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UK-Mitgliedschaft Schottlands
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Es gab keine schottische Abstimmung über die EU-Mitgliedschaft, sondern ein Referendum in dem Staat Vereinigtes Königreich. Und diese hat ergeben, dass die Mehrheit der Wähler im Vereinigten Königreich die EU verlassen möchte. Schottland ist ein Teil des Vereinigten Königreichs. Wie bei quasi allen nationalen Abstimmungen gab es auch bei diesem Referendum Landsteile (nicht nur schottische) und Bevölkerungsgruppen, die anders abgestimmt haben als der Rest. Trotzdem gibt es nur ein demokratisch zustandegekommenes Gesamtergebnis was es zu respektieren gilt.frems hat geschrieben:(26 Jun 2016, 14:14)
Es gab schon eine Abstimmung. Ist gerade mal drei Tage her. Die Mehrheit der Schotten wollen in der EU bleiben. Dass es ein gesamtbritisches Referendum geben wird, wurde erst 2015 bekanntgegeben. Zudem drohten die Engländer, bei einer schottischen Unabhängigkeit würde es keine EU-Mitgliedschaft mehr geben. Schon lustig, diese Teilzeitdemokraten. Ein knappes Leave wollen sie sofort umgesetzt sehen, aber ein klares Remain soll einfach relativiert und vergessen werden.
Wenn die schottische und englische Bevölkerung in wichtigen Fragen grundverschiedener Auffassungen sind muss man überlegen auseinanderzugehen. Aber ein nationales Referendum mit eindeutigem Ergebnis für nicht aussagekräfitg zu erklären oder das Ergebnis mit Hinblick auf irgendwelche Landsteile ins Gegenteil zu verkehren ist schlicht unredlich und zeugt von einem fragwürdigen Demokratieverständnis. teilzeitdemokraten sind diejenigen, die ein Ergebnis nur dann akzeptieren, wenn es der gewünschten Richtung entspricht...
Was, wenn es jetzt umgekehrt ausgegangen wäre? Knappes Remain, obwohl es in England eine klare Mehrheit für Leave gegeben hätte... Hättest du dich dann hier hingestellt und beschwert, dass das "klare Leave relativiert und vergessen werde"...?
Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Dieses GB Gebilde fand Ich als Form-Staat schon immer interessant. Wenns auch irgendwie komisch war ein Land mit 4 Nationalmanschaften Aber die Schotten machen Ernst. Mein lieber Mann die sind sauer. Man will den Brexit verhindern ---> das schott. Parlament wird ein Veto einlegen wohl.
Schottland sondiert nun Möglichkeiten, den Brexit zu kippen - etwa, indem man eine Zustimmung des schottischen Parlaments zum EU-Austritt verweigert. Auf die Frage, wie das schottische Parlament nun reagieren solle, sagte Sturgeon der BBC, sie werde selbstverständlich die Abgeordneten darum bitten, ihre "gesetzgeberische Zustimmung" zu verweigern.
Sie könne sich kaum vorstellen, dass Großbritannien ohne die Zustimmung der schottischen Volksvertreter Gesetze verabschieden könne, die einen Brexit besiegelten, sagte Sturgeon. "Die Option, dass wir etwas ablehnen, was Schottlands Interessen zuwiderläuft, liegt natürlich auf dem Tisch."
http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 99871.html
Die Schotten legen aber auch bei der Unabhängigkeit-Arbeit Dampf in die Kessel
Am Samstag war das schottische Kabinett zu einer Dringlichkeitssitzung zusammengekommen, um über die Folgen des Brexit-Votums zu beraten. Im Anschluss daran wurde laut Sturgeon vereinbart, "die rechtlichen Voraussetzungen" für ein mögliches neues Referendum zu schaffen.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 099871.htm
http://diepresse.com/home/politik/eu/50 ... ern.portal
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Das Regionalparlament Schottlands ist rechtlich völlig machtlos.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Wenn du schon ausschliesslich aus der rechtlichen Ecke argumentierst muss dir auch klar sein, dass das Referndum nicht verbindlich ist.John Galt hat geschrieben:(26 Jun 2016, 16:07)
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Also den Brexit durchführen wird ja wohl die Exekutive der Briten. Es braucht nach einer Volksabstimmung auch keine demokratische Legitimation des Parlaments etc. mehr. Der eigentliche Punkt ist ja, dass die aktuelle Exekutive nicht bereit ist das Ergebnis der Volksabstimmung umzusetzen und stattdessen auf Zeit spielt. Wohl in der Hoffnung, dass die Brexit-Politiker sich bis dahin selbst demontiert haben, indem sie erklären müssen warum all die Dinge die sie im Wahlkampf versprochen haben, nicht möglich sind. Das hat ja bereits angefangen.
