EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

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Ger9374

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Hyde hat geschrieben:(04 Feb 2017, 03:09)

Ich glaube, dass sich Europa und UK auch kulturell immer etwas fremd geblieben sind und auch diese Tatsache den Brexit erst ermöglicht hat.
Trotz der gemeinsamen Geschichte wirkte Großbritannien auf mich nie wie ein wirklich hundertprozent europäisches Land, sondern irgendwie sehe ich sie eher in der Schublade USA, Canada, Australien, Neuseeland. Politisch, kulturell, religiös, sprachlich und historisch (ehemalige Kolonien) haben sie mit diesen angelsächsischen Ländern dann doch eigentlich mehr gemein als mit dem fränkischen Kulturraum in Kontinentaleuropa. Ich prognostiziere daher auch mal, dass die Briten sich diesen angelsächsischen Ländern zukünftig stärker annähern werden.

Vielleicht war der Brexit früher oder später also ohnehin zwangsläufig. Wenn nicht in der jetzigen, dann in der nächsten Krise.
Daher sehe ich - und das meine ich auch wirklich so - den Brexit mittlerweile tatsächlich auch eher als Chance für Europa. Als Chance, um schneller und besser zusammenzuwachsen. Lieber einmal ein harter Schnitt, als mit den Briten eine ewige Integrationsbremse zu haben, die mit Kontinentaleuropa fremdelt. Oder wie mal jemand sagte: lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Sollen sie sich doch den USA weiter annähern. Das ist ihr gutes Recht. Unsere engen Partner in Europa waren sowieso immer BeNeLux, Frankreich, Österreich, Dänemark oder Italien gewesen. Mit diesen Ländern hat Festlandeuropa die Perspektive, langfristig wirklich zusammenwachsen zu können, ohne den störenden Einfluss der Briten, die sich nie wirklich als Teil dieses gemeinsamen Festlandeuropas sahen.


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Nomen Nescio
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

ich denke, daß der kluft eher in GB zu suchen ist. junge leute gegen ältere und dann auch noch (minder) stadt gegen dorf.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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H2O
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Hyde hat geschrieben:(04 Feb 2017, 03:09)

Ich glaube, dass sich Europa und UK auch kulturell immer etwas fremd geblieben sind und auch diese Tatsache den Brexit erst ermöglicht hat.
Trotz der gemeinsamen Geschichte wirkte Großbritannien auf mich nie wie ein wirklich hundertprozent europäisches Land, sondern irgendwie sehe ich sie eher in der Schublade USA, Canada, Australien, Neuseeland. Politisch, kulturell, religiös, sprachlich und historisch (ehemalige Kolonien) haben sie mit diesen angelsächsischen Ländern dann doch eigentlich mehr gemein als mit dem fränkischen Kulturraum in Kontinentaleuropa. Ich prognostiziere daher auch mal, dass die Briten sich diesen angelsächsischen Ländern zukünftig stärker annähern werden.

Vielleicht war der Brexit früher oder später also ohnehin zwangsläufig. Wenn nicht in der jetzigen, dann in der nächsten Krise.
Daher sehe ich - und das meine ich auch wirklich so - den Brexit mittlerweile tatsächlich auch eher als Chance für Europa. Als Chance, um schneller und besser zusammenzuwachsen. Lieber einmal ein harter Schnitt, als mit den Briten eine ewige Integrationsbremse zu haben, die mit Kontinentaleuropa fremdelt. Oder wie mal jemand sagte: lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Sollen sie sich doch den USA weiter annähern. Das ist ihr gutes Recht. Unsere engen Partner in Europa waren sowieso immer BeNeLux, Frankreich, Österreich, Dänemark oder Italien gewesen. Mit diesen Ländern hat Festlandeuropa die Perspektive, langfristig wirklich zusammenwachsen zu können, ohne den störenden Einfluss der Briten, die sich nie wirklich als Teil dieses gemeinsamen Festlandeuropas sahen.
Diese Empfindungen teile ich! Aber wir könnten damit in einen Holzweg eingebogen sein:

Nach dem Niedergang des römischen Reichs haben sich auf den britischen Inseln Wikinger, Angeln und Sachsen niedergelassen und eine ländliche Bevölkerung gebildet. Danach haben romanisierte Wikinger die Insel erobert, und die englische Sprache als romanisch-germanische Mischsprache entwickelt: Im Adel mehr romanisch, ländlich mehr germanisch.

Jahrhunderte lang gab es Kämpfe um den Westen Frankreichs, die zwischen Briten und Franzosen ausgetragen wurden. Die Legende der Jungfrau von Orleans ist in diesen Kämpfen entstanden.

Dann hat es eine lange Zeit der Personalunion zwischen dem Königreich Hannover und dem UK gegeben, und viele kulturelle Verbindungen zwischen Deutschen, Franzosen und Briten. Alle diese Hintergründe sprechen gegen unsere derzeitigen Empfindungen.

