EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(08 Aug 2017, 12:46)

das ist doch mit einem veto zu blockieren? die regel wurden geändert, aber hier auch?
Ich meine auch verstanden zu haben, daß gezielte Strafen einstimmig beschlossen werden müssen. Deshalb meine ich, daß die Euro-Gruppe sich enger zusammenschließen sollte mit eigenem Haushalt und eigenem Finanzminister. Dann kann man den Haushalt der EU so gestalten, daß Fördermittel im wesentlichen in der Euro-Gruppe bleiben; denn der EU-Haushalt wird mit Mehrheit beschlossen.

Weiterhin meine ich, daß Vertragsverletzungen durch Gerichtsbeschluß mit Strafgeld belegt werden können. Beide Maßnahmen können parallel in Kraft gesetzt werden. Das dürfte ausreichen, um ein
auf Totalopposition hinarbeitenes Mitglied aus der Gemeinschaft hinaus zu drängen.

Insgesamt ein Wahnsinn, daß ein Mitglied sich so aufführen kann und alle übrigen Mitglieder zwingt, sich mit ihm laufend zu befassen!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

H2O hat geschrieben:(08 Aug 2017, 22:28)

Weiterhin meine ich, daß Vertragsverletzungen durch Gerichtsbeschluß mit Strafgeld belegt werden können. Beide Maßnahmen können parallel in Kraft gesetzt werden. Das dürfte ausreichen, um ein auf Totalopposition hinarbeitenes Mitglied aus der Gemeinschaft hinaus zu drängen.
strafgeld?? sie zahlen einfach nicht.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Nomen Nescio hat geschrieben:(08 Aug 2017, 23:03)

strafgeld?? sie zahlen einfach nicht.
Man könnte auch Konten Polens im E.U Raum einfrieren. Es sollte Mittel und Wege geben.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

Ger9374 hat geschrieben:(09 Aug 2017, 05:22)

Man könnte auch Konten Polens im E.U Raum einfrieren. Es sollte Mittel und Wege geben.
einfrieren? du meinst beihilfe nicht auszahlen? das geld soll konfiskiert werden.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(08 Aug 2017, 23:03)

strafgeld?? sie zahlen einfach nicht.
Ach, da gibt es doch die Möglichkeit, die Zuwendungen der EU entsprechend zu kürzen. Auch das macht nicht besonders viel Freude.

Drüber hinaus gibt es weitere Maßnahmen, über sie ich mich nicht auslassen möchte, um an dieser Stelle keinen großen Ärger zu erzeugen. Hoffentlich kommen diese Holzköpfe vorher schon zur Vernunft!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(09 Aug 2017, 08:09)

einfrieren? du meinst beihilfe nicht auszahlen? das geld soll konfiskiert werden.
Wenn man sich gegenseitig ärgern will, dann gibt es immer eine Möglichkeit.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

dieser mittag habe ich wieder eine menge über die politische lage gehört. ein professor der london school for economics (u.a. berater der EU) hat einige sehr interessanten bemerkungen über GB gemacht.
ersten gibt es ein zeitungsartikel, worin steht daß GB zu wenig intellektuellen hat (meine übersetzung). hätte 3% der briten mehr gelehrt, dann hätte es keinen brexit gegeben.
zweitens kann PM may noch geraume zeit regieren, auch wenn sie ein lame duck ist. der grund ist einfach: wenn es neue wahlen gibt/geben muß, könnte labour gewinnen. d.h. corbyn. und daß meiden die konservativen wie der teufel das weihwasser.
drittens muß man nicht erstaunt sein, wenn jetzt gerüchte kommen wie »ein hard brexit ist besser als unterhandeln«. die 40 milliarden mitteilung kam angeblich vom finanzminister und sollte ein versuchsballon sein. so können andere minister auch solche ballonen aufsteigen lassen.
viertens ist etwas sagen über die zukunft gleich wahrsagen aus dem kaffeesatz. die briten haben namentlich sehr gemischte gefühle. einerseits verdammen vielen den brexit. ebenso aber finden auch vielen daß GB wieder herr über sich selbst und seine regeln ist.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Nomen Nescio hat geschrieben:(10 Aug 2017, 21:02)

