Da wird nur zwischen EU-Staaten und Non-EU-Staaten unterschieden.
EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Fuer mich auch nicht ausserdem habe ich absolut keine Ahnung und keine Qualifikationen fuer die handwerklichen Faehigkeiten die beim Hausbau benoetigt werden.garfield336 hat geschrieben:(09 Aug 2018, 17:19)
Als ich bin froh dass Ausländer mein Gaus gebaut haben.
So eine harte Arbeit ist nix für nich
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
hahaTheManFromDownUnder hat geschrieben:(10 Aug 2018, 01:50)
Fuer mich auch nicht ausserdem habe ich absolut keine Ahnung und keine Qualifikationen fuer die handwerklichen Faehigkeiten die beim Hausbau benoetigt werden.
Hier verdienen, Bauschreiner, Elektriker, usw mehr als Lehrer!
In Luxemburg definitiv nicht. Hier kommt ein Gynasiumslehrer auf 5000euro netto. Anfangsgehalt.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Das wird man sehen, ob man eine Gruppe ohne Arbeitserlaubnis und damit ohne Rechtsstatus im Land läßt oder nicht.Orbiter1 hat geschrieben:(09 Aug 2018, 17:12)
Wieviel Mio Migranten würdest du denn angesichts dieser Arbeitslosenzahlen in GB die Arbeitserlaubnis verweigern und sie nach Hause schicken? http://www.bilder-hochladen.net/files/b ... p-08f8.png
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Nach einem harten BREXIT dürfte doch der Unterschied, ob nun EU-Bürger oder Bürger eines Drittstaats in GB arbeiten und wohnen, ganz entfallen.Orbiter1 hat geschrieben:(09 Aug 2018, 17:24)
Da wird nur zwischen EU-Staaten und Non-EU-Staaten unterschieden.
Die einzige "Anomalie", die mir dazu einfällt, sind die sehr zahlreichen Briten, die in der EU ihre Altersruhesitze haben (Frankreich, Spanien, Italien...). Wie weit denen dann die EU-Bürgerschaft
aberkannt wird... schwer zu sagen. Wer die Voraussetzungen für die Beantragung der Staatsbürgerschaft seines Wohnsitzes erfüllt, der könnte sich rechtzeitig einbürgern lassen. Aber in einigen Fällen könnte die Sache ernst werden, wenn der BREXIT nicht in gutem Einvernehmen vollzogen wird.
Dann bleiben noch Briten als Angestellte und Beamte der EU. Wenn die nicht von GB aus entsandt wurden, werden deren Stellen unsicher. Kommissionspräsident Juncker hatte noch hoffnungsfroh verkündet, daß die Briten weiter ihren Vertrag erfüllen können. Dann bleibt aber die Frage, wie die Sache mit den Pensionen geregelt wird, wenn GB kein Trennungsgeld zahlen will.
Für Aufregung im Vorfeld des BREXITs ist also gesorgt!
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Juncker hat doch schon erklärt, Beamte der EU seien EU-Beamte, egal welcher Nationalität.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Das ist ja auch erst einmal in Ordnung und auch sinnvoll. Nach einem Ausstieg ergeben sich aber Fragen nach der nationalen Proportionalität und ähnlichen Feinheiten. Britische Mitarbeiter stören dieses Gleichgewicht, denn sie sind nur deshalb an ihren derzeitigen Arbeitsplätzen tätig, weil sie Briten sind und den Briten ein gerechter Anteil an britischen Mitarbeitern in der EU zustand. Das ist aber von heute auf morgen nicht mehr gegeben. Dann zahlt die Gemeinschaft für Briten Löhne, Gehälter, Pensionen, für die GB nicht mehr anteilig aufkommen will (so klang das doch schon an: "Wir zahlen nichts!")Senexx hat geschrieben:(10 Aug 2018, 21:56)
Juncker hat doch schon erklärt, Beamte der EU seien EU-Beamte, egal welcher Nationalität.
Der Teil der Lösung von Verbindungen wird wohl doch ganz unterhaltsam werden!
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Die Briten können dann selber ihre Beamten bezahlen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Die Beamten arbeiten doch für die EU. Das Thema ist ziemlich verzwickt! Mit gutem Willen wird man auch eine menschlich vertretbare Lösung finden. Hier der Mitarbeiter und Mitmensch, dort der Apparat, der übergeordnete Verträge ändert!
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Pfff. Die Briten drohen doch nicht zu bezahlen wenn sie keinen genehmen Vertrag bekommen. Bezahlen für etwas das sie selber zuvor mitgetragen und entschieden haben.H2O hat geschrieben:(10 Aug 2018, 22:44)
Die Beamten arbeiten doch für die EU. Das Thema ist ziemlich verzwickt! Mit gutem Willen wird man auch eine menschlich vertretbare Lösung finden. Hier der Mitarbeiter und Mitmensch, dort der Apparat, der übergeordnete Verträge ändert!
Ok aber dann sollen sie halt anderweitig ihre Kosten selber tragen. Ihre Beamten? Ihre Kosten alleine.
Agenturen, Behörden? Müssen sie sich eigene aufbauen und bezahlen. Die Briten wollten raus nicht die EU hat sie rausgeworfen. Aktuell ist es doch so:
Falls sich die Prognosen bewahrheiten fliegen die hochtrabenden Briten richtig auf die Nase. So etwas ist hart kann aber heilsam werden und der eigentlich ungeliebte Onkel hilft wieder auf.
Aber wenn man sich zu sehr daneben benimmt kann es auch sein das der Onkel einen noch tiefer in den Dreck drückt.