Zuletzt geändert von Platon am So 26. Jun 2016, 16:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Niemand sagt, dass die Schotten jetzt darüber abgestimmt haben, in der EU zu bleiben. Aber jeder kann anhand des Referendums erkennen, dass sie es wollen. Ob der Wunsch wichtiger ist als der Verbleib im UK, wäre am besten mit einem neuen Referendum festzustellen. Und das strebt die demokratische Regierung Schottlands angesichts des Ergebnisses auch an. Dass Nationalisten das nun nicht möchten und das schottische Volk gegen ihren Willen rausschmeißen, ist naheliegend, denn darum geht's ihnen ja immer: Mehr Macht für den Nationalstaat auf Kosten von Europa und den Regionen.DK2008 hat geschrieben:(26 Jun 2016, 15:38)
Es gab keine schottische Abstimmung über die EU-Mitgliedschaft, sondern ein Referendum in dem Staat Vereinigtes Königreich. Und diese hat ergeben, dass die Mehrheit der Wähler im Vereinigten Königreich die EU verlassen möchte. Schottland ist ein Teil des Vereinigten Königreichs. Wie bei quasi allen nationalen Abstimmungen gab es auch bei diesem Referendum Landsteile (nicht nur schottische) und Bevölkerungsgruppen, die anders abgestimmt haben als der Rest. Trotzdem gibt es nur ein demokratisch zustandegekommenes Gesamtergebnis was es zu respektieren gilt.
Wenn die schottische und englische Bevölkerung in wichtigen Fragen grundverschiedener Auffassungen sind muss man überlegen auseinanderzugehen. Aber ein nationales Referendum mit eindeutigem Ergebnis für nicht aussagekräfitg zu erklären oder das Ergebnis mit Hinblick auf irgendwelche Landsteile ins Gegenteil zu verkehren ist schlicht unredlich und zeugt von einem fragwürdigen Demokratieverständnis. teilzeitdemokraten sind diejenigen, die ein Ergebnis nur dann akzeptieren, wenn es der gewünschten Richtung entspricht...
Was, wenn es jetzt umgekehrt ausgegangen wäre? Knappes Remain, obwohl es in England eine klare Mehrheit für Leave gegeben hätte... Hättest du dich dann hier hingestellt und beschwert, dass das "klare Leave relativiert und vergessen werde"...?
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Habe ich auch nicht behauptet.lobozen hat geschrieben:(26 Jun 2016, 16:10)
Wenn du schon ausschliesslich aus der rechtlichen Ecke argumentierst muss dir auch klar sein, dass das Referndum nicht verbindlich ist.
Wäre übrigens auch keine Neuheit, wenn es ignoriert wird oder erneut abgestimmt wird.....
http://i.imgur.com/EPUBwnT.jpg
Ist ein altes Spielchen, erneut abstimmen zu lassen. Da kann man 100% drauf wetten....
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Stimmt nicht so ganz, da die Sache auch Auswirkungen auf Schottland hat direkt. Da gibt es durchaus einiges an Theater wo man machen kann. Aber gegen was ?Das Referendum ist auch nur eine Willensbekennung, bindend aber nicht. Erst muss das Parlament ran. Aber clevere Idee aus London wäre es die Schotten zu ärgern. Sind dann schneller weg....bin gespannt wie das ausgehtJohn Galt hat geschrieben:(26 Jun 2016, 16:07)
Das Regionalparlament Schottlands ist rechtlich völlig machtlos.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Ich hoffe, dass das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland bestehen bleibt. Ich würde mir wünschen, dass alle Briten (einschließlich der katholischen Iren) in einem Vereinigten Königreich zusammenleben.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Bei der Devolution hat die Zentralregierung mehr Macht als in anderen Gebilden. Die Schotten müssen um alles betteln. Man ist nicht auf Schottlands Meinung zum Brexit angewiesen, auch wenn man vielleicht ein paar rechtstechnische Tricks anwenden muss.Cobra9 hat geschrieben:(26 Jun 2016, 17:04)
Stimmt nicht so ganz, da die Sache auch Auswirkungen auf Schottland hat direkt. Da gibt es durchaus einiges an Theater wo man machen kann. Aber gegen was ?Das Referendum ist auch nur eine Willensbekennung, bindend aber nicht. Erst muss das Parlament ran. Aber clevere Idee aus London wäre es die Schotten zu ärgern. Sind dann schneller weg....bin gespannt wie das ausgeht
Wie wollen die Schotten übrigens schneller weg sein, wenn ihr pille palle Regionalparlament gar keine (friedliche) Unabhängigkeit erklären kann?
