Erläuter mal, was du dir unter "der richtigen Spur" vorstellst.Senexx hat geschrieben:(20 Oct 2018, 20:09)
Ein Verbleib von UK in der EU könnte ein Anstoß für eine Reform der EU sein, sie wieder in die richtige Spur zu setzen.
Davor haben die EUlibans natürlich Angst. Deshalb dürfte es von Seiten der Zentralisten gewaltigen Widerstand gegen eine Rücknahme des Brexits geben.
EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Moderator: Moderatoren Forum 3
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
- frems
- Beiträge: 47101
- Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
- user title: Hochenergetisch
- Wohnort: Hamburg, Europa
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Naja, über 40 Jahre hat man Europa für zahlreiche Schlamassel verantwortlich gemacht. Da sollte man einen Sinneswandel nicht über Nacht erwarten. Die Zahl ist schon beeindruckend, wenn man sie mit anderen Demos vergleicht. Habe mir jetzt mal ein paar der größten Demos in Deutschland herausgesucht, wo ja mehr Menschen leben als im UK.Misterfritz hat geschrieben:(20 Oct 2018, 19:24)
Eine Millionen Demonstranten sind schon eine Menge, auch 670.000. Die grossen Friedensdemos in den 80ern in Bonn haben bei weitem nicht so viele Leute gehabt, dennoch hatten sie genügend Aufmerksamkeit.
Was mich eher verwundert, ist, dass diese Masse erst jetzt aufwacht, da es im Prinzip schon zu spät ist.
Die Friedensbewegung kam in den 80ern auf 200.000 bis 500.000 (ersteres laut Polizei, letzteres laut Veranstalter)
Gegen den Irakkrieg 2003 gingen bis zu 500.000 auf die Straßen. Gegen Atomkraft (1979) 150.000 in Bonn demonstrieren sowie jeweils 100.000 in Hannover, Brokdorf und Wackersdorf. Beim Irakkrieg sprach man in London von der größten Demo aller Zeiten. Laut Polizei waren es beim Höhepunkt 750.000 Demonstranten. BBC schätzte auf knapp 1 Mio. Die Kriegsbeteiligung Großbritanniens am Irakkrieg fand aber trotzdem statt.
Und so dürfte man auch weiterhin von einem Brexit ausgehen. Dieser Kindergarten der britischen Regierung ist doch albern und irgendwann ist auch mal gut. Stell Dir mal vor, die Briten würden ein Referendum über den Deal machen und ablehnen. Was dann? Harter Brexit? Drittes Abkommen über den Verbleib bzw. Wiedereintritt? Und wenn dann 52% pro Europa abstimmen, halten die Brexiteers die Beine still? Glaub ich nicht. In wenigen Jahren stünde man dort, wo man jetzt auch steht.
Labskaus!
Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
- Misterfritz
- Vorstand
- Beiträge: 34810
- Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
- user title: Cheffe vons Rudel
- Wohnort: badisch Sibirien
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Das passiert ja auch - dennoch liegt das Heft des Handelns bei der Regierung. Und solange die bei Brexit bleibt, kann die EU kaum was dagegen tun.unity in diversity hat geschrieben:(20 Oct 2018, 20:11)
Man kann fast alle britischen Politiker ignorieren, aber die Meinung der Bevölkerung sollte man zur Kenntnis nehmen.
Das kostet keine Selbstachtungspunkte.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft
- Misterfritz
- Vorstand
- Beiträge: 34810
- Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
- user title: Cheffe vons Rudel
- Wohnort: badisch Sibirien
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ich denke auch, es dürfte für alle Seiten das Beste sein, wenn die Briten die EU verlassen, für immer oder auf Zeit.frems hat geschrieben:(20 Oct 2018, 20:20)Und so dürfte man auch weiterhin von einem Brexit ausgehen. Dieser Kindergarten der britischen Regierung ist doch albern und irgendwann ist auch mal gut. Stell Dir mal vor, die Briten würden ein Referendum über den Deal machen und ablehnen. Was dann? Harter Brexit? Drittes Abkommen über den Verbleib bzw. Wiedereintritt? Und wenn dann 52% pro Europa abstimmen, halten die Brexiteers die Beine still? Glaub ich nicht. In wenigen Jahren stünde man dort, wo man jetzt auch steht.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Die Einigung Deutschlands im 19. Jhdt. ging auch erst voran, als die "kleindeutsche Lösung" gefunden wurde, ohne Österreich-Ungarn. Heute könnte eine "kleineuropäische Lösung" ohne die Briten (und evtl. ein paar weitere) analog dazu auch besser funktionieren. Denn als Einzelstaaten sind die Mitgliedsländer der EU zu schwach, um mit den großen Blöcken mitzuhalten.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Wird gern versucht, auch in meinem "Lieblingsthema" Polen. Wie wollen Sie denn "die Politiker" von "den Menschen", "der Bevölkerung" trennen? Im Idealfall sind Politiker Leute, die aus der Bevölkerung heraus in freien und geheimen Wahlen mit Zustimmung bedacht werden. Wollte man also diesen Versuch einer Abtrennung in die Wege leiten, dann wäre das der Versuch einer Entmündigung der Wähler!unity in diversity hat geschrieben:(20 Oct 2018, 20:11)
Man kann fast alle britischen Politiker ignorieren, aber die Meinung der Bevölkerung sollte man zur Kenntnis nehmen.
Das kostet keine Selbstachtungspunkte.
