ein neues referendum in GB ?

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Zunder
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von Zunder »

H2O hat geschrieben:(25 Jun 2016, 15:50)

Ehrlicherweise ist dieser Volksentscheid/diese Volksbefragung ein abschreckendes Beispiel dafür, daß solche Verfahren niemanden glücklich machen. Der eine meint, die Wähler wären zu blöde, eine solche Entscheidung überhaupt zu fällen, andere sagen dann, daß innenpolitisch alles andere eine Rolle spielte, aber nicht der BREXIT... und, und...

Dann mache ich den Schwenk zum Parlament: Entscheiden da nicht Wahlkreis für Wahlkreis genau die Menschen über ihre Regierung, die eben noch zu blöde waren oder gar keine politischen Konzepte mit ihrer Entscheidung verbanden?

Nein, entweder nehmen wir das Ergebnis, wie es die britischen Bürger vorgelegt haben, oder wir erklären Demokratie und obendrein noch unmittelbare Bürgerentscheide für ein untaugliches Verfahren der Willensbildung.

Da wird geschwafelt über abgehobene Eliten, die sich nicht auskennen in den Dingen, die die Mitbürger bedrücken... und nun beginnen genau diese Eliten, das unerwünschte Ergebnis einer Volksbefragung für unverbindlich und irreführend zu erklären. Geht's noch?

Das geht doch überhaupt nicht!
Von blöde habe ich kein Wort geschrieben.
Es geht um vorsätzliche LÜGEN. Wenn das für dich zum Wesen der Demokratie gehört, darfst du dein Demokratieverständnis gerne behalten. Ich möchte es nicht geschenkt.
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JJazzGold
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von JJazzGold »

frems hat geschrieben:(25 Jun 2016, 15:33)

Ja, der hat was. Der Verweis, dass man sich als Truthahn nicht unbedingt auf Weihnachten freuen sollte, ist auch nicht ohne. Mir tun die Wähler, die auf die Populisten reingefallen sind, fast schon leid. Selbiges für das Versprechen, eine erfundene Summe würde zusätzlich ins Gesundheitssystem gesteckt werden und damit die in England extrem langen Wartezeiten reduzieren. Da holt man sich einen Termin beim Facharzt schon mal sechs bis neun Monate im Voraus. Gerade für ältere Menschen, die auf die medizinische Versorgung überdurchschnittlich angewiesen sind, sind das natürlich keine schönen Zustände. Dass das durch den Brexit aber schlechter statt besser werden dürfte... naja. Aber dafür gibt's schon Engpässe für die Formulare zur Beantragung der irischen Staatsbürgerschaft. :|
Momentan kann ich kein Mitleid empfinden, aber auch keine Häme. Die Kampagne dauert im Grunde genommen seit 2013 an, als Cameron ein Referendum versprach. Das bot ausreichend Zeit, sich sachkundig zu machen. Dieser John Pollard beruft sich auf Versprechungen, die offensichtlich gemacht wurden. Hoffentlich hat sich der Council das schriftlich geben lassen. Ansonsten ist das an Naivität schwer zu überbieten.

Den Ärger über lange Wartezeiten für einen Termin beim Facharzt kann ich zwar nachvollziehen, deshalb würde ich aber nicht auf die Vorteile einer EU Mitgliedschaft verzichten wollen. In Deutschland gab oder gibt es, ich habe da wenig Erfahrung, ebenfalls lange Wartezeiten. Gab es da nicht erst vor kurzem eine gesetzliche Änderung? Dieses Problems hätte sich die britische Regierung schon längst annehmen können, statt daraus ein Brexit Thema zu machen.
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HugoBettauer

Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von HugoBettauer »

H2O hat geschrieben:(25 Jun 2016, 15:50)

Ehrlicherweise ist dieser Volksentscheid/diese Volksbefragung ein abschreckendes Beispiel dafür, daß solche Verfahren niemanden glücklich machen. Der eine meint, die Wähler wären zu blöde, eine solche Entscheidung überhaupt zu fällen, andere sagen dann, daß innenpolitisch alles andere eine Rolle spielte, aber nicht der BREXIT... und, und...

Dann mache ich den Schwenk zum Parlament: Entscheiden da nicht Wahlkreis für Wahlkreis genau die Menschen über ihre Regierung, die eben noch zu blöde waren oder gar keine politischen Konzepte mit ihrer Entscheidung verbanden?

Nein, entweder nehmen wir das Ergebnis, wie es die britischen Bürger vorgelegt haben, oder wir erklären Demokratie und obendrein noch unmittelbare Bürgerentscheide für ein untaugliches Verfahren der Willensbildung.

Da wird geschwafelt über abgehobene Eliten, die sich nicht auskennen in den Dingen, die die Mitbürger bedrücken... und nun beginnen genau diese Eliten, das unerwünschte Ergebnis einer Volksbefragung für unverbindlich und irreführend zu erklären. Geht's noch?