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
S'ehe ich anders. Das Land ist in vielerlei Hinsicht gespalten. Diese Art von Bürgerbefragung ist eine Farce und hat mit Demokratie nichts mehr zu tun.HugoBettauer hat geschrieben:(25 Jun 2016, 20:11)
Die Wahlbeteiligung war nicht schlecht und in einer Demokratie bestimmen die Alten nun mal mit. Mit 28 gehört man rein statistisch auch nicht mehr lange zur jüngeren Hälfte
Es gibt einige Szenerien, die dieses Ergebnis verhindern können und womöglich auch verhindern werden. Diese Bürgerbefragung ist nicht einmal rechtsbindend.
Die EU kann noch nic ht einmal den formalen Austritt aus der EU von der Regierung(welcher?) erzwingen.
Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Mich irritiert dieses nonchalante Abbügeln, aber die Parteien scheinen zurzeit zu sehr mit sich selbst beschäftigt zu sein, um sich um Schottland und seine Wünsche zu kümmern. Das könnte sich in der Tat rächen.Cobra9 hat geschrieben:(26 Jun 2016, 15:39)
Dieses GB Gebilde fand Ich als Form-Staat schon immer interessant. Wenns auch irgendwie komisch war ein Land mit 4 Nationalmanschaften Aber die Schotten machen Ernst. Mein lieber Mann die sind sauer. Man will den Brexit verhindern ---> das schott. Parlament wird ein Veto einlegen wohl.
Wie Sie das darstellen will, kann ich mir nicht vorstellen, ich halte das eher für einen Teaser, der bereits den Boden für das Referendum bereiten soll.
Die Schotten legen aber auch bei der Unabhängigkeit-Arbeit Dampf in die Kessel
Da wird natürlich jetzt auch die vorherrschende Stimmung genutzt. Eine bessere Chance bekommt die SNP nicht.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
John Galt hat geschrieben:(26 Jun 2016, 17:40)
Bei der Devolution hat die Zentralregierung mehr Macht als in anderen Gebilden. Die Schotten müssen um alles betteln. Man ist nicht auf Schottlands Meinung zum Brexit angewiesen, auch wenn man vielleicht ein paar rechtstechnische Tricks anwenden muss.
Wie wollen die Schotten übrigens schneller weg sein, wenn ihr pille palle Regionalparlament gar keine (friedliche) Unabhängigkeit erklären kann?
Wie 2014
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
ich höre gerade daß die schottische PM wird versuchen mit einem veto das resultat des referendums zu blockieren. staatsrechtler denken daß die chance nicht so groß ist, die schottische PM ist aber zuversichtlich. besonders weil beim schottischen referendum als hauptgrund nicht das GB zu verlassen war »dann bleibt ihr in der EU«.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Dann ist dir wohl nicht bekannt, wie die Unabhängigkeit 2014 erklärt werden sollte.
Es gab ein Abkommen zwischen der Zentralregierung und dem schottischen Parlament, dass 1. Das Referendum erlaubt hat und 2. Eine Machtübertragung für einen Tag vorsah.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Richtig.Nele28 hat geschrieben:(26 Jun 2016, 18:55)
S'ehe ich anders. Das Land ist in vielerlei Hinsicht gespalten. Diese Art von Bürgerbefragung ist eine Farce
Falsch.und hat mit Demokratie nichts mehr zu tun.
Richtig.Es gibt einige Szenerien, die dieses Ergebnis verhindern können und womöglich auch verhindern werden. Diese Bürgerbefragung ist nicht einmal rechtsbindend.
Richtig. Will sie auch gar nicht.Die EU kann noch nic ht einmal den formalen Austritt aus der EU von der Regierung(welcher?) erzwingen.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
In der Tat, aber in London wird natürlich bestritten, dass der Brexit eine schottische Zustimmung braucht. Sieht in Umfragen übrigens nicht schlecht aus:Nomen Nescio hat geschrieben:(26 Jun 2016, 20:03)
ich höre gerade daß die schottische PM wird versuchen mit einem veto das resultat des referendums zu blockieren. staatsrechtler denken daß die chance nicht so groß ist, die schottische PM ist aber zuversichtlich. besonders weil beim schottischen referendum als hauptgrund nicht das GB zu verlassen war »dann bleibt ihr in der EU«.