Vielleicht schauen ja die Briten auch auf die Türkei und sehen was passiert wenn Donald/USA etwas wollen was dann passieren kann.
Bzw was passiert wenn man glaubt wer weiss was zu sein es aber im Verhältnis zu seinem Gegenüber nicht ist.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Die Beamten mögen für die EU arbeiten, sie bekamen die Stellen aber, weil sie als Briten EU-Bürger sind - und dann eben waren. Und diese Stellen wurden auch über eine Art Länder-Proporz vergeben. D.h. Briten stehen diese Stellen nicht mehr offen, die Basis für deren Arbeitsverträge fällt weg.H2O hat geschrieben:(10 Aug 2018, 22:44)
Die Beamten arbeiten doch für die EU. Das Thema ist ziemlich verzwickt! Mit gutem Willen wird man auch eine menschlich vertretbare Lösung finden. Hier der Mitarbeiter und Mitmensch, dort der Apparat, der übergeordnete Verträge ändert!
M.E. müssen diese britischen Beamte ihre Koffer packen und zurück nach GB, was immer dann die Londoner Regierung mit ihnen anfängt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Das ist ja alles richtig; dennoch sind auch britische Beamte Mitmenschen, für die man mit Gutem Willen gemeinsam eine erträgliche Lösung suchen sollte.Misterfritz hat geschrieben:(11 Aug 2018, 08:37)
Die Beamten mögen für die EU arbeiten, sie bekamen die Stellen aber, weil sie als Briten EU-Bürger sind - und dann eben waren. Und diese Stellen wurden auch über eine Art Länder-Proporz vergeben. D.h. Briten stehen diese Stellen nicht mehr offen, die Basis für deren Arbeitsverträge fällt weg.
M.E. müssen diese britischen Beamte ihre Koffer packen und zurück nach GB, was immer dann die Londoner Regierung mit ihnen anfängt.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Beamte sind Beamte und keine Tagelöhner. Sie bleiben auf ihren Stellen.Misterfritz hat geschrieben:(11 Aug 2018, 08:37)
Die Beamten mögen für die EU arbeiten, sie bekamen die Stellen aber, weil sie als Briten EU-Bürger sind - und dann eben waren. Und diese Stellen wurden auch über eine Art Länder-Proporz vergeben. D.h. Briten stehen diese Stellen nicht mehr offen, die Basis für deren Arbeitsverträge fällt weg.
M.E. müssen diese britischen Beamte ihre Koffer packen und zurück nach GB, was immer dann die Londoner Regierung mit ihnen anfängt.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ist doch längst geklärt. Und sie haben auch als Briten die gleichen Aufstiegschancen. Ergibt sich aus dem Gleichheitsgrundsatz und dem Diskriminierungsverbot.Senexx hat geschrieben:(11 Aug 2018, 10:25)
Beamte sind Beamte und keine Tagelöhner. Sie bleiben auf ihren Stellen.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Genau das wird wohl auch geschehen, wenn auch nicht Knall auf Fall, sondern über eine Zeit gestreckt.Misterfritz hat geschrieben:(11 Aug 2018, 08:37)
Die Beamten mögen für die EU arbeiten, sie bekamen die Stellen aber, weil sie als Briten EU-Bürger sind - und dann eben waren. Und diese Stellen wurden auch über eine Art Länder-Proporz vergeben. D.h. Briten stehen diese Stellen nicht mehr offen, die Basis für deren Arbeitsverträge fällt weg.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Wenn die Grundlage für Stellen weggefallen ist, ist die Entlassung derjenigen, die auf ihnen sitzen, keine Diskriminierung.Senexx hat geschrieben:(11 Aug 2018, 10:27)
Ist doch längst geklärt. Und sie haben auch als Briten die gleichen Aufstiegschancen. Ergibt sich aus dem Gleichheitsgrundsatz und dem Diskriminierungsverbot.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ich möchte mich auch abregen: Wo ist diese Stellenbesetzungsfrage einer paritätisch besetzten Gemeinschaftsbehörde geklärt, wenn es zu keiner gütlichen Einigung GB-EU kommen wird?Senexx hat geschrieben:(11 Aug 2018, 10:27)
Ist doch längst geklärt. Und sie haben auch als Briten die gleichen Aufstiegschancen. Ergibt sich aus dem Gleichheitsgrundsatz und dem Diskriminierungsverbot.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Na ja, im "richtigen Leben" gibt es die Arbeit nicht mehr, wenn eine Stelle entfällt. Hier gibt es die politische Grundlage "Parität" nicht mehr. Ist schon sehr unschön für die Betroffenen. Die werden sich hoffentlich bei Herrn Johnson und bei Herrn Farage [und wie diese Menschenfreunde so heißen mögen] zu bedanken wissen.zollagent hat geschrieben:(11 Aug 2018, 10:33)
Wenn die Grundlage für Stellen weggefallen ist, ist die Entlassung derjenigen, die auf ihnen sitzen, keine Diskriminierung.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Stimmung in Großbritannien kippt
112 Brexit-Wahlkreise wollen jetzt doch lieber in der EU bleiben
Brexit - nein, danke: Immer mehr Wahlkreise wünschen sich einer neuen Analyse zufolge einen Verbleib in der Europäischen Union. Darunter sogar der von Ex-Außenminister Boris Johnson.
Diese Einsicht, dass wohl nicht alles schlecht an der EU ist, kommt ein wenig zu spät.