Wenn man meint, daß die Wähler in einem demokratischen Gemeinwesen böswillig getäuscht wurden oder werden, dann bleibt doch nichts weiter übrig als jene politische Kräfte mit Argumenten und Tatsachen zu versorgen, die sich gegen diese Wählertäuschung einsetzen. Insofern würde sich dann eine Art Gemeinschaftspartei in die nationalen Wahlkämpfe einmischen, natürlich mit Politikern des betreffenden Landes.
So wie es Fraktionen von verwandten Parteien im EU-Parlament gibt, so müßte man daran denken, auch Parteien auf europäischer Ebene auf zu bauen, die sich völlig unverdächtig an nationalen Wahlkämpfen beteiligen können. Das wäre mein Schluß aus großen Demonstrationen in Polen oder jetzt in Großbritannien, die sich mit europa-skeptischen bis -feindlichen nationalen Parteien und Regierungen anlegen. Die Demonstrationen sind schon ganz in Ordnung; politisch zum Fürchten wird aber erst ein wahlrechtlich zugelassener Wettbewerber um die politische Macht. Dann gibt es ja kein Vertun darüber, was "die Bevölkerung" will... oder?
- unity in diversity
- Beiträge: 10327
- Registriert: So 21. Dez 2014, 09:18
- user title: Links oben, unten rechts
- Wohnort: Deutschland drunter & drüber
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Wählt was Vernünftiges, oder wir vernageln euch die Zukunft?
Ist ja auch irgendwie Druck.
Klar könnte man sagen, ihr habt das alle so gewählt!
Wirklich?
Manchmal denke ich, egal was die Bürger wählen, sie haben nie die wirkliche Macht.
Ist das jetzt ein postdemokratisches Phänomen?
Ist ja auch irgendwie Druck.
Klar könnte man sagen, ihr habt das alle so gewählt!
Wirklich?
Manchmal denke ich, egal was die Bürger wählen, sie haben nie die wirkliche Macht.
Ist das jetzt ein postdemokratisches Phänomen?
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
- Misterfritz
- Vorstand
- Beiträge: 34810
- Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
- user title: Cheffe vons Rudel
- Wohnort: badisch Sibirien
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Nein, das ist Quatsch.unity in diversity hat geschrieben:(20 Oct 2018, 21:40)
Wählt was Vernünftiges, oder wir vernageln euch die Zukunft?
Ist ja auch irgendwie Druck.
Klar könnte man sagen, ihr habt das alle so gewählt!
Wirklich?
Manchmal denke ich, egal was die Bürger wählen, sie haben nie die wirkliche Macht.
Ist das jetzt ein postdemokratisches Phänomen?
Erstmal müsste die britische Regierung eine solche Abstimmung zulassen oder eine solche Wahl. Darauf hat die EU nun wirklich keinen Einfluss.
Und dann müsste auch mal eine eindeutige Mehrheit zustande kommen, 51-49% sehe ich nicht als solche an.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Leider ja!Misterfritz hat geschrieben:(20 Oct 2018, 20:26)
Ich denke auch, es dürfte für alle Seiten das Beste sein, wenn die Briten die EU verlassen, für immer oder auf Zeit.
Si vis pacem para bellum
Avete utres sumus, cod estis aere voluimus
Avete utres sumus, cod estis aere voluimus
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Dem stimme ich 100%ig zuzollagent hat geschrieben:(20 Oct 2018, 20:33)
Die Einigung Deutschlands im 19. Jhdt. ging auch erst voran, als die "kleindeutsche Lösung" gefunden wurde, ohne Österreich-Ungarn. Heute könnte eine "kleineuropäische Lösung" ohne die Briten (und evtl. ein paar weitere) analog dazu auch besser funktionieren. Denn als Einzelstaaten sind die Mitgliedsländer der EU zu schwach, um mit den großen Blöcken mitzuhalten.
Si vis pacem para bellum
Avete utres sumus, cod estis aere voluimus
Avete utres sumus, cod estis aere voluimus
- unity in diversity
- Beiträge: 10327
- Registriert: So 21. Dez 2014, 09:18
- user title: Links oben, unten rechts
- Wohnort: Deutschland drunter & drüber
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Vielleicht existieren NGOs, die sich der Sache verpflichtet fühlen.Misterfritz hat geschrieben:(20 Oct 2018, 22:37)
Nein, das ist Quatsch.
Erstmal müsste die britische Regierung eine solche Abstimmung zulassen oder eine solche Wahl. Darauf hat die EU nun wirklich keinen Einfluss.
Und dann müsste auch mal eine eindeutige Mehrheit zustande kommen, 51-49% sehe ich nicht als solche an.
Bunte Revolutionen waren schon immer leuchtende, demokratische Beispiele.
Allerdings diesmal ohne George Soros mit seinen Zelten und kostenloser Belästigung der anständigen Bürger mit Lärm und bezahlten Randalierern.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Innerhalb der EU halte ich wechselseitige Einflußnahme auf nationale Politik für hinnehmbar, manchmal sogar für geboten. Wobei die handelnden Personen national auch dort national verankert sein sollten. Vernünftig funktionieren kann das Verfahren aber auch nur dann, wenn die Bindung an die Gemeinschaft schon auf die Ebene der nationalen Gemeinschaft gelangt ist. In der EU dürfte dieser Zustand in vielen Fällen schon erreicht sein, aber bestimmt nicht in allen Fällen.unity in diversity hat geschrieben:(20 Oct 2018, 23:29)
Vielleicht existieren NGOs, die sich der Sache verpflichtet fühlen.
Bunte Revolutionen waren schon immer leuchtende, demokratische Beispiele.
Allerdings diesmal ohne George Soros mit seinen Zelten und kostenloser Belästigung der anständigen Bürger mit Lärm und Randalierern.
