EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Moderator: Moderatoren Forum 3
- Misterfritz
- Vorstand
- Beiträge: 35194
- Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
- user title: Cheffe vons Rudel
- Wohnort: badisch Sibirien
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Was mich, nicht nur bei Nachrichten aus der brit. Wirtschaft, wirklich irritiert ist, dass man in London anscheinend nichts tut. Oder starren die wie das Kaninchen auf die Schlange? Oder machen sie kollektiv Urlaub? Es sind nur noch 7 Monate und nichts ist wirklich geklärt.....
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Es war Sommerpause auf beiden Seiten. Ab heute wird wieder weiterverhandelt. Die Briten stellen Barnier ihre Ideen zur Grenzproblematik Irland vor. Ich vermute die gehen in Richtung technisch unlösbare Science Fiction.Misterfritz hat geschrieben:(16 Aug 2018, 11:54)
Was mich, nicht nur bei Nachrichten aus der brit. Wirtschaft, wirklich irritiert ist, dass man in London anscheinend nichts tut. Oder starren die wie das Kaninchen auf die Schlange? Oder machen sie kollektiv Urlaub? Es sind nur noch 7 Monate und nichts ist wirklich geklärt.....
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Stimmt. Sie haben den Britenrabatt. Sie wollten keinen Euro, und haben noch das Pfund. Sie wollten nicht an Schengen teilnehmen, und sind daraus. Sie hatten viele Sonderrechte und trotzdem haben sie gegen die Mitgliedsschaft gewählt.Misterfritz hat geschrieben:(14 Aug 2018, 20:27)
So ist es!
Die Briten hatten eine besondere Beziehung zur EU, als sie Mitglied waren. Das wollten sie nicht mehr.
Die EU wird - hoffentlich - an ihrer Linie festhalten. Dass ein Austritt der Briten aus der EU Folgen für den Rest der EU haben würde, wusste man von vornerherein. Den Briten aus diesen Gründen entgegenzukommen, wäre der grösste Fehler.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Die Zeit spielt für sie.Misterfritz hat geschrieben:(16 Aug 2018, 11:54)
Was mich, nicht nur bei Nachrichten aus der brit. Wirtschaft, wirklich irritiert ist, dass man in London anscheinend nichts tut. Oder starren die wie das Kaninchen auf die Schlange? Oder machen sie kollektiv Urlaub? Es sind nur noch 7 Monate und nichts ist wirklich geklärt.....
Der Kuhhandel kommt.
- Misterfritz
- Vorstand
- Beiträge: 35194
- Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
- user title: Cheffe vons Rudel
- Wohnort: badisch Sibirien
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Falsch, die Zeit spielt nicht für sie.
Die EU kann z.B. mit geschlossenen Grenzen zwischen der Republik Irland und Nord-Irland leben, GB nicht.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Während der Einzelhandel in D wächst und gedeiht Nichts von dem was den Briten prophezeit wurde ist eingetreten. Arbeitslosigkeit sinkt, 4% z.Zt. D 5%. Einkommen steigen. Inflation ist nur geringfügig höher als in D. In London wird investiert, auch in Infrastruktur wie die U- Bahn, neue Linien werden gebaut.
Folgen sie den Anweisungen
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ja genau:Ebiker hat geschrieben:(16 Aug 2018, 19:27)
Während der Einzelhandel in D wächst und gedeiht Nichts von dem was den Briten prophezeit wurde ist eingetreten. Arbeitslosigkeit sinkt, 4% z.Zt. D 5%. Einkommen steigen. Inflation ist nur geringfügig höher als in D. In London wird investiert, auch in Infrastruktur wie die U- Bahn, neue Linien werden gebaut.
https://www.zeit.de/wirtschaft/2018-07/ ... -iw-studie
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 21501.html
https://www.handelsblatt.com/politik/ko ... E22oj5-ap2
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Nein, die Republik Irland kann damit nicht leben, und sie ist Teil der EU.Misterfritz hat geschrieben:(16 Aug 2018, 17:29)
Falsch, die Zeit spielt nicht für sie.
Die EU kann z.B. mit geschlossenen Grenzen zwischen der Republik Irland und Nord-Irland leben, GB nicht.
Victrix causa deis placuit, sed victa Catoni
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
NOCH gibt es ja keine geschaffenen Fakten. Wenn der Brexit vollzogen ist, dann werden unweigerlich Folgen eintreten. Der große Binnenmarkt ist dann weggebrochen, das Finanzzentrum wird abwandern etc. etc. Da wird für unser EU-Hasser mal deutlich werden, was die EU bedeutet und welche Vorteile sie bietet.Ebiker hat geschrieben:(16 Aug 2018, 19:27)
Während der Einzelhandel in D wächst und gedeiht Nichts von dem was den Briten prophezeit wurde ist eingetreten. Arbeitslosigkeit sinkt, 4% z.Zt. D 5%. Einkommen steigen. Inflation ist nur geringfügig höher als in D. In London wird investiert, auch in Infrastruktur wie die U- Bahn, neue Linien werden gebaut.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Warum sollte sie es nicht können? Sie HAT ja dann Zugang zum Binnenmarkt.Julian hat geschrieben:(16 Aug 2018, 19:37)
Nein, die Republik Irland kann damit nicht leben, und sie ist Teil der EU.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Für die Iren der Republik Irland ist es fundamental wichtig, eine offene Grenze zu ihren Brüdern in Nordirland zu haben. Diese Leute haben eine Identität, die ihnen wichtig ist! Eine geschlossene Grenze mit Kontrollen wäre ein Rückschritt hinter das Karfreitagsabkommen und würde nicht akzeptiert werden, weder von den nordirischen Katholiken noch den Iren in der Republik Irland.zollagent hat geschrieben:(16 Aug 2018, 19:39)
Warum sollte sie es nicht können? Sie HAT ja dann Zugang zum Binnenmarkt.
