Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

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Europa2050
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Europa2050 »

Edmund hat geschrieben:(08 May 2017, 22:37)

Erste Proteste in Paris gegen den Präsidenten der Banken und Konzerne, Emmanuel Macron.

Macron wird viel Gegenwind aus dem Volk bekommen.

11 Millionen Franzosen haben Marine LePen gewählt. 4 Millionen weitere Franzosen haben aus Protest gegen beide Kandidaten ungültig gewählt. Und einige Millionen haben Macron nicht gewählt, weil sie sein Programm gutheißen, sondern nur aus Angst vor einer möglichen Präsidentschaft Marine Le Pens.

Eine Mehrheit für marktradikale Reformen gibt es sicher nicht.

Bei den Parlamentswahlen wird es Zeit Macron direkt zu einer lahmen Ente werden zu lassen.
Offensichtlich ist er gefährlich, dieser Macron. Würden sonst die Rechts- und Linksausen so auf ihn los gehen?

Naja, ein Mensch:
- der vereint, statt zu spalten,
- der das Gemeinsame stärken will und nicht das "wir gegen ihr",
- der Intelligenz und Bildung besitzt.

Der passt eben denen nicht in den Plan, die eine andere Agenda fahren.

Und doch ist so ein Mensch wohltuend anders in einer Welt, in der es schon aussah, als seien Putin, Trump, Erdogan und ihre Verschnitte Kaczinski, Orban und Farange das Maß aller Dinge.

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H2O
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von H2O »

Europa2050 hat geschrieben:(09 May 2017, 08:23)

Offensichtlich ist er gefährlich, dieser Macron. Würden sonst die Rechts- und Linksausen so auf ihn los gehen?

Naja, ein Mensch:
- der vereint, statt zu spalten,
- der das Gemeinsame stärken will und nicht das "wir gegen ihr",
- der Intelligenz und Bildung besitzt.

Der passt eben denen nicht in den Plan, die eine andere Agenda fahren.

Und doch ist so ein Mensch wohltuend anders in einer Welt, in der es schon aussah, als seien Putin, Trump, Erdogan und ihre Verschnitte Kaczinski, Orban und Farange das Maß aller Dinge.

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Bisher war unser Land doch ein ganz gemütliches Eckchen im Weltgeschehen. Sich darüber zu freuen halte ich für eine erste Bürgerpflicht! Hoffen wir also, daß Frankreich sich nun auch auf einen Weg dahin begibt!
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von pikant »

Europa2050 hat geschrieben:(09 May 2017, 08:23)

Offensichtlich ist er gefährlich, dieser Macron. Würden sonst die Rechts- und Linksausen so auf ihn los gehen?

Naja, ein Mensch:
- der vereint, statt zu spalten,
- der das Gemeinsame stärken will und nicht das "wir gegen ihr",
- der Intelligenz und Bildung besitzt.

Der passt eben denen nicht in den Plan, die eine andere Agenda fahren.

Und doch ist so ein Mensch wohltuend anders in einer Welt, in der es schon aussah, als seien Putin, Trump, Erdogan und ihre Verschnitte Kaczinski, Orban und Farange das Maß aller Dinge.

Vive la France ! Vive l'Europe !

und siehe an, der vorletzte Premier von Hollande will nun fuer En Marche in die Nationalversammlung :D
Manuel Valls heisst dieser Mann, der noch vor ein paar Monaten bei der internen Vorwahl der Sozailisten zu finden war.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Edmund »

Macron-Wähler: ca. 21 Millionen
LePen-Wähler: ca. 11 Millionen
Ungültig-Wähler: ca. 4 Millionen
Nichtwähler: ca 12 Millionen

Ein Drittel der Franzosen lehnt Macron ausdrücklich ab.

Die Mehrheit der Franzosen hat nicht für Macron gestimmt.

Und selbst unter den 21 Millionen Macron-Wählern sind einige Millionen, die sein Programm gar nicht befürworten, sondern ihn nur gewählt haben, weil sie LePen verhindern wollten.

Ich glaube nicht, daß er mit seinem marktextremistischen Ausverkauf französischer Interesse durchkommen wird. Die Franzosen werden sich dagegen zu wehren wissen und Macron wird auf ganzer Linie scheitern.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Senexx »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(09 May 2017, 08:07)

Indem man die Gelegenheit nutzt um die Wirtschaftsunion voran zu bringen.
Was soll das genau bedeuten "die Wirtschaftsunion voranbringen"?
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Alter Stubentiger »

Senexx hat geschrieben:(10 May 2017, 00:46)

Was soll das genau bedeuten "die Wirtschaftsunion voranbringen"?
Das möchte ich jetzt nicht auseinanderbröseln. Das wird kompliziert. Nur soviel: Eigentlich gehören Euro und Wirtschaftsunion zusammen.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Alter Stubentiger »

Edmund hat geschrieben:(09 May 2017, 21:17)

Macron-Wähler: ca. 21 Millionen
LePen-Wähler: ca. 11 Millionen
Ungültig-Wähler: ca. 4 Millionen
Nichtwähler: ca 12 Millionen

Ein Drittel der Franzosen lehnt Macron ausdrücklich ab.