Man kann sich auch vorstellen, daß in den stärker britisch geprägten Ländern des Commonwealths, etwa Neuseeland oder Australien, diese Geschichte gegenwärtiger ist als in den Staaten mit internationaler Zuwanderung, etwa Kanada. Ehrlicherweise sind für mich Australier und Neuseeländer Briten und Teil des UK, auch wenn diese Leute das vielleicht nur sehr ungern hören. So gesehen ist es ganz natürlich, daß die Briten dort mehr ihre gemeinsame Heimat sehen als in Europa. Dennoch empfinde ich diese Haltung als kleinkariert. Ich verstehe nicht warum diese drei nicht schon lange ihr gemeinsames Ding machen, anstatt sich getrennt in die Globalisierung zu stürzen. In einem Folgeschritt könnte man sich eine erneute Annäherung der Briten an Europa vorstellen; denn Geschichte und Menschen haben doch ihre Verbindungen und Bindungen an unseren Kontinent.

Dafür dürfen wir Europäer voller Interesse nach Kanada blicken; die werden in diesem Leben bestimmt keine US-Amerikaner, und Briten sind das auch nicht mehr.

Erst einmal sollten wir Europäer nun unseren Kontinent ordnen in Europäer, die sich zusammengehörig fühlen, und Nationalstaaten, die ihr Schicksal allein bewältigen wollen. Allmählich wächst die Erkenntnis, daß die EU in ihrem derzeitigen Zuschnitt dem Untergang geweiht ist. Wir brauchen den Neuanfang der Willigen... und ehrlich gesagt: Ich weiß nicht, wer diesem Kreis der Willigen angehören wird. Hoffentlich Deutschland, BeNeLux, Frankreich und Italien, die Gründungsmitglieder der EU. Ansonsten sind mir alle Europäer willkommen, die ihr Schicksal mit unserem Schicksal verbinden möchten. Aus meiner Sicht ist eine Volksbefragung zu diesem Vereinigungsschritt innerhalb der EU erforderlich: Wer mit 2/3 seiner Wählerstimmen für die Vereinigung stimmt, der ist dabei, wer das nicht schafft, der soll sich weiter überlegen, ob der Zusammenschluß für sein Land das Richtige sein könnte. In der EU hätte man dann einen Kern, und um den Kern tummeln sich Mitglieder mit geringerer Bindung an die EU. So sehr viel würde sich für die Peripherie gar nicht ändern... nur über die Wege des Kerns könnte sie nicht mehr mitbestimmen. So, wie wir Deutschen derzeit nicht über die Wege Spaniens oder Schwedens mitbestimmen können.

Und die Briten haben sich ja abgemeldet, werden also ihren Weg gehen. Was daraus langfristig wird, das können wir dann sehr interessiert beobachten... so wie die Briten vermutlich unseren Kontinent beobachten werden.
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nezumi
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von nezumi »

May's Versuch, den Briten mit einer Mittlerrolle zwischen EU und USA wieder politische Relevanz zu verschaffen, scheitert auf der ganzen Linie.

EU leaders round on Trump and reject May's bridge-building efforts
Dalia Grybauskaitė, the Lithuanian president, offered a withering verdict: “I don’t think there is a necessity for a bridge. We communicate with the Americans on Twitter.”
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H2O
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

nezumi hat geschrieben:(04 Feb 2017, 13:36)

May's Versuch, den Briten mit einer Mittlerrolle zwischen EU und USA wieder politische Relevanz zu verschaffen, scheitert auf der ganzen Linie.

EU leaders round on Trump and reject May's bridge-building efforts
Angemaßte Rollen sind stets von Größenwahn begleitet. Man muß sich das einmal vorstellen: GB als Mittler zwischen den USA und dem Trio D, F, I :eek:
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

H2O hat geschrieben:(04 Feb 2017, 14:09)

Angemaßte Rollen sind stets von Größenwahn begleitet. Man muß sich das einmal vorstellen: GB als Mittler zwischen den USA und dem Trio D, F, I :eek:
Die Mittlerrolle innerhalb Europas hatte meistens Luxemburg inne
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(04 Feb 2017, 14:25)

Die Mittlerrolle innerhalb Europas hatte meistens Luxemburg inne
Finde ich völlig in Ordnung; die Hauptverkehrswege in Europa laufen schon ganz zweckmäßig.
Ger9374

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

H2O hat geschrieben:(04 Feb 2017, 14:28)

Finde ich völlig in Ordnung; die Hauptverkehrswege in Europa laufen schon ganz zweckmäßig.
Diese Mittlerrolle würde ich den Briten weder
zuerkennen wollen, noch zu trauen.
Die Briten sollten ihre eigenen Differenzen
auf der Insel ordnen.Der Fisch beginnt am
Kopf zu stinken!!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(04 Feb 2017, 16:06)

