EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

H2O hat geschrieben:(09 Aug 2018, 06:29)

Dafür werden wir Europäer hoffentlich die Briten mit einem freundlichen Gesicht und viel Wohlwollen empfangen, wenn sie sich wieder der EU zuwenden sollten. Irgend einen Gegensatz muß es auf dieser Welt ja noch geben.
In 20-30 Jahren vielleicht!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von zollagent »

Senexx hat geschrieben:(09 Aug 2018, 07:09)

Immer diese Märchen. Die Zuwanderer kommen als Lohndrücker. Sie drücken die Löhne, so dass es für Briten unattraktiv wird, dann wird ihre Lohndrückerei als Beweis pervertiert, daß die Briten sich zu Schaden seien.
Das hätte sich mit einer Mindestlohnregelung auffangen lassen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Eiskalt hat geschrieben:(09 Aug 2018, 10:48)

In 20-30 Jahren vielleicht!
Das erlebe ich dann nicht mehr; mein Sohn vielleicht, meine Enkel hoffentlich.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

H2O hat geschrieben:(09 Aug 2018, 11:45)

Das erlebe ich dann nicht mehr; mein Sohn vielleicht, meine Enkel hoffentlich.
Da haben die Briten ja nun einmal selber Schuld!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Senexx hat geschrieben:(09 Aug 2018, 07:09)

Immer diese Märchen. Die Zuwanderer kommen als Lohndrücker. Sie drücken die Löhne, so dass es für Briten unattraktiv wird, dann wird ihre Lohndrückerei als Beweis pervertiert, daß die Briten sich zu Schaden seien.
Klingt wie Deutschland, Frankreich, USA, Australien usw usw

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(09 Aug 2018, 11:49)

Klingt wie Deutschland, Frankreich, USA, Australien usw usw

Es ist kein britisches Maerchen, es ist internationales Maerchen.
Genau genommen ist es der Wettbewerb um die wenigen (immer zu wenigen!) Wohnungen und der Verdacht, daß Sozialleistungen geteilt werden müssen. Ich kann schon verstehen, daß solche Gefühle sich politisch auswirken und auch zu bösen Gerüchten führen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

H2O hat geschrieben:(09 Aug 2018, 12:04)

Genau genommen ist es der Wettbewerb um die wenigen (immer zu wenigen!) Wohnungen und der Verdacht, daß Sozialleistungen geteilt werden müssen. Ich kann schon verstehen, daß solche Gefühle sich politisch auswirken und auch zu bösen Gerüchten führen.
Ja wenn es gut läuft haben die Briten das Proble ja bald nicht mehr.
Der Brexit wäre doch ein super Studienprojekt wenn der harte Brexit kommt:

-Wieviel weniger Leute kommen um einfachste Arbeiten zu verrichten?
-Falls der Zuwachs sinkt, wie wirkt sich das auf die Preise für Wohnraum aus?
-Wieviele Arbeitslose Briten übernehmen nun diese einfachsten Arbeiten anstelle von Immigranten?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Eiskalt hat geschrieben:(09 Aug 2018, 13:20)

Ja wenn es gut läuft haben die Briten das Proble ja bald nicht mehr.
Der Brexit wäre doch ein super Studienprojekt wenn der harte Brexit kommt:

-Wieviel weniger Leute kommen um einfachste Arbeiten zu verrichten?
-Falls der Zuwachs sinkt, wie wirkt sich das auf die Preise für Wohnraum aus?
-Wieviele Arbeitslose Briten übernehmen nun diese einfachsten Arbeiten anstelle von Immigranten?
Offenbar hält sich hartnäckig die Vorstellung dass es nach dem Brexit keine Migranten mehr in GB gibt. Den größten Teil der netto fast 5 Mio Migranten die in den letzten 10 Jahren nach GB gekommen sind wird es aber selbstverständlich weiter geben. Und zwar exakt soviel wie die britische Regierung das möchte. Es wird auch weiterhin Anreize geben nach GB zu kommen. Zum Beispiel gibt es dort schon länger einen Mindestlohn, das sind aktuell 7,51 Pfund pro Stunde oder umgerechnet 8,35 €. Bis 2020 wird er auf 9 Pfund oder umgerechnet 10 € steigen. Niemand muß sich davor ängstigen dass in der Nach-Brexit-Ära für einfache Tätigkeiten kein Personal mehr aufzutreiben ist.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von zollagent »