Die Mehrheit der Franzosen hat nicht für Macron gestimmt.

Und selbst unter den 21 Millionen Macron-Wählern sind einige Millionen, die sein Programm gar nicht befürworten, sondern ihn nur gewählt haben, weil sie LePen verhindern wollten.

Ich glaube nicht, daß er mit seinem marktextremistischen Ausverkauf französischer Interesse durchkommen wird. Die Franzosen werden sich dagegen zu wehren wissen und Macron wird auf ganzer Linie scheitern.
Erzähle bitte nicht so einen Unfug über Marktextremismus. Den findest du z.B. bei der AfD. Aber sicher nicht bei Macron. Der ist sozial-liberal.
Ein Mann der Mitte.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von DarkLightbringer »

Wenn ich das richtig gehört habe, so will die PS keine Obstruktionspolitik gegen den neuen Präsidenten fahren, sondern will seinen Erfolg, damit Frankreich Erfolg habe.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(10 May 2017, 16:23)

Wenn ich das richtig gehört habe, so will die PS keine Obstruktionspolitik gegen den neuen Präsidenten fahren, sondern will seinen Erfolg, damit Frankreich Erfolg habe.
Das hört sich doch sehr vaterlandsverbunden an! Diese Zielsetzung darf aber nicht so verstanden werden, daß um den besten Weg zum Erfolg in der Sache nicht doch heftig gestritten werden wird.
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Kael
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Kael »

Das was ich bisher vom Macron höre, ist alles was ich je gefordert habe:

Gemeinsamer Finanzhaushalt
Gemeinsame Armee
Grenzauflösungen
Schuldenverteilung etc.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von pikant »

DarkLightbringer hat geschrieben:(10 May 2017, 16:23)

Wenn ich das richtig gehört habe, so will die PS keine Obstruktionspolitik gegen den neuen Präsidenten fahren, sondern will seinen Erfolg, damit Frankreich Erfolg habe.
eine sehr weise Einstellung!
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DarkLightbringer
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(10 May 2017, 20:54)

Das hört sich doch sehr vaterlandsverbunden an! Diese Zielsetzung darf aber nicht so verstanden werden, daß um den besten Weg zum Erfolg in der Sache nicht doch heftig gestritten werden wird.
Natürlich wird gerungen und Ms. President ist ja auch umgekehrt auf Unterstützung im Parlament angewiesen, wenn er nicht sehr eingeschränkt handeln will. Es wird bestimmt Kompromisse geben, aber am Wohle des Landes muss allen Parteien der sog. "republikanischen Familie" gelegen sein.
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H2O
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von H2O »

Kael hat geschrieben:(11 May 2017, 14:15)

Das was ich bisher vom Macron höre, ist alles was ich je gefordert habe:

Gemeinsamer Finanzhaushalt
Man wird sich aber über die Ausgestaltung dieses Haushalts längere Zeit streiten müssen. Vielleicht als Pilotversuch beider Länder D & F, damit das mögliche Unheil begrenzt wird.
Gemeinsame Armee
Davon hat Macron nichts gesagt; wohl aber von gemeinsamer Materialplanung und Entwicklung, also mehr von der wehrwirtschaftlichen Seite der Verteidigung.
Grenzauflösungen

Verwaltungsgrenzen werden wir immer entlang von Sprachgrenzen haben. Das sind doch ganz praktische Dinge, die die Zahl der betreuten Bürger je Verwaltungseinheit begrenzen. Auch die geschichtliche Staatsform wird niemand anfassen... etwa bundesstaatlich, zentralstaatlich aufgebaut. Vielleicht entstehen an den Nahtstellen (Grenzen) Einrichtungen, die Planung und Miteinander der unmittelbaren Nachbarn erleichtern. Polizeiorganisation, Zivilschutz, Krankenhäuser...
Schuldenverteilung
Sie erkennen an der Verfahrensweise in unserem bewährten Bundesstaat doch schon, was an gemeinsamer Verschuldung und was an landesspezifischer Verschuldung zu tragen ist. So ganz entscheidend anders wird das auch in einer Föderation nicht laufen können und auch nicht laufen.
Natürlich wird es Ausgleichszahlungen geben, damit notleidende Partner nicht völlig verarmen ode wirtschaftlich abrutschen. Aber da sind Grenzen ein zu halten.
etc.
Auch die etcs müssen ausgehandelt werden. Da darf es keine "einstimmigen" Beschlüsse geben.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Senexx »

Europa2050 hat geschrieben:(09 May 2017, 08:23)

Offensichtlich ist er gefährlich, dieser Macron. Würden sonst die Rechts- und Linksausen so auf ihn los gehen?