Eine NGO von außerhalb gegründet / gefördert / betrieben hat aus meiner Sicht in der EU nichts zu suchen... empfinde ich als Angriff auf meine Selbstbestimmung selbst dann, wenn die verkündeten Ziele ganz vernünftig erscheinen. Einen Soros ohne Bezug zu meinem Land würde ich als Vertreter einer ausländischen Macht sehen, die hier über Geld ihren Einfluß geltend machen möchte.
Bezogen auf GB fürchte ich, daß der Schuß "Einflußnahme" ganz fürchterlich nach hinten losgehen würde. Zumindest als BREXITeer würde ich meinen Gegenangriff genau so aufbauen. Natürlich sind BREXITeers Armleuchter, aber insgesamt doch sehr geschickte Vertreter ihrer Interessen.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Woher dieser Hass?Misterfritz hat geschrieben:(20 Oct 2018, 20:26)
Ich denke auch, es dürfte für alle Seiten das Beste sein, wenn die Briten die EU verlassen, für immer oder auf Zeit.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
In meinem Fall sicher kein Haß; wohl aber Unlust, sich anstatt mit inneren Problemen der EU zu befassen, sich in einer Art Dauertheater mit dem Inselvolk bevorzugt befassen zu müssen.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Dieses Inselvolk ist seit 45 Jahren Teil der europäischen Gemeinschaft und ist ein wichtiger Handels- und Sicherheitspartner.H2O hat geschrieben:(21 Oct 2018, 00:14)
In meinem Fall sicher kein Haß; wohl aber Unlust, sich anstatt mit inneren Problemen der EU zu befassen, sich in einer Art Dauertheater mit dem Inselvolk bevorzugt befassen zu müssen.
Dass die Briten überhaupt auf die fake news und Spökenkiekerei der Brexiteers hereinfallen konnten, liegt vielleicht auch an mangelndem Kommunikationsvermögen des Europa-Parlaments und der
anderen europäischen Instititionen. Mit anderen Worten, wenn mir mein Partner nach 45 Jahren erklärt, er verließe mich, dann würde ich jedenfalls mal darüber nachdenken, ob ich nicht auch etwas falsch gemacht habe.
Auf jeden Fall erstaunt es mich, wie leicht hier einige den Brexit nehmen, und das in einer Zeit, wo es auf ein starkes Europa ankommt, das die Macht nicht den Populisten egal welcher Seite überlassen sollte.
Am Yisrael Chai
"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Über die eigenen Fehler nachzudenken, kommt den Unbelehrbaren nicht in den Sinn.
Täten sie das, müssten sie zu der Erkenntnis gelangen, dass die EU in die falsche Richtung läuft.
Täten sie das, müssten sie zu der Erkenntnis gelangen, dass die EU in die falsche Richtung läuft.
- Nomen Nescio
- Beiträge: 13100
- Registriert: So 1. Feb 2015, 19:29
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
gilt das aber nicht auch für die AfD, mme le penn, italien, usw ??Vongole hat geschrieben:(21 Oct 2018, 00:25)
Dass die Briten überhaupt auf die fake news und Spökenkiekerei der Brexiteers hereinfallen konnten, liegt vielleicht auch an mangelndem Kommunikationsvermögen des Europa-Parlaments und der anderen europäischen Instititionen.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
- Nomen Nescio
- Beiträge: 13100
- Registriert: So 1. Feb 2015, 19:29
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
may hat wieder energisch nein gesagt.Misterfritz hat geschrieben:(20 Oct 2018, 22:37)
Nein, das ist Quatsch.
Erstmal müsste die britische Regierung eine solche Abstimmung zulassen oder eine solche Wahl. Darauf hat die EU nun wirklich keinen Einfluss.
Und dann müsste auch mal eine eindeutige Mehrheit zustande kommen, 51-49% sehe ich nicht als solche an.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Meiner Meinung nach ja. Wenn der europäische Gedanke und europ. Entscheidungen in den einzelnen Staaten nicht kommuniziert werden, nimmt man die Bevölkerung nicht mit.Nomen Nescio hat geschrieben:(21 Oct 2018, 01:33)
gilt das aber nicht auch für die AfD, mme le penn, italien, usw ??
So haben Rattenfänger ein leichtes Spiel, und ein Herr Putin, dem ein zersplittertes Europa gerade recht käme, lacht sich ins Fäustchen.
Am Yisrael Chai
"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Nein, hier läuft jetzt etwas in die falsche Richtung. Das europäische Projekt war einmal die Herzensangelegenheit vieler Menschen, die die Verwüstungen und Entmenschlichungen des 2. Weltkriegs erlebt haben. Das hat sich verflacht, ist womöglich mit Arbeit und Mühen und Verzicht verbunden. Ich lasse mir von niemandem vorhalten, daß ich nicht hier und sonstwo in Europa für das europäische Projekt eingetreten wäre; natürlich auch in Großbritannien.
In Großbritannien fand ich oft eine Haltung vor, die mit gelinder Ablehnung und Lauheit höflich beschrieben ist. Man selbst sehe ja ein, daß das europäische Projekt eine gute Sache sei, aber Nachbarn und Kollegen meinten, daß Britannien schon immer eine Insel gewesen sei, die ihren eigenen Weg gehen wollte und gegangen sei.
