EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

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garfield336
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

H2O hat geschrieben:(22 Feb 2018, 14:48)

Fast bin ich sicher, daß auch ausländische Wettbewerber ihre Produkte mit dem Erzeugungsort in der Produktbezeichnung im EU-Binnenmarkt schützen lassen können. Das sind, so meine ich, allgemeine Handelsbedingungen. Thüringer Bratwurst aus Amerika darf es wohl nicht geben. Aber Bratwurst nach thüringer Art geht bestimmt...
Diese Herkunftsbzeichnung war ja Anfangs ein rein französisches Phänomen, mit dem Frankreich seinen Wein schützen wollte.
In Grossbritannien sind vor allem Scotch Wiskey von Bedeutung.
Meine Frage zielte eher darauf ab ob dieser Schutz nach dem Brexit noch gewährleistet ist, oder ob man das wieder einzeln beantragen mus.
Es ist wieder so ein Gebiet wo sehr viel überflüssiger Papierkram anfallen würde, den man sich locker hätte sparen können.

btw, ich bin mir nicht sicher ob man sein Produkt *Bratwurst nach thüringer Art" bezeichnen darf.
Ein Schaumwein mit dem Zusatz "Flaschengärung ach Champagner-Methode", oder "methode champenoise" zu bewerben ist definitiv verboten, wenn er nicht aus der Champagne kommt.
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H2O
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(22 Feb 2018, 16:14)

Diese Herkunftsbzeichnung war ja Anfangs ein rein französisches Phänomen, mit dem Frankreich seinen Wein schützen wollte.
In Grossbritannien sind vor allem Scotch Wiskey von Bedeutung.
Meine Frage zielte eher darauf ab ob dieser Schutz nach dem Brexit noch gewährleistet ist, oder ob man das wieder einzeln beantragen mus.
Es ist wieder so ein Gebiet wo sehr viel überflüssiger Papierkram anfallen würde, den man sich locker hätte sparen können.

btw, ich bin mir nicht sicher ob man sein Produkt *Bratwurst nach thüringer Art" bezeichnen darf.
Ein Schaumwein mit dem Zusatz "Flaschengärung ach Champagner-Methode", oder "methode champenoise" zu bewerben ist definitiv verboten, wenn er nicht aus der Champagne kommt.
Oh je, dann sind Sie besser im Thema als ich. Ja, ich hatte auch irgendwann einmal einen Text gelesen "nach methode champenoise". Ich hätte jetzt deshalb steif und fest behauptet, daß das erlaubt sei... so wie "nach thüringer Art". So streng sind also die Schutzbestimmungen geworden!

Aber die gute Nachricht für Sie müßte doch sein, daß in der EU nicht zweierlei Recht gelten kann.
Das Markenrecht dürfte weiter gelten, auch wenn GB den BREXIT hingelegt haben sollte. Ihr guter Scotch Whisky hat ja seine Ursprungsbezeichnung, und wenn eine Brennerei in Griechenland in ihrer Verzweiflung ihren eigenen "Scotch Whisky" auf den Binnenmarkt wirft, dann gibt es sicher einen Haufen Ärger! Wuso trinken Sie keinen Ouzo? :)
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Eiskalt
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger hat einen groben Fahrplan für die Haushaltsgespräche aufgestellt. Der Brexit, also der Ausstieg des bisherigen drittgrößten Nettozahlers Großbritannien, reißt eine Lücke von bis zu zehn Milliarden Euro auf der Einnahmenseite. Diese will Oettinger halb durch Einsparungen und Umschichtungen schließen. Die andere Hälfte soll durch höhere Beiträge für die verbliebenen Nettozahler gedeckt werden. Die Staaten, die mehr in den EU-Haushalt einbezahlen als sie herausbekommen, wären nach dem Brexit Deutschland, Frankreich, Italien, die Niederlande, Schweden, Belgien, Österreich, Dänemark und Finnland.

Einige dieser Staaten haben bereits erklärt, dass sie nicht bereit sind, ihre Beiträge zu erhöhen. In einem Positionspapier der niederländischen Regierung etwa heißt es, "die Niederlande könnten eine Erhöhung ihres Bruttobeitrages nicht hinnehmen." Nach dem Brexit müsse das Volumen des EU-Haushalts insgesamt sinken. Auch die Regierung von Österreich hat sich dieser Haltung angeschlossen. EU-Haushaltskommissar Oettinger dagegen will das Gesamtvolumen des Haushalts nicht großartig senken. Er argumentiert, dass mit Migration, Grenzschutz, Verteidigung und mehr Investitionen neue Aufgaben zu finanzieren seien. Die Masse der Gelder fließt derzeit immer noch als Zuschüsse an Landwirte oder als Strukturhilfen in ärmere Regionen der EU.

Die Bundesrepublik ist aber anders als andere Nettozahler bereit, mehr in den EU-Haushalt einzuzahlen. So steht es wenigstens im neuen Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD. EU-Haushaltskommissar Oettinger taxiert den Mehrbetrag für Deutschland auf drei bis 3,5 Milliarden Euro jährlich. In den letzten Wochen vor dem Sondergipfel am Freitag ist Oettinger durch viele EU-Staaten gereist, um die Stimmung auszuloten. Bei seinem Besuch in Österreich machte ihm der nationalkonservative Bundeskanzler Sebastian Kurz freundlich, aber bestimmt klar, dass er nicht mehr zahlen wird. Oettingers Fazit in Wien: "Beim Geld gibt es Streit."

http://www.dw.com/de/eu-gipfel-deutschl ... a-42698576

Wenn es um das verteilen von Geld geht ist Deutschland dank CDU/SPD gleich dabei HIER HIER zu rufen, wie der Klassenstreber den keiner mag!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

Eiskalt hat geschrieben:(23 Feb 2018, 10:37)


http://www.dw.com/de/eu-gipfel-deutschl ... a-42698576

Wenn es um das verteilen von Geld geht ist Deutschland dank CDU/SPD gleich dabei HIER HIER zu rufen, wie der Klassenstreber den keiner mag!
Immer dieser Quatsch von "Nettoempfängern" und "Nettozahler". Beim lesen dieser beiden Wörter möchte ich nicht mehr weiterlesen.

