EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

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unity in diversity
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von unity in diversity »

frems hat geschrieben:(19 Aug 2017, 18:56)

Man sieht die Panik der Brexiteers. So langsam scheint ihnen zu dämmern, dass man so komplexe Sachverhalte eben nicht bei einer Teerunde ausverhandelt bekommt, was ihnen schon alle vorweg sagten. Aber man grölte lieber herum, wie flexibel und schnell der Nationalstaat doch handeln könne. Die Zollunion ist da auch eine idiotische Idee, da die Unternehmen langfristige Planungssicherheit haben wollen und nicht Referenden, ständige Neuwahlen und einen unvorhersehbaren Abschluss der Austrittsverhandlungen nach zwei Jahren. Und dann kriegen sie nochmal zwei oder fünf Jahre "Zollunion", worauf sie sich spontan einstellen müssen, aber nicht wissen, was nach Ablauf dieser "Zollunion" geschieht und ob man in der Zeit überhaupt abschließende Regelungen findet. Da müssen die Briten nochmal nachliefern oder sich eben damit abfinden, dass es nach WTO-Regeln mit vielen Zöllen zu tun hat und damit auf einer Stufe mit Bangladesch liegt.
Politik muß halt eine immerwährende Erfolgsstory sein, sonst wurden die Falschen gewählt.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(19 Aug 2017, 18:56)

Man sieht die Panik der Brexiteers. So langsam scheint ihnen zu dämmern, dass man so komplexe Sachverhalte eben nicht bei einer Teerunde ausverhandelt bekommt, was ihnen schon alle vorweg sagten. Aber man grölte lieber herum, wie flexibel und schnell der Nationalstaat doch handeln könne. Die Zollunion ist da auch eine idiotische Idee, da die Unternehmen langfristige Planungssicherheit haben wollen und nicht Referenden, ständige Neuwahlen und einen unvorhersehbaren Abschluss der Austrittsverhandlungen nach zwei Jahren. Und dann kriegen sie nochmal zwei oder fünf Jahre "Zollunion", worauf sie sich spontan einstellen müssen, aber nicht wissen, was nach Ablauf dieser "Zollunion" geschieht und ob man in der Zeit überhaupt abschließende Regelungen findet. Da müssen die Briten nochmal nachliefern oder sich eben damit abfinden, dass es nach WTO-Regeln mit vielen Zöllen zu tun hat und damit auf einer Stufe mit Bangladesch liegt.
Richtig; das Erfordernis "Planungssicherheit" wird bei solchen Geistesblitzen völlig ausgeklammert. Was soll der Unternehmenplaner voraussetzen? Rabiaten Rausschmiß aus der EU, weil man sich schon nicht einigen konnte über die offenen Verpflichtungen? Zollunion noch 5 Jahre... und was dann? Modell Norwegen? Anbindung wie Türkei?

Das ist schon starker Toback für Leute, die unter solchen Bedingungen Verantwortung für fremdes Eigentum und Mitarbeiter zu tragen haben.

Die EU kann in diesem Kuddelmuddel nur ihre systematische Abarbeitung des BREXITs anbieten und sich ansonsten auf das Abwarten verlegen. Aber diese Rolle war uns ja wohl schon klar, als die Regierung May endlich die Entscheidung BREXIT getroffen hatte.

Es sieht derzeit so aus, als behielte Kommissionspräsident Juncker Unrecht. Er hatte ja seinerzeit gefürchtet, daß die Briten sich reihum an die EU-Partner wenden würden, um mit jedem (ehemaligen) Partner Sonderregeln aus zu handeln. Wenn es entsprechende Sondierungen gegeben haben sollte, dann war von Begeisterung darüber aber nichts zu spüren.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Anscheinend gibt der Brexit dem Ansehen der EU Auftrieb
http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 63375.html
Ich schätze, man hatte in London mit einer anderen Entwicklung gerechnet, wäre doch eine bröckelnde EU zu geschwächt, um bei den Brexit-Verhandlungen hart zu bleiben.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Olympus »

Misterfritz hat geschrieben:(19 Aug 2017, 20:00)

Anscheinend gibt der Brexit dem Ansehen der EU Auftrieb
http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 63375.html
Ich schätze, man hatte in London mit einer anderen Entwicklung gerechnet, wäre doch eine bröckelnde EU zu geschwächt, um bei den Brexit-Verhandlungen hart zu bleiben.
Klar erhöht sich das Ansehen. Die Bremsen sind weg. Das "große" Königreich ist halt doch nicht der König der Welt, wie die Briten jetzt schmerzhaft zu spüren bekommen werden.
Aber ich will nicht schadenfreudig sein. :D :D :D
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unity in diversity
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von unity in diversity »

