EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

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imp
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von imp »

Die Kommentare im Ausland schaden nichts. Sie sind ja auch mehr für uns als für die Brietn geschrieben.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(14 Nov 2017, 09:45)

ha, die britische MdP werden vorläufig kaum ruhe genießen. 12.000 EU-regelungen müssen in britische regelungen umgesetzt werden. dazu dürfen parlamentarier auch mit eigenen ideen kommen. minister davis hat gesagt, daß sie über alles reden können, dürfen und abstimmen.

mancher findet das aber eine giftpille. denn die chance ist nicht klein daß es so ein harter brexit wird. denn die EU muß wieder akzeptieren daß GB bestimmte regeln einführt die gegen EU-regeln sind und nicht akzeptabel für die EU. unehrliche konkurrenz z.b.
Gut, in Einzelfällen wird man einigen EU-Regeln zu Leibe rücken. Aber die verkündete Strategie ist am Ende doch, die EU-Regeln kurzerhand zu britischen Regeln zu erklären und sie ein zu frieren für den Fall, daß die EU die eingefrorenen Regeln weiter entwickeln sollte. Auf diese Weise hält sich die Mühe der britischen Juristen doch vorläufig in engen Grenzen. Sogar ein kurzfristiger EXIT vom BREXIT wird auf diese Weise weniger anstrengend.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(14 Nov 2017, 19:58)

Die Kommentare im Ausland schaden nichts. Sie sind ja auch mehr für uns als für die Brietn geschrieben.
Nun ja, was japanische Investoren sehr öffentlich in britischen Blättern mit zu teilen hatten, das ließ an Deutlichkeit keine Wünsche offen. Bewirkt haben diese Warnungen gar nichts. Japanische Investitionen wurden entwertet, weil sie zu großen Teilen mit Blick auf den EU-Binnenmarkt freigegeben wurden. Nun suchen Japaner nach Lösungen, wie sie weiter ihren Zugang zum EU-Binnenmarkt organisieren können.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(14 Nov 2017, 20:06)

Nun ja, was japanische Investoren sehr öffentlich in britischen Blättern mit zu teilen hatten, das ließ an Deutlichkeit keine Wünsche offen. Bewirkt haben diese Warnungen gar nichts. Japanische Investitionen wurden entwertet, weil sie zu großen Teilen mit Blick auf den EU-Binnenmarkt freigegeben wurden. Nun suchen Japaner nach Lösungen, wie sie weiter ihren Zugang zum EU-Binnenmarkt organisieren können.
Die Japaner werden, wenn sie wie gewohnt, am Binnenmarkt teilnehmen wollen, umziehen müssen oder zumindest neue Werke in Europa hinstellen müssen.
Und da die britische Regierung im Moment dabei ist, sich selbst zu zerlegen, statt sich auf die Verhandlungen zu konzentrieren, wird das dringender denn je.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(14 Nov 2017, 20:25)

Die Japaner werden, wenn sie wie gewohnt, am Binnenmarkt teilnehmen wollen, umziehen müssen oder zumindest neue Werke in Europa hinstellen müssen.
Und da die britische Regierung im Moment dabei ist, sich selbst zu zerlegen, statt sich auf die Verhandlungen zu konzentrieren, wird das dringender denn je.
Nach meinem Verständnis haben die Japaner in den Industrieruinen des UK Fachleute finden können, mit denen ein neuer Anfang möglich war. Was jetzt droht, das ist der zweite und vielleicht entscheidende Abbruch des industriellen Kerns. Der ist ja nicht im UK allein aufrecht zu erhalten.

Ich vermute, daß in wenigen Jahren zahlreiche "britische" Polen, Rumänen, Bulgaren und... Briten in der EU industrielle Beschäftigung suchen werden. Für EU-Bürger ein einfacher Weg; für Briten dann etwas schwieriger.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(14 Nov 2017, 20:55)

Nach meinem Verständnis haben die Japaner in den Industrieruinen des UK Fachleute finden können, mit denen ein neuer Anfang möglich war. Was jetzt droht, das ist der zweite und vielleicht entscheidende Abbruch des industriellen Kerns. Der ist ja nicht im UK allein aufrecht zu erhalten.

Ich vermute, daß in wenigen Jahren zahlreiche "britische" Polen, Rumänen, Bulgaren und... Briten in der EU industrielle Beschäftigung suchen werden. Für EU-Bürger ein einfacher Weg; für Briten dann etwas schwieriger.
Ja, das wird sicherlich eine Konkurrenz zu den Ost- und Süd-Ost-Europäern, die sich die Briten so sicherlich nicht vorgestellt haben. Wobei mir wirklich schleierhaft ist, was sich die Briten wirklich vorgestellt haben, was auch nur andeutungsweise realistisch wäre.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

H2O hat geschrieben:(14 Nov 2017, 20:55)