Orbiter1 hat geschrieben:(09 Aug 2018, 14:05)

Offenbar hält sich hartnäckig die Vorstellung dass es nach dem Brexit keine Migranten mehr in GB gibt. Den größten Teil der netto fast 5 Mio Migranten die in den letzten 10 Jahren nach GB gekommen sind wird es aber selbstverständlich weiter geben. Und zwar exakt soviel wie die britische Regierung das möchte. Es wird auch weiterhin Anreize geben nach GB zu kommen. Zum Beispiel gibt es dort schon länger einen Mindestlohn, das sind aktuell 7,51 Pfund pro Stunde oder umgerechnet 8,35 €. Bis 2020 wird er auf 9 Pfund oder umgerechnet 10 € steigen. Niemand muß sich davor ängstigen dass in der Nach-Brexit-Ära für einfache Tätigkeiten kein Personal mehr aufzutreiben ist.
Die Briten werden merken, daß ihr Migrantenproblem in keinster Weise gelöst sein wird. Ihr ehemaliges Empire erzeugt genug Immigranten, die sogar noch Anspruch auf die britische Staatsangehörigkeit haben. Sie werden sich noch nach den minderbezahlten polnischen Handwerkern sehnen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

zollagent hat geschrieben:(09 Aug 2018, 14:08)

Die Briten werden merken, daß ihr Migrantenproblem in keinster Weise gelöst sein wird. Ihr ehemaliges Empire erzeugt genug Immigranten, die sogar noch Anspruch auf die britische Staatsangehörigkeit haben.
Anspruch auf die britische Staatsangehörigkeit (british citizen) weil man mal Mitglied im Empire war? Das wäre mir neu.
Sie werden sich noch nach den minderbezahlten polnischen Handwerkern sehnen.
Warum sollten die polnischen Handwerker GB verlassen wenn sie dort gebraucht und besser bezahlt werden als in Polen? Ich habe zu den Zahlen des britischen Statistikamtes ja bereits verlinkt. Von einem Exodus der Migranten konnte zumindest bis Ende 2017 keine Rede sein. Exakt das Gegenteil war der Fall. Seit die Briten entschieden haben aus der EU auszutreten sind netto ca. 450.000 Migranten nach GB zugezogen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Vongole »

Orbiter1 hat geschrieben:(09 Aug 2018, 15:17)

Anspruch auf die britische Staatsangehörigkeit (british citizen) weil man mal Mitglied im Empire war? Das wäre mir neu. (..)
Stimmt aber.
https://de.wikipedia.org/wiki/Britische ... rgerschaft
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Da steht:

"Um den in den 1950er Jahren stark gestiegenen Zuzug nach Großbritannien zu reduzieren, wurde mit dem Commonwealth Immigrations Act von 1962 das Zuzugsrecht der Bürger der unabhängigen Kolonien weitgehend eingeschränkt. ... British Citizen ist also die Staatsangehörigkeit des Vereinigten Königreichs im engeren Sinne. Nur diese Personen haben ein Recht auf uneingeschränkte Einreise und Aufenthalt im Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland (engl. Right of Abode)."

Offenbar habe ich es übersehen. Wo steht denn nun dass ein Bürger des Empire Anspruch auf die britische Staatsangehörigkeit (british citizen) hat?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(09 Aug 2018, 11:49)

Klingt wie Deutschland, Frankreich, USA, Australien usw usw

Es ist kein britisches Maerchen, es ist internationales Maerchen.
Löhne haben etwas mit Angebot von und Nachfrage nach Arbeit zu tun
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Vongole »

Orbiter1 hat geschrieben:(09 Aug 2018, 15:29)

Da steht:

"Um den in den 1950er Jahren stark gestiegenen Zuzug nach Großbritannien zu reduzieren, wurde mit dem Commonwealth Immigrations Act von 1962 das Zuzugsrecht der Bürger der unabhängigen Kolonien weitgehend eingeschränkt. ... British Citizen ist also die Staatsangehörigkeit des Vereinigten Königreichs im engeren Sinne. Nur diese Personen haben ein Recht auf uneingeschränkte Einreise und Aufenthalt im Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland (engl. Right of Abode)."