dieser mittag habe ich wieder eine menge über die politische lage gehört. ein professor der london school for economics (u.a. berater der EU) hat einige sehr interessanten bemerkungen über GB gemacht.
ersten gibt es ein zeitungsartikel, worin steht daß GB zu wenig intellektuellen hat (meine übersetzung). hätte 3% der briten mehr gelehrt, dann hätte es keinen brexit gegeben.
zweitens kann PM may noch geraume zeit regieren, auch wenn sie ein lame duck ist. der grund ist einfach: wenn es neue wahlen gibt/geben muß, könnte labour gewinnen. d.h. corbyn. und daß meiden die konservativen wie der teufel das weihwasser.
drittens muß man nicht erstaunt sein, wenn jetzt gerüchte kommen wie »ein hard brexit ist besser als unterhandeln«. die 40 milliarden mitteilung kam angeblich vom finanzminister und sollte ein versuchsballon sein. so können andere minister auch solche ballonen aufsteigen lassen.
viertens ist etwas sagen über die zukunft gleich wahrsagen aus dem kaffeesatz. die briten haben namentlich sehr gemischte gefühle. einerseits verdammen vielen den brexit. ebenso aber finden auch vielen daß GB wieder herr über sich selbst und seine regeln ist.
Sicherlich alles richtig,
richtig ist aber auch, dass die Briten erst wissen werden, was der Brexit bringt, wenn sie richtig draussen sind. Und das dürfte ein hartes Aufschlagen werden, denn ich sehe nicht, dass es die Briten auf die Reihe bekommen, ein Abkommen mit der EU in time zu schliessen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(11 Aug 2017, 09:53)

Sicherlich alles richtig,
richtig ist aber auch, dass die Briten erst wissen werden, was der Brexit bringt, wenn sie richtig draussen sind. Und das dürfte ein hartes Aufschlagen werden, denn ich sehe nicht, dass es die Briten auf die Reihe bekommen, ein Abkommen mit der EU in time zu schliessen.
Dazu gibt es widersprüchliche Betrachtungen. Eine, die bei mir hängen geblieben ist: 70% der britischen Einfuhren kommen aus der EU, dagegen gehen nur 30% der britischen Ausfuhren in die EU. So gesehen sehen etliche Briten ihr Land als Gewinner durch einen BREXIT. Sie sagen sich eben: "Wir können weltweit besser Geschäfte machen als in der EU." Das mag ja eine sehr krause Betrachtung sein, aber erst einmal wirkt sie!

Die EU kann nichts weiter tun als den BREXIT nach ihren Regeln abarbeiten. Die Briten haben die Freiheit, eine Verhandlungslösung zu suchen, einen schroffen Abbruch der Beziehungen zur EU an zu peilen oder das ganze dumme BREXIT Spiel wieder auf Null zu drehen.

Man sollte Herrn Barnier in aller Ruhe seine Arbeit machen lassen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

H2O hat geschrieben:(11 Aug 2017, 10:37)

Die EU kann nichts weiter tun als den BREXIT nach ihren Regeln abarbeiten.
GB bleibt versuchen alles wie aus einem guß in einem topf zu stecken. rühren und dann sehen wie der gemisch schmeckt.

die EU dagegen bleibt beharren auf zuerst 3 punkte klären bevor wir echt unterhandeln ==> unvereinigbar.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(11 Aug 2017, 10:57)

GB bleibt versuchen alles wie aus einem guß in einem topf zu stecken. rühren und dann sehen wie der gemisch schmeckt.

die EU dagegen bleibt beharren auf zuerst 3 punkte klären bevor wir echt unterhandeln ==> unvereinigbar.
Ich vermute, daß so in der englischen Fußballnation das Rughby-Spiel erfunden wurde... :D

Herr Barnier wird schon nicht die Nerven verlieren!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von frems »

Love is in the air:
Auch die Wortwahl der verfeindeten Lager innerhalb der konservativen Regierung wird krasser. Ein enger Verbündeter von Außenminister Boris Johnson verspottete die Angst vor den Folgen des Brexit als hysterische Panikmache und verglich sie mit der Hysterie vor der Jahrtausendwende. Und der Chef der Brexit-Kampagne beschimpfte Brexit-Minister David Davis als „dumm wie Hackfleisch, faul wie eine Kröte und eitel wie Narziss“.