Das geht doch überhaupt nicht!
Die Rechtslage war vor der Abstimmung dieselbe wie heute. Das wusste auch jeder, der es wissen wollte. Es war auch in den meisten Medien ein Nebenthema.
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JJazzGold
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von JJazzGold »

frems hat geschrieben:(25 Jun 2016, 15:38)

Ehm, nein. Gerade Cameron kämpfte gegen jede Demokratisierung; fairerweise muss man sagen, dass es seine Vorgänger auch taten. Er wollte keine politische Union und lehnte daher demokratische Institutionen ab, da sie dadurch staatsähnliche Strukturen annehmen würden. Deshalb wollte er auch nicht (sinngemäß "Ich lass mir von keinem Parlament vorschreiben, wer britischer Kommissar wird"), dass Kommission und ihr Präsident von nun an vom Europäischen Parlament gewählt werden, da das ein Vorgang ist, der der Regierungsbildung in den meisten Nationalstaaten ähnelt. Auch im eigenen Land ist er kein Freund von mehr Demokratie und Bürgernähe. Da setzt man mit den Tories aufs falsche Pferd. Deshalb müssten die Schotten auch in London betteln, wenn sie ein neues Referendum wünschen.
Weil wir gerade wieder bei den Schotten sind. Ich hatte ja schon gefragt aufgrund welcher Basis Sturgeon ein erneutes Referendum anstreben will.

Die Möglichkeit hat die SNP vorausschauender Weise selbst geschaffen.


"Ein Ansatzpunkt für ein neues Referendum in Schottland könnte ein Passus im Programm von Sturgeons Schottischer Nationalpartei (SNP) sein, in dem es um ein mögliches neues Unabhängigkeitsreferendum geht. Ein solches soll demnach angestrebt werden, wenn sich ein „deutlicher und materieller Wandel“ gegenüber den Rahmenbedingungen der Abstimmung vom September 2014 ergibt. Dieser „Wandel“ wäre durch den EU-Austritt mehr als gegeben."

http://www.faz.net/aktuell/politik/brex ... 08054.html
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von H2O »

Zunder hat geschrieben:(25 Jun 2016, 16:06)

Von blöde habe ich kein Wort geschrieben.
Es geht um vorsätzliche LÜGEN. Wenn das für dich zum Wesen der Demokratie gehört, darfst du dein Demokratieverständnis gerne behalten. Ich möchte es nicht geschenkt.
Ganz schnell 'runter mit dem Blutdruck! Sie bewerten diese Angelegenheit nicht allein in diesem Forum. Da fasse ich schon einmal einige Leckerbissen zusammen. Daß Lügen verbreitet werden, das ist die eine Sache. So etwas gibt es hier auch in Mengen. Daß Leute solchen Unsinn ungeprüft übernehmen und für wahr halten, obwohl Gegenmeinungen in großer Zahl öffentlich ausgebreitet wurden, und zwar seit Wochen (!), das bringt Wähler in die Nähe von Blödmännern und -frauen. Ich gehe davon aus, daß John Bull Manns genug ist, seine Umwelt zu beurteilen.
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frems
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(25 Jun 2016, 15:58)

Das ist alles nur zu gut bekannt! Der Mangel an Demokratie und Bürgernähe in der EU wurde von ihm genau deshalb benannt, um national bürgernah und demokratisch regieren zu können. Das kann die britische Regierung nun mit Zustimmung ihrer Bürger tun, und nun ist das auch wieder nicht recht... :?
Für die lokale Demokratie ist es doch unerheblich, wie die Kommission gewählt wird. Das ist, wie gesagt, ein ganz anderes Thema.
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frems
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von frems »

JJazzGold hat geschrieben:(25 Jun 2016, 16:10)

Momentan kann ich kein Mitleid empfinden, aber auch keine Häme. Die Kampagne dauert im Grunde genommen seit 2013 an, als Cameron ein Referendum versprach. Das bot ausreichend Zeit, sich sachkundig zu machen. Dieser John Pollard beruft sich auf Versprechungen, die offensichtlich gemacht wurden. Hoffentlich hat sich der Council das schriftlich geben lassen. Ansonsten ist das an Naivität schwer zu überbieten.

Den Ärger über lange Wartezeiten für einen Termin beim Facharzt kann ich zwar nachvollziehen, deshalb würde ich aber nicht auf die Vorteile einer EU Mitgliedschaft verzichten wollen. In Deutschland gab oder gibt es, ich habe da wenig Erfahrung, ebenfalls lange Wartezeiten. Gab es da nicht erst vor kurzem eine gesetzliche Änderung? Dieses Problems hätte sich die britische Regierung schon längst annehmen können, statt daraus ein Brexit Thema zu machen.
Das ärgert ja einige Brexisten, da die Leave-Kampagne so tat, als würde ob des Mitgliedsbeitrags an Brüssel Geld fehlen, das man besser ins Gesundheitswesen stecken sollte: http://www.independent.co.uk/news/uk/po ... 99906.html

Insofern haben die Wähler natürlich selbst schuld, wenn sie sich nicht informierten, genau wie die Bürger Cornwalls, denen man erzählte, sie würden die EU-Subventionen weiterhin bekommen; notfalls aus dem (defizitären) Haushalt des UK. Irgendwie ein sehr kurioser Wahlkampf mit zwei aufgebrachten Seiten. Mir fällt spontan kein ähnliches Ereignis ein. Vielleicht der Streit und der Bürgerentscheid zur Einführung einer Seilbahn in Hamburg. :|
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von Julian »

Ich sehe keine Rechtfertigung für ein zweites Referendum. Das Referendum war fair, und obwohl die Entscheidung knapp ausfiel, war sie aber doch so deutlich, dass kein Grund für Zweifel am Ergebnis besteht.