Offenbar habe ich es übersehen. Wo steht denn nun dass ein Bürger des Empire Anspruch auf die britische Staatsangehörigkeit (british citizen) hat?
Ich denke mal, der User meinte mit Empire das Commonwealth. Aus diesem Bereich hatte bis 1962 jeder das Anrecht auf british citizenship.
Danach wurden die Bedingungen enger geknüpft.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Britische Anwälte fürchten den Brexit – und fahren jetzt zweigleisig. Der EU-Austritt könnte aber noch viel weiterreichende Folgen für die Anwaltszunft haben.
......
Das englische Vertragsrecht wird häufig in internationalen Verträgen zwischen Unternehmen verwendet, auch außerhalb Großbritanniens. Das ist einer der Gründe, warum sich viele Großkanzleien in Großbritannien, vor allem in London, niedergelassen haben. Die ersten fürchten nun, dass Unternehmen in Zukunft stattdessen europäisches Vertragsrecht verwenden, um vor den Europäischen Gerichtshof ziehen zu können.
Insgesamt sind in England und Wales jedoch über 140.000 Anwälte registriert. Nur etwas mehr als ein Prozent ist also den Schritt nach Irland gegangen. Dabei handelt es sich vor allem um Wirtschaftsanwälte.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/b ... 29907.html


:)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Das Handelsblatt glaubt zu wissen dass inzwischen auch Theresa May mit einem harten Brexit rechnet.

"In London scheint Premierministerin Theresa May ebenfalls den Glauben an eine Einigung mit der EU verloren zu haben. In einem Brief bereitet sie ihre Parteikollegen auf ein Scheitern vor: „Unsere Verhandlungen über eine zukünftige Beziehung sind in eine Sackgasse geraten“, schrieb May den Mitgliedern der konservativen Partei am Mittwoch, der auf der Internetseite der parteieigenen Internetseite „ConservativeHome“ veröffentlicht wurde. Für Anfang September plant May der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge eine hochrangige Sitzung ihrer Kabinettsminister, um zu diskutieren, wie man Großbritannien auf einen harten Brexit vorbereiten könne. Dazu will die Regierung in den kommenden Wochen zudem 70 Dokumente veröffentlichen, die detailliert beschreiben, was mit den verschiedenen Wirtschaftssektoren passiert, sollten die Verhandlungen scheitern." Quelle: https://www.handelsblatt.com/politik/in ... 96972.html

Tja, Fortschritte waren im Rahmen der kürzlich erfolgten britischen Diplomatieoffensive in den EU-Ländern tatsächlich kaum erkennbar. Jetzt also noch einmal die Schreckensszenarien mit den wirtschaftlichen Auswirkungen. Aber wen will May damit beeindrucken?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von zollagent »

Orbiter1 hat geschrieben:(09 Aug 2018, 15:17)

Anspruch auf die britische Staatsangehörigkeit (british citizen) weil man mal Mitglied im Empire war? Das wäre mir neu. Warum sollten die polnischen Handwerker GB verlassen wenn sie dort gebraucht und besser bezahlt werden als in Polen? Ich habe zu den Zahlen des britischen Statistikamtes ja bereits verlinkt. Von einem Exodus der Migranten konnte zumindest bis Ende 2017 keine Rede sein. Exakt das Gegenteil war der Fall. Seit die Briten entschieden haben aus der EU auszutreten sind netto ca. 450.000 Migranten nach GB zugezogen.
Ob diese Menschen eine weitere Arbeitserlaubnis bekommen, die sie ja bisher nicht brauchten? Ich erlaube mir da Zweifel.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

zollagent hat geschrieben:(09 Aug 2018, 16:57)

