Die Perspektive dieser Flüchtlinge im Iran ist zwar besser als in Afghanistan, aber gefühlt, wie faktisch wohl besser in Europa bzw. Deutschland. Im Iran ist man sicher auch nicht traurig, wenn ein bedeutender Teil dieser Flüchtlinge weiter nach Europa reist.
Bekanntermaßen gibt es zähe Verhandlungen mit der Türkei im Rahmen der Flüchtlingskrise. Die EU will nun mit Teheran in einen "breiten Dialog" treten. Was immer das zu bedeuten hat.
Teheran hat im unmittelbaren Grenzgebiet bis 2010 ungefähr 500 Millionen Dollar in Projekte in Afghanistan investiert, um die Situation dort direkt an der iranischen Grenze zu stabilisieren. Straßen, Schulen, Elektrizität usw.. Herat, gelegen in der gleichnamigen Provinz geht es im Vergleich zu anderen Provinzen recht gut.EU besorgt über wachsende Zahl afghanischer Flüchtlinge aus dem Iran
BRÜSSEL (AFP)--Die EU ist besorgt über die wachsende Zahl afghanischer Flüchtlinge, die sich nach teils jahrelangem Aufenthalt im Iran auf den Weg nach Europa machen. Von drei Millionen afghanischen Flüchtlingen im Iran seien schon "mehrere tausend unterwegs", wie EU-Diplomaten in Brüssel sagten. Vielen fehle die wirtschaftliche Perspektive. Hinzu komme die schwindende Hoffnung, wegen der schlechten Sicherheitslage in ihre Heimat zurückkehren zu können.
Nach Angaben der EU-Grenzbehörde Frontex sind Afghanen die zweitgrößte Gruppe von Flüchtlingen, die in Griechenland ankommt. Im Januar machten sie mit gut 16.000 Menschen rund 23 Prozent der eintreffenden Migranten aus. Nach einer Schätzung des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR kam rund ein Drittel der Afghanen aus dem Iran, wo sie teils jahrelang gelebt haben oder auch geboren wurden.
Die EU will das Schicksal der Afghanen im Iran nun im Rahmen eines breiteren Dialogs mit Teheran thematisieren, der am Montag von den EU-Außenministern beschlossen werden soll. Es gehe um die Frage, wie für im Iran lebende Afghanen "Perspektiven verbessert" werden könnten, sagte ein Diplomat. Denn wirtschaftlich seien sie "häufig darauf zurückgeworfen, dass sie häusliche Arbeitsstellen übernehmen", etwa als Putzfrau oder Wachmann.
Die Gespräche mit Teheran in der Frage gelten aber als schwierig und könnten womöglich auch in finanzielle Forderungen an Europa münden. Wie es in Brüssel heißt, "beschwert" sich die iranische Regierung darüber, dass sie "mit dem Schicksal der afghanischen Flüchtlinge allein gelassen worden" sei und, wie lange Zeit auch die Türkei, keinerlei finanzielle Unterstützung erhalten habe.
Die EU hat Ankara im Zuge der Zusammenarbeit in der Flüchtlingskrise im November 3 Milliarden Euro zur Verbesserung der Versorgungslage der 2,7 Millionen Syrer zugesagt, die inzwischen in der Türkei leben. Die türkische Regierung fordert mittlerweile weitere 3 Milliarden Euro.
Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini hatte bereits Anfang Februar gesagt, der Iran brauche Unterstützung in der Frage der afghanischen Flüchtlinge. Diese sei auch "im europäischen Interesse". Mogherini reist im April nach Teheran.
http://www.finanzen.net/nachricht/aktie ... an-4775374
Ich könnte mir vorstellen, daß Teheran jetzt auch Unterstützung im Kampf gegen die organisierte Kriminalität sehen will. Seit vielen Jahren gibt es einen personal- und kostenintensiven Kampf gegen die mächtigen Drogenbosse dort, der sich in keinster Weise hinter den Narcokriegen in Mittel-und Südamerika verstecken muß. Mehrere tausend Tote gab es bei diversen Auseinandersetzungen auf iranischer Seite. Und Tonnen von Drogen, die über den Iran nach Europa gehen. Direkte Unterstützung für den Abwehrkampf an der iranisch-afghanischen Grenze gab es nur minimal aus Europa, welches letztendlich auch davon betroffen ist.Iran key player in global war on drugs
UNODC already reports Iran as accounting for the largest proportion of opium (74% of the world total), heroin and morphine base (25% of the world total) seizures.
Iran claims to have invested millions of dollars in securing its eastern borders, building infrastructure such as roads, watchtowers, trench barriers and surveillance systems. Border security has come at a heavy cost in blood, too. In recent decades, more than 3,700 Iranian security personnel have been killed in anti-narcotics operations.
For those unaware of Iran’s war on drugs, the key question is: Why are Iran’s anti-narcotics operations important for the world?
First and foremost, a committed and capable Iran, with the support of regional and global players, can significantly reduce the inflow of opiates from Afghanistan to international markets in Turkey, Europe and North America.
With the steadily fading sanctions regime and rising prospects for re-engagement, two key areas of collaboration can have a positive impact on Iran’s interdiction capacity: access to advanced monitoring and interception technology as well as exchange of critical intelligence.
“It is the exchange of information on trafficking patterns and actual shipments which is critical to law enforcement success,” Lewis tells Al-Monitor. “And this is where both Iran and the world have lost out for many years because of Iran’s isolation. Let’s hope the new international environment will assist improved cooperation among the police officers, both Iranian and foreign, who undertake a very important — and dangerous — job on behalf of all of us.”
Acquisition and scientific assistance in developing new advanced monitoring and detection of narcotics could be a solid platform for Iran to collaborate with global private and public sector entities, including those that have until now been unable to do business with Iran. Such technologies include high-energy X-ray devices and nuclear-based explosive and narcotics detection systems. Better communication and coordination — particularly in terms of intelligence sharing — can also deter illicit drug traders from using Iran as a conduit for transporting their drugs out of Afghanistan.
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Eine Kopplung der Themen wäre nun durch den Wegfall möglich. Denn Teheran wollte nicht nur finanzielle Beteiligung am Kampf, sondern auch moderne Sicherheitstechnik. Das war stets ein Problem. Es bleibt abzwarten, was Brüssel mit "breiten Dialog" meint.