EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

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Ger9374

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Senexx hat geschrieben:(21 May 2017, 14:44)

Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Besonders nicht in einem Europa, in de schon vieles mit deutschem Geld gelöst wurde. Auch für andere Länder ist Britannien ein wichtiges Exportland, gerade für Agrarproduzenten.

Von daher meine Vorhersage: Es wird irgendeinen faulen Kompromiss geben. Die Scharfmacher müsse
n bald einpacken.


Da stimme ich ihnen zu, gemeinsame Interessen vor allem wenn es um Handel geht.
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H2O
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(21 May 2017, 20:44)

Da stimme ich ihnen zu, gemeinsame Interessen vor allem wenn es um Handel geht.
Die EU ist aber auch Gefangener ihrer Grundsätze. Einer davon lautet: Teilnahme am Binnenmarkt nur unter der Voraussetzung der 4 Grundfreiheiten der EU. Und: Niemand soll im Handel mit der EU besser gestellt sein als oder gleich gestellt sein wie ein EU-Mitglied. Kompromisse werden da ihre Grenzen haben.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

H2O hat geschrieben:(22 May 2017, 07:54)

Die EU ist aber auch Gefangener ihrer Grundsätze. Einer davon lautet: Teilnahme am Binnenmarkt nur unter der Voraussetzung der 4 Grundfreiheiten der EU. Und: Niemand soll im Handel mit der EU besser gestellt sein als oder gleich gestellt sein wie ein EU-Mitglied. Kompromisse werden da ihre Grenzen haben.

Der Handel war ja oftmals ein Grund für Öffnung.
Auch diesmal dürfte der zwang des wirtschaftlichen miteinander zur Kooperationen zwingen. Also wird auch GB mit der E.U verhandeln müssen. Das gilt natürlich auch umgekehrt!
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Nomen Nescio
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

die EU-kommission hat mandat bekommen mit GB zu verhandeln. im madat wird kein betrag genennt. in brüssel geht man aber offensichtlich davon aus das minimal 60 milliarden und maximal 100 milliarden schadenersatz gefordert wird.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
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Skull
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Skull »

Nomen Nescio hat geschrieben:(22 May 2017, 15:03)

die EU-kommission hat mandat bekommen mit GB zu verhandeln. im madat wird kein betrag genennt.

in brüssel geht man aber offensichtlich davon aus das minimal 60 milliarden und maximal 100 milliarden schadenersatz gefordert wird.
Schadenersatz ? :D

Bei den Summen geht es um Kosten der Trennung. Und bestehende Zusagen und Vertragspflichten.


Aber nix mit Schadenersatz...

mfg
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H2O
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Skull hat geschrieben:(22 May 2017, 16:08)

Schadenersatz ? :D

Bei den Summen geht es um Kosten der Trennung. Und bestehende Zusagen und Vertragspflichten.


Aber nix mit Schadenersatz...

mfg
Schon richtig; aber noch besser wäre der Hinweis auf die Natur der Zahlungsverpflichtungen gewesen.

So weit ich gut genug aufgepaßt habe, geht es um Zahlungsverpflichtungen, die die EU-Partner eingegangen sind für den EU-Haushalt bis 2020. Da kann natürlich niemand zuerst beschließen und sich dann davon machen.

Weiterhin geht es um Pensionsleistungen für britische EU-Mitarbeiter in Diensten der EU. Briten wären nie und nimmer in die EU-Verwaltung aufgenommen worden ohne EU-Mitgliedschaft von GB. Da werden Pensionslasten fällig ab 2030 und folgenden Jahren, für die GB einstehen soll. Kein Brite soll durch politisch begründete Kündigung aus den Diensten der EU entlassen werden, so Kommissionspräsident Junker. Also wird man auch über deren Ruhestandsversorgung aus Jahren nach dem BREXIT verhandeln müssen.

Sicher gibt es weitere Felder, über die gesprochen werden muß. Aber das scheinen die dicksten Brocken zu sein.

So lange lösungsorientiert im Geiste der Fairness verhandelt wird, sollten dort keine unüberwindlichen Probleme auftreten. Sollte sich die Stimmung der UKIP "Wir zahlen nichts!" auf britischer Seite durchsetzen, dann sind die Verhandlungen ganz schnell beendet. Das scheint auch klar zu sein.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(22 May 2017, 11:13)

Der Handel war ja oftmals ein Grund für Öffnung.
Auch diesmal dürfte der zwang des wirtschaftlichen miteinander zur Kooperationen zwingen. Also wird auch GB mit der E.U verhandeln müssen. Das gilt natürlich auch umgekehrt!
Ich glaube nicht daran, daß die EU sich in den 4 Grundfreiheiten für die Teilnahme am Binnenmarkt der EU etwas abhandeln läßt. Dann kündigten mit vollem Recht sogleich Norwegen und die Schweiz diese ihnen unangenehmen Lasten. Die Schweiz hat das schon einmal gleich mit Vollksabstimmung versucht. Vielleicht versuchen das demnächst sogar einige EU-Partner.

In dem Zusammenhang scheint es sinnvoll zu sein, hier an die EU 3.0 zu erinnern, deren Mitglieder ihre Einbindung in das europäische Projekt deutlich ernster nehmen. Den Zug kann GB nicht mehr aufhalten.

