Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

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Julian
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von Julian »

DarkLightbringer hat geschrieben:(18 Feb 2017, 13:17)

Die europäische Linie ist klar, sie versteht sich als "Pfeiler in der NATO" (Von der Leyen) und für eine faire Lastenverteilung ist man grundsätzlich bereit.

Die Beschlüsse von Wales haben das bereits verdeutlicht. Neu ist lediglich die Idee, es ernster nehmen zu müssen oder zu wollen.
Unser neuer Außenminister hat doch deutlich gemacht, dass Deutschland immer noch nicht bereit ist, Verantwortung für seine und Europas Verteidigung zu übernehmen. Man möchte weiter bei weichen Themen punkten und sich nicht mit harten Maßnahmen unbeliebt machen. Die deutsche Außen- Verteidigungs- und Sicherheitspolitik ist eben äußerst verlogen.
Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) hat sich skeptisch gegenüber der Forderung der neuen US-Regierung nach einer Erhöhung der deutschen Verteidigungsausgaben gezeigt. "Ich glaube, dass eine isolierte Betrachtung von Verteidigungsetats nicht viel hilft", sagte Gabriel beim Außenministertreffen der G20-Staaten in Bonn.
Gabriel sagte, es sei falsch, die "schnelle Erhöhung der Verteidigungsausgaben" als "Maßstab für Sicherheit" zu nehmen. Demokratische Staaten sollten nicht ausschließlichen auf Militäretats setzen.

Deutschland gebe mehr für Entwicklungshilfe als andere Nato-Staaten und allein "30 bis 40 Milliarden im Jahr für die Integration von Flüchtlingen aus". Diese Kostenpunkte seien ihm Vergleich der Verteidigungsetats nicht berücksichtigt.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2017 ... lingshilfe
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Teeernte
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von Teeernte »

Julian hat geschrieben:(18 Feb 2017, 13:28)

Unser neuer Außenminister hat doch deutlich gemacht, dass Deutschland immer noch nicht bereit ist, Verantwortung für seine und Europas Verteidigung zu übernehmen. Man möchte weiter bei weichen Themen punkten und sich nicht mit harten Maßnahmen unbeliebt machen. Die deutsche Außen- Verteidigungs- und Sicherheitspolitik ist eben äußerst verlogen.



http://www.zeit.de/politik/ausland/2017 ... lingshilfe
....möglicherweise ??? Kosten der "Standhaftigkeit" ..... ? Sicherheit an der Heimatfront - Möglicherweise hat Siggi da mehr Erkenntnisse ?
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Hyde
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von Hyde »

Putin und Trump sind die größten europäischen Einiger seit Adenauer und De Gaulle.
Vor allem auch wegen ihnen rückt das Ziel einer europäischen Armee immer stärker in den Blickwinkel.

Meiner Meinung nach ist eine enge Zusammenarbeit in der Sicherheitspolitik sowieso einer der Faktoren, wo die EU wirklich ihren vollen Nutzen ausspielen kann.
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H2O
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(18 Feb 2017, 13:48)

....möglicherweise ??? Kosten der "Standhaftigkeit" ..... ? Sicherheit an der Heimatfront - Möglicherweise hat Siggi da mehr Erkenntnisse ?
Ja, ein ehrlicher Krieg wäre für uns sicher unterhaltsamer! Möge es hier bitte noch lange langweilig bleiben.
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von Teeernte »

Hyde hat geschrieben:(18 Feb 2017, 14:11)

Putin und Trump sind die größten europäischen Einiger seit Adenauer und De Gaulle.
Vor allem auch wegen ihnen rückt das Ziel einer europäischen Armee immer stärker in den Blickwinkel.

Meiner Meinung nach ist eine enge Zusammenarbeit in der Sicherheitspolitik sowieso einer der Faktoren, wo die EU wirklich ihren vollen Nutzen ausspielen kann.
Könnte...

3000 Mann .....das ist weniger als die 10.000 Mann - EU Polizei gegen die eigene Bevölkerung , trainiert im Häuserkampf.
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(18 Feb 2017, 15:34)

Ja, ein ehrlicher Krieg wäre für uns sicher unterhaltsamer! Möge es hier bitte noch lange langweilig bleiben.
Jeder Krieg kostet mehr - als ein paar Zugeständnisse ...
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(18 Feb 2017, 16:25)

Jeder Krieg kostet mehr - als ein paar Zugeständnisse ...
Ja, kann mich noch gut daran erinnern... Hunsrückhöhenstraße. Ruhig liegen sie da, unter den bemoosten Steinkreuzen; damals 17 bis 23 Jahre alt.
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von DarkLightbringer »

Julian hat geschrieben:(18 Feb 2017, 13:28)

Unser neuer Außenminister hat doch deutlich gemacht, dass Deutschland immer noch nicht bereit ist, Verantwortung für seine und Europas Verteidigung zu übernehmen. Man möchte weiter bei weichen Themen punkten und sich nicht mit harten Maßnahmen unbeliebt machen. Die deutsche Außen- Verteidigungs- und Sicherheitspolitik ist eben äußerst verlogen.

http://www.zeit.de/politik/ausland/2017 ... lingshilfe
Da ist ja auch was dran, dass die Sicherheitsarchitektur nicht allein am Verteidigungsetat unter Bezug auf das Verhältnis zum BIP gemessen werden kann. Grundsätzlich ist das richtig. Nehmen wir als Beispiel die Einigkeit bei den Sanktionen, die Entwicklungszusammenarbeit oder die zivilgesellschaftliche Softpower. Stabilität ist immer ein Mehrklang verschiedener Faktoren. Man wird in Nigeria keinen Rückgang der Boko Haram verzeichnen, nur weil sich Norwegen zwei U-Boote beschafft. Das muss man klar sehen.

Verteidigungspolitisch stellt sich vorrangig die Frage, was man will und was genau man können soll. In diesem Sinne ist aber die Bündnissolidarität natürlich von strategischer Bedeutung. Und dazu gehört auch die faire Lasten- und Verantwortungsverteilung.

Die Bundesregierung teilt im übrigen die Ansicht, dass man in der Diskussion über Militärausgaben nicht "kleinlich" sein müsse.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/m ... 35226.html
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von Julian »

DarkLightbringer hat geschrieben:(18 Feb 2017, 17:03)

Da ist ja auch was dran, dass die Sicherheitsarchitektur nicht allein am Verteidigungsetat unter Bezug auf das Verhältnis zum BIP gemessen werden kann. Grundsätzlich ist das richtig.
Ja, grundsätzlich ist das richtig. Allerdings darf man auch nicht übersehen, dass es ohne gut ausgebildete, motivierte und modern ausgestattete Streitkräfte nicht geht. Und die Bundeswehr ist eben nicht gut ausgerüstet; es mangelt dort an allen Ecken und Enden. Da hilft alles Brunnenbohren, alle Völkerverständigungsrhetorik und alles Klimaengagement wenig: Im Moment, geben wir es ruhig zu, sind es nach wie vor im wesentlichen die USA, die die Sicherheit in Europa garantieren.