Ich vermute, daß in wenigen Jahren zahlreiche "britische" Polen, Rumänen, Bulgaren und... Briten in der EU industrielle Beschäftigung suchen werden. Für EU-Bürger ein einfacher Weg; für Briten dann etwas schwieriger.
ich hatte vor ± 10 jahren englische (nun ja, wales) nachbarn. er war mahler und in GB arbeitslos. bei uns bekam er ohne viel probleme eine stelle. später gingen sie zurück, weil die tochter, die mit ihrem gatte auch in NL gekommen war, ein kind erwartete.
durch sie weiß ich daß viel mehr briten auf dem kontinent arbeiteten. mit was glück/pech kommen jetzt noch viel mehr und wird GB merken daß sie die besten leute weggejagt haben.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Ein Artikel in SPON Plus zeigt, dass es in GB etwas verwirrend zugeht. Anscheinend rüsten sich die Brexit-Gegner zum Kampf.
Brexit ist Brexit? Die Premierministerin ist so schwach, die Verhandlungen sind so kompliziert, dass der Austritt nun leise infrage gestellt wird. Sogar bei den Konservativen.
Die Kö­nig­li­che Ge­sell­schaft für Vo­gel­schutz in Bed­fordshire ist eine sehr bri­ti­sche In­sti­tu­ti­on. Seit 128 Jah­ren küm­mert sie sich mit Hin­ga­be um be­droh­te Ar­ten wie die Drei­ze­hen­mö­we, den Hau­ben­tau­cher oder den Wald­laub­sän­ger. Nun soll die über eine Mil­li­on Mit­glie­der zäh­len­de Or­ga­ni­sa­ti­on auch noch den Brex­it stop­pen.
Die In­itia­ti­ve geht auf Nick Clegg zu­rück, einst Vi­ze­pre­mier, Chef der Li­be­ra­len und ei­ner der pro­mi­nen­tes­ten Pro-Eu­ro­pä­er im Kö­nig­reich. Der 50-Jäh­ri­ge hat ge­ra­de eine 140-sei­ti­ge An­lei­tung zum zi­vi­len Un­ge­hor­sam ver­öf­fent­licht. „How To Stop Brex­it“ heißt das Werk, und Cleggs Ant­wort ist ei­gent­lich ganz ein­fach: Wer den Brex­it noch ver­hin­dern wol­le, sol­le ei­ner gro­ßen Or­ga­ni­sa­ti­on bei­tre­ten und den an­de­ren Mit­glie­dern ein­bläu­en, dass am Ho­ri­zont ge­ra­de eine men­schen­ge­mach­te Ka­ta­stro­phe für Groß­bri­tan­ni­en her­auf­zieht. Vo­gel­schüt­zer, Land­schafts­pfle­ger, ka­ri­ta­ti­ve Grup­pen, so Clegg, sei­en „eine ge­brauchs­fer­ti­ge Ar­mee“, die es zu nut­zen gel­te.
[....]
Der Brex­it sei zu be­deu­tend, um ihn ei­ner kon­ser­va­ti­ven Par­tei zu über­las­sen, die zu­neh­mend im Cha­os ver­sin­ke, sagt er. Und schon gar nicht dür­fe man Bo­ris John­son an die Macht las­sen. Der am­tie­ren­de Au­ßen­mi­nis­ter hat sich da­für aus­ge­spro­chen, die EU ohne je­den Deal zu ver­las­sen, soll­ten die an­de­ren Eu­ro­pä­er nicht end­lich ein­len­ken. Was für Groß­bri­tan­ni­en ein De­sas­ter wäre.
„John­sons Ego ist so un­er­sätt­lich, dass er den Wa­gen lie­ber ge­gen die Wand fährt, als ir­gend­wel­che Kom­pro­mis­se ein­zu­ge­hen“, sagt Clegg. Des­halb sei es so wich­tig, den Bri­ten klar­zu­ma­chen, dass der Brex­it noch zu stop­pen sei.
[....]
Um­fra­gen in Groß­bri­tan­ni­en er­ge­ben in die­sen Ta­gen ein chao­ti­sches Bild. Ei­ner­seits ist eine wach­sen­de Zahl der Men­schen un­zu­frie­den da­mit, wie ihre Re­gie­rung die Brex­it-Auf­ga­be be­wäl­tigt be­zie­hungs­wei­se nicht be­wäl­tigt. An­de­rer­seits gibt es kei­ne Mehr­heit für ein neu­es Re­fe­ren­dum. Soll­te eine neue Ab­stim­mung über den Brex­it statt­fin­den, wäre der wahr­schein­li­che Aus­gang ein wei­te­res Kopf-an-Kopf-Ren­nen.
Un­ter den EU-Fein­den sind in­zwi­schen fast zwei Drit­tel be­reit, ei­nen „merk­ba­ren Scha­den“ für die Wirt­schaft hin­zu­neh­men, so­lan­ge es nur raus­geht aus der EU. Und im­mer­hin 20 Pro­zent der EU-Freun­de wür­den sich auf das Cha­os nach dem Brex­it freu­en, da­mit den Aus­stiegs­fa­na­ti­kern „eine Lek­ti­on er­teilt wird“.
Voll­ends ver­wir­rend ist schließ­lich eine Um­fra­ge, der zu­fol­ge eine deut­li­che Mehr­heit der Bri­ten nach dem Brex­it gern EU-Bür­ger blei­ben möch­ten – mit al­len Rech­ten zu ar­bei­ten und zu le­ben, wo sie wol­len. Ir­gend­je­mand scheint da et­was nicht ver­stan­den zu ha­ben.
https://magazin.spiegel.de/SP/2017/47/1 ... index.html
Das ist aber ein echt schräger Wunsch .. :p
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von frems »

Man darf gespannt sein, wo die beiden Agenturen EBA und EMA, die derzeit noch in London beheimatet sind, eine neue Heimat findet. Das Verfahren für die Wahlentscheidung ist ganz interessant:
Zwei EU-Behörden verlassen London nach dem Brexit, über die neuen Standorte stimmen die Mitgliedstaaten ab. Frankfurt und Bonn hoffen auf den Zuschlag, doch die Konkurrenz ist groß.