Klar, könnte ich als Deutscher jetzt auch sagen, daß Deutschland mitten in Europa liegt und sich dort noch länger behauptet hat als die Briten auf ihrer Insel; daß mir Zyprioten so fremd sind wie Kambodschaner. (Das liegt aber an mir, nicht etwa an den genannten Völkern!). Aber wir haben uns in den Kopf gesetzt, als Europäer eine gemeinsame Zukunft zu bauen, in der alle unsere Kräfte zur Selbstbehauptung in einer Welt notwendig sind, deren Macht- und Wirtschaftsgefüge sich schneller und weiträumiger verändert als in vielen Jahrhunderten zuvor.
Alles das sind Binsenweisheiten, die auch in einen harten Schädel eindringen sollten. Wenn die Briten da grundlegend anderer Meinung sind, was wollen Sie denen erklären? Nicht der Schüler ist dumm, sondern der Lehrer kann nichts... das geht mir so durch den Sinn. Nein, mit mir lasse ich dieses Spiel nicht spielen!
In Großbritannien fand ich oft eine Haltung vor, die mit gelinder Ablehnung und Lauheit höflich beschrieben ist. Man selbst sehe ja ein, daß das europäische Projekt eine gute Sache sei, aber Nachbarn und Kollegen meinten, daß Britannien schon immer eine Insel gewesen sei, die ihren eigenen Weg gehen wollte und gegangen sei.
Klar, könnte ich als Deutscher jetzt auch sagen, daß Deutschland mitten in Europa liegt und sich dort noch länger behauptet hat als die Briten auf ihrer Insel; daß mir Zyprioten so fremd sind wie Kambodschaner. (Das liegt aber an mir, nicht etwa an den genannten Völkern!). Aber wir haben uns in den Kopf gesetzt, als Europäer eine gemeinsame Zukunft zu bauen, in der alle unsere Kräfte zur Selbstbehauptung in einer Welt notwendig sind, deren Macht- und Wirtschaftsgefüge sich schneller und weiträumiger verändert als in vielen Jahrhunderten zuvor.
Alles das sind Binsenweisheiten, die auch in einen harten Schädel eindringen sollten. Wenn die Briten da grundlegend anderer Meinung sind, was wollen Sie denen erklären? Nicht der Schüler ist dumm, sondern der Lehrer kann nichts... das geht mir so durch den Sinn. Nein, mit mir lasse ich dieses Spiel nicht spielen!
Zuletzt geändert von H2O am So 21. Okt 2018, 08:58, insgesamt 1-mal geändert.
- Misterfritz
- Vorstand
- Beiträge: 34810
- Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
- user title: Cheffe vons Rudel
- Wohnort: badisch Sibirien
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ich hasse die Briten nicht, ganz im Gegenteil
Aber, sie haben entschieden zu gehen, dann müssen sie es auch tun. Ich sehe in GB bisher weder für noch gegen den Brexit eine deutliche Mehrheit. Ich hätte für eine solche weitreichende Entscheidung schon eine Zweidrittelmehrheit gefordert, aber die Briten haben es halt anders gemacht.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Einen solchen Anstoß hatte es ja schon gegeben. Viele der Änderungen, die David Cameron für den Verbleib der Briten in der EU ausgehandelt hatte, waren allgemeiner Natur, die die EU auch ohne die Briten hätte umsetzen können.Senexx hat geschrieben:(20 Oct 2018, 20:09)
Ein Verbleib von UK in der EU könnte ein Anstoß für eine Reform der EU sein, sie wieder in die richtige Spur zu setzen.
Selbst wenn es jetzt zu einem neuen Brexit-Votum der Briten kommen sollte, wäre die spannende Frage: Zu welchen Bedingungen könnten die Briten drinbleiben bzw. wieder reinkommen (könnte formal nötig sein nach offiziellem Austritt)?
a) zu den zuletzt von David Cameron ausgehandelten Bedingungen?
b) zu den "alten" Bedingungen mit den britischen Ausnahmen?
c) ohne Sonderregelungen? (wobei es Sonderregelungen für viele EU-Mitgliedsländer gibt)
Dazu kommt die Frage: Würden diese Bedingungen vor dem Referendum geklärt werden? Dann könnte die EU die Briten damit entsprechend locken.
Ansonsten würden in dem Referendums-Wahlkampf wieder die wildesten Spekulationen blühen. Und es käme ggf. später zu einer reversen Reaktion nach dem Motto "Ja, wir wollten ja in der EU bleiben; aber nicht zu diesen (später ausgehandelten) Bedingungen".
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
- Misterfritz
- Vorstand
- Beiträge: 34810
- Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
- user title: Cheffe vons Rudel
- Wohnort: badisch Sibirien
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Das scheint mir ein wichtiger Punkt zu sein: Den meisten Menschen fehlt die Erinnerung an den Krieg resp. an die Folgen. Die Jahrzehnte haben Frieden und Wohlstand zu einer Selbstverständlichkeit werden lassen, die nicht mehr grossartig verteidigt werden muss. Dass aber das aus der Montanunion, später den römischen Verträgen und so sich erst entwickelt hat, wird von vielen schlicht vergessen.H2O hat geschrieben:(21 Oct 2018, 08:56)
Nein, hier läuft jetzt etwas in die falsche Richtung. Das europäische Projekt war einmal die Herzensangelegenheit vieler Menschen, die die Verwüstungen und Entmenschlichungen des 2. Weltkriegs erlebt haben. Das hat sich verflacht, ist womöglich mit Arbeit und Mühen und Verzicht verbunden.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ja genau, seien wir bei den Briten besonders pingelig und lassen den zweitgrößten Nettozahler, die schlagkräftigste Armee Europas (incl. Atomwaffen) und ein ständiges Mitglied des UNO-Sicherheitsrates ziehen, dafür drücken wir im Gegenzug bei den anstehenden hochgradig korrupten, nationalistisch gesinnten und bettelarmen Neumitgliedern alle Augen bei der Aufnahme zu. Soll sich ja alles ausgleichen.Misterfritz hat geschrieben:(20 Oct 2018, 20:26)
Ich denke auch, es dürfte für alle Seiten das Beste sein, wenn die Briten die EU verlassen, für immer oder auf Zeit.