Olympus hat geschrieben:(19 Aug 2017, 20:15)

Klar erhöht sich das Ansehen. Die Bremsen sind weg. Das "große" Königreich ist halt doch nicht der König der Welt, wie die Briten jetzt schmerzhaft zu spüren bekommen werden.
Aber ich will nicht schadenfreudig sein. :D :D :D
Die Inselamis waren der neoliberale Wächter.
Mal sehen, ob Europa ohne die City of London besser klarkommt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(19 Aug 2017, 19:17)
Es sieht derzeit so aus, als behielte Kommissionspräsident Juncker Unrecht. Er hatte ja seinerzeit gefürchtet, daß die Briten sich reihum an die EU-Partner wenden würden, um mit jedem (ehemaligen) Partner Sonderregeln aus zu handeln. Wenn es entsprechende Sondierungen gegeben haben sollte, dann war von Begeisterung darüber aber nichts zu spüren.
In der Tat. Trotz diverser Streitthemen, ob nun bei Russlandsanktionen oder den Umgang mit Flüchtlingen, beißen sich die englischen Taktierer die Zähne an der Geschlossenheit Europas aus. Es sind eben keine Strategen (mehr). Pöbelt man gleich am Anfang und zerbricht Vertrauen, stärkt das nun einmal nicht die Kompromissbereitschaft. Die Briten müssen eben lernen, dass die EU die Interessen ihrer Mitgliedsstaaten vertritt und nicht jene von (baldigen) Drittstaaten. Etwas überrascht bin ich aber oft über die Überraschung einzelner Politiker von der Insel, die irgendwie die Vorstellung hätten, man könne sich weiterhin Rosinen herauspicken und müsste dafür an der Kasse nicht einmal zahlen. Scheint so, als wenn man da in den letzten Jahrzehnten einfach zu viel zugelassen hat.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Olympus »

unity in diversity hat geschrieben:(19 Aug 2017, 20:27)

Die Inselamis waren der neoliberale Wächter.
Mal sehen, ob Europa ohne die City of London besser klarkommt.
Klar, ohne die Briten wäre Europa viel weiter, auch was die Sicherheit Europas anbelangt. Auch die ständigen Blockaden bei kleinsten Dingen brachten nichts.
Bonbons darf es nicht geben.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(19 Aug 2017, 20:32)

... Etwas überrascht bin ich aber oft über die Überraschung einzelner Politiker von der Insel, die irgendwie die Vorstellung hätten, man könne sich weiterhin Rosinen herauspicken und müsste dafür an der Kasse nicht einmal zahlen. Scheint so, als wenn man da in den letzten Jahrzehnten einfach zu viel zugelassen hat.
Vielleicht ist uns etwas das Selbstbewußsein abhanden gekommen... etwa, daß man erst einmal tüchtig zulangen sollte, damit der Verhandlungspartner am Ende der Verhandlungen das Selbstverständliche als großen Sieg feiert? ;) Andere sagen Chuzpe dazu.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

H2O hat geschrieben:(19 Aug 2017, 21:09)

Andere sagen Chuzpe dazu.
hee, richtig jiddisch ;)
ich hörte es in den 50. jahren noch sehr regelmäßig in amsterdam. leider jetzt nicht mehr. damals nannte man amsterdam (groß-)mokum.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Die Verhandelnden Briten müssen mühsam lernen das auch die E.U in der Lage ist ihre eigenen Interessen zu wahren. Wieso sollte Brüssel auch
altbekannte Positionen mit GB verhandeln.
GB kennt natürlich nur nachgebende Töne aus Brüssel, das ist vorerst vorbei.Das Gewicht der Briten ist zu gering für grosse Zugeständnisse!
Es wird ein Deal wie mit Norwegen wahrscheinlich.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(20 Aug 2017, 01:33)

...
Es wird ein Deal wie mit Norwegen wahrscheinlich.
Wenn die Briten rechtzeitig zur Vernunft zurück finden. Die EU kann sich Zeit lassen, denn dieser Vertrag liegt in Schriftform vor. "Cut and paste" nennt sich das Verfahren.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(27 Aug 2017, 09:45)

fordern ??? so so.
Nein, aber sehr klar machen, daß die Briten aus der EU austreten möchten, und nicht etwa die EU aus GB. Ohne Klarheit über die Austrittsverpflichtungen GBs durch den BREXIT gibt es keine Verhandlungen über künftige Beziehungen. Punkt!

Bisher war das der Standpunkt der EU Kommission und der EU-Verhandlungsführung um Herrn Barnier. Gibt es einen Grund, diese Ordnung um zu stoßen? Ich erkenne keinen... allenfalls die Absicht, alles mit allem zu vermischen, ob das nun zusammen gehört oder nicht.