Das Verfahren erinnert an einen europäischen Singwettbewerb. An diesem Montag fällt in Brüssel die Entscheidung, wohin die Europäische Bankenaufsicht (EBA) und die Europäische Arzneimittel-Behörde (EMA) nach dem Brexit von London aus umziehen. Deutschland bewirbt sich mit Frankfurt für die EBA und Bonn für die EMA, wobei nur Frankfurt ernsthafte Chancen eingeräumt werden. Beide Behörden beschäftigen zusammen knapp 1100 Mitarbeiter.

Insgesamt gibt es 27 Bewerbungen, Ausgang ungewiss. Die EU-Staaten können für die Kandidaten zunächst drei, zwei und eine Stimme vergeben. Aus der Not, sehr schnell für den Umzug von EBA und EMA sorgen zu müssen, hat die EU eine Tugend gemacht und eine völlig offene und vor allem geheime Abstimmung angesetzt. Die Ortswahl wird also nicht langwierig zwischen den Regierungschefs ausgekungelt.
http://www.sueddeutsche.de/politik/euro ... -1.3756208
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

frems hat geschrieben:(19 Nov 2017, 21:03)

Man darf gespannt sein, wo die beiden Agenturen EBA und EMA, die derzeit noch in London beheimatet sind, eine neue Heimat findet. Das Verfahren für die Wahlentscheidung ist ganz interessant:


http://www.sueddeutsche.de/politik/euro ... -1.3756208
Habe gelesen, dass datt Merkel mit Tsipras gemauschelt hat, dass die EMA nach Athen soll.

Edit: hier: http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 78477.html
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von frems »

Misterfritz hat geschrieben:(19 Nov 2017, 21:38)

Habe gelesen, dass datt Merkel mit Tsipras gemauschelt hat, dass die EMA nach Athen soll.

Edit: hier: http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 78477.html
Oh, ist mir glatt ergangen. Danke. Und zum Inhalt: warum auch nicht?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

frems hat geschrieben:(19 Nov 2017, 21:40)

Oh, ist mir glatt ergangen. Danke. Und zum Inhalt: warum auch nicht?
Naja, mir ist das im Prinzip egal, wer nun welche Institutionen bekommt.
Solange Athen das gut macht, ok. Wenn nicht, muss halt wieder umgezogen werden.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Julian »

frems hat geschrieben:(19 Nov 2017, 21:03)

Man darf gespannt sein, wo die beiden Agenturen EBA und EMA, die derzeit noch in London beheimatet sind, eine neue Heimat findet. Das Verfahren für die Wahlentscheidung ist ganz interessant:


http://www.sueddeutsche.de/politik/euro ... -1.3756208
Na, das ist halt das übliche politische Gekungel. Ich persönlich hoffe, dass die EBA nach Frankfurt und die EMA nach Wien kommt; damit hätten die Behörden gute Arbeitsbedingungen und die Mitarbeiter könnten damit auch leben, wenn auch Frankfurt einen deutlichen Abstieg gegenüber London darstellt. Aber welche Stadt in der dann kleineren EU könnte schon etwas Ähnliches bieten wie London, vielleicht abgesehen von Paris?

Es gibt offenbar eine Liste, wo die Mitarbeiter der EMA am liebsten hinziehen würden:
Wie vom Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) zu erfahren war, würde ein Großteil der Mitarbeiter in Städte wie Amsterdam (81%), Wien (76%), Barcelona (73%), Mailand (69%) oder Kopenhagen (65%) umziehen. Als unpopuläre Standorte werden Bewerbungen aus Rumänien, Bulgarien oder der Slowakei bewertet. Ursprung dieser Mitteilung wie auch diverser Presseberichte ist offenbar eine Meldung der Nachrichtenagentur "Reuters". Demnach dürften die Chancen für Bonn erheblich sinken.
https://www.deutsche-apotheker-zeitung. ... /chapter:2

Alles andere als Amsterdam, Wien, Barcelona, Mailand oder Kopenhagen wäre also eine mittlere Katastrophe. Wie man da Bonn ins Rennen schicken kann und nicht Berlin, ist unverständlich, außer, es ist schon Teil des Plans, die EBA nach Frankfurt zu holen und deswegen auf die EMA zu verzichten. Aber vielleicht wird es ja doch Bratislava - das ehemalige Pressburg hat als entscheidenden Vorteil, als kleinster gemeinsamer Nennen fungieren zu können und immerhin nur eine Stunde von Wien entfernt zu liegen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Julian hat geschrieben:(19 Nov 2017, 22:04)

Es gibt offenbar eine Liste, wo die Mitarbeiter der EMA am liebsten hinziehen würden:

https://www.deutsche-apotheker-zeitung. ... /chapter:2
Seit wann entscheiden Pharmavertreter über Standorte von EU-Institutionen?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Julian »

frems hat geschrieben:(19 Nov 2017, 21:40)

