EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Wir alle haben doch überhaupt keine Vorstellung davon, wie GB neben der EU wirtschaften will, wenn das Land nicht mehr am Binnenmarkt teilnimmt. Die Beispiele, die wir um die EU herum beobachten können, sind in der Hinsicht wirklich nicht ermutigend. Ich vermute, daß auch die Briten bis hinein in die britische Regierung diese Frage noch nicht zu Ende überlegt haben.

Wir müssen uns aber hüten, meine ich, das Thema Kurseinbruch des britischen Pfundes nur im Zusammenhang mit dem BREXIT zu sehen. Die Wahrscheinlichkeit dieses Zusammenhangs ist natürlich sehr hoch. Könnte man vermutete Ursache BREXIT und beobachtete Wirkung Kursverlust trennen, dann wären die Folgen für GB doch nicht so sehr viel anders, auch dann, wenn die Briten noch tief eingebunden in der EU mitwirkten.

Hat hier in Forum jemand eine Vorstellung, womit die Briten auf dem Weltmarkt auftrumpfen könnten? Wo sie den Vorteil der Einbindung und Mitwirkung in der Wirtschaft der EU wieder gewinnen könnten?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(08 Apr 2018, 18:22)
Hat hier in Forum jemand eine Vorstellung, womit die Briten auf dem Weltmarkt auftrumpfen könnten? Wo sie den Vorteil der Einbindung und Mitwirkung in der Wirtschaft der EU wieder gewinnen könnten?
Mir fällt da leider nichts ein.
Wenn selbst Jaguar wichtige Teile von Amis in Deutschland fertigen lässt, dann sehe ich eher noch grössere Probleme.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(08 Apr 2018, 18:45)

Mir fällt da leider nichts ein.
Wenn selbst Jaguar wichtige Teile von Amis in Deutschland fertigen lässt, dann sehe ich eher noch grössere Probleme.
Bringe ich etwas durcheinander? Hat Jaguar nicht seit langer Zeit schon einen indischen Eigentümer?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(08 Apr 2018, 19:26)

Bringe ich etwas durcheinander? Hat Jaguar nicht seit langer Zeit schon einen indischen Eigentümer?
Ja, Tata, wie Land Rover auch.
Nur sind die Inder nicht die hauptsächlichen Kunden.
Was aber entscheidender ist: Wenn viele Teile aus Europa kommen, dann wird das ein Problem.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(08 Apr 2018, 19:46)

Ja, Tata, wie Land Rover auch.
Nur sind die Inder nicht die hauptsächlichen Kunden.
Was aber entscheidender ist: Wenn viele Teile aus Europa kommen, dann wird das ein Problem.
Ich will's jetzt nicht überdehnen... aber hieß es nicht, daß die deutschen Autobauer von britischen Zulieferern Teile einkaufen? Aber ich weiß nicht welche Art Zulieferungen da eine Rolle spielen. Wenn diese Firmen sehr beweglich sind, dann könnten die doch ihre Lieferungen umstellen und die Nachfrage von Autobauern in GB damit versorgen. Ohne Verrenkungen ist da wohl nichts zu machen! Die Stückzahlen von Jaguar schätze ich auch nicht so besonders hoch ein; < 100.000?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

EU-Gegner planen Brexit-Museum

Plakate, Wahlkampf-Tassen und ein knallroter Bus: In Großbritannien soll ein Brexit-Museum entstehen. Erst einmal wird gesammelt.

......
Und so wird auf der Internetseite des Museums gebeten, Gegenstände aller Art einzusenden, die mit dem antieuropäischen Aktivismus zu tun haben. Genaue Vorstellungen haben die Historik-Populisten bereits für die Eingangshalle: Dort soll einmal der knallrote Wahlkampfbus aus Zeiten des Referendums stehen, der auf seinen Seitenflächen propagiert, Großbritannien sende der EU wöchentlich 350 Millionen Pfund. Dass diese Behauptung vom britischen Statistikamt umgehend wiederlegt wurde, interessiert Rotherham allerdings weniger. Towler will zudem seine guten Kontakte zu Nigel Farage spielen lassen: „Vielleicht unterstützt er uns mit einem Aschenbecher und einem leeren Bierglas.“........

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/g ... 35415.html

:D
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Wähler »

http://www.sueddeutsche.de/politik/brex ... -1.3937858
SZ 11. April 2018 Michel Barnier zu den Brexit-Verhandlungen
"Ich empfehle, die Schwierigkeiten nicht zu unterschätzen, die jene 25 Prozent des Textes bergen, die noch nicht grün sind", mahnt der Chefunterhändler der EU-Kommission für den Brexit im Gespräch.
Welche roten Linien kassiert werden könnten, darüber wird in Großbritannien längst diskutiert. So liebäugelt Labour mit dem Verbleib in der Zollunion. "Ich habe verschiedene britische Politiker empfangen. Ich finde diese Diskussionen sehr inspirierend. Meine Tür ist offen, aber verhandelt wird nur mit der britischen Regierung", sagt Barnier dazu...Dies wäre, wie Barnier klar macht, nach dem Brexit noch möglich. In einer Übergangsphase bis Ende 2020 seien die Briten ja noch drin in Zollunion und Binnenmarkt.
Der Nebel scheint sich etwas zu lichten.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Wähler hat geschrieben:(11 Apr 2018, 17:27)

http://www.sueddeutsche.de/politik/brex ... -1.3937858
SZ 11. April 2018 Michel Barnier zu den Brexit-Verhandlungen


