UK-Mitgliedschaft Schottlands

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lobozen
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von lobozen »

Ein neues Schotten-Referendum haette nach den aktuellen Ereignissen vermutlich ein anderes Ergebnis.
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Nomen Nescio
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von Nomen Nescio »

H2O hat geschrieben:(27 Jun 2016, 21:29)

Diese Vorgabe ist aber nur deshalb wirksam, weil die Schotten kein einheitlich schottisches Volk mit eigener Sprache sind.
sie haben aber eine schottische sprache: gaelic.

wiki sagt dazu »Gaelic is a Celtic language native to Scotland«.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von HugoBettauer »

H2O hat geschrieben:(27 Jun 2016, 21:29)

Diese Vorgabe ist aber nur deshalb wirksam, weil die Schotten kein einheitlich schottisches Volk mit eigener Sprache sind.
Das ist angesichts Irlands eine ganz falsche Theorie.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von H2O »

HugoBettauer hat geschrieben:(27 Jun 2016, 23:18)

Das ist angesichts Irlands eine ganz falsche Theorie.
Na ja, Irland hat sich aber auch nicht durch Volksabstimmung vom UK getrennt. Da ging es doch Jahrzehnte lang deutlich heftiger zur Sache. Solche Gewalt würde ich auf schottischer Seite nicht erwarten... von einigen wenigen Spinnern abgesehen. Immerhin wollte eine Mehrheit weiter im UK bleiben. Mag ja sein, daß angesichts des BREXITs eine schottische Mehrheit nun gern in der EU bleiben möchte. Aber sich deshalb mit Gewalt aus dem UK lösen? Da hätte ich dann doch meine Zweifel. Es ging ja darum, daß eine Volksabstimmung vom Unterhaus zugestanden werden müßte. Das dürfte nach den jüngsten Erlebnissen wenig wahrscheinlich sein.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(27 Jun 2016, 23:11)

sie haben aber eine schottische sprache: gaelic.

wiki sagt dazu »Gaelic is a Celtic language native to Scotland«.
Das ist schon ganz in Ordnung. Allerdings fürchte ich, daß diese uralte Sprache in Schottland ein ähnliches Dasein fristet wie bei uns in Deutschland das Sorbische. Eine nette Erinnerung an die Ursprünge, aber Sorben sind dennoch treue deutsche Staatsbürger... so weit ich das beobachten konnte ;)

DAS war in Irland wohl doch etwas anders; da scheint das Gälische doch noch einige alltägliche Bedeutung zu haben. Vor allem aber scheinen die Besitzverhältnisse etwas ungerecht angelegt gewesen zu sein. Von Schottland ist mir das nicht so bekannt. Einer meiner Jugendfreunde ist als Schotte in Nordengland aufgewachsen, hat später in Edinburg studiert und lebt heute in Cumbria. Dem traue ich keine separatistischen Neigungen zu... und seiner Familie in Edinburg auch nicht. Na ja, Erfahrungen mit einzelnen Menschen sagen nicht besonders viel über die Gesamtheit aus...
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von Nomen Nescio »

H2O hat geschrieben:(28 Jun 2016, 10:13)

Das ist schon ganz in Ordnung. Allerdings fürchte ich, daß diese uralte Sprache in Schottland ein ähnliches Dasein fristet wie bei uns in Deutschland das Sorbische. Eine nette Erinnerung an die Ursprünge, aber Sorben sind dennoch treue deutsche Staatsbürger... so weit ich das beobachten konnte ;)

DAS war in Irland wohl doch etwas anders; da scheint das Gälische doch noch einige alltägliche Bedeutung zu haben. Vor allem aber scheinen die Besitzverhältnisse etwas ungerecht angelegt gewesen zu sein. Von Schottland ist mir das nicht so bekannt. Einer meiner Jugendfreunde ist als Schotte in Nordengland aufgewachsen, hat später in Edinburg studiert und lebt heute in Cumbria. Dem traue ich keine separatistischen Neigungen zu... und seiner Familie in Edinburg auch nicht. Na ja, Erfahrungen mit einzelnen Menschen sagen nicht besonders viel über die Gesamtheit aus...
soweit ich weiß ist gaelic in den hochgebirgen noch ganz üblich. die mehrheit der schotten wohnt aber nicht da... ;)

mein freund in hastings ist sehr pro-EU. hastings aber hat aber brexit gewählt
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(28 Jun 2016, 11:33)

soweit ich weiß ist gaelic in den hochgebirgen noch ganz üblich. die mehrheit der schotten wohnt aber nicht da... ;)

mein freund in hastings ist sehr pro-EU. hastings aber hat aber brexit gewählt
Na ja, bei aller Enttäuschung über den BREXIT wünsche ich dem UK nicht auch noch seinen Zerfall. Daß etwa Nordirland oder/und Schottland sich aus dem UK lösen könnten. Die kommenden Jahre werden ohnehin für die EU und das UK schwierig genug werden. Hoffentlich ist die Wut über diesen blöden BREXIT in Nordirland und Schottland nicht groß genug, um sich vom UK ab zu setzen.