Ich sehe mit GB eine verbindliche Vereinbarung wie bislang mit der Türkei als assoziiertes Mitglied der EU als Möglichkeit. Zusammenarbeit bei Investitionen sowie Zollfreiheit. Plus Visafreiheit für Reisen in beide Richtungen, minus Zahlungen der EU für die Heranführung der Türkei an die EU. Mehr dürfte nicht möglich sein. Man muß ganz nüchtern die Folgen einer gelungenen britischen Rosinenpickerei bedenken.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Das was GB damals gewährt wurde darf nicht wieder passieren. Auch das war schuld mit an dieser Sonderstellung der Briten in der E.U.
Es wäre verheerend wenn das wieder einem Staat gewährt werden würde.Mit Recht !
Die E.U hat in dem Fall hoffentlich gelernt!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(23 May 2017, 06:50)

Das was GB damals gewährt wurde darf nicht wieder passieren. Auch das war schuld mit an dieser Sonderstellung der Briten in der E.U.
Es wäre verheerend wenn das wieder einem Staat gewährt werden würde.Mit Recht !
Die E.U hat in dem Fall hoffentlich gelernt!
Genau dieses Ziel einer Sonderregelung (einen "deal") hat sich die britische Seite erneut auf die Fahnen geschrieben. Ich bin allerdings sicher, daß sie damit bei Herrn Barnier auf Granit beißen werden.
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frems
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von frems »

Ein heikles Thema. Da haben die Europäer in England wohl noch weitere Zeit mit viel Ungewissheit zu leben. Aber vermutlich will London nur pokern und mit einem möglichst niedrigen Angebot ins Rennen starten.
Laut britischen Medien wird Davis vorschlagen, dass alle EU-Bürger, die vor dem Tag einreisten, an dem die britische Regierung den Austrittswunsch offiziell machte, ihre Rechte behalten können.

Im Europaparlament wird ein solches Angebot als unzureichend bezeichnet. „Es ist gut, dass sich die britische Regierung Gedanken über die Rechte der EU-Bürger in Großbritannien macht. Befremdlich ist es aber, dass Brexit-Minister David Davis diese Rechte nur denen gewähren möchte, die vor dem 29. März eingereist sind“, sagte Guy Verhofstadt, Brexit-Unterhändler des Europaparlaments und Chef der liberalen Alde-Fraktion der WELT AM SONNTAG.

Verhofstadt verlangt, dass das Austrittsdatum der Briten aus der EU als Stichtag genommen wird. „Solange die Briten noch Teil der EU sind, wird sich nichts an den Rechten der EU-Bürger in Großbritannien ändern“, so Verhofstadt.

Der Belgier zeigte sich unterdessen offen für eine Diskussion über einen Verbleib der Briten in der Europäischen Union. Er besteht aber darauf, dass Europa der Regierung in London dann aber keine Zugeständnisse macht.
https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... etzen.html
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

wie ich schon eher sagte, ist das ende von may als PM nicht so weit entfernt.
ein sehr interessantes bericht aus GB: PM may hat eine überraschende mitteilung gemacht »die queen wird nächstes jahr keine thronrede vorlesen«. in der USA, wo es keine lange historie gibt, werden traditionen gepflegt. in einer monarchie braucht man traditionen für den fürst. in GB, daß kein GG hat und wo tradition dieses manko teils ausfüllt, gilt das noch viel stärker.

jetzt hat may was besonders getan, namentlich beschlossen daß keine thronrede gelesen wird. WARUM ??

die messen in london werden geschliffen. ich hörte einen brite sagen, daß die conservatives ein rudel wölve ähnlich sind. der führer wird immer durch mord abgelöst. und DAS versucht may zumindest hinauszuziehen.
auch wenn es eine minimale mehrheit war, die stimmung im parlament scheint doch zu sein, daß der brexit seligmachend sein wird, denn das volk hat gesprochen. fast wie »vox populi vox dei« (die stimme des volkes ist die stimme von Gott). 80% der parlamentsmitglieder scheint so zu denken.

es ist einsam um may. sie mußte ihre beiden berater entlassen. einer war schon 10 jahre bei ihr. es wimmelt von gerüchten daß parlamentarier mit einander kaffee trinken, auf einer terrasse gesehen werden, usw.
sicher ist, daß mays benehmen vor den wahlen nicht begeisterend war. und daß sie bei dem anschlag in manchester sehr lau reagierte. auch wird ihr übel genommen daß sie keine empathie zeigt(e). beispiel: eine kramkenpflegerin, gut ausgebildet konnte keine wohnung mieten weil das viel zu teuer war. mays reaktion war damals, falls ich mich nicht irre »wir müssen alle mit wenig geld versuchen zu leben« oder so ungefähr.

nur die schreckliche zerrissenheit als cameron wegging, verhindert eigentlich m.e. jetzt schon eine herausforderung.
die frage ist nicht ob may weggeht vor neuen wahlen, sondern wann.


PS wenn jetzt ein name genannt wird, ist das gleich ein todeskuß. :D
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(18 Jun 2017, 20:42)

Ein heikles Thema. Da haben die Europäer in England wohl noch weitere Zeit mit viel Ungewissheit zu leben. Aber vermutlich will London nur pokern und mit einem möglichst niedrigen Angebot ins Rennen starten.


https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... etzen.html
Einer britischen Teilnahme am Binnenmarkt stehen die 4 Grundfreiheiten der EU im Wege; zumindest die Niederlassungsfreiheit will GB nicht gewähren. Außerdem muß GB die EU-Gesetzgebung für den Binnenmarkt anerkennen, und die Urteile des EuGH bei Streitigkeiten mit der EU und Teilnehmern am Binnenmarkt.

Diese Voraussetzungen zur Teilnahme am Binnenmarkt wurden von GB als "Unterwerfung unter fremde Gesetzgebung" zurück gewiesen, und sie sind auch der Grund für den BREXIT.

Nun wird die EU zunächst verbleibende Verpflichtungen GBs vor dem endgültigen Verlassen der EU verhandeln; das ist sicher geschickt in der Reihenfolge. Wenn darüber eine erträgliche Einigung erzielt wurde, dann können die künftigen Beziehungen GBs mit der EU verhandelt werden. Dann werden die obigen Teilnahmebedingungen wie ein Fels dastehen, wenn die EU sich treu bleibt. Der harte BREXIT ist unvermeidlich, wenn GB diese Gründe für den BREXIT weiter aufrecht erhält. Diese Sache kann nur dann lustig enden, wenn GB in allen diesen Punkten zurück rudert.

Ich vermute, daß GB die Verhandlungen über einen geordneten BREXIT mit künftigen Teilnahmebedingungen verknüpfen möchte nach dem Motto: Wir lassen mit uns reden über Lasten durch verbleibende Verpflichtungen, wenn Ihr uns entgegen kommt mit den Teilnahmebedingungen am Binnenmarkt. Aus meiner Sicht gibt es aber in den Grundfreiheiten der EU nichts zu verhandeln, und über die Ausgestaltung der Rechtsbeziehungen im Binnenmarkt schon gar nicht. Ich bin sehr gespannt, wann das endlich sonnenklar auf dem Tisch liegt. Dann werden die Fetzen fliegen.

