EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Jetzt hat die EU auch noch ein Vertragsverletzungsverfahren gegen UK eingeleitet weil sie im großen Stil Zollbetrug zugelassen haben, obwohl sie frühzeitig über die betroffenen Handelspraktiken informiert wurden. Die Forderung der EU beläuft sich auf 2,7 Mrd. €. http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 97121.html Die Abschlußrechnung für die Briten wird immer größer.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Das ist ja nur noch ärgerlich!Orbiter1 hat geschrieben:(08 Mar 2018, 16:53)
Jetzt hat die EU auch noch ein Vertragsverletzungsverfahren gegen UK eingeleitet weil sie im großen Stil Zollbetrug zugelassen haben, obwohl sie frühzeitig über die betroffenen Handelspraktiken informiert wurden. Die Forderung der EU beläuft sich auf 2,7 Mrd. €. http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 97121.html Die Abschlußrechnung für die Briten wird immer größer.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Das war eine schlechte Woche für die Brexit-Befürworter. Hier noch die dazu passende Meldung des heutigen Tages.
"Ein Freihandelsabkommen mit der EU würde Großbritannien laut einer am 8. März veröffentlichten EU Exit Analyse in den nächsten 15 Jahren immer noch 4,8% des erwarteten Wirtschaftswachstum kosten. Die Handelsverluste würden demnach zu zusätzlichen Fremdkapitalaufnahmen der britischen Regierung in Höhe von 55 Milliarden Pfund bis 2033 führen. Das würde die Brexit-Gewinne, die die EU-Gegner im Vorfeld des Referendums von 2016 vorgerechnet haben wieder ausgleichen.
Der Bericht wurde von der parteiübergreifenden Abgeordneten-Kommission „Exiting the EU“ gegen den Willen der Minister veröffentlicht. In einem am gestrigen Donnerstag von der Kommission veröffentlichen Briefaustausch forderte Brexitminister David Davis die Abgeordneten nachdrücklich auf, den Bericht geheim zu halten. Er beschrieb die Dokumente als „verhandlungssensibel“. Die Veröffentlichung läge nicht im öffentlichen oder nationalen Interesse. Eine Veröffentlichung der Dokumente „würde unsere Verhandlungsposition schwächen und könnte Bürger, Unternehmen und Investoren einen falschen Eindruck vermitteln“. https://www.euractiv.de/section/europak ... t-gewinne/
Ist jetzt nicht die erste Studie die in diese Richtung geht. Das große lohnende Geschäft scheint der Brexit für die Briten nicht zu werden. Vielleicht sollten die Brexit-Befürworter andere Vorteile des Brexit mehr in den Vordergrund richten.
"Ein Freihandelsabkommen mit der EU würde Großbritannien laut einer am 8. März veröffentlichten EU Exit Analyse in den nächsten 15 Jahren immer noch 4,8% des erwarteten Wirtschaftswachstum kosten. Die Handelsverluste würden demnach zu zusätzlichen Fremdkapitalaufnahmen der britischen Regierung in Höhe von 55 Milliarden Pfund bis 2033 führen. Das würde die Brexit-Gewinne, die die EU-Gegner im Vorfeld des Referendums von 2016 vorgerechnet haben wieder ausgleichen.
Der Bericht wurde von der parteiübergreifenden Abgeordneten-Kommission „Exiting the EU“ gegen den Willen der Minister veröffentlicht. In einem am gestrigen Donnerstag von der Kommission veröffentlichen Briefaustausch forderte Brexitminister David Davis die Abgeordneten nachdrücklich auf, den Bericht geheim zu halten. Er beschrieb die Dokumente als „verhandlungssensibel“. Die Veröffentlichung läge nicht im öffentlichen oder nationalen Interesse. Eine Veröffentlichung der Dokumente „würde unsere Verhandlungsposition schwächen und könnte Bürger, Unternehmen und Investoren einen falschen Eindruck vermitteln“. https://www.euractiv.de/section/europak ... t-gewinne/
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Stellt sich nur die Frage, welche das sind. Man ist wieder Herr über sein eigenes Elend, ohne Chance auf Hilfe von der EU?Orbiter1 hat geschrieben:(09 Mar 2018, 17:29)Ist jetzt nicht die erste Studie die in diese Richtung geht. Das große lohnende Geschäft scheint der Brexit für die Briten nicht zu werden. Vielleicht sollten die Brexit-Befürworter andere Vorteile des Brexit mehr in den Vordergrund richten.