Im übrigen ist die Republik Irland wirtschaftlich aufs Engste nicht nur mit Nordirland, sondern auch mit dem Rest Großbritanniens verbunden.
Eigentlich gibt es in dieser Hinsicht keine gute Lösung. Zu allem Unglück muss sich Premierministerin May im House of Commons auch noch auf die nordirischen Unionisten stützen, die beispielsweise die einheitliche Behandlung ganz Irlands in Fragen des Marktes und eine Zollgrenze in der Irischen See brüsk ablehnen.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass bei den Verhandlungen zunächst etwas anderes herauskommen soll als: Verlängern wir ab März 2019 die Übergangsperiode und tun so, als sei das Vereinigte Königreich weiter Mitglied in der Europäischen Union.
Victrix causa deis placuit, sed victa Catoni
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Bisher ist eben wenig passiert.zollagent hat geschrieben:(16 Aug 2018, 19:38)
NOCH gibt es ja keine geschaffenen Fakten. Wenn der Brexit vollzogen ist, dann werden unweigerlich Folgen eintreten. Der große Binnenmarkt ist dann weggebrochen, das Finanzzentrum wird abwandern etc. etc. Da wird für unser EU-Hasser mal deutlich werden, was die EU bedeutet und welche Vorteile sie bietet.
Die meisten Banker können es sich nicht vorstellen, von einer globalen Weltstadt wie London in ein hässliches, langweiliges Provinznest wie Frankfurt zu ziehen. Wenn, wird eher eine Verlagerung nach Dublin, Amsterdam oder Paris stattfinden.
Bisher sieht man aber auch davon wenig, stattdessen wird weiter kräftig in London investiert. Vielleicht reicht der EU ja auch eine kleine Niederlassung von Bürokraten innerhalb der EU, die formal den Hauptsitz darstellt, während die Entscheidungen weiterhin in London mit seiner hervorragenden Infrastruktur, seiner steuerlichen und regulatorischen Vorteile, und seinen weltweiten Verbindungen getroffen werden?
Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass sich die EU über den Tisch ziehen lässt. Wer soll auch sonst der Bankier für die Belange der EU und ihrer Wirtschaft sein? In Paris oder Frankfurt fehlt dazu das Fachwissen, fehlen die weltweiten Verbindungen.
Victrix causa deis placuit, sed victa Catoni
- Misterfritz
- Vorstand
- Beiträge: 35194
- Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
- user title: Cheffe vons Rudel
- Wohnort: badisch Sibirien
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Es ist doch eher so, dass die Probleme in Nordirland liegen. Und das wird nach dem Brexit eben nicht in der EU liegen.Julian hat geschrieben:(16 Aug 2018, 19:37)
Nein, die Republik Irland kann damit nicht leben, und sie ist Teil der EU.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft
- Misterfritz
- Vorstand
- Beiträge: 35194
- Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
- user title: Cheffe vons Rudel
- Wohnort: badisch Sibirien
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Die Einkommen steigen langsam, viel langsamer als die Inflation.Ebiker hat geschrieben:(16 Aug 2018, 19:27)
Während der Einzelhandel in D wächst und gedeiht Nichts von dem was den Briten prophezeit wurde ist eingetreten. Arbeitslosigkeit sinkt, 4% z.Zt. D 5%. Einkommen steigen. Inflation ist nur geringfügig höher als in D. In London wird investiert, auch in Infrastruktur wie die U- Bahn, neue Linien werden gebaut.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft
- Misterfritz
- Vorstand
- Beiträge: 35194
- Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
- user title: Cheffe vons Rudel
- Wohnort: badisch Sibirien
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Egal, wo sie hinziehen, sie sind dann aus London weg.Julian hat geschrieben:(16 Aug 2018, 20:24)
Bisher ist eben wenig passiert.
Die meisten Banker können es sich nicht vorstellen, von einer globalen Weltstadt wie London in ein hässliches, langweiliges Provinznest wie Frankfurt zu ziehen. Wenn, wird eher eine Verlagerung nach Dublin, Amsterdam oder Paris stattfinden.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Nein, die Probleme liegen zwischen Irland und Nordirland, und zwischen Irland und Großbritannien.Misterfritz hat geschrieben:(16 Aug 2018, 20:45)
Es ist doch eher so, dass die Probleme in Nordirland liegen. Und das wird nach dem Brexit eben nicht in der EU liegen.
https://www.thesun.co.uk/news/5012012/b ... ne-latest/Irish PM Leo Varadkar said he could block Brexit talks unless the UK signed a formal agreement not to have a hard border.
Der Konflikt in Nordirland und die Grenze zwischen Nordirland und der Republik Irland wird auch in Dublin als fundamentale nationale Herausforderung, und nicht nur als ein fernes Problem gesehen.
Victrix causa deis placuit, sed victa Catoni
- Misterfritz
- Vorstand
- Beiträge: 35194
- Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
- user title: Cheffe vons Rudel
- Wohnort: badisch Sibirien
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Sicherlich wird es auch Probleme für die Republik Irland geben. Trotzdem dürften die Probleme in Nordirland grösser sein, weil bei denen zusätzlich auch noch der alte Konflikt hochkochen kann.Julian hat geschrieben:(16 Aug 2018, 21:02)
Der Konflikt in Nordirland und die Grenze zwischen Nordirland und der Republik Irland wird auch in Dublin als fundamentale nationale Herausforderung, und nicht nur als ein fernes Problem gesehen.
