrat »

Adam Smith hat geschrieben:(21 Apr 2017, 21:54)

In Frankreich gibt es ein Staatsdefizit. Wobei natürlich Frankreich sehr viel verkehrt macht.
Frankreich hat viel zu viele Beamte.
Benutzeravatar
unity in diversity
Beiträge: 10327
Registriert: So 21. Dez 2014, 09:18
user title: Links oben, unten rechts
Wohnort: Deutschland drunter & drüber

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von unity in diversity »

Wieviel sind es denn?
Sozialdemokrat

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Sozialdemokrat »

unity in diversity hat geschrieben:(21 Apr 2017, 22:14)

Wieviel sind es denn?
Das ist irrelevant. Fillon will die Zahl der Beamten reduzieren, nicht ohne Grund. Was kostet eigentlich der Dauerausnahmezustand wegen der besorgten Bürger?
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47377
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von H2O »

Sozialdemokrat hat geschrieben:(21 Apr 2017, 22:09)

Frankreich hat viel zu viele Beamte.
Diese Erscheinung ist wohl auch eine Folge der Auffassung, daß der Staat fast alles besser machen kann als seine zügellosen Bürger. Die systematische Staatswirtschaft wurde schließlich in Frankreich vor etwa 350 Jahren von Minister Colbert "erfunden": Der Merkantilismus. Das wirkt nach. Nicht zu verwechseln mit dem Merkelismus :D

Oft sind die Felder "Daseinsvorsorge durch den Staat" und "überflüssige Staatswirtschaft" nur schwer zu trennen.
Wähler
Beiträge: 8608
Registriert: Di 25. Dez 2012, 13:04
user title: Bürgerjournalismus
Wohnort: Bayern

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Wähler »

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 44127.html
Spiegel 21. April 2017 Frankreichs schlummerndes Wirtschaftswunder
Frankreichs Export lag Ende 2016 immerhin 18 Prozent höher als vor der Krise 2008. Die Unternehmen investierten vier Prozent mehr als noch im Frühjahr 2015. Und die Kapazitäten der Industrie sind zumindest wieder so ausgelastet wie 2008. Das ist noch kein Boom. Aber auch kein Zeichen ewigen Siechtums - oder etatistischer Erstarrung, wie es das Klischee für Frankreich hierzulande vorschreibt.
siehe auch Grafik: Ausgaben für Investitionen in Frankreich, in Mrd. Euro (real)
Gerade weil die Arbeitslosigkeit über Jahre so hoch war, sind die Löhne (und Kosten) in Frankreich seit 2011 deutlich langsamer gestiegen als in Deutschland - um insgesamt fast zehn Prozentpunkte langsamer. Von wegen starre Löhne. Dazu kommt, dass der Euro fast 20 Prozent abgewertet hat, was ebenfalls hilft, die (exportorientierten) Unternehmen zu sanieren. Ebenso wie die niedrigen Zinsen. Und ein Hilfsprogramm der Regierung. Frankreichs Industrie habe in den vergangenen drei Jahren ihre Gewinnmargen so spektakulär verbessert wie nie, sagt OFCE-Konjunkturchef Eric Heyer.
Es gibt also auch Zeichen der Hoffnung.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
Wähler
Beiträge: 8608
Registriert: Di 25. Dez 2012, 13:04
user title: Bürgerjournalismus
Wohnort: Bayern

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Wähler »

http://www.euractiv.de/section/wahlen/n ... ler-krieg/
Euractiv 21. April 2017 Gefesselter Präsident
Französische Experten sprechen für diesen Fall von einer „Coalition“ statt der früheren „Cohabitation“...
Es gebe aber in Frankreich keine Erfahrung mit der für eine „Coalition“ nötigen Kompromisskultur und der ständigen Suche nach neuen Mehrheiten, warnt Demesmay. Schon der aktuelle sozialistische Präsident Francois Hollande habe etliche Reformvorschläge nicht durchsetzen können. Dass Macron wie Hollande das Parlament einfach mit Dekreten übergehen könnte, gilt bei Beobachtern in Paris als ausgeschlossen. „Das Instrument ist verbraucht“, meint ein französischer Diplomat.
Als rechtlich unklar gilt zudem, ob Le Pen überhaupt ohne Zustimmung des Parlaments und der Regierung ein Referendum über den Euro- oder EU-Austritt ansetzen könnte. In eine ähnliche schwierige Lage würde auch der linke EU-Gegner Mélenchon geraten.
Das Prinzip der Gewaltenteilung dürfte auch in Frankreich die Spielräume eines neugewählten Präsidenten stark einschränken.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47377
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von H2O »

Wähler hat geschrieben:(22 Apr 2017, 10:29)

http://www.euractiv.de/section/wahlen/n ... ler-krieg/
Euractiv 21. April 2017 Gefesselter Präsident


Das Prinzip der Gewaltenteilung dürfte auch in Frankreich die Spielräume eines neugewählten Präsidenten stark einschränken.
Ein Populist wird im Zweifelsfalle mit Hilfe "seines Volkes" diese Schönwetterinstitutionen aushebeln... siehe Erdogan.
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48077
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(21 Apr 2017, 20:41)

Sicher, was soll der arme Kerl sonst sagen? Erst einmal soll und will er ins Präsidentenamt gewählt werden. Dafür sind nur Franzosen zuständig. Ich hoffe aber, daß Herr Macron als Präsident die Kraft aufbringt, eine Anti-IS-Task Force auf die Beine zu stellen, die von allen genannten Europäern mit großem Ernst und großer Härte unterstützt wird: L'union fait la force!

Dieses Vorgehen wurde wiederholt von vielen Bürgern und Politikern angemahnt; aber ganz offenbar nicht ernsthaft voran getrieben. Vielleicht setzt Herr Macron da einen europäischen Maßstab!
Die internationale Anti-IS-Allianz gibt es bereits. Aktuell gab das Central Command die Neutralisierung eines hochrangigen IS-Führers bekannt, der Bagdadi-Vertraute Abdul Usbeki sei bei einer Bodenoperation am 6. April gefallen (*).
Die Frage, die sich stellt, ist wohl eher die der Entschlossenheit, Art und Umfang der Koalitionsstreitkräfte sowie die Frage der umgreifenden Strategie.

*
http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 44356.html
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48077
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von DarkLightbringer »

unity in diversity hat geschrieben:(21 Apr 2017, 21:42)

Die extreme Mitte hat mit all ihren Entscheidungen in den letzten 20 Jahren für das Erstarken der extremen Ränder gesorgt.
Überall in Europa.
Die Wahlkämpfe von Front National und AfD sind offenkundig auswärtig finanziert.

Richtig ist, dass Bürger, die unter sozialen Druck geraten sind, teils an Resilienz verloren haben. Die Mitte muss sich inhaltlich neu formieren, konsolidieren und so auch zu neuen Antworten finden. In den Niederlanden ist das bereits gelungen, Frankreich schickt sich an, dem nachzuziehen.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
unity in diversity
Beiträge: 10327
Registriert: So 21. Dez 2014, 09:18
user title: Links oben, unten rechts
Wohnort: Deutschland drunter & drüber

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von unity in diversity »

Na ja, in Holland ist Wilders eine Einmannpartei.
Das hat der Wähler durchschaut.
Wenn der im Parlament 40 Sitze gewinnt, kann er nur einen besetzen, der Hochstapler.
Antworten