http://www.sueddeutsche.de/politik/scho ... -1.3052010Bereits im Jahr 2014 gab es in Schottland ein solches Referendum, das allerdings scheiterte. Nur 45 Prozent stimmten für die Unabhängigkeit. Damals befürchteten die Bürger noch, dass man durch die Unabhängigkeit von Großbritannien aus der EU ausscheiden könnte. Nun ist es genau andersherum: Großbritannien will raus, Schottland aber nicht. Deshalb möchte Sturgeon ihr Land erneut abstimmen lassen. Umfragen zeigen bereits, dass es aktuell eine Mehrheit für eine Unabhängigkeit von Großbritannien gäbe. 59 Prozent der Schotten sind nach einer Erhebung der schottischen Zeitung Sunday Post dafür.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Es kann aber nur ein schottisches Referendum geben wenn die GB-Regierung dem zustimmt.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Diese Vorgabe ist aber nur deshalb wirksam, weil die Schotten kein einheitlich schottisches Volk mit eigener Sprache sind. Wäre es so, dann empfänden die Schotten sich als Kolonialvolk, das von Engländern regiert wird. Und dann helfen auch keine rechtlichen Einwände. Die Schotten sind aber nicht einheitlich gegen England auf Krawall gebürstet. Wie sonst soll man den Ausgang der letzten Volksbefragung bewerten? Und deshalb könnte es sein, daß vielen Schotten diese Volksbefragungen auf den Geist gehen... sie also die Erschwernis solcher Befragungen gut finden...lobozen hat geschrieben:(27 Jun 2016, 20:55)
Es kann aber nur ein schottisches Referendum geben wenn die GB-Regierung dem zustimmt.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Ein neues Schotten-Referendum haette nach den aktuellen Ereignissen vermutlich ein anderes Ergebnis.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
sie haben aber eine schottische sprache: gaelic.H2O hat geschrieben:(27 Jun 2016, 21:29)
Diese Vorgabe ist aber nur deshalb wirksam, weil die Schotten kein einheitlich schottisches Volk mit eigener Sprache sind.
wiki sagt dazu »Gaelic is a Celtic language native to Scotland«.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Das ist angesichts Irlands eine ganz falsche Theorie.H2O hat geschrieben:(27 Jun 2016, 21:29)
Diese Vorgabe ist aber nur deshalb wirksam, weil die Schotten kein einheitlich schottisches Volk mit eigener Sprache sind.
Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Na ja, Irland hat sich aber auch nicht durch Volksabstimmung vom UK getrennt. Da ging es doch Jahrzehnte lang deutlich heftiger zur Sache. Solche Gewalt würde ich auf schottischer Seite nicht erwarten... von einigen wenigen Spinnern abgesehen. Immerhin wollte eine Mehrheit weiter im UK bleiben. Mag ja sein, daß angesichts des BREXITs eine schottische Mehrheit nun gern in der EU bleiben möchte. Aber sich deshalb mit Gewalt aus dem UK lösen? Da hätte ich dann doch meine Zweifel. Es ging ja darum, daß eine Volksabstimmung vom Unterhaus zugestanden werden müßte. Das dürfte nach den jüngsten Erlebnissen wenig wahrscheinlich sein.HugoBettauer hat geschrieben:(27 Jun 2016, 23:18)
Das ist angesichts Irlands eine ganz falsche Theorie.
Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Das ist schon ganz in Ordnung. Allerdings fürchte ich, daß diese uralte Sprache in Schottland ein ähnliches Dasein fristet wie bei uns in Deutschland das Sorbische. Eine nette Erinnerung an die Ursprünge, aber Sorben sind dennoch treue deutsche Staatsbürger... so weit ich das beobachten konnteNomen Nescio hat geschrieben:(27 Jun 2016, 23:11)
sie haben aber eine schottische sprache: gaelic.
wiki sagt dazu »Gaelic is a Celtic language native to Scotland«.
DAS war in Irland wohl doch etwas anders; da scheint das Gälische doch noch einige alltägliche Bedeutung zu haben. Vor allem aber scheinen die Besitzverhältnisse etwas ungerecht angelegt gewesen zu sein. Von Schottland ist mir das nicht so bekannt. Einer meiner Jugendfreunde ist als Schotte in Nordengland aufgewachsen, hat später in Edinburg studiert und lebt heute in Cumbria. Dem traue ich keine separatistischen Neigungen zu... und seiner Familie in Edinburg auch nicht. Na ja, Erfahrungen mit einzelnen Menschen sagen nicht besonders viel über die Gesamtheit aus...
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
soweit ich weiß ist gaelic in den hochgebirgen noch ganz üblich. die mehrheit der schotten wohnt aber nicht da...H2O hat geschrieben:(28 Jun 2016, 10:13)
Das ist schon ganz in Ordnung. Allerdings fürchte ich, daß diese uralte Sprache in Schottland ein ähnliches Dasein fristet wie bei uns in Deutschland das Sorbische. Eine nette Erinnerung an die Ursprünge, aber Sorben sind dennoch treue deutsche Staatsbürger... so weit ich das beobachten konnte
DAS war in Irland wohl doch etwas anders; da scheint das Gälische doch noch einige alltägliche Bedeutung zu haben. Vor allem aber scheinen die Besitzverhältnisse etwas ungerecht angelegt gewesen zu sein. Von Schottland ist mir das nicht so bekannt. Einer meiner Jugendfreunde ist als Schotte in Nordengland aufgewachsen, hat später in Edinburg studiert und lebt heute in Cumbria. Dem traue ich keine separatistischen Neigungen zu... und seiner Familie in Edinburg auch nicht. Na ja, Erfahrungen mit einzelnen Menschen sagen nicht besonders viel über die Gesamtheit aus...