Und sollten Unternehmen aus England gen Dublin abwandern, könnte es sein, dass die Republik der Gewinner ist.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Diese Wahrscheinlichkeit halte ich für vergleichsweise hoch: Immerhin eine gemeinsame Muttersprache Englisch im Unternehmen und mit den Mitarbeitern auf dem Boden der EU. Daß die Iren seinerzeit Gälisch als Muttersprache anstatt Englisch angegeben hatten, war wohl eher eine kleine Spitzfindigkeit gegenüber der EU...Misterfritz hat geschrieben:(16 Aug 2018, 21:10)
Sicherlich wird es auch Probleme für die Republik Irland geben. Trotzdem dürften die Probleme in Nordirland grösser sein, weil bei denen zusätzlich auch noch der alte Konflikt hochkochen kann.
Und sollten Unternehmen aus England gen Dublin abwandern, könnte es sein, dass die Republik der Gewinner ist.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Wenn der Preis für den wirtschaftlichen Erfolg die Abkoppelung von der alten Provinz im Norden ist, werden die Iren das nicht goutieren. Nicht überall in der EU denkt man rein wirtschaftlich; die eigene Identität wird vielerorts wieder wichtiger. Zumal Irland so heftig mit Nordirland und Großbritannien verbandelt ist, dass auch hier zunächst ein immenser wirtschaftlicher Schaden zu befürchten ist.H2O hat geschrieben:(16 Aug 2018, 21:25)
Diese Wahrscheinlichkeit halte ich für vergleichsweise hoch: Immerhin eine gemeinsame Muttersprache Englisch im Unternehmen und mit den Mitarbeitern auf dem Boden der EU. Daß die Iren seinerzeit Gälisch als Muttersprache anstatt Englisch angegeben hatten, war wohl eher eine kleine Spitzfindigkeit gegenüber der EU...
Die offene Grenze zu Nordirland erlaubte die Illusion, sich als ein Land zu fühlen. Eine harte Grenze tut dies nicht, und wird alte Konflikte wieder aufleben lassen.
Victrix causa deis placuit, sed victa Catoni
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Sie haben das Nordirlandproblem nicht verstanden.Misterfritz hat geschrieben:(16 Aug 2018, 20:45)
Es ist doch eher so, dass die Probleme in Nordirland liegen. Und das wird nach dem Brexit eben nicht in der EU liegen.
- Misterfritz
- Vorstand
- Beiträge: 35194
- Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
- user title: Cheffe vons Rudel
- Wohnort: badisch Sibirien
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Vielen Dank für das Gespräch ....
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Tja, wenn's um die blanken Talerchen geht, dann kennen weder Briten noch Iren Verwandte. Klar wird der BREXIT Schaden anrichten, nicht nur rein wirtschaftlich. Aber hilft nix; man muß das Beste daraus machen. Eine gute Möglichkeit ist dabei die Aufnahme von Flüchtlingen aus GB mit Geld und Ideen, die in der EU ihre wirtschaftliche Zukunft sehen.Julian hat geschrieben:(16 Aug 2018, 21:41)
Wenn der Preis für den wirtschaftlichen Erfolg die Abkoppelung von der alten Provinz im Norden ist, werden die Iren das nicht goutieren. Nicht überall in der EU denkt man rein wirtschaftlich; die eigene Identität wird vielerorts wieder wichtiger. Zumal Irland so heftig mit Nordirland und Großbritannien verbandelt ist, dass auch hier zunächst ein immenser wirtschaftlicher Schaden zu befürchten ist.
Die offene Grenze zu Nordirland erlaubte die Illusion, sich als ein Land zu fühlen. Eine harte Grenze tut dies nicht, und wird alte Konflikte wieder aufleben lassen.
Die Zoll- und Landesgrenze in Irland wird nationalistische Gemüter sehr beschäftigen. Aber die ganz große Mehrheit wird an der Mehrung ihres Wohlstands arbeiten. Auch dadurch können Landesgrenzen zum Witz werden, siehe EU... und Landeskinder die Seiten wechseln, wenn's denn gut läuft!
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
So gut kenne ich die Situation in Irland nicht. Es gibt aber durchaus Stimmen, die erwarten, dass es wieder zu Gewalt kommen könnte, wenn es eine harte Grenze gibt und somit das Karfreitagsabkommen in Frage gestellt würde. Die Stimmung soll schon jetzt auf dem Tiefpunkt sein, nicht zuletzt, weil Nordirland überhaupt kein Thema bei den Brexit-Befürwortern war und weil manche Leute Illusionen anhingen und es teilweise immer noch tun.H2O hat geschrieben:(17 Aug 2018, 06:33)
Tja, wenn's um die blanken Talerchen geht, dann kennen weder Briten noch Iren Verwandte. Klar wird der BREXIT Schaden anrichten, nicht nur rein wirtschaftlich. Aber hilft nix; man muß das Beste daraus machen. Eine gute Möglichkeit ist dabei die Aufnahme von Flüchtlingen aus GB mit Geld und Ideen, die in der EU ihre wirtschaftliche Zukunft sehen.
Die Zoll- und Landesgrenze in Irland wird nationalistische Gemüter sehr beschäftigen. Aber die ganz große Mehrheit wird an der Mehrung ihres Wohlstands arbeiten. Auch dadurch können Landesgrenzen zum Witz werden, siehe EU... und Landeskinder die Seiten wechseln, wenn's denn gut läuft!
Das Karfreitagsabkommen war eine große Leistung, in dem Sinne, dass das Abkommen von den Kontrahenten ganz unterschiedlich interpretiert werden konnte. Insbesondere die Abwesenheit einer Grenze hatte den Katholiken das Gefühl gegeben, Irland sei auf irgendeine Weise vereint.
Das ist natürlich nur ein Aspekt unter sehr vielen, die der Brexit mit sich bringt. Ja, man wird schauen müssen, dass man das beste aus einer schwierigen Situation macht.