Oftmals steht Luxemburg als "Nettoempfänger" da, obwohl es pro-kopf am meisten in die EU-Kasse zahlt.
Der Negativ-saldo rührt daher, dass die EU grosse Investitionen in Luxemburg getätigt hat (z.b. der EuGH) Das aber gleichzeitig 9/10 der Beschäftigten in diesen Institutionen keine Luxemburger sind und dass niemand dort Steuern an den Luxemburgischen Staat zahlt, wird dann einfach ignoriert.
Ich denke viele der Beschäftigten wohnen nicht mal in Luxemburg und verstopfen jeden morgen unsere Strassen beim Pendeln. :x

"Nettoempfänger pfff.-......" .... wobei ein nicht unerheblicher Teil der Infrastrukturkosten wir selbst zu tragen haben.....
Je nachdem wie man es rechnet, kommt man dann darauf dass Luxemburg der grösste Nettoempfänger ist oder der grösste Nettozahler... Ich habe beides schon gesehen. :D
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Kael
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kael »

Man könnte auch einfach die Kosten senken in dem Abgebaut wird. Es macht keinen Sinn den EU-Haushalt so groß zu halten wie bisher wenn ein großes Mitglied fehlt.
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Eiskalt
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Kael hat geschrieben:(23 Feb 2018, 11:50)

Man könnte auch einfach die Kosten senken in dem Abgebaut wird. Es macht keinen Sinn den EU-Haushalt so groß zu halten wie bisher wenn ein großes Mitglied fehlt.
So einfach nicht??
Und dann fragt man sich warum passiert das nicht?
Unwillen oder Idiotie?
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Eiskalt
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Vergangene Woche wurde der japanische Botschafter im Vereinigten Königreich zu den größten Bedrohungen des japanischen Handels befragt, nachdem er sich mit Premierministerin Theresa May getroffen hatte. Zu dem Anlass verdeutlichte Koji Tsuruoka die Warnung noch einmal: „Wenn sich der fortlaufende Betrieb japanischer Geschäfte im Vereinigten Königreich nicht rentiert, kann sich das kein privates Unternehmen mehr leisten“, zitiert ihn CNN. Und weiter: „So einfach ist das. Wir riskieren alle ziemlich viel, das sollten wir nicht vergessen.“

http://www.businessinsider.de/brexit-na ... don-2018-2
Hoffentlich ziehen die japanischen Unternehmen nach Europa um... :)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kael »

Natürlich ist das 'so einfach'.
Wenn man nicht genug Geld hat muss man man eben sparen und das tut man in dem man mal schaut elchet Posten in der EU Unsinn sind.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von tabernakel »

Eiskalt hat geschrieben:(23 Feb 2018, 12:34)
http://www.businessinsider.de/brexit-na ... don-2018-2
Hoffentlich ziehen die japanischen Unternehmen nach Europa um... :)
Geht doch allen ausländischen Unternehmen in den UK so, die Japaner sind nur so fair es den Briten offen zu sagen, auch weil sie dort ne Menge investiert haben und die Umzüge teuer würden. Geht der Brexit gut weil bilateral genug Ersatzmarkt an Land gezogen werden kann (wo soll der herkommen, Empire-Indien, Unequal-Treaty-China oder Trump-USA?), oder die EU und die UK finden eine Einigung zum freien oder wenigstens günstigen Marktzugang, dann ist für die Briten alles ok. Wenn nicht, dann zieht das Gros der ausländischen Unternehmen denke ich ganz schnell aus England weg in die Rest-EU, kann sich schließlich keiner die Verluste leisten die nun mal entstehen wenn ein Absatzmarkt plötzlich auf etwas mehr als ein Zehntel seiner vorherigen Größe schrumpft. Die Fixkosten und Prozesse der Unternehmen sind schließlich alle auf den größeren Markt ausgelegt, und für die UK alleine viel zu üppig. Und dann hätte Boris Johnson in der Tat Magie vollbracht: England hätte am Ende weder einen Kuchen gegessen noch einen im Inventar ...

Vielleicht geht die Rest-EU das Thema auch einfach nur falsch an. Statt von Vinegar und Salt zu reden sollte die EU Humor zeigen und wie die Briten gerade Hochglanz-Werbekampagnen für England schalten, um allen zu zeigen wie schön das Land da ist. Und die Zeit bis zum Brexit nutzen um die Englischkenntnisse der eigenen Bevölkerung zu polieren, denn die Sprache war sicherlich ein wichtigeres Kriterium für viele außereuropäische Firmen die sich in den UK niedergelassen hatten, und bald vielleicht ne neue Heimat suchen. Da lässt sich sicherlich für das ein- oder andere EU-Land der Verlust von 10% Binnenmarkt mehr als überkompensieren ... hatten wir da nicht vor allzu langer Zeit ne Diskussion um Englischgebrauch in der Gastro?
Zuletzt geändert von tabernakel am Fr 23. Feb 2018, 17:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

@ tabernakel:

Vielleicht sind etliche technisch ausgerichtete Unternehmen aber auch vor Jahrzehnten auf die Insel gezogen, weil die britische Regierung ihr produzierendes Gewerbe an die Wand fahren ließ, dann aber noch Fachpersonal verfügbar war, um auf die EU angepaßte Unternehmen dort auf zu bauen. Dann wären künftig Englischkenntnisse von Bedeutung, aber nicht unbedingt ein Ausschlußkriterium. Hauptsache, das Fachpersonal ist vorhanden, und wenigstens etwas tragfähige Infrastruktur (Schulen für die Kinder der Führungskräfte).