Frau Merkel hatte das Frau May schon vor vielen Monaten klar zu verstehen gegeben. Offenbar glauben die Briten nicht an die Unverrückbarkeit der EU-Gesetze.
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Antonius
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Antonius »

H2O hat geschrieben:(19 Jun 2017, 20:47)
Einer britischen Teilnahme am Binnenmarkt stehen die 4 Grundfreiheiten der EU im Wege; zumindest die Niederlassungsfreiheit will GB nicht gewähren. Außerdem muß GB die EU-Gesetzgebung für den Binnenmarkt anerkennen, und die Urteile des EuGH bei Streitigkeiten mit der EU und Teilnehmern am Binnenmarkt.

Diese Voraussetzungen zur Teilnahme am Binnenmarkt wurden von GB als "Unterwerfung unter fremde Gesetzgebung" zurück gewiesen, und sie sind auch der Grund für den BREXIT.

Nun wird die EU zunächst verbleibende Verpflichtungen GBs vor dem endgültigen Verlassen der EU verhandeln; das ist sicher geschickt in der Reihenfolge. Wenn darüber eine erträgliche Einigung erzielt wurde, dann können die künftigen Beziehungen GBs mit der EU verhandelt werden. Dann werden die obigen Teilnahmebedingungen wie ein Fels dastehen, wenn die EU sich treu bleibt. Der harte BREXIT ist unvermeidlich, wenn GB diese Gründe für den BREXIT weiter aufrecht erhält. Diese Sache kann nur dann lustig enden, wenn GB in allen diesen Punkten zurück rudert.

Ich vermute, daß GB die Verhandlungen über einen geordneten BREXIT mit künftigen Teilnahmebedingungen verknüpfen möchte nach dem Motto: Wir lassen mit uns reden über Lasten durch verbleibende Verpflichtungen, wenn Ihr uns entgegen kommt mit den Teilnahmebedingungen am Binnenmarkt. Aus meiner Sicht gibt es aber in den Grundfreiheiten der EU nichts zu verhandeln, und über die Ausgestaltung der Rechtsbeziehungen im Binnenmarkt schon gar nicht. Ich bin sehr gespannt, wann das endlich sonnenklar auf dem Tisch liegt. Dann werden die Fetzen fliegen.

Frau Merkel hatte das Frau May schon vor vielen Monaten klar zu verstehen gegeben. Offenbar glauben die Briten nicht an die Unverrückbarkeit der EU-Gesetze.
Danke für diese klare Darstellung.
Ich muß zugeben, daß mir die Einzelheiten des EU-Vertrages bisher nicht voll bewußt waren.
Ich bin gespannt, wie die Verhandlungspartner auf diesem schwierigen Gebiet in den nächsten 2 Jahren agieren werden.
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
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frems
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(19 Jun 2017, 20:47)

Einer britischen Teilnahme am Binnenmarkt stehen die 4 Grundfreiheiten der EU im Wege; zumindest die Niederlassungsfreiheit will GB nicht gewähren. Außerdem muß GB die EU-Gesetzgebung für den Binnenmarkt anerkennen, und die Urteile des EuGH bei Streitigkeiten mit der EU und Teilnehmern am Binnenmarkt.

Diese Voraussetzungen zur Teilnahme am Binnenmarkt wurden von GB als "Unterwerfung unter fremde Gesetzgebung" zurück gewiesen, und sie sind auch der Grund für den BREXIT.

Nun wird die EU zunächst verbleibende Verpflichtungen GBs vor dem endgültigen Verlassen der EU verhandeln; das ist sicher geschickt in der Reihenfolge. Wenn darüber eine erträgliche Einigung erzielt wurde, dann können die künftigen Beziehungen GBs mit der EU verhandelt werden. Dann werden die obigen Teilnahmebedingungen wie ein Fels dastehen, wenn die EU sich treu bleibt. Der harte BREXIT ist unvermeidlich, wenn GB diese Gründe für den BREXIT weiter aufrecht erhält. Diese Sache kann nur dann lustig enden, wenn GB in allen diesen Punkten zurück rudert.

Ich vermute, daß GB die Verhandlungen über einen geordneten BREXIT mit künftigen Teilnahmebedingungen verknüpfen möchte nach dem Motto: Wir lassen mit uns reden über Lasten durch verbleibende Verpflichtungen, wenn Ihr uns entgegen kommt mit den Teilnahmebedingungen am Binnenmarkt. Aus meiner Sicht gibt es aber in den Grundfreiheiten der EU nichts zu verhandeln, und über die Ausgestaltung der Rechtsbeziehungen im Binnenmarkt schon gar nicht. Ich bin sehr gespannt, wann das endlich sonnenklar auf dem Tisch liegt. Dann werden die Fetzen fliegen.

Frau Merkel hatte das Frau May schon vor vielen Monaten klar zu verstehen gegeben. Offenbar glauben die Briten nicht an die Unverrückbarkeit der EU-Gesetze.
Ich würde mir da jetzt auch noch nicht zu sehr den Kopf zerbrechen bzgl. eines Post-Brexit-Deals. Erstmal klären wir den Austritt. Wenn die Briten danach noch etwas von Europa wollen, können sie ja ein Angebot machen und wir schauen, ob wir das gut finden oder nicht. Da London in einer unfassbar schlechten Verhandlungsposition ist, mach ich mir da eh keinen Kopf, zumal die nach einem Jahr Chaos auf der Insel noch nicht einmal wissen, für welches Modell sie überhaupt werben möchten. Da sind wir ein paar große Schritte voraus:
Michel Barnier schreibt jetzt Geschichte. Er führt die EU-Verhandlungen mit London und könnte mit dem kuschelweichen Brexit ein kleines Wunder vollbringen. Denn er hat besondere Fähigkeiten und ein spezielles Geheimnis.
http://www.n-tv.de/politik/politik_pers ... 97974.html
Das amerikanische Meinungsforschungsinstitut Pew Research Center, eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Washington, hat im März und April dieses Jahres rund 10.000 Bürger der zehn größten EU-Länder - noch ist Großbritannien dabei - nach ihrer EU-Befindlichkeit befragt.