Diese Mittlerrolle würde ich den Briten weder
zuerkennen wollen, noch zu trauen.
Die Briten sollten ihre eigenen Differenzen
auf der Insel ordnen.Der Fisch beginnt am
Kopf zu stinken!!
Sie sind ja ein ganz Harter! Aber jetzt dürfen wir ja; der BREXIT ist auf einem guten Wege... würde unser Finanzminister wohl sagen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(04 Feb 2017, 07:45)

ich denke, daß der kluft eher in GB zu suchen ist. junge leute gegen ältere und dann auch noch (minder) stadt gegen dorf.
Deswegen ist die Wiederannäherung des UK an die EU eine Frage der nächsten Jahrzehnte, wenn die EU sich zu neuer Gemeinsamkeit und erfolgreicher Selbstbehauptung aufraffen wird. Die EU heutigen Zuschnitts wird dann nicht mehr zu finden sein.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Wähler »

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 73153.html
FAZ 11. Februar 2017 „Europavereinfachern in den Weg stellen“
Juncker zeigte sich offen für die auch von Bundeskanzlerin Angela Merkel mitgetragene Formel „Europa der zwei Geschwindigkeiten“. Darunter wird eine unterschiedliche Anpassung an die EU verstanden. So gibt es bereits jetzt EU-Mitglieder, die den Euro übernommen haben, und andere EU-Länder, die an ihren nationalen Währungen festhalten. Die Fortschreibung dieser unterschiedlich schnellen Integration müsse präzisiert werden, forderte Juncker. „Wo ist es zulässig, ohne dass dies auf Kosten derer passiert, die nicht mitmachen wollen, wo wir dann differenzierter vorgehen sollten?“ Als einen Bereich der Integration führte er eine gemeinsame EU-Verteidigungspolitik auf.
Mühsam nährt sich das Eichhörnchen.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Wähler hat geschrieben:(12 Feb 2017, 16:56)

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 73153.html
FAZ 11. Februar 2017 „Europavereinfachern in den Weg stellen“

Mühsam nährt sich das Eichhörnchen.
Aus meiner Sicht hat Präsident Juncker übersehen, daß es in der EU Länder gibt, die mit Verteidigungsbündnissen gar nichts im Sinn haben; höchstens einmal als Sprechblase bei großen Aufregungen. Wenn die EU künftig aber wieder auf vermehrt nationalen Pfaden wandeln will, dann werden diese Partner sich auch auf Dauer verweigern. Welchen Sinn hat aber eine EU, die Projekte beginnt, an denen sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einige Partner nie und nimmer beteiligen werden? Ich meine, sehr viele Pläne und eingeführte Wohltaten in der EU haben nur dann einen allseits tieferen Sinn, wenn am Ende des gemeinsamen Wegs ein europäischer Bundesstaat steht. Ganz einfach den Vertrag von Lissabon Schritt für Schritt umsetzen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Es besteht bei den ganzen unterschiedlichen Auffassungen wie es in der E.U. weitergehen soll
das Risiko Europa tot zu diskutieren. Verbal sind alle für Europa, nur der Weg und das Ziel zu diesem Europa geht doch weit auseinander. Die Politiker haben es nicht verstanden das die Vision der E.U. stetiger Weiterentwicklung Bedarf, das auch die Menschen in Europa sich als Teil diese
Werdegangs verstehen. Statt dessen muss der
Normalbürger mit ansehen das Misstrauen und Egoismus dazu führen das Anti E.U. Parteien
immer stärkeren Zulauf erhalten.Toni Blair hat in einer Rede dazu aufgerufen die Brexit Befürworter
mit der Wahrheit umzustimmen. Gegen all die Lügen die gegen die E.U. angeführt worden.
Auch ein eventueller Schottischer Alleingang hängt laut ihm in der Luft.Eine solch erfolgreiche
Wirtschaftliche Union muss endlich ihr politisches
Gewicht in der Welt erhalten. Die ein Schritt vor dann zwei Schritt zurück Mentalität der Europäischen Politik muss ein Ende haben.
Nur so kann man den Zulauf für die Anti Europa Parteien stoppen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(18 Feb 2017, 04:18)

Es besteht bei den ganzen unterschiedlichen Auffassungen wie es in der E.U. weitergehen soll
das Risiko Europa tot zu diskutieren. Verbal sind alle für Europa, nur der Weg und das Ziel zu diesem Europa geht doch weit auseinander. Die Politiker haben es nicht verstanden das die Vision der E.U. stetiger Weiterentwicklung Bedarf, das auch die Menschen in Europa sich als Teil diese
Werdegangs verstehen. Statt dessen muss der
Normalbürger mit ansehen das Misstrauen und Egoismus dazu führen das Anti E.U. Parteien
immer stärkeren Zulauf erhalten.Toni Blair hat in einer Rede dazu aufgerufen die Brexit Befürworter
mit der Wahrheit umzustimmen. Gegen all die Lügen die gegen die E.U. angeführt worden.
Auch ein eventueller Schottischer Alleingang hängt laut ihm in der Luft.Eine solch erfolgreiche
Wirtschaftliche Union muss endlich ihr politisches
Gewicht in der Welt erhalten. Die ein Schritt vor dann zwei Schritt zurück Mentalität der Europäischen Politik muss ein Ende haben.
Nur so kann man den Zulauf für die Anti Europa Parteien stoppen.
Wir Europäer können ganz entspannt abwarten, wie sich das britische Thema entwickelt. BREXIT hat eine Mehrheit gefunden, weil die jungen Leute zu faul (unpolitisch)zum Wählen waren. Wenn die jungen Leute sich in den nächsten 15 Jahren aus der Gemeinschaft und ihren vielen verlockenden Austauschprogrammen ausgegrenzt sehen, kommen sie ganz von allein darauf, wo ihre Zukunft liegt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