Oh, ist mir glatt ergangen. Danke. Und zum Inhalt: warum auch nicht?
Na, das wäre ja eine super Regionalförderung - zwar auf Kosten der Effizienz der Arzneimittelzulassung, aber wen interessiert das schon?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Julian »

Misterfritz hat geschrieben:(19 Nov 2017, 22:09)

Seit wann entscheiden Pharmavertreter über Standorte von EU-Institutionen?
Das sind keine "Pharmavertreter", sondern die Mitarbeiter der EMA, der europäischen Zulassungsbehörde. Und nein, die entscheiden nicht über den Standort, sondern nur darüber, ob sie mit umziehen oder sich nicht lieber einen anderen Job suchen. Wenn die EMA an einen äußerst unattraktiven oder schlecht erreichbaren Ort zieht, könnte sie wichtige Mitarbeiter in großer Zahl verlieren und zumindest vorübergehend funktionsunfähig sein.

Man könnte aber auch gleich die weiße Flagge hissen und einfach die Entscheidungen der FDA unbesehen mittragen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von frems »

Julian hat geschrieben:(19 Nov 2017, 22:04)

Na, das ist halt das übliche politische Gekungel.
Nein, eben nicht. Die britische Hinterzimmerpolitik ist glücklicherweise Geschichte.
Aber welche Stadt in der dann kleineren EU könnte schon etwas Ähnliches bieten wie London, vielleicht abgesehen von Paris?
Größe ist nicht alles. Städte wie Wien, Kopenhagen und Amsterdam sind bei Führungskräften seit vielen Jahren schon sehr beliebt, weil sie eine hohe Lebensqualität vorweisen können. Beim Londoner The Economist sind drei Städte Europas in den Top 10: Wien (Platz 2), Helsinki (9) und Hamburg (10). London ist nicht dabei und gehört sogar zu den Städten, die einen Abstieg zu verzeichnen haben: https://www.economist.com/blogs/graphic ... y-chart-14

Klar, methodisch kann man solche Rankings nun kritisieren, weil dort viele subjektive Faktoren mit reinspielen. Aber so entscheiden die Mitarbeiter ja auch, ob sie einen Umzug wagen wollen oder nicht.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von frems »

Julian hat geschrieben:(19 Nov 2017, 22:13)

Na, das wäre ja eine super Regionalförderung - zwar auf Kosten der Effizienz der Arzneimittelzulassung, aber wen interessiert das schon?
Das wird man abwarten müssen. Alle Institutionen zentralistisch an einem Ort zu bündeln, passt nicht ganz zum Europa der Vielfalt. Das sorgt vielerorts auch für neue Probleme, unter denen vor allem der Normalbürger leidet, weshalb Entzerrungen wieder angestrebt werden.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Alpha Centauri »

frems hat geschrieben:(19 Nov 2017, 22:17)

Nein, eben nicht. Die britische Hinterzimmerpolitik ist glücklicherweise Geschichte.


Größe ist nicht alles. Städte wie Wien, Kopenhagen und Amsterdam sind bei Führungskräften seit vielen Jahren schon sehr beliebt, weil sie eine hohe Lebensqualität vorweisen können. Beim Londoner The Economist sind drei Städte Europas in den Top 10: Wien (Platz 2), Helsinki (9) und Hamburg (10). London ist nicht dabei und gehört sogar zu den Städten, die einen Abstieg zu verzeichnen haben: https://www.economist.com/blogs/graphic ... y-chart-14

Klar, methodisch kann man solche Rankings nun kritisieren, weil dort viele subjektive Faktoren mit reinspielen. Aber so entscheiden die Mitarbeiter ja auch, ob sie einen Umzug wagen wollen oder nicht.
Naja Wien, Kopenhagen,London oder Amsterdam finde ich persönlich jetzt nicht so reizvoll und interessant wie Venedig, Florenz, Kyoto, Paris, Rom, Granada, Gizeh, Maputo Havanna oder Rio de Janeiro.

Aber Geschmäcker sind verschieden. Und da hast du recht Größe ist bei weitem nicht alles.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

GB wird der EU-sitz fur medizin entnommen. 4x wurde gestimmt. am ende gab es ein 13-13 patt zwischen mailand und amsterdam.
durchs ziehen eines zündholzes wurde es schließlich amsterdam.

fur GB ist es ein bedeutsamer verlust.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(20 Nov 2017, 18:40)

GB wird der EU-sitz fur medizin entnommen. 4x wurde gestimmt. am ende gab es ein 13-13 patt zwischen mailand und amsterdam.
durchs ziehen eines zündholzes wurde es schließlich amsterdam.

fur GB ist es ein bedeutsamer verlust.
Na ja, der Verlust war ja als Folgeentwicklung des BREXITs ab zu sehen; ich finde die Entscheidung aber noch zu früh. Man hätte den endgültigen Abschluß des BREXITs abwarten sollen. Insofern verstehe diese Hast überhaupt nicht. Oder ist das Verfahren so angelegt, daß mit der Unterschrift unter dem BREXIT der Umzug beginnen soll?

Die gleiche Überlegung gilt doch für die Bankenaufsicht, die London verlassen soll. Ist der Untergang des Abendlandes gewiß, wenn man damit wartet, bis der BREXIT "amtlich" vollzogen wurde?