Wer vor diesem Hintergrund eine Aussage wie Gabriel tätigt, macht damit klar, dass er im Grunde am Status quo nichts ändern will. Die USA dürfen weiter die Bösen spielen mit hohen Militärausgaben, während sich Deutschland als Friedensengel präsentieren darf. In den USA hat man diese Rhetorik längst als das entlarvt, was es ist, nämlich eine Heuchelei. Viele Deutsche gefallen sich eben in ihrer zivilen Rolle und überlassen die Drecksarbeit gerne den USA, die sie dann bequem von ihrer hohen moralischen Warte herab verurteilen.
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von DarkLightbringer »

Julian hat geschrieben:(18 Feb 2017, 19:43)

Ja, grundsätzlich ist das richtig. Allerdings darf man auch nicht übersehen, dass es ohne gut ausgebildete, motivierte und modern ausgestattete Streitkräfte nicht geht. Und die Bundeswehr ist eben nicht gut ausgerüstet; es mangelt dort an allen Ecken und Enden. Da hilft alles Brunnenbohren, alle Völkerverständigungsrhetorik und alles Klimaengagement wenig: Im Moment, geben wir es ruhig zu, sind es nach wie vor im wesentlichen die USA, die die Sicherheit in Europa garantieren.

Wer vor diesem Hintergrund eine Aussage wie Gabriel tätigt, macht damit klar, dass er im Grunde am Status quo nichts ändern will. Die USA dürfen weiter die Bösen spielen mit hohen Militärausgaben, während sich Deutschland als Friedensengel präsentieren darf. In den USA hat man diese Rhetorik längst als das entlarvt, was es ist, nämlich eine Heuchelei. Viele Deutsche gefallen sich eben in ihrer zivilen Rolle und überlassen die Drecksarbeit gerne den USA, die sie dann bequem von ihrer hohen moralischen Warte herab verurteilen.
Es gibt aber viele Pläne und im Augenblick die Sicherheitskonferenz in München. Die Fähigkeit der Streitkräfte muss darin liegen, flexible Antworten zu gestalten, gerade auch im Bündnis und im Rahmen multilateraler Stabilisierungsmaßnahmen.

Sicherheitsinteressen müssen überparteilich betrachtet werden, auch im Wahlkampf. In diesem Sinne ist es zu begrüssen, wenn Union und Sozialdemokraten ein Fairnessabkommen geschlossen haben - demnach soll es weder "Fake News" noch Meinungsroboter geben. Wie die Kanzlerin schon davor so schön sagte, der Wettbewerb unter Demokraten habe im Stil von Demokraten zu erfolgen.
Trotzdem müssen sich die Parteien natürlich auch irgendwie zu profilieren versuchen.
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Arme

Beitrag von H2O »

Cobra9 hat geschrieben:(18 Feb 2017, 11:37)

Die NATO ist bei weitem nicht halb so zerstritten wie die EU und funktioniert gut. Man hat ausreichend Streitkräfte um jeden konventionellen Angreifer zurückzuschlagen. Auch Russland.
An einen solchen Kräftevergleich wage ich mich nicht heran. Immerhin hat Verteidigungsministerin von der Leyen jetzt verkündet, daß sie die Bundeswehr von 178.000 auf 198.000 Soldaten und auf 65.000 zivile Mitarbeiter verstärken will. Das ist doch ein Schritt in die richtige Richtung, wenn er von einem zeitgemäßen/bedrohungsgemäßen Struktur- und Beschaffungskonzept begleitet wird.

Ich habe die Mannschaftsstärke der Bundeswehr neben die der französischen Streitkräfte gehalten (ohne Reserven) https://de.wikipedia.org/wiki/Franz%c3% ... r%c3%a4fte

So gesehen ist Deutschland aber sehr bescheiden an seine erhöhte Verteidigungsbereitschaft heran gegangen. 227.000 Franzosen stehen derzeit 178.000 Deutsche zur Seite. Bei den Briten das selbe Spiel: 227.000 Soldaten. Aber unsere Italiener lassen es richtig krachen: 175.000 Soldaten plus 103.000 Carabinieri als 4. Waffengattung. Paßt nicht ganz genau, aber man könnte die Bundespolizei vielleicht daneben stellen? Dann müßte man aber auch 100.000 Mann französische Gendarmerie berücksichtigen.

Also, Frau von der Leyen, sorgen Sie für "Augenhöhe"!
Ger9374

Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Arme

Beitrag von Ger9374 »

H2O hat geschrieben:(22 Feb 2017, 18:32)

An einen solchen Kräftevergleich wage ich mich nicht heran. Immerhin hat Verteidigungsministerin von der Leyen jetzt verkündet, daß sie die Bundeswehr von 178.000 auf 198.000 Soldaten und auf 65.000 zivile Mitarbeiter verstärken will. Das ist doch ein Schritt in die richtige Richtung, wenn er von einem zeitgemäßen/bedrohungsgemäßen Struktur- und Beschaffungskonzept begleitet wird.

Ich habe die Mannschaftsstärke der Bundeswehr neben die der französischen Streitkräfte gehalten (ohne Reserven) https://de.wikipedia.org/wiki/Franz%c3% ... r%c3%a4fte

So gesehen ist Deutschland aber sehr bescheiden an seine erhöhte Verteidigungsbereitschaft heran gegangen. 227.000 Franzosen stehen derzeit 178.000 Deutsche zur Seite. Bei den Briten das selbe Spiel: 227.000 Soldaten. Aber unsere Italiener lassen es richtig krachen: 175.000 Soldaten plus 103.000 Carabinieri als 4. Waffengattung. Paßt nicht ganz genau, aber man könnte die Bundespolizei vielleicht daneben stellen? Dann müßte man aber auch 100.000 Mann französische Gendarmerie berücksichtigen.

Also, Frau von der Leyen, sorgen Sie für "Augenhöhe"!