112 Brexit-Wahlkreise wollen jetzt doch lieber in der EU bleiben
Brexit - nein, danke: Immer mehr Wahlkreise wünschen sich einer neuen Analyse zufolge einen Verbleib in der Europäischen Union. Darunter sogar der von Ex-Außenminister Boris Johnson.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Und was heißt das jetzt? Dass nicht mehr 3/4 sondern nur noch 2/3 der Wahlkreise den Brexit wollen?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
341 von 632 Wahlkreisen würden heute für den Verbleib in der EU stimmen. Ich weiss nicht, wie Du auf Deine Zahlen kommstOrbiter1 hat geschrieben:(12 Aug 2018, 14:57)
Und was heißt das jetzt? Dass nicht mehr 3/4 sondern nur noch 2/3 der Wahlkreise den Brexit wollen?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Danke für die Info. Jetzt kann ich dein Posting über den Stimmungswechsel in 112 Wahlkreisen auch einordnen.Misterfritz hat geschrieben:(12 Aug 2018, 15:05)
341 von 632 Wahlkreisen würden heute für den Verbleib in der EU stimmen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ich gebe nicht viel auf diese Umfragen. Mich interessiert mehr was die britische Regierung vor hat.
Allerdings könnte solche schlechten Umfragen aber auch dafür führen dass das Chaos und die Konzeptlosigkeit der britischen Regierung nur noch grösser wird,
Allerdings könnte solche schlechten Umfragen aber auch dafür führen dass das Chaos und die Konzeptlosigkeit der britischen Regierung nur noch grösser wird,
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Zunächst einmal: Die Entscheidung zum Brexit war äußerst knapp. Es braucht also nur wenige Stimmen, um die Entscheidung von damals in Umfragen zu kippen. Auch 2016 hätte das Referendum jederzeit anders ausgehen können, wenn kleine Details ein bisschen anders gewesen wären.Misterfritz hat geschrieben:(12 Aug 2018, 14:06)
Stimmung in Großbritannien kippt
112 Brexit-Wahlkreise wollen jetzt doch lieber in der EU bleiben
Brexit - nein, danke: Immer mehr Wahlkreise wünschen sich einer neuen Analyse zufolge einen Verbleib in der Europäischen Union. Darunter sogar der von Ex-Außenminister Boris Johnson.
Diese Einsicht, dass wohl nicht alles schlecht an der EU ist, kommt ein wenig zu spät.
Es gibt eine aktuelle repräsentative Umfrage von YouGov, die zeigt, dass derzeit 42% die Entscheidung zum Brexit nach wie vor als richtig empfinden, 45% dagegen als falsch, und dass 13% unentschieden sind.
https://d25d2506sfb94s.cloudfront.net/c ... kers_w.pdf
Da wir nicht wissen, wie sich die Unentschiedenen in der Wahlkabine verhalten würden, würde ich mir hier kein Urteil über den Ausgang eines neuen Referendums zutrauen. Manche Umfrageinstitute tun dies dennoch und errechnen aufgrund von Vorhersagemodellen eine Mehrheit von 53% für das Remain-Lager und 47% für das Brexit-Lager. Damit wäre das Land aber nach wie vor gespalten.
Was ich nicht verstehe, ist, warum man dies auf 632 Wahlkreise herunterbrechen muss, denn das Referendum fand ja nicht auf Wahlkreisebene, sondern auf nationaler Ebene statt, und inwiefern das wissenschaftlich bei nur 16.000 Befragten überhaupt möglich ist. Da der Auftraggeber der Umfrage eine klare Anti-Brexit-Haltung hat, denke ich, dass es darum geht, ein erwünschtes Ergebnis zu erhalten und Druck auf die Parlamentarier auszuüben. Das ist sicher legitim, aber man sollte nicht glauben, dass es sich um eine objektive Umfrage handelt.
Dass über solche Umfragen in Deutschland natürlich stark berichtet wird, ist klar. Die meisten deutschen Medien würden sich darüber freuen, wenn die Briten ihre Entscheidung von damals bereuen und um Milde bei der EU und letztlich um ein Abblasen des Brexit bitten würden. So einfach ist die Welt aber nicht, denn nach wie vor ist das Vereinigte Königreich in fast zwei gleich große Lager gespalten.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Um ein landesweit repräsentatives Ergebnis zu erhalten, hätten auch 1000 Befragte genügt.Julian hat geschrieben:(13 Aug 2018, 09:24)
Was ich nicht verstehe, ist, warum man dies auf 632 Wahlkreise herunterbrechen muss, denn das Referendum fand ja nicht auf Wahlkreisebene, sondern auf nationaler Ebene statt, und inwiefern das wissenschaftlich bei nur 16.000 Befragten überhaupt möglich ist. Da der Auftraggeber der Umfrage eine klare Anti-Brexit-Haltung hat, denke ich, dass es darum geht, ein erwünschtes Ergebnis zu erhalten und Druck auf die Parlamentarier auszuüben. Das ist sicher legitim, aber man sollte nicht glauben, dass es sich um eine objektive Umfrage handelt. .
16000 waren wohl nötig, um repräsentativ auf Wahlkreisebene zu sein.
Wahlkreisebene wohl deshalb, damit die Wahlkreisabgeordneten die Glocken läuten hören.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Klar, auf nationaler Ebene hätten ca. 1.000 Befragte gereicht, um ein halbwegs repräsentatives Ergebnis zu bekommen. Was ich bezweifle, ist, dass 16.000 ausreichen, um ein repräsentatives Ergebnis auf Wahlkreisebene zu bekommen, bei über 600 Wahlkreisen. Wir reden dann größenordnungsmäßig von 20, 30 Befragten in einem Wahlkreis.Senexx hat geschrieben:(13 Aug 2018, 10:48)
Um ein landesweit repräsentatives Ergebnis zu erhalten, hätten auch 1000 Befragte genügt.