- Misterfritz
- Vorstand
- Beiträge: 34810
- Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
- user title: Cheffe vons Rudel
- Wohnort: badisch Sibirien
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Was soll das?Orbiter1 hat geschrieben:(21 Oct 2018, 09:31)
Ja genau, seien wir bei den Briten besonders pingelig und lassen den zweitgrößten Nettozahler, die schlagkräftigste Armee Europas (incl. Atomwaffen) und ein ständiges Mitglied des UNO-Sicherheitsrates ziehen, dafür drücken wir im Gegenzug bei den anstehenden hochgradig korrupten, nationalistisch gesinnten und bettelarmen Neumitgliedern alle Augen bei der Aufnahme zu. Soll sich ja alles ausgleichen.
Die Briten wollen weg, TROTZ aller Sonderregelungen, die sie von Anfang an gefordert und bekommen haben. Die EU hat ihnen immer noch die Tür weit offen gehalten, sie wollen aber nicht.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Was Sie fordern, ist irrelevant. Die Briten allein bestimmen ihre Abstimmungsregeln. Wenn diese morgen entscheiden, das Austrittsgesuch zurückzuziehen, können Sie nix dagegen tun.Misterfritz hat geschrieben:(21 Oct 2018, 08:57)
Ich hasse die Briten nicht, ganz im Gegenteil
Aber, sie haben entschieden zu gehen, dann müssen sie es auch tun. Ich sehe in GB bisher weder für noch gegen den Brexit eine deutliche Mehrheit. Ich hätte für eine solche weitreichende Entscheidung schon eine Zweidrittelmehrheit gefordert, aber die Briten haben es halt anders gemacht.
- Misterfritz
- Vorstand
- Beiträge: 34810
- Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
- user title: Cheffe vons Rudel
- Wohnort: badisch Sibirien
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ich habe gar nichts gefordert. Richtiges Lesen hilft für Textverständnis enorm.Senexx hat geschrieben:(21 Oct 2018, 09:39)
Was Sie fordern, ist irrelevant. Die Briten allein bestimmen ihre Abstimmungsregeln. Wenn diese morgen entscheiden, das Austrittsgesuch zurückzuziehen, können Sie nix dagegen tun.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Zu dieser Sichtweise bekenne ich mich inzwischen auch. So bewerte ich nach den Erfahrungen der letzten Jahre auch Beitrittsverhandlungen: Ich würde eine freie und geheime Volksabstimmung voraussetzen, in der sich eine 2/3-Mehrheit für den Beitritt ausspricht.Misterfritz hat geschrieben:(21 Oct 2018, 08:57)
Ich hasse die Briten nicht, ganz im Gegenteil
Aber, sie haben entschieden zu gehen, dann müssen sie es auch tun. Ich sehe in GB bisher weder für noch gegen den Brexit eine deutliche Mehrheit. Ich hätte für eine solche weitreichende Entscheidung schon eine Zweidrittelmehrheit gefordert, aber die Briten haben es halt anders gemacht.
Wenn man einigen Stimmen hier folgen würde, dann müßten uns Schuldgefühle überkommen, weil in Italien die Menschen derzeit von der EU enttäuscht sind. Das lasse ich nicht durchgehen. Ich bin nicht anderer Leute Kindermädchen, bei aller Liebe nicht.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Formal ist das aber nicht wahr. Die Briten haben gekündigt, und am 29. März 2019 wird die Kündigung rechtskräftig. Dem Widerruf braucht nur ein EU-Mitglied hartnäckig zu widersprechen... dann wird das nichts.Senexx hat geschrieben:(21 Oct 2018, 09:39)
Was Sie fordern, ist irrelevant. Die Briten allein bestimmen ihre Abstimmungsregeln. Wenn diese morgen entscheiden, das Austrittsgesuch zurückzuziehen, können Sie nix dagegen tun.
Vergleichen Sie das mit einer Wohnungskündigung. Da können Sie auch nicht kurz vor dem planmäßigen Auszug darauf bestehen, daß Sie weiter in der Wohnung bleiben wollen.
Sicher wären wir alle froh, wenn die Briten ihre Kündigung widerriefen. Auch das haben die EU-Kommission, der EU-Ministerrat und alle bekannt gewordenen Stimmen aus den EU-Partnerländern wiederholt gesagt.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Weder das eine noch das andere ist eine gute Sache. Ich meine, daß wir die Briten genügend lange bearbeitet haben, doch bitte in der Gemeinschaft zu bleiben. Das Angebot der EU hat nicht ausgereicht, den BREXIT ab zu wenden... und nun sollte es aber auch langsam gut sein! Die Briten sind mündige und demokratie-erfahrene Bürger. Die sind voll verantwortlich für das was sie entscheiden... ob nun im Weltsicherheitsrat oder in der EU.Orbiter1 hat geschrieben:(21 Oct 2018, 09:31)
Ja genau, seien wir bei den Briten besonders pingelig und lassen den zweitgrößten Nettozahler, die schlagkräftigste Armee Europas (incl. Atomwaffen) und ein ständiges Mitglied des UNO-Sicherheitsrates ziehen, dafür drücken wir im Gegenzug bei den anstehenden hochgradig korrupten, nationalistisch gesinnten und bettelarmen Neumitgliedern alle Augen bei der Aufnahme zu. Soll sich ja alles ausgleichen.