Heereseinheiten und deren Ausbildung sind schon ein anderer Schuh wie Polizei ähnliche ausgebildete Sicherheitskräfte. Aber der Zusammenhang was eventuell an Mannzahl
aufgeboten werden kann ist dadurch gut ersichtlich. Wobei die Bundespolizei ja auch der
Bundesregierung unterstehen müsste.
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Arme

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(22 Feb 2017, 19:43)

Heereseinheiten und deren Ausbildung sind schon ein anderer Schuh wie Polizei ähnliche ausgebildete Sicherheitskräfte. Aber der Zusammenhang was eventuell an Mannzahl
aufgeboten werden kann ist dadurch gut ersichtlich. Wobei die Bundespolizei ja auch der
Bundesregierung unterstehen müsste.
Das sehen Sie völlig richtig. Aber Sie bringen mich durch Ihre kritische Nachfrage auf einen "europäischen Gedanken". Vielleicht wäre es eine sehr sinnvolle Maßnahme, auch die Bundeswehr mit einer Gendarmerie zu ergänzen, die so ungefähr das Aufgabenfeld der französischen Gendarmerie, der italienischen Carabinieri, der spanischen Guardia Civil ausfüllt. Dann sollte die Zusammenarbeit schon durch gleiche Organisationsform leichter zu handhaben sein.

Ich glaube, nun wird mich der Innenminister nicht mehr mögen... :eek:
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von H2O »

Drohende Zeichen am östlichen Himmel: Schweden will 2018 wieder die Wehrpflicht einführen. Ich meine, daß man so seinen Willen erkennen läßt, sich den erkennbaren äußeren Bedrohungen mit aller verfügbaren Macht entgegen zu stemmen.

Kein Larifari wie "unrealistisch"

http://www.t-online.de/nachrichten/deut ... isch-.html

und "Entwicklungshilfe ist auch Verteidigung"

http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 01438.html

sondern das Mögliche tun, und zwar unverzüglich! Will denn niemand sehen, daß in der Ostukraine der Raubzug immer weiter geht?

Natürlich wäre eine vereinte Kraftanstrengung viel wirksamer als vereinzelte Maßnahmen; aber bitte, wenn diese Gemeinsamkeit nicht zu haben ist, dann eben unser Land für sich allein!
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von Ger9374 »

Allein bräuchte niemand dastehen, allerdings eine gewisse Zivilcourage mit Risikobereitschaft die
in der Deutschen Politik nicht sehr ausgeprägt sind sollte man haben. Ein deutliches Aufrüsten beim Material sowie Spezialisierung der Streitkräfte sowie Erhöhung der Truppenstärke.
Alles Politisch durchaus machbar. Es braucht den
Politiker der dieses Tabu bricht. Aufrüstung!!
Ger9374

Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von Ger9374 »

Ger9374 hat geschrieben:(02 Mar 2017, 17:37)

Allein bräuchte niemand dastehen, allerdings eine gewisse Zivilcourage mit Risikobereitschaft die
in der Deutschen Politik nicht sehr ausgeprägt sind sollte man haben. Ein deutliches Aufrüsten beim Material sowie Spezialisierung der Streitkräfte sowie Erhöhung der Truppenstärke.
Alles Politisch durchaus machbar. Es braucht den
Politiker der dieses Tabu bricht. Aufrüstung!!
Ich bin mir ziemlich sicher das auf bitten Deutschlands hin auch alte E.U Partner uns in einer Art Muskelspiele Richtung Moskau durchaus den Rücken stärken würden.Die Diplomatie ist ausgereizt. Auf Ansuchen der Ukraine hin den Waffenstillstand in der Ostukraine massiv Militärisch mit E.U Kampftruppen zu sichern.
Gäbe ein Riesen Geschrei, würde aber ein deutliches Zeichen setzen!
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(02 Mar 2017, 17:44)

Ich bin mir ziemlich sicher das auf bitten Deutschlands hin auch alte E.U Partner uns in einer Art Muskelspiele Richtung Moskau durchaus den Rücken stärken würden.Die Diplomatie ist ausgereizt. Auf Ansuchen der Ukraine hin den Waffenstillstand in der Ostukraine massiv Militärisch mit E.U Kampftruppen zu sichern.
Gäbe ein Riesen Geschrei, würde aber ein deutliches Zeichen setzen!
Fände ich auch vernünftig, wenn damit nicht doch das Risiko eines Atomschlags herauf beschworen würde. Die EU müßte also einig sein, daß sie dieses Risiko tragen will. Insofern braucht die EU die unbedingte Zusicherung der USA, jeden Einsatz von Atomwaffen nahezu verzögerungsfrei mit einem vernichtenden Gegenschlag zu beantworten. Dann könnte das klappen. Leider zu viele Unwägbarkeiten...

Aber daß die Deutsche Bundeswehr angesichts dieser Raubkriege unverzüglich verstärkt werden sollte, und zwar sehr deutlich über 200.000 Soldaten hinaus, das sollte der klare Verstand schon sagen. Wenn es zu verbindlichen Verschmelzungen der Bundeswehr mit den Armeen unserer Nachbarn kommen sollte, dann könnte man wesentlich bescheidener auftreten. Dann könnte es bei den geplanten 200.000 Soldaten bleiben... aber nur dann!

Rußland hat bei 160.000~770.000 Soldaten ständig unter Waffen, und kann bis zu 2,5 Mio Reservisten einziehen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Russische ... r%C3%A4fte

Um dem wirksam begegnen zu können, bräuchte die EU ungefähr gleich viele Soldaten unter Waffen und unter einheitlicher Führung mit zeitgemäßer Ausrüstung. Davon ist die EU weit entfernt: Zersplitterung der vorhandenen Streitkräfte!
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von Kael »

Deutschland hat weitaus mehr als 2,5 mio Reserveeinheiten. Im Prinzip muss man die gesamte wehrfähige Bevölkerung in Betracht ziehen ;).
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von Ger9374 »

Kael hat geschrieben:(05 Mar 2017, 23:44)

Deutschland hat weitaus mehr als 2,5 mio Reserveeinheiten. Im Prinzip muss man die gesamte wehrfähige Bevölkerung in Betracht ziehen ;).
Reservisten sollten auch vom Ausbildungsstand
her auf dem laufenden gehalten werden.
Am meisten Sorgen macht mir das totgespare
der Bundeswehr.Wir brauchen eine einsatzfähige
Armee. Wenn Firmen wie Airbus oder andere kein brauchbares Material liefern können woanders
kaufen, oder Konventionalstrafe .
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(06 Mar 2017, 16:22)

Reservisten sollten auch vom Ausbildungsstand
her auf dem laufenden gehalten werden.
Am meisten Sorgen macht mir das totgespare
der Bundeswehr.Wir brauchen eine einsatzfähige
Armee. Wenn Firmen wie Airbus oder andere kein brauchbares Material liefern können woanders
kaufen, oder Konventionalstrafe .
Ist es denn nicht so, daß Streitkräfte kein Selbstzweck sind? Die augenblickliche Berdohungslage im Osten, Nahen Osten und Süden braucht Eindämmungsmaßnahmen. Wir sollten deshalb prüfen, was dort an Potentialen aufgebaut wird oder zu erkennen ist, und unsere Sreitkräfte daran anpassen, von der Zahle aktiver Soldaten her und von unserer Ausrüstung und Ausbildung her. Wie viele Soldaten halten unsere Nachbarn je Mitbürger vor... dann sollten wir doch vermuten, daß die sich auch nach einigem Nachdenken dazu entschlossen haben. Dann sollten wir es ihnen gleich tun, wenn eine sehr enge Zusammenarbeit nicht zu erreichen ist. Dann wäre eine Zahl von 400.000 aktiven Bundeswehrsoldaten angemessen... Wenn wir Europäer uns aber einig sind, dann müssen wir Deutschen nur noch mit ihnen nach außen sehen und der Bedrohung etwas Gemeinsames entgegen setzen. Damit könnte man sehr viel Geld und Nerven sparen!