Der Nebel scheint sich etwas zu lichten.
Sehr vernünftig, daß der Verhandlungsführer Barnier ein wenig den Druck abbaut. So haben die Briten jetzt Gelegenheit, sich innenpolitisch zu sortieren. Modell Norwegen in Sicht? Denn "Zollunion" heißt zugleich "Binnenmarkt" mit seinen Bedingungen. Mir war erst auch nicht klar, was der Unterschied zwischen Zollunion und Binnenmarkt sein könnte. Offenbar zwei Worte für ein und dieselbe Sache. Na, denn...

https://ec.europa.eu/taxation_customs/f ... e-world_de
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Knackpunkt bleibt die Grenze Irland/ Nordirland. Da stösst jeder Vorschlag sofort auf eine rote Linie, die bei einem der Beteiligten auf keinen Fall überschritten werden darf. Bin sehr gespannt wie dieser gordische Knoten am Ende aufgelöst wird.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Der geplante Austritt Großbritanniens aus der EU und höhere Dieselsteuern treffen eine Industrie-Ikone hart: Jaguar Land Rover verkauft deutlich weniger Autos - und baut nun Insidern zufolge viele Jobs in England ab.

http://m.spiegel.de/wirtschaft/unterneh ... 02833.html

Glorreiche Zeiten. :)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Der Querverweis auf Jaguar und Land Rover gibt aber keine unmittelbare Verbindung von BREXIT und Fahrzeugproduktion her. Die Kursverluste des Britischen Pfundes haben die Kaufkraft der Briten vermindert. Dieser Schrumpfungsprozeß der britischen Hersteller hält aber auch schon seit 2 Jahren an. Vielleicht bieten Jaguar und Land Rover keinen besonderen technischen Anreiz, sich diese Fahrzeuge zu zu legen, nachdem fast sämtliche Fahrzeughersteller ihren eigenen SUV und Geländewagen anbieten. Mal ist auch ein Ruf wie Donnerhall verbraucht.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(13 Apr 2018, 21:56)

Der Querverweis auf Jaguar und Land Rover gibt aber keine unmittelbare Verbindung von BREXIT und Fahrzeugproduktion her. Die Kursverluste des Britischen Pfundes haben die Kaufkraft der Briten vermindert. Dieser Schrumpfungsprozeß der britischen Hersteller hält aber auch schon seit 2 Jahren an. Vielleicht bieten Jaguar und Land Rover keinen besonderen technischen Anreiz, sich diese Fahrzeuge zu zu legen, nachdem fast sämtliche Fahrzeughersteller ihren eigenen SUV und Geländewagen anbieten. Mal ist auch ein Ruf wie Donnerhall verbraucht.
Wahrscheinlich werden aber diese Fahrzeuge die ersten Symptome der Krise sein, die auf die Briten noch in voller Härte zukommen werden - von dem wirklich extremen Problem der inneririschen Grenze ganz abgesehen...
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(13 Apr 2018, 22:30)

Wahrscheinlich werden aber diese Fahrzeuge die ersten Symptome der Krise sein, die auf die Briten noch in voller Härte zukommen werden - von dem wirklich extremen Problem der inneririschen Grenze ganz abgesehen...
Na ja, technisch könnte das tatsächlich so sein... ;) Solche Fahrzeuge sind eben sehr kostspielig, und in der Liga muß man Besonderes bieten. Da ist aber nichts, außer einem glorreichen Namen und hohen Preisen. Und natürlich haben die arbeitenden Menschen dort einen Netto-Lohnverlust durch den Wechselkurs. Das ist der Preis für "nicht im Euro".
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(15 Apr 2018, 19:21)

Warum London so kaputt ist

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/l ... 02776.html
Das ist ja pillepalle gegen Chikago.

https://www.tagesspiegel.de/weltspiegel ... 03726.html
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Da können wir ja beruhigt sein.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(15 Apr 2018, 19:37)

Da können wir ja beruhigt sein.
Ab Ende 2020 mit einiger Sicherheit.
Zuletzt geändert von H2O am So 15. Apr 2018, 19:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

H2O hat geschrieben:(15 Apr 2018, 19:43)

Ab Ende 2020 mit einiger Sicherheit.
Das Drogenproblem erledigt gerade Amerikas Mittelschicht auf dem Lande. London ist womöglich nur der Vorbote in Europa.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(15 Apr 2018, 19:46)

Das Drogenproblem erledigt gerade Amerikas Mittelschicht auf dem Lande. London ist womöglich nur der Vorbote in Europa.
In den USA sind die Unterschiede aber sehr groß; das will ich jetzt einmal für Europa ebenfalls hoffen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Britischer Ex-Minister zu Brexit"Europa muss sich entscheiden"

Der ehemalige Außenminister David Owen hat selbst für den EU-Austritt geworben. Er fordert nun, dass die Europäer die ins Stocken geratenen Brexit-Verhandlungen retten müssten. Auch wenn die Briten selbst für die Probleme verantwortlich seien.


n-tv.de: Es ist nicht einmal mehr ein Jahr, bis - sollte es nicht zu einem Durchbruch zwischen der britischen Regierung und der EU kommen - der harte Brexit eintritt. Selbst die Einigung auf eine weitere Übergangsfrist könnte etwa am Streit über den Status von Nordirland noch scheitern. Die Sorgen, auch in der deutschen Wirtschaft, sind riesig. Glauben Sie immer noch, dass der Brexit gut enden wird?

David Owen: Ich bleibe optimistisch. Europa muss sich die Frage stellen: Wollt ihr, dass Teile für einen BMW ungehindert die Grenze überqueren können und dass ein fertiger BMW mit Teilen, die in verschiedenen Ländern Europas hergestellt wurden, weiter frei auch in Großbritannien verkauft werden kann? Europa und Deutschland haben viel zu verlieren. Wir kaufen weit mehr in Deutschland als ihr Deutschen in Großbritannien. Deshalb glaube ich, dass es am Ende eine Einigung geben wird.