Naja, ein Mensch:
- der vereint, statt zu spalten,
- der das Gemeinsame stärken will und nicht das "wir gegen ihr",
Macron ist Zentrum gg. Peripherie.

Er ist der Vertreter der Beamtenkaste, die Frankreich seit 60 Jahren regiert und das Land dahin geführt hat, wo es jetzt steckt.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von pikant »

Senexx hat geschrieben:(11 May 2017, 21:29)

Macron ist Zentrum gg. Peripherie.

Er ist der Vertreter der Beamtenkaste, die Frankreich seit 60 Jahren regiert und das Land dahin geführt hat, wo es jetzt steckt.
das ist die Sprachweise von Le Pen, die mit der Realitaet nichts zu tun hat.

uebrigens sind gestern 428 Kandidaten vorgestellt worden, die in den Wahlkreisen kandidieren - einige Politier aus PS und Vert dabei, ansonsten fast nur Menchen aus sozialen Bewegungen und ja 50% Frauen :thumbup:
Modom mit Bayrou ist nicht zufrieden, weil zu wenig Kandidaten von Bayrou auf der Liste sind - heute hat er ein Gespraech mit En Marche und es wird wohl nachjustiert, denn knapp 150 Kandidaten in Wahlkreisen sind noch nicht nominiert worden

Valls tritt in Evry an und En Marche hat da auf einen eigenen Kandidaten verzichtet, unterstuetzt ihn aber als Partei nicht.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von pikant »

Macron ist schon am kommenden Montag in Berlin bei der Merkel!
jetzt zeigt sich Merkel auch offen fuer das Investitionsprogramm von Macron fuer Europa
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Adam Smith »

pikant hat geschrieben:(12 May 2017, 12:09)

Macron ist schon am kommenden Montag in Berlin bei der Merkel!
jetzt zeigt sich Merkel auch offen fuer das Investitionsprogramm von Macron fuer Europa
Das wird spannend werden.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Cat with a whip
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Cat with a whip »

Macron baut schonmal die Kommunikation mit der Presse um, was die Presse als Einschränkung ihrer Freiheit wertet.
Macron möchte seiner bunte Regierung wenig Angriffsfläche bieten und geeinerter erscheinen lassen als sie sein mag.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/f ... 48399.html
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von unity in diversity »

Cat with a whip hat geschrieben:(19 May 2017, 12:56)

Macron baut schonmal die Kommunikation mit der Presse um, was die Presse als Einschränkung ihrer Freiheit wertet.
Macron möchte seiner bunte Regierung wenig Angriffsfläche bieten und geeinerter erscheinen lassen als sie sein mag.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/f ... 48399.html
Das ist die trumpeske Fortsetzung der Postdemokratie mit anderen Mitteln.
Putin und Erdogan lassen grüßen.
Aber das haben die Deppen schließlich alle gewählt.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von H2O »

Cat with a whip hat geschrieben:(19 May 2017, 12:56)

Macron baut schonmal die Kommunikation mit der Presse um, was die Presse als Einschränkung ihrer Freiheit wertet.
Macron möchte seiner bunte Regierung wenig Angriffsfläche bieten und geeinerter erscheinen lassen als sie sein mag.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/f ... 48399.html
Die in DER SPIEGEL bekannt gemachten Änderungen lesen sich aber vergleichsweise harmlos! Eigentlich sind Vertraulichkeit und Verschwiegenheit von Regierungen Selbstverständlichkeiten bis endlich das Ergebnis einer Kabinettsrunde vorliegt. Das wird vom Pressesprecher der Regierung bekannt gemacht und Fragen werden beantwortet. Journalisten sind nun einmal nicht in freier und geheimer Wahl gewählt worden, um mit ihren Mitteln der Stimmungsmache mit zu regieren. Auch bin ich sicher, daß zu Staatsbesuchen ein Begleittroß der Wirtschaft des Landes sorgfältig ausgewählt werden muß, damit vor Ort keine Verstimmungen beim Gastgeber geschürt werden.