Das war auch schon ein freundlich gemeinter Hinweis der Bundeskanzlerin, als Frau May einen ersten Antrittsbesuch in Berlin abstattete. Da war der BREXIT noch gar nicht in Brüssel eingereicht.
Bislang sind die EU-Partner minus GB ziemlich einig, wie die EU die Verhandlungen führen soll.

Die Briten können ja dafür sorgen, daß die vertraglich festgelegte Verhandlungsdauer ohne Ergebnis verstreicht. Dann wird man sehen, was die EU ab 2019 daraus machen wird. Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn die EU ihre Kräfte zur Lösung ihrer inneren Probleme nutzte, als sich mit einem notorischen Quertreiber zu befassen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

H2O hat geschrieben:(27 Aug 2017, 10:11)

Nein, aber sehr klar machen, daß die Briten aus der EU austreten möchten, und nicht etwa die EU aus GB. Ohne Klarheit über die Austrittsverpflichtungen GBs durch den BREXIT gibt es keine Verhandlungen über künftige Beziehungen. Punkt!

Bisher war das der Standpunkt der EU Kommission und der EU-Verhandlungsführung um Herrn Barnier. Gibt es einen Grund, diese Ordnung um zu stoßen? Ich erkenne keinen... allenfalls die Absicht, alles mit allem zu vermischen, ob das nun zusammen gehört oder nicht.

Das war auch schon ein freundlich gemeinter Hinweis der Bundeskanzlerin, als Frau May einen ersten Antrittsbesuch in Berlin abstattete. Da war der BREXIT noch gar nicht in Brüssel eingereicht.
Bislang sind die EU-Partner minus GB ziemlich einig, wie die EU die Verhandlungen führen soll.

Die Briten können ja dafür sorgen, daß die vertraglich festgelegte Verhandlungsdauer ohne Ergebnis verstreicht. Dann wird man sehen, was die EU ab 2019 daraus machen wird. Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn die EU ihre Kräfte zur Lösung ihrer inneren Probleme nutzte, als sich mit einem notorischen Quertreiber zu befassen.
ich sehe schon zu was das führt. auf irgendeinen moment stürzt in GB die regierung. pond senkt unf preise steigen.
und der idiote farage?? vllt wird der mal gelyncht.

es könnte sogar passieren daß cameron wieder zurückgerufen wird.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(27 Aug 2017, 10:31)

ich sehe schon zu was das führt. auf irgendeinen moment stürzt in GB die regierung. pond senkt unf preise steigen.
und der idiote farage?? vllt wird der mal gelyncht.

es könnte sogar passieren daß cameron wieder zurückgerufen wird.
Oh, das ist eine schreckliche Befürchtung! Daran glaube ich nicht, aber ich hoffe natürlich, daß in GB die Einsicht um sich greift, daß die Zustimmung zum BREXIT so ziemlich die dümmste Volksentscheidung der letzten 70 Jahre war.

Nun sollte der BREXIT aber auch formal sauber abgewickelt werden. Wenn den Briten danach der Sinn nach einer EU-Mitgliedschaft steht, dann bin ich der Erste, der auf faire und wohlwollende Bedingungen für die Rückkehr dringt. Aber Sonderregelungen darf es dann nicht mehr geben. Die machen Appetit auf mehr, und ungerecht sind sie auch. Ohne Beitritt zum Euro keine Rückkehr in die EU, eisenhart, und selbstverständlich sämtliche internen Regeln und Finanzierungen gelten auch für GB, Schengener Abkommen und ähnliche Errungenschaften dazu.

Vielleicht bringen wir Europäer bis dahin unser europäisches Projekt auch so weit voran, etwa gemeinsame Politik auf vielen Feldern (Wirtschaft, Soziales, Finanzen, Sicherheit), daß die Briten keine Bremskeile mehr in diese Entwicklung treiben können. Diese Spiele müssen üble Erinnerung bleiben.

Warum sollte Cameron wieder zurück gerufen werden? War das denn ein so überzeugender Politiker für sein Land? Ich fand den Mann windelweich, der weder mit den BEXITeers noch mit den BREMAINers kämpfen wollte. Der hätte hart kämpfen müssen gegen den Blödsinn, der von den BREXITeers verzapft wurde. Es ist doch kein Zufall, daß GB in wachsende Schwierigkeiten und einen internationalen Vertrauensverlust gerät. Diese Dinge hatten wir doch in unseren Diskussionen lange vor der anberaumten Volksbefragung bewegt, Japan hat gewarnt, daß Geschäftsgrundlagen für Investitionen mit der EU im Sinn entfallen.

