H2O hat geschrieben:(12 Mar 2017, 20:26)
Bleiben Sie doch ganz einfach mit den Füßen auf der Erde! Es geht darum, daß Deutschland erst einmal das tut, was von der Bedrohungslage und unseren Möglichkeiten her geboten ist. Kein Mensch (jedenfalls kein vernünftiger) denkt daran, aus der NATO aus zu treten. Mit verbesserten Fähigkeiten steigt auch die Möglichkeit, auf Entscheidungen maßgeblich ein zu wirken... immer noch ganz national gesehen. Wenn die EU tatsächlich unbeschadet die Kurve zu mehr Gemeinsamkeit auch in Sicherheitsfragen nehmen sollte, dann wird sich dieser europäische Einfluß vergrößern. Das halte ich in mehrfacher Hinsicht für eine gute Sache.
Zu den verbesserten Fähigkeiten in "mehr Gemeinsamkeit auch in Sicherheitsfragen" würde das Kappen von Nordstream 2 gehören - das scheitert aber schon allein an der 1-Mann-Armee Schröder. Minsk 2 hat Obama gern der Kanzlerin oder "den Europäern" überlassen, aber sehr weit ist man da auch noch nicht.
Das, was mehr oder weniger funktioniert, das ist die Präsenz an der Ostflanke vermögens ein paar Stolperdraht-Truppen. Da sind auch Kanadier und Amerikaner dabei, sie führen das Kommando in Polen und in Lettland, in Estland die Briten und in Litauen Deutschland.
Die Vereinigung von Truppen und die Aufteilung von Fähigkeiten, das Prinzip von "nicht jeder muss alles können, aber etwas gut", ist doch schon länger ein Konzept der Allianz, nennt sich "Smart Defence".
Wir haben doch längst einen gewissen Souveränitätsverzicht im Bündnis. Nehmen Sie zum Beispiel mal die Unterstellungsverhältnisse. Der operative Chef von Generalmajor Pfeffer, dem Kommandeur des Regionalkommandos Nord in Afghanistan, ist nicht der deutsche Generalinspekteur, sondern der US-General Allen. Und Generalmajor Pfeffer führt amerikanische, norwegische und ungarische Soldaten. Ich sehe das alles positiv. Das ist gelebtes Bündnis.
http://www.zeit.de/2012/21/Interview-DeMaizere