Ich teile Ihren Zorn über Bestrebungen, ohne Ansehen der politischen Praxis, insbesondere der schlechten Regierungsführung, sprich alltägliche Korruption, Bewerbungen um einen EU-Beitritt zu zu lassen. Zuerst ist mit diesem Übel ganz dringend innerhalb der EU auf zu räumen.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Der Vergleich hinkt. Das wissen Sie.H2O hat geschrieben:(21 Oct 2018, 09:53)
Formal ist das aber nicht wahr. Die Briten haben gekündigt, und am 29. März 2019 wird die Kündigung rechtskräftig. Dem Widerruf braucht nur ein EU-Mitglied hartnäckig zu widersprechen... dann wird das nichts.
Vergleichen Sie das mit einer Wohnungskündigung. Da können Sie auch nicht kurz vor dem planmäßigen Auszug darauf bestehen, daß Sie weiter in der Wohnung bleiben wollen.
Sicher wären wir alle froh, wenn die Briten ihre Kündigung widerriefen. Auch das haben die EU-Kommission, der EU-Ministerrat und alle bekannt gewordenen Stimmen aus den EU-Partnerländern wiederholt gesagt.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Spam hinkt auch; das wissen Sie aber nicht.
- Cat with a whip
- Beiträge: 13369
- Registriert: Fr 4. Jul 2008, 21:49
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Immer mehr britische Nachkommen von unter den Nazis ausgebürgerten Deutschen beantragen die deutsche Staatsbürgerschaft. Ironie, die deutschen Rechtsradikalen der AfD bejubeln den Brexit und rühmen sich für ihre jüdische Feigenblatt-AG.
https://www.tagesspiegel.de/politik/gro ... 07356.html
https://www.tagesspiegel.de/politik/gro ... 07356.html
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Erfreulich für unser Land, daß sich Menschen zu ihm bekennen, und wenn auch der Wunsch nach mehr Wahlfreiheit bei der künftigen Wahl des Wohnsitzes Pate gestanden haben mag. Denn ich behaupte einmal, daß dieser Personenkreis seinen britischen Paß behalten wird und womöglich auch einen Israelischen Paß besitzt.Cat with a whip hat geschrieben:(21 Oct 2018, 21:31)
Immer mehr britische Nachkommen von unter den Nazis ausgebürgerten Deutschen beantragen die deutsche Staatsbürgerschaft. Ironie, die deutschen Rechtsradikalen der AfD bejubeln den Brexit und rühmen sich für ihre jüdische Feigenblatt-AG.
https://www.tagesspiegel.de/politik/gro ... 07356.html
Aber immerhin, Deutschland ist eine denkbare Option, trotz vieler Horrormeldungen über Belästigungen und sogar Angriffe durch Neonazis und Islamisten.
Mein Anliegen: Schaffung einer EU-Staatsbürgerschaft, die volle Bürgerrechte überall in der EU gewährleistet, wo immer in der EU der EU-Staatsbürger seinen 1. Wohnsitz angemeldet hat. Selbstverständlich auch mit den staatsbürgerlichen Pflichten am Wohnsitz verbunden!
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Es geht nicht ums "sich Bekennen", sondern ist eine rationale Nutzenabwägung. Dagegen ist nichts zu sagen. Viele würde so handeln.H2O hat geschrieben:(22 Oct 2018, 11:07)
Erfreulich für unser Land, daß sich Menschen zu ihm bekennen, und wenn auch der Wunsch nach mehr Wahlfreiheit bei der künftigen Wahl des Wohnsitzes Pate gestanden haben mag. Denn ich behaupte einmal, daß dieser Personenkreis seinen britischen Paß behalten wird und womöglich auch einen Israelischen Paß besitzt.
Mich stört ihr unverhohlener Nationalstolz und die Überhöhung des erdichteten "sich Bekennens", die doch so gar nicht zu ihrer emphatischen Befürwortung von Europäisierung passen.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ihre Kritik geht völlig ins Leere; ich sehe mich in der Verantwortung dafür, daß nie wieder auf deutschen Boden solche Greuel sich wiederholen dürfen. Diese Verantwortung kann ich schlecht auf andere Europäer übertragen. Deshalb äußere ich auch meine Freude daran, daß diese Übernahme von Verantwortung von der nachfolgenden Generation der Naziopfer erkannt und gewürdigt wird.Senexx hat geschrieben:(22 Oct 2018, 12:21)
Es geht nicht ums "sich Bekennen", sondern ist eine rationale Nutzenabwägung. Dagegen ist nichts zu sagen. Viele würde so handeln.
Mich stört ihr unverhohlener Nationalstolz und die Überhöhung des erdichteten "sich Bekennens", die doch so gar nicht zu ihrer emphatischen Befürwortung von Europäisierung passen.
Im übrigen ist mein Schlußabsatz an Klarheit und Bekenntnis zu Europa gar nicht mehr zu überbieten.
Warum wollen Sie mir nun unbedingt am Zeuge flicken, indem Sie mir Nationalismus unter die Nase reiben? Ja, ja, inzwischen ist es modern geworden, uns Deutschen nun wieder diese unbedingte Übernahme von Verantwortung für die von Deutschen an Deutschen und Nachbarn verübten Greuel als umgekehrten Nationalstolz an zu kreiden. Do wat Du wullt, de Lüüd snackt doch!