Das wäre in der Tat der GAU, verursacht von Menschenhand!
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von HugoBettauer »

H2O hat geschrieben:(28 Jun 2016, 09:58)

Na ja, Irland hat sich aber auch nicht durch Volksabstimmung vom UK getrennt. Da ging es doch Jahrzehnte lang deutlich heftiger zur Sache.
Die Iren hätten sicher einen leichteren Weg nicht abgelehnt.
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Beitrag von H2O »

HugoBettauer hat geschrieben:(28 Jun 2016, 17:26)

Die Iren hätten sicher einen leichteren Weg nicht abgelehnt.
Begeisterte Zustimmung; aber die Zeiten des Empires waren noch in später Blüte... nix zu machen.
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Beitrag von Gluck »

H2O hat geschrieben:(28 Jun 2016, 11:47)

Na ja, bei aller Enttäuschung über den BREXIT wünsche ich dem UK nicht auch noch seinen Zerfall. Daß etwa Nordirland oder/und Schottland sich aus dem UK lösen könnten. Die kommenden Jahre werden ohnehin für die EU und das UK schwierig genug werden. Hoffentlich ist die Wut über diesen blöden BREXIT in Nordirland und Schottland nicht groß genug, um sich vom UK ab zu setzen.

Das wäre in der Tat der GAU, verursacht von Menschenhand!
Wieso "hoffentlich"? Weil die Engländer so sympathisch sind, dass sie das nicht verdient hätten?

Schottland war ja auch viel länger ein unabhängiges Königreich als dass es Teil von Großbritannien gewesen ist (nur twas länger als 300 Jahre).

Hier übrigens eine Karte zur prozentualen Verbreitung der gälischen Sprache:
http://imgur.com/jGGVEsV
Dann hob ein gewaltiger Engel einen Stein auf, so groß wie ein Mühlstein; er warf ihn ins Meer und rief: So wird Babylon, die große Stadt, mit Wucht hinabgeworfen werden und man wird sie nicht mehr finden.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von H2O »

Gluck hat geschrieben:(29 Jun 2016, 04:04)

Wieso "hoffentlich"? Weil die Engländer so sympathisch sind, dass sie das nicht verdient hätten?

Schottland war ja auch viel länger ein unabhängiges Königreich als dass es Teil von Großbritannien gewesen ist (nur twas länger als 300 Jahre).

Hier übrigens eine Karte zur prozentualen Verbreitung der gälischen Sprache:
http://imgur.com/jGGVEsV
Ach was, ich finde unnötige Scheidungen ganz einfach blöde, weil davon Menschen und Familien betroffen sind. Ich fand auch den Zerfall Jugoslawiens oder der Sowjetunion oder der Donaumonarchie traurig. Man sieht, daß daran kein Segen hängt... im Gegenteil. Natürlich muß ein zivilisierter Umgang der Partner miteinander gewährleistet sein. Daran kann man politisch arbeiten.

Vielen Dank für die Gälisch-Karte. Die Zahlen gehören genannt: ~1,6% Schotten sprechen und
verstehen Gälisch; ~5,6% der Iren sprechen und verstehen Gälisch... Die Sprache ist also fast zur reinen Folklore geschrumpft, so wie der Schottenrock im Alltagsbetrieb oder der Bollenhut im Schwarzwald oder der rote Rock in Bückeburg... oder, oder. Nett, aber dem Untergang geweiht!
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von TheTank »

H2O hat geschrieben:(29 Jun 2016, 08:44)
... oder der rote Rock in Bückeburg... oder, oder. Nett, aber dem Untergang geweiht!
Im Alltag, keine Frage.
Aber so viele junge Menschen hier, wie in den letzten Jahren die Tracht bei Festen tragen und tanzen lernen wie in den letzten 10Jahren...
Vom Aussterben der Tradition keine Spur.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von H2O »

TheTank hat geschrieben:(29 Jun 2016, 09:28)

Im Alltag, keine Frage.
Aber so viele junge Menschen hier, wie in den letzten Jahren die Tracht bei Festen tragen und tanzen lernen wie in den letzten 10Jahren...
Vom Aussterben der Tradition keine Spur.
Zweifellos eine liebenswerte Rückbesinnung auf unsere stammesgeschichtlichen Ursprünge. Ein Reichtum Europas, so wie ich als Europäer ihn liebe! Auch dadurch könnte der Austausch in Europa an Farbe gewinnen und Freude machen... etwa bei Partnerschaften von Regionen und Städten: Menschen, nicht nur Politiker.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von TheTank »