heute wird im britischen parlament geredet über die einladung an donald trump durch premier may. das darf man aber nicht getrennt sehen vom brexit.
denn immer war im vorigen jhdt die englische politik gegründet auf zwei achsen: die band mit europa und die spezielle band mit den USA. jetzt fällt durch die brexit die europa-achse weg. also muß die band mit den USA gefestigt werden. eine USA unter trump, der viel herbe kritik bekommt. :rolleyes:
premier may wird durch die vorbereitungen dieses besuches heftige kopschmerzen bekommen, denn WANN muß der besuch stattfinden ? er ist vermutlich nicht willkommen im parlament oder sehr umstritten (buhrufe...) , also wird das nicht stattfinden. das parlament kann aber den besuch nicht verbieten. es ist ja schließlich eine königliche einladung. wann tagt das parlament nicht? juli/august. also dann.
jetzt kommt aber ein anderes problem. dann ist die queen normalerweise in balmoral castle in schottland. soll trump dann nach schottland gehen, daß sehr stark anti-brexit und anti-trump ist? demonstrationen sind sehr wahscheinlich.
may hat noch n menge arbeit zu tun um dieses problem zu lösen. :s
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von frems »

Das britische Akademikertum schaut bereits fleißig wie es weiterhin Teil Europas sein könnte:

Frankreich wirbt und schmeichelt, Oxford zeigt sich interessiert: Mit einem extraterritorialen Campus in Paris will die britische Elite-Uni die Brexit-Folgen umgehen. [...]

Auch andere britische Universitäten dächten über einen solchen Schritt nach, heißt es in dem Bericht. Der neue Campus in der französischen Hauptstadt könnte ab 2018 gebaut werden und sei Teil einer französischen Charme-Offensive, um Fachkräfte und Institutionen aus Großbritannien nach dem Brexit aufs europäische Festland zu locken.

http://www.spiegel.de/lebenundlernen/un ... 35437.html
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(20 Feb 2017, 20:19)

Das britische Akademikertum schaut bereits fleißig wie es weiterhin Teil Europas sein könnte:

Frankreich wirbt und schmeichelt, Oxford zeigt sich interessiert: Mit einem extraterritorialen Campus in Paris will die britische Elite-Uni die Brexit-Folgen umgehen. [...]

Auch andere britische Universitäten dächten über einen solchen Schritt nach, heißt es in dem Bericht. Der neue Campus in der französischen Hauptstadt könnte ab 2018 gebaut werden und sei Teil einer französischen Charme-Offensive, um Fachkräfte und Institutionen aus Großbritannien nach dem Brexit aufs europäische Festland zu locken.

http://www.spiegel.de/lebenundlernen/un ... 35437.html
Diese Meldung glaube ich erst, wenn die Baugruben für eine ausgelagerte britische Eliteschule in Frankreich ausgebaggert werden. Man stelle sich vor, die französische Oberklasse fände Geschmack an dieser Art britischer Bildung, und schickte ihren hoffnungsfrohen Nachwuchs dort hin, anstatt auf seine bewährten Kaderschmieden, die "man" heutzutage ganz einfach besucht haben muß, um in Politik und Wirtschaft den ganz großen Erfolg zu haben. Le petit Royaume Uni en France... schwer vorstellbar!

Lassen wir uns überraschen!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

die größte baufirma unseres landes hat mehr als 100 millionen euro weniger gewinn gemacht, weil das pfund um 15% gesenkt ist.
das erklärte heute der vorsitzende von BAM, rob van wingerden, fürs radio.

wie werden die resultaten von anderen firmen beeinflußt ?? und wie wirkt das auf britischen firmen asu?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(21 Feb 2017, 21:06)

die größte baufirma unseres landes hat mehr als 100 millionen euro weniger gewinn gemacht, weil das pfund um 15% gesenkt ist.
das erklärte heute der vorsitzende von BAM, rob van wingerden, fürs radio.

wie werden die resultaten von anderen firmen beeinflußt ?? und wie wirkt das auf britischen firmen asu?
Das ist eigentlich eine erstaunliche Fehlleistung. Bei internationalen Verträgen kommt es immer wieder vor, daß sich im Laufe der Jahre die Währungen ändern, in denen Verträge abgeschlossen wurden. Deshalb schließen Firmen Kursversicherungen ab, aus denen sie ihre Verluste zum Kaufpreis ersetzt bekommen. Die Kosten für diese Versicherung sind Bestandteil des Angebots. Das heißt, daß der Kunde eine Leistung teurer vereinbart als dann, wenn Käufer und Verkäufer in einem einheitlichen Währungsgebiet miteinander handeln. Darum versuchen doch alle EU-Partner, sich im Euro-Raum zu halten. Wenn der Kurs der Vertragswährung schön stabil bleibt, dann macht die Kursversicherung ein gutes Geschäft!