Aber nun bitte erst einmal klare Verhältnisse zwischen GB und EU!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

H2O hat geschrieben:(27 Aug 2017, 11:12)

Warum sollte Cameron wieder zurück gerufen werden? War das denn ein so überzeugender Politiker für sein Land? Ich fand den Mann windelweich, der weder mit den BEXITeers noch mit den BREMAINers kämpfen wollte. Der hätte hart kämpfen müssen gegen den Blödsinn, der von den BREXITeers verzapft wurde. Es ist doch kein Zufall, daß GB in wachsende Schwierigkeiten und einen internationalen Vertrauensverlust gerät. Diese Dinge hatten wir doch in unseren Diskussionen lange vor der anberaumten Volksbefragung bewegt, Japan hat gewarnt, daß Geschäftsgrundlagen für Investitionen mit der EU im Sinn entfallen.
cameron war sehr deutlich pro-EU. darum auch trat er ab, denn das resultat der volksberatung war für ihn ein mißtrauensvotum.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Nomen Nescio hat geschrieben:(27 Aug 2017, 11:43)

cameron war sehr deutlich pro-EU. darum auch trat er ab, denn das resultat der volksberatung war für ihn ein mißtrauensvotum.
So hatte er es auch konzipiert!
Das Ergebnis hieß klar er tritt ab.
Das geschah ja auch.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(27 Aug 2017, 11:43)

cameron war sehr deutlich pro-EU. darum auch trat er ab, denn das resultat der volksberatung war für ihn ein mißtrauensvotum.
Das stimmt schon unbestritten; nur hätte ich erwartet, daß ein Premier auch um der Sache willen in den Boxring steigt und kräftig zuschlägt. Das wäre bei solchen Widerlingen wie Farange und Gefolge nicht so schwer gewesen. Auch hätte er den Wackelpudding Johnson an die Wand nageln können. Aber außer einigen Warnungen kam da nichts.

Ich habe nach wie vor den Eindruck, daß die BREXITeers durch die Frechheit ihres Auftretens den Mob hinter sich versammeln konnten. Da hätten heftige Wirkungstreffer das Blatt wenden können. Alles zu spät!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

H2O hat geschrieben:(27 Aug 2017, 13:13)

Ich habe nach wie vor den Eindruck, daß die BREXITeers durch die Frechheit ihres Auftretens den Mob hinter sich versammeln konnten. Da hätten heftige Wirkungstreffer das Blatt wenden können. Alles zu spät!
und durch die billigen lügen. sie hammerten darauf, und wenn einer ripostierte daß das falsch war, wurde es monoton wiederholt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(27 Aug 2017, 13:51)

und durch die billigen lügen. sie hammerten darauf, und wenn einer ripostierte daß das falsch war, wurde es monoton wiederholt.
Dann hätte man dreiste Lügen durch klare Erläuterungen lächerlich machen müssen. So hat die britische Politik durch ihre Unlust, den Kampf auf zu nehmen oder ihn überhaupt ernst zu nehmen ihrem Lande und auch Europa schweren Schaden zugefügt.

Der nächste Trick der EU Feinde ist folgender: Ja, ich will ja ein Europa, aber doch nicht dieses... :eek:
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(27 Aug 2017, 13:13)Ich habe nach wie vor den Eindruck, daß die BREXITeers durch die Frechheit ihres Auftretens den Mob hinter sich versammeln konnten. Da hätten heftige Wirkungstreffer das Blatt wenden können. Alles zu spät!
Nun ja,
mit Pro-Europa konnte man in GB bisher noch nie Wahlen gewinnen. Mal sehen, ob sich das ändert.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Misterfritz hat geschrieben:(27 Aug 2017, 16:14)

Nun ja,
mit Pro-Europa konnte man in GB bisher noch nie Wahlen gewinnen. Mal sehen, ob sich das ändert.
Wahr ist aber auch das pro Europa in GB sehr verhalten Wahlkampf betrieb. All die Lügen über wöchentliche € Zahlungen an Brüssel im Hunderte Millionen£ Bereich. Aber vorbei, alles gelaufen!!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Alter Stubentiger »

Ger9374 hat geschrieben:(27 Aug 2017, 16:20)

Wahr ist aber auch das pro Europa in GB sehr verhalten Wahlkampf betrieb. All die Lügen über wöchentliche € Zahlungen an Brüssel im Hunderte Millionen£ Bereich. Aber vorbei, alles gelaufen!!
War ja auch zu einfach die Verantwortung für alles was falsch läuft in GB der EU zuzuschanzen. Machen ja viele Politiker in der EU so. Immer tüchtig auf die EU schimpfen aber alle Wohltaten gerne mitnehmen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(27 Aug 2017, 18:21)