- Nomen Nescio
- Beiträge: 13100
- Registriert: So 1. Feb 2015, 19:29
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
manchmal habe ich das auch. meist nicht. bin ich darum ein sünder?Senexx hat geschrieben:(22 Oct 2018, 12:21)
Mich stört ihr unverhohlener Nationalstolz und die Überhöhung des erdichteten "sich Bekennens", die doch so gar nicht zu ihrer emphatischen Befürwortung von Europäisierung passen.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
- frems
- Beiträge: 47101
- Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
- user title: Hochenergetisch
- Wohnort: Hamburg, Europa
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Wie man's nimmt. Immerhin bleiben die Proeuropäer humorvoll. So wie auf einer Demo so schön zu lesen war: "This is like when Geri Halliwell overestimated her viability as a solo artist and left the Spice Girls"
Labskaus!
Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ich würde mich nie erfrechen, einem Niederländer Ratschläge zu geben.Nomen Nescio hat geschrieben:(22 Oct 2018, 15:52)
manchmal habe ich das auch. meist nicht. bin ich darum ein sünder?
- Misterfritz
- Vorstand
- Beiträge: 34810
- Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
- user title: Cheffe vons Rudel
- Wohnort: badisch Sibirien
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Interessanter Kommentar, den ich glatt zu 95% unterschreiben würde
http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 34571.html
http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 34571.html
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Und welche 5% würden Sie nicht unterschreiben?Misterfritz hat geschrieben:(22 Oct 2018, 21:34)
Interessanter Kommentar, den ich glatt zu 95% unterschreiben würde
http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 34571.html
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ja. Abgesehen davon das ich diese Gezettere das die Briten ggf doch drin bleiben für unsinnig halte.Misterfritz hat geschrieben:(22 Oct 2018, 21:34)
Interessanter Kommentar, den ich glatt zu 95% unterschreiben würde
http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 34571.html
Da kann es keinen Abbruch mehr geben.
Nur ein möglicher späteren Neubeitritt.
Wenn es die EU dann noch gibt!
Si vis pacem para bellum
Avete utres sumus, cod estis aere voluimus
Avete utres sumus, cod estis aere voluimus
- garfield336
- Beiträge: 14070
- Registriert: Mo 25. Mär 2013, 21:05
- Wohnort: Luxemburg
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ich bin hauptsache darüber Glücklich dass die EU eine nie da gewesene Geschlossenheit zeigt.
Ich hatte am Anfang die Befürchtung die EU würde komplett auseinanderbrechen. Das war auch sicher das was die Brexeteers sich wünschten und erhofften.
Sie hofften darauf dass die EU nicht Geschlossen bleibt, und sie dann mit einzelnen EU-Staaten Bilaterale Verträge aushandeln könnten.
Das war auch das was Trump gerne hätte. Die EU-Reihen bleiben geschlossen trotz aller Widrigkeiten und PRoblemen und ständigen Attacken aus Washington London und Moskau. Das ist bemerkenswert.
Das war aber nicht von Anfang an klar, dass die EU so stabil bleibt, denn sie hat doch selbst viele schwierige Themen, wie die rechtsgerichteten Regierungen aus Ungarm Polen und jetzt auch Italien. Die Schuldenprobleme Griechenlands und Italiens gibt es ja auch immer noch.
Ich hatte am Anfang die Befürchtung die EU würde komplett auseinanderbrechen. Das war auch sicher das was die Brexeteers sich wünschten und erhofften.
Sie hofften darauf dass die EU nicht Geschlossen bleibt, und sie dann mit einzelnen EU-Staaten Bilaterale Verträge aushandeln könnten.
Das war auch das was Trump gerne hätte. Die EU-Reihen bleiben geschlossen trotz aller Widrigkeiten und PRoblemen und ständigen Attacken aus Washington London und Moskau. Das ist bemerkenswert.
Das war aber nicht von Anfang an klar, dass die EU so stabil bleibt, denn sie hat doch selbst viele schwierige Themen, wie die rechtsgerichteten Regierungen aus Ungarm Polen und jetzt auch Italien. Die Schuldenprobleme Griechenlands und Italiens gibt es ja auch immer noch.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Nach den Erfahrungen des letzten Jahres wollen die Briten sich ein Sonderverhältnis ertrotzen, das ihnen die Vorteile einer Mitgliedschaft läßt, aber die Mitwirkung und Mitverantwortung an der Fortentwicklung der EU erspart.Eiskalt hat geschrieben:(23 Oct 2018, 09:41)
Ja. Abgesehen davon das ich diese Gezettere das die Briten ggf doch drin bleiben für unsinnig halte.
Da kann es keinen Abbruch mehr geben.
Nur ein möglicher späteren Neubeitritt.
Wenn es die EU dann noch gibt!
Mitverantwortung in dem Sinne: Gemeinschaftswährung, Schengenraum.
Ich meine deshalb auch, daß die EU sehr sachlich und nüchtern und höflich die Scheidung durch BREXIT abwickeln sollte. Herr Barnier leistet da eine hervorragende Arbeit!
Es ist schon bedrückend, daß die Hälfte der Briten für den Verbleib in der EU wirbt, sich aber gegen diese Querköpfe in den Parteien nicht durchsetzen kann. Die Verhandlungen haben nun lange genug gedauert, um auf britischer Seite endlich zur Besinnung zu kommen. Besonders wohl fühle ich mich dabei wirklich nicht.
Und danach wenden wir uns dem Ausbau oder der Umgestaltung der EU zu. Das wird allmählich überfällig. Wenn die Briten dann Lust bekommen sollten, wieder in der EU mitwirken zu wollen, dann über ein ordentliches Bewerbungsverfahren von vorn herein ohne Sonderrechte.