H2O hat geschrieben:(29 Jun 2016, 09:41)

Zweifellos eine liebenswerte Rückbesinnung auf unsere stammesgeschichtlichen Ursprünge. Ein Reichtum Europas, so wie ich als Europäer ihn liebe! Auch dadurch könnte der Austausch in Europa an Farbe gewinnen und Freude machen... etwa bei Partnerschaften von Regionen und Städten: Menschen, nicht nur Politiker.
Tradition muss sich nur an die Zeit anpassen und nicht vom Gestern träumen.
Nichts anderes passiert in Schottland. England träumt hingegen vom Gestern. :?
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von H2O »

TheTank hat geschrieben:(29 Jun 2016, 12:51)

Tradition muss sich nur an die Zeit anpassen und nicht vom Gestern träumen.
Nichts anderes passiert in Schottland. England träumt hingegen vom Gestern. :?
Schottland hat sich in einer sehr scharfen geographischen Trennungslinie als Freund der europäischen Einigung erwiesen. Das ist schon recht verblüffend klar zu sehen. Frau Nicole Sturgeon hat sich im EU-Parlament mit Präsident Schulz für den Verbleib Schottlands in der EU ausgesprochen. Eine Zoll- und Paßgrenze im UK? Das wäre ein Paukenschlag!

http://www.t-online.de/nachrichten/ausl ... e-auf.html

UK sollte ganz schnell eine Unterhauswahl zum Hauptthema BREXIT durchführen und erst danach über die Volksbefragung als Parlament und Regierung befinden, damit das UK keinen Schaden nimmt, den vermutlich kein vernünftiger Brite herbeiführen möchte. Diese Hornochsen! :s
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von TheTank »

H2O hat geschrieben:(29 Jun 2016, 13:02)

Schottland hat sich in einer sehr scharfen geographischen Trennungslinie als Freund der europäischen Einigung erwiesen. Das ist schon recht verblüffend klar zu sehen. Frau Nicole Sturgeon hat sich im EU-Parlament mit Präsident Schulz für den Verbleib Schottlands in der EU ausgesprochen. Eine Zoll- und Paßgrenze im UK? Das wäre ein Paukenschlag!

http://www.t-online.de/nachrichten/ausl ... e-auf.html

UK sollte ganz schnell eine Unterhauswahl zum Hauptthema BREXIT durchführen und erst danach über die Volksbefragung als Parlament und Regierung befinden, damit das UK keinen Schaden nimmt, den vermutlich kein vernünftiger Brite herbeiführen möchte. Diese Hornochsen! :s
Wenn die Engländer und Waliser "Little Britain" wollen, lasst sie doch.
Interessant wird die Frage, was aus Man, den Kanalinseln und Gibraltar wird - und ob die Königin ihren burgunderroten Pass als Königin von Schottland behält. :rolleyes:
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von lobozen »

Der letzte Koenig von Schottland war Idi Amin :)
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von H2O »

TheTank hat geschrieben:(29 Jun 2016, 13:13)

Wenn die Engländer und Waliser "Little Britain" wollen, lasst sie doch.
Interessant wird die Frage, was aus Man, den Kanalinseln und Gibraltar wird - und ob die Königin ihren burgunderroten Pass als Königin von Schottland behält. :rolleyes:
Nun ja, man kann sich schon ein UK mit Schottland als selbständigem Land vorstellen. Dann ist der König in Personalunion eben auch König von Schottland. Ist er ja auch von Kanada, Australien und Neuseeland... meinetwegen auch von Dänemark, wenn die Dänen das befürworten sollten.

Aber ich hoffe dann doch, daß die Schotten in GB bleiben und die Briten insgesamt ihren Ausflug nach Fantasia mit einer Unterhauswahl und einer daraus ab zu leitenden Legitimation beenden. Mal sehen, was da noch kommt. Die Ernüchterung setzt ja allmählich ein, nachdem heftig Porzellan zerdeppert worden ist.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(27 Jun 2016, 21:29)

Diese Vorgabe ist aber nur deshalb wirksam, weil die Schotten kein einheitlich schottisches Volk mit eigener Sprache sind. Wäre es so, dann empfänden die Schotten sich als Kolonialvolk, das von Engländern regiert wird. Und dann helfen auch keine rechtlichen Einwände. Die Schotten sind aber nicht einheitlich gegen England auf Krawall gebürstet. Wie sonst soll man den Ausgang der letzten Volksbefragung bewerten? Und deshalb könnte es sein, daß vielen Schotten diese Volksbefragungen auf den Geist gehen... sie also die Erschwernis solcher Befragungen gut finden...
In der Tat leben auch viele Engländer mittlerweile in Schottland. Aber das zentrale Thema, womit die Engländer den Schotten 2014 erfolgreich Ängste einredeten, war der EU-Rauswurf nach der vollzogenen Unabhängigkeit. Da sind die Rahmenbedingungen andere, wenn die Schotten nun ausgerechnet von den Engländern gegen ihren Willen aus der EU rausgezwungen werden. Nun können die Schotten "better together" sagen.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von lobozen »

frems hat geschrieben:(29 Jun 2016, 13:34)Nun können die Schotten "better together" sagen.
...Falls die Briten das erlauben. Und die haben ja gerade erst recht durchwachsene Erfahrungen mit Referenden gemacht :)
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von Fuerst_48 »

lobozen hat geschrieben:(29 Jun 2016, 13:38)