Ob diese Menschen eine weitere Arbeitserlaubnis bekommen, die sie ja bisher nicht brauchten? Ich erlaube mir da Zweifel.
Wieviel Mio Migranten würdest du denn angesichts dieser Arbeitslosenzahlen in GB die Arbeitserlaubnis verweigern und sie nach Hause schicken? http://www.bilder-hochladen.net/files/b ... p-08f8.png
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(09 Aug 2018, 11:49)

Klingt wie Deutschland, Frankreich, USA, Australien usw usw

Es ist kein britisches Maerchen, es ist internationales Maerchen.
Als ich bin froh dass Ausländer mein Gaus gebaut haben.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

Orbiter1 hat geschrieben:(09 Aug 2018, 15:17)

Anspruch auf die britische Staatsangehörigkeit (british citizen) weil man mal Mitglied im Empire war? Das wäre mir neu. Warum sollten die polnischen Handwerker GB verlassen wenn sie dort gebraucht und besser bezahlt werden als in Polen? Ich habe zu den Zahlen des britischen Statistikamtes ja bereits verlinkt. Von einem Exodus der Migranten konnte zumindest bis Ende 2017 keine Rede sein. Exakt das Gegenteil war der Fall. Seit die Briten entschieden haben aus der EU auszutreten sind netto ca. 450.000 Migranten nach GB zugezogen.
Aus welchen Staaten?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

garfield336 hat geschrieben:(09 Aug 2018, 17:20)

Aus welchen Staaten?
Da wird nur zwischen EU-Staaten und Non-EU-Staaten unterschieden.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von TheManFromDownUnder »

garfield336 hat geschrieben:(09 Aug 2018, 17:19)

Als ich bin froh dass Ausländer mein Gaus gebaut haben.
So eine harte Arbeit ist nix für nich
Fuer mich auch nicht ausserdem habe ich absolut keine Ahnung und keine Qualifikationen fuer die handwerklichen Faehigkeiten die beim Hausbau benoetigt werden.

Hier verdienen, Bauschreiner, Elektriker, usw mehr als Lehrer!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(10 Aug 2018, 01:50)

Fuer mich auch nicht ausserdem habe ich absolut keine Ahnung und keine Qualifikationen fuer die handwerklichen Faehigkeiten die beim Hausbau benoetigt werden.

Hier verdienen, Bauschreiner, Elektriker, usw mehr als Lehrer!
haha


In Luxemburg definitiv nicht. Hier kommt ein Gynasiumslehrer auf 5000euro netto. Anfangsgehalt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von zollagent »

Orbiter1 hat geschrieben:(09 Aug 2018, 17:12)

Wieviel Mio Migranten würdest du denn angesichts dieser Arbeitslosenzahlen in GB die Arbeitserlaubnis verweigern und sie nach Hause schicken? http://www.bilder-hochladen.net/files/b ... p-08f8.png
Das wird man sehen, ob man eine Gruppe ohne Arbeitserlaubnis und damit ohne Rechtsstatus im Land läßt oder nicht.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Orbiter1 hat geschrieben:(09 Aug 2018, 17:24)

Da wird nur zwischen EU-Staaten und Non-EU-Staaten unterschieden.
Nach einem harten BREXIT dürfte doch der Unterschied, ob nun EU-Bürger oder Bürger eines Drittstaats in GB arbeiten und wohnen, ganz entfallen.

Die einzige "Anomalie", die mir dazu einfällt, sind die sehr zahlreichen Briten, die in der EU ihre Altersruhesitze haben (Frankreich, Spanien, Italien...). Wie weit denen dann die EU-Bürgerschaft
aberkannt wird... schwer zu sagen. Wer die Voraussetzungen für die Beantragung der Staatsbürgerschaft seines Wohnsitzes erfüllt, der könnte sich rechtzeitig einbürgern lassen. Aber in einigen Fällen könnte die Sache ernst werden, wenn der BREXIT nicht in gutem Einvernehmen vollzogen wird.