16000 waren wohl nötig, um repräsentativ auf Wahlkreisebene zu sein.
Wahlkreisebene wohl deshalb, damit die Wahlkreisabgeordneten die Glocken läuten hören.
Ja, ich denke, dass die Motivation war, Druck auf die Wahlkreisabgeordneten auszuüben.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Julian hat geschrieben:(13 Aug 2018, 09:24)
Was ich nicht verstehe, ist, warum man dies auf 632 Wahlkreise herunterbrechen muss, denn das Referendum fand ja nicht auf Wahlkreisebene, sondern auf nationaler Ebene statt, und inwiefern das wissenschaftlich bei nur 16.000 Befragten überhaupt möglich ist. Da der Auftraggeber der Umfrage eine klare Anti-Brexit-Haltung hat, denke ich, dass es darum geht, ein erwünschtes Ergebnis zu erhalten und Druck auf die Parlamentarier auszuüben. Das ist sicher legitim, aber man sollte nicht glauben, dass es sich um eine objektive Umfrage handelt.
Für das Referendum war die Wahlkreise natürlich unwichtig.
Sie sind aber wichtig um über den Ausgang der nächsten Parlamentswahl zu spekulieren. Vermutlich haben harte Brexiteers ein Problem mit der Wiederwahl.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Es gibt ja auch genügend Wahlkreise die was die Bevölkerungszusammensetzen angeht vergleichbar sind.Julian hat geschrieben:(13 Aug 2018, 10:57)
Klar, auf nationaler Ebene hätten ca. 1.000 Befragte gereicht, um ein halbwegs repräsentatives Ergebnis zu bekommen. Was ich bezweifle, ist, dass 16.000 ausreichen, um ein repräsentatives Ergebnis auf Wahlkreisebene zu bekommen, bei über 600 Wahlkreisen. Wir reden dann größenordnungsmäßig von 20, 30 Befragten in einem Wahlkreis.
Ja, ich denke, dass die Motivation war, Druck auf die Wahlkreisabgeordneten auszuüben.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Wirrere Argumentation ist nicht zu uebertreffen.Julian hat geschrieben:(13 Aug 2018, 10:57)
Klar, auf nationaler Ebene hätten ca. 1.000 Befragte gereicht, um ein halbwegs repräsentatives Ergebnis zu bekommen. Was ich bezweifle, ist, dass 16.000 ausreichen, um ein repräsentatives Ergebnis auf Wahlkreisebene zu bekommen, bei über 600 Wahlkreisen. Wir reden dann größenordnungsmäßig von 20, 30 Befragten in einem Wahlkreis.
Ja, ich denke, dass die Motivation war, Druck auf die Wahlkreisabgeordneten auszuüben.
So nach dem Motto es darf nicht sein was ist weil es mir nicht in meinem ideologischen Kram passt
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Mit einer gewissen Fehlerwahrscheinlichkeit dürften im Schnitt 25 Befragte ausreichen.Julian hat geschrieben:(13 Aug 2018, 10:57)
Klar, auf nationaler Ebene hätten ca. 1.000 Befragte gereicht, um ein halbwegs repräsentatives Ergebnis zu bekommen. Was ich bezweifle, ist, dass 16.000 ausreichen, um ein repräsentatives Ergebnis auf Wahlkreisebene zu bekommen, bei über 600 Wahlkreisen. Wir reden dann größenordnungsmäßig von 20, 30 Befragten in einem Wahlkreis.
Ja, ich denke, dass die Motivation war, Druck auf die Wahlkreisabgeordneten auszuüben.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Das stoert eingefleischten Anti Europaer und Nationalisten nicht wie man aus den letzten Beitraegen ersiehtgarfield336 hat geschrieben:(13 Aug 2018, 11:06)
Es gibt ja auch genügend Wahlkreise die was die Bevölkerungszusammensetzen angeht vergleichbar sind.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
TheManFromDownUnder hat geschrieben:(13 Aug 2018, 11:28)
Wirrere Argumentation ist nicht zu uebertreffen.
So nach dem Motto es darf nicht sein was ist weil es mir nicht in meinem ideologischen Kram passt
Ich glaube, dass du nicht einmal annähernd verstanden hast, worum es geht. Dass es Leute gibt, die zwischen Fakten und Meinungen unterscheiden, mag für dich schwierig zu fassen sein.TheManFromDownUnder hat geschrieben:(13 Aug 2018, 11:41)
Das stoert eingefleischten Anti Europaer und Nationalisten nicht wie man aus den letzten Beitraegen ersieht
Die Frage ist, wie repräsentativ diese Befragung auf Wahlkreisebene ist. Es wurden insgesamt 15.000 Leute befragt. Bei 632 Wahlkreisen bedeutet das, dass im Schnitt 24 Personen pro Wahlkreis befragt wurden. Außerdem handelt es sich um eine Analyse, die Ergebnisse mindestens zweier verschiedener Umfragen einfließen ließ.
https://www.theguardian.com/politics/20 ... -to-remainResearchers at the Focaldata consumer analytics company compiled the breakdown by modelling two YouGov polls of more than 15,000 people in total, conducted before and after Theresa May published her proposed Brexit deal on 6 July.