Victrix causa deis placuit, sed victa Catoni
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Geht es uns denn nicht genau so mit unseren offenen Grenzen? Ich erreiche meinen polnischen Sommersitz auf einem Nebenweg, der früher gesperrt war. Dadurch spare ich über 100 km Reisestrecke. Ich fühle mich so, als ob es Europa schon gäbe. Nur sollten diese Holzköpfe in Warschau endlich die Gemeinschaftswährung einführen. Das gäbe noch einmal einen tüchtigen wirtschaftlichen Anschub in Polen. Gar nicht auszudenken, welche Unsummen durch die Berücksichtigung der Wechselkurse ganz und gar sinnlos verpulvert werden!Julian hat geschrieben:(17 Aug 2018, 09:22)
So gut kenne ich die Situation in Irland nicht. Es gibt aber durchaus Stimmen, die erwarten, dass es wieder zu Gewalt kommen könnte, wenn es eine harte Grenze gibt und somit das Karfreitagsabkommen in Frage gestellt würde. Die Stimmung soll schon jetzt auf dem Tiefpunkt sein, nicht zuletzt, weil Nordirland überhaupt kein Thema bei den Brexit-Befürwortern war und weil manche Leute Illusionen anhingen und es teilweise immer noch tun.
Das Karfreitagsabkommen war eine große Leistung, in dem Sinne, dass das Abkommen von den Kontrahenten ganz unterschiedlich interpretiert werden konnte. Insbesondere die Abwesenheit einer Grenze hatte den Katholiken das Gefühl gegeben, Irland sei auf irgendeine Weise vereint.
Das ist natürlich nur ein Aspekt unter sehr vielen, die der Brexit mit sich bringt. Ja, man wird schauen müssen, dass man das beste aus einer schwierigen Situation macht.
- Misterfritz
- Vorstand
- Beiträge: 35194
- Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
- user title: Cheffe vons Rudel
- Wohnort: badisch Sibirien
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ja, die Gefahr, dass dieser Konflikt wieder aufbricht, besteht. Hat man aber schon vor dem Referendum gewusst.Julian hat geschrieben:(17 Aug 2018, 09:22)
So gut kenne ich die Situation in Irland nicht. Es gibt aber durchaus Stimmen, die erwarten, dass es wieder zu Gewalt kommen könnte, wenn es eine harte Grenze gibt und somit das Karfreitagsabkommen in Frage gestellt würde. Die Stimmung soll schon jetzt auf dem Tiefpunkt sein, nicht zuletzt, weil Nordirland überhaupt kein Thema bei den Brexit-Befürwortern war und weil manche Leute Illusionen anhingen und es teilweise immer noch tun.
Das Karfreitagsabkommen war eine große Leistung, in dem Sinne, dass das Abkommen von den Kontrahenten ganz unterschiedlich interpretiert werden konnte. Insbesondere die Abwesenheit einer Grenze hatte den Katholiken das Gefühl gegeben, Irland sei auf irgendeine Weise vereint.
Das ist natürlich nur ein Aspekt unter sehr vielen, die der Brexit mit sich bringt. Ja, man wird schauen müssen, dass man das beste aus einer schwierigen Situation macht.
Wurde aber den Wählern nicht deutlich gesagt, weil das ja kontraproduktiv gewesen wäre.
Diese Suppe haben sich die Briten ganz alleine eingebrockt.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft
- Nomen Nescio
- Beiträge: 13100
- Registriert: So 1. Feb 2015, 19:29
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
die lage in GB ähnelt eine lotterie: was wäre wenn...
die briten, i.c. may, haben selbst noch keine idee. was die zukunft der brexit wird. may hat zwar möglichkeiten hervor gebracht. die frage ist aber ob die 1. realisierbar sind und 2. wieviel davon konkret ausgeführt wird. ergo: die briten und wir bleiben spekulieren.
die briten, i.c. may, haben selbst noch keine idee. was die zukunft der brexit wird. may hat zwar möglichkeiten hervor gebracht. die frage ist aber ob die 1. realisierbar sind und 2. wieviel davon konkret ausgeführt wird. ergo: die briten und wir bleiben spekulieren.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Schon richtig, aber man sollte nicht vergessen, dass nur sichere Außengrenzen die Offenheit der Binnengrenzen sichern. Ich überquere öfters die deutsch-österreichische Grenze, und da ist das Gefühl nicht mehr so frei, wie es einmal war, weil man diese Erkenntnis nicht berücksichtigt hat.H2O hat geschrieben:(17 Aug 2018, 09:56)
Geht es uns denn nicht genau so mit unseren offenen Grenzen? Ich erreiche meinen polnischen Sommersitz auf einem Nebenweg, der früher gesperrt war. Dadurch spare ich über 100 km Reisestrecke. Ich fühle mich so, als ob es Europa schon gäbe. Nur sollten diese Holzköpfe in Warschau endlich die Gemeinschaftswährung einführen. Das gäbe noch einmal einen tüchtigen wirtschaftlichen Anschub in Polen. Gar nicht auszudenken, welche Unsummen durch die Berücksichtigung der Wechselkurse ganz und gar sinnlos verpulvert werden!
Mit dem Euro wird man noch zuwarten müssen, bis die Krise überwunden wird, wozu gegenwärtig vor allem eine Stabilisierung Italiens und eine Reduktion der TARGET2-Salden gehören würde. Dann werden weitere EU-Länder beitreten, wohl zunächst Rumänien, Bulgarien und Kroatien. Dann wird - auch nach dem Austritt Großbritanniens - der Anteil der Euroländer an der EU so stark sein, dass der Druck auf die Widerwilligen wachsen wird, also etwa Polen und Tschechien.