War ja auch zu einfach die Verantwortung für alles was falsch läuft in GB der EU zuzuschanzen. Machen ja viele Politiker in der EU so. Immer tüchtig auf die EU schimpfen aber alle Wohltaten gerne mitnehmen.
Dieser abgeschmackte Trick der Verteilung von Verantwortung hat sich aber allmählich herum gesprochen. Will sagen, das Vertrauen in die Aufrichtigkeit nationaler Politiker ist arg erschüttert.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

H2O hat geschrieben:(27 Aug 2017, 22:04)

Dieser abgeschmackte Trick der Verteilung von Verantwortung hat sich aber allmählich herum gesprochen. Will sagen, das Vertrauen in die Aufrichtigkeit nationaler Politiker ist arg erschüttert.
Mir fehlen klare Worte zu Themen die den Menschen wichtig sind. Statt dessen wird
Fast jeder Mensch der Hauptberuflich Politiker ist zu einem Profi ums herumreden . Da kann sich so mancher Pastor noch Unterricht holen.
Bei vielen bleibt da auch die Glaubwürdigkeit am Ende auf der Strecke!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(27 Aug 2017, 16:14)

Nun ja,
mit Pro-Europa konnte man in GB bisher noch nie Wahlen gewinnen. Mal sehen, ob sich das ändert.
Hoffen wir einmal, daß sich diese Verhältnisse ändern; etwa dahingehend, daß mit bösartiger Europa-Hetze kein Staat mehr zu machen sein wird. Denn ich bin davon überzeugt, daß die Bewohner des Inselreichs schon ein sehr eigenes Verhältnis zu ihrer Lebensweise und ihren Charaktereigenschaften haben. Da kann niemand mit Hurrah-Europa punkten. Muß ja auch gar nicht. Mir genügte schon sachlich kühle Zusammenarbeit.... Schwulst bringt uns nicht weiter.

Insofern wäre ein Angebot, zu norwegischen Bedingungen in der EU mit zu arbeiten, für beide Seiten sinnvoll. Erkennbare britische Rosinenpickerei muß unter wirklich allen Bedingungen unterbleiben. Dann lieber "kein Verhältnis".
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

Misterfritz hat geschrieben:(27 Aug 2017, 16:14)

Nun ja,
mit Pro-Europa konnte man in GB bisher noch nie Wahlen gewinnen. Mal sehen, ob sich das ändert.
war es nicht edward heath der gewann mit pro-europa ? es war aber keine große mehrheit.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(28 Aug 2017, 09:15)

war es nicht edward heath der gewann mit pro-europa ? es war aber keine große mehrheit.
Na ja, Kunststück! GB hatte sich mehrfach eine (verdiente) Abfuhr geholt beim gestrengen General de Gaulle, und da fühlte man sich auf der Insel dann doch ein wenig einsam. Aber ich bin sicher, daß Herr Heath ein überzeugter Europäer war... war eben sein günstiger Zeitpunkt. Schade, Europa bräuchte mehr von diesen Briten!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Die britische Verhandlungsführung läßt sich ganz offensichtlich nicht auf die geordnete Verhandlungsführung der EU ein. Wiederholt mahnen die Briten "mehr Flexibilität" an, sind nicht bereit Ansprüche der EU Punkt für Punkt zu bearbeiten, sie an zu erkennen oder zu verwerfen.

Nun wird man bis zum Dezember 2017 auf neue Stellungnahmen der Briten warten, die dann rechtlich geprüft werden müssen. Die Verhandlungen treten also auf der Stelle, es gibt nichts zu entscheiden.

Meine Vorstellung: Freundlich bleiben, die Mängel benennen und um Nachbesserung bitten. Die Zeit bis 2019 läuft, und dann wird man sehen, ob die Verhandlungen sinnvoll fortgesetzt werden können, oder ob man einig darin ist, erst einmal "die Bücher zu zu klappen".

Viel wichtiger wird in der Zwischenzeit die innere Neuaufstellung der EU sein. Der augenblickliche Schwebezustand über die Ziele der Gemeinschaft muß beendet werden. Dazu muß das Tandem D & F endlich in die Pedalen treten!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

H2O hat geschrieben:(31 Aug 2017, 22:02)

Die britische Verhandlungsführung läßt sich ganz offensichtlich nicht auf die geordnete Verhandlungsführung der EU ein. Wiederholt mahnen die Briten "mehr Flexibilität" an, sind nicht bereit Ansprüche der EU Punkt für Punkt zu bearbeiten, sie an zu erkennen oder zu verwerfen.
und die EU wirft GB starrheit vor. :x
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von frems »

Nach China, Indien und Europa hat sich die britische Regierung nun in Japan völlig blamiert:

Beim Brexit warf Tokio die gewohnte Reserviertheit über Bord
Premier May ist nach Japan gereist, um lukrative Handelsverträge zu verhandeln. Doch aus Tokio kommen Kritik und Absagen – denn die Asiaten haben immer vor dem EU-Austritt des Königreichs gewarnt.