Das haben die Forscher herausgefunden: In Deutschland und Frankreich stieg die Pro-Europa-Stimmung um 18 Prozent, in Holland um 15, in Spanien um 13 - und selbst im Vereinigten Königreich sind heute zehn Prozent mehr Einwohner Europa-Freunde als vor einem Jahr. Zu spät, liebe Briten, zu spät.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/e ... 52927.html

Dann mal eine gute Heimreise.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Die Reihenfolge der austrittsverhandlungen
klar definiert.GB hat das schnell akzeptiert.
Das geschlossene auftreten der E.U gefällt mir
sehr gut. Am Beginn der Verhandlungen macht
das Hoffnung.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(20 Jun 2017, 12:36)

Ich würde mir da jetzt auch noch nicht zu sehr den Kopf zerbrechen bzgl. eines Post-Brexit-Deals. Erstmal klären wir den Austritt. Wenn die Briten danach noch etwas von Europa wollen, können sie ja ein Angebot machen und wir schauen, ob wir das gut finden oder nicht. Da London in einer unfassbar schlechten Verhandlungsposition ist, mach ich mir da eh keinen Kopf, zumal die nach einem Jahr Chaos auf der Insel noch nicht einmal wissen, für welches Modell sie überhaupt werben möchten. Da sind wir ein paar große Schritte voraus:


http://www.n-tv.de/politik/politik_pers ... 97974.html


http://www.spiegel.de/politik/ausland/e ... 52927.html

Dann mal eine gute Heimreise.
Tja, ich würde mich auch freuen, wen die Briten keine harte Bauchlandung hinlegten, sondern eine erträgliche Lösung für die künftige Zusammenarbeit zu Stande käme.

Die Teilnahme am Binnenmarkt ist aber an die in meinem vorangehenden Beitrag beschriebenen Bedingungen geknüpft. Ein Kompromiß könnte dann nur so aussehen, daß man den Sachverhalt unverändert bestehen läßt und ihn auch als Vertrag ausformuliert, man ihn dann aber anders nennt. Ich halte nichts von solcher Augenwischerei... aber bitteschön, die Welt will betrogen sein! Oder die Briten übernehmen den Status Norwegens oder der Schweiz unverändert. Das wäre allerdings eine ganz harte Wende zurück. "Besondere Beziehungen" wünsche ich mir jedenfalls nicht nach den Erfahrungen mit der britischen Mitgliedschaft und ihren Besonderheiten. Aber das Leben ist kein Wunschkonzert!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

In den t-online-Nachrichten wird mit unverhohlener Schadenfreude über Briten berichtet, die "scharenweise" eine französische oder deutsche Staatsbürgerschaft beantragen. Aus meiner Sicht wird es dabei überwiegend um Briten gehen, die familiäre Bande mit dem übrigen Europa verbinden, oder die seit Jahren einer Erwerbstätigkeit in Ländern der EU außerhalb GBs nachgehen.

Nach wie vor ist es gar nicht so einfach, als EU-Bürger eine zweite Staatsbürgerschaft innerhalb der EU zu erlangen! Der Bewerber muß 7 Jahre in dem EU-Land unbescholten gelebt haben, er muß seinen Lebensunterhalt aus eigener Arbeit oder eigenem Vermögen bestreiten können, die Landessprache so weit beherrschen, daß er Mitteilungen der Ämter verstehen kann, und er muß eine Art Staatsbürgerprüfung ablegen, in der er zum Staatsaufbau und den amtierenden Regierungsmitgliedern befragt wird (Partei, Name). Diese Regeln sind ein allgemeines EU-Gesetz zur EU-Staatsbürgerschaft.

Eine Besonderheit gilt für Deutsche, die durch den 2. Weltkrieg in GB Zuflucht suchen mußten, und deren Nachkommen. Wie weit denen aber Sprachkenntnisse und die Staatsbürgerprüfung erlassen werden, das war nicht zu ermitten. Zumindest die Wartezeit und die dauernde Anwesenheit auf deutschen Staatsgebiet wird diesen Menschen nicht abgefordert.

Ich schreibe dies hier nur, weil mich dieser schadenfrohe Unterton ärgert; die betroffenen Briten haben doch sehr gute und existenzielle Gründe, sich die Staatsbürgerschaft des Landes zu sichern, in dem sie ihren Lebensmittelpunkt haben... und voraussichtlich den Rest ihres Erwerbslebens verbringen werden! Die genannten Zahlen bieten schon gar keinen Anhalt für eine britische Massenflucht in EU-europäische Staatsbürgerschaften!

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/b ... 59373.html

Seit dem BREXIT-Entscheid haben 2.000 Briten die deutsche Staatsbürgerschaft beantragt. Wie aufregend! Als EU-Europäer ist das unnötig; niemand weiß aber, was nach dem BREXIT am Ende formal mit niedergelassenen Briten in der EU geschehen wird. Also baut der kluge Mann vor!
Ger9374

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Die Medien brillieren nicht durch Sachlichkeit.
Damit verlieren viele dieser Meinungsmacher auch an Glaubwürdigkeit.Das Niveau ist im ganzen wohl auch nicht mehr so hoch wie vor einigen Jahren.
Effekthascherei, steht bei vielen im Vordergrund.
Der Leser und Informationssuchende tut gut daran
Sich genauestens seine Informationsquellen anzusehen. Die Masse hat kaum Hintergrundinformationen
die den Leser wirklich weiterbringen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Edmund »

Warum sollte es nicht ein Freihandelsabkommen zwischen GB und der EU geben, ähnlich wie CETA?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Edmund hat geschrieben:(22 Jun 2017, 18:44)

Warum sollte es nicht ein Freihandelsabkommen zwischen GB und der EU geben, ähnlich wie CETA?
Wenn daraus für die EU Vorteile entstehen, warum nicht? Welche Vorteile hätte die EU vom Freihandel mit GB denn?
Edmund
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Edmund »

H2O hat geschrieben:(22 Jun 2017, 20:45)
Wenn daraus für die EU Vorteile entstehen, warum nicht? Welche Vorteile hätte die EU vom Freihandel mit GB denn?
Die EU? Keine Ahnung. Aber für die deutsche Exportwirtschaft ist GB der drittgrößte Handelspartner. Von daher wäre Freihandel mit GB für Deutschland sehr wichtig.