Ich meine auch: Wehe, wenn der britische Markt allein das Wohlergehen dieser ausländisch geführten Unternehmen bestimmt. Dann gibt es kein Halten mehr. Japanische Unternehmen hatten aber auch schon lange vor der Volksbefragung davor gewarnt. Haben wohl keinen Eindruck hinterlassen, diese "Japse". :(
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von tabernakel »

H2O hat geschrieben:(23 Feb 2018, 16:59)
Vielleicht sind etliche technisch ausgerichtete Unternehmen aber auch vor Jahrzehnten auf die Insel gezogen, weil die britische Regierung ihr produzierendes Gewerbe an die Wand fahren ließ, dann aber noch Fachpersonal verfügbar war, um auf die EU angepaßte Unternehmen dort auf zu bauen. Dann wären künftig Englischkenntnisse von Bedeutung, aber nicht unbedingt ein Ausschlußkriterium. Hauptsache, das Fachpersonal ist vorhanden, und wenigstens etwas tragfähige Infrastruktur (Schulen für die Kinder der Führungskräfte).
Also für die Technikbranche kann ich da was fundiertes beitragen, da sind ausgezeichnete Englischkenntnisse denke ich fast immer ein wichtiges Kriterium, neben anderen natürlich. Das liegt alleine schon daran dass Software-Designs und Code der von Leuten mit minderen Englischkenntnissen verfasst wird meist unwartbarer Schrott ist, Nichtenglische Kommentare sich mit auf Englisch basierten Programmiersprachen beissen, aktuelle Dokumentation und Fachliteratur auf Englisch ist, die englische Wikipedia unvergleichlich umfangreicher als die in anderen Sprachen ist, es für Fach-Wikis gar keine anderen Sprachen gibt, usw. Aber auch in vielen anderen Bereichen internationalen Handels und im Service ist die Sprache Englisch nun mal Lingua Franca, und damit immer eines der Kriterien. Kein Kriterium für Betriebsniederlassungen sind dagegen typischerweise Hochglanz-Werbevideos, dafür sind die Erbsenzähler in den Unternehmen viel zu seriös.
H2O hat geschrieben: Ich meine auch: Wehe, wenn der britische Markt allein das Wohlergehen dieser ausländisch geführten Unternehmen bestimmt. Dann gibt es kein Halten mehr. Japanische Unternehmen hatten aber auch schon lange vor der Volksbefragung davor gewarnt. Haben wohl keinen Eindruck hinterlassen, diese "Japse". :(
Denke allerdings das ist dem Brexit-Lager auch klar, irgendwie kann ich mir bis heute nicht vorstellen dass die so doof sind. Vielleicht ist der Plan B ja schlicht die Notbremse zu ziehen sobald klar wird dass sie weder nen Ersatzmarkt, noch nen günstigen EU-Zugang ohne Arbeitnehmerfreizügigkeit bekommen. Also vor Brexit der Brentry :)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

tabernakel hat geschrieben:(23 Feb 2018, 17:19)

Also für die Technikbranche kann ich da was fundiertes beitragen, da sind ausgezeichnete Englischkenntnisse denke ich fast immer ein wichtiges Kriterium, neben anderen natürlich. Das liegt alleine schon daran dass Software-Designs und Code der von Leuten mit minderen Englischkenntnissen verfasst wird meist unwartbarer Schrott ist, Nichtenglische Kommentare sich mit auf Englisch basierten Programmiersprachen beissen, aktuelle Dokumentation und Fachliteratur auf Englisch ist, die englische Wikipedia unvergleichlich umfangreicher als die in anderen Sprachen ist, es für Fach-Wikis gar keine anderen Sprachen gibt, usw. Aber auch in vielen anderen Bereichen internationalen Handels und im Service ist die Sprache Englisch nun mal Lingua Franca, und damit immer eines der Kriterien. Kein Kriterium für Betriebsniederlassungen sind dagegen typischerweise Hochglanz-Werbevideos, dafür sind die Erbsenzähler in den Unternehmen viel zu seriös.

Denke allerdings das ist dem Brexit-Lager auch klar, irgendwie kann ich mir bis heute nicht vorstellen dass die so doof sind. Vielleicht ist der Plan B ja schlicht die Notbremse zu ziehen sobald klar wird dass sie weder nen Ersatzmarkt, noch nen günstigen EU-Zugang ohne Arbeitnehmerfreizügigkeit bekommen. Also vor Brexit der Brentry :)
Die SW-Industrie ist ja nun hochbeweglich, wenn sie will. Ist schon richtig, daß gediegene Englischkenntnisse da ein Muß sind. Megatonnen werden nicht bewegt, wenn Gigabyte erzeugt und über die Leitung geschickt werden. Anders sieht das aber bei Lieferungen im Maschinenbau aus. Wenn da plötzlich Zollkontrollen den Fluß behindern plus zugehörige Kosten, dann kühlt die Liebe zur Heimat einer Weltsprache ganz schnell ab. Dann rechnet irgend jemand mit spitzem Bleistift nach, welche Kosten und Gewinne entstehen. Danach geht das dann ganz schnell: Machen wir wieder zu Hause für die EU, oder wir machen das nur in der EU weiter. Wegen der Kosten wird so etwas erst dann spruchreif, wenn der Schaden sichtbar wird, also nach dem BREXIT... wer weiß denn ganz sicher, ob das alles nur eine riesige Seifenblase werden sollte... Für den voreilig verursachten Schaden wird auch niemand Verantwortung tragen wollen. Ende 2020 wird Klarheit herrschen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

garfield336 hat geschrieben:(23 Feb 2018, 11:33)

Immer dieser Quatsch von "Nettoempfängern" und "Nettozahler". Beim lesen dieser beiden Wörter möchte ich nicht mehr weiterlesen.