Mir drängt sich der Eindruck auf, daß, nachdem die internationale Presse den Bewerber Macron hochgejubelt hatte, nun eine Zeit der Verrisse folgt. Der Leser wird für dumm genug gehalten, diese Spiele nicht zu bemerken.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Elser »

Europa2050 hat geschrieben:(09 May 2017, 08:23)

Offensichtlich ist er gefährlich, dieser Macron. Würden sonst die Rechts- und Linksausen so auf ihn los gehen?

Naja, ein Mensch:
- der vereint, statt zu spalten,
- der das Gemeinsame stärken will und nicht das "wir gegen ihr",
- der Intelligenz und Bildung besitzt.

Der passt eben denen nicht in den Plan, die eine andere Agenda fahren.

Und doch ist so ein Mensch wohltuend anders in einer Welt, in der es schon aussah, als seien Putin, Trump, Erdogan und ihre Verschnitte Kaczinski, Orban und Farange das Maß aller Dinge.

Vive la France ! Vive l'Europe !
Volle Zustimmung! Es ist soooooo erfrischend zu erleben, dass Politik auch anders geht. Wir sollten ihm interessiert zusehen. Ich hoffe inständig, das er meint, was er sagt. Schon lange wünsche ich mir, auch für Deutschland, eine Regierung aus Fachleuten die sich mit der jeweiligen Materie tatsächlich auskennen und nicht nur einfach langgediente Parteisoldaten sind, die jetzt mal mit einem Ministeramt belohnt werden müssen, in dem sie dann laienhaft herumfuddeln.

Endtäuscht bin ich über die Arbeiter und Gewerkschaften, die ihn jetzt schon erpressen wollen. Nun ja - Arme sind halt auch nicht besser als Reiche, halt nur ärmer.

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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Elser »

Edmund hat geschrieben:(09 May 2017, 21:17)

Macron-Wähler: ca. 21 Millionen
LePen-Wähler: ca. 11 Millionen
Ungültig-Wähler: ca. 4 Millionen
Nichtwähler: ca 12 Millionen

Ein Drittel der Franzosen lehnt Macron ausdrücklich ab.

Die Mehrheit der Franzosen hat nicht für Macron gestimmt.

Und selbst unter den 21 Millionen Macron-Wählern sind einige Millionen, die sein Programm gar nicht befürworten, sondern ihn nur gewählt haben, weil sie LePen verhindern wollten.

Ich glaube nicht, daß er mit seinem marktextremistischen Ausverkauf französischer Interesse durchkommen wird. Die Franzosen werden sich dagegen zu wehren wissen und Macron wird auf ganzer Linie scheitern.
Schon möglich. Wenn er aber scheitert, bleibt die Frage: ' Scheitert er weil ER versagt hat (also seiner Linie nicht treu bleibt), oder scheitert er weil im Wahlvolk jeder auf seine kleinen und kleinsten Privilegien beharrt.' Ich bin gespannt. Könnte ein echter "Test" für die Franzosen werden.

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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von H2O »

Elser hat geschrieben:(21 May 2017, 08:35)

Volle Zustimmung! Es ist soooooo erfrischend zu erleben, dass Politik auch anders geht. Wir sollten ihm interessiert zusehen. Ich hoffe inständig, das er meint, was er sagt. Schon lange wünsche ich mir, auch für Deutschland, eine Regierung aus Fachleuten die sich mit der jeweiligen Materie tatsächlich auskennen und nicht nur einfach langgediente Parteisoldaten sind, die jetzt mal mit einem Ministeramt belohnt werden müssen, in dem sie dann laienhaft herumfuddeln.

Endtäuscht bin ich über die Arbeiter und Gewerkschaften, die ihn jetzt schon erpressen wollen. Nun ja - Arme sind halt auch nicht besser als Reiche, halt nur ärmer.

Elser
Wir sollten ihm also interessiert zusehen. Sollten wir ihm auch zujubeln, während wir zusehen?

Aus meiner Sicht ist es notwendig, diesen Präsidenten in seinem Vorhaben zur Heilung so mancher französischer Krankheit nach Kräften zu unterstützen, politisch und auch wirtschaftlich, wenn letzteres keine einseitige Angelegenheit wird, sondern der gedeihlichen Entwicklung des europäischen Projekts dient. Derzeit sind sehr erfreuliche europapolitische Ansätze zu erkennen, die unsere Bundesregierung sehr gründlich prüfen, mitentwickeln und fördern sollte. Das Miteinander bringt's.