Nee, im Ernst, die einzigen Vorteile, die bleiben, sind gefühlte Werte, die man weder Essen kann noch etwas dafür kaufen kann.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Na, ist morgen sowieso wieder vergessen. Das Thema Brexit war und ist primär emotional, und nicht wirklich fiskalisch begründet. Sonst würde man in England diesem Herrn kaum irgendwas abkaufen.Orbiter1 hat geschrieben:(09 Mar 2018, 17:29) Ist jetzt nicht die erste Studie die in diese Richtung geht. Das große lohnende Geschäft scheint der Brexit für die Briten nicht zu werden. Vielleicht sollten die Brexit-Befürworter andere Vorteile des Brexit mehr in den Vordergrund richten.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
An seiner Stelle würde ich versuchen die EU als untergehendes Schiff darzustellen, dass man gerade noch rechtzeitig verlässt und damit schweren Schaden vermeidet. Da ist ja angesichts der Spannungen innerhalb der EU und der EURO-Zone auch was dran.tabernakel hat geschrieben:(09 Mar 2018, 21:15)
Na, ist morgen sowieso wieder vergessen. Das Thema Brexit war und ist primär emotional, und nicht wirklich fiskalisch begründet. Sonst würde man in England diesem Herrn kaum irgendwas abkaufen.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ja, das wäre doch ein Geniestreich; der Weltgeist ist schuld; klappen wir also die Bücher zu!Orbiter1 hat geschrieben:(10 Mar 2018, 16:21)
An seiner Stelle würde ich versuchen die EU als untergehendes Schiff darzustellen, dass man gerade noch rechtzeitig verlässt und damit schweren Schaden vermeidet. Da ist ja angesichts der Spannungen innerhalb der EU und der EURO-Zone auch was dran.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Macht er doch die ganze Zeit, und damit ist er nicht alleine. Die halbe Welt argumentiert sich doch den Mund fusselig dass Europa doch der sterbende Schwan wäre, demographisch dem Untergang geweiht, yada yada. Am Ende tun sie das meist weil wir die angreifbarste "Supermacht" der Welt sind, und damit ein leichtes Ziel für lokalen Populismus. Angreifbar weil die Macht Europas nur auf seiner Wirtschaft, und nicht auf seinem Militär oder seiner Einigkeit besteht - außenpolitisch sind wir nämlich genau das Gegenteil einer Supermacht, wir sind ein Superdebatierclub. Die friedliche Koexistenz Europas ist letztlich für alle ein Problem die selbst Konflikte auszutragen haben, wir sind da ein bisschen wie Hippies in nem Lager voller Radikaler.Orbiter1 hat geschrieben:(10 Mar 2018, 16:21) An seiner Stelle würde ich versuchen die EU als untergehendes Schiff darzustellen, dass man gerade noch rechtzeitig verlässt und damit schweren Schaden vermeidet. Da ist ja angesichts der Spannungen innerhalb der EU und der EURO-Zone auch was dran.
Und eines ist auch wahr: Wir mögen für uns ne brauchbare Lösung gefunden haben, aber wir haben auch zwei Weltkriege plus hunderte Kriege zuvor dafür gebraucht. Was ist nochmal unser Argument den anderen zu sagen dass unser Weg der einzig heilbringende ist?
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
70 Jahre Frieden und Wohlstand für sehr viele Mitbürger in der EU... und wachsender Wohlstand für sehr viele Mitbürger in Ländern, die noch vor 20 Jahren in bitterster Armut lebten.tabernakel hat geschrieben:(10 Mar 2018, 20:11)
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...Was ist nochmal unser Argument den anderen zu sagen dass unser Weg der einzig heilbringende ist?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
So ist es!H2O hat geschrieben:(10 Mar 2018, 21:51)
70 Jahre Frieden und Wohlstand für sehr viele Mitbürger in der EU... und wachsender Wohlstand für sehr viele Mitbürger in Ländern, die noch vor 20 Jahren in bitterster Armut lebten.
Bitte mal die Anfänge mit der Montanunion studieren und die Gründe dafür! Stichwort: Jean Monnet!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Aber wir wollen jetzt nicht annehmen, daß unsere britischen Freunde in 20 Jahren in bitterster Armut leben werden, nur weil sie bis heute noch nicht verstanden haben, wozu die EU gut ist.Misterfritz hat geschrieben:(10 Mar 2018, 22:01)
So ist es!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
[MOD] Einige Beiträge entfernt. Bitte mit der Sache auseinandersetzen, und nicht mit der Person anderer User.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Die Briten merken so langsam dass ihnen diesmal tatsächlich keine Extrawürste gebraten werden sollen und die Stimmung kippt.