Elemente der direkten Demokratie müssen wohldosiert zum Einsatz kommen, dann aber auch respektiert werden. Man kann nicht abstimmen lassen, bis einem die Entscheidung passt.
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Zunder
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von Zunder »

H2O hat geschrieben:(25 Jun 2016, 16:24)

Ganz schnell 'runter mit dem Blutdruck! Sie bewerten diese Angelegenheit nicht allein in diesem Forum. Da fasse ich schon einmal einige Leckerbissen zusammen. Daß Lügen verbreitet werden, das ist die eine Sache. So etwas gibt es hier auch in Mengen. Daß Leute solchen Unsinn ungeprüft übernehmen und für wahr halten, obwohl Gegenmeinungen in großer Zahl öffentlich ausgebreitet wurden, und zwar seit Wochen (!), das bringt Wähler in die Nähe von Blödmännern und -frauen. Ich gehe davon aus, daß John Bull Manns genug ist, seine Umwelt zu beurteilen.
Wenn du auf einen Beitrag von mir antwortest, gehe ich davon aus, daß du dich darauf beziehst. Das ist so üblich.
Du darfst dich selbstverständlich gerne für einen Blödmann halten, wenn du einer vorsätzlichen Lüge aufgesessen bist. Verallgemeinern würde ich das aber nicht.
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von HugoBettauer »

frems hat geschrieben:(25 Jun 2016, 16:32)

Das ärgert ja einige Brexisten, da die Leave-Kampagne so tat, als würde ob des Mitgliedsbeitrags an Brüssel Geld fehlen, das man besser ins Gesundheitswesen stecken sollte: http://www.independent.co.uk/news/uk/po ... 99906.html

Insofern haben die Wähler natürlich selbst schuld, wenn sie sich nicht informierten, genau wie die Bürger Cornwalls, denen man erzählte, sie würden die EU-Subventionen weiterhin bekommen; notfalls aus dem (defizitären) Haushalt des UK. Irgendwie ein sehr kurioser Wahlkampf mit zwei aufgebrachten Seiten. Mir fällt spontan kein ähnliches Ereignis ein. Vielleicht der Streit und der Bürgerentscheid zur Einführung einer Seilbahn in Hamburg. :|
Dresden Waldschlösschenbrücke mit einem alten verbindlichen Entscheid trotz fehlender Fakten, Jena Bebauung des Platzes am JenTower mit einem rechtlich unverbindlichen Entscheid. Beide Kampagnen hochgradig irrational
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von H2O »

Zunder hat geschrieben:(25 Jun 2016, 16:37)

Wenn du auf einen Beitrag von mir antwortest, gehe ich davon aus, daß du dich darauf beziehst. Das ist so üblich.
Du darfst dich selbstverständlich gerne für einen Blödmann halten, wenn du einer vorsätzlichen Lüge aufgesessen bist. Verallgemeinern würde ich das aber nicht.
Nö, das ist aber gar nicht lieb! Dann sollten Sie meinen Text, der Ihnen so mißfallen hat, doch genauer lesen. Da habe ich bestimmt nicht geschrieben, daß Sie in Person solche Feststellungen getroffen haben. Aber ist mir Wurst, mir sind hier die Temperaturen zu hoch zum Herumzanken.

Ooch ja, manchmal finde ich mich ganz schön blöd. Da nehme ich keine Rücksicht auf Verwandte ;) Wer sich bequemerweise nicht um Klarheit und Wahrheit bemüht, der ist blöd. Ist so; kann ich nicht ändern.
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Nomen Nescio
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von Nomen Nescio »

frems hat geschrieben:(25 Jun 2016, 15:33)

Da holt man sich einen Termin beim Facharzt schon mal sechs bis neun Monate im Voraus.
ein deutscher freund von mir muß zum psychologen. mindestens 6 monate warten. bei uns ist es nicht soo schlimm, aber auch da habe ich erlebt daß ich beim ausgesuchten neurologen fast drei monate warten müßte. es gab aber mehrere, die kürzeste wartezeit war fast drei wochen.

wartezeiten scheinen normal zu sein.
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von HugoBettauer »

Psychotherapie, Allergologie und Augenheilkunde sind in Deutschland die drei Felder mit langer Wartezeit. Zahnmedizin und Unfallchirurgie klappt in vielen Gegenden noch am selben Tag
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Nomen Nescio
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von Nomen Nescio »

ein heißes kongress steht labour zu erwarten. sind bereits viel parlamentarier und hohe tiere nicht mal böse, sondern wirklich wütend auf labourboss jeremy corbyn, jetzt wurden mehrere rasend.
corbyn war immer anti-EU. die labour party sollte pro-leave sein. und corbyn tat nichts. erst gegens ende der kampagne sagte er anti-brexit zu sein. darauf hat die obengenannte gruppe labourmitglieder mit unverständnis reagiert. eine gruppe parlamentarier hat bereits den vorsitzenden der LP gebeten eine wahl über corbyns funktion auszuschreiben.