Wäre doch zu peinlich, wenn wir plötzlich einem entschlossenen äußeren Gegner allein ausgeliefert wären. Vorsicht ist die Grundlage der Sicherheit!
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von Ger9374 »

Wer sich nicht zu verteidigen weiß, lädt Aggressoren förmlich ein. AUSSERDEM haben
auch die Deutschen im Bündnisfall für bedrohte Partner einzustehen. Das steht im Moment in den
Sternen, ob das machbar wäre.
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von unity in diversity »

Die Bundeswehr ist eine Parlamentsarmee und die französischen Streitkräfte sind eine Präsidialarmee.
Wie stellt ihr euch ein europäisches Oberkommando vor?
Soll der Oberbefehlshaber der Präsident der europäischen Kommission werden, oder soll es der EU-Parlamentspräsident sein?
Und wer nimmt von militärischen Laienkünstlern Befehle entgegen?
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von H2O »

unity in diversity hat geschrieben:(08 Mar 2017, 14:46)

Die Bundeswehr ist eine Parlamentsarmee und die französischen Streitkräfte sind eine Präsidialarmee.
Wie stellt ihr euch ein europäisches Oberkommando vor?
Soll der Oberbefehlshaber der Präsident der europäischen Kommission werden, oder soll es der EU-Parlamentspräsident sein?
Und wer nimmt von militärischen Laienkünstlern Befehle entgegen?
So lange wir nationale Armeen haben, sind die Führungsfragen doch gelöst; einmal durch Verträge mit der NATO, und national ohnehin.

Eine europäische Armee muß auch ein europäisches Oberkommando bekommen. Darüber ist zu verhandeln, wenn endlich so weit Einigkeit besteht, daß es diese europäische Armee überhaupt geben soll.

Bis dahin sollten wir uns vernünftigerweise mit unserer deutschen Wehrhaftigkeit befassen. Die ist nämlich beklagenswert von der Ausrüstung bis zur Anzahl verfügbarer Soldaten. Schon jetzt ist diese Personaldecke viel zu kurz, und über Hubschrauber und Transportflugzeuge mag ich hier schon gar nicht mehr reden!
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von Ger9374 »

Die Frage eines Oberkommandos stellt sich wie H20 ganz richtig erwähnte nach den Beschluss für eine E.U Armee. Man sollte erst einmal den Sinn
für die E.U Armee erkennen. Wer würde konkret mitmachen. Auch da setze ich auf die Zeit nach 2017 mit seinen Wahlkämpfen. Benelux,Frankreich,Deutschland wären als Kerntruppe denkbar und politisch sinnvoll.
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(09 Mar 2017, 13:00)

Die Frage eines Oberkommandos stellt sich wie H20 ganz richtig erwähnte nach den Beschluss für eine E.U Armee. Man sollte erst einmal den Sinn
für die E.U Armee erkennen. Wer würde konkret mitmachen. Auch da setze ich auf die Zeit nach 2017 mit seinen Wahlkämpfen. Benelux,Frankreich,Deutschland wären als Kerntruppe denkbar und politisch sinnvoll.
Ich vermute, daß Italien und Spanien ebenfalls mitmachen werden. Zumindest hatten diese Partner sich schon für vereinte Anstrengungen für die europäische Verteidigung ausgesprochen. Den Balten traue ich auch zu, daß sie sich für die Gemeinschaft aussprechen.
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von unity in diversity »

Vermutung ist richtig. Bei einem Europa von 3 und mehr Geschwindigkeiten, muß man sogar überlegen, wer bei den ominösen 2% bis 2024 mithalten kann und wer sich schon vorher die Karten legt. Die Minderleister bedürfen der finanziellen Solidarität der (noch) solventeren EU-Mitglieder.
So etwas darf nicht vor wichtigen Wahlen debattiert werden.
Seit 150 Jahren versprechen die Sozialdemokraten, ihr Volk aus der Armut zu holen. Diesmal klappt es garantiert, schon weil Gabriel in Moskau betont hat, wie wichtig Abrüstung in Europa sei.
Außerdem, wenn Bewaffnung und Ausrüstung top sind, will irgendjemand, irgendwann, diese Spielzeuge ausprobieren. Dann ist es vorbei, mit dem - aus der Armut holen…
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von H2O »

unity in diversity hat geschrieben:(10 Mar 2017, 11:16)

Vermutung ist richtig. Bei einem Europa von 3 und mehr Geschwindigkeiten, muß man sogar überlegen, wer bei den ominösen 2% bis 2024 mithalten kann und wer sich schon vorher die Karten legt. Die Minderleister bedürfen der finanziellen Solidarität der (noch) solventeren EU-Mitglieder.
So etwas darf nicht vor wichtigen Wahlen debattiert werden.
Seit 150 Jahren versprechen die Sozialdemokraten, ihr Volk aus der Armut zu holen. Diesmal klappt es garantiert, schon weil Gabriel in Moskau betont hat, wie wichtig Abrüstung in Europa sei.
Außerdem, wenn Bewaffnung und Ausrüstung top sind, will irgendjemand, irgendwann, diese Spielzeuge ausprobieren. Dann ist es vorbei, mit dem - aus der Armut holen…
Das sind nun wahrlich Sprüche aus der Mottenkiste. Es geht darum, daß unser Land sich so gegen einen irgendwie denkbaren Angriff aufstellt, daß der denkbare Gegner sich das mehrfach überlegt. Inzwischen gibt es viele Spielarten eines Angriffs, wenn wir unseren Blick durch die Nachbarschaft schweifen lassen. Sich darauf vor zu bereiten ist überlebenswichtig. Alles andere ist Verschwendung; deutlich weniger ist aber völlig verantwortungslos. Den Bundestag sticht der Hafer? So ein Quatsch!
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von unity in diversity »

Was würde wohl passieren, wenn die Welt deinen Wohlstandschauvinismus nicht mehr teilt, sondern geschlossen ablehnt?
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von Ger9374 »

Aus welcher Kommunistischen Parteitagsrede hast du denn dieses schöne Wort ausgegraben.
WOHLSTANDSCHAUVINISMUS!!