„Zu spüren ist eine neue Gereiztheit. Die EU, nicht zuletzt Deutschland und Frankreich, werden zunehmend als starrsinnig, arrogant und sogar als feindselig wahrgenommen.“ http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 84241.html
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Da müssen sie durch, müssen wir auch. Dass sich in einem Trennungskonflikt die Parteien auf sich selbst besinnen, und diejenigen die für den Verbleib waren dabei unter Druck geraten ist völlig normal. Von daher gebe ich auf das Gebaren gerade nichts, denn egal wie die Briten gerade die Verhandlungen aufnehmen, am Ende tut die Rest-EU aus meiner Sicht nichts was dauerhaft Empörung rechtfertigt. Es ist aus meiner Sicht eher ein Zeichen von Nervosität auf Britischer Seite, sowie in der Tat befremden darüber dass die Extrawürste nicht so fliegen wie erhofft - und früher gewohnt. Wenn, dann sehe ich unsere Eigenverantwortung der EU an der Sache eher darin begründet dass die Briten in der Vergangenheit so viele Extrawürste gebraten bekamen. Damit haben wir eine Erwartungshaltung geschürt die die Philosophie der Brexiteers (Kuchen essen und behalten) erst ermöglicht hat.Orbiter1 hat geschrieben:(11 Mar 2018, 07:40) Die Briten merken so langsam dass ihnen diesmal tatsächlich keine Extrawürste gebraten werden sollen und die Stimmung kippt.
„Zu spüren ist eine neue Gereiztheit. Die EU, nicht zuletzt Deutschland und Frankreich, werden zunehmend als starrsinnig, arrogant und sogar als feindselig wahrgenommen.“ http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 84241.html
Beispiel Blair: Der fordert die EU gerade auf ihren Kurs radikal britischen Vorstellungen anzupassen damit der Brexit noch abgewendet werden könnte. Was er nicht zu verstehen scheint ist dass die Rest-EU sich (ich denke zurecht) mit dem Brexit erst mal abgefunden hat. Wir trauern um einen wichtigen Teil der EU. Und wir sind durchaus an guten nachbarschaftlichen Beziehungen in der Zukunft mit England interessiert, das ist alles selbstverständlich. Aber wenn die Scheidung schon unvermeidlich ist, dann wenigstens auf ne Art und Weise die den Rest der EU nicht zerstört. Genau dieser Aspekt, dass die EU beim Brexit auch an Existenzfragen kommt, das geht denke ich bei den Diskussionen in England völlig unter, bzw. wird als nebensächlich abgetan. Was in England gerade passiert ist denke ich nichts anderes als enttäuschte Erwartungshaltung weil die erwarteten Extrawürste ausbleiben. Eine Reaktion die man bei jedem zweiten Einkauf im Supermarkt beobachten kann wenn wieder mal ein Einzelkind-Kaiser seine ihm gebührende Schokolade nicht kriegt.
Den Briten scheint nicht klar zu sein dass die EU auch ganz anders argumentieren könnte: Ok, IHR wollt die Scheidung. Wir akzeptieren das, es ist Euer gutes Recht. Unser gutes Recht ist in diesem Fall auf nem harten Brexit zu bestehen, dann verdauen wir erst mal den Verlust von 10% Markt, und ihr den Verlust von 90% Markt. Danach können wir uns gerne zusammensetzen und über ein Folgeabkommen diskutieren, dann beiderseitig auf der Basis von Realität, und nicht Wunschdenken, oder gar Drohungen a'la "wollt ihr neben Russland und der Türkei nen weiteren aggressiven Nachbarn?".
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Der Antritt der EU-Kommission mit Michel Barnier an der Spitze der BREXIT-Verhandler macht doch eine ganz nüchterne und saubere Arbeit. Ein Sachwalter der EU, wie er im Buche steht. Welchen Grund sollte er haben, seinen Verhandlungspartnern etwas zu geben, was der EU einen Nachteil einträgt? Welchen einklagbaren Vorteil bietet GB im Gegenzug an?
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Eine kluge Strategie wäre es, ein Verhandlungsergebnis heimtückisch zu hintertreiben und massiv die Finanzindustrie zur Auswanderung aus London zu überzeugen. Hierfür sollte man ruhig Geld in die Hand nehmen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Warum sollte die EU sich so verhalten?Senexx hat geschrieben:(11 Mar 2018, 10:55)
Eine kluge Strategie wäre es, ein Verhandlungsergebnis heimtückisch zu hintertreiben und massiv die Finanzindustrie zur Auswanderung aus London zu überzeugen. Hierfür sollte man ruhig Geld in die Hand nehmen.