corbyn hat mit einem NJET darauf reagiert, er will das nicht. außerdem hat er auch gesagt daß das referendum nicht durch ein neues überholt werden kann. diese widerwilligkeit ist in seiner partei nicht so gut empfangen.
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von TheTank »

Ich denke es wird kein neues Referendum geben.
Mit Neuwahlen ist allerdings zu rechnen, wenn die CP zerbricht.
Sollte diese zu einer Mehrheit aus LD und Labour führen, gibt es wohl eher neue Vertragsverhandlungen über einen Verbleib des UKs in der EU...
http://www.theguardian.com/politics/201 ... l-election
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Kael
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von Kael »

Schottland will im übrigen darüber Abstimmen das sie England verlassen und als eigener Staat der EU beitreten :)
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Ein Terraner
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von Ein Terraner »

Schön einmal Live mitzuerleben wie es sich auswirkt wenn ein Volk auf Nationalisten und Rechtspopulisten hereinfällt, bleibt zu hoffen das sich das nächste Volk mal vorher über die Auswirkungen solcher Forderungen informiert.
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von DK2008 »

Die Diskussion um ein neues Referendum ist in meinen Augen absolut lächerlich!

Ich weiß, dass es bei EU-Fragen gängige Praxis ist, irgendwelche Referenden abzuhalten und das Ergebnis dann bei unerwünschtem Ausgang zu ignorieren (EU-Verfassung, Griechenland). Diese vollkommen undemokratische Vorgehen sollte jedoch schleunigst abgestellt werden. Die Briten haben sich nach einem monatelangen Wahlkampf bei hoher Wahlbeteiligung relativ deutlich für einen Austritt aus der EU entschieden. Dieses Ergebnis ist zu respektieren. Punkt!
Direkt am Tag danach einfach ein neues Referendum zu fordern oder zu behaupten die Briten hätten ja gar nicht gewusst worum es geht oder damit liebäugeln das Ergebnis einfach zu ignorieren ist armselig. Was soll denn aus der Demokratie werden, wer der Wählerwille nur noch als unverbindlicher Hinweis gewertet wird?
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X3Q
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von X3Q »

DK2008 hat geschrieben:(26 Jun 2016, 12:52)

Die Diskussion um ein neues Referendum ist in meinen Augen absolut lächerlich!

Ich weiß, dass es bei EU-Fragen gängige Praxis ist, irgendwelche Referenden abzuhalten und das Ergebnis dann bei unerwünschtem Ausgang zu ignorieren (EU-Verfassung, Griechenland). Diese vollkommen undemokratische Vorgehen sollte jedoch schleunigst abgestellt werden. Die Briten haben sich nach einem monatelangen Wahlkampf bei hoher Wahlbeteiligung relativ deutlich für einen Austritt aus der EU entschieden. Dieses Ergebnis ist zu respektieren. Punkt!
Direkt am Tag danach einfach ein neues Referendum zu fordern oder zu behaupten die Briten hätten ja gar nicht gewusst worum es geht oder damit liebäugeln das Ergebnis einfach zu ignorieren ist armselig. Was soll denn aus der Demokratie werden, wer der Wählerwille nur noch als unverbindlicher Hinweis gewertet wird?
Zu beurteilen, wie die Briten mit diesem Referendum umzugehen haben, ist ist schon ziemlich anmaßend von dir.

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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von Ein Terraner »

DK2008 hat geschrieben:(26 Jun 2016, 12:52)

Direkt am Tag danach einfach ein neues Referendum zu fordern oder zu behaupten die Briten hätten ja gar nicht gewusst worum es geht oder damit liebäugeln das Ergebnis einfach zu ignorieren ist armselig. Was soll denn aus der Demokratie werden, wer der Wählerwille nur noch als unverbindlicher Hinweis gewertet wird?
Sehe ich genauso, gewählt ist gewählt und Dummheit muss manchmal auch weh tun. ;)
Zuletzt geändert von Ein Terraner am So 26. Jun 2016, 12:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von X3Q »

... und ein Referendum in Griechenland, egal zu welchem Thema, hat in erster Linie auch nur die Griechen zu interessieren.

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lobozen
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von lobozen »

Und es ist schon ein ganz klein wenig undemokratisch, einfach so lange abstimmen zu lassen, bis das gewuenschte Ergebnis rauskommt.
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von Adam Smith »

DK2008 hat geschrieben:(26 Jun 2016, 12:52)

Die Diskussion um ein neues Referendum ist in meinen Augen absolut lächerlich!
In 10 Jahren könnte es ein neues Referendum geben. Denn dann dürften die Auswirkungem feststehen. Ich bin gespannt wie sich die Börse und wie sich der Wechselkurs des Pfunds am Montag entwickelt.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von X3Q »

Was ist daran undemokratisch, wenn alles nach demokratisch festgelegten Regeln passiert?

