Jetzt sehe ich Ihre Ausführungen in einem ganz anderen Licht! Das wäre in etwa das Modell der Weiterentwicklung der Euro-Gruppe, das Präsident Macron angeregt hatte. Was ja bedeuten würde, daß in diesem inneren Kreis "wir" allein entscheiden, wohin "wir" uns entwickeln möchten, während die übrigen Partner weder an diesen Entscheidungen noch an den Folgen der Entscheidungen beteiligt sein sollten. Unter Präsident Hollande wurde dieses Denkmodell als Kern-Europa in Umlauf gebracht. Da roch es dann aber sehr nach Rausschmiß von Widerborsten, und bei Präsident Macron schwang auch eine Menge Zorn mit. Das Modell läßt sich aber auch ohne Zorn auf ganz freiwilliger Grundlage entwickeln. Wer am Vertrag von Lissabon ohne Wenn und Aber festhält, der ist dabei, und der Rest muß dann mit der EU leben, die er ruiniert oder zum Stillstand zwingt.PeterK hat geschrieben:(10 Jun 2018, 18:29)
Ich meine, das müsse trotz "Scheidung" nicht notwendigerweise so sein.
Mir geht's mit D-F-E natürlich ebenso wie Ihnen. Aber wie oben erwähnt muss es ja nicht zwangsläufig dazu kommen, dass wir auf diese Freiheiten verzichten müssten. Mir ginge es eher darum, dass 6 (+x) Staaten, die sich über Grundlegendes einig sind, die Geschicke "ihrer Union" bestimmten, ohne eine Einigung mit anderen erzielen zu müssen, die ganz anders ticken.
D'accord.
Dieser Vorschlag gefällt mir sehr, weil er unseren Widerborsten eine Zeit zur Besinnung einräumt. Die Folge wäre aber auch schon wie bei Hollande und Macron eine Doppelstruktur für den Kern und die äußere EU, die unverändert ihre Kommission und ihren Ministerrat und die Administration behält. Eine solche Entwicklung liegt gemäß Vertrag von Lissabon durchaus im Rahmen des bestehenden Vertrags... und der Kern beschließt seine inneren Regeln bis hin zu einer Föderation. Ja, warum nicht! Ich wäre darüber hocherfreut!
Unsere Gedanken sollten eigentlich in den Sammelstrang "Quo vadis Europa" verschoben werden...