Der „Economist“ bezeichnet die gegenwärtige Periode der britischen Politik als „Ära des Ärgers“ und diagnostiziert dem Land einen „sehr öffentlichen Nervenzusammenbruch“. Und der angesehene konservative Kommentator Matthew Parris diffamiert seine Partei in der „Times“ als „in kriminellem Ausmaß inkompetent“. „Kann das wirklich Großbritannien sein?“, schreibt Parris. „Die Konservativen verwandeln den Brexit in ein beschämendes Durcheinander. Sie scheitern vollkommen an der Aufgabe, den Austritt zu organisieren.“
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... eisch.html
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

right or wrong, my country.
Morgan Stanley has predicted one pound will be worth less than one euro for the first time in its history.

Analysts from the US investment bank said sterling could fall below parity by early next year as prospects on the continent improve and the UK outlook worsens.

The bank sees a further downturn for the pound, which has already lost ground since the Brexit vote last June. Weak economic growth and increased political uncertainty as EU divorce talks show little signs of progress, will weigh on the UK currency, Morgan Stanley said on Friday.
we are not amused.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

an flughäfen ist der parität bei verkauf von pfunden schon unter 100 !!

https://static.independent.co.uk/s3fs-p ... ycorp1.jpg
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(12 Aug 2017, 14:55)

an flughäfen ist der parität bei verkauf von pfunden schon unter 100 !!

https://static.independent.co.uk/s3fs-p ... ycorp1.jpg
Für einen Briten ist diese Entwicklung natürlich furchtbar. Denn seine Einkünfte waren ja zu irgend einer Zeit irgendwie vergleichbar mit denen in NL, D, F. Wenn er jetzt seine Insel verläßt, dann gerät er von seinen Kosten her ja unter die Räder!

Man muß auch an die vielen Osteuropäer denken, die vor Jahren hoffnungsfroh auf die Insel geströmt sind, um dort einmal "richtig Geld" zu verdienen. Davon dürfte jetzt viel verloren gehen!

Der Brexit sollte jetzt aber sehr schnell vollzogen werden, damit Spekulanten den Schwebezustand nicht so lange ausbeuten können. Kann man sich eine Spekulation gegen das schwächelnde GBP vorstellen? Von solchen Spielchen war doch immer die Rede, wenn ein Land mit traditioneller Schwachwährung die Euro-Gruppe verlassen würde... etwa GR oder I. GB nimmt möglicherweise diesen Status jetzt ein, ohne jemals im Euro gewesen zu sein.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

H2O hat geschrieben:(12 Aug 2017, 17:54)

Für einen Briten ist diese Entwicklung natürlich furchtbar. Denn seine Einkünfte waren ja zu irgend einer Zeit irgendwie vergleichbar mit denen in NL, D, F.
um 1960 war das pfund fast 12 DM wert.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(12 Aug 2017, 18:52)

um 1960 war das pfund fast 12 DM wert.
Wenn ich Brite wäre, gäbe mir dieser Abstieg zu denken. Aber vielleicht waren die Einkommen damals auch nur 1/6 von heute (2 DM ~ 1€). 1960 ist doch sehr lange her! Da hat in der alten Bundesrepublik ein Ingenieur auch nur 700 DM/Monat verdient. Ich habe bei einer sehr harten Knochenarbeit im Akkord nach Einarbeitung 9,50 DM bekommen. Das schaffte nicht jeder, rein körperlich. Ja, da war ich noch jung und schön! :)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(12 Aug 2017, 19:15)Ja, da war ich noch jung und schön! :)
Damals wurde auch nach Schönheit bezahlt? :D
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

H2O hat geschrieben:(12 Aug 2017, 19:15)

1960 ist doch sehr lange her!
na, und ? der dollar war damals 4 DM. ich erinnere es mich noch sehr gut. teils weil ich durch die erste devaluation des pfundes als armer student geld verlor. als ich 10(?) pfund in gulden ausbezahlt bekommen wollte, war das pfund n.m.m. um die ƒ8 statt ƒ10. der DM war damals ƒ0.90.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

H2O hat geschrieben:(12 Aug 2017, 19:15)

Ja, da war ich noch jung und schön! :)
du meinst »jung und stark«. ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(12 Aug 2017, 19:51)

Damals wurde auch nach Schönheit bezahlt? :D
Aber ja; Häßlichkeit verkauft sich schlecht... ungerecht, aber so ist die Welt! :cool:
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(12 Aug 2017, 20:19)

du meinst »jung und stark«. ;)
Wir sagen hier: "Aber heute bin ich nur noch schön!"
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

H2O hat geschrieben:(12 Aug 2017, 21:16)