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... -Bord.html

Da half es auch nichts, dass die geschwächten Briten in den letzten Tagen schon in etlichen Feldern eingeknickt sind statt die Realität weiter zu ignorieren:

London will Europäischen Gerichtshof weiter respektieren
Wie geht Großbritannien nach dem Brexit mit dem EuGH um? Premierministerin May ist wohl bereit, in dieser Frage von ihrer harten Haltung abzurücken - und dem Gericht eine indirekte Rolle einzuräumen.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 64226.html
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(01 Sep 2017, 01:02)

Nach China, Indien und Europa hat sich die britische Regierung nun in Japan völlig blamiert:

Beim Brexit warf Tokio die gewohnte Reserviertheit über Bord
Premier May ist nach Japan gereist, um lukrative Handelsverträge zu verhandeln. Doch aus Tokio kommen Kritik und Absagen – denn die Asiaten haben immer vor dem EU-Austritt des Königreichs gewarnt.

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... -Bord.html

Da half es auch nichts, dass die geschwächten Briten in den letzten Tagen schon in etlichen Feldern eingeknickt sind statt die Realität weiter zu ignorieren:

London will Europäischen Gerichtshof weiter respektieren
Wie geht Großbritannien nach dem Brexit mit dem EuGH um? Premierministerin May ist wohl bereit, in dieser Frage von ihrer harten Haltung abzurücken - und dem Gericht eine indirekte Rolle einzuräumen.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 64226.html
Die japanische Haltung zum BREXIT kommt wenig überraschend: Japan hatte schon vor der formalen Austrittserklärung mit sehr harten Worten darauf hingewiesen, daß japanische Investitionen in GB ganz entscheidend vom freien Zugang zum EU-Binnenmarkt getrieben worden waren. Mit dem BREXIT entfalle diese Grundlage.

Meine Vermutung: Die Japaner sehen ihre Investitionen entwertet und sind deshalb nicht nur verärgert. Mit der allmählich wachsenden Verärgerung der EU Verhandlungsführung und der damit wachsenden Aussicht eines völligen Scheiterns eines geordneten Austritts und schwindenden Aussichten auf Teilnahme am Binnenmarkt (Modell Norwegen) werden die japanischen Geschäftsleute ihr Engagement in GB zurück nehmen, um nicht weiter Zeit und Geld zu verlieren.

Damit verliert GB einen Königsweg zur Re-Industrialisierung, nachdem seinerzeit die Regierung Thatcher mit viel Schwung die industriellen Grundlagen abgebaut hatte, um der "Finanzindustrie" als künftiger Quelle von Wohlstand den Weg zu bereiten. Ein Finanzzentrum London ohne unmittelbare Anbindung an funktionierende Industrielandschaften verliert an Anziehungskraft, je mehr sich der künftige Zugang zum EU-Binnenmarkt verflüchtigt. Ist die britische Regierung wirklich so blind, daß ihr diese Zusammenhänge entgehen?

Vielleicht spekuliert GB mit einem Auseinanderbrechen der EU, weil doch etliche Mitglieder sich von den vertraglich eingegangenen Verpflichtungen zur vertieften Zusammenarbeit (Gemeinschaftswährung, Rechtsstaatlichkeit, Übertragung von nationalen Hoheitsrechten auf die Gemeinschaft) zurück ziehen. Das Tandem D & F muß hier gemeinsam mit europäisch gesonnenen Partnern für klare Verhältnisse sorgen: Vertragstreue als Grundlage der Zusammenarbeit. Das wird eine ganz andere Baustelle in der EU, aber der Einfluß dieses Streits auf die britische Haltung zum BREXIT-Verfahren ist nicht zu übersehen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(31 Aug 2017, 23:08)

und die EU wirft GB starrheit vor. :x
Die nächste Steigerungsstufe könnte darin bestehen, daß die EU-Verhandlungsführung empfangene Stellungnahmen der Briten für nicht verhandlungsreif erklärt und die angesetzten Treffen verschiebt oder absagt. Die EU befindet sich nicht am Rande eines Krieges mit GB, so daß Gespräche um der Gespräche willen entbehrlich sind: Pure Zeitverschwendung! Ist doch idiotisch, die BREXIT-Scheidungsverhandlungen mit Verhandlungen über künftige Beziehungen der EU mit GB verknüpfen zu wollen. Diese Vorschläge unbearbeitet liegen lassen.
Ger9374