Die Finanzindustrie wird, wenn sie es für sinnvoll hält, abwandern. Dafür braucht die EU auch kein Geld in die Hand nehmen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Die muß man nicht "überzeugen". Die wandern schon massiv, z.B. nach Frankfurt.Senexx hat geschrieben:(11 Mar 2018, 10:55)
Eine kluge Strategie wäre es, ein Verhandlungsergebnis heimtückisch zu hintertreiben und massiv die Finanzindustrie zur Auswanderung aus London zu überzeugen. Hierfür sollte man ruhig Geld in die Hand nehmen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Denke auch nicht dass das auf Dauer wirklich klug wäre, im Gegenteil wäre es mehr als dämlich. Zum einen weil die Auswanderung der Finanzindustrie aus London sowieso schon passiert, alleine schon aufgrund der Tatsache dass bei einem harten Brexit der Euroraum 10% Markt verliert, die Briten dagegen 90%. Kein britisches Hochglanz-Werbevideo wird diese offensichtliche Asymmetrie bei den Folgen eines harten Brexit vor Erbsenzählern verbergen. Und zum Anderen weil wir auch noch in 20 Jahren Nachbarn der Briten sein werden, gibt also keinen Grund künstlich böses Blut für künftige Generationen zu schüren. Geht der Brexit für die Briten in die Hose werden die Populisten dort eh absehbar Überstunden machen die Misere uns Europäern in die Schuhe zu schieben, alleine schon weil die sonst dauerhafte Diskreditierung und vielleicht gar schlimmeres fürchten müssten. Und dann ist es wichtig dass die EU den britischen Bürgern offen sagen kann "seht, hier waren unsere Vorschläge den harten Brexit zu vermeiden, bellt bitte Eure eigenen Politdeppen an dass sie meinten den Kuchen sowohl essen als auch behalten zu können".Senexx hat geschrieben:(11 Mar 2018, 10:55) Eine kluge Strategie wäre es, ein Verhandlungsergebnis heimtückisch zu hintertreiben und massiv die Finanzindustrie zur Auswanderung aus London zu überzeugen. Hierfür sollte man ruhig Geld in die Hand nehmen.
Zuletzt geändert von tabernakel am So 11. Mär 2018, 11:39, insgesamt 1-mal geändert.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Die Deutschen mussten lernen, dass "Lebensraum" kein Konzept ist. Die Briten müssen lernen, dass "splendid isolation" von gestern ist.
Es geht um die Wahrung deutscher Interessen. Viele japanische, chinesische Unternehmen haben in Britannien investiert, weil englischsprachig und EU-Binnenmarkt. Durch kluge Politik können wir dafür sorgen, dass sie ihre Investitionen in Britannien abschreiben müssen und lernen, unsere Verlässlichkeit wertzuschätzen. Sie sollen zu uns umziehen.
Es geht um die Wahrung deutscher Interessen. Viele japanische, chinesische Unternehmen haben in Britannien investiert, weil englischsprachig und EU-Binnenmarkt. Durch kluge Politik können wir dafür sorgen, dass sie ihre Investitionen in Britannien abschreiben müssen und lernen, unsere Verlässlichkeit wertzuschätzen. Sie sollen zu uns umziehen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Das mag alles so sein, passiert aber sowieso solange sich die EU bei den Verhandlungen nicht zum Deppen machen lässt, das ist doch der Punkt. Und damit ist die kluge Politik offen den Vorschlägen der Briten zuzuhören, konkrete Angebote a'la Norwegen und Kanada zu machen, und ansonsten ruhig zu bleiben und darauf zu achten dass kein Kuhhandel entsteht. Auf Fußball gemünzt: Wir müssen bei den Brexit-Verhandlungen kein Tor schießen, die Briten müssen. Sie sind in der schwachen Verhandlungsposition, nicht wir. Sie müssen letztlich einen Weg finden die EU zu übervorteilen damit der Brexit für sie kein Boomerang wird, nicht wir.Senexx hat geschrieben:(11 Mar 2018, 11:38) Die Deutschen mussten lernen, dass "Lebensraum" kein Konzept ist. Die Briten müssen lernen, dass "splendid isolation" von gestern ist.
Es geht um die Wahrung deutscher Interessen. Viele japanische, chinesische Unternehmen haben in Britannien investiert, weil englischsprachig und EU-Binnenmarkt. Durch kluge Politik können wir dafür sorgen, dass sie ihre Investitionen in Britannien abschreiben müssen und lernen, unsere Verlässlichkeit wertzuschätzen. Sie sollen zu uns umziehen.