Wir sagen hier: "Aber heute bin ich nur noch schön!"
du hast sicher die haare nicht mehr ?? (bibel !!)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(12 Aug 2017, 21:20)

du hast sicher die haare nicht mehr ?? (bibel !!)
Nein, ich bin in der Hinsicht noch ein schmuckes Kerlchen! Erbstück: Mein Vater hatte auch bis zu seinem Ende einen vollen Haarschopf.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Man kann es ja immer wieder einmal probieren:

http://www.t-online.de/nachrichten/ausl ... eiten.html

Die Verhandlungsstrategie ist schon klar. Die Verhandlungen werden sicher nicht besser oder schneller, wenn zeitgleich mehrere unabhängige Themenkreise verhandelt werden. Ich hoffe, daß die EU-Verhandlungsführung auf den "Fahrplan für die BREXIT-Verhandlungen" verweisen wird: Zuerst die rechtlichen Verpflichtungen der Briten bis zum Austritt und nach dem Austritt regeln, und nach Einigung über die Rahmenbedingungen für eine künftige Zusammenarbeit verhandeln.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(13 Aug 2017, 09:56)

Man kann es ja immer wieder einmal probieren:

http://www.t-online.de/nachrichten/ausl ... eiten.html

Die Verhandlungsstrategie ist schon klar. Die Verhandlungen werden sicher nicht besser oder schneller, wenn zeitgleich mehrere unabhängige Themenkreise verhandelt werden. Ich hoffe, daß die EU-Verhandlungsführung auf den "Fahrplan für die BREXIT-Verhandlungen" verweisen wird: Zuerst die rechtlichen Verpflichtungen der Briten bis zum Austritt und nach dem Austritt regeln, und nach Einigung über die Rahmenbedingungen für eine künftige Zusammenarbeit verhandeln.
Ja,
man scheint in London wieder Rosinenpickerei zu versuchen - hat ja früher auch geklappt...
Interessant ist dabei ja auch, dass sich die Regierung JETZT schon auf eine Verhandlungsposition geeinigt hat :rolleyes:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 62657.html
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Heute im Deutschlandfunk: Die britische Regierung überlegt, ob GB nicht für eine Übergangszeit mit der EU in eine Zollunion eintreten könnte. Fünf Jahre Übergangszeit sind angepeilt. Das wäre in etwa die Anbindung, die die Türkei an den Binnenmarkt hat... minus Zahlungen, die die EU bislang geleistet hat, um die Türkei an die EU heran zu führen. Dieses Zahlungsthema sollte inzwischen aber Geschichte sein. Die Zeit in der Zollunion will GB dann nutzen, im Rahmen der WTO Handelsverträge auf den Weltmärkten zu schließen.

Die EU sollte knochentrocken verlautbaren, daß nichts dergleichen ohne vertraglich besiegelte Einigung zu den eingegangenen Verpflichtungen in gemeinsam beschlossenen EU-Projekten besprochen werden kann.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(15 Aug 2017, 09:54)

Heute im Deutschlandfunk: Die britische Regierung überlegt, ob GB nicht für eine Übergangszeit mit der EU in eine Zollunion eintreten könnte. Fünf Jahre Übergangszeit sind angepeilt. Das wäre in etwa die Anbindung, die die Türkei an den Binnenmarkt hat... minus Zahlungen, die die EU bislang geleistet hat, um die Türkei an die EU heran zu führen. Dieses Zahlungsthema sollte inzwischen aber Geschichte sein. Die Zeit in der Zollunion will GB dann nutzen, im Rahmen der WTO Handelsverträge auf den Weltmärkten zu schließen.

Die EU sollte knochentrocken verlautbaren, daß nichts dergleichen ohne vertraglich besiegelte Einigung zu den eingegangenen Verpflichtungen in gemeinsam beschlossenen EU-Projekten besprochen werden kann.
Hat man ja so beantwortet ;)
Zugleich will sich Großbritannien allerdings das Recht sichern, andere Handelsabkommen anzubahnen: Während der Übergangszeit werde man "sich bemühen, starke neue Handelsbeziehungen auf der ganzen Welt zu verhandeln".