Mit Ihrer Kritik an der Bundesregierung gehen Sie ja recht freigiebig um. Immerhin hat aber diese Mittelmäßigkeit dazu geführt, daß Präsident Macron wie auch seine beiden Vorgänger um Mitwirkung bei französischen Vorhaben werben. Nach der "Mittelmeerunion" mit deutschem Geld unter französischer Führung, danach einem Ausflug in sozialistische Staatslastigkeit nun also die gemeinsame Verschuldung bei deutscher schwarzer Null. Ich sage dazu "Ja", wenn damit das europäische Projekt einen tüchtigen Schritt in Richtung einer Föderation der EU macht; dann dürften die Mitglieder der Föderation selbst schon reiherund darauf achten, daß die anderen Mitglieder keinen Aaskram mit der Staatsverschuldung veranstalten. Dann werden die urplötzlich alle "deutsch".
Senexx

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Senexx »

H2O hat geschrieben:(21 May 2017, 09:20)

Wir sollten ihm also interessiert zusehen. Sollten wir ihm auch zujubeln, während wir zusehen?

Aus meiner Sicht ist es notwendig, diesen Präsidenten in seinem Vorhaben zur Heilung so mancher französischer Krankheit nach Kräften zu unterstützen, politisch und auch wirtschaftlich,
Welche französischen Krankheiten sehen Sie?
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(21 May 2017, 10:25)

Welche französischen Krankheiten sehen Sie?
Berufsausbildung; Handwerk und mittelständische Unternehmen werden von Staat und Gewerkschaften zerdrückt. Hat Präsident Macron auch aufgeschrieben in seinem Wahlprogramm. Ehe Sie mit Einzeilern Unkenntnis zeigen oder Teilnehmer vorführen möchten, wäre eine Beschäftigung mit dem Wahlprogramm von "en marche" sehr vernünftig. Dann könnte man sogar über Wege zum Heil streiten!
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Ger9374 »

Wir sollten uns hüten mit erhobenen Zeigefinger
unseren französischen Freunden zu sagen was wir für falsch oder richtig ansehen. Das wissen sie selbst am besten. An deren Seite stehen ohne
belehrend zu sein, bereit sein mit Rat oder Tat wenn verlangt mit zu helfen. Die Franzosen wissen das Reformen kommen müssen, bleibt die Klärung der Schmerzgrenze, und der Rückhalt in der Bevölkerung.Das Parteiengefüge hat mit dem Zerfall der Sozialisten auch die Situation nicht leichter gemacht.Wird en marche sich etablieren können? Nein Frankreich braucht Stille Freunde, und Deutschland lernt diese Rolle!!
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Yossarian »

Frankreich hat eine Regierung bekommen die sich eins zu eins aus den alten elite Kadern rekrutiert, nur unter frischem Namen.
Vielleicht ist es das was Frankreich braucht, es ist aber ganz sicher nicht was sich die Mehrheit der Franzosen wünscht.
Wenn ich einen Vogel sehe der wie eine Ente watschelt und wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quakt dann nenne ich ihn eine Ente. Und wenn der Vogel dementiert eine Ente zu sein ist es eine russische Ente.
Ger9374

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Ger9374 »

H2O hat geschrieben:(21 May 2017, 10:59)

Berufsausbildung; Handwerk und mittelständische Unternehmen werden von Staat und Gewerkschaften zerdrückt. Hat Präsident Macron auch aufgeschrieben in seinem Wahlprogramm. Ehe Sie mit Einzeilern Unkenntnis zeigen oder Teilnehmer vorführen möchten, wäre eine Beschäftigung mit dem Wahlprogramm von "en marche" sehr vernünftig. Dann könnte man sogar über Wege zum Heil streiten!

Ja der Machtkampf der Gewerkschaften gegen Staat und Arbeitgeber verlangt nach einer neuen Definition. Das ist oft mehr Kampf wie Verhandlung miteinander. Unproduktiv !
Da wird eine Gewerkschaft schnell zum Handlanger von politischen Interessen.
Was zu stark nicht förderlich ist.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(21 May 2017, 11:13)

Ja der Machtkampf der Gewerkschaften gegen Staat und Arbeitgeber verlangt nach einer neuen Definition. Das ist oft mehr Kampf wie Verhandlung miteinander. Unproduktiv !
Da wird eine Gewerkschaft schnell zum Handlanger von politischen Interessen.
Was zu stark nicht förderlich ist.

Frankreich gibt es leider konkurrierende Gewerkschaften, die ihrerseits an politische Parteien angelehnt sind. Dieser Wettbewerb führt wohl dazu, daß man sich gegenseitig übertreffen will, wieviel man nun für die eigene Klientel heraus gestritten hat... ohne Rücksicht auf Verluste. Kennen wir hier auch bei Lokführern und Piloten, Bordpersonal. Dann wird eben gestritten, bis das betroffene Unternehmen sich nicht mehr lohnt.