......

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Europa-m ... 83125.html

What a stinky piece of shit...

Europa muss gar nichts, ein weiterer Grund die Briten über die Klinge springen zu lassen, ekelhaft.

Scheinbar weiss der Dummkopf nicht das Deutschland nicht die EU ist.
Und die Briten haben sicher noch mehr zu verlieren, darum lasst sie richtig fett auf die Fresse fallen...
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Eiskalt hat geschrieben:(16 Apr 2018, 13:41)

What a stinky piece of shit...

Europa muss gar nichts, ein weiterer Grund die Briten über die Klinge springen zu lassen, ekelhaft.

Scheinbar weiss der Dummkopf nicht das Deutschland nicht die EU ist.
Und die Briten haben sicher noch mehr zu verlieren, darum lasst sie richtig fett auf die Fresse fallen...
Interessantes Interview. Die Briten können einfach nicht glauben dass die EU mit dem Beharren auf den 4 Freiheiten im Rahmen des Brexit der EU-Wirtschaft de facto Schaden zufügt und auf der EU-Seite deswegen niemand einen Aufstand macht.

David Owen:
"... Doch die starre Verhandlungsstrategie der EU-Kommission führt nicht weiter. Das Bestehen auf den untrennbaren vier Freiheiten des Binnenmarktes etwa: freie Bewegung von Kapital, Waren, Dienstleitungen und Personen. Warum kann es nicht drei Freiheiten ohne Personenfreizügigkeit geben? Ich kann verstehen, dass die EU-Regierungen die Kommission die Verhandlungen führen lassen wollen, die von ihren Prinzipien nicht abweicht. Die entscheidende Frage ist aber: Ist Europa da zu einem Kompromiss bereit oder werden die britischen Forderungen als Rosinenpickerei zurückgewiesen? Wenn sie eine Lösung wollen, müssen sich die Führungspersönlichkeiten der EU-Regierungen aktiv und pragmatisch in die Verhandlungen einschalten und dürfen das nicht den Bürokraten überlassen."

Da kann er noch so stark appellieren. Auch die Führungspersönlichkeiten der EU-Regierungen werden den Briten keine Extrawürste braten.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Sie werden.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Senexx hat geschrieben:(16 Apr 2018, 14:32)

Sie werden.
Warum sollten sie? Sie würden sich auch erheblichen Ärger mit Schweiz und Norwegen einhandeln, wenn sie das täten.
Ausserdem könnten Länder wie Polen, Ungarn und so plötzlich auf die Idee kommen, die andere Art der Freizügigkeit auch für sich zu fordern oder eben andere Extrawürste.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Misterfritz hat geschrieben:(16 Apr 2018, 14:47)

Warum sollten sie? Sie würden sich auch erheblichen Ärger mit Schweiz und Norwegen einhandeln, wenn sie das täten.
Ausserdem könnten Länder wie Polen, Ungarn und so plötzlich auf die Idee kommen, die andere Art der Freizügigkeit auch für sich zu fordern oder eben andere Extrawürste.
UK ist nicht CH oder N oder PL. Sondern Nuklearmacht, UNO-Sicherheitsratsmitglied und wirtschaftlich wichtig. Besonders für die Deutschen. Und wenn die Rezession kommt, scheißt man sich in die Hosen.

Die Verlängerung des Schwebezustands war bereits ein erstes Signal.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Senexx hat geschrieben:(16 Apr 2018, 14:49)

UK ist nicht CH oder N oder PL. Sondern Nuklearmacht, UNO-Sicherheitsratsmitglied und wirtschaftlich wichtig. Besonders für die Deutschen. Und wenn die Rezession kommt, scheißt man sich in die Hosen.

Die Verlängerung des Schwebezustands war bereits ein erstes Signal.
Aha, Nuklearmacht, und? Sie sind in der NATO, wie fast alle EU-Staaten auch.
Ausserdem kann ich mir eine Atombombe nicht wirklich als wirtschaftspolitisches Instrument vorstellen.
Und die Wichtigkeit der UK-Wirtschaft für die EU wird sich noch erweisen - ich denke, das wird überschätzt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

Senexx hat geschrieben:(16 Apr 2018, 14:32)

Sie werden.
Sie werden nicht. Da gibt es genügend viele die querschiessen.
Eine solcher Vertrag müsste Einstimmig beschlossen werden.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

Senexx hat geschrieben:(16 Apr 2018, 14:49)
Die Verlängerung des Schwebezustands war bereits ein erstes Signal.
Nein war es nicht, denn sie werden auch im Schwebezustand auf die 4 Grundfreiheiten pochen. Meinetwegen könnte der Schwebezustand die nächsten 50 Jahre so weitergehen. :D
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

Eiskalt hat geschrieben:(16 Apr 2018, 13:41)
Scheinbar weiss der Dummkopf nicht das Deutschland nicht die EU ist.
Korrekt aber er wusste das vorallem Deutsche das Interview lesen werden, deshalb sprach er Deutschland direkt an.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von frems »

Großbritanniens neuer Traum vom Empire

Die britische Regierung sieht in den Ex-Kolonien des Commonwealth die goldene Zukunft nach dem EU-Ausstieg. Doch viele Länder haben wirtschaftlich wenig Bedeutung. Mancher Beobachter rauft sich angesichts der neuimperialen Pläne die Haare.