Dies könnte ein Streitpunkt bei den Austrittsverhandlungen mit der EU werden: EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker hat deutlich gemacht, dass er solche Verhandlungen zumindest solange ablehnt, wie Großbritannien noch EU-Mitglied ist. Juncker betonte zudem, dass die Briten nur Zugang zum Europäischen Wirtschaftsraum bekommen, wenn sie auch die Freizügigkeit für EU-Bürger akzeptieren.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 62869.html
Da fehlt dann noch der Hinweis, dass die Briten nach dem Austritt nicht etwa mit einzelnen EU-Staaten Wirtschaftsabkommen schliessen können, sondern dieses natürlich nur mit der gesamten EU geht.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

H2O hat geschrieben:(15 Aug 2017, 09:54)

Heute im Deutschlandfunk: Die britische Regierung überlegt, ob GB nicht für eine Übergangszeit mit der EU in eine Zollunion eintreten könnte. Fünf Jahre Übergangszeit sind angepeilt. Das wäre in etwa die Anbindung, die die Türkei an den Binnenmarkt hat... minus Zahlungen, die die EU bislang geleistet hat, um die Türkei an die EU heran zu führen. Dieses Zahlungsthema sollte inzwischen aber Geschichte sein. Die Zeit in der Zollunion will GB dann nutzen, im Rahmen der WTO Handelsverträge auf den Weltmärkten zu schließen.
Ich glaube dass es genau darauf hinauslaufen wird, aber mit Beibehaltung der Reisefreiheit. Und das die übergangszeit so lange dauert bis eine neue Regierung kommt und diese neue Regierung sie dann nochmal verlängert usw usw usw..... bis dann in 100Jahren die Historiker von einer Dauerübergangszeit reden werden, die dann natürlich auch noch im Jahre 2120 och einemal um 5 Jahre verlängert wird. usw.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(18 Aug 2017, 12:09)

Ich glaube dass es genau darauf hinauslaufen wird, aber mit Beibehaltung der Reisefreiheit. Und das die übergangszeit so lange dauert bis eine neue Regierung kommt und diese neue Regierung sie dann nochmal verlängert usw usw usw..... bis dann in 100Jahren die Historiker von einer Dauerübergangszeit reden werden, die dann natürlich auch noch im Jahre 2120 och einemal um 5 Jahre verlängert wird. usw.
Soll mir Recht sein, wenn ausnahmslos das norwegische Mitwirkungsmodell vereinbart wird. Man muß ja auch sehen, daß man nicht den Briten zu Liebe die Norweger in Nachteil setzen darf.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von unity in diversity »

Wenn hier weiterhin Unsinn geredet wird, kann sich Padanien etablieren.
Das ist eine reiche Region in Norditalien, die sich die Fahne Italiens ganz anders vorstellt:
Nord ist grün,
Weiß ist der Vatikan und
Rot ist der mafiaverseuchte Süden.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

unity in diversity hat geschrieben:(18 Aug 2017, 17:03)

Wenn hier weiterhin Unsinn geredet wird, kann sich Padanien etablieren.
Das ist eine reiche Region in Norditalien, die sich die Fahne Italiens ganz anders vorstellt:
Nord ist grün,
Weiß ist der Vatikan und
Rot ist der mafiaverseuchte Süden.
Wo sehen Sie Gemeinsamkeiten der "EU-Mitgliedschaft Großbritanniens", die einem Regelwerk folgend stark verändert wird, mit dem evergreen Padanien? Gemeinsamer Wahnsinn? :)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von unity in diversity »

H2O hat geschrieben:(18 Aug 2017, 21:50)

Wo sehen Sie Gemeinsamkeiten der "EU-Mitgliedschaft Großbritanniens", die einem Regelwerk folgend stark verändert wird, mit dem evergreen Padanien? Gemeinsamer Wahnsinn? :)
Die Padanier beobachten genau, was man bei Austrittsverhandlungen rausholen kann.
Man hat immerhin noch industrielle Wertschöpfungsketten.
Wer nicht hat, kann sich ja gegenseitig ein BGE auszahlen.
:D
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

unity in diversity hat geschrieben:(19 Aug 2017, 04:16)

Die Padanier beobachten genau, was man bei Austrittsverhandlungen rausholen kann.
Man hat immerhin noch industrielle Wertschöpfungsketten.
Wer nicht hat, kann sich ja gegenseitig ein BGE auszahlen.
:D
Das "Modell Norwegen" könnte man dieser Region ja anbieten, wenn sie im Ernst an Austritt aus der EU denkt. Warum nicht. Brav zahlen und nix mit zu bestimmen haben. Auch ein Lebensstil!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von unity in diversity »

H2O hat geschrieben:(19 Aug 2017, 08:41)