It combined the polling with detailed census information and data from the Office for National Statistics. The study was jointly commissioned by Best for Britain, which is campaigning against Brexit, and the anti-racist Hope Not Hate group.
[...]
Data scientists compiling the study used a technique known as multi-level regression and post-stratification, similar to that used by YouGov in its pre-election model, which proved far more accurate than conventional opinion polls. However, the polling sample used by YouGov for its election model was much bigger, covering some 50,000 people.
Man kann gerne darüber diskutieren, inwiefern das hier verwendete Modell repräsentativ ist. Vielleicht ist es das ja; dennoch bleibt es eine Tatsache, dass hier nur 15.000 statt wie bei dem letzten Modell 50.000 Personen befragt wurden. Möglicherweise kann die kleinere Stichprobe dadurch aufgewogen werden, dass man nach dem BREXIT-Votum nun genauere Zahlen hat.
Ich finde es auf jeden Fall bedenklich, wenn man hier schon beim Äußern geringster Zweifel angemacht wird, nur weil man nicht auf Linie liegt und in den allgemeinen Chor einstimmt.
Zu deinem Erstaunen kann ich auch noch anfügen, dass ich gegen den BREXIT war und bin, und dass ich dafür gute Gründe anführen kann.
Sowohl für Großbritannien als auch für Deutschland hätte es kurz- und mittelfristig Vorteile gehabt, wenn Großbritannien in der EU verblieben wäre. Was langfristige Folgen angeht, finde ich es sehr schwer, zu einem Urteil zu kommen. Letztlich geht es für die Briten auch darum abzuwägen, ob ihnen wirtschaftliche oder politische Fragen wichtiger sind. Viel hängt auch davon ab, wie sich die Europäische Union entwickeln wird; hier sind ja auch alle möglichen Szenarien denkbar.
Nun ist das Votum aber da; und man wird sich ihm nicht so einfach widersetzen können, so sehr manche auch dafür trommeln. Das Grundproblem sehe ich darin, dass die Frage zu simpel gestellt war. Man hätte vor dem Referendum alternative Ziele genauer definieren und einen Fahrplan entwickeln müssen. Es gibt ja einen himmelweiten Unterschied zwischen den Modellen Norwegen (EEA), Schweiz (bilateraler Zugang zum Markt) und einem harten Brexit (ohne Markt).
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Nach den erlebten Stänkereien im EU-Parlament und natürlich auch auf der Insel zum offenen Fenster hinaus würde ich eine Umkehr von BREXIT zu BREMAIN nur noch unterstützen, wenn wenigstens 2/3 aller Wahlbürger in GB diesen Wunsch nachweislich äußerten. Was ist uns Europäern damit gedient, wenn kurz nach Rücknahme und Zustimmung zur Rücknahme das alte Gezänk wieder mit voller Kraft beginnt? Bei einer 2/3 Mehrheit kann unsereiner dann wenigstens sagen: Ihr wolltet die Sache doch unbedingt so haben! Nun lebt damit!
Ich bin der Meinung, daß auch die Mehrheit von 52% zu 48% nicht ausreichte, den politischen Willen der Briten aus zu drücken, jedenfalls nicht in dieser lange in eine Zukunft wirkenden Entscheidung. Nicht ohne Grund sieht unser Grundgesetz für solche tiefgreifenden Änderungen eine 2/3-Mehrheit vor!
Aber jetzt ist es gut so, wie es ist. Genug ist genug!
Ich bin der Meinung, daß auch die Mehrheit von 52% zu 48% nicht ausreichte, den politischen Willen der Briten aus zu drücken, jedenfalls nicht in dieser lange in eine Zukunft wirkenden Entscheidung. Nicht ohne Grund sieht unser Grundgesetz für solche tiefgreifenden Änderungen eine 2/3-Mehrheit vor!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Die Insulaner (Engländer) tendierten stets zu den USA oder auch zu Canada. Europa war ihnen oft genug egal.H2O hat geschrieben:(13 Aug 2018, 18:41)
Nach den erlebten Stänkereien im EU-Parlament und natürlich auch auf der Insel zum offenen Fenster hinaus würde ich eine Umkehr von BREXIT zu BREMAIN nur noch unterstützen, wenn wenigstens 2/3 aller Wahlbürger in GB diesen Wunsch nachweislich äußerten. Was ist uns Europäern damit gedient, wenn kurz nach Rücknahme und Zustimmung zur Rücknahme das alte Gezänk wieder mit voller Kraft beginnt? Bei einer 2/3 Mehrheit kann unsereiner dann wenigstens sagen: Ihr wolltet die Sache doch unbedingt so haben! Nun lebt damit!
Ich bin der Meinung, daß auch die Mehrheit von 52% zu 48% nicht ausreichte, den politischen Willen der Briten aus zu drücken, jedenfalls nicht in dieser lange in eine Zukunft wirkenden Entscheidung. Nicht ohne Grund sieht unser Grundgesetz für solche tiefgreifenden Änderungen eine 2/3-Mehrheit vor!
Aber jetzt ist es gut so, wie es ist. Genug ist genug!
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Das war in der längeren Vergangenheit sicher so. Sozusagen anglophone Weltmächte unter sich. Diese "Norm" hat sich in den letzten 40 Jahren EU-Mitgliedschaft der Briten aber geändert. So heißt es, daß die ältere Generation 50+ den BREXIT unterstützte, während die jüngere Generation 30- mit großer Mehrheit der EU anhängt. Nur waren diese jungen Leute zu faul und zu gleichgültig und zu sicher, daß es keinen BREXIT geben werde, um sich am Stichtag zum Wahllokal in Marsch zu setzen. Tja, dumm gelaufen!Fuerst_48 hat geschrieben:(13 Aug 2018, 18:44)
Die Insulaner (Engländer) tendierten stets zu den USA oder auch zu Canada. Europa war ihnen oft genug egal.