mein freund in hastings ist sehr pro-EU. hastings aber hat aber brexit gewählt
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Na ja, bei aller Enttäuschung über den BREXIT wünsche ich dem UK nicht auch noch seinen Zerfall. Daß etwa Nordirland oder/und Schottland sich aus dem UK lösen könnten. Die kommenden Jahre werden ohnehin für die EU und das UK schwierig genug werden. Hoffentlich ist die Wut über diesen blöden BREXIT in Nordirland und Schottland nicht groß genug, um sich vom UK ab zu setzen.Nomen Nescio hat geschrieben:(28 Jun 2016, 11:33)
soweit ich weiß ist gaelic in den hochgebirgen noch ganz üblich. die mehrheit der schotten wohnt aber nicht da...
mein freund in hastings ist sehr pro-EU. hastings aber hat aber brexit gewählt
Das wäre in der Tat der GAU, verursacht von Menschenhand!
Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Die Iren hätten sicher einen leichteren Weg nicht abgelehnt.H2O hat geschrieben:(28 Jun 2016, 09:58)
Na ja, Irland hat sich aber auch nicht durch Volksabstimmung vom UK getrennt. Da ging es doch Jahrzehnte lang deutlich heftiger zur Sache.
Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Begeisterte Zustimmung; aber die Zeiten des Empires waren noch in später Blüte... nix zu machen.HugoBettauer hat geschrieben:(28 Jun 2016, 17:26)
Die Iren hätten sicher einen leichteren Weg nicht abgelehnt.
Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Wieso "hoffentlich"? Weil die Engländer so sympathisch sind, dass sie das nicht verdient hätten?H2O hat geschrieben:(28 Jun 2016, 11:47)
Na ja, bei aller Enttäuschung über den BREXIT wünsche ich dem UK nicht auch noch seinen Zerfall. Daß etwa Nordirland oder/und Schottland sich aus dem UK lösen könnten. Die kommenden Jahre werden ohnehin für die EU und das UK schwierig genug werden. Hoffentlich ist die Wut über diesen blöden BREXIT in Nordirland und Schottland nicht groß genug, um sich vom UK ab zu setzen.
Das wäre in der Tat der GAU, verursacht von Menschenhand!
Schottland war ja auch viel länger ein unabhängiges Königreich als dass es Teil von Großbritannien gewesen ist (nur twas länger als 300 Jahre).
Hier übrigens eine Karte zur prozentualen Verbreitung der gälischen Sprache:
http://imgur.com/jGGVEsV
Dann hob ein gewaltiger Engel einen Stein auf, so groß wie ein Mühlstein; er warf ihn ins Meer und rief: So wird Babylon, die große Stadt, mit Wucht hinabgeworfen werden und man wird sie nicht mehr finden.
Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Ach was, ich finde unnötige Scheidungen ganz einfach blöde, weil davon Menschen und Familien betroffen sind. Ich fand auch den Zerfall Jugoslawiens oder der Sowjetunion oder der Donaumonarchie traurig. Man sieht, daß daran kein Segen hängt... im Gegenteil. Natürlich muß ein zivilisierter Umgang der Partner miteinander gewährleistet sein. Daran kann man politisch arbeiten.Gluck hat geschrieben:(29 Jun 2016, 04:04)
Wieso "hoffentlich"? Weil die Engländer so sympathisch sind, dass sie das nicht verdient hätten?
Schottland war ja auch viel länger ein unabhängiges Königreich als dass es Teil von Großbritannien gewesen ist (nur twas länger als 300 Jahre).
Hier übrigens eine Karte zur prozentualen Verbreitung der gälischen Sprache:
http://imgur.com/jGGVEsV
Vielen Dank für die Gälisch-Karte. Die Zahlen gehören genannt: ~1,6% Schotten sprechen und
verstehen Gälisch; ~5,6% der Iren sprechen und verstehen Gälisch... Die Sprache ist also fast zur reinen Folklore geschrumpft, so wie der Schottenrock im Alltagsbetrieb oder der Bollenhut im Schwarzwald oder der rote Rock in Bückeburg... oder, oder. Nett, aber dem Untergang geweiht!
Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Im Alltag, keine Frage.H2O hat geschrieben:(29 Jun 2016, 08:44)
... oder der rote Rock in Bückeburg... oder, oder. Nett, aber dem Untergang geweiht!