Oftmals steht Luxemburg als "Nettoempfänger" da, obwohl es pro-kopf am meisten in die EU-Kasse zahlt.
Der Negativ-saldo rührt daher, dass die EU grosse Investitionen in Luxemburg getätigt hat (z.b. der EuGH) Das aber gleichzeitig 9/10 der Beschäftigten in diesen Institutionen keine Luxemburger sind und dass niemand dort Steuern an den Luxemburgischen Staat zahlt, wird dann einfach ignoriert.
Ich denke viele der Beschäftigten wohnen nicht mal in Luxemburg und verstopfen jeden morgen unsere Strassen beim Pendeln. :x

"Nettoempfänger pfff.-......" .... wobei ein nicht unerheblicher Teil der Infrastrukturkosten wir selbst zu tragen haben.....
Je nachdem wie man es rechnet, kommt man dann darauf dass Luxemburg der grösste Nettoempfänger ist oder der grösste Nettozahler... Ich habe beides schon gesehen. :D
Nettozahler-/empfänger ist halt so einfach und lässt sich wunderbar politisch nutzen.
Viel wichtiger wäre eine Art Berechnung, wie sehr ein Land von der Mitgliedschaft profitiert - oder eben nicht. Es gibt ja durchaus Bereiche, in denen es für Länder Nachteile gibt (Fischerei ist so ein Thema).
Aber der Brexit wird wahrscheinlich aufzeigen, was ein Land - und dessen Wirtschaft - gewinnt oder verliert.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Alpha Centauri »

tabernakel hat geschrieben:(23 Feb 2018, 16:15)

Geht doch allen ausländischen Unternehmen in den UK so, die Japaner sind nur so fair es den Briten offen zu sagen, auch weil sie dort ne Menge investiert haben und die Umzüge teuer würden. Geht der Brexit gut weil bilateral genug Ersatzmarkt an Land gezogen werden kann (wo soll der herkommen, Empire-Indien, Unequal-Treaty-China oder Trump-USA?), oder die EU und die UK finden eine Einigung zum freien oder wenigstens günstigen Marktzugang, dann ist für die Briten alles ok. Wenn nicht, dann zieht das Gros der ausländischen Unternehmen denke ich ganz schnell aus England weg in die Rest-EU, kann sich schließlich keiner die Verluste leisten die nun mal entstehen wenn ein Absatzmarkt plötzlich auf etwas mehr als ein Zehntel seiner vorherigen Größe schrumpft. Die Fixkosten und Prozesse der Unternehmen sind schließlich alle auf den größeren Markt ausgelegt, und für die UK alleine viel zu üppig. Und dann hätte Boris Johnson in der Tat Magie vollbracht: England hätte am Ende weder einen Kuchen gegessen noch einen im Inventar ...

Vielleicht geht die Rest-EU das Thema auch einfach nur falsch an. Statt von Vinegar und Salt zu reden sollte die EU Humor zeigen und wie die Briten gerade Hochglanz-Werbekampagnen für England schalten, um allen zu zeigen wie schön das Land da ist. Und die Zeit bis zum Brexit nutzen um die Englischkenntnisse der eigenen Bevölkerung zu polieren, denn die Sprache war sicherlich ein wichtigeres Kriterium für viele außereuropäische Firmen die sich in den UK niedergelassen hatten, und bald vielleicht ne neue Heimat suchen. Da lässt sich sicherlich für das ein- oder andere EU-Land der Verlust von 10% Binnenmarkt mehr als überkompensieren ... hatten wir da nicht vor allzu langer Zeit ne Diskussion um Englischgebrauch in der Gastro?

In der Gastro ist Französisch aber verbreiteterer und Französisch klingt auch besser als Englisch
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Alpha Centauri hat geschrieben:(24 Feb 2018, 12:27)

In der Gastro ist Französisch aber verbreiteterer und Französisch klingt auch besser als Englisch
Das füllt natürlich die Mägen der Gourmets... bon appétit! Aber ansonsten kommt man mit Englisch weiter... halt, in der Musik ist es Italienisch... molto con brio!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Alpha Centauri hat geschrieben:(24 Feb 2018, 12:27)

In der Gastro ist Französisch aber verbreiteterer und Französisch klingt auch besser als Englisch
Das stimmt aber nicht.
In grossen Hotels, besonders im Tourismus, ist es Englisch. Mit Französisch kommt man da nicht weit. Und wenn Du Dir die dort gebräuchlichen Titel ansiehst, die sind auch alle Englisch, auch wenn man sieht, dass einiges noch aus dem Französischen kommt.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Alpha Centauri »

Falsch Französisch, in Kunst und Kultur Italienisch,Italien ist ja das Kunstland schlechthin in Europa.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

Misterfritz hat geschrieben:(24 Feb 2018, 11:19)

Nettozahler-/empfänger ist halt so einfach und lässt sich wunderbar politisch nutzen.
Viel wichtiger wäre eine Art Berechnung, wie sehr ein Land von der Mitgliedschaft profitiert - oder eben nicht. Es gibt ja durchaus Bereiche, in denen es für Länder Nachteile gibt (Fischerei ist so ein Thema).
Aber der Brexit wird wahrscheinlich aufzeigen, was ein Land - und dessen Wirtschaft - gewinnt oder verliert.
Das ist so ein schwammiger Begriff. Es haenkt viel davon wie man das rechnet.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Misterfritz hat geschrieben:(24 Feb 2018, 13:53)

Das stimmt aber nicht.
In grossen Hotels, besonders im Tourismus, ist es Englisch. Mit Französisch kommt man da nicht weit. Und wenn Du Dir die dort gebräuchlichen Titel ansiehst, die sind auch alle Englisch, auch wenn man sieht, dass einiges noch aus dem Französischen kommt.
Mal sehen wie lange Englisch nach dem BREXIT noch als Amtssprache der EU bleibt. Notwendigkeit gibt es jedenfalls keine da Irisch und Maltesisch offizielle Amtssprachen der EU und Hauptamtssprachen in den beiden betroffenen Ländern sind. Die Franzosen werden da sicher fleißig mit anschieben damit Englisch als EU-Amtssprache verschwindet.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Orbiter1 hat geschrieben:(24 Feb 2018, 16:19)

Mal sehen wie lange Englisch nach dem BREXIT noch als Amtssprache der EU bleibt. Notwendigkeit gibt es jedenfalls keine da Irisch und Maltesisch offizielle Amtssprachen der EU und Hauptamtssprachen in den beiden betroffenen Ländern sind. Die Franzosen werden da sicher fleißig mit anschieben damit Englisch als EU-Amtssprache verschwindet.
Da sehe ich voller Interesse die perfekten Franzosen in Skandinavien, dem Baltikum, bis knapp vor Rumänien... und dann gleich weiter über Bulgarien, Griechenland, restlicher Balkan. Der Zug ist abgefahren, und noch nicht einmal die roten Heckleuchten sind noch zu sehen. Da muß man wohl
mit beiden Beinen fest auf dem Boden der Tatsachen bleiben. In der EU der Gründungszeit hätten Sie Recht behalten.