Was macht man denn, wenn die Briten in letzter Minute den BREXIT in den Mülleimer treten?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(20 Nov 2017, 19:09)

Na ja, der Verlust war ja als Folgeentwicklung des BREXITs ab zu sehen; ich finde die Entscheidung aber noch zu früh. Man hätte den endgültigen Abschluß des BREXITs abwarten sollen. Insofern verstehe diese Hast überhaupt nicht. Oder ist das Verfahren so angelegt, daß mit der Unterschrift unter dem BREXIT der Umzug beginnen soll?

Die gleiche Überlegung gilt doch für die Bankenaufsicht, die London verlassen soll. Ist der Untergang des Abendlandes gewiß, wenn man damit wartet, bis der BREXIT "amtlich" vollzogen wurde?

Was macht man denn, wenn die Briten in letzter Minute den BREXIT in den Mülleimer treten?
Das hindert doch keinen Auszug aus dem teuren London.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Es ist keineswegs übereilt. Es gibt genug konkurrierende Städte auf dem Kontinent die sich um solche Institutionen reissen.Brüssel muss da wohl entscheiden, das braucht auch Zeit.
Der Brexit steht, davon bin ich überzeugt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Julian »

Man kann schon verstehen, dass die Briten aus dieser Union rauswollen. Entscheidungsprozesse wie beim Eurovision Song Contest, und dann zieht die EBA nicht, wie es doch einfach logisch gewesen wäre, in die Stadt um, in der auch die EZB sitzt, sondern nach Paris.

Bitter für Frankfurt. So wird's nicht mit dem europäischen Finanzzentrum in der deutschen Provinz. So richtig schade finde ich aber, dass Wien so chancenlos bei der Vergabe der EMA war. Und so bleibt es halt beim alten: Die meisten und wichtigsten EU-Institutionen bleiben in Frankreich und Benelux; die EZB in Frankfurt bleibt eine Ausnahme.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Julian hat geschrieben:(20 Nov 2017, 21:12)

Man kann schon verstehen, dass die Briten aus dieser Union rauswollen. Entscheidungsprozesse wie beim Eurovision Song Contest, und dann zieht die EBA nicht, wie es doch einfach logisch gewesen wäre, in die Stadt um, in der auch die EZB sitzt, sondern nach Paris.

Bitter für Frankfurt. So wird's nicht mit dem europäischen Finanzzentrum in der deutschen Provinz. So richtig schade finde ich aber, dass Wien so chancenlos bei der Vergabe der EMA war. Und so bleibt es halt beim alten: Die meisten und wichtigsten EU-Institutionen bleiben in Frankreich und Benelux; die EZB in Frankfurt bleibt eine Ausnahme.
Ja shit nicht war. Man will es halt dezentral.
Warum Dich das allerdings ärgert, ist mir nicht ganz so klar. Bei Spanien wird doch auch immer moniert, dass alles von Madrid aus diktiert wird und die Freiheit der "Völker" unterdrückt wird.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Julian »

Misterfritz hat geschrieben:(20 Nov 2017, 21:27)

Ja shit nicht war. Man will es halt dezentral.
Warum Dich das allerdings ärgert, ist mir nicht ganz so klar. Bei Spanien wird doch auch immer moniert, dass alles von Madrid aus diktiert wird und die Freiheit der "Völker" unterdrückt wird.
Welchen Sinn macht es, EBA und EZB in verschiedenen Städten anzusiedeln? Aber egal, um Effizienz geht es ja nicht.

Dezentral wäre im übrigen etwas anderes gewesen, beispielsweise eine Ansiedlung in Osteuropa (die ich auch nicht unterstützt hätte).
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von imp »

Ger9374 hat geschrieben:(20 Nov 2017, 20:44)

Es ist keineswegs übereilt. Es gibt genug konkurrierende Städte auf dem Kontinent die sich um solche Institutionen reissen.Brüssel muss da wohl entscheiden, das braucht auch Zeit.
Der Brexit steht, davon bin ich überzeugt.
Ob der steht oder nicht, er kostet die Briten so oder so echtes Geld.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Julian hat geschrieben:(20 Nov 2017, 21:34)

Welchen Sinn macht es, EBA und EZB in verschiedenen Städten anzusiedeln? Aber egal, um Effizienz geht es ja nicht.

Dezentral wäre im übrigen etwas anderes gewesen, beispielsweise eine Ansiedlung in Osteuropa (die ich auch nicht unterstützt hätte).
Die räumliche nähe ist bei der heutigen infrastruktur unbedeutend. Förderale strukturen zeigen dies ganz klar. Es wird ein Politikum werden. Natürlich ist nur ein E.U land mit dem € als Sitz so einer Institution logisch.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Ger9374 hat geschrieben:(20 Nov 2017, 21:47)

Die räumliche nähe ist bei der heutigen infrastruktur unbedeutend. Förderale strukturen zeigen dies ganz klar. Es wird ein Politikum werden. Natürlich ist nur ein E.U land mit dem € als Sitz so einer Institution logisch.
Das die Briten ohne € diesen zuschlag erhielten wieder mal Politik.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

H2O hat geschrieben:(20 Nov 2017, 19:09)

Na ja, der Verlust war ja als Folgeentwicklung des BREXITs ab zu sehen; ich finde die Entscheidung aber noch zu früh. Man hätte den endgültigen Abschluß des BREXITs abwarten sollen. Insofern verstehe diese Hast überhaupt nicht. Oder ist das Verfahren so angelegt, daß mit der Unterschrift unter dem BREXIT der Umzug beginnen soll?
ich denke daß alle städte die überhaupt je etwas bekommen, wann denn auch, dafür sorgen müssen daß am tag X alles betriebsfertig ist und sofort von daraus (weiter) gearbeitet werden kann.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

Julian hat geschrieben:(20 Nov 2017, 21:34)

Welchen Sinn macht es, EBA und EZB in verschiedenen Städten anzusiedeln? Aber egal, um Effizienz geht es ja nicht.