Aber so viele junge Menschen hier, wie in den letzten Jahren die Tracht bei Festen tragen und tanzen lernen wie in den letzten 10Jahren...
Vom Aussterben der Tradition keine Spur.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Zweifellos eine liebenswerte Rückbesinnung auf unsere stammesgeschichtlichen Ursprünge. Ein Reichtum Europas, so wie ich als Europäer ihn liebe! Auch dadurch könnte der Austausch in Europa an Farbe gewinnen und Freude machen... etwa bei Partnerschaften von Regionen und Städten: Menschen, nicht nur Politiker.TheTank hat geschrieben:(29 Jun 2016, 09:28)
Im Alltag, keine Frage.
Aber so viele junge Menschen hier, wie in den letzten Jahren die Tracht bei Festen tragen und tanzen lernen wie in den letzten 10Jahren...
Vom Aussterben der Tradition keine Spur.
Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Tradition muss sich nur an die Zeit anpassen und nicht vom Gestern träumen.H2O hat geschrieben:(29 Jun 2016, 09:41)
Zweifellos eine liebenswerte Rückbesinnung auf unsere stammesgeschichtlichen Ursprünge. Ein Reichtum Europas, so wie ich als Europäer ihn liebe! Auch dadurch könnte der Austausch in Europa an Farbe gewinnen und Freude machen... etwa bei Partnerschaften von Regionen und Städten: Menschen, nicht nur Politiker.
Nichts anderes passiert in Schottland. England träumt hingegen vom Gestern.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Schottland hat sich in einer sehr scharfen geographischen Trennungslinie als Freund der europäischen Einigung erwiesen. Das ist schon recht verblüffend klar zu sehen. Frau Nicole Sturgeon hat sich im EU-Parlament mit Präsident Schulz für den Verbleib Schottlands in der EU ausgesprochen. Eine Zoll- und Paßgrenze im UK? Das wäre ein Paukenschlag!TheTank hat geschrieben:(29 Jun 2016, 12:51)
Tradition muss sich nur an die Zeit anpassen und nicht vom Gestern träumen.
Nichts anderes passiert in Schottland. England träumt hingegen vom Gestern.
http://www.t-online.de/nachrichten/ausl ... e-auf.html
UK sollte ganz schnell eine Unterhauswahl zum Hauptthema BREXIT durchführen und erst danach über die Volksbefragung als Parlament und Regierung befinden, damit das UK keinen Schaden nimmt, den vermutlich kein vernünftiger Brite herbeiführen möchte. Diese Hornochsen!
Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Wenn die Engländer und Waliser "Little Britain" wollen, lasst sie doch.H2O hat geschrieben:(29 Jun 2016, 13:02)
Schottland hat sich in einer sehr scharfen geographischen Trennungslinie als Freund der europäischen Einigung erwiesen. Das ist schon recht verblüffend klar zu sehen. Frau Nicole Sturgeon hat sich im EU-Parlament mit Präsident Schulz für den Verbleib Schottlands in der EU ausgesprochen. Eine Zoll- und Paßgrenze im UK? Das wäre ein Paukenschlag!
http://www.t-online.de/nachrichten/ausl ... e-auf.html
UK sollte ganz schnell eine Unterhauswahl zum Hauptthema BREXIT durchführen und erst danach über die Volksbefragung als Parlament und Regierung befinden, damit das UK keinen Schaden nimmt, den vermutlich kein vernünftiger Brite herbeiführen möchte. Diese Hornochsen!
Interessant wird die Frage, was aus Man, den Kanalinseln und Gibraltar wird - und ob die Königin ihren burgunderroten Pass als Königin von Schottland behält.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Der letzte Koenig von Schottland war Idi Amin
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Nun ja, man kann sich schon ein UK mit Schottland als selbständigem Land vorstellen. Dann ist der König in Personalunion eben auch König von Schottland. Ist er ja auch von Kanada, Australien und Neuseeland... meinetwegen auch von Dänemark, wenn die Dänen das befürworten sollten.TheTank hat geschrieben:(29 Jun 2016, 13:13)
Wenn die Engländer und Waliser "Little Britain" wollen, lasst sie doch.
Interessant wird die Frage, was aus Man, den Kanalinseln und Gibraltar wird - und ob die Königin ihren burgunderroten Pass als Königin von Schottland behält.