Das könnte sich wieder drehen, wenn die EU zurück gebaut werden würde auf ihre Ursprünge. Aber auch daran glaube ich nicht (mehr).
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(24 Feb 2018, 15:50)

Das ist so ein schwammiger Begriff. Es haenkt viel davon wie man das rechnet.
Das sehe ich auch so; aber unter dem Strich werden die Briten ja wohl herausfinden, was sie sich mit dem BREXIT eingebrockt haben. Dann werden die einen sagen: "Das hat gar nichts mit dem BREXIT zu tun!" und die anderen: "Das hat nur mit dem BREXIT zu tun!"... und wenn es sich um die mittleren Tagestemperaturen dreht. ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Alpha Centauri »

Einfach Englisch durch Französisch oder Spanisch ersetzen, Englisch ist sowieso hässlich.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Alpha Centauri hat geschrieben:(24 Feb 2018, 18:41)

Einfach Englisch durch Französisch oder Spanisch ersetzen, Englisch ist sowieso hässlich.
Das ist ja mal ein klasse "Argument".
Ausserdem stelle ich mir die Frage, wer soll Englisch durch Französisch oder Spanisch ersetzen?
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(24 Feb 2018, 19:59)

Das ist ja mal ein klasse "Argument".
Ausserdem stelle ich mir die Frage, wer soll Englisch durch Französisch oder Spanisch ersetzen?
Klare Sache: Die Schotten. :cool:

Na ja, die EU hat beim EU-Eintritt der Briten Englisch als eine der zugelassenen Sprachen anerkannt. Die Iren hatten dann sehr "raffiniert" ihre gälische Minderheitssprache als EU-Sprache durchgesetzt. Mit dem Ausstieg der Briten entfällt also Englisch ganz formal als zugelassene EU-Sprache.

Nur nützt unseren "Britenverstehern" diese Feinheit gar nichts, weil Englisch derzeit die einzige Weltsprache ist, die in sämtlichen wirtschaftlich aktiven Teilen der Welt und auch innerhalb der EU halbwegs sicher beherrscht wird. Wir werden also den ein wenig seltsamen Zustand erleben, daß Englisch als Verkehrssprache in der EU erhalten bleibt, trotz des Ausstiegs der Briten aus der EU. Die Iren können sich also zurücklehnen und sie müssen nicht zu Kreuze kriechen, daß künftig das Gälische durch Englisch ersetzt werden soll.

In der Sache könnte erst dann eine Änderung eintreten, wenn die EU der 27 auseinander fliegt in einen Kern um Deutschland und Frankreich herum, ohne eine nennenswerte Anzahl von Partnern, die Englisch praktisch gesetzt haben. Dieser Kern könnte die 6 Gründungsstaaten, die Iberer und vielleicht Österreich umfassen. Dann wäre Vorrang für Französisch vorstellbar. In dem Augenblick, in dem die Skandinavier, Balten, Polen und Balkanländer dazu kämen, wäre Englisch wieder auf der Tagesordnung.

Das Thema ist derzeit weitestgehend erledigt, meine ich.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Brainiac »

Englisch ist ganz entscheidend für die, die eine stärkere Integration Europas via EU befürworten. Mit oder ohne GB.

Das größte Integrationshindernis ist die Sprache. Wir brauchen eine gemeinsame, und die kann nur Englisch sein, nicht Französisch. Napoleon is dead.
History doesn't repeat itself, but it often rhymes (Twain). Unfortunately, we can't predict the rhyme.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Brainiac hat geschrieben:(24 Feb 2018, 21:17)

Englisch ist ganz entscheidend für die, die eine stärkere Integration Europas via EU befürworten. Mit oder ohne GB.

Das größte Integrationshindernis ist die Sprache. Wir brauchen eine gemeinsame, und die kann nur Englisch sein, nicht Französisch. Napoleon is dead.
Ganz so entschieden bin ich da wirklich nicht. Ich richte mich seelisch auf ein Ende der EU der 27 ein. Dann sind wir vielleicht wieder nur noch zu sechst: BENELUX, F, I, D, die mehr Europa wollen, während die unabhängigen Nationalstaaten andere Wege gehen könnten. Unwahrscheinlich, aber denkbar. Dann, und nur dann, wäre Englisch in der EU nicht so besonders nützlich.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

Alpha Centauri hat geschrieben:(24 Feb 2018, 18:41)

Einfach Englisch durch Französisch oder Spanisch ersetzen, Englisch ist sowieso hässlich.
sicher nicht durch französisch.

ich habe mal eine analyse gelesen über verträge. da zeigte sich daß heimsprecher in verträgen manchmal solche subtilitäten eingebaut hatten, daß sie sehr oft recht bekamen. und die franzosen sind schlaue diplomaten.
dann lieber deutsch. auch da kann man gemeinheiten einbauen. die sind aber viel leichter zu entdecken.

daneben. ihr bekommt eine verifizierte übersetzung. in zweifelsfällen gilt aber das originelle dokument, also französisch oder spanisch.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Brainiac »

H2O hat geschrieben:(24 Feb 2018, 21:34)

Ganz so entschieden bin ich da wirklich nicht. Ich richte mich seelisch auf ein Ende der EU der 27 ein. Dann sind wir vielleicht wieder nur noch zu sechst: BENELUX, F, I, D, die mehr Europa wollen, während die unabhängigen Nationalstaaten andere Wege gehen könnten. Unwahrscheinlich, aber denkbar. Dann, und nur dann, wäre Englisch in der EU nicht so besonders nützlich.
Doch. :)