Das "Modell Norwegen" könnte man dieser Region ja anbieten, wenn sie im Ernst an Austritt aus der EU denkt. Warum nicht. Brav zahlen und nix mit zu bestimmen haben. Auch ein Lebensstil!
Schau ma mal, wie es wirklich läuft.
Die Lega gibt zwar aktuell Stimmen ab, aber Überraschungen sind immer möglich.
Siehe Großbritannien, aus dem möglicherweise ein Kleinbritannien wird.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

unity in diversity hat geschrieben:(19 Aug 2017, 15:47)

Schau ma mal, wie es wirklich läuft.
Die Lega gibt zwar aktuell Stimmen ab, aber Überraschungen sind immer möglich.
Siehe Großbritannien, aus dem möglicherweise ein Kleinbritannien wird.
Vermutlich ist es zweckmäßiger in beiden unerfreulichen Fällen den Störenfrieden sachlich und unterkühlt höflich zu begegnen und ihnen klar zu sagen, was die EU für möglich hält, und was nie und nimmer in Betracht kommt. Ich fände "Kleinbritannien" eine bedauerliche Entwicklung; derzeit
stehen die Zeichen auch in Richtung eines ungeteilten Königreichs. Ich denke dann immer, wie schwer es nach einigen Jahrzehnten wird, getrennte Gemeinwesen wieder zu vereinigen.

Vor allem aber müssen wir Europäer uns anstrengen, damit die EU nicht in den kommenden wenigen Jahren zusammensackt. Das wäre der Super GAU für das Friedensprojekt europäische Einigung.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von unity in diversity »

H2O hat geschrieben:(19 Aug 2017, 18:21)

Vermutlich ist es zweckmäßiger in beiden unerfreulichen Fällen den Störenfrieden sachlich und unterkühlt höflich zu begegnen und ihnen klar zu sagen, was die EU für möglich hält, und was nie und nimmer in Betracht kommt. Ich fände "Kleinbritannien" eine bedauerliche Entwicklung; derzeit
stehen die Zeichen auch in Richtung eines ungeteilten Königreichs. Ich denke dann immer, wie schwer es nach einigen Jahrzehnten wird, getrennte Gemeinwesen wieder zu vereinigen.

Vor allem aber müssen wir Europäer uns anstrengen, damit die EU nicht in den kommenden wenigen Jahren zusammensackt. Das wäre der Super GAU für das Friedensprojekt europäische Einigung.
Es gibt natürlich auch Menschen, denen das propagandistische Schmalz aus den Ohren tropft.
Dazu zählen Ernie und Bert, von der Muppetshow.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

unity in diversity hat geschrieben:(19 Aug 2017, 18:38)

Es gibt natürlich auch Menschen, denen das propagandistische Schmalz aus den Ohren tropft.
Dazu zählen Ernie und Bert, von der Muppetshow.
Und dann hat er auch noch lang anhaltend gerülpst!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von unity in diversity »

Wer?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(15 Aug 2017, 09:54)

Heute im Deutschlandfunk: Die britische Regierung überlegt, ob GB nicht für eine Übergangszeit mit der EU in eine Zollunion eintreten könnte. Fünf Jahre Übergangszeit sind angepeilt. Das wäre in etwa die Anbindung, die die Türkei an den Binnenmarkt hat... minus Zahlungen, die die EU bislang geleistet hat, um die Türkei an die EU heran zu führen. Dieses Zahlungsthema sollte inzwischen aber Geschichte sein. Die Zeit in der Zollunion will GB dann nutzen, im Rahmen der WTO Handelsverträge auf den Weltmärkten zu schließen.

Die EU sollte knochentrocken verlautbaren, daß nichts dergleichen ohne vertraglich besiegelte Einigung zu den eingegangenen Verpflichtungen in gemeinsam beschlossenen EU-Projekten besprochen werden kann.
Man sieht die Panik der Brexiteers. So langsam scheint ihnen zu dämmern, dass man so komplexe Sachverhalte eben nicht bei einer Teerunde ausverhandelt bekommt, was ihnen schon alle vorweg sagten. Aber man grölte lieber herum, wie flexibel und schnell der Nationalstaat doch handeln könne. Die Zollunion ist da auch eine idiotische Idee, da die Unternehmen langfristige Planungssicherheit haben wollen und nicht Referenden, ständige Neuwahlen und einen unvorhersehbaren Abschluss der Austrittsverhandlungen nach zwei Jahren. Und dann kriegen sie nochmal zwei oder fünf Jahre "Zollunion", worauf sie sich spontan einstellen müssen, aber nicht wissen, was nach Ablauf dieser "Zollunion" geschieht und ob man in der Zeit überhaupt abschließende Regelungen findet. Da müssen die Briten nochmal nachliefern oder sich eben damit abfinden, dass es nach WTO-Regeln mit vielen Zöllen zu tun hat und damit auf einer Stufe mit Bangladesch liegt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von unity in diversity »

frems hat geschrieben:(19 Aug 2017, 18:56)