An einem Wintertag im Jahr 2002 schrieb ein Kolumnist des „Daily Telegraph“ seine Gedanken zum Commonwealth nieder, jener Gemeinschaft aus 53 Staaten, die im Zuge der Unabhängigkeit von Großbritannien ein loses Bündnis geschlossen hatten. „Es heißt, sogar die Queen mag mittlerweile das Commonwealth. Auch deshalb, weil es sie regelmäßig mit jubelnden und Fähnchen schwenkenden Massen kleiner Negerkinder versorgt“, schrieb seinerzeit ein Autor namens Boris Johnson. Heute ist er höchster Diplomat des Königreichs und wird als selbiger Spalier stehen, wenn 52 Staats- und Regierungschefs diese Woche im Buckingham Palace zum Staatsbankett aufschlagen. [...]

Noch schwerer wiegt ein anderer Aspekt: „Wenn Großbritannien einen Handelsvertrag mit Indien will, dann wird ihm nichts anderes übrig bleiben, als beim Thema Immigration Flexibilität zu zeigen“, warnt die Handelsexpertin Geethanjali Nataraj von der Brookings Institution. Spürbare Visaerleichterungen für indische Staatsbürger stünden für Neu-Delhi unzweifelhaft ganz oben auf der Agenda. Damit aber wäre das Gegenteil von dem Versprechen erreicht, mit dem Johnson und Freunde die knappe Brexit-Mehrheit von 52 Prozent gewannen: dem Rückgang der Einwanderungszahlen.

Indiens Botschafter in London warnte bereits, der Prozess für einen Freihandelsvertrag werde „sehr zäh. Es gilt, Millionen kleiner Fragen auszuhandeln, das wird eine lange Zeit dauern“, sagte Dinesh Patnaik vor Beginn des Commonwealth-Treffens im Gespräch mit der „Times“ und zeigte sich offen verärgert, dass chinesische Studenten derzeit wesentlich leichter eine Einreisegenehmigung bekommen als indische. [...]

Mancher Beobachter auf der Insel rauft sich angesichts der neuimperialen Träume in Westminster die Haare. „Diese ganze Sache mit dem Commonwealth ist einfach beschämend. Indien verspricht eventuell noch etwas. Aber wenn die Brexiter vom Commonwealth sprechen, meinen sie Australien, Kanada und Neuseeland. Neuseelands Wirtschaft ist kleiner als die Griechenlands“, sagte der bekannte Wirtschaftsexperte Jim O’Neill im Gespräch mit WELT, in dem er auch Londons mangelndes Interesse an besseren Beziehungen mit Peking kritisierte. „Wenn Sie sich Chinas reales Wachstum in US-Dollar anschauen, schafft das Land in diesem Jahr eine Volkswirtschaft der Größe Australiens. Und viermal Neuseeland.“
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... rexit.html

Rosige Aussichten. Aber immerhin gehört Johnson ja zur Elite und das muss automatisch gut sein. :|
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(16 Apr 2018, 22:51)

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... rexit.html

Rosige Aussichten. Aber immerhin gehört Johnson ja zur Elite und das muss automatisch gut sein. :|
Tja, siehe auch hier: http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 4#p4182774

Der Gedanke einer sehr engen Verbindung des UKs mit dem Commonwealth liegt doch sehr nahe... und erweist sich bei näherem Hinsehen als eine Luftnummer. Am Ende zählen überall nur die blanken Talerchen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Die britische Regierung sieht in den Ex-Kolonien des Commonwealth die goldene Zukunft nach dem EU-Ausstieg. Doch viele Länder haben wirtschaftlich wenig Bedeutung. Mancher Beobachter rauft sich angesichts der neuimperialen Pläne die Haare.

Interessanter Artikel:

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... rexit.html

:)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Die überraschende Erkenntnis: Die wirtschaftlich bedeutenden Mitglieder des Britischen Commonwealths hatten sich gegen den BREXIT gestellt. Für sie ist /war GB die Brücke in den großen EU Binnenmarkt. Je nach Gang der Geschäfte werden sie sich wohl anders aufstellen. Die Verträge dieser Mitglieder mit der EU bleiben ja weiterhin gültig und wesentliche Kontaktadressen bleiben unverändert.

Ich vermute einmal, daß sie GB nicht unbedingt als Sprecher ihrer Geschäftsleitungen eingesetzt hatten, sondern eher als Sitz ihrer Europaabteilungen.

Ende 2020 wissen wir mehr!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von van Kessel »

Die Briten - zumindest die, welche sich als solche fühlen - hatten Angst vor dem Rattenkönig EU. Und wenn man sich die 'Organisation' eines solchen 'Königs' anschaut, so wird man feststellen, dass sich manche Mitglieder lieber den Schwanz abbeißen, als weiterhin durch andere 'Schwänze' untrennbar verbunden zu sein.

Wenn die Verwicklungen auch darin resultieren, dass man z.B. das als alternativlos bezeichnet, was als EU-Gesetze mehrfach beschlossen wurde (no-bail-out), ist die Antwort auf einen EU-Rattenkönig eben der, dass man sich lieber den Schwanz abbeißt, als einer 'fesselnden' Gemeinschaft weiter anzuhängen; ein Naturgesetz halt.

So sind die Verfechter der EU gleichzeitig deren Totengräber, wenn sie keine 'Beinfreiheit' mehr gewährleisten wollen. Die Aufhebung der Nationalstaatlichkeit (welche bei einigen Ländern Jahrhundert währte), kann nicht mit einem Federstrich von Kaufleuten beendet werden.

Hanse, lateinische Münzunion, welche weitaus weniger staatlich waren, sind letztlich gescheitert. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass der Mensch mehr 'sapiens' geworden wäre seit diesen Zeiten. Nicht ohne Grund haben sich überschaubare Verbände im Laufe der Geschichte gebildet. Ob ein Alex d.Große oder ein Napoleon dies ändern wollte; stets gab es einen Rückfall in kleine Einheiten. Es ist kein Grund - weil man globalen Handel führen möchte - Nationalstaatlichkeit aufzugeben, da der Handel nur ein Teilaspekt der Wirklichkeit ist.