Die deutsche Sozialpartnerschaft in Verbindung mit der sozialen Marktwirtschaft ist wohl eine unserer ganz großen Stärken. Natürlich ist die Gefahr auch vorhanden, daß ein Filz aus Politik und Gewerkschaften entsteht.

Wir, Deutsche und Franzosen, müssen uns bemühen, diese Organisationen zu harmonisieren. Präsident Macron braucht also mehr als allein das Wohlwollen deutsche Politiker!
Zuletzt geändert von H2O am So 21. Mai 2017, 11:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Ger9374 »

Yossarian hat geschrieben:(21 May 2017, 11:13)

Frankreich hat eine Regierung bekommen die sich eins zu eins aus den alten elite Kadern rekrutiert, nur unter frischem Namen.
Vielleicht ist es das was Frankreich braucht, es ist aber ganz sicher nicht was sich die Mehrheit der Franzosen wünscht.

Was in Frankreich passiert ist eine kleine Welle von Veränderungen. Die Sozialisten zerbrechen,
altes denken wird in Frage gestellt, Probleme direkt angesprochen. Es sind Hoffnungsschimmer
in einem Politisch starrem System. Was da in der en marche Partei losgetreten wird ist mit nichts zu vergleichen in den letzten Jahrzehnten in Frankreich. Die grossen Konflikte und deren Handhabung kommen erst noch. Gerade da setzt
auch ein Teil der Franzosen auf einen unverbrauchten ehrlichen Präsidenten.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Cat with a whip »

H2O hat geschrieben:(21 May 2017, 11:27)

In f
Frankreich gibt es leider konkurrierende Gewerkschaften, die ihrerseits an politische Parteien angelehnt sind. Diese Wettbewerb führt wohl dazu, daß man sich gegenseitig übertreffen will, wieviel man nun für die eigene Klientel heraus gestritten hat... ohne Rücksicht auf Verluste. Kennen wir hier auch bei Lokführern und Piloten, Bordpersonal. Dann wird eben gestritten, bis das betroffene Unternehmen sich nicht mehr lohnt.
Neoliberale Damfplauderer mit doppelter Moral sehen dort ein Problem, aber bei der Konkurrenz zwischen Unternehmen die zu gleichen Folgen führen ist das dann kein Problem sondern die Freiheit und ein Zeichen für funktionierenden Markt.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Senexx »

H2O hat geschrieben:(21 May 2017, 10:59)

Berufsausbildung; Handwerk und mittelständische Unternehmen werden von Staat und Gewerkschaften zerdrückt.
Ist das die einzige "Krankheit", die Sie sehen?
Hat Präsident Macron auch aufgeschrieben in seinem Wahlprogramm. Ehe Sie mit Einzeilern Unkenntnis zeigen oder Teilnehmer vorführen möchten, wäre eine Beschäftigung mit dem Wahlprogramm von "en marche" sehr vernünftig. Dann könnte man sogar über Wege zum Heil streiten!
Warum reagieren Sie so aggressiv? Es hat mich einfach interessiert, was Sie unter französischen Krankheitenn verstehen.
Senexx

Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Senexx »

H2O hat geschrieben:(21 May 2017, 11:27)

Frankreich gibt es leider konkurrierende Gewerkschaften, die ihrerseits an politische Parteien angelehnt sind. Dieser Wettbewerb führt wohl dazu, daß man sich gegenseitig übertreffen will, wieviel man nun für die eigene Klientel heraus gestritten hat... ohne Rücksicht auf Verluste. Kennen wir hier auch bei Lokführern und Piloten, Bordpersonal. Dann wird eben gestritten, bis das betroffene Unternehmen sich nicht mehr lohnt.

Die deutsche Sozialpartnerschaft in Verbindung mit der sozialen Marktwirtschaft ist wohl eine unserer ganz großen Stärken. Natürlich ist die Gefahr auch vorhanden, daß ein Filz aus Politik und Gewerkschaften entsteht.

Wir, Deutsche und Franzosen, müssen uns bemühen, diese Organisationen zu harmonisieren. Präsident Macron braucht also mehr als allein das Wohlwollen deutsche Politiker!
Wie ist das zu verstehen? Wollen Sie die Franzosen dazu bewegen, das deutsche Modell (wenn es so etwas überhaupt gibt) zu übernehmen? Oder wie ist Harmonisierung zu verstehen? Sollen wir etwas "französischer" werden, und die Franzosen etwas "deutscher""
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Kritikaster »

Edmund hat geschrieben:(09 May 2017, 21:17)

Ein Drittel der Franzosen lehnt Macron ausdrücklich ab.
Und doppelt so viele lehnen LePen ausdrücklich ab. :thumbup:
Edmund hat geschrieben:Die Mehrheit der Franzosen hat nicht für Macron gestimmt.
Nur die große Mehrheit derer, die von ihrem Wahlrecht Gebrauch machten, also wie immer.