Man sieht die Panik der Brexiteers. So langsam scheint ihnen zu dämmern, dass man so komplexe Sachverhalte eben nicht bei einer Teerunde ausverhandelt bekommt, was ihnen schon alle vorweg sagten. Aber man grölte lieber herum, wie flexibel und schnell der Nationalstaat doch handeln könne. Die Zollunion ist da auch eine idiotische Idee, da die Unternehmen langfristige Planungssicherheit haben wollen und nicht Referenden, ständige Neuwahlen und einen unvorhersehbaren Abschluss der Austrittsverhandlungen nach zwei Jahren. Und dann kriegen sie nochmal zwei oder fünf Jahre "Zollunion", worauf sie sich spontan einstellen müssen, aber nicht wissen, was nach Ablauf dieser "Zollunion" geschieht und ob man in der Zeit überhaupt abschließende Regelungen findet. Da müssen die Briten nochmal nachliefern oder sich eben damit abfinden, dass es nach WTO-Regeln mit vielen Zöllen zu tun hat und damit auf einer Stufe mit Bangladesch liegt.
Politik muß halt eine immerwährende Erfolgsstory sein, sonst wurden die Falschen gewählt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(19 Aug 2017, 18:56)

Man sieht die Panik der Brexiteers. So langsam scheint ihnen zu dämmern, dass man so komplexe Sachverhalte eben nicht bei einer Teerunde ausverhandelt bekommt, was ihnen schon alle vorweg sagten. Aber man grölte lieber herum, wie flexibel und schnell der Nationalstaat doch handeln könne. Die Zollunion ist da auch eine idiotische Idee, da die Unternehmen langfristige Planungssicherheit haben wollen und nicht Referenden, ständige Neuwahlen und einen unvorhersehbaren Abschluss der Austrittsverhandlungen nach zwei Jahren. Und dann kriegen sie nochmal zwei oder fünf Jahre "Zollunion", worauf sie sich spontan einstellen müssen, aber nicht wissen, was nach Ablauf dieser "Zollunion" geschieht und ob man in der Zeit überhaupt abschließende Regelungen findet. Da müssen die Briten nochmal nachliefern oder sich eben damit abfinden, dass es nach WTO-Regeln mit vielen Zöllen zu tun hat und damit auf einer Stufe mit Bangladesch liegt.
Richtig; das Erfordernis "Planungssicherheit" wird bei solchen Geistesblitzen völlig ausgeklammert. Was soll der Unternehmenplaner voraussetzen? Rabiaten Rausschmiß aus der EU, weil man sich schon nicht einigen konnte über die offenen Verpflichtungen? Zollunion noch 5 Jahre... und was dann? Modell Norwegen? Anbindung wie Türkei?

Das ist schon starker Toback für Leute, die unter solchen Bedingungen Verantwortung für fremdes Eigentum und Mitarbeiter zu tragen haben.

Die EU kann in diesem Kuddelmuddel nur ihre systematische Abarbeitung des BREXITs anbieten und sich ansonsten auf das Abwarten verlegen. Aber diese Rolle war uns ja wohl schon klar, als die Regierung May endlich die Entscheidung BREXIT getroffen hatte.

Es sieht derzeit so aus, als behielte Kommissionspräsident Juncker Unrecht. Er hatte ja seinerzeit gefürchtet, daß die Briten sich reihum an die EU-Partner wenden würden, um mit jedem (ehemaligen) Partner Sonderregeln aus zu handeln. Wenn es entsprechende Sondierungen gegeben haben sollte, dann war von Begeisterung darüber aber nichts zu spüren.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Anscheinend gibt der Brexit dem Ansehen der EU Auftrieb
http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 63375.html
Ich schätze, man hatte in London mit einer anderen Entwicklung gerechnet, wäre doch eine bröckelnde EU zu geschwächt, um bei den Brexit-Verhandlungen hart zu bleiben.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Olympus »