Zu meinen, dass die EU ein Gegengewicht zu China oder den USA sein könnte, ist ein Fantomglaube. Die EU lebt nur aufgrund ihrer Vielfältigkeit und des nationalen Strebens besser zu sein als der Nachbar, nicht ob ihrer Einheitlichkeit. Daher versuchen z.B. die USA durch 'fesselnde' Verträge (TTIP) die Europäer an die Kandare zu nehmen, weil es eben auch noch europäische Länder und Menschen gibt, welche des Pudels Kern erkennen und aufdecken.

Splendid isolation?, nö: Familienbande statt Fiskalunion.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

van Kessel hat geschrieben:(17 Apr 2018, 13:38)

Die Briten - zumindest die, welche sich als solche fühlen - hatten Angst vor dem Rattenkönig EU. Und wenn man sich die 'Organisation' eines solchen 'Königs' anschaut, so wird man feststellen, dass sich manche Mitglieder lieber den Schwanz abbeißen, als weiterhin durch andere 'Schwänze' untrennbar verbunden zu sein.

Wenn die Verwicklungen auch darin resultieren, dass man z.B. das als alternativlos bezeichnet, was als EU-Gesetze mehrfach beschlossen wurde (no-bail-out), ist die Antwort auf einen EU-Rattenkönig eben der, dass man sich lieber den Schwanz abbeißt, als einer 'fesselnden' Gemeinschaft weiter anzuhängen; ein Naturgesetz halt.

So sind die Verfechter der EU gleichzeitig deren Totengräber, wenn sie keine 'Beinfreiheit' mehr gewährleisten wollen. Die Aufhebung der Nationalstaatlichkeit (welche bei einigen Ländern Jahrhundert währte), kann nicht mit einem Federstrich von Kaufleuten beendet werden.

Hanse, lateinische Münzunion, welche weitaus weniger staatlich waren, sind letztlich gescheitert. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass der Mensch mehr 'sapiens' geworden wäre seit diesen Zeiten. Nicht ohne Grund haben sich überschaubare Verbände im Laufe der Geschichte gebildet. Ob ein Alex d.Große oder ein Napoleon dies ändern wollte; stets gab es einen Rückfall in kleine Einheiten. Es ist kein Grund - weil man globalen Handel führen möchte - Nationalstaatlichkeit aufzugeben, da der Handel nur ein Teilaspekt der Wirklichkeit ist.

Zu meinen, dass die EU ein Gegengewicht zu China oder den USA sein könnte, ist ein Fantomglaube. Die EU lebt nur aufgrund ihrer Vielfältigkeit und des nationalen Strebens besser zu sein als der Nachbar, nicht ob ihrer Einheitlichkeit. Daher versuchen z.B. die USA durch 'fesselnde' Verträge (TTIP) die Europäer an die Kandare zu nehmen, weil es eben auch noch europäische Länder und Menschen gibt, welche des Pudels Kern erkennen und aufdecken.

Splendid isolation?, nö: Familienbande statt Fiskalunion.
Ziemlich genau mein Standpunkt: Wer sich in der EU beengt fühlt, der sollte sich eine eigene Gemeinschaft aufbauen. Als Kristallisationspunkt könnte man die Visegrad-Gruppe nennen, die auf größeren nationalen Spielräumen besteht und mutwillig EU-Verträge bricht, eingegangene Verpflichtungen nicht erfüllt.

Nur eins geht gar nicht: Nationale Spielräume ohne klare Begrenzung und Finanzierung aus den Mitteln, die andere Staaten erarbeitet haben. Innerhalb der Gruppe, der eines Tages Deutschland angehören sollte, muß und soll es Ausgleichszahlungen zur gemeinsamen wirtschaftlichen Entwicklung, der inneren und äußeren Sicherheit und der Sicherung ihrer Außengrenzen geben. Wenn das geklärt ist, dann ist die europäische Welt aus meiner Sicht wieder in Ordnung.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

frems hat geschrieben:(16 Apr 2018, 22:51)

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... rexit.html

Rosige Aussichten. Aber immerhin gehört Johnson ja zur Elite und das muss automatisch gut sein. :|
Ich könnte mir durchaus eine Commonwealth union vorstellen, nur wie im Artikel erwähnt gibt es auch diese nicht zum Nulltarif.

z.b. verlangen die Inder Visaerleichterungen. Eine Commonwealth Union wäre keine Union unter Führung Londons, dort hätten die Inder das sagen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

H2O hat geschrieben:(17 Apr 2018, 09:41)

Tja, siehe auch hier: http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 4#p4182774

Der Gedanke einer sehr engen Verbindung des UKs mit dem Commonwealth liegt doch sehr nahe... und erweist sich bei näherem Hinsehen als eine Luftnummer. Am Ende zählen überall nur die blanken Talerchen.
Die Gespräche über eine Enge Bindung ASEANS und der EU laufen auch ständig weiter. Irgendwann bleibt für UK nicht mehr viel vom Kuchen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

van Kessel hat geschrieben:(17 Apr 2018, 13:38)
Daher versuchen z.B. die USA durch 'fesselnde' Verträge (TTIP) die Europäer an die Kandare zu nehmen, weil es eben auch noch europäische Länder und Menschen gibt, welche des Pudels Kern erkennen und aufdecken.
.
Auf der anderen Seite des grossen Teichs sitzt ein Präsident der an TTIP kein Interesse hat.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(18 Apr 2018, 09:44)

Auf der anderen Seite des grossen Teichs sitzt ein Präsident der an TTIP kein Interesse hat.
Manche Nachrichten brauchen eben etwas länger, bis sie in ein Gedankengebäude eindringen. Isso!
van Kessel

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von van Kessel »

"garfield336"
Auf der anderen Seite des grossen Teichs sitzt ein Präsident der an TTIP kein Interesse hat.
stimmt, weil er seine Präferenz momentan auf eine erhöhte NATO-Beteiligung der EU-Länder (min 2% vom BIP für Verteidigung) legt. D.h. er sieht dadurch wohl eine Menge Aufträge für die US-Rüstungsindustrie für sein Land.