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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von Nomen Nescio »

Ein Terraner hat geschrieben:(26 Jun 2016, 12:30)

Schön einmal Live mitzuerleben wie es sich auswirkt wenn ein Volk auf Nationalisten und Rechtspopulisten hereinfällt, bleibt zu hoffen das sich das nächste Volk mal vorher über die Auswirkungen solcher Forderungen informiert.
was das betrifft hast du recht. für bestimmte menschen ist es vllt erstaunlich - und etwas um absolut nicht an zu denken - wie irreführende oder sogar gelogene propaganda menschen beeinflussen kann. obwohl diese menschen die möglichkeit hatten sich besser zu informieren. ein spruch bei uns lautet »wenn hatten kommt, ist haben zu spät«.


wie wird das erst wenn menschen die möglichkeit sich zu informieren nicht haben :?: :?:
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von Nomen Nescio »

entschuldigung, aber NIE ist davon rede gewesen ad libitum ein referendum zu organisieren. bis man fast kotzen muß.

nur EINMAL sollte für ein bestimmtes topic innerhalb kurzer zeit erneut eine umfragung erlaubt sein. hier wird genau so manipuliert wie bei dem brexit: tendenziös. :mad2:
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von lobozen »

X3Q hat geschrieben:(26 Jun 2016, 13:01)

Was ist daran undemokratisch, wenn alles nach demokratisch festgelegten Regeln passiert?

--X
Gegenfrage: Du meinst, es sei demokratisch, das Ergebnis eines Referendums zu ignorieren und einfach so lange waehlen zu lassen, bis es "passt"?
Dann musst du ein thailaendischer General sein. Deren Demokratieverstaendnis ist nicht ganz unaehnlich ausgepraegt :)
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von Allenstein »

lobozen hat geschrieben:(26 Jun 2016, 13:07)
Gegenfrage: Du meinst, es sei demokratisch, das Ergebnis eines Referendums zu ignorieren und einfach so lange waehlen zu lassen, bis es "passt"?
Dann musst du ein thailaendischer General sein. Deren Demokratieverstaendnis ist nicht ganz unaehnlich ausgepraegt :)
Wenn die Befürworter eines EU-Verbleibs mit nur einer Stimme gewonnen hätten, würden dieselben Leute vermutlich keine Wiederholung des Referendums fordern. Dann hieße es:"Mehrheit ist Mehrheit" und "Gewählt ist gewählt".
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von frems »

Allenstein hat geschrieben:(26 Jun 2016, 14:19)

Wenn die Befürworter eines EU-Verbleibs mit nur einer Stimme gewonnen hätten, würden dieselben Leute vermutlich keine Wiederholung des Referendums fordern. Dann hieße es:"Mehrheit ist Mehrheit" und "Gewählt ist gewählt".
Witzigerweise haben die Europahasser wie Farage schon gesagt, bei einem knappen Ergebnis würden sie ihren "Kampf" intensivieren und weiter für eine Isolation streiten. Das sind aber auch die Leute, die gleich "Wahlfälschung" schreien, wenn ihnen ein Ergebnis nicht gefällt. Da ging man präventiv schon davon aus, dass das MI6 die Wahlurnen manipuliert. So muss man nicht überrascht sein, wenn man verliert. "Blöderweise" gewann man und der Aluhut bekam Risse.
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von X3Q »

lobozen hat geschrieben:(26 Jun 2016, 13:07)

Gegenfrage: Du meinst, es sei demokratisch, das Ergebnis eines Referendums zu ignorieren und einfach so lange waehlen zu lassen, bis es "passt"?
Dann musst du ein thailaendischer General sein. Deren Demokratieverstaendnis ist nicht ganz unaehnlich ausgepraegt :)
Nein. Ich habe durchaus Sympathie für die Vorstellung, dass "dumme Wahlvolk" jetzt auch einfach mal mit der Entscheidung und deren Konsequenzen alleine zu lassen. Ich hätte aber auch nichts dagegen, sollten die Briten einen Weg finden, diese mittlerweile von ihnen als falsch empfundene Entscheidung zu überdenken.

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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von lobozen »

frems hat geschrieben:(26 Jun 2016, 14:24)

Witzigerweise haben die Europahasser wie Farage schon gesagt, bei einem knappen Ergebnis würden sie ihren "Kampf" intensivieren und weiter für eine Isolation streiten. Das sind aber auch die Leute, die gleich "Wahlfälschung" schreien, wenn ihnen ein Ergebnis nicht gefällt. Da ging man präventiv schon davon aus, dass das MI6 die Wahlurnen manipuliert. So muss man nicht überrascht sein, wenn man verliert. "Blöderweise" gewann man und der Aluhut bekam Risse.
Sooo knapp war das Ergebnis nun auch wieder nicht. Es sind schon US-Praesidenten und wenn ich nicht irre auch Bundeskanzler mit knapperen Mehrheiten gewaehlt worden.
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von Allenstein »

frems hat geschrieben:(26 Jun 2016, 14:24)
Witzigerweise haben die Europahasser wie Farage schon gesagt, bei einem knappen Ergebnis würden sie ihren "Kampf" intensivieren und weiter für eine Isolation streiten.
Herr Farage ist weder ein "Europahasser", noch ist er für die Isolation Großbritanniens. Er ist für ein freies, selbstbestimmtes, unabhängiges Großbritannien, welches sehr freundschaftliche und partnerschaftliche Beziehungen zu den anderen europäischen Nationalstaaten unterhält.