Demokratie lebt nun mal nicht von denen, die sich verweigern. :cool:
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
Wo der Sinn aufhört, beginnt der Wahnsinn. (Erhard Horst Bellermann)
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Elser »

H2O hat geschrieben:(21 May 2017, 11:27)

Frankreich gibt es leider konkurrierende Gewerkschaften, die ihrerseits an politische Parteien angelehnt sind. Dieser Wettbewerb führt wohl dazu, daß man sich gegenseitig übertreffen will, wieviel man nun für die eigene Klientel heraus gestritten hat... ohne Rücksicht auf Verluste. Kennen wir hier auch bei Lokführern und Piloten, Bordpersonal. Dann wird eben gestritten, bis das betroffene Unternehmen sich nicht mehr lohnt.

Die deutsche Sozialpartnerschaft in Verbindung mit der sozialen Marktwirtschaft ist wohl eine unserer ganz großen Stärken. Natürlich ist die Gefahr auch vorhanden, daß ein Filz aus Politik und Gewerkschaften entsteht.

Wir, Deutsche und Franzosen, müssen uns bemühen, diese Organisationen zu harmonisieren. Präsident Macron braucht also mehr als allein das Wohlwollen deutsche Politiker!

Ich würde Dir ja gerne zustimmen, wenn die "Sozialpartnerschaft" und die sogenannte "soziale Marktwirtschaft" in unserem Land nicht dazu geführt hätte, das große Teile der Bevölkerung sich Heute in prikären Lebenssituationen wiederfinden die Gestern noch ein zufriedenstellendes Auskommen hatten. In diesem Sinne kann ich nur hoffen, dass sich Macron nicht als Schröder erweist. Die französichen Gewerkschaft mit unseren zu vergleichen halte ich übrigens für tatal unpassend. Und das mit den Lokführern z.B. wäre nicht passiert, wenn die Köpfe bei Verdi nicht so angepasste Schnarchnasen wärten. Dagen kann man sich nur mit Gegengewerkschaften wehren.

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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Elser »

Senexx hat geschrieben:[url=http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 1#p3900701] (21 May 2017, 11:44)[/url



Warum reagieren Sie so aggressiv? Es hat mich einfach interessiert, was Sie unter französischen Krankheitenn verstehen.

Ja nech - man könnte meinen man hätte da bei ihm einen persönlich wunden Punkt getroffen. Ist doch sonst immer so freundlich. :rolleyes:

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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von H2O »

Cat with a whip hat geschrieben:(21 May 2017, 11:35)

Neoliberale Damfplauderer mit doppelter Moral sehen dort ein Problem, aber bei der Konkurrenz zwischen Unternehmen die zu gleichen Folgen führen ist das dann kein Problem sondern die Freiheit und ein Zeichen für funktionierenden Markt.
Ja, verstehe. Hierüber sind ganz gegensätzliche Meinungen möglich. In Frankreich hat's geklappt mit diesen Gewerkschaften, bravo.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(21 May 2017, 11:47)

Wie ist das zu verstehen? Wollen Sie die Franzosen dazu bewegen, das deutsche Modell (wenn es so etwas überhaupt gibt) zu übernehmen? Oder wie ist Harmonisierung zu verstehen? Sollen wir etwas "französischer" werden, und die Franzosen etwas "deutscher""
Selbstverständlich müssen wir Europäer die Köpfe zusammen stecken und uns überlegen, wie wir am besten unsere gemeinsamen Ziele erreichen. Man muß heraus finden, was gelegentlich die Zusammenarbeit behindert und nach Möglichkeit diese Störfunktion überwinden. Solche Dinge können doch ganz offen besprochen werden, wenn die Partner sich einig sind, daß sie auf allen Gebieten eng zusammenarbeiten wollen.Bei gegenseitigem Mißtrauen läuft da natürlich gar nichts.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Senexx »

Es ging um Gewerkschaften. Inwieweit stören die hier unterschiedlichen Verhältnisse die Zusammenarbeit? Werden Sie einfach einmal konkret und hören Sie auch zu schwadronieren.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von H2O »

Elser hat geschrieben:(21 May 2017, 15:04)

Ich würde Dir ja gerne zustimmen, wenn die "Sozialpartnerschaft" und die sogenannte "soziale Marktwirtschaft" in unserem Land nicht dazu geführt hätte, das große Teile der Bevölkerung sich Heute in prikären Lebenssituationen wiederfinden die Gestern noch ein zufriedenstellendes Auskommen hatten. In diesem Sinne kann ich nur hoffen, dass sich Macron nicht als Schröder erweist. Die französichen Gewerkschaft mit unseren zu vergleichen halte ich übrigens für tatal unpassend. Und das mit den Lokführern z.B. wäre nicht passiert, wenn die Köpfe bei Verdi nicht so angepasste Schnarchnasen wärten. Dagen kann man sich nur mit Gegengewerkschaften wehren.