Jetzt sollten wir erst einmal 20 Jahre ins Land gehen lassen, ehe GB in der EU wieder aufleben sollte. Und, wie gesagt: 2/3 Mehrheit in den Bewerberstaaten grundsätzlich auch für den Beitritt neuer Mitglieder, nicht nur der Briten. Das lehrt uns das unsägliche Verhalten der Visegrad-Gruppe.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Schwer vorstellbar, dass dort ein Schwenk sichtbar wird. Nicht mal Schottland kann sich vom Verband Britanien lösen und isoliert um EU-Mitgliedschaft ansuchen.H2O hat geschrieben:(13 Aug 2018, 18:56)
Das war in der längeren Vergangenheit sicher so. Sozusagen anglophone Weltmächte unter sich. Diese "Norm" hat sich in den letzten 40 Jahren EU-Mitgliedschaft der Briten aber geändert. So heißt es, daß die ältere Generation 50+ den BREXIT unterstützte, während die jüngere Generation 30- mit großer Mehrheit der EU anhängt. Nur waren diese jungen Leute zu faul und zu gleichgültig und zu sicher, daß es keinen BREXIT geben werde, um sich am Stichtag zum Wahllokal in Marsch zu setzen. Tja, dumm gelaufen!
Jetzt sollten wir erst einmal 20 Jahre ins Land gehen lassen, ehe GB in der EU wieder aufleben sollte. Und, wie gesagt: 2/3 Mehrheit in den Bewerberstaaten grundsätzlich auch für den Beitritt neuer Mitglieder, nicht nur der Briten. Das lehrt uns das unsägliche Verhalten der Visegrad-Gruppe.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Als Europäer wäre ich auch alles andere als froh darüber, wenn über den BREXIT auch noch das Königreich zerfiele. Aber das wird man ab zu warten haben; die durch die EU-Mitgliedschaft gelösten Probleme um Nord-Irland werden die Briten dann vermutlich auch wieder einholen. Nur für eingeschworene Gegner der Briten ist das ein Grund zu guter Laune.Fuerst_48 hat geschrieben:(13 Aug 2018, 19:04)
Schwer vorstellbar, dass dort ein Schwenk sichtbar wird. Nicht mal Schottland kann sich vom Verband Britanien lösen und isoliert um EU-Mitgliedschaft ansuchen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Und für die Briten selbst? Auch kein Grund zu feixen. In Belfast lagen noch vor 2 Jahren die Sandsäcke neben den Stellungen, wo die Geschütze und Gewehre in Richtung der katholischen Stadzteile zeigten!!H2O hat geschrieben:(13 Aug 2018, 19:10)
Als Europäer wäre ich auch alles andere als froh darüber, wenn über den BREXIT auch noch das Königreich zerfiele. Aber das wird man ab zu warten haben; die durch die EU-Mitgliedschaft gelösten Probleme um Nord-Irland werden die Briten dann vermutlich auch wieder einholen. Nur für eingeschworene Gegner der Briten ist das ein Grund zu guter Laune.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Es kann in niemandes Interesse sein ein destabilisiertes GB vorzufinden.
Wohlstand und Frieden sollte auch in Zukunft
den Briten vergönnt sein, halt auf ihrem Wunsch hin ohne Mitgliedschaft in der E.U.
Für die nächsten Jahre sind die Würfel gefallen.
Wohlstand und Frieden sollte auch in Zukunft
den Briten vergönnt sein, halt auf ihrem Wunsch hin ohne Mitgliedschaft in der E.U.
Für die nächsten Jahre sind die Würfel gefallen.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Es gibt nun mal kein Rührei ohne Eier.Ger9374 hat geschrieben:(13 Aug 2018, 21:22)
Es kann in niemandes Interesse sein ein destabilisiertes GB vorzufinden.
Wohlstand und Frieden sollte auch in Zukunft
den Briten vergönnt sein, halt auf ihrem Wunsch hin ohne Mitgliedschaft in der E.U.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Man kann den Briten sofort eine Assoziierung nach dem Muster Norwegens oder der Schweiz anbieten. Mitgliedschaft ohne Mitbestimmung; im wesentlichen also der gemeinsame Binnenmarkt. Aber: Die Briten wollen die 4 Grundfreiheiten nicht, die zur Teilnahme am gemeinsamen Markt gehören. Insbesondere lehnen sie die Niederlassungsfreiheit und die Freiheit ab, überall im gemeinsamen Markt eine Arbeitsstelle besetzen zu dürfen. Damit schließen die Briten sich durch eigenen Beschluß aus dem Gemeinsamen Markt aus.Ger9374 hat geschrieben:(13 Aug 2018, 21:22)
Es kann in niemandes Interesse sein ein destabilisiertes GB vorzufinden.
Wohlstand und Frieden sollte auch in Zukunft
den Briten vergönnt sein, halt auf ihrem Wunsch hin ohne Mitgliedschaft in der E.U.
Für die nächsten Jahre sind die Würfel gefallen.
Weiterhin könnte man den Briten einen Zusammenarbeitsvertrag wie mit Kanada anbieten. Das ist den Briten zu wenig, obwohl in Ihrem Sinne die Kanadier doch ganz gut damit leben können.