Wenn man sich mit der Welt um uns ernsthaft beschäftigt, beobachtet und sachlich bewertet
kann und muss man andere Bewertungen wie vor 20 Jahren ziehen.Die Realität ist heute so das
Deutschland nicht mehr die Augen vor einer veränderten politisch-militärischen Weltlage verschliessen kann. Das kann fatale Folgen nach sich ziehen! 70 Jahre Frieden wurden niemandem geschenkt. Er wurde glaubhaft verteidigt!!
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von unity in diversity »

Das wachsende Wohlstandsgefälle stellt in Europa die größere Bedrohung dar.
Man kann zwar versuchen, diese Entwicklung zu übertünchen, indem man gemeinsame Streitkräfte beschwört, aber deren Durchsetzung, würde der wirtschaftlich angeschlagenen EU den Rest geben.
In Griechenland begehen Menschen bewußt Straftaten, damit sie im Winter ein Dach über dem Kopf, regelmäßige Verpflegung und medizinische Versorgung haben.
Aber ignoriere das ruhig weiterhin, wäre nicht das erste Mal, daß sich europäische Länder gegenseitig an der Gurgel hängen, weil sie glauben, ihre wirtschaftlichen Probleme militärisch lösen zu müssen..
Ger9374

Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von Ger9374 »

unity in diversity hat geschrieben:(11 Mar 2017, 06:23)

Das wachsende Wohlstandsgefälle stellt in Europa die größere Bedrohung dar.
Man kann zwar versuchen, diese Entwicklung zu übertünchen, indem man gemeinsame Streitkräfte beschwört, aber deren Durchsetzung, würde der wirtschaftlich angeschlagenen EU den Rest geben.
In Griechenland begehen Menschen bewußt Straftaten, damit sie im Winter ein Dach über dem Kopf, regelmäßige Verpflegung und medizinische Versorgung haben.
Aber ignoriere das ruhig weiterhin, wäre nicht das erste Mal, daß sich europäische Länder gegenseitig an der Gurgel hängen, weil sie glauben, ihre wirtschaftlichen Probleme militärisch lösen zu können.
Wovon redest du hier? Europa ist nicht wirtschaftlich bedroht, sondern wir stehen neuen
politisch-militärischen Tatsachen Gegenüber.
Griechenland bekommt Hilfe. Die Solidarität der €-Länder hält dieses Land mit am Leben!
Das hoffen das die Weltpolitische Lage sich entspannt hat sich nicht bewahrheitet. Um weitere
Aggression durch andere Nationen vorzubeugen
muss auch Deutschland seine Verpflichtungen
die es eingegangen ist erfüllen.Sowie unsere Verbündeten auch.Sträflich haben die letzten Bundesregierungen die Bundeswehr bis an die Grenze kaputt gespart.Panzer die mit Besenstielen ins Manöver ziehen haben wenig abschreckungs Potential.
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von Cobra9 »

unity in diversity hat geschrieben:(11 Mar 2017, 06:23)

Das wachsende Wohlstandsgefälle stellt in Europa die größere Bedrohung dar.
Falsch. Es sind eher die Politischen Probleme da man hier keine Einheit hat, die EU gleicht eher einem Wirtschaftsverbund. Das soziale Problem wird die EU nicht sprengen, es ist gerade die EU wo für eine bessere Verteilung sorgt.
Man kann zwar versuchen, diese Entwicklung zu übertünchen, indem man gemeinsame Streitkräfte beschwört, aber deren Durchsetzung, würde der wirtschaftlich angeschlagenen EU den Rest geben.
Wieder falsch. Wenn die bisherigen Budgets gebündelt in neue Streitrkäfte fliessen würden hätte man ausreichend Geld für ausreichende Streiträfte. Aber nur wenn deren Auftrag, Aufgbabe genau defeniert wird und dann die Beschaffung daran ausgerichtet wird.
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von H2O »

unity in diversity hat geschrieben:(10 Mar 2017, 21:20)

Was würde wohl passieren, wenn die Welt deinen Wohlstandschauvinismus nicht mehr teilt, sondern geschlossen ablehnt?
Wollen Sie wirklich mit solchem Unsinn in ein Gespräch einsteigen? Mit mir geht das nicht!
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von H2O »

Cobra9 hat geschrieben:(11 Mar 2017, 08:40)

Falsch. Es sind eher die Politischen Probleme da man hier keine Einheit hat, die EU gleicht eher einem Wirtschaftsverbund. Das soziale Problem wird die EU nicht sprengen, es ist gerade die EU wo für eine bessere Verteilung sorgt.


Wieder falsch. Wenn die bisherigen Budgets gebündelt in neue Streitrkäfte fliessen würden hätte man ausreichend Geld für ausreichende Streiträfte. Aber nur wenn deren Auftrag, Aufgbabe genau defeniert wird und dann die Beschaffung daran ausgerichtet wird.
Völlig richtig: Einigkeit macht stark! Das Bemühen um Einigkeit darf aber nicht eigene Anstrengungen um äußere Sicherheit ersetzen. Immer wieder muß man daran erinnern, daß die Kopfstärke der Bundeswehr in keinem sinnvollen Verhältnis zur Einwohnerzahl der Bundesrepublik steht. Außerdem wurde die Ausstattung der Bundeswehr nicht auf dem Stand der Technik gehalten. Das muß dringend nachgebessert werden, bis die Bundeswehr in Anzahl und Fähigkeiten mit Franzosen und Briten gleichgezogen hat.

Aber es ist auch wahr, daß man dabei viel Geld und Mühe sparen könnte, wenn die Streitkräfte systematisch verschmolzen werden würden. Mehr als 750.000 Soldaten bräuchte Europa nicht, um eine ausreichende Abschreckung in alle Richtungen aus zu üben. Aber wie zu diesem Ziel gelangen? Der Worte sind genug gewechselt...
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von Cobra9 »

H2O hat geschrieben:(11 Mar 2017, 09:06)

Völlig richtig: Einigkeit macht stark! Das Bemühen um Einigkeit darf aber nicht eigene Anstrengungen um äußere Sicherheit ersetzen. Immer wieder muß man daran erinnern, daß die Kopfstärke der Bundeswehr in keinem sinnvollen Verhältnis zur Einwohnerzahl der Bundesrepublik steht. Außerdem wurde die Ausstattung der Bundeswehr nicht auf dem Stand der Technik gehalten. Das muß dringend nachgebessert werden, bis die Bundeswehr in Anzahl und Fähigkeiten mit Franzosen und Briten gleichgezogen hat.