Kanada bekommt freien Zugang zum EU-Binnenmarkt ohne gleichzeitige Personenfreizügigkeit, aber GB will man freien Zugang zum EU-Binnenmarkt nur gewähren, wenn es sich der Personenfreizügigkeit der EU unterwirft. :rolleyes:
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

am ersten sind irland, belgien und NL von wirtschaftlichen problemen mit den briten betroffen. und natürlich GB selbst.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Edmund hat geschrieben:(22 Jun 2017, 21:36)

Die EU? Keine Ahnung. Aber für die deutsche Exportwirtschaft ist GB der drittgrößte Handelspartner. Von daher wäre Freihandel mit GB für Deutschland sehr wichtig.

Kanada bekommt freien Zugang zum EU-Binnenmarkt ohne gleichzeitige Personenfreizügigkeit, aber GB will man freien Zugang zum EU-Binnenmarkt nur gewähren, wenn es sich der Personenfreizügigkeit der EU unterwirft. :rolleyes:
Da vergleichen Sie aber Äpfel mit Birnen. Die Teilnahme am Binnenmarkt enthält die vier Grundfreiheiten, die Kanada sicher nicht mit dem Handelsabkommen erworben hat. Kanadier können also nicht in der EU an Ausschreibungen von Großprojekten teilnehmen und kanadische Staatsbürger können keine Arbeit in der EU aufnehmen. Umgekehrt gilt das natürlich auch.

Kanada kann aber zollfrei Handel treiben; wenn wir also Erze oder Holz aus Kanada beziehen, müssen wir nicht noch Zoll darauf entrichten. Und wenn die Ware europäischer Norm nicht entspricht, dann darf sie gar nicht erst gehandelt werden. Denn der Binnenmarkt gibt auch Normen für Waren und Dienstleistungen vor... meinetwegen auch für Gurkenkrümmung. Selbstverständlich wird man sich beiderseits bemühen, möglichst viele Übereinstimmungen her zu stellen. Deshalb gibt es das CETA-Abkommen und kein TTIP-Abkommen.

GB ist weitgehend deindustrialisiert worden. Für D wäre das vorgeschlagene Freihandelsabkommen sicher vorteilhaft, für GB entfallen aber Finanzdienstleistungen in der EU. Ich glaube deshalb nicht, daß GB damit sehr glücklich wäre; andernfalls könnten sie doch gleich innerhalb des CETA-Abkommens verbleiben. Das gilt für GB doch auch, weil GB zum Vertragszeitpunkt in der EU war. Also alles in bester Ordnung! Die Leute haben sich ohne Not ins Abseits gestellt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Edmund »

H2O hat geschrieben:(23 Jun 2017, 08:02)
Die Teilnahme am Binnenmarkt enthält die vier Grundfreiheiten, die Kanada sicher nicht mit dem Handelsabkommen erworben hat. Kanadier können also nicht in der EU an Ausschreibungen von Großprojekten teilnehmen und kanadische Staatsbürger können keine Arbeit in der EU aufnehmen. Umgekehrt gilt das natürlich auch.
Ja also, warum kann man das nicht genauso zwischen GB und EU regeln? Zollfreier Verkehr von Waren und Dienstleistungen. Davon würden beide Seiten profitieren.

Gegenüber Kanada hat die EU doch auch nicht gesagt:"Ihr bekommt nur freien Zugang zum EU-Binnenmarkt, wenn ihr Personenfreizügigkeit zulaßt. :rolleyes:
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von frems »

Edmund hat geschrieben:(23 Jun 2017, 15:43)

Ja also, warum kann man das nicht genauso zwischen GB und EU regeln? Zollfreier Verkehr von Waren und Dienstleistungen. Davon würden beide Seiten profitieren.

Gegenüber Kanada hat die EU doch auch nicht gesagt:"Ihr bekommt nur freien Zugang zum EU-Binnenmarkt, wenn ihr Personenfreizügigkeit zulaßt. :rolleyes:
Kanada soll auch keinen freien Zugang zum europäischen Binnenmarkt kriegen. Informiere Dich doch bitte erstmal, welche Einschränkungen solche Abkommen vorsehen und welche Bereiche (nicht) betroffen wären. Wieso kommt eigentlich so oft Wut auf Europa von jenen, die über die Funktionsweisen am wenigsten wissen?
Labskaus!

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Edmund hat geschrieben:(23 Jun 2017, 15:43)

Ja also, warum kann man das nicht genauso zwischen GB und EU regeln? Zollfreier Verkehr von Waren und Dienstleistungen. Davon würden beide Seiten profitieren.

Gegenüber Kanada hat die EU doch auch nicht gesagt:"Ihr bekommt nur freien Zugang zum EU-Binnenmarkt, wenn ihr Personenfreizügigkeit zulaßt. :rolleyes:
Sie wollen nicht verstehen, daß die Teilnahme am Binnenmarkt auf den vier Grundfreiheiten aufbaut. Dadurch ist unser Markt für sämtliche Arbeitnehmer und Unternehmer für Kapital, Dienstleistungen, Arbeitsaufnahme und Aufenthalt offen. Das ist für Kanadier nicht so. Das Handelsabkommen bezieht sich auf ausgewählte Warengruppen; ich meine, daß auch nur solche Waren gehandelt werden dürfen, die europäischen Normen entsprechen. Über diese Normen wurde verhandelt und Verträge darüber geschlossen.

Sicher könnte man mit GB ein ähnliches Abkommen ausghandeln; mit Kanada hat die Verhandlung wohl fast 5 Jahre gedauert. TTIP kam bisher gar nicht zu Stande... mit China oder Indien hat die EU schließlich auch Handelsvereinbarungen. "Binnenmarkt" ist etwas völlig anderes... siehe oben.