Die EU kann keine anderen Verträge anbieten, ohne bestehenden Vertragspartnern zu bescheinigen, daß sie schlecht verhandelt haben, als sie ihre Verträge mit der EU schlossen. Zuletzt hatte die EU blank gezogen, als die Schweiz in einer Volksbefragung die Freizügigkeit und Wahl der Arbeitsstätten im Gemeinsamen Markt abschaffen wollte. Die Schweizer Regierung ist trotz des Abstimmungsergebnisses der Volksabstimmung eiligst zurück gerudert. Ungleichbehandlung von Vertragspartnern kann nicht im Sinne der EU sein. Diese Klemmer sind den Briten aber auch seit der Rundreise von Frau May in 2016 nach Berlin, Paris und Warschau sehr klar gemacht worden. Seitdem quengeln Verhandlungsführer und maßgebliche britische Politker unbeirrt für eine besonders enge Anbindung an die EU zu ihren Bedingungen... wollen also die EU dazu bringen, einen Streit mit ihren übrigen externen Vertragspartnern ein zu gehen, um GB zu gefallen.
Nein, da muß die EU hart bleiben. Es gibt Angebote für vertiefte Zusammenarbeit, aber nur auf Augenhöhe mit unseren anderen Partnern!
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Was hinter den Kulissen vor sich geht, kann ich nicht beurteilen, aber dennoch glaube ich, dass die Zeit für ein Abkommen so allmählich zu Ende geht. Das Vereinigte Königreich wird schon Ende März aus der EU ausscheiden, das sind gerade einmal noch sieben Monate!
In dieser Zeit kann man kein Handelsabkommen mehr schließen, nicht einmal mehr auf der Grundlage bereits ausgehandelter Verträge mit anderen Partnern. Das Verhandeln von Handelsabkommen benötigt in der Regel mehrere Jahre; man kann streiten, ob es nun in vier oder sieben Jahren zu schaffen ist, aber definitiv nicht in einer solch kurz bemessenen Zeit.
Es kann eigentlich nur darum gehen, ein behelfsmäßiges Notabkommen zu zimmern, dass die gröbsten Schocks abfedert (z.B. Versorgung mit Medikamenten und Lebensmitteln, Sicherung des Flugverkehrs etc.), oder darum, das Vereinigte Königreich für eine Übergangszeit in der Union zu belassen.
Oder sehe ich das falsch? Laufen im Hintergrund substantielle Verhandlungen, die in den nächsten Monaten abgeschlossen werden und die über ein Notabkommen hinausgehen?
In dieser Zeit kann man kein Handelsabkommen mehr schließen, nicht einmal mehr auf der Grundlage bereits ausgehandelter Verträge mit anderen Partnern. Das Verhandeln von Handelsabkommen benötigt in der Regel mehrere Jahre; man kann streiten, ob es nun in vier oder sieben Jahren zu schaffen ist, aber definitiv nicht in einer solch kurz bemessenen Zeit.
Es kann eigentlich nur darum gehen, ein behelfsmäßiges Notabkommen zu zimmern, dass die gröbsten Schocks abfedert (z.B. Versorgung mit Medikamenten und Lebensmitteln, Sicherung des Flugverkehrs etc.), oder darum, das Vereinigte Königreich für eine Übergangszeit in der Union zu belassen.
Oder sehe ich das falsch? Laufen im Hintergrund substantielle Verhandlungen, die in den nächsten Monaten abgeschlossen werden und die über ein Notabkommen hinausgehen?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Wenn wir unsere Regeln ändern dann mus der EU-Rat es einstimmig beschliessen. Eventuell sogar der Bundestag.H2O hat geschrieben:(14 Aug 2018, 08:06)
Man kann den Briten sofort eine Assoziierung nach dem Muster Norwegens oder der Schweiz anbieten. Mitgliedschaft ohne Mitbestimmung; im wesentlichen also der gemeinsame Binnenmarkt. Aber: Die Briten wollen die 4 Grundfreiheiten nicht, die zur Teilnahme am gemeinsamen Markt gehören. Insbesondere lehnen sie die Niederlassungsfreiheit und die Freiheit ab, überall im gemeinsamen Markt eine Arbeitsstelle besetzen zu dürfen. Damit schließen die Briten sich durch eigenen Beschluß aus dem Gemeinsamen Markt aus.
Weiterhin könnte man den Briten einen Zusammenarbeitsvertrag wie mit Kanada anbieten. Das ist den Briten zu wenig, obwohl in Ihrem Sinne die Kanadier doch ganz gut damit leben können.
Die EU kann keine anderen Verträge anbieten, ohne bestehenden Vertragspartnern zu bescheinigen, daß sie schlecht verhandelt haben, als sie ihre Verträge mit der EU schlossen. Zuletzt hatte die EU blank gezogen, als die Schweiz in einer Volksbefragung die Freizügigkeit und Wahl der Arbeitsstätten im Gemeinsamen Markt abschaffen wollte. Die Schweizer Regierung ist trotz des Abstimmungsergebnisses der Volksabstimmung eiligst zurück gerudert. Ungleichbehandlung von Vertragspartnern kann nicht im Sinne der EU sein. Diese Klemmer sind den Briten aber auch seit der Rundreise von Frau May in 2016 nach Berlin, Paris und Warschau sehr klar gemacht worden. Seitdem quengeln Verhandlungsführer und maßgebliche britische Politker unbeirrt für eine besonders enge Anbindung an die EU zu ihren Bedingungen... wollen also die EU dazu bringen, einen Streit mit ihren übrigen externen Vertragspartnern ein zu gehen, um GB zu gefallen.