Victrix causa deis placuit, sed victa Catoni
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Tatsächlich brechen diese Widerwilligen damit Verträge, die sie vor fast 15 Jahren geschlossen haben. Die Gemeinschaftswährung sollte eingeführt werden, wenn die Voraussetzungen dazu erfüllt sind.
Aber diese gute Sache wäre unseren Irischen Partnern "auf ewig" verwehrt geblieben. Irland ist Euro-Partner, GB bleibt hartnäckig beim Britischen Pfund. Das muß doch ein ganz interessantes Nebeneinander in Nord-Irland gegeben haben... und das wird es auch hoffentlich weiterhin geben.
Was im Zusammenhang mit dem BREXIT spannend werden könnte... daß Geldmarktspekulanten versuchen, das Britische Pfund zu schwächen. Nach einem harten BREXIT dürfte EU-Unterstützung dagegen schwer zu mobilisieren sein. Dann könnte der Euro in Nord-Irland das bevorzugte inoffizielle Zahlungsmittel werden... so wie im ehemaligen Jugoslawien die DM dem Dinar den Rang abgelaufen hatte. Da ist es mir passiert, daß Eintrittspreise in DM angegeben waren. Ich hatte aber mit Postsparbuch nur Zugang zu Dinar. Also rechnete der Kassierer kreuzbrav den Tageskurs des Dinars aus und nahm "ausnahmsweise" Dinar an. So etwas muß man selbst erlebt haben... sonst glaubt man das nicht!
In der guten alten Zeit ist das auch französischen Hotelgästen in Athen so ergangen, daß das Hotel keine französischen Franken annehmen wollte, weil der Kurs des Franken unkontrolliert schwankte / fiel. Am Wochenende waren aber die Banken geschlossen... da sah es für unsere französische Reisegesellschaft finster aus... mitten in Athen. Ich glaube deshalb, daß diese Franzosen heute zu den härtesten Verfechtern des Euros gehören dürften!
Aber diese gute Sache wäre unseren Irischen Partnern "auf ewig" verwehrt geblieben. Irland ist Euro-Partner, GB bleibt hartnäckig beim Britischen Pfund. Das muß doch ein ganz interessantes Nebeneinander in Nord-Irland gegeben haben... und das wird es auch hoffentlich weiterhin geben.
Was im Zusammenhang mit dem BREXIT spannend werden könnte... daß Geldmarktspekulanten versuchen, das Britische Pfund zu schwächen. Nach einem harten BREXIT dürfte EU-Unterstützung dagegen schwer zu mobilisieren sein. Dann könnte der Euro in Nord-Irland das bevorzugte inoffizielle Zahlungsmittel werden... so wie im ehemaligen Jugoslawien die DM dem Dinar den Rang abgelaufen hatte. Da ist es mir passiert, daß Eintrittspreise in DM angegeben waren. Ich hatte aber mit Postsparbuch nur Zugang zu Dinar. Also rechnete der Kassierer kreuzbrav den Tageskurs des Dinars aus und nahm "ausnahmsweise" Dinar an. So etwas muß man selbst erlebt haben... sonst glaubt man das nicht!
In der guten alten Zeit ist das auch französischen Hotelgästen in Athen so ergangen, daß das Hotel keine französischen Franken annehmen wollte, weil der Kurs des Franken unkontrolliert schwankte / fiel. Am Wochenende waren aber die Banken geschlossen... da sah es für unsere französische Reisegesellschaft finster aus... mitten in Athen. Ich glaube deshalb, daß diese Franzosen heute zu den härtesten Verfechtern des Euros gehören dürften!
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Das sehe ich nicht ganz so negativ, in Nordirland haben ca. 60% gegen den Brexit gestimmt, gerade, weil sie den Konflikt satt haben, und die wirtschaftlichen Beziehungen schätzen.Misterfritz hat geschrieben:(17 Aug 2018, 10:04)
Ja, die Gefahr, dass dieser Konflikt wieder aufbricht, besteht. Hat man aber schon vor dem Referendum gewusst.
Wurde aber den Wählern nicht deutlich gesagt, weil das ja kontraproduktiv gewesen wäre.
Diese Suppe haben sich die Briten ganz alleine eingebrockt.
Sollte die Regierung keinen Weg finden, dieses Problem mit der EU zu lösen, könnte die Bereitschaft steigen, sich der Republik Irland anzuschließen, eine Lösung,
die GB fürchtet wie der Teufel das Weihwasser.
Wenn überhaupt, dann könnte es genau diese Grenze sein, die May und die Tories dazu bringt, sich zu bewegen.
Am Yisrael Chai
"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
- Misterfritz
- Vorstand
- Beiträge: 35194
- Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
- user title: Cheffe vons Rudel
- Wohnort: badisch Sibirien
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Die Bereitschaft dürfte sicherlich steigen, aber würde London sie wirklich ziehen lassen?Vongole hat geschrieben:(17 Aug 2018, 14:34)
Das sehe ich nicht ganz so negativ, in Nordirland haben ca. 60% gegen den Brexit gestimmt, gerade, weil sie den Konflikt satt haben, und die wirtschaftlichen Beziehungen schätzen.
Sollte die Regierung keinen Weg finden, dieses Problem mit der EU zu lösen, könnte die Bereitschaft steigen, sich der Republik Irland anzuschließen, eine Lösung,
die GB fürchtet wie der Teufel das Weihwasser.