Ich habe mir gemerkt, daß die gemeinsame Währung für Deutschland einen Preisvorteil von jährlich 3 Mrd EUR an eingesparten Kursrisiken bewirkt. Deshalb wird Finanzminister Schäuble heftig für die Stärkung des Euros streiten, damit dieser Vorteil für die Teilnehmer am EU-Binnenmarkt erhalten bleibt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

damit kan may es tun. mit derartigen freunde kann man keine feinde ertragen. und die gibt es genug.
Brexit - John Major accuses Theresa May's Government of misleading the British people
nebenbei sagte er auch noch daß das parlament ein gummistempel war.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(28 Feb 2017, 11:55)

damit kan may es tun. mit derartigen freunde kann man keine feinde ertragen. und die gibt es genug.

nebenbei sagte er auch noch daß das parlament ein gummistempel war.
Man muß verstehen, daß diese alten Regierungschefs, hier John Major, sich so manche Nacht in Brüssel um die Ohren geschlagen haben, damit sich die EU irgendwie brauchbar weiter entwickelt. Da kommt schon Bitterkeit hoch, wenn diese Arbeit von einem Haufen bösartiger alter Leute zerstört wird. Herr Blair äußerte sich vor einigen Tagen vergleichbar verärgert. Niemand kann sicher sein, daß das gute alte UK diese Scheidung überlebt... Schottland, Ulster... das ist noch lange nicht ausgestanden.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

heute und über eine woche tagt das house of lords um zu diskutieren über den brexit. zusammenfassend: erwartet wird daß may mit amendementen zum house of commons gehen muß. die regierung hat im upperhouse keine mehrheit.
A record 191 members of Parliament's upper house have lined up to speak in what is likely to be the largest second reading debate in the chamber's history.
The Lords have submitted more than a dozen amendments to the bill, including eight from Labour’s frontbench. Given that the government doesn’t have a majority in the Lords there is a good chance that at least one of these amendments will pass when peers vote on them next week.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(01 Mar 2017, 17:30)

heute und über eine woche tagt das house of lords um zu diskutieren über den brexit. zusammenfassend: erwartet wird daß may mit amendementen zum house of commons gehen muß. die regierung hat im upperhouse keine mehrheit.
Geht es letztenendes nicht allein darum, daß die Regierung den Austritt aus der EU erklären darf? Auch das House of Lords kann Verhandlungsergebnisse nicht vorgeben, und nach 2 Jahren fällt der Vorhang, mit welchem Ergebnis auch immer; scharfer Schnitt oder Muster Norwegen, Schweiz...
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Scheinbar bekommt May jetzt an mehreren Fronten Probleme.
In Nordirland wurde gewählt und es gibt keine deutlichen Gewinner (bei einem Brexit wäre die Grenze zu der Republik Irland dicht, anscheinend konnten sich die Iren deswegen nicht eindeutig entscheiden).
http://www.spiegel.de/politik/ausland/n ... 37278.html
Zum Anderen wollen einige Tory-Abgeordnete nicht Mays Weg mitgehen, der den EU-Bürgern in GB kein Bleiberecht einräumen will.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 37369.html
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(05 Mar 2017, 12:31)

Scheinbar bekommt May jetzt an mehreren Fronten Probleme.
In Nordirland wurde gewählt und es gibt keine deutlichen Gewinner (bei einem Brexit wäre die Grenze zu der Republik Irland dicht, anscheinend konnten sich die Iren deswegen nicht eindeutig entscheiden).
http://www.spiegel.de/politik/ausland/n ... 37278.html
Zum Anderen wollen einige Tory-Abgeordnete nicht Mays Weg mitgehen, der den EU-Bürgern in GB kein Bleiberecht einräumen will.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 37369.html
Muß uns diese Entwicklung nicht ziemlich Wurst sein? Ich meine, daß die Briten im Vorfeld der Austrittsverhandlungen Pflöcke einschlagen möchten. Mein Gefühl sagt mir, daß die Verhandlungen eisig sein werden und es zu keiner gütlichen Einigung kommt. Das wird der harte BREXIT.