Ich sehe TTIP aber noch nicht beerdigt, wenn die US-Konzerne sich vom Trump Schock ('make america great again')erholt erhaben; wenn es wieder darum geht, den US-Multis, Banken und Anwaltskanzleien, fette Klagen gegen widerspenstige Europäer zu verschaffen, wenn Umweltauflagen eine 'Produktion' drosseln oder verhindern.

Durch die vermehrte NATO-Ausrüstung fallen nicht nur Aufträge für die USA an, sondern belasten europäische Länder mit zusätzlichen Aufgaben, für welche der Hegemon sonst belastet würde. Will sagen eine französische oder britische Rakete gen Syrien kostet den Donald keinen Cent. Schlimm genug, dass die Jerrys keine US-Panzer kaufen, weil sie meinen, ihr Leo würde den Abrams in allen Belangen übertreffen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

H2O hat geschrieben:(18 Apr 2018, 07:55)

Ziemlich genau mein Standpunkt: Wer sich in der EU beengt fühlt, der sollte sich eine eigene Gemeinschaft aufbauen. Als Kristallisationspunkt könnte man die Visegrad-Gruppe nennen, die auf größeren nationalen Spielräumen besteht und mutwillig EU-Verträge bricht, eingegangene Verpflichtungen nicht erfüllt.

Nur eins geht gar nicht: Nationale Spielräume ohne klare Begrenzung und Finanzierung aus den Mitteln, die andere Staaten erarbeitet haben. Innerhalb der Gruppe, der eines Tages Deutschland angehören sollte, muß und soll es Ausgleichszahlungen zur gemeinsamen wirtschaftlichen Entwicklung, der inneren und äußeren Sicherheit und der Sicherung ihrer Außengrenzen geben. Wenn das geklärt ist, dann ist die europäische Welt aus meiner Sicht wieder in Ordnung.
Ach es wurden ja nun Beitrittsverhandlungen mit Albanien und einem weiteren Land empfohlen.....
Ich würde die Erweiterung einfach mal sein lassen und das was man hat besser ausbauen.
Es gab sowieso zu schnell zu viele Mitglieder
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Eiskalt hat geschrieben:(18 Apr 2018, 11:01)

Ach es wurden ja nun Beitrittsverhandlungen mit Albanien und einem weiteren Land empfohlen.....
Ich würde die Erweiterung einfach mal sein lassen und das was man hat besser ausbauen.
Es gab sowieso zu schnell zu viele Mitglieder
Nein, diese Enttäuschung würde ich den Albaniern und Mazedoniern nicht antun wollen. Aber klare Worte sind notwendig. Nämlich, daß die EU eine Wertegemeinschaft sein will, in der Rechtsstaaten mit unabhängiger Justiz, Ächtung von Körperstrafen und Korruption vorausgesetzt werden. Und daß ein Beitritt erst nach gesicherter Ankunft in dieser Gesellschaftsordnung möglich ist. Das Urteil darüber sollte international von z. B. amnesty international und transparency international ermittelt werden... da sollte die EU ganz 'raus sein, damit das Gequengle nach Art der Türkei gar nicht erst los geht. Vorher kann man selbstverständlich zusammen arbeiten, um dieses Ziel schneller zu erreichen, etwa mit der Venedig Kommission für Verfassungs- und Rechtsstaats-Fragen, oder mit der EZB in Fragen der Finanzordnung und des Bankwesens.

Das Ziel gilt als erreicht, wenn das Land 2 Jahre hintereinander bestimmte Schwellwerte für Korruption und Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte klar unterschritten hat... etwa die von Finnland oder Schweden oder der Niederlande als Vorlage. Diese Botschaft hätte Präsident Erdogan schon längst übermittelt werden müssen... und allen EU-Mitgliedern, die noch in den Kreis der vollberechtigten Mitglieder aufgenommen werden wollen. Stimmrechte, Schengen, Ausgleichszahlungen... alle planmäßigen Wohltaten müssen davon abhängen.

Das Schöne ist dann, daß die EU gar nichts zu entscheiden hat, außer einmal diese international erarbeiteten Bewertungen fest zu legen.

Nie mehr so einen Blödsinn wie Rumänien, Bulgarien, Griechenland, Zypern mit Rückenwind und abstehenden Ohren durchwinken... und danach 15 Jahre Stillstand und Empfang von Wohltaten. Geforderte Bedingung erfüllt ja / nein. Ja: wird Mitglied, nein: bleibt Anwärter.