Zuletzt geändert von tabernakel am So 11. Mär 2018, 11:48, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Die ausländischen Firmen in GB werden schon wissen, was sie wie tun werden/müssen. Ausserdem wissen die meisten Investoren, was sie in welchen Ländern erwartet.Senexx hat geschrieben:(11 Mar 2018, 11:38)
Die Deutschen mussten lernen, dass "Lebensraum" kein Konzept ist. Die Briten müssen lernen, dass "splendid isolation" von gestern ist.
Es geht um die Wahrung deutscher Interessen. Viele japanische, chinesische Unternehmen haben in Britannien investiert, weil englischsprachig und EU-Binnenmarkt. Durch kluge Politik können wir dafür sorgen, dass sie ihre Investitionen in Britannien abschreiben müssen und lernen, unsere Verlässlichkeit wertzuschätzen. Sie sollen zu uns umziehen.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
In Frankreich kümmert sich die Regierung selbst drum, sich ein möglichst großes Stück vom britischen Kuchen abzuschneiden.
https://de.reuters.com/article/brexit-f ... CE0Y3?il=0
https://de.reuters.com/article/brexit-f ... CE0Y3?il=0
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Dagegen spricht doch nichts; werben für die eigene Sache, das ist doch alltägliches Geschäft!Senexx hat geschrieben:(11 Mar 2018, 12:19)
In Frankreich kümmert sich die Regierung selbst drum, sich ein möglichst großes Stück vom britischen Kuchen abzuschneiden.
https://de.reuters.com/article/brexit-f ... CE0Y3?il=0
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ja, ich plädiere doch dafür, dass wir das selbst tun. Mit allen Mitteln.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Heute gibt es eine Studie über die Kosten die in der EU und in UK anfallen wenn man zukünftig auf Basis der WTO-Regeln Außenhandel betreibt. Das kostet dann den Briten pro Jahr zusätzlich 32 Mrd. € und den EU-Staaten 37 Mrd. € (davon 9 Mrd. € die auf Deutschland fallen). http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 97592.html Mal sehen, vielleicht bringt ja diese Studie Bewegung ins Spiel. Über die relative Zurückhaltung der Unternehmen und Wirtschaftsverbände auf beiden Seiten wundere ich mich sowieso. Die (und ihre Mitarbeiter) müssen es ja am Schluß ausbaden wenn sich EU und UK nicht einig werden.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Die Studie tut vermutlich so, als ob der Warenaustausch zwischen GB und Rest-EU ungebremst weiter ginge, nun aber mit Zollerhebung nach WTO-Regeln. Wenn man davon ausgeht, daß die Preise innerhalb der EU fair berechnet wurden, dann kommt der Zoll und die Handhabung des Zolls (Papierkrieg) oben drauf, und um den Preis verteuern sich unsere Waren gegenüber dem bisherigen Wettbewerb in GB. Umgekehrt werden die Preise für britische Waren und Dienstleistungen in der EU sich um diesen Sockel erhöhen.Orbiter1 hat geschrieben:(12 Mar 2018, 09:46)
Heute gibt es eine Studie über die Kosten die in der EU und in UK anfallen wenn man zukünftig auf Basis der WTO-Regeln Außenhandel betreibt. Das kostet dann den Briten pro Jahr zusätzlich 32 Mrd. € und den EU-Staaten 37 Mrd. € (davon 9 Mrd. € die auf Deutschland fallen). http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 97592.html Mal sehen, vielleicht bringt ja diese Studie Bewegung ins Spiel. Über die relative Zurückhaltung der Unternehmen und Wirtschaftsverbände auf beiden Seiten wundere ich mich sowieso. Die (und ihre Mitarbeiter) müssen es ja am Schluß ausbaden wenn sich EU und UK nicht einig werden.
Tatsächlich hat aber auch schon der Kurs des britischen Pfunds bei der Preisgestaltung tüchtig mitgemischt... und wird das auch in Zukunft tun.
Vorhersagen sind deshalb reine Phantasiegebilde. Zutreffend wären sie nur, wenn der Austausch nach Art und Umfang unverändert bliebe und das britische Pfund seinen derzeitigen Wert behielte. Dazu gehört dann schon eine gute Portion Zuversicht!