Wenn überhaupt, dann könnte es genau diese Grenze sein, die May und die Tories dazu bringt, sich zu bewegen.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft
- Bleibtreu
- Beiträge: 8825
- Registriert: Mi 27. Feb 2013, 11:58
- user title: freigeist
- Wohnort: TelAviv / Paris
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
So schaetze ich die Lage auch ein, trotz einiger nordirischer Hardliner + vergessen wir nicht die SchottenVongole hat geschrieben:(17 Aug 2018, 14:34)
Das sehe ich nicht ganz so negativ, in Nordirland haben ca. 60% gegen den Brexit gestimmt, gerade, weil sie den Konflikt satt haben, und die wirtschaftlichen Beziehungen schätzen.
Sollte die Regierung keinen Weg finden, dieses Problem mit der EU zu lösen, könnte die Bereitschaft steigen, sich der Republik Irland anzuschließen, eine Lösung,
die GB fürchtet wie der Teufel das Weihwasser.
Wenn überhaupt, dann könnte es genau diese Grenze sein, die May und die Tories dazu bringt, sich zu bewegen.
EDIT
Wie will die brit. Regierung sie zum Bleiben zwingen, mit WaffenGewalt?Misterfritz hat geschrieben:(17 Aug 2018, 14:37)
Die Bereitschaft dürfte sicherlich steigen, aber würde London sie wirklich ziehen lassen?
Zuletzt geändert von Bleibtreu am Fr 17. Aug 2018, 15:00, insgesamt 1-mal geändert.
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
Concordia - Integritas - Industria
https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
Concordia - Integritas - Industria
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
55,8% haben in Nordirland gegen den Brexit gestimmt, was bedeutet, dass 44,2% dafür gestimmt haben. Dies zeigt, dass auch Nordirland zutiefst gespalten ist in dieser Frage.Vongole hat geschrieben:(17 Aug 2018, 14:34)
Das sehe ich nicht ganz so negativ, in Nordirland haben ca. 60% gegen den Brexit gestimmt, gerade, weil sie den Konflikt satt haben, und die wirtschaftlichen Beziehungen schätzen.
Sollte die Regierung keinen Weg finden, dieses Problem mit der EU zu lösen, könnte die Bereitschaft steigen, sich der Republik Irland anzuschließen, eine Lösung,
die GB fürchtet wie der Teufel das Weihwasser.
Wenn überhaupt, dann könnte es genau diese Grenze sein, die May und die Tories dazu bringt, sich zu bewegen.
Wenn eine Vereinigung mit der Republik Irland die Lösung wäre, warum ist man darauf nicht schon früher gekommen?
Nun, einfach deswegen, weil in Nordirland aufgrund der Kolonisation von Großbritannien aus Protestanten leben, die loyal gegenüber Großbritannien sind und jegliche Vereinigung mit Irland vehement, notfalls mit Gewalt, ablehnen. Auch der Vorschlag, die Republik Irland und Nordirland in Sachen Zoll und Personenfreiheit zu vereinen, die Provinz aber in allen anderen Belangen bei Großbritannien zu belassen, wurde brüsk abgelehnt. Die Iren sind in Nordirland eben nicht mehr Herren im eigene Haus.
Theresa May stützt sich in ihrer Koalition in Westminster im übrigen auf die Democratic Unionist Party. Das ist die Partei, die von Ian Paisley gegründet wurde, und die vor einer Generation einen paramilitärischen Arm hatte.
Die Wunden in Nordirland sind keineswegs vergessen; dafür haben 20 Jahre nicht gereicht.
Victrix causa deis placuit, sed victa Catoni
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Das ist die große Frage.Misterfritz hat geschrieben:(17 Aug 2018, 14:37)
Die Bereitschaft dürfte sicherlich steigen, aber würde London sie wirklich ziehen lassen?
Sollte es ein Referendum geben, das die pro-irische Bevölkerung gewinnt, müsste die Regierung dem Rechnung tragen.
Allerdings ist die DUP (pro-britisch) sehr stark vertreten und in London gut vernetzt.
Letztendlich liefe es darauf hinaus, ob es London riskiert, den inneren Konflikt in Nordirland wieder anzuheizen, was ganz sicher nicht in ihrem Interesse liegt,
und auch nicht in dem der gemäßigten Pro-Briten in Nordirland.
Am Yisrael Chai
"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ja, die Schotten, die nächste Unwägbarkeit in Mays Rechnung.Bleibtreu hat geschrieben:(17 Aug 2018, 14:55)
So schaetze ich die Lage auch ein, trotz einiger nordirischer Hardliner + vergessen wir nicht die Schotten
EDIT
Wie will die brit. Regierung sie zum Bleiben zwingen, mit WaffenGewalt?
Mit Waffengewalt sicher nicht, aber die Regierung könnte versuchen, ein Referendum mit Hilfe der DUP zu verhindern.
Inwieweit da allerdings die UUP mitmachen würde, bin ich mir nicht sicher.
Edit: @Julian
Gegen den Brexit stimmten in Nordirland fast 63%.
Am Yisrael Chai
"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Der Konflikt ist u.a. deshalb zuletzt entschärft gewesen, weil die Staatszugehörigkeit ein nachrangiges Problem wurde. Reisen nach Irland waren problemlos, Arbeitspendelei praktikabel, Waren und Dienstleistungen von beiden Seiten der Grenze unkompliziert zu bestellen, die Grenze in vielen Fragen kaum wahrnehmbar. Allenfalls die Währung und Differenzen der Sozialsysteme brachten praktische Probleme, aber auch hier boten die EU-Regeln einen Rahmen, um damit umzugehen. Das relativiert sich nach einem etwaigen Ausscheiden ein wenig.Vongole hat geschrieben:(17 Aug 2018, 15:06)
Das ist die große Frage.
Sollte es ein Referendum geben, das die pro-irische Bevölkerung gewinnt, müsste die Regierung dem Rechnung tragen.
Allerdings ist die DUP (pro-britisch) sehr stark vertreten und in London gut vernetzt.