...Falls die Briten das erlauben. Und die haben ja gerade erst recht durchwachsene Erfahrungen mit Referenden gemacht :)
Die Schotten werden in London nicht anfragen, ob sie ein Referendum abhalten dürfen...und auch nicht, wenn die Abspaltung gelingt, sich abhalten lassen, um einen EU-Beitritt anzusuchen.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von lobozen »

Fuerst_48 hat geschrieben:(29 Jun 2016, 13:40)

Die Schotten werden in London nicht anfragen, ob sie ein Referendum abhalten dürfen...und auch nicht, wenn die Abspaltung gelingt, sich abhalten lassen, um einen EU-Beitritt anzusuchen.
Die rechtliche Situation scheint da ganz eindeutig zu sein. Auch das letzte schottische Referendum musste erst von den Briten genehmigt werden.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von Fuerst_48 »

lobozen hat geschrieben:(29 Jun 2016, 13:43)

Die rechtliche Situation scheint da ganz eindeutig zu sein. Auch das letzte schottische Referendum musste erst von den Briten genehmigt werden.
Ja, der Formalismus ist eine Sache, der politische Wille eine (ganz) andere... :thumbup:
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(29 Jun 2016, 13:34)

In der Tat leben auch viele Engländer mittlerweile in Schottland. Aber das zentrale Thema, womit die Engländer den Schotten 2014 erfolgreich Ängste einredeten, war der EU-Rauswurf nach der vollzogenen Unabhängigkeit. Da sind die Rahmenbedingungen andere, wenn die Schotten nun ausgerechnet von den Engländern gegen ihren Willen aus der EU rausgezwungen werden. Nun können die Schotten "better together" sagen.
Das stimmt ja alles! Dennoch eine für mich schmerzhafte Angelegenheit, weil ich solche Scheidungen mit dem damit verbundenen Leid möglichst vermeiden möchte. Schottland enger an Europa als am Rest Britanniens... unfaßbar! Welcher Teufel ist nur in diese Briten gefahren?
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von frems »

lobozen hat geschrieben:(29 Jun 2016, 13:38)

...Falls die Briten das erlauben. Und die haben ja gerade erst recht durchwachsene Erfahrungen mit Referenden gemacht :)
Ist schon richtig. Informelle Referenden sind dann immer eine eher knifflige Angelegenheit. Unklar sind auch noch einige Acts. So wurde den Schotten einst zugebilligt, Europarecht eigenständig implementieren zu dürfen. Aber keiner weiß, ob dieses Recht noch gilt, wenn das UK austreten sollte.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von lobozen »

Jedenfalls finde ich es sehr interessant, wie sehr sich die schottischen Zahlen beim Referendum von denen der Englaender unterschieden haben. Wer hat eine Erklaerung dafuer?
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(29 Jun 2016, 13:45)

Das stimmt ja alles! Dennoch eine für mich schmerzhafte Angelegenheit, weil ich solche Scheidungen mit dem damit verbundenen Leid möglichst vermeiden möchte. Schottland enger an Europa als am Rest Britanniens... unfaßbar! Welcher Teufel ist nur in diese Briten gefahren?
Hm, ob's daran liegt, dass es in Schottland keine Studiengebühren gibt? :p

Aber Spaß beiseite: auch die Iren waren ja auch stets proeuropäischer eingestellt als die Engländer, obwohl der "Continent" dann doch ein kleines Stückchen weiter weg ist. Dann geht's vielleicht in Richtung eines Europas der Regionen. Aus demokratischer, kultureller und wettbewerblicher Sicht keine schlechte Entwicklung.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(29 Jun 2016, 13:54)

Hm, ob's daran liegt, dass es in Schottland keine Studiengebühren gibt? :p

Aber Spaß beiseite: auch die Iren waren ja auch stets proeuropäischer eingestellt als die Engländer, obwohl der "Continent" dann doch ein kleines Stückchen weiter weg ist. Dann geht's vielleicht in Richtung eines Europas der Regionen. Aus demokratischer, kultureller und wettbewerblicher Sicht keine schlechte Entwicklung.
Auch das finde ich in Ordnung; nur haben sich die Nationalstaaten doch nicht plötzlich aufgelöst in Regionen. Und Nationalstaaten können unvorhersehbare Gefühlsaufwallungen als Ausgangspunkt tödlicher Gewalt anfachen, wie zwei europäische Kriege gezeigt haben. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste!
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(29 Jun 2016, 14:09)