Dann bleiben noch Briten als Angestellte und Beamte der EU. Wenn die nicht von GB aus entsandt wurden, werden deren Stellen unsicher. Kommissionspräsident Juncker hatte noch hoffnungsfroh verkündet, daß die Briten weiter ihren Vertrag erfüllen können. Dann bleibt aber die Frage, wie die Sache mit den Pensionen geregelt wird, wenn GB kein Trennungsgeld zahlen will.

Für Aufregung im Vorfeld des BREXITs ist also gesorgt!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Juncker hat doch schon erklärt, Beamte der EU seien EU-Beamte, egal welcher Nationalität.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(10 Aug 2018, 21:56)

Juncker hat doch schon erklärt, Beamte der EU seien EU-Beamte, egal welcher Nationalität.
Das ist ja auch erst einmal in Ordnung und auch sinnvoll. Nach einem Ausstieg ergeben sich aber Fragen nach der nationalen Proportionalität und ähnlichen Feinheiten. Britische Mitarbeiter stören dieses Gleichgewicht, denn sie sind nur deshalb an ihren derzeitigen Arbeitsplätzen tätig, weil sie Briten sind und den Briten ein gerechter Anteil an britischen Mitarbeitern in der EU zustand. Das ist aber von heute auf morgen nicht mehr gegeben. Dann zahlt die Gemeinschaft für Briten Löhne, Gehälter, Pensionen, für die GB nicht mehr anteilig aufkommen will (so klang das doch schon an: "Wir zahlen nichts!")

Der Teil der Lösung von Verbindungen wird wohl doch ganz unterhaltsam werden!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Die Briten können dann selber ihre Beamten bezahlen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Eiskalt hat geschrieben:(10 Aug 2018, 22:36)

Die Briten können dann selber ihre Beamten bezahlen.
Die Beamten arbeiten doch für die EU. Das Thema ist ziemlich verzwickt! Mit gutem Willen wird man auch eine menschlich vertretbare Lösung finden. Hier der Mitarbeiter und Mitmensch, dort der Apparat, der übergeordnete Verträge ändert!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

H2O hat geschrieben:(10 Aug 2018, 22:44)

Die Beamten arbeiten doch für die EU. Das Thema ist ziemlich verzwickt! Mit gutem Willen wird man auch eine menschlich vertretbare Lösung finden. Hier der Mitarbeiter und Mitmensch, dort der Apparat, der übergeordnete Verträge ändert!
Pfff. Die Briten drohen doch nicht zu bezahlen wenn sie keinen genehmen Vertrag bekommen. Bezahlen für etwas das sie selber zuvor mitgetragen und entschieden haben.
Ok aber dann sollen sie halt anderweitig ihre Kosten selber tragen. Ihre Beamten? Ihre Kosten alleine.
Agenturen, Behörden? Müssen sie sich eigene aufbauen und bezahlen. Die Briten wollten raus nicht die EU hat sie rausgeworfen. Aktuell ist es doch so:
Falls sich die Prognosen bewahrheiten fliegen die hochtrabenden Briten richtig auf die Nase. So etwas ist hart kann aber heilsam werden und der eigentlich ungeliebte Onkel hilft wieder auf.
Aber wenn man sich zu sehr daneben benimmt kann es auch sein das der Onkel einen noch tiefer in den Dreck drückt.
Vielleicht schauen ja die Briten auch auf die Türkei und sehen was passiert wenn Donald/USA etwas wollen was dann passieren kann.
Bzw was passiert wenn man glaubt wer weiss was zu sein es aber im Verhältnis zu seinem Gegenüber nicht ist.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(10 Aug 2018, 22:44)

Die Beamten arbeiten doch für die EU. Das Thema ist ziemlich verzwickt! Mit gutem Willen wird man auch eine menschlich vertretbare Lösung finden. Hier der Mitarbeiter und Mitmensch, dort der Apparat, der übergeordnete Verträge ändert!
Die Beamten mögen für die EU arbeiten, sie bekamen die Stellen aber, weil sie als Briten EU-Bürger sind - und dann eben waren. Und diese Stellen wurden auch über eine Art Länder-Proporz vergeben. D.h. Briten stehen diese Stellen nicht mehr offen, die Basis für deren Arbeitsverträge fällt weg.
M.E. müssen diese britischen Beamte ihre Koffer packen und zurück nach GB, was immer dann die Londoner Regierung mit ihnen anfängt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(11 Aug 2018, 08:37)