Ich bin ganz sicher, daß die Briten sich vorstellen, im Binnenmarkt nach Belieben mitwirken zu können, ohne sich um Regelungen kümmern zu müssen, die sie für unangenehm halten. Das nenne ich Größenwahn. Sie werden erleben, daß sie sich damit vor der Tür wiederfinden, und daß die Zusammenarbeit mit der EU nach den Richtlinien der WTO gestaltet werden wird.

Oder, neuestes EU-Gerücht: Die Briten ziehen zu guter Letzt ihren Scheidungsbrief zurück, und die EU stimmt zu, allerdings ohne weiterhin Extrawürste für GB zu zu gestehen; der Euro muß in GB eingeführt werden. Niemand in der EU soll gleicher sein als die anderen Mitglieder...
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

die britische PM may hat höflich aber sehr deutlich gehört daß sie zwar vorschläge an premiers unterbreiten kann, daß es aber dafür einen unterhändler gibt. was wird folgen?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(23 Jun 2017, 23:24)

die britische PM may hat höflich aber sehr deutlich gehört daß sie zwar vorschläge an premiers unterbreiten kann, daß es aber dafür einen unterhändler gibt. was wird folgen?
Dieser Hinweis ist leider nicht der erste seiner Art! Die Premierministerin May versucht "auf der persönlichen Schiene" eine äußerst komplizierte Scheidungsverhandlung zu führen. Das wird nichts! Erfreulicherweise war das die einhellige Meinung der verbleibenden 27 EU-Mitglieder. Der Versuch der Premierministerin, einen Keil in die EU zu treiben, wird sicher nicht der letzte gewesen sein.

Es muß ein saublödes Gefühl sein, sich am Nachmittag mit den 27 verbleibenden EU-Mitgliedern kollegial aus zu tauschen, um am Abend bei Zukunftsplanungen der EU nach Hause geschickt zu werden. Aber das wollten die Briten ja unbedingt so haben.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

EU-Bürger die im Lande leben könnten eine dauerhafte Aufenthaltgenehmigung erhalten, so May.

Aber was bedeutet das konkret? Vor allem, was ist daran jetzt soviel anders als das was Bürger Indiens könnten.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

Edmund hat geschrieben:(23 Jun 2017, 15:43)

Ja also, warum kann man das nicht genauso zwischen GB und EU regeln? Zollfreier Verkehr von Waren und Dienstleistungen. Davon würden beide Seiten profitieren.

Gegenüber Kanada hat die EU doch auch nicht gesagt:"Ihr bekommt nur freien Zugang zum EU-Binnenmarkt, wenn ihr Personenfreizügigkeit zulaßt. :rolleyes:
Eine Zollunion besteht ja mit der Türkei. Und das sogar Jahrezehnte lang ohne Visafreiheit.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

H2O hat geschrieben:(23 Jun 2017, 21:28)
Sicher könnte man mit GB ein ähnliches Abkommen ausghandeln; mit Kanada hat die Verhandlung wohl fast 5 Jahre gedauert. TTIP kam bisher gar nicht zu Stande... mit China oder Indien hat die EU schließlich auch Handelsvereinbarungen. "Binnenmarkt" ist etwas völlig anderes... siehe oben.
...
Eigentlich müssten die Verhandlungen mit UK einfach sein in diesem Bereich.

In UK herrscht Europäisches Recht, von daher sind nicht soviele unlösbare Probleme zu erwarten.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(27 Jun 2017, 09:42)

EU-Bürger die im Lande leben könnten eine dauerhafte Aufenthaltgenehmigung erhalten, so May.

Aber was bedeutet das konkret? Vor allem, was ist daran jetzt soviel anders als das was Bürger Indiens könnten.
Mit halbem Ohr habe ich hingehört; das Andere ist wohl, daß zum BREXIT-Datum schon in GB lebende EU-Bürger auf Antrag sehr unkompliziert einen Daueraufenthalt erwirken können. Das Angebot galt ausdrücklich für EU-Mitglieder.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

H2O hat geschrieben:(27 Jun 2017, 09:51)

Mit halbem Ohr habe ich hingehört; das Andere ist wohl, daß zum BREXIT-Datum schon in GB lebende EU-Bürger auf Antrag sehr unkompliziert einen Daueraufenthalt erwirken können. Das Angebot galt ausdrücklich für EU-Mitglieder.
Das habe ich verstanden, aber welchen Status haben sie dann?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(27 Jun 2017, 09:46)

Eigentlich müssten die Verhandlungen mit UK einfach sein in diesem Bereich.

In UK herrscht Europäisches Recht, von daher sind nicht soviele unlösbare Probleme zu erwarten.
Das sind Spekulationen. Je nach BREXIT... hart oder weich... werden andere Bedingungen gelten.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(27 Jun 2017, 09:52)

Das habe ich verstanden, aber welchen Status haben sie dann?
Na, Ausländer mit Daueraufenthaltsrecht und sicher auch mit Arbeitserlaubnis. Krankenversicherung vermutlich nicht; Sozialhilfe wohl auch nicht!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

H2O hat geschrieben:(27 Jun 2017, 10:10)

Na, Ausländer mit Daueraufenthaltsrecht und sicher auch mit Arbeitserlaubnis. Krankenversicherung vermutlich nicht; Sozialhilfe wohl auch nicht!
Also das Modell von einem Pakistani der in UK einen Job findet.

Also nichts besonderes was May da versprochen hat......
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

H2O hat geschrieben:(27 Jun 2017, 09:54)

Das sind Spekulationen. Je nach BREXIT... hart oder weich... werden andere Bedingungen gelten.
Es hänkt natürlich vom politischen Willen ab es zumachen, das ist klar.