Aber es ist auch wahr, daß man dabei viel Geld und Mühe sparen könnte, wenn die Streitkräfte systematisch verschmolzen werden würden. Mehr als 750.000 Soldaten bräuchte Europa nicht, um eine ausreichende Abschreckung in alle Richtungen aus zu üben. Aber wie zu diesem Ziel gelangen? Der Worte sind genug gewechselt...
Ohh wir werden es uns leisten müssen dem Trend wieder zur Einzelnation zu folgen. Ob man will oder nicht. Daher werden wir auch nich tum 2,0 % an Rüstungsausgaben rumkommen. Obwohl der andere Weg mehr Potential hätte
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von unity in diversity »

Cobra9 hat geschrieben:(11 Mar 2017, 08:40)

Falsch. Es sind eher die Politischen Probleme da man hier keine Einheit hat, die EU gleicht eher einem Wirtschaftsverbund. Das soziale Problem wird die EU nicht sprengen, es ist gerade die EU wo für eine bessere Verteilung sorgt.


Wieder falsch. Wenn die bisherigen Budgets gebündelt in neue Streitrkäfte fliessen würden hätte man ausreichend Geld für ausreichende Streiträfte. Aber nur wenn deren Auftrag, Aufgbabe genau defeniert wird und dann die Beschaffung daran ausgerichtet wird.
Um Europa aufzurüsten, müßten die Vereinigten Staaten etwas Gold von ihrem Petrodollar abfeilen.
Ich denke aber nicht, daß sie das wollen.
Eher schreibt Trump Europa ganz ab.
Weil es keine Rohstoffe hat und als Konkurrent auftritt.
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von Ger9374 »

Es ist verpflichtend von den Nato Staaten selbst.
Nicht als Bittsteller sonder als Partner werden
diese Ausgaben in geregelten Haushaltsplänen
der betreffenden Nationen auftauchen.
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von H2O »

Cobra9 hat geschrieben:(11 Mar 2017, 09:22)

Ohh wir werden es uns leisten müssen dem Trend wieder zur Einzelnation zu folgen. Ob man will oder nicht. Daher werden wir auch nich tum 2,0 % an Rüstungsausgaben rumkommen. Obwohl der andere Weg mehr Potential hätte
So weit klar; auf die Gedanken der Parteien zum Thema achten. Im September 2017 wird gewählt.
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von DarkLightbringer »

Unsere Regierung erklärte das Gerede über eine europäische Armee für "Blödsinn". Hat sich daran etwas geändert ?

Der ameroeuropäische Stabilitätsraum garantiert seit 70 Jahren Frieden in Freiheit. Und alles, was den atlantischen Schild untergraben könnte - sei es aus Spieltrieb - würde ein Risiko darstellen. Diese verhältnismäßig lange Friedensperiode ist nicht einfach so ein Geschenk des Himmels - es geht auch ganz anders, wenn man nur mal die 70 Jahre vor der Gründung der Allianz betrachtet.

Atlantik und "Mare Nostrum" sind vermählt und entscheidend für alle Küsten.
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Mar 2017, 01:55)

Unsere Regierung erklärte das Gerede über eine europäische Armee für "Blödsinn". Hat sich daran etwas geändert ?

Der ameroeuropäische Stabilitätsraum garantiert seit 70 Jahren Frieden in Freiheit. Und alles, was den atlantischen Schild untergraben könnte - sei es aus Spieltrieb - würde ein Risiko darstellen. Diese verhältnismäßig lange Friedensperiode ist nicht einfach so ein Geschenk des Himmels - es geht auch ganz anders, wenn man nur mal die 70 Jahre vor der Gründung der Allianz betrachtet.

Atlantik und "Mare Nostrum" sind vermählt und entscheidend für alle Küsten.
Wenn ein US-Präsident die NATO als überlebt bezeichnet, dann ist mehr europäische Anstrengung zur Selbstverteidigung angesagt. Das geschieht jetzt in Deutschland mit 8% Steigerung im Jahr. Sehnsucht nach der Guten Alten Zeit mit den USA als allein maßgeblicher Macht kann sich die EU nicht leisten. Sie muß sich als Wettbewerber um Einfluß und Zusammenarbeit mit alten und neuen Weltmächten bewähren. Das geht so richtig nur in enger Gemeinschaft mit möglichst viel untrennbarer europäischer Verantwortung und zugehöriger demokratischer Kontrolle..

An dieser weltpolitischen Entwicklung diskutieren Sie seit geraumer Zeit vorbei. Das ist Ihr gutes Recht, denn schließlich ist die EU in einem Umbruch, der sie hoffentlich handlungsfähiger macht. Das ist derzeit auch nicht besonders lustig!
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(12 Mar 2017, 09:44)

Wenn ein US-Präsident die NATO als überlebt bezeichnet, dann ist mehr europäische Anstrengung zur Selbstverteidigung angesagt. Das geschieht jetzt in Deutschland mit 8% Steigerung im Jahr. Sehnsucht nach der Guten Alten Zeit mit den USA als allein maßgeblicher Macht kann sich die EU nicht leisten. Sie muß sich als Wettbewerber um Einfluß und Zusammenarbeit mit alten und neuen Weltmächten bewähren. Das geht so richtig nur in enger Gemeinschaft mit möglichst viel untrennbarer europäischer Verantwortung und zugehöriger demokratischer Kontrolle..

An dieser weltpolitischen Entwicklung diskutieren Sie seit geraumer Zeit vorbei. Das ist Ihr gutes Recht, denn schließlich ist die EU in einem Umbruch, der sie hoffentlich handlungsfähiger macht. Das ist derzeit auch nicht besonders lustig!
Diese Trennlinie sehe ich eben nicht, dieses Narrativ von "wir" und "sie", die westliche Welt ist eins und die Präsenz im Atlantik und im Mare Nostrum ist Ausdruck von Stabilität und Sicherheit. Eine Aufteilung der Kapazitäten und der Allianz zugunsten eines Papiertigers und zu Ungunsten der Sicherheit wäre aus meiner Sicht ein reines Vabanque-Spiel ohne Sinn und Verstand.

Wenn Präsident Trump unzuverlässig sein sollte, - Militär, Sicherheitsberater und Geheimdienste raten davon öffentlich ab -, wäre es fraglos ein Problem. Aber eben keines, welches sich per EU-Dekret auf dem Papier lösen ließe. Das weiß das Bundesverteidigungsministerium aber auch und alle anderen wissen das auch.
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Mar 2017, 12:56)

Diese Trennlinie sehe ich eben nicht, dieses Narrativ von "wir" und "sie", die westliche Welt ist eins und die Präsenz im Atlantik und im Mare Nostrum ist Ausdruck von Stabilität und Sicherheit. Eine Aufteilung der Kapazitäten und der Allianz zugunsten eines Papiertigers und zu Ungunsten der Sicherheit wäre aus meiner Sicht ein reines Vabanque-Spiel ohne Sinn und Verstand.