Dezentral wäre im übrigen etwas anderes gewesen, beispielsweise eine Ansiedlung in Osteuropa (die ich auch nicht unterstützt hätte).
das siehst du am parlament: tagen in brussel und tagen in straßburg. soll fast 200 millionen jährlich kosten. die franzosen beharren aber dabei daß straßburg bestehen bleibt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Nomen Nescio hat geschrieben:(20 Nov 2017, 21:56)

ich denke daß alle städte die überhaupt je etwas bekommen, wann denn auch, dafür sorgen müssen daß am tag X alles betriebsfertig ist und sofort von daraus (weiter) gearbeitet werden kann.
So ist es.
Es gibt zwar Bestrebungen innerhalb von GB, den Brexit noch zu verhindern. Ich denke aber nicht, dass der Brexit-Prozess noch aufzuhalten ist.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

Ger9374 hat geschrieben:(20 Nov 2017, 21:49)

Das die Briten ohne € diesen zuschlag erhielten wieder mal Politik.
das wird doch jetzt korrigiert ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Nomen Nescio hat geschrieben:(20 Nov 2017, 22:00)

das siehst du am parlament: tagen in brussel und tagen in straßburg. soll fast 200 millionen jährlich kosten. die franzosen beharren aber dabei daß straßburg bestehen bleibt.
Das ist ein Irrsinn, den sich Europa leistet, damit man einem der beiden Staaten/Standorte nicht vor den Kopf stösst. Ausserdem ist das vertraglich fetsgelegt, das zu ändern geht nur mit Zustimmung von Brüssel und Strassbourg/Paris - das ist nicht zu erwarten.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

Misterfritz hat geschrieben:(20 Nov 2017, 22:01)

So ist es.
Es gibt zwar Bestrebungen innerhalb von GB, den Brexit noch zu verhindern. Ich denke aber nicht, dass der Brexit-Prozess noch aufzuhalten ist.
es wird wirklich lustig wenn am ende die briten doch sagen »nein, wir bleiben doch«. die umsiedlung ist vllot dann schon fertig. die leute haben hauser gekauft oder gemietet. haben vllt ihr haus in GB verkauft oder vermietet.
was denn ?? es kostet jedenfalls geld. :x
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Nomen Nescio hat geschrieben:(20 Nov 2017, 22:06)

es wird wirklich lustig wenn am ende die briten doch sagen »nein, wir bleiben doch«. die umsiedlung ist vllot dann schon fertig. die leute haben hauser gekauft oder gemietet. haben vllt ihr haus in GB verkauft oder vermietet.
was denn ?? es kostet jedenfalls geld. :x
Sicherlich kostet das Geld.
Aber sollte man abwarten, ob die Briten nun draussen oder drinnen bleiben wollen? Immerhin braucht man funktionierende Institutionen.
Und wenn die Briten sich nicht als sichere Kandidaten darstellen, dann sind sie halt diese Institutionen los - egal ob in or out.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

Misterfritz hat geschrieben:(20 Nov 2017, 22:12)

Und wenn die Briten sich nicht als sichere Kandidaten darstellen, dann sind sie halt diese Institutionen los - egal ob in or out.
lies dann mal hier
The British government was powerless to stop the relocation of these two prized regulatory bodies, secured by previous Conservative prime ministers. The Department for Exiting the European Union had claimed the future of the agencies would be subject to the Brexit negotiations, a claim that caused disbelief in Brussels.
EDIT »This marks the beginning of the jobs Brexodus«
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(20 Nov 2017, 22:53)

lies dann mal hier



EDIT »This marks the beginning of the jobs Brexodus«
Oh Weh, eine solche Annahme "Auszug Ergebnis von BREXIT-Verhandlungen" kann doch nur der verbreiten, der jede Bodenhaftung verloren hat.

Wenn wir hier in D derzeit nicht selbst ein Bild des Jammers abgäben, dann könnte unsereinen das tiefe Mitleid überkommen!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(20 Nov 2017, 21:49)

Das die Briten ohne € diesen zuschlag erhielten wieder mal Politik.
Die Bankenaufsicht der EU ist doch aber nicht auf die Euro-Gruppe beschränkt. Die Finanzkrise hat auch in GB einige Opfer gefordert. Jetzt könnte man auch lästern, daß der Standort Paris auch nicht unbedingt durch glatt koscheres Finanzgebaren aufgefallen ist... siehe Kredite an Griechenland.