Aber ich hoffe dann doch, daß die Schotten in GB bleiben und die Briten insgesamt ihren Ausflug nach Fantasia mit einer Unterhauswahl und einer daraus ab zu leitenden Legitimation beenden. Mal sehen, was da noch kommt. Die Ernüchterung setzt ja allmählich ein, nachdem heftig Porzellan zerdeppert worden ist.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
In der Tat leben auch viele Engländer mittlerweile in Schottland. Aber das zentrale Thema, womit die Engländer den Schotten 2014 erfolgreich Ängste einredeten, war der EU-Rauswurf nach der vollzogenen Unabhängigkeit. Da sind die Rahmenbedingungen andere, wenn die Schotten nun ausgerechnet von den Engländern gegen ihren Willen aus der EU rausgezwungen werden. Nun können die Schotten "better together" sagen.H2O hat geschrieben:(27 Jun 2016, 21:29)
Diese Vorgabe ist aber nur deshalb wirksam, weil die Schotten kein einheitlich schottisches Volk mit eigener Sprache sind. Wäre es so, dann empfänden die Schotten sich als Kolonialvolk, das von Engländern regiert wird. Und dann helfen auch keine rechtlichen Einwände. Die Schotten sind aber nicht einheitlich gegen England auf Krawall gebürstet. Wie sonst soll man den Ausgang der letzten Volksbefragung bewerten? Und deshalb könnte es sein, daß vielen Schotten diese Volksbefragungen auf den Geist gehen... sie also die Erschwernis solcher Befragungen gut finden...
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
...Falls die Briten das erlauben. Und die haben ja gerade erst recht durchwachsene Erfahrungen mit Referenden gemachtfrems hat geschrieben:(29 Jun 2016, 13:34)Nun können die Schotten "better together" sagen.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Die Schotten werden in London nicht anfragen, ob sie ein Referendum abhalten dürfen...und auch nicht, wenn die Abspaltung gelingt, sich abhalten lassen, um einen EU-Beitritt anzusuchen.lobozen hat geschrieben:(29 Jun 2016, 13:38)
...Falls die Briten das erlauben. Und die haben ja gerade erst recht durchwachsene Erfahrungen mit Referenden gemacht
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Die rechtliche Situation scheint da ganz eindeutig zu sein. Auch das letzte schottische Referendum musste erst von den Briten genehmigt werden.Fuerst_48 hat geschrieben:(29 Jun 2016, 13:40)
Die Schotten werden in London nicht anfragen, ob sie ein Referendum abhalten dürfen...und auch nicht, wenn die Abspaltung gelingt, sich abhalten lassen, um einen EU-Beitritt anzusuchen.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Ja, der Formalismus ist eine Sache, der politische Wille eine (ganz) andere...lobozen hat geschrieben:(29 Jun 2016, 13:43)
Die rechtliche Situation scheint da ganz eindeutig zu sein. Auch das letzte schottische Referendum musste erst von den Briten genehmigt werden.
Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Das stimmt ja alles! Dennoch eine für mich schmerzhafte Angelegenheit, weil ich solche Scheidungen mit dem damit verbundenen Leid möglichst vermeiden möchte. Schottland enger an Europa als am Rest Britanniens... unfaßbar! Welcher Teufel ist nur in diese Briten gefahren?frems hat geschrieben:(29 Jun 2016, 13:34)
In der Tat leben auch viele Engländer mittlerweile in Schottland. Aber das zentrale Thema, womit die Engländer den Schotten 2014 erfolgreich Ängste einredeten, war der EU-Rauswurf nach der vollzogenen Unabhängigkeit. Da sind die Rahmenbedingungen andere, wenn die Schotten nun ausgerechnet von den Engländern gegen ihren Willen aus der EU rausgezwungen werden. Nun können die Schotten "better together" sagen.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Ist schon richtig. Informelle Referenden sind dann immer eine eher knifflige Angelegenheit. Unklar sind auch noch einige Acts. So wurde den Schotten einst zugebilligt, Europarecht eigenständig implementieren zu dürfen. Aber keiner weiß, ob dieses Recht noch gilt, wenn das UK austreten sollte.lobozen hat geschrieben:(29 Jun 2016, 13:38)
...Falls die Briten das erlauben. Und die haben ja gerade erst recht durchwachsene Erfahrungen mit Referenden gemacht
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Jedenfalls finde ich es sehr interessant, wie sehr sich die schottischen Zahlen beim Referendum von denen der Englaender unterschieden haben. Wer hat eine Erklaerung dafuer?
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Hm, ob's daran liegt, dass es in Schottland keine Studiengebühren gibt?H2O hat geschrieben:(29 Jun 2016, 13:45)
Das stimmt ja alles! Dennoch eine für mich schmerzhafte Angelegenheit, weil ich solche Scheidungen mit dem damit verbundenen Leid möglichst vermeiden möchte. Schottland enger an Europa als am Rest Britanniens... unfaßbar! Welcher Teufel ist nur in diese Briten gefahren?