Englisch ist die Zukunft. Welche Sprache ist nochmal in der IT, im Internet und im Wirtschaftsleben massgeblich? Und wo spielt Französisch ausserhalb Frankreichs eine Rolle, ausser in veralteten Institutionen (und in einigen weiteren Staaten, überwiegend ausserhalb Europas)? Also.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Brainiac hat geschrieben:(24 Feb 2018, 21:42)

Doch. :)

Englisch ist die Zukunft. Welche Sprache ist nochmal in der IT, im Internet und im Wirtschaftsleben massgeblich? Und wo spielt Französisch ausserhalb Frankreichs noch eine Rolle, ausser in veralteten Institutionen (und in einigen Staaten ausserhalb Europas)? Also.
Innerhalb einer EU der 6 Partner sehe ich das nicht so verkniffen, wenn wir an die interne Umgangssprache denken. Englisch wird dann eben die Handelssprache nach außen, und IT ist ein Spezialgebiet. Ich denke jetzt ganz einfach einmal als Franzose, Luxemburger oder Belgier. Sehr unwahrscheinlich das Ganze, aber nicht ganz ausgeschlossen.

Machen wir Nomen Nescio zum Schiedsrichter. Ich verhalte mich neutral...- :D

Das habt Ihr Angelsachsen jetzt von Eurem BREXIT! :p
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

H2O hat geschrieben:(24 Feb 2018, 22:02)

Machen wir Nomen Nescio zum Schiedsrichter. Ich verhalte mich neutral...- :D

Das habt Ihr Angelsachsen jetzt von Eurem BREXIT! :p
feigling :p

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Brainiac »

H2O hat geschrieben:(24 Feb 2018, 22:02)

Innerhalb einer EU der 6 Partner sehe ich das nicht so verkniffen, wenn wir an die interne Umgangssprache denken. Englisch wird dann eben die Handelssprache nach außen, und IT ist ein Spezialgebiet. Ich denke jetzt ganz einfach einmal als Franzose, Luxemburger oder Belgier. Sehr unwahrscheinlich das Ganze, aber nicht ganz ausgeschlossen.
Doch, ich halte das tatsächlich für ausgeschlossen. Zu dem von mir Gesagten kommt hinzu, dass es uns ja auch noch gibt. Und die 80 Mio Deutschen werden nicht plötzlich alle Französisch lernen, ausserdem hätte das etwas von Unterordnung ggü. Frankreich. Englisch ist die natürliche, neutrale Lösung.

Ich habe in mehreren Projekten mit diversen europäischen Partnern, teilweise mit starker französischsprachiger Beteiligung, mitgewirkt, in einem Fall führend. In allen diesen Projekten wurde ausschließlich Englisch gesprochen (und geschrieben), etwas anderes wäre undenkbar gewesen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Alpha Centauri »

Brainiac hat geschrieben:(24 Feb 2018, 21:17)

Englisch ist ganz entscheidend für die, die eine stärkere Integration Europas via EU befürworten. Mit oder ohne GB.

Das größte Integrationshindernis ist die Sprache. Wir brauchen eine gemeinsame, und die kann nur Englisch sein, nicht Französisch. Napoleon is dead.
Richtig,eine gemeinsame Sprache braucht es nur eben nicht Englisch,sondern von mir Spanisch oder Italienisch, ich mag Englisch nicht.

Fuck the Britan
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Brainiac »

Alpha Centauri hat geschrieben:(24 Feb 2018, 23:30)

Richtig,eine gemeinsame Sprache braucht es nur eben nicht Englisch,sondern von mir Spanisch oder Italienisch, ich mag Englisch nicht.

Fuck the Britan
Ach so. Ja, dann geht Englisch natürlich nicht, was soll man machen. :|
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von tabernakel »

H2O hat geschrieben:(24 Feb 2018, 17:06) Da sehe ich voller Interesse die perfekten Franzosen in Skandinavien, dem Baltikum, bis knapp vor Rumänien... und dann gleich weiter über Bulgarien, Griechenland, restlicher Balkan. Der Zug ist abgefahren, und noch nicht einmal die roten Heckleuchten sind noch zu sehen. Da muß man wohl mit beiden Beinen fest auf dem Boden der Tatsachen bleiben. In der EU der Gründungszeit hätten Sie Recht behalten. Das könnte sich wieder drehen, wenn die EU zurück gebaut werden würde auf ihre Ursprünge. Aber auch daran glaube ich nicht (mehr).
Sehe ich absolut genauso, die Tatsache dass Englisch Lingua Franca der Welt ist wird wohl für Jahrhunderte unumkehrbar, und vielleicht sogar die langfristigste Konsequenz der Nachkriegsgeschichte sein. Die Franzosen haben nun wirklich alles versucht dagegen anzuschwimmen, inklusive Radio-Vorgaben wieviel Material Französisch zu sein habe, oder die Einführung einer Programmiersprache mit franszösischen Kommandos, oder (als wenigstens halbwegs erfolgreiche Maßnahme) die Einführung eines französischen Countdowns bei Ariane-Raketenstarts. Am Ende aber gab und gibt es auf der Welt einen Bedarf nach einer Sprache in der sich alle austauschen können, und die wurde Englisch.

Und jetzt wo so viele Nationen so massiven Aufwand spendiert haben ihrer Bevölkerung die Sprache so beizubringen dass diese sie nicht nur stottern, sondern sie auch halbwegs akzentfrei und kreativ verwenden können, und es sich zudem noch für jeden Einzelnen lohnt weil es direkten Zugriff auf so viele Medien in der ganzen Welt bietet ohne auf Übersetzungen angewiesen zu sein, da findet sich sicherlich keine Mehrheit mehr überhaupt zu diskutieren das noch zu ändern. Ein EU-Austritt Englands ändert daran genau garnichts. Und auch keine Mühlenberg-Legende (nach der Deutsch fast mal US-Amtssprache geworden wäre) - die ist genau das, eine Legende ohne Faktenbasis. In seinem Sinne: The faster our kids learn english, the better it will be.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Brainiac hat geschrieben:(24 Feb 2018, 22:43)

Doch, ich halte das tatsächlich für ausgeschlossen. Zu dem von mir Gesagten kommt hinzu, dass es uns ja auch noch gibt. Und die 80 Mio Deutschen werden nicht plötzlich alle Französisch lernen, ausserdem hätte das etwas von Unterordnung ggü. Frankreich. Englisch ist die natürliche, neutrale Lösung.