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Oettinger fordert GB auf seinen Vertragsverpflichtungen im E.U Haushalt bis 2023
nachzukommen, wie von Cameron 2014 unterschrieben. GB will nach austritt 2019
nicht mehr zahlen.
Da geht der streit munter weiter!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(02 Sep 2017, 15:25)

Oettinger fordert GB auf seinen Vertragsverpflichtungen im E.U Haushalt bis 2023
nachzukommen, wie von Cameron 2014 unterschrieben. GB will nach austritt 2019
nicht mehr zahlen.
Da geht der streit munter weiter!
Da wird es keinen Streit geben; die Verhandlungen werden ohne Ergebnis das formale Ende in 2019 erreichen. Nach dem Sturz auf WTU-Regelungen wird man weiter sehen. Die EU sollte ihr Augenmerk und ihre Anstrengungen besser auf ihre innere Neugestaltung richten. Sonst ist die EU eher Geschichte als ihre Verhandlungen um den BREXIT. :mad:
Senexx

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Strategiepapier geleakt: Großbritannien will Freizügigkeit der EU - Ausländer beenden

http://www.zeit.de/politik/ausland/2017 ... enfuehrung
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(05 Sep 2017, 23:59)

Strategiepapier geleakt: Großbritannien will Freizügigkeit der EU - Ausländer beenden

http://www.zeit.de/politik/ausland/2017 ... enfuehrung
So lange das ein Papier bleibt, sollte uns Europäer der Inhalt des Papiers nicht bewegen. Wird daraus eine praktische Handlungsanweisung, dann wird es nach Einigung über die Austrittskosten keine Gespräche über einen Zugang GBs zum Binnenmarkt der EU geben. Das war die ziemlich klare Haltung der EU-Kommission und auch der Kanzlerin im Gespräch mit PM May.

Einen Trick dieser Art hatte die Schweiz über eine Volksabstimmung gegen die Niederlassungsfreiheit von EU-Inländern in der Schweiz versucht; das Parlament hat die Volksabstimmung nach Androhung des Ausschlusses aus dem EU-Binnenmarkt nicht umgesetzt.

So dürfte das auch mit dem "Strategiepapier" der Briten gehen, wer immer das Papier verfaßt haben sollte.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(06 Sep 2017, 10:54)

So lange das ein Papier bleibt, sollte uns Europäer der Inhalt des Papiers nicht bewegen. Wird daraus eine praktische Handlungsanweisung, dann wird es nach Einigung über die Austrittskosten keine Gespräche über einen Zugang GBs zum Binnenmarkt der EU geben. Das war die ziemlich klare Haltung der EU-Kommission und auch der Kanzlerin im Gespräch mit PM May.

Einen Trick dieser Art hatte die Schweiz über eine Volksabstimmung gegen die Niederlassungsfreiheit von EU-Inländern in der Schweiz versucht; das Parlament hat die Volksabstimmung nach Androhung des Ausschlusses aus dem EU-Binnenmarkt nicht umgesetzt.

So dürfte das auch mit dem "Strategiepapier" der Briten gehen, wer immer das Papier verfaßt haben sollte.
Irgendwie habe ich das Gefühl, der britischen Regierung ist die realistische Wahrnehmung ihres Landes abhanden gekommen. Wer hält denn das Gesundheitswesen am Laufen, wer arbeitet in der Landwirtschaft, in der Gastronomie? Eben nicht überwiegend Briten. Na denn, viel Spass. Es werden sich sicherlich nach diesem Papier noch mehr nicht mehr erwünschte Migranten vorkommen wie Menschen 2. Wahl und das Land verlassen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(06 Sep 2017, 14:19)

Irgendwie habe ich das Gefühl, der britischen Regierung ist die realistische Wahrnehmung ihres Landes abhanden gekommen. Wer hält denn das Gesundheitswesen am Laufen, wer arbeitet in der Landwirtschaft, in der Gastronomie? Eben nicht überwiegend Briten. Na denn, viel Spass. Es werden sich sicherlich nach diesem Papier noch mehr nicht mehr erwünschte Migranten vorkommen wie Menschen 2. Wahl und das Land verlassen.
Oder diese Menschen nehmen ganz schnell die britische Staatsbürgerschaft an; denn dann sind sie mit einem Schlage etwas "Besseres". Die Zahl der "Einbürgerungen" wird sicher höher sein sein als in den letzten Jahren..
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(06 Sep 2017, 17:17)

Oder diese Menschen nehmen ganz schnell die britische Staatsbürgerschaft an; denn dann sind sie mit einem Schlage etwas "Besseres". Die Zahl der "Einbürgerungen" wird sicher höher sein sein als in den letzten Jahren..
Du meinst, die Krankenschwester aus Polen bekommt plötzlich die britische Staatsbürgerschaft?
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Misterfritz hat geschrieben:(06 Sep 2017, 19:35)