Letztendlich liefe es darauf hinaus, ob es London riskiert, den inneren Konflikt in Nordirland wieder anzuheizen, was ganz sicher nicht in ihrem Interesse liegt,
und auch nicht in dem der gemäßigten Pro-Briten in Nordirland.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
- Misterfritz
- Vorstand
- Beiträge: 35194
- Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
- user title: Cheffe vons Rudel
- Wohnort: badisch Sibirien
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Was allerdings nicht gleichbedeutend mit der Zustimmung zu einer Wiedervereinigung mit der Republik sein muss.Vongole hat geschrieben:(17 Aug 2018, 15:11)
Edit: @Julian
Gegen den Brexit stimmten in Nordirland fast 63%.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Sicher nicht, aber in Erwartung einer erneuten harten Grenze könnte die Zustimmung durchaus steigen.Misterfritz hat geschrieben:(17 Aug 2018, 15:57)
Was allerdings nicht gleichbedeutend mit der Zustimmung zu einer Wiedervereinigung mit der Republik sein muss.
Am Yisrael Chai
"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Nein, ich habe das Ergebnis doch oben genannt. Du hast offenbar die Wahlbeteiligung mit den Remain-Stimmen verwechselt. Ergebnis Brexit-Referendum in Nordirland:Vongole hat geschrieben:(17 Aug 2018, 15:11)
Ja, die Schotten, die nächste Unwägbarkeit in Mays Rechnung.
Mit Waffengewalt sicher nicht, aber die Regierung könnte versuchen, ein Referendum mit Hilfe der DUP zu verhindern.
Inwieweit da allerdings die UUP mitmachen würde, bin ich mir nicht sicher.
Edit: @Julian
Gegen den Brexit stimmten in Nordirland fast 63%.
Leave: 44,2%
Remain: 55,8%
Beteiligung: 62,7%
Quelle:
https://www.bbc.co.uk/news/politics/eu_ ... um/results
Ein Referendum über den Anschluss an Irland oder ähnliches würde sehr wahrscheinlich zu Gewalt führen. Und zwar nicht primär wegen London oder Dublin, sondern wegen der Katholiken und Protestanten in Nordirland selbst.
Deswegen wird es solch ein Referendum in absehbarer Zeit nicht geben. Langfristig, also in ein bis zwei Generationen, halte ich es durchaus für möglich, je nachdem, wie die Brexit-Geschichte ausgeht.
Victrix causa deis placuit, sed victa Catoni
- Misterfritz
- Vorstand
- Beiträge: 35194
- Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
- user title: Cheffe vons Rudel
- Wohnort: badisch Sibirien
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ich würde da nicht drauf setzen.Vongole hat geschrieben:(17 Aug 2018, 16:00)
Sicher nicht, aber in Erwartung einer erneuten harten Grenze könnte die Zustimmung durchaus steigen.
Aber, vielleicht wird Nordirland ja auch getrennt, in einen Protestantischen Teil, der bei GB bleibt und einen Katholischen, der sich der Republik anschliesst.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Sind denn die Gebiete, wo die jeweiligen Gruppen wohnen, so einfach in zwei Teile trennbar oder ist das nicht eher ein Flickenteppich?Misterfritz hat geschrieben:(17 Aug 2018, 16:31)
Ich würde da nicht drauf setzen.
Aber, vielleicht wird Nordirland ja auch getrennt, in einen Protestantischen Teil, der bei GB bleibt und einen Katholischen, der sich der Republik anschliesst.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
- Misterfritz
- Vorstand
- Beiträge: 35194
- Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
- user title: Cheffe vons Rudel
- Wohnort: badisch Sibirien
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Weiss ich nicht, ich habe ja nicht umsonst mein posting mit einem smiley beendet.zollagent hat geschrieben:(17 Aug 2018, 16:34)
Sind denn die Gebiete, wo die jeweiligen Gruppen wohnen, so einfach in zwei Teile trennbar oder ist das nicht eher ein Flickenteppich?
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Grundsätzlich möchte ich schon anmerken, daß der durchaus feindliche Unterton gegenüber den Briten mich doch etwas stört. Sie wollen nicht mehr am europäischen Projekt teilnehmen. Das ist in Ordnung. Und daß die EU ihnen dann auch nicht mehr die Vorteile der Gemeinschaft geben will, ist genau so in Ordnung. Damit werden sie leben müssen. Aber die grundsätzlichen Gemeinsamkeiten Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und auch Mitgliedschaft im gleichen Bündnis werden doch aller Vorraussicht nach erhalten bleiben. Wir sollten da die Kirche im Dorf lassen.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
- Misterfritz
- Vorstand
- Beiträge: 35194
- Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
- user title: Cheffe vons Rudel
- Wohnort: badisch Sibirien
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Mode-Multimillionär spendet Rekordsumme für zweites Brexit-Referendum
Die Bewegung für ein zweites Brexit-Referendum erhält prominente Unterstützung - und die bisher größte Einzelspende überhaupt. Der Co-Gründer der Modemarke Superdry setzt auf einen Ausstieg vom Ausstieg.
Wahrscheinlich in den Sand gesetzt, da ich nicht mit einem weiteren Referendum rechne.
Die Bewegung für ein zweites Brexit-Referendum erhält prominente Unterstützung - und die bisher größte Einzelspende überhaupt. Der Co-Gründer der Modemarke Superdry setzt auf einen Ausstieg vom Ausstieg.