Auch das finde ich in Ordnung; nur haben sich die Nationalstaaten doch nicht plötzlich aufgelöst in Regionen. Und Nationalstaaten können unvorhersehbare Gefühlsaufwallungen als Ausgangspunkt tödlicher Gewalt anfachen, wie zwei europäische Kriege gezeigt haben. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste!
Der Nationalstaat muss sich auch nicht auflösen, wenn er der Folklore dient. In den letzten Jahrzehnten nahm europaweit die Subsidiarität zu, was insb. Zentralstaaten wie Spanien, Frankreich, Großbritannien und Italien wurmte, da sie Regionen Autonomierechte geben mussten, damit der Nationalstaat nicht zerreißt und weil sie von Europa unter besonderen Schutz gestellt wurden. Gleichzeitig gingen Kompetenzen nicht nur nach "unten", sondern auch nach "oben". Wenn alternde Nationalisten nun ein letztes mal aufschreien, kann es natürlich dazu führen, dass ein Nationalstaat wie Großbritannien sein Ende findet, weil die Regionen nicht in den Vergangenheit, sondern Zukunft schauen möchten. Dass bspw. die spanische Regierung in den letzten Jahren stark gegen Katalonien polterte und versuchte die Rechte der Katalanen einzuschränken, führte vor allem zu einer Stärkung des Separatismus; und der ist nicht antieuropäisch. In Italien führte Regionalautonomie Südtirols und die grenzüberschreitende Einführung der Europaregion (https://de.wikipedia.org/wiki/Europareg ... 93Trentino) hingegen dazu, dass die deutschsprachige Bevölkerung mit der Offenheit gut leben kann und sezessionistische Bewegungen, die früher auch terroristische Anschläge beinhaltete (oft auch als Gegenwehr zu einer repressiven italienischen Regierung), keine große Bedeutung mehr spielen. Globalisierung und Lokalisierung bzw. Regionalisierung sind daher keine Widersprüche, sondern bedingen sich und gehen in der Regel Hand in Hand: https://de.wikipedia.org/wiki/Glokalisierung
Politiker in aller Welt haben eine Neigung, den Nationalstaat als A und O aller Regierungskunst auszurufen. Klar: Sie haben ein begründetes Interesse an ihm. Dennoch ist überall spürbar, dass die Zeit von Nationalstaaten vorbei ist.

Die am schnellsten wachsenden Unternehmen der Welt scheren sich nicht um Staaten. Sie orientieren sich an Sprachregionen, geografischen Gegebenheiten und Metropolen.

Junge Menschen halten es für naiv, wenn nicht sogar für absurd, dass Politiker, die für begrenzte Zeit in einem national begrenzten Rahmen gewählt werden, Weltthemen wie den Klimawandel beherrschen wollen – Aufgaben, die von Natur aus global sind und vermutlich Jahrzehnte in Anspruch nehmen werden. Die Jugend spürt doch nur zu gut, dass die Lösungen für diese Fragen transnational sein müssen, wenn sie überhaupt echte Lösungen sein sollen.
http://www.welt.de/debatte/kommentare/a ... aaten.html

Aber nun gut, das weicht nun etwas ab, nehm ich an. :|
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von garfield336 »

lobozen hat geschrieben:(29 Jun 2016, 13:43)

Die rechtliche Situation scheint da ganz eindeutig zu sein. Auch das letzte schottische Referendum musste erst von den Briten genehmigt werden.
Ich finde das man nichts überstürzen mus, da bin ich mit Merkel einer Meinung.

Die Gemüter sind derzeit sehr überhitzt. Man sollte sich 2-3 Monate Zeit lassen. Und warten bis sich da eine neue englische Regierung gebildet hat.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von garfield336 »

Schottland müsste wahrscheinlich auch keine eigene Währung einführen. Sie könnten einfach den Euro informell übernehmen. Das hat Montenegro auch so gemacht.

In diesem Fall würde der Pfung Sterling wohl endgültig ins bodenlose stürzen, wenn Millionen Schotten ihre Währung umtauschen wollen.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von lobozen »

garfield336 hat geschrieben:(29 Jun 2016, 14:30)

Ich finde das man nichts überstürzen mus, da bin ich mit Merkel einer Meinung.