Misterfritz hat geschrieben:(19 Aug 2017, 20:00)

Anscheinend gibt der Brexit dem Ansehen der EU Auftrieb
http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 63375.html
Ich schätze, man hatte in London mit einer anderen Entwicklung gerechnet, wäre doch eine bröckelnde EU zu geschwächt, um bei den Brexit-Verhandlungen hart zu bleiben.
Klar erhöht sich das Ansehen. Die Bremsen sind weg. Das "große" Königreich ist halt doch nicht der König der Welt, wie die Briten jetzt schmerzhaft zu spüren bekommen werden.
Aber ich will nicht schadenfreudig sein. :D :D :D
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von unity in diversity »

Olympus hat geschrieben:(19 Aug 2017, 20:15)

Klar erhöht sich das Ansehen. Die Bremsen sind weg. Das "große" Königreich ist halt doch nicht der König der Welt, wie die Briten jetzt schmerzhaft zu spüren bekommen werden.
Aber ich will nicht schadenfreudig sein. :D :D :D
Die Inselamis waren der neoliberale Wächter.
Mal sehen, ob Europa ohne die City of London besser klarkommt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(19 Aug 2017, 19:17)
Es sieht derzeit so aus, als behielte Kommissionspräsident Juncker Unrecht. Er hatte ja seinerzeit gefürchtet, daß die Briten sich reihum an die EU-Partner wenden würden, um mit jedem (ehemaligen) Partner Sonderregeln aus zu handeln. Wenn es entsprechende Sondierungen gegeben haben sollte, dann war von Begeisterung darüber aber nichts zu spüren.
In der Tat. Trotz diverser Streitthemen, ob nun bei Russlandsanktionen oder den Umgang mit Flüchtlingen, beißen sich die englischen Taktierer die Zähne an der Geschlossenheit Europas aus. Es sind eben keine Strategen (mehr). Pöbelt man gleich am Anfang und zerbricht Vertrauen, stärkt das nun einmal nicht die Kompromissbereitschaft. Die Briten müssen eben lernen, dass die EU die Interessen ihrer Mitgliedsstaaten vertritt und nicht jene von (baldigen) Drittstaaten. Etwas überrascht bin ich aber oft über die Überraschung einzelner Politiker von der Insel, die irgendwie die Vorstellung hätten, man könne sich weiterhin Rosinen herauspicken und müsste dafür an der Kasse nicht einmal zahlen. Scheint so, als wenn man da in den letzten Jahrzehnten einfach zu viel zugelassen hat.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Olympus »

unity in diversity hat geschrieben:(19 Aug 2017, 20:27)

Die Inselamis waren der neoliberale Wächter.
Mal sehen, ob Europa ohne die City of London besser klarkommt.
Klar, ohne die Briten wäre Europa viel weiter, auch was die Sicherheit Europas anbelangt. Auch die ständigen Blockaden bei kleinsten Dingen brachten nichts.
Bonbons darf es nicht geben.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(19 Aug 2017, 20:32)

... Etwas überrascht bin ich aber oft über die Überraschung einzelner Politiker von der Insel, die irgendwie die Vorstellung hätten, man könne sich weiterhin Rosinen herauspicken und müsste dafür an der Kasse nicht einmal zahlen. Scheint so, als wenn man da in den letzten Jahrzehnten einfach zu viel zugelassen hat.
Vielleicht ist uns etwas das Selbstbewußsein abhanden gekommen... etwa, daß man erst einmal tüchtig zulangen sollte, damit der Verhandlungspartner am Ende der Verhandlungen das Selbstverständliche als großen Sieg feiert? ;) Andere sagen Chuzpe dazu.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

H2O hat geschrieben:(19 Aug 2017, 21:09)

Andere sagen Chuzpe dazu.
hee, richtig jiddisch ;)
ich hörte es in den 50. jahren noch sehr regelmäßig in amsterdam. leider jetzt nicht mehr. damals nannte man amsterdam (groß-)mokum.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
Ger9374

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Die Verhandelnden Briten müssen mühsam lernen das auch die E.U in der Lage ist ihre eigenen Interessen zu wahren. Wieso sollte Brüssel auch
altbekannte Positionen mit GB verhandeln.
GB kennt natürlich nur nachgebende Töne aus Brüssel, das ist vorerst vorbei.Das Gewicht der Briten ist zu gering für grosse Zugeständnisse!
Es wird ein Deal wie mit Norwegen wahrscheinlich.
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