Wenn Präsident Trump unzuverlässig sein sollte, - Militär, Sicherheitsberater und Geheimdienste raten davon öffentlich ab -, wäre es fraglos ein Problem. Aber eben keines, welches sich per EU-Dekret auf dem Papier lösen ließe. Das weiß das Bundesverteidigungsministerium aber auch und alle anderen wissen das auch.
Niemand wird hier in Europa das Kind mit dem Bade ausschütten. Aber der Zug zur sicherheitstechnischen Unabhängigkeit rollt. Ein Sicherheitsrisiko für die EU oder für Deutschland sehe ich da überhaupt nicht. Im Gegenteil.
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(12 Mar 2017, 13:54)

Niemand wird hier in Europa das Kind mit dem Bade ausschütten. Aber der Zug zur sicherheitstechnischen Unabhängigkeit rollt. Ein Sicherheitsrisiko für die EU oder für Deutschland sehe ich da überhaupt nicht. Im Gegenteil.
Jedes im Nordatlantikrat vertretene Land ist unbabhängig, darum geht es doch gar nicht. Die NATO ist nicht die EU, es ist eine reine Verteidigungsgemeinschaft, in der sich Minister oder Regierungschefs beraten und zwar nicht über Normverordnungen bezüglich Glühlampen.

Ob unsere 150 Soldaten in Litauen wirklich sicher wären, wenn die atlantische Rückversicherung wegfiele, darf sehr in Frage gestellt werden. Aber vor allem - wozu ein Vabanque-Spiel?

Die Litauer sehen es pragmatisch - je mehr Verbündete da sind, um so besser. Denn das ist Sicherheit. Wie sich die Operation nennt, ist dabei doch sehr nachrangig. Und natürlich ist ein Verbündeter, der über imposante U-Boote und Flugzeugträger im Atlantik und im Mittelmeerraum verfügt interessanter, als ein Schweizer Garde-Soldat mit Hellebarde. Das eine ist der konkreten Sicherheitsarchitektur geschuldet, das andere der Postkarten-Romantik.
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Mar 2017, 14:08)

Jedes im Nordatlantikrat vertretene Land ist unbabhängig, darum geht es doch gar nicht. Die NATO ist nicht die EU, es ist eine reine Verteidigungsgemeinschaft, in der sich Minister oder Regierungschefs beraten und zwar nicht über Normverordnungen bezüglich Glühlampen.

Ob unsere 150 Soldaten in Litauen wirklich sicher wären, wenn die atlantische Rückversicherung wegfiele, darf sehr in Frage gestellt werden. Aber vor allem - wozu ein Vabanque-Spiel?

Die Litauer sehen es pragmatisch - je mehr Verbündete da sind, um so besser. Denn das ist Sicherheit. Wie sich die Operation nennt, ist dabei doch sehr nachrangig. Und natürlich ist ein Verbündeter, der über imposante U-Boote und Flugzeugträger im Atlantik und im Mittelmeerraum verfügt interessanter, als ein Schweizer Garde-Soldat mit Hellebarde. Das eine ist der konkreten Sicherheitsarchitektur geschuldet, das andere der Postkarten-Romantik.
Selbstverständlich ist der Zug zu größerer europäischer Unabhängigkeit auch in Sicherheitsfragen das wesentliche Thema. Der Ist-Zustand ist genau so, wie Sie das hier herablassend anmerken. Davon wollen aber die Europäer sich lösen, indem sie Schritt für Schritt ihre Fähigkeiten verbessern. Deshalb kündigt niemand die NATO auf; aber die Möglichkeiten, sich in Entscheidungsgremien anders zu entscheiden als die "einzige verbliebene Supermacht" das gern hätte... die muß man sich eben erarbeiten. Zugleich vermindert sich durch europäische Unabhängigkeit die Gefahr, durch unüberlegtes Handeln der Supermacht in sinnlose Konflikte hinein gezogen zu werden. Die hat es leider gegeben mitsamt der Bestrebung, die Europäer gegeneinander aus zu spielen.
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(12 Mar 2017, 19:41)

Selbstverständlich ist der Zug zu größerer europäischer Unabhängigkeit auch in Sicherheitsfragen das wesentliche Thema. Der Ist-Zustand ist genau so, wie Sie das hier herablassend anmerken. Davon wollen aber die Europäer sich lösen, indem sie Schritt für Schritt ihre Fähigkeiten verbessern. Deshalb kündigt niemand die NATO auf; aber die Möglichkeiten, sich in Entscheidungsgremien anders zu entscheiden als die "einzige verbliebene Supermacht" das gern hätte... die muß man sich eben erarbeiten. Zugleich vermindert sich durch europäische Unabhängigkeit die Gefahr, durch unüberlegtes Handeln der Supermacht in sinnlose Konflikte hinein gezogen zu werden. Die hat es leider gegeben mitsamt der Bestrebung, die Europäer gegeneinander aus zu spielen.
Europäische Staaten verbessern ihre Fähigkeiten, weil es die Lage erforderlich macht. So z. B. durch Wiedereinführung der Wehrpflicht. Der Verzicht auf Verbündete macht nicht unabhängiger, sondern ganz im Gegenteil, abhängiger. Dieses Spiel, Verbündete gegeneinander ausspielen zu wollen, mache ich gewiss nicht mit, die Bundesregierung aber wohl auch nicht.

Die Beschlüsse von Wales sprechen die Sprache vom starken Geist der Solidarität. Die Umsetzung der Beschlüsse wäre noch deutlicher. Die Zersetzung von Abschreckung, Friedenssicherung und flexibler Antwortfähigkeiten des Nordatlantikrates ist eine gefährliche Einladung potentieller Aggressoren.

Wie schon angedeutet, der Atlantische Schild hat immer funktioniert, vielleicht gerade wegen seiner Unkompliziertheit. Wenn die EU Schwierigkeiten hat, kann doch nicht die Lösung sein, noch mehr Schwierigkeiten zu schaffen und funktionierende Systeme zerbröseln zu wollen.
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Mar 2017, 19:58)

Europäische Staaten verbessern ihre Fähigkeiten, weil es die Lage erforderlich macht. So z. B. durch Wiedereinführung der Wehrpflicht. Der Verzicht auf Verbündete macht nicht unabhängiger, sondern ganz im Gegenteil, abhängiger. Dieses Spiel, Verbündete gegeneinander ausspielen zu wollen, mache ich gewiss nicht mit, die Bundesregierung aber wohl auch nicht.