Die Gemüter sind derzeit sehr überhitzt. Man sollte sich 2-3 Monate Zeit lassen. Und warten bis sich da eine neue englische Regierung gebildet hat.
SO sehe ich das auch.
Das Argument mit der Unsicherheit greift nicht. Die hat erst am Ende des Austrittsprozesses ein Ende und auch nur dann, wenn das gegenseitige Verhaeltnis bis dahin in Einzelheiten geklaert ist.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von garfield336 »

lobozen hat geschrieben:(29 Jun 2016, 14:45)

SO sehe ich das auch.
Das Argument mit der Unsicherheit greift nicht. Die hat erst am Ende des Austrittsprozesses ein Ende und auch nur dann, wenn das gegenseitige Verhaeltnis bis dahin in Einzelheiten geklaert ist.
Die Unsicherheit besteht ja nur dadurch, dass niemand das Verhältnis von UK zur EU kennt. Die Wirtschaft will Planungssicherheit. Kann aber im Moment kaum über einen längeren Zeitraum planen. Wenn die neuen Verträge auf dem Tisch liegen, wissen sie was Sache ist, aber nur dann.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(29 Jun 2016, 14:24)

Der Nationalstaat muss sich auch nicht auflösen, wenn er der Folklore dient. In den letzten Jahrzehnten nahm europaweit die Subsidiarität zu, was insb. Zentralstaaten wie Spanien, Frankreich, Großbritannien und Italien wurmte, da sie Regionen Autonomierechte geben mussten, damit der Nationalstaat nicht zerreißt und weil sie von Europa unter besonderen Schutz gestellt wurden. Gleichzeitig gingen Kompetenzen nicht nur nach "unten", sondern auch nach "oben". Wenn alternde Nationalisten nun ein letztes mal aufschreien, kann es natürlich dazu führen, dass ein Nationalstaat wie Großbritannien sein Ende findet, weil die Regionen nicht in den Vergangenheit, sondern Zukunft schauen möchten. Dass bspw. die spanische Regierung in den letzten Jahren stark gegen Katalonien polterte und versuchte die Rechte der Katalanen einzuschränken, führte vor allem zu einer Stärkung des Separatismus; und der ist nicht antieuropäisch. In Italien führte Regionalautonomie Südtirols und die grenzüberschreitende Einführung der Europaregion (https://de.wikipedia.org/wiki/Europareg ... 93Trentino) hingegen dazu, dass die deutschsprachige Bevölkerung mit der Offenheit gut leben kann und sezessionistische Bewegungen, die früher auch terroristische Anschläge beinhaltete (oft auch als Gegenwehr zu einer repressiven italienischen Regierung), keine große Bedeutung mehr spielen. Globalisierung und Lokalisierung bzw. Regionalisierung sind daher keine Widersprüche, sondern bedingen sich und gehen in der Regel Hand in Hand: https://de.wikipedia.org/wiki/Glokalisierung


http://www.welt.de/debatte/kommentare/a ... aaten.html

Aber nun gut, das weicht nun etwas ab, nehm ich an. :|
Wir sind uns in allen Punkten einig! Dennoch mahne ich Vorsicht an, weil ich eine verflixte Furcht vor dem Nationalismus habe. Das hatte ich an anderer Stelle mit Schoko schon umrundet. Als ich in Jugoslawien reiste, hatte ich nicht den Eindruck, daß die Leute sich dort an die Gurgel gehen würden. Mehr so ein Gelästere wie heute zwischen Bayern und "Preußen". Und vier Jahre später brachten sich langjährige Grundstücks- und Wohnungsnachbarn gegenseitig um, nur weil sie einer anderen Völkerschaft zugerechnet wurden.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(29 Jun 2016, 14:53)

Wir sind uns in allen Punkten einig! Dennoch mahne ich Vorsicht an, weil ich eine verflixte Furcht vor dem Nationalismus habe. Das hatte ich an anderer Stelle mit Schoko schon umrundet. Als ich in Jugoslawien reiste, hatte ich nicht den Eindruck, daß die Leute sich dort an die Gurgel gehen würden. Mehr so ein Gelästere wie heute zwischen Bayern und "Preußen". Und vier Jahre später brachten sich langjährige Grundstücks- und Wohnungsnachbarn gegenseitig um, nur weil sie einer anderen Völkerschaft zugerechnet wurden.
Das glaub ich Dir gerne, aber ich halte eine kriegerische Auseinandersetzung in Westeuropa für unwahrscheinlich. Oder es übersteigt einfach meine Vorstellkraft, dass Schotten für ihre Unabhängigkeit stimmen und auf einmal die britische Armee losmarschiert, um den "Widerstand" militärisch niederzuschlagen. Dann hätten sie vor zwei Jahren niemals einen Volksentscheid zugelassen. Durch die Integration, an der Jugoslawien nicht teilnahm, kann sich das auch kein entwickeltes Land erlauben.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(29 Jun 2016, 15:14)

Das glaub ich Dir gerne, aber ich halte eine kriegerische Auseinandersetzung in Westeuropa für unwahrscheinlich. Oder es übersteigt einfach meine Vorstellkraft, dass Schotten für ihre Unabhängigkeit stimmen und auf einmal die britische Armee losmarschiert, um den "Widerstand" militärisch niederzuschlagen. Dann hätten sie vor zwei Jahren niemals einen Volksentscheid zugelassen. Durch die Integration, an der Jugoslawien nicht teilnahm, kann sich das auch kein entwickeltes Land erlauben.
So arg unterentwickelt war seinerzeit Jugoslawien auch nicht. Vor allem geht so etwas nicht plötzlich auf breiter Front los, sondern mehr so wie in Südtirol. Hier ein Sabotageakt, dort einer,
harter Polizeieinsatz, Anschläge auf die Polizei... vielleicht so wie in Nordirland: Anschläge auf Polizei und Militär.