Dennoch haben Sie Recht; die beiden Behörden sind in Kerneuropa (Amsterdam, Paris) gelandet; nur dort haben sie eine längere Zukunft. Eine kluge Entscheidung!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von imp »

Schon heute ist es die absolute Ausnahme, dass ein EU-Land keinen Euro hat.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(21 Nov 2017, 08:53)

Schon heute ist es die absolute Ausnahme, dass ein EU-Land keinen Euro hat.
Etliche sind's aber noch: DK, S, PL, CZ, HU, RO, BUL, HR, (GB). 19 von 27 haben den Euro.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(21 Nov 2017, 11:21)

Etliche sind's aber noch: DK, S, PL, CZ, HU, RO, BUL, HR, (GB). 19 von 27 haben den Euro.
Die Briten sind raus, Kroatien will 2018 in den wkm 2 ganz dringend rein, schweden ist im wkm 2. Entschuldigt sind Dänemark (muss nicht) und Rumänien (Wirtschaft nicht fit).

Die Sache läuft.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(21 Nov 2017, 11:33)

Die Briten sind raus, Kroatien will 2018 in den wkm 2 ganz dringend rein, schweden ist im wkm 2. Entschuldigt sind Dänemark (muss nicht) und Rumänien (Wirtschaft nicht fit).

Die Sache läuft.
Hoffentlich... dennoch ist im Euro drin erst das Land, das ihn als gewöhnliches Zahlungsmittel täglich innen und für Import-Export-Aufträge einsetzt. DK hat seine Krone sehr an den Euro gekettet, könnte aber wie die Schweiz bei interner Notwendigkeit gegen den Euro abwerten oder aufwerten. Ich meine, daß Schweden und Norwegen das auch genau so tun. "Wirtschaft noch nicht stark genug".... das ist ja völlig vertragsgemäß. Im Grunde müßte die EU diesen Mitgliedern auf die Beine helfen: Wenn da nicht die rabenschwarze Bestechlichkeit in der Politik und in den Ämtern wäre. Griechenland ist eine schlimme Abschreckung!

Was tun mit Partnern, die die Teilnahme am Euro und die Verantwortung für den Euro ablehnen, obwohl sie sich im Aufnahmeantrag dazu verpflichtet hatten? Die Eurogruppe soll ihre Zusammenarbeit vertiefen, soll Hoheitsrechte auf die Gemeinschaft der Europartner übertragen... und Euromuffel ihrer Wege gehen lassen, wenn sie darauf beharren.

Wofür steht WKM? Wiki gibt dafür etliche Bedeutungen an, die mit "Währung" nichts am Hut haben. Hurra, WKM II steht für Währungskursmechanismus... wieder etwas dazu gelernt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von imp »

Ein Land muss zwei Jahre erfolgreich am Mechanismus mittun, bevor es Euro einführen kann.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(21 Nov 2017, 14:27)

Ein Land muss zwei Jahre erfolgreich am Mechanismus mittun, bevor es Euro einführen kann.
Oder dauerhaft dafür sorgen dass die Kriterien nicht erfüllt sind :D
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Am Rande des Partnerschaftstreffens mit den osteuropäischen Nachbarn Rußlands wurden von der EU auch Anmerkungen zum BREXIT gemacht, weil PM May auch als EU-Mitglied dort anwesend war.

In der Pressemeldung hieß es, daß PM May angedeutet habe, die Austrittskosten aus der Gemeinschaft verdoppeln zu wollen von ursprünglich 20 Mrd auf 40 Mrd. Die EU-Kommission äußerte sich dazu erfreut.

Jetzt setzt meine Denkmaschine aber ein: Kann die EU nicht die nachweisbaren Kosten eines BREXITs im bestehenden Haushalt der EU nachweisen... in einem Haushalt, den GB mit beschlossen hatte? Was ist denn das für ein Kuhhandel, wo die eine Seite von 60 bis 100 Mrd Euro belegbarer Forderungen spricht und die andere Seite von 20 und bei gutem Willen 40 Mrd Euro? Ich kann verstehen, daß es strittige Punkt gibt, über die man sich gütlich einigen muß. Was mich aber empört, das ist die Größenordnung des Unterschieds. Spinnen die Leute in Brüssel?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von frems »

Der geplante EU-Ausstieg könnte die Wirtschaft in Großbritannien deutlich stärker treffen als bisher angenommen. Das geht aus einem Bericht des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor. Die Wachstumserwartungen für das britische Bruttoinlandsprodukt sind demnach im Zeitraum 2016 bis 2020 inzwischen um fünf Prozentpunkte niedriger als noch vor dem Brexit-Wahlkampf. [...]

Die IW-Experten nahmen Prognosen aus dem Herbst 2015 - aus der Zeit vor dem Referendumswahlkampf - und verglichen sie mit den daraufhin angestellten Erwartungen an die britische Wirtschaft. Damals waren die Experten noch weit optimistischer. Doch das hat sich seitdem geändert.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 80299.html

Irgendwie nicht überraschend, wenn man sich das Regierungschaos in London anschaut.
Labskaus!

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(25 Nov 2017, 19:40)

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 80299.html

Irgendwie nicht überraschend, wenn man sich das Regierungschaos in London anschaut.
Von einer Angabe im Prozent bedeuten 5 Prozentpunkte schlicht den Unterschied von zwei Angaben in Prozent... findet man in wiki sinngemäß. Hatte man also 12% Wachstum in 5 Jahren erwartet, dann sind es jetzt noch 7%. Für einen Wirtschaftslaien ist sehr schwer ein zu schätzen, ob das ein harter Schlag ins Kontor wird oder eine Randnotiz.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Rochhardo »

H2O hat geschrieben:(24 Nov 2017, 19:30)

Am Rande des Partnerschaftstreffens mit den osteuropäischen Nachbarn Rußlands wurden von der EU auch Anmerkungen zum BREXIT gemacht, weil PM May auch als EU-Mitglied dort anwesend war.