Die "Europahasser" sind die EU-Fanatiker mit ihrer Gleichmacherei, ihrem Zentralismus, ihrer Ausmerzung von nationaler Vielfalt, Freiheit und Selbstbestimmung.
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von frems »

Allenstein hat geschrieben:(26 Jun 2016, 14:41)

Herr Farage ist weder ein "Europahasser", noch ist er für die Isolation Großbritanniens. Er ist für ein freies, selbstbestimmtes, unabhängiges Großbritannien, welches sehr freundschaftliche und partnerschaftliche Beziehungen zu den anderen europäischen Nationalstaaten unterhält.

Die eigentlich "Europahasser" sind die EU-Fanatiker mit ihrer Gleichmacherei, ihrem Zentralismus, ihrer Ausmerzung von nationaler Vielfalt, Freiheit und Selbstbestimmung.
Ändert nichts daran, dass er präventiv sagte, er würde im Falle eines Sieges von Remain weiter sein Ziel verfolgen. Wenn die Proeuropäer das nun auch tun, kann man das durchaus kritisieren, aber sollte nicht so tun, als wäre es ein Alleinstellungsmerkmal. Zentralistisch ist übrigens Großbritannien, nicht die EU. Aber wenn man diese Begriffe nicht kennt, fällt man bekanntlich leicht auf Propaganda herein. Da fragt auch niemand, wie er denn "gleichgemacht" wurde und wie die "Vielfalt" in den letzten Jahrzehnten abgenommen hätte. Einfach nur wiederholen und hoffen, dass es hängenbleibt. Hurray.
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von frems »

lobozen hat geschrieben:(26 Jun 2016, 14:39)

Sooo knapp war das Ergebnis nun auch wieder nicht. Es sind schon US-Praesidenten und wenn ich nicht irre auch Bundeskanzler mit knapperen Mehrheiten gewaehlt worden.
Natürlich geht's knapper. Aber 51,9% zu 48,1% sind auch nicht Welten. Leider sagte Farage nicht, ab welchem klaren Ergebnis er das Votum akzeptieren würde und nicht mehr für seine Positionen wirbt. Vermutlich hat er's absichtlich offengelassen, so wie er 2015 mit seinem Rücktritt drohte, falls er keinen Sitz im britischen Unterhaus ergattert -- und ihn nicht bekam, aber trotzdem weiter Parteichef blieb. Dass man nun von all seinen Versprechen in der Leave-Kampagne nichts mehr wissen möchte, mag für die Betroffenen ärgerlich sein, aber ich find es nicht sehr überraschend. Wer auf Märchen von Populisten reinfällt statt sich zu informieren, ist als erwachsener Wähler auch etwas selbst schuld.
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von Nichtwähler »

Allenstein hat geschrieben:(26 Jun 2016, 14:41)

Die "Europahasser" sind die EU-Fanatiker mit ihrer Gleichmacherei, ihrem Zentralismus, ihrer Ausmerzung von nationaler Vielfalt, Freiheit und Selbstbestimmung.
:thumbup: :thumbup: :thumbup:

Der Krümmungsgrad der Gurke und die Leistung von Staubsaugern mussten wirklich mal auf den Prüfstand. :D
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von frems »

Nichtwähler hat geschrieben:(26 Jun 2016, 14:54)

:thumbup: :thumbup: :thumbup:

Der Krümmungsgrad der Gurke und die Leistung von Staubsaugern mussten wirklich mal auf den Prüfstand. :D
Wenn einen nichts anderes stört als die Umwandlung von 28 nationalen Handelsklassen in eine europäische Norm, dann kann es wohl nicht so schlecht sein.
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von lobozen »

Naja, die Regulierungswut der Eurokraten ist nicht von der Hand zu weisen. Vor einigen Jahren wollten sie mal den Franzosen ihren Schimmelkaese verbieten.
Wenn die EU nicht wesentlich buergernaeher und transparenter wird, werden die Buerger sich abwenden.
Ich hoffe ja, dass der Brexit der Warnschuss ist, den die Eurokraten gebraucht haben.
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von Bleibtreu »

lobozen hat geschrieben:(26 Jun 2016, 15:02)

Naja, die Regulierungswut der Eurokraten ist nicht von der Hand zu weisen. Vor einigen Jahren wollten sie mal den Franzosen ihren Schimmelkaese verbieten.
Wenn die EU nicht wesentlich buergernaeher und transparenter wird, werden die Buerger sich abwenden.
Ich hoffe ja, dass der Brexit der Warnschuss ist, den die Eurokraten gebraucht haben.
Jap und du bist mit Sicherheit nicht der Einzige, der genau das hofft. :D
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https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von frems »

lobozen hat geschrieben:(26 Jun 2016, 15:02)