Aber rein rechtlich / juristisch gibt es nicht so viele Fallstricke..... Die produzierten Waren in UK entsprechen der europäischen Norm.
Die produzierten Waren in der EU entsprechen der englischen Norm. Es gibt von daher viele Bereiche wo keine grosse Verhandlung nötig sind, anders als das z.b. mit Kanada der Fall war.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

garfield336 hat geschrieben:(27 Jun 2017, 09:46)

In UK herrscht Europäisches Recht, von daher sind nicht soviele unlösbare Probleme zu erwarten.
da stelle ich doch fragezeichen. m.e. hat GB größtenteils noch ihr altes recht. nur wurde in problematischen fällen - die also vor allem neue regelungen betrafen - oft durch das europäische gerichtshof urteile gefällt.
weil ich dies nachsuchte und mich den mord an james bulger (2 jahre alt) erinnerte sowie die erhöhung der strafe durch den englischen innenminister habe ich manches gefunden, daß in einem anderen beitrag kommt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(27 Jun 2017, 10:14)

Also das Modell von einem Pakistani der in UK einen Job findet.

Also nichts besonderes was May da versprochen hat......
Ja, was hätten Sie denn erwartet? Sonderbehandlung für Europäer, oder was? Aber ein Pakistaner Neuankömmling dürfte im UK erst gar keine Aufenthaltsgenehmigung mehr bekommen. Neuankömmlinge aus der EU natürlich ebenfalls nicht. Auch waren Sondersteuern für Arbeitgeber vorgesehen, die einen Nicht-Briten beschäftigen wollen. Die Briten ziehen doch jetzt eine Notbremse! Sonst hätten sie sich den BREXIT auch ersparen können.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

H2O hat geschrieben:(27 Jun 2017, 10:43)

Ja, was hätten Sie denn erwartet? Sonderbehandlung für Europäer, oder was? Aber ein Pakistaner Neuankömmling dürfte im UK erst gar keine Aufenthaltsgenehmigung mehr bekommen. Neuankömmlinge aus der EU natürlich ebenfalls nicht. Auch waren Sondersteuern für Arbeitgeber vorgesehen, die einen Nicht-Briten beschäftigen wollen. Die Briten ziehen doch jetzt eine Notbremse! Sonst hätten sie sich den BREXIT auch ersparen können.
Ich erwarte gar nichts von denen, aber genau die Details sind doch entscheidend in den nächsten Monaten.

Es haben schon deutsche Gazetten geschrieben, May mach den Europäern ein Geschenk, Aufenthaltgenehmigung für EU-Bürger.
Ein Geschenk ist es nicht.

Ein wichtiger Punkt ist wohl Das Diskriminierungsverbot.... Wenn auch für EU-Bürger z.b. diese Sondersteuer gibt selbst für die die schon jahrelang in UK leben, dann ist das kaum als Geschenk zu werten, dass sie dann doch bleiben dürfen
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(27 Jun 2017, 10:17)

Es hänkt natürlich vom politischen Willen ab es zumachen, das ist klar.

Aber rein rechtlich / juristisch gibt es nicht so viele Fallstricke..... Die produzierten Waren in UK entsprechen der europäischen Norm.
Die produzierten Waren in der EU entsprechen der englischen Norm. Es gibt von daher viele Bereiche wo keine grosse Verhandlung nötig sind, anders als das z.b. mit Kanada der Fall war.
Das stimmt derzeit schon; allerdings werden sich die Normen im Laufe der Zeit unterschiedlich entwickeln, wenn die Briten die EU-Normen nicht brav übernehmen, wie das zB Norwegen oder die Schweiz tun. Die Briten wollten ganz ausdrücklich nicht mehr fremder Gesetzgebung unterstellt sein. Und bei Streitigkeiten wollten sie sich nicht mehr Urteilen des EuGH fügen. Beim BREXIT ging es nicht nur um Zuwanderung in den britischen Arbeitsmarkt!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

H2O hat geschrieben:(27 Jun 2017, 10:50)

Das stimmt derzeit schon; allerdings werden sich die Normen im Laufe der Zeit unterschiedlich entwickeln, wenn die Briten die EU-Normen nicht brav übernehmen, wie das zB Norwegen oder die Schweiz tun. Die Briten wollten ganz ausdrücklich nicht mehr fremder Gesetzgebung unterstellt sein. Und bei Streitigkeiten wollten sie sich nicht mehr Urteilen des EuGH fügen. Beim BREXIT ging es nicht nur um Zuwanderung in den britischen Arbeitsmarkt!
Na über die Gerichtbarkeit könnte man eine Lösung finden wo keiner das Gesicht verliert, da gibt es wege. Aber will man das?

Ohne gerichtliche Instanz geht ja wohl kaum etwas in Richtung Binnenmarkt oder Handelsabkommen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(27 Jun 2017, 10:46)

Ich erwarte gar nichts von denen, aber genau die Details sind doch entscheidend in den nächsten Monaten.

Es haben schon deutsche Gazetten geschrieben, May mach den Europäern ein Geschenk, Aufenthaltgenehmigung für EU-Bürger.
Ein Geschenk ist es nicht.

Ein wichtiger Punkt ist wohl Das Diskriminierungsverbot.... Wenn auch für EU-Bürger z.b. diese Sondersteuer gibt selbst für die die schon jahrelang in UK leben, dann ist das kaum als Geschenk zu werten, dass sie dann doch bleiben dürfen
Ich meine, daß Sie in einem Korb voller ungelegter Eier herumsuchen. Die EU-Verhandlungen werden in Brüssel von der EU-Kommission unter Leitung von Kommissar Barnier geführt, und nicht von britischen Gazetten oder europäischen Boulevardblättern. Diese Blätter dienen der Unterhaltung und nicht der Meinungsbildung der EU-Kommission. Wir sollten vielleicht gar nicht mehr hinhören auf das, was heute, morgen oder übermorgen aus GB verlautbart wird. Diese gezielten Verlautbarungen gehören zu der britischen Verhandlungstaktik, die geschlossene EU-Meinung auf brechen zu wollen und Streit unter den verbliebenen 27 Mitgliedern an zu fachen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(27 Jun 2017, 10:52)

Na über die Gerichtbarkeit könnte man eine Lösung finden wo keiner das Gesicht verliert, da gibt es wege. Aber will man das?