In der Pressemeldung hieß es, daß PM May angedeutet habe, die Austrittskosten aus der Gemeinschaft verdoppeln zu wollen von ursprünglich 20 Mrd auf 40 Mrd. Die EU-Kommission äußerte sich dazu erfreut.

Jetzt setzt meine Denkmaschine aber ein: Kann die EU nicht die nachweisbaren Kosten eines BREXITs im bestehenden Haushalt der EU nachweisen... in einem Haushalt, den GB mit beschlossen hatte? Was ist denn das für ein Kuhhandel, wo die eine Seite von 60 bis 100 Mrd Euro belegbarer Forderungen spricht und die andere Seite von 20 und bei gutem Willen 40 Mrd Euro? Ich kann verstehen, daß es strittige Punkt gibt, über die man sich gütlich einigen muß. Was mich aber empört, das ist die Größenordnung des Unterschieds. Spinnen die Leute in Brüssel?
Außerdem solltest du eines nicht vergessen.

Bisher hat mir noch niemand eine seriöse Rechnung vorgelegt, wie hoch die Verpflichtungen von GB über ihren Austritt hinaus sind. Durch die Presse gesitern die Zahlen von 60 bis 100 Mrd Euro - Quelle: anonymer brüsseler Beamter. Auch den Medien, die dies ja sicher ausrechnen würden wenn es so einfach wäre, haben bisher keine eigene seriöse Rechnung präsentiert sondern nur gehörtes wiederholt.

Daher rate ich immer mal zur Vorsicht wenn es um die Abschiedsrechnung geht. Ich bin mir ziemlich sicher auf beiden Seiten des Kanals wurde kräftig gerechnet um das zu ermitteln. Beide verschweigen aber ihr Rechenergebnis um einen Vorteil in den Verhandlungen zu erlangen. Was macht es denn für GB einen Sinn, wenn sie auf dem Papier ausgerechet haben, wir Schulden der EU nach dem Austritt noch 120 Mrd Euro, aber zahlen wollen wir eigentlich nur 20 Mrd.

Also Ball flach halten und abwarten was aus den Verhandlungen rauskommt. Ich denke (mehr Hoffnung) dass die EU-Beamten Barnier & Co hier nicht einem einfachen Kuhhandel zustimmen sondern ein gutes Ergebnis für die EU erzielen wollen. Denn auch wenn das Interesse an einer engen Partnerschaft mit GB da ist, die EU sieht sich korrekterweise nicht in Zugzwang.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Rochhardo hat geschrieben:(25 Nov 2017, 23:58)

Außerdem solltest du eines nicht vergessen.

Bisher hat mir noch niemand eine seriöse Rechnung vorgelegt, wie hoch die Verpflichtungen von GB über ihren Austritt hinaus sind. Durch die Presse gesitern die Zahlen von 60 bis 100 Mrd Euro - Quelle: anonymer brüsseler Beamter. Auch den Medien, die dies ja sicher ausrechnen würden wenn es so einfach wäre, haben bisher keine eigene seriöse Rechnung präsentiert sondern nur gehörtes wiederholt.

Daher rate ich immer mal zur Vorsicht wenn es um die Abschiedsrechnung geht. Ich bin mir ziemlich sicher auf beiden Seiten des Kanals wurde kräftig gerechnet um das zu ermitteln. Beide verschweigen aber ihr Rechenergebnis um einen Vorteil in den Verhandlungen zu erlangen. Was macht es denn für GB einen Sinn, wenn sie auf dem Papier ausgerechet haben, wir Schulden der EU nach dem Austritt noch 120 Mrd Euro, aber zahlen wollen wir eigentlich nur 20 Mrd.

Also Ball flach halten und abwarten was aus den Verhandlungen rauskommt. Ich denke (mehr Hoffnung) dass die EU-Beamten Barnier & Co hier nicht einem einfachen Kuhhandel zustimmen sondern ein gutes Ergebnis für die EU erzielen wollen. Denn auch wenn das Interesse an einer engen Partnerschaft mit GB da ist, die EU sieht sich korrekterweise nicht in Zugzwang.
Mich ergrimmt das Fehlen belastbarer Darlegungen, wer warum wieviel zu bezahlen hat. Eine solche Liste mit jeweils kurzer Begründung sollte öffentlich bekannt sein. Ich brauche keine Kommission, die die Briten gekonnt in ungerechte Zahlungsforderungen treibt, und ich brauche keine Briten, die eingegangene Verpflichtungen stinkstiefelig zurück weisen.

Das gegenwärtige Versteckspiel oder das systematische Ausweichen der Briten in Diskussionen künftiger Beziehungen geht mir auf die Nerven. Vielleicht wäre da eine längere Verhandlungspause sinnvoll, um wieder zu vernünftigen Umgangsformen zurück zu finden? In der Zeit könnte die britische Seite erst einmal ihre Reihen ordnen. Auch da kommen immer wieder bösartige Randbemerkungen, die das Verhandlungsklima sicher beeinträchtigen.
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