Wenn man Schwarz in Schwarz sehen möchte, dann könnte man den bisherigen Warenaustausch mit einem Schlage auf Null setzen. Aber so schlimm wird es dann hoffentlich auch nicht kommen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Für Antieuropäer wohl eher schlechte Nachrichten:
Die britische Regierungschefin hat Russland bis Mitternacht britischer Zeit ein Ultimatum gestellt. Der Kreml ist nicht beeindruckt. Schon jetzt arbeiten die Russen aktiv daran, die britische Seite zu diskreditieren oder lächerlich zu machen.
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... Kreml.html
Russland, Kanada, China, Japan, Australien, Indien, ... eine blutige Nase nach der anderen.
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Labskaus!
Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Diese schlimme Geschichte hat wohl eher mit dem Zustand der NATO zu tun. Die Zeit von "Einer für alle, alle für einen" ist ein Stück weit vorbei.frems hat geschrieben:(13 Mar 2018, 23:45)
Für Antieuropäer wohl eher schlechte Nachrichten:
Die britische Regierungschefin hat Russland bis Mitternacht britischer Zeit ein Ultimatum gestellt. Der Kreml ist nicht beeindruckt. Schon jetzt arbeiten die Russen aktiv daran, die britische Seite zu diskreditieren oder lächerlich zu machen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
ohne russische reaktion ist die zeit des ultimatums verstrichen.
das journaille gibt eine menge mögliche maßnahmen. u.a.:
erfrieren von russischen konten (das sollte auch putinfreunden treffen)
ausweisen von russischen diplomaten.
verbieten daß der sender RT aus GB sendet.
ich weiß es nicht, aber es sollte wieder einen plötzlichen tod eines putingegners gegeben haben.
das journaille gibt eine menge mögliche maßnahmen. u.a.:
erfrieren von russischen konten (das sollte auch putinfreunden treffen)
ausweisen von russischen diplomaten.
verbieten daß der sender RT aus GB sendet.
ich weiß es nicht, aber es sollte wieder einen plötzlichen tod eines putingegners gegeben haben.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Wirtschaftlich angeschlagen ist das UK leichte Beute. Pourqoui mourir pour Londres? Auf die Nato ist mit Erdogan und Trump nicht mehr zu setzen.H2O hat geschrieben:(13 Mar 2018, 23:49)
Diese schlimme Geschichte hat wohl eher mit dem Zustand der NATO zu tun. Die Zeit von "Einer für alle, alle für einen" ist ein Stück weit vorbei.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ok, dann haben wir einen mißtönenden Vierklang: Ein UK, das sichtlich schwächelt, ein Verteidigungsbündnis NATO, das sich politisch zerlegt, westliche Streitkräfte, die personell und materiell verludern, ein politisches Bündnis EU, das in sich zerstritten ist. Das ist natürlich die Steilvorlage für hungrige Räuberbanden.frems hat geschrieben:(14 Mar 2018, 10:19)
Wirtschaftlich angeschlagen ist das UK leichte Beute. Pourqoui mourir pour Londres? Auf die Nato ist mit Erdogan und Trump nicht mehr zu setzen.
Bei intakten westlichen Streitkräften und solidarischer NATO hätte es derart durchsichtige Übergriffe Rußlands nie und nimmer gegeben... weder in der Ukraine mit grünen Männchen noch in London mit unsichtbaren Männchen.
Wer das jetzt immer noch nicht verstanden hat, dem ist wirklich nicht zu helfen.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Die meisten EU-Staaten haben es ja verstanden, ist ja der wesentliche Grund warum PESCO ins Leben gerufen wurde. Aber bis zu gemeinsamen Streitkräften auf EU-Ebene werden noch etliche Jahre vergehen, sofern das überhaupt was wird.H2O hat geschrieben:(14 Mar 2018, 10:36)
Wer das jetzt immer noch nicht verstanden hat, dem ist wirklich nicht zu helfen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
vieleOrbiter1 hat geschrieben:(14 Mar 2018, 10:45)
Die meisten EU-Staaten haben es ja verstanden, ist ja der wesentliche Grund warum PESCO ins Leben gerufen wurde. Aber bis zu gemeinsamen Streitkräften auf EU-Ebene werden noch etliche Jahre vergehen, sofern das überhaupt was wird.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Wenn ich unser deutsches Mißmanagement der Streitkräfte betrachte, dann zweifele ich an der Ernsthaftigkeit des Bemühens. Die verantwortlichen Politiker in der EU scheinen immer noch zu meinen, daß die Bedrohung abwartet, bis wir als EU abwehrbereit sind.Orbiter1 hat geschrieben:(14 Mar 2018, 10:45)
Die meisten EU-Staaten haben es ja verstanden, ist ja der wesentliche Grund warum PESCO ins Leben gerufen wurde. Aber bis zu gemeinsamen Streitkräften auf EU-Ebene werden noch etliche Jahre vergehen, sofern das überhaupt was wird.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
meinst du das »mourir« wirtschaftlich oder militarisch.frems hat geschrieben:(14 Mar 2018, 10:19)
Wirtschaftlich angeschlagen ist das UK leichte Beute. Pourqoui mourir pour Londres? Auf die Nato ist mit Erdogan und Trump nicht mehr zu setzen.
denke an wiki: mourir pour Dantzig?