Ich habe in mehreren Projekten mit diversen europäischen Partnern, teilweise mit starker französischsprachiger Beteiligung, mitgewirkt, in einem Fall führend. In allen diesen Projekten wurde ausschließlich Englisch gesprochen (und geschrieben), etwas anderes wäre undenkbar gewesen.
Na ja, ob wir uns nun den Angelsachsen unterwerfen oder den Franzosen... unterwerfen ist immer schööön: Dann kann man wenigstens jemanden für eigenes Versagen anklagen! An Englisch als Verständigungsgrundlage führt natürlich kein Weg vorbei; aber es war doch einmal gut, hier allen Freunden und Gegnern dieser plattdeutschen Mundart tüchtig auf die Nerven zu gehen. :D Liberté, égalité. fraternité! Vive l'amitié franco-allemande! Diese lateinische Mundart hat doch auch etwas!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Alpha Centauri »

tabernakel hat geschrieben:(25 Feb 2018, 02:13)

Sehe ich absolut genauso, die Tatsache dass Englisch Lingua Franca der Welt ist wird wohl für Jahrhunderte unumkehrbar, und vielleicht sogar die langfristigste Konsequenz der Nachkriegsgeschichte sein. Die Franzosen haben nun wirklich alles versucht dagegen anzuschwimmen, inklusive Radio-Vorgaben wieviel Material Französisch zu sein habe, oder die Einführung einer Programmiersprache mit franszösischen Kommandos, oder (als wenigstens halbwegs erfolgreiche Maßnahme) die Einführung eines französischen Countdowns bei Ariane-Raketenstarts. Am Ende aber gab und gibt es auf der Welt einen Bedarf nach einer Sprache in der sich alle austauschen können, und die wurde Englisch.

Und jetzt wo so viele Nationen so massiven Aufwand spendiert haben ihrer Bevölkerung die Sprache so beizubringen dass diese sie nicht nur stottern, sondern sie auch halbwegs akzentfrei und kreativ verwenden können, und es sich zudem noch für jeden Einzelnen lohnt weil es direkten Zugriff auf so viele Medien in der ganzen Welt bietet ohne auf Übersetzungen angewiesen zu sein, da findet sich sicherlich keine Mehrheit mehr überhaupt zu diskutieren das noch zu ändern. Ein EU-Austritt Englands ändert daran genau garnichts. Und auch keine Mühlenberg-Legende (nach der Deutsch fast mal US-Amtssprache geworden wäre) - die ist genau das, eine Legende ohne Faktenbasis. In seinem Sinne: The faster our kids learn english, the better it will be.
Falsch, Chinesisch soll dir Sprache der Zukunft sein. Von mir aus gerne Französisch oder Spanisch,

Englisch auf keinen Fall
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Alpha Centauri hat geschrieben:(25 Feb 2018, 10:32)

Falsch, Chinesisch soll dir Sprache der Zukunft sein. Von mir aus gerne Französisch oder Spanisch,

Englisch auf keinen Fall
Das mag Deiner persönlichen Vorliebe entsprechen, hat aber mit der Realität nichts zu tun.
Ausserdem ist das hier nicht wirklich Thema.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Alpha Centauri »

Misterfritz hat geschrieben:(25 Feb 2018, 10:39)

Das mag Deiner persönlichen Vorliebe entsprechen, hat aber mit der Realität nichts zu tun.
Ausserdem ist das hier nicht wirklich Thema.
Ingles e una mierda idioma.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Alpha Centauri hat geschrieben:(25 Feb 2018, 12:27)

Ingles e una mierda idioma.
Was soll das für eine Sprache sein?
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(25 Feb 2018, 13:21)

Was soll das für eine Sprache sein?
bestimmt eine zotige. :eek:
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

Das britische Parlament könnte schon bald May stürzen. Es gibt einige Tory Rebellen die eine Abstimmung im Parlament wollen, für ein Gesetz zum Verbleib in einer Zollunion mit der EU. Labour mit Corbyn hat sich klar positionniert und will für den Entwurf stimmen.... :D

Wenn das wirklich so kommt, dann hat May das nächste Problem ....

Und die EU darf aufatmen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nein, Zollunion mit der EU kann nicht bedeuten, daß GB damit die Teilnahme am Binnenmarkt zum Nulltarif gewährt wird. Die Türkei bekommt dafür sogar noch Zuschüsse, um sich auf die Mitgliedschaft in der EU vor zu bereiten. Wenn man sich das Verhalten der Türkei auf der Zunge zergehen läßt, könnte man schon etwas ärgerlich werden. Paßt aber wohl nicht so recht für einen BREXIT...

Wir haben ein Freihandelsabkommen mit Kanada; man kann den Briten anbieten, diesem Abkommen bei zu treten, wenn die Kanadier dem zustimmen. Die Vereinbarungen sollten den Briten ja noch aus den CETA-Verhandlungen vertraut sein. Oder es gibt das Modell Norwegen mit allen Verpflichtungen der EU; Beitragszahlungen und Gewährung der Grundfreiheiten in der EU..

Aber immerhin, jetzt gibt es also eine Vorstellung davon, was sich die Briten wünschen. Über das politische Schicksal der Premierministerin mache ich mir in dem Zusammenhang die geringsten Sorgen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

H2O hat geschrieben:(26 Feb 2018, 15:50)

Nein, Zollunion mit der EU kann nicht bedeuten, daß GB damit die Teilnahme am Binnenmarkt zum Nulltarif gewährt wird. Die Türkei bekommt dafür sogar noch Zuschüsse, um sich auf die Mitgliedschaft in der EU vor zu bereiten. Wenn man sich das Verhalten der Türkei auf der Zunge zergehen läßt, könnte man schon etwas ärgerlich werden. Paßt aber wohl nicht so recht für einen BREXIT...