Die Beamten mögen für die EU arbeiten, sie bekamen die Stellen aber, weil sie als Briten EU-Bürger sind - und dann eben waren. Und diese Stellen wurden auch über eine Art Länder-Proporz vergeben. D.h. Briten stehen diese Stellen nicht mehr offen, die Basis für deren Arbeitsverträge fällt weg.
M.E. müssen diese britischen Beamte ihre Koffer packen und zurück nach GB, was immer dann die Londoner Regierung mit ihnen anfängt.
Das ist ja alles richtig; dennoch sind auch britische Beamte Mitmenschen, für die man mit Gutem Willen gemeinsam eine erträgliche Lösung suchen sollte.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Misterfritz hat geschrieben:(11 Aug 2018, 08:37)

Die Beamten mögen für die EU arbeiten, sie bekamen die Stellen aber, weil sie als Briten EU-Bürger sind - und dann eben waren. Und diese Stellen wurden auch über eine Art Länder-Proporz vergeben. D.h. Briten stehen diese Stellen nicht mehr offen, die Basis für deren Arbeitsverträge fällt weg.
M.E. müssen diese britischen Beamte ihre Koffer packen und zurück nach GB, was immer dann die Londoner Regierung mit ihnen anfängt.
Beamte sind Beamte und keine Tagelöhner. Sie bleiben auf ihren Stellen.
Senexx

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Senexx hat geschrieben:(11 Aug 2018, 10:25)

Beamte sind Beamte und keine Tagelöhner. Sie bleiben auf ihren Stellen.
Ist doch längst geklärt. Und sie haben auch als Briten die gleichen Aufstiegschancen. Ergibt sich aus dem Gleichheitsgrundsatz und dem Diskriminierungsverbot.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von zollagent »

Misterfritz hat geschrieben:(11 Aug 2018, 08:37)

Die Beamten mögen für die EU arbeiten, sie bekamen die Stellen aber, weil sie als Briten EU-Bürger sind - und dann eben waren. Und diese Stellen wurden auch über eine Art Länder-Proporz vergeben. D.h. Briten stehen diese Stellen nicht mehr offen, die Basis für deren Arbeitsverträge fällt weg.
M.E. müssen diese britischen Beamte ihre Koffer packen und zurück nach GB, was immer dann die Londoner Regierung mit ihnen anfängt.
Genau das wird wohl auch geschehen, wenn auch nicht Knall auf Fall, sondern über eine Zeit gestreckt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von zollagent »

Senexx hat geschrieben:(11 Aug 2018, 10:27)

Ist doch längst geklärt. Und sie haben auch als Briten die gleichen Aufstiegschancen. Ergibt sich aus dem Gleichheitsgrundsatz und dem Diskriminierungsverbot.
Wenn die Grundlage für Stellen weggefallen ist, ist die Entlassung derjenigen, die auf ihnen sitzen, keine Diskriminierung.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(11 Aug 2018, 10:27)

Ist doch längst geklärt. Und sie haben auch als Briten die gleichen Aufstiegschancen. Ergibt sich aus dem Gleichheitsgrundsatz und dem Diskriminierungsverbot.
Ich möchte mich auch abregen: Wo ist diese Stellenbesetzungsfrage einer paritätisch besetzten Gemeinschaftsbehörde geklärt, wenn es zu keiner gütlichen Einigung GB-EU kommen wird?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

zollagent hat geschrieben:(11 Aug 2018, 10:33)

Wenn die Grundlage für Stellen weggefallen ist, ist die Entlassung derjenigen, die auf ihnen sitzen, keine Diskriminierung.
Na ja, im "richtigen Leben" gibt es die Arbeit nicht mehr, wenn eine Stelle entfällt. Hier gibt es die politische Grundlage "Parität" nicht mehr. Ist schon sehr unschön für die Betroffenen. Die werden sich hoffentlich bei Herrn Johnson und bei Herrn Farage [und wie diese Menschenfreunde so heißen mögen] zu bedanken wissen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Brainiac »