Nein, da muß die EU hart bleiben. Es gibt Angebote für vertiefte Zusammenarbeit, aber nur auf Augenhöhe mit unseren anderen Partnern!
Da mache ich mir keine sorgen dass sowas durchlommt.
Dazu ist das Systen zu unflexibel.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Julian hat geschrieben:(14 Aug 2018, 08:26)
Was hinter den Kulissen vor sich geht, kann ich nicht beurteilen, aber dennoch glaube ich, dass die Zeit für ein Abkommen so allmählich zu Ende geht. Das Vereinigte Königreich wird schon Ende März aus der EU ausscheiden, das sind gerade einmal noch sieben Monate!
In dieser Zeit kann man kein Handelsabkommen mehr schließen, nicht einmal mehr auf der Grundlage bereits ausgehandelter Verträge mit anderen Partnern. Das Verhandeln von Handelsabkommen benötigt in der Regel mehrere Jahre; man kann streiten, ob es nun in vier oder sieben Jahren zu schaffen ist, aber definitiv nicht in einer solch kurz bemessenen Zeit.
Es kann eigentlich nur darum gehen, ein behelfsmäßiges Notabkommen zu zimmern, dass die gröbsten Schocks abfedert (z.B. Versorgung mit Medikamenten und Lebensmitteln, Sicherung des Flugverkehrs etc.), oder darum, das Vereinigte Königreich für eine Übergangszeit in der Union zu belassen.
Oder sehe ich das falsch? Laufen im Hintergrund substantielle Verhandlungen, die in den nächsten Monaten abgeschlossen werden und die über ein Notabkommen hinausgehen?
Wenn UK und EU sich auf die Austrittsformalitäten geeinigt haben kann am 30März die übergangszeit beginnen. Mann hätte genug Zeit zum verhandeln.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Das stimmt so nicht! Die Übergangszeit war vereinbart worden, um GB den Übergang von einer EU-Mitgliedschaft auf ein neues Vertragsverhältnis zu ermöglichen; nicht aber um dann einen Vertrag aus zu handeln. Da fällt jetzt Ende September der Hammer, weil der neue Vertrag von allen Partnern studiert und ratifiziert werden muß. Dazu war die Zeit von Oktober bis zum 19. März 2019 vorgesehen.garfield336 hat geschrieben:(14 Aug 2018, 09:11)
Wenn UK und EU sich auf die Austrittsformalitäten geeinigt haben kann am 30März die übergangszeit beginnen. Mann hätte genug Zeit zum verhandeln.
Diese Verfahrensweise wurden hier doch oft genug angesprochen; hat sich daran etwas geändert?
Die Übergangszeit war auch nur verkürzt zugestanden worden, weil ab 2020 eine neue Haushaltsperiode der EU ohne GB beginnt. Als dann immer noch "irgendwie Mitglied" muß GB dazu einen Beitrag leisten. Da muß die EU hart bleiben. Die Spielregeln waren seit 2016 bestens bekannt. Die EU hat die Austrittsverhandlungen nicht zum Zeitvertreib geführt, hat Mahnungen und Warnungen verkündet und dafür Hohn und Spott geerntet. Und jetzt endlich muß formal und sachlich Schluß sein mit dieser unvernünftigen Form der Austrittsverhandlungen.
- garfield336
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
H2O hat geschrieben:(14 Aug 2018, 09:27)
Diese Verfahrensweise wurden hier doch oft genug angesprochen; hat sich daran etwas geändert?
Nein aber es ist aber nicht so dass man nicht noch ein wenig Zeit hätte wenn der allgemeine Richtung bekannt ist. So unflexibel wird man nicht sein.
Aber selbst danach sieht es im Moment nicht aus. Es scheint gar keine Art von Einigung zu geben.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ich warte weiter auf den fälligen Kuhhandel.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Das System ist deshalb unflexibel, weil es einen politischen Ernst voraussetzt, an dem es die Briten die gesamte Verhandlungszeit hindurch haben fehlen lassen. Da ist die geringe Flexibilität am Ende ein Segen... wieviele Jahre wollen wir uns denn über die Mitgliedschaft, Teilmitgliedschaft, Nicht-Mitgliedschaft dieses Landes noch ereifern? Es reicht!garfield336 hat geschrieben:(14 Aug 2018, 09:09)
Wenn wir unsere Regeln ändern dann mus der EU-Rat es einstimmig beschliessen. Eventuell sogar der Bundestag.
Da mache ich mir keine sorgen dass sowas durchlommt.
Dazu ist das Systen zu unflexibel.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Welche allgemeine Richtung hat sich denn herausgeschält, außer Teilnahme am Binnenmarkt ohne jede politische Verpflichtung? Das irische Dilemma allein ist schon irrsinnig genug.garfield336 hat geschrieben:(14 Aug 2018, 09:29)
Nein aber es ist aber nicht so dass man nicht noch ein wenig Zeit hätte wenn der allgemeine Richtung bekannt ist. So unflexibel wird man nicht sein.
Letztere Feststellung teile ich; zu meinem Bedauern. Aber keine Einigung ist besser als eine schlechte Einigung, die in Streit mit jenen Partnern führt, die weniger günstige Randbedingungen heraus geschlagen haben. Die EU ist schon zerstritten genug, und die Briten haben mit ihren Extrawürsten und Bremsmanövern ein gerütteltes Maß dazu beigetragen. Es reicht allmählich.Aber selbst danach sieht es im Moment nicht aus. Es scheint gar keine Art von Einigung zu geben.