- garfield336
- Beiträge: 14070
- Registriert: Mo 25. Mär 2013, 21:05
- Wohnort: Luxemburg
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Villeicht ist es gut ein Technokrat da zu haben und keine Parteipolitiker.H2O hat geschrieben:(23 Oct 2018, 10:04)
Ich meine deshalb auch, daß die EU sehr sachlich und nüchtern und höflich die Scheidung durch BREXIT abwickeln sollte. Herr Barnier leistet da eine hervorragende Arbeit!
.
- garfield336
- Beiträge: 14070
- Registriert: Mo 25. Mär 2013, 21:05
- Wohnort: Luxemburg
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Es gibt viele Ideen aber keine Idee scheint eine Parlamentarische Mehrheit zu bekommen.H2O hat geschrieben:(23 Oct 2018, 10:04)
Es ist schon bedrückend, daß die Hälfte der Briten für den Verbleib in der EU wirbt, sich aber gegen diese Querköpfe in den Parteien nicht durchsetzen kann. Die Verhandlungen haben nun lange genug gedauert, um auf britischer Seite endlich zur Besinnung zu kommen. Besonders wohl fühle ich mich dabei wirklich nicht
.
Normalerweise belässt man es beim StatusQuo wenn es keine Mehrheit für Veränderung gibt. In London scheint das irgendwie anders zu sein.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ich halte Herrn Barnier für einen glühenden Europäer; aber der Mann beweist eiserne Nerven. Manchmal sah man ihm auf den Pressephotos an, wie sehr die erfahrenen Zumutungen ihm zusetzten. Aber er hat durchgehalten: Chapeau!garfield336 hat geschrieben:(23 Oct 2018, 10:10)
Villeicht ist es gut ein Technokrat da zu haben und keine Parteipolitiker.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Theresa May hat morgen einen Termin bei ihren ärgsten Feinden. Das sind ihre Parteikollegen die gegen den Brexit sind und sie loswerden wollen. Da werden im Vorfeld schon ordentlich Sprüche geklopft, zumindest anonym.
"Am Mittwoch muss sich May vor einer Gruppe von Tory-Abgeordneten behaupten, die eine Vertrauensabstimmung über die Premierministerin erwirken möchten. In den britischen Medien wurden anonyme Tories zitiert, die einen Show-Prozess gegen May in Aussicht stellten und ihr empfahlen, ihre eigene Henkerschlinge mitzubringen." Quelle: https://www.nzz.ch/international/theres ... ld.1430296
Werden wir dann ja sehen ob sie an einem Ast baumelt. Neuwahlen wären in diesem Fall wohl unvermeidlich.
"Am Mittwoch muss sich May vor einer Gruppe von Tory-Abgeordneten behaupten, die eine Vertrauensabstimmung über die Premierministerin erwirken möchten. In den britischen Medien wurden anonyme Tories zitiert, die einen Show-Prozess gegen May in Aussicht stellten und ihr empfahlen, ihre eigene Henkerschlinge mitzubringen." Quelle: https://www.nzz.ch/international/theres ... ld.1430296
Werden wir dann ja sehen ob sie an einem Ast baumelt. Neuwahlen wären in diesem Fall wohl unvermeidlich.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Die BREXITEeers folgen einem Regelwerk, das die Briten sich zu ganz anderen Zeiten gegeben haben. Das ist nicht zu beanstanden.garfield336 hat geschrieben:(23 Oct 2018, 10:12)
Es gibt viele Ideen aber keine Idee scheint eine Parlamentarische Mehrheit zu bekommen.
Normalerweise belässt man es beim StatusQuo wenn es keine Mehrheit für Veränderung gibt. In London scheint das irgendwie anders zu sein.
Natürlich haben Sie Recht, daß man so weitreichende Entscheidungen nicht mit so knappen Mehrheiten treffen sollte. Aber so sind die Spielregeln, die letztendlich auch die Gegenseite hätte nutzen können.
Mich ärgern auch nachträglich noch die unverhohlenen Erpressungen und Unverschämtheiten gegenüber den Anhängern eines europäischen Projekts, die sich bekannte BREXITeers erlaubt haben und erlauben konnten, ohne daß die ansonsten so hochgerühmte Fairness ins Spiel kam.
Jetzt sollten wir aber wirklich nach vorn sehen und unsere ureigensten Aufgaben angehen!
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Frau May wird nun wahrscheinlich ein spätes Opfer ihres Schwenks von Remain zur Verwalterin des BREXIT-Verfahrens. Eigenem Bekunden zufolge war sie gegen den BREXIT. Wie kann man dann nur Verantwortung für eine Sache übernehmen, die man gar nicht unterstützt? Waren nun 2 Jahre im höchsten Amt als Premierminister diesen Verrat an der eigenen Überzeugung wert?Orbiter1 hat geschrieben:(23 Oct 2018, 10:20)
Theresa May hat morgen einen Termin bei ihren ärgsten Feinden. Das sind ihre Parteikollegen die gegen den Brexit sind und sie loswerden wollen. Da werden im Vorfeld schon ordentlich Sprüche geklopft, zumindest anonym.
"Am Mittwoch muss sich May vor einer Gruppe von Tory-Abgeordneten behaupten, die eine Vertrauensabstimmung über die Premierministerin erwirken möchten. In den britischen Medien wurden anonyme Tories zitiert, die einen Show-Prozess gegen May in Aussicht stellten und ihr empfahlen, ihre eigene Henkerschlinge mitzubringen." Quelle: https://www.nzz.ch/international/theres ... ld.1430296
Werden wir dann ja sehen ob sie an einem Ast baumelt. Neuwahlen wären in diesem Fall wohl unvermeidlich.