The phrase originated in the title of an article ("Mourir pour Dantzig?") by the French Neo-Socialist writer Marcel Déat, published on May 4, 1939 in the Parisian newspaper L'Œuvre[fr][2][3] The article concerned one of the Nazi German ultimatums to the Second Polish Republic, regarding the demand to transfer control of the Free City of Danzig (Gdańsk) to Germany.[4] In the article, Déat argued in favor of the appeasement policy.[5] He asserted that France had no interest in defending Poland, and that German Chancellor Adolf Hitler would be satisfied after receiving the territory he (rightfully, according to Déat[6]) demanded. He accused the Poles of warmongering and dragging Europe into a war.[6] Déat argued that Frenchmen should not be called to die paying for irresponsible Polish politicking,[6] and expressed doubts about whether Poland would be able to fight for any significant amount of time.[3] "To fight alongside our Polish friends for the common defense of our territories, of our property, of our liberties," wrote Déat, "this is a perspective that one can courageously envisage, if it should contribute to maintaining the peace. But to die for Danzig, no!" ("Mais mourir pour Dantzig, non !") [7]
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Aus meiner Sicht muß man bei diesem Gegner zu beidem bereit sein. Sonst tanzt der Bär mit den sieben Zwergen nach Belieben.Nomen Nescio hat geschrieben:(14 Mar 2018, 10:56)
meinst du das »mourir« wirtschaftlich oder militarisch.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
auch meine meinung.H2O hat geschrieben:(14 Mar 2018, 10:58)
Aus meiner Sicht muß man bei diesem Gegner zu beidem bereit sein. Sonst tanzt der Bär mit den sieben Zwergen nach Belieben.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Eher geopolitisch. Man nutzt die Schwäche Britanniens eben aus, um es vorzuführen und zu verspotten. Da ist Putinistan nicht das erste und sicherlich auch nicht das letzte Land. Politisch ist es unter May instabil, die Wirtschaft schwächelt, die Gesellschaft ist auf mehreren Ebenen tief gespalten, ... da lassen kühle Strategen [...] keine Chance ausNomen Nescio hat geschrieben:(14 Mar 2018, 10:56)
meinst du das »mourir« wirtschaftlich oder militarisch.
denke an wiki: mourir pour Dantzig?
Zuletzt geändert von Brainiac am Mi 14. Mär 2018, 19:01, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: [MOD] NS-Gleichsetzung
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
dann findest du ihn vermutlich - wie ich tue - einen opportunisten. anderen nennen das aber realpolitiker.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Glaube ich nicht. Wer das sagt, ist meistens ein kremltreuer Putintroll, der bei jeder Entscheidung "hurra" schreit, weil man gelernt hat, dass alles aus Moskau immer richtig sein muss. Krallt sich Russland einige Teile der Ukraine, fangen sie erstmal an zu jubeln. Geht er trotz nationalistischen Oppositionsgesängen in andere Teile nicht rein, werden sie im Nachhinein auch wieder wissen, warum es genau richtig sein muss. Da geht's letztendlich auch nur um Machterhalt.Nomen Nescio hat geschrieben:(14 Mar 2018, 12:30)
dann findest du ihn vermutlich - wie ich tue - einen opportunisten. anderen nennen das aber realpolitiker.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
"Opportunist" paßt aber besser; ist so wie unsere Katze: Wenn die Beute wittert, dann steht sie plötzlich auf dem Tisch und klaut ein Matjesfilet, ratz-fatz!Nomen Nescio hat geschrieben:(14 Mar 2018, 12:30)
dann findest du ihn vermutlich - wie ich tue - einen opportunisten. anderen nennen das aber realpolitiker.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Hans Werner Sinn hält die Verhandlungsposition der EU für einen schweren Fehler, insbesondere Deutschland wird dadurch großer Schaden zugefügt. Er plädiert weiterhin für Freihandel zwischen der EU und UK ohne dass die Briten dafür Zugeständnisse machen müssen. http://www.dw.com/de/brexit-wird-deutsc ... a-42964059