Wir haben ein Freihandelsabkommen mit Kanada; man kann den Briten anbieten, diesem Abkommen bei zu treten, wenn die Kanadier dem zustimmen. Die Vereinbarungen sollten den Briten ja noch aus den CETA-Verhandlungen vertraut sein. Oder es gibt das Modell Norwegen mit allen Verpflichtungen der EU; Beitragszahlungen und Gewährung der Grundfreiheiten in der EU..

Aber immerhin, jetzt gibt es also eine Vorstellung davon, was sich die Briten wünschen. Über das politische Schicksal der Premierministerin mache ich mir in dem Zusammenhang die geringsten Sorgen.
Ceta ist ein billaterales Abkommen.
Man könnte nur ein zweites CETA beschliessen, zwischen UK und EU.... einen Beitritt zu CETA ist nicht möglich soweit ich weis,
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(26 Feb 2018, 16:03)

Ceta ist ein billaterales Abkommen.
Man könnte nur ein zweites CETA beschliessen, zwischen UK und EU.... einen Beitritt zu CETA ist nicht möglich soweit ich weis,
Das stimmt schon. Aber vielleicht machen EU und Kanada für die Briten eine Ausnahme, und alles ist gut. Ich fände eine solche Regelung unter gleichberechtigten Partnern nur fair.

Oder sehen Sie aus der Sicht der EU einen Sinn darin, unsere engeren Partner (Norwegen, Schweiz) zu belasten und den Briten ohne deren Lasten deren Vorteile zu gewähren? Kämen mir die Briten mit solchen Vorstellungen, wären Vertragsgespräche nach der Begrüßung schon beendet.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Alpha Centauri »

H2O hat geschrieben:(26 Feb 2018, 16:09)

Das stimmt schon. Aber vielleicht machen EU und Kanada für die Briten eine Ausnahme, und alles ist gut. Ich fände eine solche Regelung unter gleichberechtigten Partnern nur fair.

Oder sehen Sie aus der Sicht der EU einen Sinn darin, unsere engeren Partner (Norwegen, Schweiz) zu belasten und den Briten ohne deren Lasten deren Vorteile zu gewähren? Kämen mir die Briten mit solchen Vorstellungen, wären Vertragsgespräche nach der Begrüßung schon beendet.

Die Briten hatten auch als noch Mitglied der EU waren Sonderrechte und Extrawürste doch selbst dass hat ihren nationalistisch egoistischen Gierschlund nicht sättigen können.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Alpha Centauri hat geschrieben:(26 Feb 2018, 18:40)

Die Briten hatten auch als noch Mitglied der EU waren Sonderrechte und Extrawürste doch selbst dass hat ihren nationalistisch egoistischen Gierschlund nicht sättigen können.
Die EU hat schon noch die Möglichkeit, ihr unangenehme Verträge nicht zu schließen. Dann gelten die Handelsregeln der WTO.

Daß die Briten sich ein handfestes irisches Problem schaffen, das wird ihnen wohl dann bewußt, wenn es an der Grenze zu Nordirland richtig Ärger gibt. Das sogenannte "Karfreitags-Abkommen" war erst durch die Zugehörigkeit des UK und Irlands zur EU möglich.

Man kann sich vorstellen, daß die Briten versuchen werden, in der EU Uneinigkeit zu erzeugen, was ihre Interessen und Interessen einzelner EU-Partner betrifft. Bislang wollte aber kein EU-Mitglied darauf anbeißen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

H2O hat geschrieben:(26 Feb 2018, 16:09)

Das stimmt schon. Aber vielleicht machen EU und Kanada für die Briten eine Ausnahme, und alles ist gut. Ich fände eine solche Regelung unter gleichberechtigten Partnern nur fair.

Oder sehen Sie aus der Sicht der EU einen Sinn darin, unsere engeren Partner (Norwegen, Schweiz) zu belasten und den Briten ohne deren Lasten deren Vorteile zu gewähren? Kämen mir die Briten mit solchen Vorstellungen, wären Vertragsgespräche nach der Begrüßung schon beendet.
ich bin ein Europäer durch und durch und begrüsse alles was Europa stärkt :)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(26 Feb 2018, 19:46)

ich bin ein Europäer durch und durch und begrüsse alles was Europa stärkt :)
Mich wundert ohnehin, daß es in Europa Leute gibt, die nach den Erfahrungen aus 2 Weltkriegen
nicht die Lehre ziehen, daß Schluß sein muß mit Nationalstaaten und ihren gegensätzlichen Interessen. Die Briten sehen das offenbar mit geringer Mehrheit anders. Na, denn!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(26 Feb 2018, 19:58)

Mich wundert ohnehin, daß es in Europa Leute gibt, die nach den Erfahrungen aus 2 Weltkriegen
nicht die Lehre ziehen, daß Schluß sein muß mit Nationalstaaten und ihren gegensätzlichen Interessen. Die Briten sehen das offenbar mit geringer Mehrheit anders. Na, denn!
Diesen Trend gibt es ja leider nicht nur in UK, sondern auch anderswo.
Ich schätze, es liegt auch daran, dass die meisten Menschen in diesen Ländern weder Krieg noch Nachkriegszeit miterlebt haben und ihnen diese Erfahrungen schlicht fehlen.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

Misterfritz hat geschrieben:(26 Feb 2018, 20:07)

Diesen Trend gibt es ja leider nicht nur in UK, sondern auch anderswo.
Ich schätze, es liegt auch daran, dass die meisten Menschen in diesen Ländern weder Krieg noch Nachkriegszeit miterlebt haben und ihnen diese Erfahrungen schlicht fehlen.
In den Grenzgebieten von F und D haben die Leute viele Kriege mitgemacht und man lebte meistens zwischen den Fronten.
Allerdings verblast die Erinnerung an diese furchtbaren Zeiten so langsam.

In meinem Wohnort verlief mitten durch die Frontgrenze während der Ardennenoffensive. Ein Gedenktafel mit dem Namen von gefallenen Soldaten und eine Gravur zu ehren vin General Patton ist das einzige was daran erinnert.
Zeitzeugen machen sich mittlerweile rar.
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