Elser
In anderem Zusammenhang bin ich auf genau die selbe Logik gestoßen. Man muß sich das Verhalten der Gewerkschaften in Verhandlungsrunden einmal ansehen. Immer wieder handeln sie einen sozialen Sockel aus, wenn sie ein Ergebnis in Prozent verkünden. Vermutlich sind die "Sockelinhaber" die Mehrheit der wahlberechtigten Mitglieder, bei denen Gewerkschafter um ihre Wiederwahl kämpfen. Dann kommen Leistungsträger der hoch qualifizierten Art zu kurz... und bilden irgendwann eine eigene Gewerkschaft. Ich sehe da gar keinen bösen Willen, sondern Überlebenswillen der Gewerkschaftsführung.

Unsere Sozialpolitiker müssen sich um eine Lösung bemühen. Zwei Gewerkschaften in einem Betrieb womöglich noch im Wettbewerb... das kann doch gar nicht vernünftig sein!
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Senexx »

H2O hat geschrieben:(21 May 2017, 22:37)

Unsere Sozialpolitiker müssen sich um eine Lösung bemühen. Zwei Gewerkschaften in einem Betrieb womöglich noch im Wettbewerb... das kann doch gar nicht vernünftig sein!
Sie wollen die Koalitionsfreiheit einschränken?
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(21 May 2017, 22:22)

Es ging um Gewerkschaften. Inwieweit stören die hier unterschiedlichen Verhältnisse die Zusammenarbeit? Werden Sie einfach einmal konkret und hören Sie auch zu schwadronieren.
Erwarten Sie auf solche Anmache tatsächlich Antworten?
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(21 May 2017, 22:42)

Sie wollen die Koalitionsfreiheit einschränken?
Ich will gar nichts außer systematisch funktionierender Sozialpartnerschaft. Darüber müssen sich Sozialpolitiker Gedanken machen.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Senexx »

Sie reden um das Thema herum.

Das Grundgesetz garantiert die Koalitionsfreiheit.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Senexx »

H2O hat geschrieben:(21 May 2017, 22:45)

Erwarten Sie auf solche Anmache tatsächlich Antworten?
Ich habe konkrete Fragen gestellt. Und darauf erwarte ich Antworten.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(21 May 2017, 22:51)

Sie reden um das Thema herum.

Das Grundgesetz garantiert die Koalitionsfreiheit.
Genau so ist es; da stimmt etwas nicht mehr, woran unsere Verfassungsleute vor 70 Jahren nicht gedacht hatten. Darum muß neu nachgedacht werden von Fachleuten, wie Schaden vom Lande fern gehalten werden kann, aber Arbeitnehmer dennoch erfolgreich ihre Interessen wahren können.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Senexx »

So, so.

Vor 70 Jahren hatte man mehr Erfahrung als Sie heute. Man hatte noch die Weimarer Republik vor Augen.

Der Horizont war etwas weiter.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von unity in diversity »

Senexx hat geschrieben:(21 May 2017, 22:42)

Sie wollen die Koalitionsfreiheit einschränken?
Koalitionsfreiheit ist wichtig.
Grotesk wird es aber, wenn mehrere gelbe Gewerkschaften untereinander konkurrieren.
Aber das müssen die Leute schon selber merken.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von unity in diversity »

H2O hat geschrieben:(21 May 2017, 22:47)

Ich will gar nichts außer systematisch funktionierender Sozialpartnerschaft. Darüber müssen sich Sozialpolitiker Gedanken machen.
Was ist das und wer soll diese Rolle übernehmen?
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Ger9374 »

H2O hat geschrieben:(21 May 2017, 22:03)

Ja, verstehe. Hierüber sind ganz gegensätzliche Meinungen möglich. In Frankreich hat's geklappt mit diesen Gewerkschaften, bravo.

Die starken Gewerkschaften haben mit ihren überzogenen Forderungen mit zu den jetzigen Problemen in Frankreich geführt.Da ist vielen das Augenmaß verloren gegangen. Realpolitik ist halt die Wahrheiten und Fehler in Systemen zu offenbaren. Als Arbeitgeber muss man in Frankreich fast schon mit Widerstand rechnen wenn kleinste Veränderungen im Betrieb betreffs
Personal anstehen. Ungesunde Verhältnisse für
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