Die Verhandlungen können ja erst beginnen, wenn die EU-Kommission das Kündigungsschreiben ausgewertet hat, das die Briten bestimmt seit Monaten bebrütet haben... also ab Jahresmitte.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

das oberhaus tagte und hatte wieder eine überraschung für PM may.
Britisches Oberhaus düpiert May zum zweiten Mal

Die Lords im britischen Oberhaus haben Premierministerin Theresa May erneut eine Niederlage bei den Beratungen zum Brexit-Gesetz zugefügt. Mit einer Mehrheit von 366 zu 268 Stimmen votierten sie für einen zweiten Zusatz zu dem Gesetzentwurf der Regierung. Er soll dem Parlament ein Vetorecht für das Ergebnis der anstehenden Brexit-Verhandlungen einräumen.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(08 Mar 2017, 11:35)

das oberhaus tagte und hatte wieder eine überraschung für PM may.
Für die EU sind diese Manöver ohne Bedeutung: Einmal eingeleitet sind die BREXIT-Verhandlungen über künftige Beziehungen des UK mit der EU nach 2 Jahren abgeschlossen. Jeder vernünftige Mensch hofft auf eine erträgliche Zusammenarbeit und kluge Entscheidungen. Die klügste wären Neuwahlen zum Unterhaus und eine neue Volksabstimmung zum BREXIT, dieses Mal aber mit dem notwendigen Ernst.

Nach meinem Verständnis können die beiden Parlamente die PMn May aber daran hindern, der EU irgendeinen Blödsinn vor zu schlagen. Im schlimmsten Fall gibt es keine Vereinbarung, und dann gibt es ab 2019 Beziehungen der EU mit dem UK wie mit Nigeria.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kibuka »

Die Wirtschaftskraft des Vereinigten Königreichs ist genauso groß wie die der 20 kleinsten EU-Länder zusammengenommen.

Der Austritt der Briten wird Konsequenzen haben. Schade, dass man in Brüssel und Berlin so rein gar nichts daraus lernt.

Naja, dann eben auf die harte Tour...
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Kibuka hat geschrieben:(16 Mar 2017, 17:41)

Die Wirtschaftskraft des Vereinigten Königreichs ist genauso groß wie die der 20 kleinsten EU-Länder zusammengenommen.

Der Austritt der Briten wird Konsequenzen haben. Schade, dass man in Brüssel und Berlin so rein gar nichts daraus lernt.

Naja, dann eben auf die harte Tour...
Kein vernünftiger Mensch wird den BREXIT erfreut beobachten; aber die EWG ist seinerzeit ohne die Briten auch ganz gut über die Runden gekommen. Niemand kann wirklich vorher sehen, welche Nachteile die EU durch den Ausstieg der Briten haben wird; dazu sind die bekannten Wechselwirkungen viel zu stark verwoben. Aber es besteht kein vernünftiger Grund dazu, nun voller Angst die Hosen voll zu pinkeln.

Europa bemüht sich nun um ein verbessertes Miteinander in einer Wertegemeinschaft als Kern und Mitläufern als Marktteilnehmer. Diese Entscheidungen fallen am Anfang nächsten Jahres mit einer neuen (alten?) Bundesregierung in enger Abstimmung mit Frankreich... wenn Herr Macron ins Amt des Staatspräsidenten gewählt wird.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

heute hat die britische königin den brexit-bill unterschrieben. PM may darf ab heute offiziell eine scheidungsantrage ;) einreichen.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(16 Mar 2017, 22:10)

heute hat die britische königin den brexit-bill unterschrieben. PM may darf ab heute offiziell eine scheidungsantrage ;) einreichen.
Immerhin hält PM May ihr gegebenes Wort, bis Ende März 2017 die Austrittserklärung ein zu reichen. Das muß man anerkennen. Danach gibt es für GB erst einmal kein Zurück mehr.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

wenn ich gut informiert bin, wird am donnerstag 29.3 (mittwoch oder 30.3. ? ) den exitbrief der briten kommen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(20 Mar 2017, 17:20)

wenn ich gut informiert bin, wird am donnerstag 29.3 (mittwoch oder 30.3. ? ) den exitbrief der briten kommen.
Und ab dann tickt die Uhr. Vielleicht wird das ja ganz einfach: Kein Vertrag angestrebt, und gut ist's.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Das darf man wohl nicht persönlich nehmen. In Deutschland ist sicher genug Platz für qualifizierte Leute. Diese Rückwanderer haben dann eine Erfahrung mehr im Leben gemacht. Ich dehne diese Sichtweise auch auf Polen in GB aus. Wer etwas kann und weiß, der sollte sich in Deutschland um einen Arbeitsplatz bewerben. Das könnte man ganz allgemein für EU-Europäer in GB organisieren... :)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

Warum mus man eigentlich immer das original Dokument senden. Das original Passport braucht man doch im Alltag, man darf es eigentlich gar nicht aus der Hand geben
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(23 Mar 2017, 11:06)

Warum mus man eigentlich immer das original Dokument senden. Das original Passport braucht man doch im Alltag, man darf es eigentlich gar nicht aus der Hand geben
Der kluge Mann geht zum nächsten Polizeirevier oder zu einer anderen Dienststelle und bittet um eine beglaubigte Kopie. Abgesehen davon ist die Aufforderung nicht gerade von gentlemen abgeschickt worden. Die hätten ja sagen können, was ihnen an der Kopie mißfällt und wie man schleunigst Abhilfe schaffen kann.