Die EU-Mitgliedschaft würde ich auch von diesen Rahmenbedingungen abhängig machen: Wer zweimal hintereinander einen internationalen Schwellwert reißt, verliert sein Stimmrecht, die EU Grundfreiheiten und die Mitgliedschaft in der Schengenzone. Auch da gibt es nichts zu quengeln und zu verhandeln: Bedingungen wieder erfüllen, und gut ist's.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
van Kessel

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von van Kessel »

"H2O"
Nein, diese Enttäuschung würde ich den Albaniern und Mazedoniern nicht antun wollen. Aber klare Worte sind notwendig. Nämlich, daß die EU eine Wertegemeinschaft sein will, in der Rechtsstaaten mit unabhängiger Justiz, Ächtung von Körperstrafen und Korruption vorausgesetzt werden.
seit wann ist die EU eine Wertegemeinschaft und was sollen diese Werte sein?
Und daß ein Beitritt erst nach gesicherter Ankunft in dieser Gesellschaftsordnung möglich ist. Das Urteil darüber sollte international von z. B. amnesty international und transparency international ermittelt werden... da sollte die EU ganz 'raus sein, damit das Gequengle nach Art der Türkei gar nicht erst los geht.
müssten dann nicht erst die Verträge von Maastricht & Lissabon geändert werden? Müssten dann nicht auch die Regeln von Verstöße gegen die EU-Statuten geregelt werden, oder der Unsinn, dass jedes Land nur eine Stimme hat (Malta hat genau so wie Deutschland nur eine Stimme, obwohl D die Lok und Malta lediglich den gut gepolsterten 1.-Klasse-Waggon darstellt)?
Vorher kann man selbstverständlich zusammen arbeiten, um dieses Ziel schneller zu erreichen, etwa mit der Venedig Kommission für Verfassungs- und Rechtsstaats-Fragen, oder mit der EZB in Fragen der Finanzordnung und des Bankwesens.
dies muss in den von mir erwähnten EU-Verträgen längst verankert sein.
Das Ziel gilt als erreicht, wenn das Land 2 Jahre hintereinander bestimmte Schwellwerte für Korruption und Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte klar unterschritten hat... etwa die von Finnland oder Schweden oder der Niederlande als Vorlage. Diese Botschaft hätte Präsident Erdogan schon längst übermittelt werden müssen... und allen EU-Mitgliedern, die noch in den Kreis der vollberechtigten Mitglieder aufgenommen werden wollen. Stimmrechte, Schengen, Ausgleichszahlungen... alle planmäßigen Wohltaten müssen davon abhängen.
Verträge für Viele werden nicht für oder gegen andere geschlossen.
Das Schöne ist dann, daß die EU gar nichts zu entscheiden hat, außer einmal diese international erarbeiteten Bewertungen fest zu legen.
es ist bereits festgelegt doch wenn sich 'Mitglieder' aus den Verträgen ausklinken, weil sie glauben es zu können, bleibt die EU ein zahnloser Tiger.
Nie mehr so einen Blödsinn wie Rumänien, Bulgarien, Griechenland, Zypern mit Rückenwind und abstehenden Ohren durchwinken... und danach 15 Jahre Stillstand und Empfang von Wohltaten. Geforderte Bedingung erfüllt ja / nein. Ja: wird Mitglied, nein: bleibt Anwärter.
die EU ist ein Verein von Pfeffersäcken und keine Vision eines De Gaulle oder Adenauer. Dies kann man beschwören, bis einem die Schwurhand abfällt.
Die EU-Mitgliedschaft würde ich auch von diesen Rahmenbedingungen abhängig machen: Wer zweimal hintereinander einen internationalen Schwellwert reißt, verliert sein Stimmrecht, die EU Grundfreiheiten und die Mitgliedschaft in der Schengenzone. Auch da gibt es nichts zu quengeln und zu verhandeln: Bedingungen wieder erfüllen, und gut ist's.
m.W. ist der Schengenvertrag kein Bestandteil der EU-Verträge; aber da bin ich mir nicht sicher. Und wer sollte Deutschland bestrafen wollen, die 'Lok', welche die EU-Verträge genau so missachtet hat wie es die sogen. Visegrad-Länder tun?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

van Kessel hat geschrieben:(19 Apr 2018, 01:12)

seit wann ist die EU eine Wertegemeinschaft und was sollen diese Werte sein?
Die EU ist von Anbeginn eine Wertegemeinschaft und die Werte stehen in Artikel 2 des EU-Vertrages.

„Die Werte, auf die sich die Union gründet, sind die Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte einschließlich der Rechte der Personen, die Minderheiten angehören. Diese Werte sind allen Mitgliedstaaten in einer Gesellschaft gemeinsam, die sich durch Pluralismus, Nichtdiskriminierung, Toleranz, Gerechtigkeit, Solidarität und die Gleichheit von Frauen und Männern auszeichnet.“

Jedes EU-Mitglied verpflichtet sich bei der Aufnahme in die EU zu diesen Werten.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Für May gab es mal wieder eine Niederlage im Oberhaus.

"Die britische Premierministerin Theresa May hat bei einer Brexit-Abstimmung im Oberhaus eine Niederlage erlitten. Die Abgeordneten stimmten mehrheitlich für einen Änderungsantrag zum EU-Austrittsgesetz der Opposition. Damit könnte Großbritannien nach dem Austritt aus der EU vielleicht doch in der Zollunion bleiben. ... Die Handelspolitik ist einer der wichtigsten Streitpunkte in der Brexit-Debatte. Während die oppositionelle Labour-Partei eine neue Zollunion mit der EU fordert, lehnt Handelsminister Liam Fox dies ab, weil das Königreich dann keine Handelsabkommen mit anderen Staaten schließen könnte. Ein Verbleib in der Zollunion könnte aber im Streit über Nordirland eine Lösung bringen, weil damit Grenzkontrollen zwischen der britischen Provinz und dem EU-Mitglied Irland vermieden werden könnten." Quelle: http://www.zeit.de/politik/ausland/2018 ... -zollunion

Gut möglich dass es am Schluß auch so kommt. Dann dürfen die Briten zahlen, müssen die Bedingungen der EU akzeptieren, dürfen bei den EU-Entscheidungen aber nicht mitreden.
van Kessel

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von van Kessel »