Wahrscheinlich in den Sand gesetzt, da ich nicht mit einem weiteren Referendum rechne.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Wäre ja auch Unsinn. Man könnte dann genauso noch ein drittes Referendum machen, um das Ergebnis des zweiten zu revidieren. Nein, die Entscheidung, so unglücklich und knapp sie ist, ist zu akzeptieren und zu implementieren.Misterfritz hat geschrieben:(19 Aug 2018, 16:13)
Mode-Multimillionär spendet Rekordsumme für zweites Brexit-Referendum
Die Bewegung für ein zweites Brexit-Referendum erhält prominente Unterstützung - und die bisher größte Einzelspende überhaupt. Der Co-Gründer der Modemarke Superdry setzt auf einen Ausstieg vom Ausstieg.
Wahrscheinlich in den Sand gesetzt, da ich nicht mit einem weiteren Referendum rechne.
Victrix causa deis placuit, sed victa Catoni
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Kommt darauf an, ob May und ihr Kabinett sich halten, und wie die Verhandlungen mit der EU verlaufen.Misterfritz hat geschrieben:(19 Aug 2018, 16:13)
Mode-Multimillionär spendet Rekordsumme für zweites Brexit-Referendum
Die Bewegung für ein zweites Brexit-Referendum erhält prominente Unterstützung - und die bisher größte Einzelspende überhaupt. Der Co-Gründer der Modemarke Superdry setzt auf einen Ausstieg vom Ausstieg.
Wahrscheinlich in den Sand gesetzt, da ich nicht mit einem weiteren Referendum rechne.
Ein weiteres Referendum, das pro-stay ausginge, bzw. sich für weitere Verhandlungen einsetzt, könnte ihr einen gesichtswahrenden Ausweg bieten.
Natürlich nur, wenn sich die EU darauf einlässt.
Am Yisrael Chai
"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ich halte ein klärendes Referendum für sinnvoll; sowohl für die Freunde des BEXITs als auch für die Freunde einer EU-Mitgliedschaft... und natürlich auch für uns Europäer.Vongole hat geschrieben:(19 Aug 2018, 17:56)
Kommt darauf an, ob May und ihr Kabinett sich halten, und wie die Verhandlungen mit der EU verlaufen.
Ein weiteres Referendum, das pro-stay ausginge, bzw. sich für weitere Verhandlungen einsetzt, könnte ihr einen gesichtswahrenden Ausweg bieten.
Natürlich nur, wenn sich die EU darauf einlässt.
Die EU sollte dennoch nur einknicken, wenn sich eine überzeugende 2/3 Mehrheit für den Verbleib in der EU ausspricht. Und dann bitte ohne Extrawürste und mit dem Euro, ganz auf Augenhöhe mit den anderen EU-Partnern. Ich habe keine Lust, mich den Rest meines Lebens über Briten im Bremserhäuschen des EU-Güterzugs zu ärgern. Dann lieber eine viel kleinere und funktionsfähigere EU als "Karolingerreich", wobei mir Partner willkommen sind, die unsere freiheitlich demokratischen Wertevorstellungen teilen und ebenfalls eine Europäische Föderation anstreben.
Aber ich glaube auch, daß der BREXIT ganz schnöde durchläuft; vermutlich sogar ohne Anschlußvertrag.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Als hätten die Briten allein zu entscheiden…
Selbst wenn sie sich dafür aussprechen zu verbleiben, müssen da auch noch die Mitglieder der EU zustimmen.
Nein das sollte durchgezogen werden und zwar der harte Brexit. Reisende soll man nicht aufhalten.
Selbst wenn sie sich dafür aussprechen zu verbleiben, müssen da auch noch die Mitglieder der EU zustimmen.
Nein das sollte durchgezogen werden und zwar der harte Brexit. Reisende soll man nicht aufhalten.
Si vis pacem para bellum
Avete utres sumus, cod estis aere voluimus
Avete utres sumus, cod estis aere voluimus
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Immer wieder diese unnötige Härte; in Verhandlungen sollte man versuchen, ob nicht aus der verqueren Lage der Briten etwas in Gang gesetzt werden kann, das zum Vorteil des europäischen Projekts (Umsetzung des Lissabon-Vertrags ohne Sonderrechte) führt... mit oder ohne die Briten. Vielleicht wird sogar dem Empire nachtrauernden Briten irgendwann klar, daß sie ihr Lebensgefühl nur in einem einigen Europa bewahren können. Aus meiner Sicht ist ansonsten niemand in der Welt vom Zusammengehörigkeitsgefühl her bereit, mit den Briten geduldig und freundlich eine gemeinsame Zukunft zu gestalten.Eiskalt hat geschrieben:(19 Aug 2018, 19:15)
Als hätten die Briten allein zu entscheiden…
Selbst wenn sie sich dafür aussprechen zu verbleiben, müssen da auch noch die Mitglieder der EU zustimmen.
Nein das sollte durchgezogen werden und zwar der harte Brexit. Reisende soll man nicht aufhalten.
Die britischen Eliten stehen offenbar mehrheitlich abgehoben und blind solchen Erkenntnissen gegenüber.
- Nomen Nescio
- Beiträge: 13100
- Registriert: So 1. Feb 2015, 19:29
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
unnötig? wenn dann evt nicht nägel mit köpfen gemacht werden, könnten wir möglicherweise thatchers tasche wieder in aktion sehen.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Na, die Hosen jetzt schon voll? Natürlich gehe ich davon aus, daß vorhandene Erfahrungen dazu genutzt werden, künftig diese Art von Streit aus zu schließen. Möglicherweise zeigt sich in den Verhandlungen, daß "kein Ergebnis" die beste Lösung für alle Beteiligten ist. Mein unumstößliches Verhandlungsziel wäre das aber nicht. Das ist mit "unnötiger Härte" gemeint.Nomen Nescio hat geschrieben:(20 Aug 2018, 10:05)
unnötig? wenn dann evt nicht nägel mit köpfen gemacht werden, könnten wir möglicherweise thatchers tasche wieder in aktion sehen.