Ein Glück, daß wir in D inzwischen sehr höfliche und hilfsbereite Ämter haben, zumindest in Bremen. Dieses Lob gilt ausdrücklich auch für PL, zumindest in Kamień Pomorski.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

H2O hat geschrieben:(23 Mar 2017, 15:38)

Der kluge Mann geht zum nächsten Polizeirevier oder zu einer anderen Dienststelle und bittet um eine beglaubigte Kopie. Abgesehen davon ist die Aufforderung nicht gerade von gentlemen abgeschickt worden. Die hätten ja sagen können, was ihnen an der Kopie mißfällt und wie man schleunigst Abhilfe schaffen kann.

Ein Glück, daß wir in D inzwischen sehr höfliche und hilfsbereite Ämter haben, zumindest in Bremen. Dieses Lob gilt ausdrücklich auch für PL, zumindest in Kamień Pomorski.
Und mit der Kopie darf man dann alles tun, so als wäre es das original ?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(23 Mar 2017, 16:01)

Und mit der Kopie darf man dann alles tun, so als wäre es das original ?
Natürlich nicht weltweit und allgemein! Aber innerhalb des Amtsbereichs gilt das beglaubigte Dokument dann schon. Ist Ihnen das wirklich neu? Haben Sie noch nie beglaubigte Geburtsurkunden, Heiratsurkunden, Schulabschlüsse, Todeserklärungen einreichen müssen?

In Bewerbungsgesprächen kann gelegentlich nach den Originalpapieren gefragt werden. Das wird aber vor der Einladung auch angekündigt. Stellen Sie sich einmal vor, durch einen Fehler der Post oder einer Personalabteilung gingen Ihre Originale verloren! Andererseits kann natürlich mit Bildbearbeitung heutzutage jede Menge Mist gebaut werden. Originalpapiere bleiben normalerweise am Mann!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

H2O hat geschrieben:(23 Mar 2017, 16:22)

Natürlich nicht weltweit und allgemein! Aber innerhalb des Amtsbereichs gilt das beglaubigte Dokument dann schon. Ist Ihnen das wirklich neu? Haben Sie noch nie beglaubigte Geburtsurkunden, Heiratsurkunden, Schulabschlüsse, Todeserklärungen einreichen müssen?

In Bewerbungsgesprächen kann gelegentlich nach den Originalpapieren gefragt werden. Das wird aber vor der Einladung auch angekündigt. Stellen Sie sich einmal vor, durch einen Fehler der Post oder einer Personalabteilung gingen Ihre Originale verloren! Andererseits kann natürlich mit Bildbearbeitung heutzutage jede Menge Mist gebaut werden. Originalpapiere bleiben normalerweise am Mann!
Die Botschaften fragen immer nach original Papieren und die sind man dann wochenlang nicht wieder. Theoretisch darf man in dieser Zeit das Land nicht mehr verlassen. Sehr unpraktisch.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(23 Mar 2017, 16:54)

Die Botschaften fragen immer nach original Papieren und die sind man dann wochenlang nicht wieder. Theoretisch darf man in dieser Zeit das Land nicht mehr verlassen. Sehr unpraktisch.
Ich würde dieses Land sehr schnell verlassen ohne meinen Paß ab zu geben. Oder auf den Besuch in diesem Land verzichten. Mir ist eine solche Verfahrensweise noch nie vorgekommen, obwohl ich mit Ausnahme Australiens auf allen Kontinenten mehrere Länder dienstlich besucht habe.
Ger9374

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Laut E.U Kommissar Oettinger gibt es wohl für
GB noch eine offene Rechnung zu begleichen.
Um die 60 Milliarden€. Selbst wenn da noch einiges gegen gerechnet werden kann, doch
ein Brocken.Na ja heutzutage ist ja abstottern
fast überall möglich. Wann dann alles fällig würde
könnte ich noch nicht ergründen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

garfield336 hat geschrieben:(23 Mar 2017, 16:54)

Die Botschaften fragen immer nach original Papieren und die sind man dann wochenlang nicht wieder. Theoretisch darf man in dieser Zeit das Land nicht mehr verlassen. Sehr unpraktisch.
fremd. bei uns machen die behörden eine farbenfotokopie. das ist alles. man bekommt es also sofort zurück.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(26 Mar 2017, 13:42)

fremd. bei uns machen die behörden eine farbenfotokopie. das ist alles. man bekommt es also sofort zurück.
In Deutschland könnte das auch so gehen, wenn man sich persönlich mit seinem Paß in einem Paßamt vorstellt. Früher konnte jeder Beamte irgendeiner Dienststelle Dokumente und Kopien von Dokumenten beglaubigen. Ob das jetzt noch so gilt, das kann ich auch nicht sagen.
Ger9374