Die Beschlüsse von Wales sprechen die Sprache vom starken Geist der Solidarität. Die Umsetzung der Beschlüsse wäre noch deutlicher. Die Zersetzung von Abschreckung, Friedenssicherung und flexibler Antwortfähigkeiten des Nordatlantikrates ist eine gefährliche Einladung potentieller Aggressoren.

Wie schon angedeutet, der Atlantische Schild hat immer funktioniert, vielleicht gerade wegen seiner Unkompliziertheit. Wenn die EU Schwierigkeiten hat, kann doch nicht die Lösung sein, noch mehr Schwierigkeiten zu schaffen und funktionierende Systeme zerbröseln zu wollen.
Bleiben Sie doch ganz einfach mit den Füßen auf der Erde! Es geht darum, daß Deutschland erst einmal das tut, was von der Bedrohungslage und unseren Möglichkeiten her geboten ist. Kein Mensch (jedenfalls kein vernünftiger) denkt daran, aus der NATO aus zu treten. Mit verbesserten Fähigkeiten steigt auch die Möglichkeit, auf Entscheidungen maßgeblich ein zu wirken... immer noch ganz national gesehen. Wenn die EU tatsächlich unbeschadet die Kurve zu mehr Gemeinsamkeit auch in Sicherheitsfragen nehmen sollte, dann wird sich dieser europäische Einfluß vergrößern. Das halte ich in mehrfacher Hinsicht für eine gute Sache.
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(12 Mar 2017, 20:26)

Bleiben Sie doch ganz einfach mit den Füßen auf der Erde! Es geht darum, daß Deutschland erst einmal das tut, was von der Bedrohungslage und unseren Möglichkeiten her geboten ist. Kein Mensch (jedenfalls kein vernünftiger) denkt daran, aus der NATO aus zu treten. Mit verbesserten Fähigkeiten steigt auch die Möglichkeit, auf Entscheidungen maßgeblich ein zu wirken... immer noch ganz national gesehen. Wenn die EU tatsächlich unbeschadet die Kurve zu mehr Gemeinsamkeit auch in Sicherheitsfragen nehmen sollte, dann wird sich dieser europäische Einfluß vergrößern. Das halte ich in mehrfacher Hinsicht für eine gute Sache.
Zu den verbesserten Fähigkeiten in "mehr Gemeinsamkeit auch in Sicherheitsfragen" würde das Kappen von Nordstream 2 gehören - das scheitert aber schon allein an der 1-Mann-Armee Schröder. Minsk 2 hat Obama gern der Kanzlerin oder "den Europäern" überlassen, aber sehr weit ist man da auch noch nicht.
Das, was mehr oder weniger funktioniert, das ist die Präsenz an der Ostflanke vermögens ein paar Stolperdraht-Truppen. Da sind auch Kanadier und Amerikaner dabei, sie führen das Kommando in Polen und in Lettland, in Estland die Briten und in Litauen Deutschland.

Die Vereinigung von Truppen und die Aufteilung von Fähigkeiten, das Prinzip von "nicht jeder muss alles können, aber etwas gut", ist doch schon länger ein Konzept der Allianz, nennt sich "Smart Defence".
Wir haben doch längst einen gewissen Souveränitätsverzicht im Bündnis. Nehmen Sie zum Beispiel mal die Unterstellungsverhältnisse. Der operative Chef von Generalmajor Pfeffer, dem Kommandeur des Regionalkommandos Nord in Afghanistan, ist nicht der deutsche Generalinspekteur, sondern der US-General Allen. Und Generalmajor Pfeffer führt amerikanische, norwegische und ungarische Soldaten. Ich sehe das alles positiv. Das ist gelebtes Bündnis.
http://www.zeit.de/2012/21/Interview-DeMaizere
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(13 Mar 2017, 00:09)

Zu den verbesserten Fähigkeiten in "mehr Gemeinsamkeit auch in Sicherheitsfragen" würde das Kappen von Nordstream 2 gehören - das scheitert aber schon allein an der 1-Mann-Armee Schröder. Minsk 2 hat Obama gern der Kanzlerin oder "den Europäern" überlassen, aber sehr weit ist man da auch noch nicht.
Das, was mehr oder weniger funktioniert, das ist die Präsenz an der Ostflanke vermögens ein paar Stolperdraht-Truppen. Da sind auch Kanadier und Amerikaner dabei, sie führen das Kommando in Polen und in Lettland, in Estland die Briten und in Litauen Deutschland.

Die Vereinigung von Truppen und die Aufteilung von Fähigkeiten, das Prinzip von "nicht jeder muss alles können, aber etwas gut", ist doch schon länger ein Konzept der Allianz, nennt sich "Smart Defence". http://www.zeit.de/2012/21/Interview-DeMaizere
Sie machen sich nur allzu gern über den beklagenswerten Zustand der EU lustig. Ich sehe voller Sorge den Abstieg der USA als alles überstrahlende Weltmacht. Aus meiner Sicht muß Europa sich selbst helfen; andernfalls hilft ihm in 20 Jahren niemand mehr. Schade, daß Europa nicht schneller voran kommt. An geschichtlich verhärteten Weltbildern kann man eben so schnell nichts ändern... siehe BREXIT.

Nun sehe ich hoffnungsvoll der Weiterentwicklung der EU entgegen; aber überall lauern böse Überraschungen.
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(13 Mar 2017, 07:52)

Sie machen sich nur allzu gern über den beklagenswerten Zustand der EU lustig. Ich sehe voller Sorge den Abstieg der USA als alles überstrahlende Weltmacht. Aus meiner Sicht muß Europa sich selbst helfen; andernfalls hilft ihm in 20 Jahren niemand mehr. Schade, daß Europa nicht schneller voran kommt. An geschichtlich verhärteten Weltbildern kann man eben so schnell nichts ändern... siehe BREXIT.

Nun sehe ich hoffnungsvoll der Weiterentwicklung der EU entgegen; aber überall lauern böse Überraschungen.
Die westliche Welt muss zusammenhalten, Isolationismus war immer gefährlich. Jedes Land kann etwas dazu tun, multinationale Organisationen auch. Wenn der EU-Motor stottert, muss er eben neu gestartet werden.
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(13 Mar 2017, 12:33)

Die westliche Welt muss zusammenhalten, Isolationismus war immer gefährlich. Jedes Land kann etwas dazu tun, multinationale Organisationen auch. Wenn der EU-Motor stottert, muss er eben neu gestartet werden.
Mir liegt schon sehr daran, daß unser Land endlich seine Sicherheit seinen gegebenen Möglichkeiten anpaßt. Das kann wohl kein Fehler sein. Dann kann es auch in der NATO für sich und die EU tatkräftiger auftreten. Mal sehen, was gemeinsam mit Italienern, Spaniern und Franzosen im Rahmen der EU entsteht.
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