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Misterfritz
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

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Orbiter1
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Und was heißt das jetzt? Dass nicht mehr 3/4 sondern nur noch 2/3 der Wahlkreise den Brexit wollen?
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Misterfritz
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Orbiter1 hat geschrieben:(12 Aug 2018, 14:57)

Und was heißt das jetzt? Dass nicht mehr 3/4 sondern nur noch 2/3 der Wahlkreise den Brexit wollen?
341 von 632 Wahlkreisen würden heute für den Verbleib in der EU stimmen. Ich weiss nicht, wie Du auf Deine Zahlen kommst ;)
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Orbiter1
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Misterfritz hat geschrieben:(12 Aug 2018, 15:05)

341 von 632 Wahlkreisen würden heute für den Verbleib in der EU stimmen.
Danke für die Info. Jetzt kann ich dein Posting über den Stimmungswechsel in 112 Wahlkreisen auch einordnen.
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garfield336
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

Ich gebe nicht viel auf diese Umfragen. Mich interessiert mehr was die britische Regierung vor hat.

Allerdings könnte solche schlechten Umfragen aber auch dafür führen dass das Chaos und die Konzeptlosigkeit der britischen Regierung nur noch grösser wird,
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Julian
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Julian »

Zunächst einmal: Die Entscheidung zum Brexit war äußerst knapp. Es braucht also nur wenige Stimmen, um die Entscheidung von damals in Umfragen zu kippen. Auch 2016 hätte das Referendum jederzeit anders ausgehen können, wenn kleine Details ein bisschen anders gewesen wären.

Es gibt eine aktuelle repräsentative Umfrage von YouGov, die zeigt, dass derzeit 42% die Entscheidung zum Brexit nach wie vor als richtig empfinden, 45% dagegen als falsch, und dass 13% unentschieden sind.
https://d25d2506sfb94s.cloudfront.net/c ... kers_w.pdf

Da wir nicht wissen, wie sich die Unentschiedenen in der Wahlkabine verhalten würden, würde ich mir hier kein Urteil über den Ausgang eines neuen Referendums zutrauen. Manche Umfrageinstitute tun dies dennoch und errechnen aufgrund von Vorhersagemodellen eine Mehrheit von 53% für das Remain-Lager und 47% für das Brexit-Lager. Damit wäre das Land aber nach wie vor gespalten.

Was ich nicht verstehe, ist, warum man dies auf 632 Wahlkreise herunterbrechen muss, denn das Referendum fand ja nicht auf Wahlkreisebene, sondern auf nationaler Ebene statt, und inwiefern das wissenschaftlich bei nur 16.000 Befragten überhaupt möglich ist. Da der Auftraggeber der Umfrage eine klare Anti-Brexit-Haltung hat, denke ich, dass es darum geht, ein erwünschtes Ergebnis zu erhalten und Druck auf die Parlamentarier auszuüben. Das ist sicher legitim, aber man sollte nicht glauben, dass es sich um eine objektive Umfrage handelt.

Dass über solche Umfragen in Deutschland natürlich stark berichtet wird, ist klar. Die meisten deutschen Medien würden sich darüber freuen, wenn die Briten ihre Entscheidung von damals bereuen und um Milde bei der EU und letztlich um ein Abblasen des Brexit bitten würden. So einfach ist die Welt aber nicht, denn nach wie vor ist das Vereinigte Königreich in fast zwei gleich große Lager gespalten.
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Senexx

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Julian hat geschrieben:(13 Aug 2018, 09:24)

Was ich nicht verstehe, ist, warum man dies auf 632 Wahlkreise herunterbrechen muss, denn das Referendum fand ja nicht auf Wahlkreisebene, sondern auf nationaler Ebene statt, und inwiefern das wissenschaftlich bei nur 16.000 Befragten überhaupt möglich ist. Da der Auftraggeber der Umfrage eine klare Anti-Brexit-Haltung hat, denke ich, dass es darum geht, ein erwünschtes Ergebnis zu erhalten und Druck auf die Parlamentarier auszuüben. Das ist sicher legitim, aber man sollte nicht glauben, dass es sich um eine objektive Umfrage handelt. .
Um ein landesweit repräsentatives Ergebnis zu erhalten, hätten auch 1000 Befragte genügt.