Natürlich kann ein zivilisiertes Land sich solchen Wahnsinn nicht leisten, aber die dünne Tünche Zivilisation ist schnell abgewaschen. Das schlechte Beispiel Türkei liegt vor der Haustür! Dort fliegen jetzt die Fetzen!
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von Gluck »

lobozen hat geschrieben:(29 Jun 2016, 13:16)

Der letzte Koenig von Schottland war Idi Amin :)
Der rechtmäßige König wäre natürlich Franz von Bayern:
http://www.telegraph.co.uk/news/uknews/ ... tland.html
Dann hob ein gewaltiger Engel einen Stein auf, so groß wie ein Mühlstein; er warf ihn ins Meer und rief: So wird Babylon, die große Stadt, mit Wucht hinabgeworfen werden und man wird sie nicht mehr finden.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von frems »

Aus gegebenem Anlass:

Die britische Premierministerin Theresa May erwägt offenbar, ein zweites Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands anzusetzen - allerdings erst nach vollzogenem Austritt Großbritanniens aus der EU.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 36477.html
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(27 Feb 2017, 16:13)

Aus gegebenem Anlass:

Die britische Premierministerin Theresa May erwägt offenbar, ein zweites Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands anzusetzen - allerdings erst nach vollzogenem Austritt Großbritanniens aus der EU.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 36477.html
Damit vermeidet PM May einen innenpolitischen Streit des EU-Mitglieds Spanien, das sich mit Abspaltungswünschen der Provinz Katalonien herum schlägt. Katalonien will aber sozusagen ohne Unterbrechung EU-Mitglied bleiben. Wenn also Schottland nach vollzogenem BREXIT der EU beitreten möchte, womöglich dann gleich auch mit dem Euro als Landeswährung, dann sollen die Schotten uns doch herzlich willkommen sein... und die Spanier werden das Thema "geerbte Mitgliedschaft" gar nicht erst behandeln müssen.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(27 Feb 2017, 20:45)

Damit vermeidet PM May einen innenpolitischen Streit des EU-Mitglieds Spanien, das sich mit Abspaltungswünschen der Provinz Katalonien herum schlägt. Katalonien will aber sozusagen ohne Unterbrechung EU-Mitglied bleiben. Wenn also Schottland nach vollzogenem BREXIT der EU beitreten möchte, womöglich dann gleich auch mit dem Euro als Landeswährung, dann sollen die Schotten uns doch herzlich willkommen sein... und die Spanier werden das Thema "geerbte Mitgliedschaft" gar nicht erst behandeln müssen.
Ich vermute, dass sie einfach zockt. Sobald die Briten ausgetreten sind, wird viel Verunsicherheit herrschen und da entscheiden sich verängstigte Menschen meistens erstmal für den Status Quo. Wenn die Schotten dann in dem Zeitraum, in dem es London wünscht, ein Referendum abhalten und für den Verbleib im UK stimmen, wird das Thema für sicherlich mindestens eine Generation vom Tisch sein. Die Schotten dürfen ja nicht selbst ein Referendum abhalten oder per Parlament für ihre Unabhängigkeit stimmen, sondern nur nach den Bedingungen, die die britische Regierung festlegt -- wenn überhaupt.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(27 Feb 2017, 20:51)

Ich vermute, dass sie einfach zockt. Sobald die Briten ausgetreten sind, wird viel Verunsicherheit herrschen und da entscheiden sich verängstigte Menschen meistens erstmal für den Status Quo. Wenn die Schotten dann in dem Zeitraum, in dem es London wünscht, ein Referendum abhalten und für den Verbleib im UK stimmen, wird das Thema für sicherlich mindestens eine Generation vom Tisch sein. Die Schotten dürfen ja nicht selbst ein Referendum abhalten oder per Parlament für ihre Unabhängigkeit stimmen, sondern nur nach den Bedingungen, die die britische Regierung festlegt -- wenn überhaupt.
Der befürchteten Verunsicherung könnte die EU aber durch freundliche Worte in harten Verhandlungen entgegen wirken: Verbindlich im Ton, knallhart in der Sache. Auch in Schottland gibt es Zeitungen, in denen schottische Pro-Europäer sich zu Worte melden könnten. Wenn deren Gedanken von dieser Welt sind, dann sollte das Kunststück aber gelingen. In Irland geht ja ein ähnlich gelagertes Thema los. Den Leuten wird nun klar, daß es aller Voraussicht nach wieder Zollgrenzen mit Personenkontrollen geben wird, wenn die Briten tatsächlich den harten BREXIT anpeilen sollten, mit Steuerdumping und ähnlichen Feinheiten...
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von Nomen Nescio »

frems hat geschrieben:(27 Feb 2017, 16:13)