Aber Spaß beiseite: auch die Iren waren ja auch stets proeuropäischer eingestellt als die Engländer, obwohl der "Continent" dann doch ein kleines Stückchen weiter weg ist. Dann geht's vielleicht in Richtung eines Europas der Regionen. Aus demokratischer, kultureller und wettbewerblicher Sicht keine schlechte Entwicklung.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Auch das finde ich in Ordnung; nur haben sich die Nationalstaaten doch nicht plötzlich aufgelöst in Regionen. Und Nationalstaaten können unvorhersehbare Gefühlsaufwallungen als Ausgangspunkt tödlicher Gewalt anfachen, wie zwei europäische Kriege gezeigt haben. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste!frems hat geschrieben:(29 Jun 2016, 13:54)
Hm, ob's daran liegt, dass es in Schottland keine Studiengebühren gibt?
Aber Spaß beiseite: auch die Iren waren ja auch stets proeuropäischer eingestellt als die Engländer, obwohl der "Continent" dann doch ein kleines Stückchen weiter weg ist. Dann geht's vielleicht in Richtung eines Europas der Regionen. Aus demokratischer, kultureller und wettbewerblicher Sicht keine schlechte Entwicklung.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Der Nationalstaat muss sich auch nicht auflösen, wenn er der Folklore dient. In den letzten Jahrzehnten nahm europaweit die Subsidiarität zu, was insb. Zentralstaaten wie Spanien, Frankreich, Großbritannien und Italien wurmte, da sie Regionen Autonomierechte geben mussten, damit der Nationalstaat nicht zerreißt und weil sie von Europa unter besonderen Schutz gestellt wurden. Gleichzeitig gingen Kompetenzen nicht nur nach "unten", sondern auch nach "oben". Wenn alternde Nationalisten nun ein letztes mal aufschreien, kann es natürlich dazu führen, dass ein Nationalstaat wie Großbritannien sein Ende findet, weil die Regionen nicht in den Vergangenheit, sondern Zukunft schauen möchten. Dass bspw. die spanische Regierung in den letzten Jahren stark gegen Katalonien polterte und versuchte die Rechte der Katalanen einzuschränken, führte vor allem zu einer Stärkung des Separatismus; und der ist nicht antieuropäisch. In Italien führte Regionalautonomie Südtirols und die grenzüberschreitende Einführung der Europaregion (https://de.wikipedia.org/wiki/Europareg ... 93Trentino) hingegen dazu, dass die deutschsprachige Bevölkerung mit der Offenheit gut leben kann und sezessionistische Bewegungen, die früher auch terroristische Anschläge beinhaltete (oft auch als Gegenwehr zu einer repressiven italienischen Regierung), keine große Bedeutung mehr spielen. Globalisierung und Lokalisierung bzw. Regionalisierung sind daher keine Widersprüche, sondern bedingen sich und gehen in der Regel Hand in Hand: https://de.wikipedia.org/wiki/GlokalisierungH2O hat geschrieben:(29 Jun 2016, 14:09)
Auch das finde ich in Ordnung; nur haben sich die Nationalstaaten doch nicht plötzlich aufgelöst in Regionen. Und Nationalstaaten können unvorhersehbare Gefühlsaufwallungen als Ausgangspunkt tödlicher Gewalt anfachen, wie zwei europäische Kriege gezeigt haben. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste!
http://www.welt.de/debatte/kommentare/a ... aaten.htmlPolitiker in aller Welt haben eine Neigung, den Nationalstaat als A und O aller Regierungskunst auszurufen. Klar: Sie haben ein begründetes Interesse an ihm. Dennoch ist überall spürbar, dass die Zeit von Nationalstaaten vorbei ist.
Die am schnellsten wachsenden Unternehmen der Welt scheren sich nicht um Staaten. Sie orientieren sich an Sprachregionen, geografischen Gegebenheiten und Metropolen.
Junge Menschen halten es für naiv, wenn nicht sogar für absurd, dass Politiker, die für begrenzte Zeit in einem national begrenzten Rahmen gewählt werden, Weltthemen wie den Klimawandel beherrschen wollen – Aufgaben, die von Natur aus global sind und vermutlich Jahrzehnte in Anspruch nehmen werden. Die Jugend spürt doch nur zu gut, dass die Lösungen für diese Fragen transnational sein müssen, wenn sie überhaupt echte Lösungen sein sollen.
Aber nun gut, das weicht nun etwas ab, nehm ich an.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Ich finde das man nichts überstürzen mus, da bin ich mit Merkel einer Meinung.lobozen hat geschrieben:(29 Jun 2016, 13:43)
Die rechtliche Situation scheint da ganz eindeutig zu sein. Auch das letzte schottische Referendum musste erst von den Briten genehmigt werden.
Die Gemüter sind derzeit sehr überhitzt. Man sollte sich 2-3 Monate Zeit lassen. Und warten bis sich da eine neue englische Regierung gebildet hat.