"Orbiter1"
Die EU ist von Anbeginn eine Wertegemeinschaft und die Werte stehen in Artikel 2 des EU-Vertrages....
Jedes EU-Mitglied verpflichtet sich bei der Aufnahme in die EU zu diesen Werten.
die 10 Gebote stellen auch Werte vor; doch wer hält sich daran?
Formal hast du natürlich recht (und ich hätte diesen Satz auch nicht geschrieben, wenn ich nicht auf Theorie und Praxis dieser Verträge abzielen würde).
Faktisch ist es so, dass auf Werte weniger Wert gelegt wird als auf nationale Egoismen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

van Kessel hat geschrieben:(19 Apr 2018, 11:22)

"Orbiter1"
die 10 Gebote stellen auch Werte vor; doch wer hält sich daran?
Formal hast du natürlich recht (und ich hätte diesen Satz auch nicht geschrieben, wenn ich nicht auf Theorie und Praxis dieser Verträge abzielen würde).
Faktisch ist es so, dass auf Werte weniger Wert gelegt wird als auf nationale Egoismen.
"Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst!" Über diesen Vorschlag darf jeder gründlich nachdenken, wenn das Streben nach Vorteilen bewertet wird.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Orbiter1 hat geschrieben:(19 Apr 2018, 09:51)

Für May gab es mal wieder eine Niederlage im Oberhaus.

"Die britische Premierministerin Theresa May hat bei einer Brexit-Abstimmung im Oberhaus eine Niederlage erlitten. Die Abgeordneten stimmten mehrheitlich für einen Änderungsantrag zum EU-Austrittsgesetz der Opposition. Damit könnte Großbritannien nach dem Austritt aus der EU vielleicht doch in der Zollunion bleiben. ... Die Handelspolitik ist einer der wichtigsten Streitpunkte in der Brexit-Debatte. Während die oppositionelle Labour-Partei eine neue Zollunion mit der EU fordert, lehnt Handelsminister Liam Fox dies ab, weil das Königreich dann keine Handelsabkommen mit anderen Staaten schließen könnte. Ein Verbleib in der Zollunion könnte aber im Streit über Nordirland eine Lösung bringen, weil damit Grenzkontrollen zwischen der britischen Provinz und dem EU-Mitglied Irland vermieden werden könnten." Quelle: http://www.zeit.de/politik/ausland/2018 ... -zollunion

Gut möglich dass es am Schluß auch so kommt. Dann dürfen die Briten zahlen, müssen die Bedingungen der EU akzeptieren, dürfen bei den EU-Entscheidungen aber nicht mitreden.
Das wäre ein echter Schuss ins Knie :D
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Orbiter1 hat geschrieben:(19 Apr 2018, 09:51)

Für May gab es mal wieder eine Niederlage im Oberhaus.

"Die britische Premierministerin Theresa May hat bei einer Brexit-Abstimmung im Oberhaus eine Niederlage erlitten. Die Abgeordneten stimmten mehrheitlich für einen Änderungsantrag zum EU-Austrittsgesetz der Opposition. Damit könnte Großbritannien nach dem Austritt aus der EU vielleicht doch in der Zollunion bleiben. ... Die Handelspolitik ist einer der wichtigsten Streitpunkte in der Brexit-Debatte. Während die oppositionelle Labour-Partei eine neue Zollunion mit der EU fordert, lehnt Handelsminister Liam Fox dies ab, weil das Königreich dann keine Handelsabkommen mit anderen Staaten schließen könnte. Ein Verbleib in der Zollunion könnte aber im Streit über Nordirland eine Lösung bringen, weil damit Grenzkontrollen zwischen der britischen Provinz und dem EU-Mitglied Irland vermieden werden könnten." Quelle: http://www.zeit.de/politik/ausland/2018 ... -zollunion

Gut möglich dass es am Schluß auch so kommt. Dann dürfen die Briten zahlen, müssen die Bedingungen der EU akzeptieren, dürfen bei den EU-Entscheidungen aber nicht mitreden.
Ist die Bezeichnung "Zollunion" nicht identisch mit dem "Binnenmarkt"? Wäre deshalb der Status GBs nicht genau der von Norwegen mit allen Nebenbedingungen, die Norwegen auch erfüllt? Vermutlich versteht darunter die britische Seite etwas anderes... also Sonderbedingungen für GB.

Na gut, erst einmal laufen lassen, was da jetzt läuft; das ist ohnehin innerbritisch! Aber gewarnt sein sollten wir schon, daß da ein Mißverständnis aufgepäppelt werden könnte.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Das war wirklich eine schlechte Woche für die britische Seite. Erst die Abstimmungsniederlage im Oberhaus für May und dann auch noch miese Verhandlungen in Brüssel. Keine Veränderungen bei den Extrawürsten. Die kommen nicht und kommen nicht und kommen nicht. Irgendwann müssen die doch kommen! Und dann wurden auch noch sämtliche Vorschläge zur Grenze Irland/Nordirland von der EU zurückgewiesen.

"There are always difficulties, and risks of a failure,” said Barnier. Some in Britain want “what the English call cherry picking”, he said, adding that the reply to that was: “No way.” A No 10 spokesman said on Friday the UK did not recognise claims that its plans for the Irish border had been subjected to a “systematic and forensic annihilation” by EU officials at a meeting this week with Britain’s lead negotiator, Olly Robbins. The Daily Telegraph quoted unnamed EU diplomatic sources as saying that the Brussels officials delivered “a detailed and forensic rebuttal”, making clear that “none of the UK customs options will work - none of them” Quelle: https://www.theguardian.com/politics/20 ... still-fail

Mal sehen wie lange die Briten Michel Barnier noch als Verhandlungspartner akzeptieren. Der geht ihnen langsam auf die Nerven.
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