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

H2O hat geschrieben:(26 Mar 2017, 13:57)

In Deutschland könnte das auch so gehen, wenn man sich persönlich mit seinem Paß in einem Paßamt vorstellt. Früher konnte jeder Beamte irgendeiner Dienststelle Dokumente und Kopien von Dokumenten beglaubigen. Ob das jetzt noch so gilt, das kann ich auch nicht sagen.
Bei der alten Bundespost gab es ein extra Siegel für so etwas. Nach Privatisierung wurde das hinfällig.Das waren noch Zeiten :-*:-*
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Das EU-Parlament hat sich für einen EXIT vom BREXIT eingesetzt, wenn die Briten nun doch noch kalte Füße bekommen auf ihrem Weg in die große weite Welt. Aus meiner Sicht darf auf jeden Fall nicht mehr zugelassen werden, daß das Land sämtliche Extrawürste wieder erhält. Ich meine, daß das Land nur mit Teilnahme am Euro und auf der Grundlage der stetig sich vertiefenden Zusammenarbeit zurück kehren sollte. Ansonsten ist zu befürchten, daß postwendend eine Gruppenbildung nach altem britischen Modell in EU-Parlament und MInisterrat ein zieht. Die gescheiteste Variante wäre aber wohl die Teilnahme am Binnenmarkt mit Anerkennung der Grundfreiheiten wie Norweger und Schweizer sich das ausgesucht haben.

http://www.t-online.de/nachrichten/ausl ... alten.html

Dann können die Briten eines Tages mit mehr innerer Überzeugung ihren erneuten Beitritt zur EU beantragen.

Daß die ganze BREXIT-Geschichte eine sehr traurige Angelegenheit ist, kann nicht oft genug wiederholt werden. Jetzt hat das schottische Nationalparlament den Auftrag erteilt für eine erneute Abstimmung zum Verlassen des UK. Welcher Wahnsinn hat die Insulaner da vergiftet?

http://www.t-online.de/nachrichten/ausl ... endum.html
Zuletzt geändert von H2O am Di 28. Mär 2017, 20:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

H2O hat geschrieben:(28 Mar 2017, 20:00)

Dann können die Briten eines Tages mit mehr innerer Überzeugung ihren erneuten Beitritt zur EU beantragen.

Das die ganze BREXIT-Geschichte eine sehr traurige Angelegenheit ist, kann nicht oft genug wiederholt werden. Jetzt hat das schottische Nationalparlament den Auftrag erteilt für eine erneute Abstimmung zum Verlassen des UK. Welcher Wahnsinn hat die Insulaner da vergiftet?

http://www.t-online.de/nachrichten/ausl ... endum.html
ein vorteil hat es doch. die briten haben dann nicht mehr eine ausnahmeposition. und wenn sie klug sind, sorgen sie dafür daß ein künftiges NJET auch nicht mehr so leicht gegeben werden kann.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(28 Mar 2017, 20:03)

ein vorteil hat es doch. die briten haben dann nicht mehr eine ausnahmeposition. und wenn sie klug sind, sorgen sie dafür daß ein künftiges NJET auch nicht mehr so leicht gegeben werden kann.
Im Augenblick bin ich überzeugt davon, daß es einen harten BREXIT geben wird; denn ich meine, daß die Briten zumindest in London glauben, daß sie im ehemaligen Commonwealth und mit den USA eine besondere Beziehung aufbauen können. Denkbar ist doch, daß das für die Briten ein Erfolg werden könnte. Allerdings glaube ich eher an eine Riesenreinfall mit dieser Spekulation. Das Empire läßt sich auch wirtschaftlich kaum wiederbeleben. Das werden die Briten erst einmal verdauen müssen... und dann reden wir wieder miteinander auf Augenhöhe.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

ich wäre nicht erstaunt wenn es eine spekulation gegen das britische pfund geben wird.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(28 Mar 2017, 21:04)

ich wäre nicht erstaunt wenn es eine spekulation gegen das britische pfund geben wird.
Na ja, lieber NN, die EU hat aber das Britische Pfund auch nicht mit Macht stabilisiert. Da hätte auch eine wüste Spekulation für Unheil sorgen können. Aber wenn GB nach dem BREXIT anfängt, sehr ernsthaft zu schwächeln... dann könnte ein ernsthaftes Kesseltreiben auf das Britische Pfund beginnen, wohl wahr.

Diese Erwartung hält auch grummelnde Euro-Partner im Euro: Der ist zu mächtig am Markt, als daß ihn Spekulanten zu Achterbahnfahrten veranlassen könnten... jedenfalls hoffen wir das doch! Wenn plötzlich Italienische Lire als Verrechnungseinheit wieder anträten: Wer weiß schon, wer dann mit der Lira in die Achterbahn steigt. Lieber keine Experimente!
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