Aus gegebenem Anlass:

Die britische Premierministerin Theresa May erwägt offenbar, ein zweites Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands anzusetzen - allerdings erst nach vollzogenem Austritt Großbritanniens aus der EU.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 36477.html
ich denke 2/3 - 1/3 für eine trennung und ein neues mitglied der EU. bin neugierig ob die bänke in london dann ausweichen nach edinburgh oder glasglow.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von Ger9374 »

Die P.M. May spielt auf Zeit, und wie auch schon geschrieben wurde hofft sie auf eine Verunsicherung der Schotten. Wer wird sich in diesen schnelllebigen Zeit in einigen Jahren denn
noch an diese Brexit Lügen erinnern.Da hofft sie mit einiger Berechtigung auf ein schnelles vergessen.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(28 Feb 2017, 09:07)

Die P.M. May spielt auf Zeit, und wie auch schon geschrieben wurde hofft sie auf eine Verunsicherung der Schotten. Wer wird sich in diesen schnelllebigen Zeit in einigen Jahren denn
noch an diese Brexit Lügen erinnern.Da hofft sie mit einiger Berechtigung auf ein schnelles vergessen.
Mit ein wenig Geschick könnte die Gute dann ja auch noch die postfaktische Wahrheit verbreiten, daß die bösen Brüsseler Teufel die Briten aus der EU gejagt haben. :)

Ich glaube nicht, daß die tatsächlichen Abläufe vergessen werden; vor allem rechne ich mit sehr großen wirtschaftlichen Sorgen; das britische Pfund als Handelswährung dürfte erheblich an Bedeutung verlieren. So mancher übermütige Spekulant wird auch gegen das Britische Pfund wetten.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von nezumi »

Sturgeons Pressekonferenz zum zweiten Unabhängigkeitsreferendum.

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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von garfield336 »

nezumi hat geschrieben:(13 Mar 2017, 14:56)

Sturgeons Pressekonferenz zum zweiten Unabhängigkeitsreferendum.

Es ist interessand dass May bei ihrer Antwort den Schotten folgendes sagt:

""Another referendum would be divisive and cause huge economic uncertainty at the worst possible time".

divisive ist doch vorallem Englands Politik, sie wollen doch den Brexit
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nezumi
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von nezumi »

garfield336 hat geschrieben:(13 Mar 2017, 15:30)

Es ist interessand dass May bei ihrer Antwort den Schotten folgendes sagt:

""Another referendum would be divisive and cause huge economic uncertainty at the worst possible time".

divisive ist doch vorallem Englands Politik, sie wollen doch den Brexit
May predigt momentan bei jeder Gelegenheit nationale Einigkeit. Ihre Anhänger beschuldigen die Remainer, das Land zu spalten, schlecht zu reden, auszubremsen. Die Brexiter haben für alles einen Sündenbock, Selbstkritik ist unpatriotisch und gehört geächtet. Mit Vernunft ist da nichts zu machen.

Mal sehen, ob Westminster den Antrag auf ein neues Referendum genehmigt.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von Wasteland »

Dann wird es vermutlich bald nichtmehr Great Britain, sondern nur noch Little Britain heissen. Die Nordiren könnten folgen.
Das hat man davon wenn man die Uhren zurückdrehen will auf eine Zeit die es nicht mehr gibt.
Ger9374

Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von Ger9374 »

Wünschen wir den Schotten das ihnen ein 2 Referendum zugestanden wird. Hoffen wir das diesmal die verlogenheit der Brexit befürworter
nicht wieder die Menschen manipuliert.
Europa braucht wieder mal einen positiven Kick!
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(13 Mar 2017, 16:55)

Wünschen wir den Schotten das ihnen ein 2 Referendum zugestanden wird. Hoffen wir das diesmal die verlogenheit der Brexit befürworter
nicht wieder die Menschen manipuliert.
Europa braucht wieder mal einen positiven Kick!
Ich fürchte, daß die Schotten nicht froh werden, wenn sie der EU angehören und Zollgrenzen die Insel trennen. Aber wenn sie nicht der EU angehören, werden sie auch unglücklich sein. Verfahrene Kiste! Seelische Hornhaut wachsen lassen und Wurschtigkeit entwickeln!
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