16000 waren wohl nötig, um repräsentativ auf Wahlkreisebene zu sein.

Wahlkreisebene wohl deshalb, damit die Wahlkreisabgeordneten die Glocken läuten hören.
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Julian
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Julian »

Senexx hat geschrieben:(13 Aug 2018, 10:48)

Um ein landesweit repräsentatives Ergebnis zu erhalten, hätten auch 1000 Befragte genügt.

16000 waren wohl nötig, um repräsentativ auf Wahlkreisebene zu sein.

Wahlkreisebene wohl deshalb, damit die Wahlkreisabgeordneten die Glocken läuten hören.
Klar, auf nationaler Ebene hätten ca. 1.000 Befragte gereicht, um ein halbwegs repräsentatives Ergebnis zu bekommen. Was ich bezweifle, ist, dass 16.000 ausreichen, um ein repräsentatives Ergebnis auf Wahlkreisebene zu bekommen, bei über 600 Wahlkreisen. Wir reden dann größenordnungsmäßig von 20, 30 Befragten in einem Wahlkreis.

Ja, ich denke, dass die Motivation war, Druck auf die Wahlkreisabgeordneten auszuüben.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

Julian hat geschrieben:(13 Aug 2018, 09:24)

Was ich nicht verstehe, ist, warum man dies auf 632 Wahlkreise herunterbrechen muss, denn das Referendum fand ja nicht auf Wahlkreisebene, sondern auf nationaler Ebene statt, und inwiefern das wissenschaftlich bei nur 16.000 Befragten überhaupt möglich ist. Da der Auftraggeber der Umfrage eine klare Anti-Brexit-Haltung hat, denke ich, dass es darum geht, ein erwünschtes Ergebnis zu erhalten und Druck auf die Parlamentarier auszuüben. Das ist sicher legitim, aber man sollte nicht glauben, dass es sich um eine objektive Umfrage handelt.

Für das Referendum war die Wahlkreise natürlich unwichtig.

Sie sind aber wichtig um über den Ausgang der nächsten Parlamentswahl zu spekulieren. Vermutlich haben harte Brexiteers ein Problem mit der Wiederwahl.
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garfield336
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

Julian hat geschrieben:(13 Aug 2018, 10:57)

Klar, auf nationaler Ebene hätten ca. 1.000 Befragte gereicht, um ein halbwegs repräsentatives Ergebnis zu bekommen. Was ich bezweifle, ist, dass 16.000 ausreichen, um ein repräsentatives Ergebnis auf Wahlkreisebene zu bekommen, bei über 600 Wahlkreisen. Wir reden dann größenordnungsmäßig von 20, 30 Befragten in einem Wahlkreis.

Ja, ich denke, dass die Motivation war, Druck auf die Wahlkreisabgeordneten auszuüben.
Es gibt ja auch genügend Wahlkreise die was die Bevölkerungszusammensetzen angeht vergleichbar sind.
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TheManFromDownUnder
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Julian hat geschrieben:(13 Aug 2018, 10:57)

Klar, auf nationaler Ebene hätten ca. 1.000 Befragte gereicht, um ein halbwegs repräsentatives Ergebnis zu bekommen. Was ich bezweifle, ist, dass 16.000 ausreichen, um ein repräsentatives Ergebnis auf Wahlkreisebene zu bekommen, bei über 600 Wahlkreisen. Wir reden dann größenordnungsmäßig von 20, 30 Befragten in einem Wahlkreis.

Ja, ich denke, dass die Motivation war, Druck auf die Wahlkreisabgeordneten auszuüben.
Wirrere Argumentation ist nicht zu uebertreffen.

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