Naja, die Regulierungswut der Eurokraten ist nicht von der Hand zu weisen. Vor einigen Jahren wollten sie mal den Franzosen ihren Schimmelkaese verbieten.
Wenn die EU nicht wesentlich buergernaeher und transparenter wird, werden die Buerger sich abwenden.
Ich hoffe ja, dass der Brexit der Warnschuss ist, den die Eurokraten gebraucht haben.
Wenn man unmittelbar mit den Regulierungen zu tun hat, stellt man fest, dass es primär ein Abbau von Bürokratie ist. So war's ja auch bei der Gurkennorm, die seit vielen Jahren nicht mehr existiert und gerade der Handel es bedauerte, da er lange dafür warb, dass man die Handelsklassen harmonisiert. Es war ja keine Aussage darüber, wie Gurken in Europa auszusehen haben, sondern wie sie geformt sein sollen, um rechtssicher kategorisiert zu werden. Gerade im Transportwesen und in der Weiterverarbeitung ist es unschön, wenn jede Gurke anders aussieht und hufeisenförmige Gurken schnell Druckstellen bekommen und schlecht werden. So konnte der estnische Gurkensalathersteller in Portugal nach einer bekannten Klasse etwas bestellen und sicher sein, was er bekommt -- und wenn nicht, problemlos dagegen klagen. Überraschungen in der geöffneten Kiste waren so ausgeschlossen. Gurken, die anders geformt waren, landeten dann günstig auf Jahrmärkten oder sonstwo. Soviel dazu. :p

Zudem sollte man schauen, wer denn die "Eurokraten" im jeweiligen Fall sind. Gerade die Briten waren Meister darin, diverse Verordnungen in einem Kuhhandel durchzusetzen, um bei Missgefallen (in der eigenen Bevölkerung) "Das war die EU!" zu schreien. Da kann man bspw. auch das Thema Leistungsgrad von Glühlampen kritisch betrachten. Aber das hat der damalige Umweltminister Gabriel mit Unterstützung von Merkel durchgeboxt und dafür anderen Ländern Zugeständnisse gemacht, wenn ihre Industrien Wünsche äußerten. So zu tun, als wären die Nationalstaaten die armen Unterdrückten, obwohl sie den Ton angeben, hilft da wenig, auch wenn es zu den Standardparolen der Populisten gehört. Ich glaub aber nicht, dass "Nichtwähler" und "Alleinstein" das verstehen, wenn sie die EU für zentralistisch halten, obwohl sie auf vertikaler und horizontaler Ebene so dezentral ist, dass man nicht einmal von einer Konföderation sprechen kann. Das ist halt eine ganz andere Szene. Ob da noch mehr Transparenz hilft, wage ich aber zu bezweifeln, da es dort schnell verschwörungstheoretisch wird.
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von Allenstein »

frems hat geschrieben:(26 Jun 2016, 14:46)
Natürlich geht's knapper. Aber 51,9% zu 48,1% sind auch nicht Welten. Leider sagte Farage nicht, ab welchem klaren Ergebnis er das Votum akzeptieren würde und nicht mehr für seine Positionen wirbt.
Das Brexit-Lager hatte 1,4 Millionen Stimmen Vorsprung. Deshalb stellt sich auch nicht die Frage, ob Herr Farage das Ergebnis akzeptiert, sondern ob die EU-Fanatiker das Referendum akzeptieren oder ignorieren und über Hintertüren versuchen ihre volksfeindliche Agenda weiterhin durchzusetzen, wie sie es schon nach so vielen Abstimmungen in europäischen Nationalstaaten gegen den EU-Wahnsinn gemacht haben.
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von frems »

Allenstein hat geschrieben:(26 Jun 2016, 15:13)

Das Brexit-Lager hatte 1,4 Millionen Stimmen Vorsprung. Deshalb stellt sich auch nicht die Frage, ob Herr Farage das Ergebnis akzeptiert, sondern ob die EU-Fanatiker das Referendum akzeptieren oder ignorieren und über Hintertüren versuchen ihre volksfeindliche Agenda weiterhin durchzusetzen, wie sie es schon nach so vielen Abstimmungen in europäischen Nationalstaaten gegen den EU-Wahnsinn gemacht haben.
Wer schon vor der Wahl sagt, dass er bei einer "Niederlage" weitermachen wird, sollte sich nicht darüber beschweren, wenn es andere auch tun. Die EU hat gar nicht darüber zu entscheiden, ob das Referendum akzeptiert wird, aber das begreifst Du ja nicht, weil Du auf die wirre Propaganda hereingefallen bist. Stell Dich doch einfach jetzt schon darauf ein, dass es auch im britischen Interesse ist, mit Europa zu kooperieren, egal ob man EU-Mitglied ist oder nicht. Alles andere ist halt irrsinnig.
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von Nichtwähler »

frems hat geschrieben:(26 Jun 2016, 14:56)

Wenn einen nichts anderes stört als die Umwandlung von 28 nationalen Handelsklassen in eine europäische Norm, dann kann es wohl nicht so schlecht sein.

Ja hab ich denn etwas anderes geschrieben?
Tatsachen hören nicht auf zu existieren, nur weil sie ignoriert werden.
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von X3Q »

UK wird endlich frei sein und kann seine Handelsverträge so ausgestalten, wie es für das Land am besten ist. Und wer sich an die Bilder von Cameron in China erinnert, als er dort von den chinesischen Machthabern wie ein Hund geprügelt wurde, dem sollte klar sein, daß auch daran die EU schuld war. Aber nun wird alles besser.