Ohne gerichtliche Instanz geht ja wohl kaum etwas in Richtung Binnenmarkt oder Handelsabkommen.
Genau so ist es! So wenig wie es "ein bißchen schwanger" gibt, so wenig gibt es auch ein bißchen Binnenmarkt. Ganz oder gar nicht!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

H2O hat geschrieben:(27 Jun 2017, 10:59)

Ich meine, daß Sie in einem Korb voller ungelegter Eier herumsuchen. Die EU-Verhandlungen werden in Brüssel von der EU-Kommission unter Leitung von Kommissar Barnier geführt, und nicht von britischen Gazetten oder europäischen Boulevardblättern. Diese Blätter dienen der Unterhaltung und nicht der Meinungsbildung der EU-Kommission. Wir sollten vielleicht gar nicht mehr hinhören auf das, was heute, morgen oder übermorgen aus GB verlautbart wird. Diese gezielten Verlautbarungen gehören zu der britischen Verhandlungstaktik, die geschlossene EU-Meinung auf brechen zu wollen und Streit unter den verbliebenen 27 Mitgliedern an zu fachen.
klar aber das Thema interessiert mich halt, und die Boulevardblätter sind einer meiner wenigen Quellen.

Die breite öffentlichkeit wird nicht informiert was da so wirklich abgeht.
Das ist nervig.

Ich war noch im Oktober in UK, ein Familienmitglied hatte einen EEA-Familly Permit. In Zukunft mus man dann wohl zur Botschaft un ein Visum beantragen.
Ich glaube nicht dass das Stück Papier in UK noch irgendein Wert haben wird.
(EEA-Family Permit garantiert Staatsbürger aus einem anderen Land überall zu wohnen und zu arbeiten im Binnenmarkt, wenn er Familie mit einem EU-Bürger ist) z.b. bei Verheirateten.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(27 Jun 2017, 11:14)

klar aber das Thema interessiert mich halt, und die Boulevardblätter sind einer meiner wenigen Quellen.
Die breite öffentlichkeit wird nicht informiert was da so wirklich abgeht.
Das ist nervig.
Nervt es Sie nicht noch viel mehr, wenn im Abstand eines Monats (so ist der Zeitplan der Austrittsverhandlungen) immer wieder eine neue gesengte Sau durch das europäische Dorf getrieben wird? Und beim nächsten Mal ist dann wieder alles ganz anders... ;)
Ich war noch im Oktober in UK, ein Familienmitglied hatte einen EEA-Familly Permit. In Zukunft mus man dann wohl zur Botschaft un ein Visum beantragen.
Ich glaube nicht dass das Stück Papier in UK noch irgendein Wert haben wird.
(EEA-Family Permit garantiert Staatsbürger aus einem anderen Land überall zu wohnen und zu arbeiten im Binnenmarkt, wenn er Familie mit einem EU-Bürger ist) z.b. bei Verheirateten.
An eine Visumspflicht glaube ich nur für sehr lange Aufenthalte. Besuchsreisen werden sicher ohne solchen Papierkram auskommen. Reisepaß und gut ist's.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

H2O hat geschrieben:(27 Jun 2017, 14:27)
An eine Visumspflicht glaube ich nur für sehr lange Aufenthalte. Besuchsreisen werden sicher ohne solchen Papierkram auskommen. Reisepaß und gut ist's.
Auch nicht für Chinesen?

Es geht hier um Leute die nur durch Heirat mit einem EU-Bürger liiert sind. Die konnten bisher ohne Probleme einreisen.
Den Stempel in den Pass bekam man bei der Einreise.
Ich meinte das hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/European_ ... ily_Permit
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(27 Jun 2017, 14:49)

Auch nicht für Chinesen?

Es geht hier um Leute die nur durch Heirat mit einem EU-Bürger liiert sind. Die konnten bisher ohne Probleme einreisen.
Den Stempel in den Pass bekam man bei der Einreise.
Ich meinte das hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/European_ ... ily_Permit
Nun ja, daß es Vereinbarungen gibt, ein Visum zu verlangen oder diese Pflicht auf zu geben, das können Sie bei den USA studieren. Lange Zeit konnte man dort als Germane einreisen, wenn man dem Paßkontrolleur versicherte, den Präsidenten der Vereinigten Staaten nicht töten zu wollen. Als Pole mußte man (noch heute?) ein Visum beantragen und brauchte eine Einreisegenehmigung. Warum sollten ausgerechnet die extrawurstigen Briten mit allen Staaten dieser Welt nach einem einzigen Schema umgehen? Wir werden sehen, was Herr Barnier und Herr Davis bis April 2019 ausgehandelt haben werden. Bis dahin müssen wir doch mit allen irgendwie denkbaren Spielarten von Einreiseverfahren rechnen, das von Ihnen zitierte eingeschlossen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Alpha Centauri »

H2O hat geschrieben:(27 Jun 2017, 10:50)

Das stimmt derzeit schon; allerdings werden sich die Normen im Laufe der Zeit unterschiedlich entwickeln, wenn die Briten die EU-Normen nicht brav übernehmen, wie das zB Norwegen oder die Schweiz tun. Die Briten wollten ganz ausdrücklich nicht mehr fremder Gesetzgebung unterstellt sein. Und bei Streitigkeiten wollten sie sich nicht mehr Urteilen des EuGH fügen. Beim BREXIT ging es nicht nur um Zuwanderung in den britischen Arbeitsmarkt!
Das ist purer nationaler Egoismus auf Kosten der Jugend ( überwiegend gegen den Austritt gestimmt) aber die Zeiten des British Empire sind längst vorbei, die Briten machen sich größer und nehmen sich wichtiger als sie in Wahrheit sind.

Mir tuen nur diejungen Britwn und duecSchotten und Nordiren leid diexEU Bürger bleiben wollten

Aber wie sagt schon Stalin lachend: Demokratie? Das ist auch nichts weiter als eine Diktatur der Mehrheit samt ihres Willen und ihrer Ansichten.,
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Alpha Centauri »

Aber England ist ohnehin mehr Amerika hörig.Großbritannien kann doch mal anfragen ob es nach Puerto Rico vielleicht dann 52. Bundesstaat der USA werden könnte.

Ich mag diese Land sowieso nicht. Also Bye bye fuck Britan
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