Du meinst, die Krankenschwester aus Polen bekommt plötzlich die britische Staatsbürgerschaft?
Das mit der plötzlichen britischen Staatsbürgerschaft glaube ich auch nicht!
Vielmehr die befristeten Aufenthaltsgenehmigungen werden ansteigen.
Auch das Deutsche Gesundheitssystem ist abhängig von Arbeitskräften aus dem Ausland.
Dafür bin ich persönlich dankbar.
Diese Menschen stützen mit ihrer arbeit unser Gesundheitssystem und bereichern unsere Gesellschaft!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(06 Sep 2017, 19:35)

Du meinst, die Krankenschwester aus Polen bekommt plötzlich die britische Staatsbürgerschaft?
Wenn sie dies will und sie gebraucht wird, dann schon... würde ich als Staat sofort so machen. Ich vermute aber, daß der Stoß in eine andere Richtung geht... da dürfte es ssich eher um die Zurückweisung unqualifizierter Gelegenheitsarbeiter handeln.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(07 Sep 2017, 04:50)

Wenn sie dies will und sie gebraucht wird, dann schon... würde ich als Staat sofort so machen. Ich vermute aber, daß der Stoß in eine andere Richtung geht... da dürfte es ssich eher um die Zurückweisung unqualifizierter Gelegenheitsarbeiter handeln.
Ich halte die britische Regierung aber nicht für so vernünftig ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(07 Sep 2017, 06:03)

Ich halte die britische Regierung aber nicht für so vernünftig ;)
Hoffentlich zieht sie recht bald ihr Narrenkostüm wieder aus! Erstaunlich ist diese Weltverweigerung allemal!
Aber auch bei uns in Deutschland gibt es namhafte Politiker, die einen begrenzt bleibeberechtigten Ausländer selbst dann fortschicken wollen, wenn er sich durch nachgefragte Berufstätigkeit und unauffälliges Verhalten auszeichnet. Denen geht es wohl "um's Prinzip"! Verrückte Welt!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Gute Nachrichten in Sachen Brexit: Die Hürden türmen sich.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 66626.html

Ein harte Landung wird wahrscheinlicher.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von frems »

Misterfritz hat geschrieben:(07 Sep 2017, 06:03)

Ich halte die britische Regierung aber nicht für so vernünftig ;)
Das dürften die meisten Briten mittlerweile ähnlich sehen. Mays Zustimmungswerte liegen bereits im Keller. Und nun will man auch noch, dass sich das Parlament für den Brexit selbst entmachtet. :dead:
Minister sollen die Möglichkeit erhalten, einzelne Gesetze zu ändern und zu streichen – ohne Zustimmung des Parlaments. Dabei beruft sich die Regierung auf sogenannte Henry VIII-Klauseln aus dem 16. Jahrhundert. Sie erlauben es dem Monarchen oder dessen Vertreter, in diesem Fall die Regierung, Gesetze ohne Einbeziehung des Parlaments zu erlassen, zu ändern oder außer Kraft zu setzen. Labour, die Liberaldemokraten und die schottische SNP kündigten bereits an, gegen den Gesetzesentwurf zu stimmen. Am späten Montagabend soll zum ersten Mal darüber abgestimmt werden.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2017 ... ettansicht
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(08 Sep 2017, 11:47)

Das dürften die meisten Briten mittlerweile ähnlich sehen. Mays Zustimmungswerte liegen bereits im Keller. Und nun will man auch noch, dass sich das Parlament für den Brexit selbst entmachtet. :dead:


http://www.zeit.de/politik/ausland/2017 ... ettansicht
Das gibt doch Stoff für Trauerspiele und Lustspiele. Schade, wie ein so wunderbares und zu Recht auch stolzes Land in so kurzer Zeit derart abgewirtschaftet werden kann. Für die EU heißt das nur noch: Rette sich, wer kann!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Ein gutes Beispiel wie ohne Not nur durch
Manipulation der Bürger , eine Klicke ein ganzes Land in eine unsichere Zukunft treibt.
Und die grossen Hürden kommen erst noch!
Monty Python hätte daraus einen Film drehen können. Besseres Drehbuch gibt es kaum!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Fazer »

Misterfritz hat geschrieben:(06 Sep 2017, 19:35)

Du meinst, die Krankenschwester aus Polen bekommt plötzlich die britische Staatsbürgerschaft?
Wenn sie lange genug da war, und die Anforderungen erfüllt dann ja - jetzt müsste man das britische Staatsbürgerrecht kennen ...
Freiheit bedeutet Verantwortung; das ist der Grund, weshalb sich die meisten vor ihr fürchten. (George Bernard Shaw)
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