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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von TheTank »

Allenstein hat geschrieben:(26 Jun 2016, 15:13)

Das Brexit-Lager hatte 1,4 Millionen Stimmen Vorsprung. Deshalb stellt sich auch nicht die Frage, ob Herr Farage das Ergebnis akzeptiert, sondern ob die EU-Fanatiker das Referendum akzeptieren oder ignorieren und über Hintertüren versuchen ihre volksfeindliche Agenda weiterhin durchzusetzen, wie sie es schon nach so vielen Abstimmungen in europäischen Nationalstaaten gegen den EU-Wahnsinn gemacht haben.
Das Ergebnis wird definitiv akzeptiert, hoffe nur, dass der neue Premierminister das Austrittsgesuch dann auch einreicht...
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von Nomen Nescio »

frems hat geschrieben:(26 Jun 2016, 15:13)

das hat der damalige Umweltminister Gabriel mit Unterstützung von Merkel durchgeboxt und dafür anderen Ländern Zugeständnisse gemacht, wenn ihre Industrien Wünsche äußerten.
findest du - abgesehen von der frage ob es wünschenswert ist - daß so nicht gehandelt werden darf? sagen die briten nicht »the proof of the pudding is in the eating«...
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von frems »

Nomen Nescio hat geschrieben:(26 Jun 2016, 15:40)

findest du - abgesehen von der frage ob es wünschenswert ist - daß so nicht gehandelt werden darf? sagen die briten nicht »the proof of the pudding is in the eating«...
Die Nationalregierungen dürfen das natürlich, nein, sie müssen es gar, weil es ihre Aufgabe ist. Man sieht nur gut, dass Europagegner in der Regel gar nicht wissen, wie Europapolitik funktioniert. Das ist wie mit der Fremdenfeindlichkeit. Was man nicht kennt und einschätzen kann, das lehnt man mit Vorurteilen ab. Da fordert man eine Stärkung des Nationalstaats, weil einem die Handlung des Nationalstaats nicht gefällt. Das ist schon etwas kurios. Früher dachte ich, dass sich sowas über die Jahre von selbst erledigt und mehr Menschen zur Einsicht kommen. Aber statt sich zehn Minuten zu informieren, krakeelen sie lieber zehn Jahre die selben Parolen. Ich hab mich soweit damit abgefunden. So tickt halt das Volk und das ist der Maßstab.
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von frems »

Nichtwähler hat geschrieben:(26 Jun 2016, 15:21)

Ja hab ich denn etwas anderes geschrieben?
Du wolltest Normen, die Bürokratie abgebaut haben, auf den Prüfstand stellen, obwohl sie seit Jahren nicht mehr existieren.
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von Nichtwähler »

frems hat geschrieben:(26 Jun 2016, 16:25)

Du wolltest Normen, die Bürokratie abgebaut haben, auf den Prüfstand stellen, obwohl sie seit Jahren nicht mehr existieren.
Ja ja, du möchtest das ich das wollte.
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von frems »

Nichtwähler hat geschrieben:(26 Jun 2016, 16:37)

Ja ja,
Reinigend oder stimulierend?
du möchtest das ich das wollte.
Du hast also schon wieder vergessen, was Du vor nicht einmal zwei Stunden geschrieben hast (http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 7#p3582987). Alles klar, dann weiß ich jetzt bescheid.
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Re: ein neues referendum in GB ?

Beitrag von schelm »

frems hat geschrieben:(26 Jun 2016, 16:24)

Die Nationalregierungen dürfen das natürlich, nein, sie müssen es gar, weil es ihre Aufgabe ist. Man sieht nur gut, dass Europagegner in der Regel gar nicht wissen, wie Europapolitik funktioniert. Das ist wie mit der Fremdenfeindlichkeit. Was man nicht kennt und einschätzen kann, das lehnt man mit Vorurteilen ab. Da fordert man eine Stärkung des Nationalstaats, weil einem die Handlung des Nationalstaats nicht gefällt. Das ist schon etwas kurios. Früher dachte ich, dass sich sowas über die Jahre von selbst erledigt und mehr Menschen zur Einsicht kommen. Aber statt sich zehn Minuten zu informieren, krakeelen sie lieber zehn Jahre die selben Parolen. Ich hab mich soweit damit abgefunden. So tickt halt das Volk und das ist der Maßstab.
Nein, man lehnt genau DAS und DIE ab, die sich durch die Ablehnenden genau beschreiben lassen in Denken und Verhalten. Die PC Gesellschaft ist unfähig hier Spreu vom Weizen zu trennen, deshalb subsumiert sie konkrete Ablehnung von Denk- und Verhaltensweisen und deren gesellschaftlichen Folgen unter der rudimentären Ablehnung gegen alles Fremde.

Aber, das sehen die " Eliten " nicht ein, politisch korrekt können sie andere nicht als Pöbel bezeichnen, aber so denken sie über das Volk. Das schlägt zurück. :)
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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