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Prof. Unsinn palavert also auch in Rente noch seinen wirren Kram. Erst kommt die Lüge, Europa wolle Freihandelsabkommen nur in Kombination mit Personenfreizügigkeit, während er gleich vergisst, dass die Briten aus dem Binnenmarkt raus wollen und bisher kein Interesse an der Zollunion hatten. Und dann noch das Stammtischgelaber, wonach er bedauerlicherweise absolut gar nichts argumentativ bzw. inhaltlich an Barnier nichts auszusetzen hat -- außer an seinem Reisepass und der arroganten Forderung, Deutschland solle alleine bestimmen. Hab nicht mal die Hälfte ausgehalten.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ja, sie hatten aber nur deswegen kein Interesse an der Zollunion weil ihnen damit die Möglichkeit genommen wird eigene Handelsvereinbarungen abzuschließen. Am möglichst zollfreien Handel zwischen der EU und UK haben die Briten durchaus Interesse, wenn sie dafür keine Kröten schlucken müssen. Auch die Unternehmen in der EU. Politisch wäre das aber eine Bevorzugung von UK (die berühmten Extrawürste), wird aus diesem Grund auch nicht kommen, obwohl es ökonomisch sinnvoll wäre.frems hat geschrieben:(14 Mar 2018, 13:01)
Prof. Unsinn palavert also auch in Rente noch seinen wirren Kram. Erst kommt die Lüge, Europa wolle Freihandelsabkommen nur in Kombination mit Personenfreizügigkeit, während er gleich vergisst, dass die Briten aus dem Binnenmarkt raus wollen und bisher kein Interesse an der Zollunion hatten.
Von Barnier hatte ich bisher den Eindruck er verhält sich wie ein Deutscher. Gibt schlimmeres.Und dann noch das Stammtischgelaber, wonach er bedauerlicherweise absolut gar nichts argumentativ bzw. inhaltlich an Barnier nichts auszusetzen hat -- außer an seinem Reisepass und der arroganten Forderung, Deutschland solle alleine bestimmen. Hab nicht mal die Hälfte ausgehalten.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Der Verhandlungsführer Barnier ist ein ebenso sachlicher wie höflicher Sachwalter der EU. Nein, situationsbedingte Witze reißt der bestimmt nicht in den Verhandlungen.Orbiter1 hat geschrieben:(14 Mar 2018, 14:57)
.. Von Barnier hatte ich bisher den Eindruck er verhält sich wie ein Deutscher....
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Klar, die Briten schlugen ja schon vor, ein einigen von ihnen genannten/ausgewählten Bereichen sogar im Binnenmarkt zu bleiben und die zuständigen EU-Agenturen mitzufinanzieren, die praktischerweise zum Teil in London bereits sitzen und verlegt werden sollen. Was für ein Modell ihnen genau vorschwebt, haben sie aber leider bisher nicht formuliert. "CETA plusplusplus" klang etwas schwammig, zumal May meistens eh andere Vorstellungen hat als ihre Minister, die für alle politischen Lager mal ein paar Häppchen präsentieren.Orbiter1 hat geschrieben:(14 Mar 2018, 14:57)
Ja, sie hatten aber nur deswegen kein Interesse an der Zollunion weil ihnen damit die Möglichkeit genommen wird eigene Handelsvereinbarungen abzuschließen. Am möglichst zollfreien Handel zwischen der EU und UK haben die Briten durchaus Interesse, wenn sie dafür keine Kröten schlucken müssen. Auch die Unternehmen in der EU. Politisch wäre das aber eine Bevorzugung von UK (die berühmten Extrawürste), wird aus diesem Grund auch nicht kommen, obwohl es ökonomisch sinnvoll wäre.
Vielleicht macht er einfach nur den Job, für den er vorgesehen ist. Bei Draghi kommt der Mob ja auch gerne mit der Nationalität oder einer früheren Tätigkeit von ihm an, wenn man finanzpolitisch nichts in der Hand hat. Oder nehmen wir Moscovici, bei sich -- wie bei Macron -- die Antieuropäer auch nicht einigen konnten, ob er nun ein Raubtierturbokapitalist -- oder ein hinterhältiges U-Boot, das mal wieder nichts im Sinn hat außer deutsches Geld. Da haben sich die Rechtspopulisten auch noch nicht entscheiden können, ob Frankreich nun, ohne dass es wer merkt, heimlich Milliarden an schönen, tollen, guten, ehrlich verdienten deutschen Euro bedient oder ob er sein Land zu einer Kolonie Merkels erklärt hat.Von Barnier hatte ich bisher den Eindruck er verhält sich wie ein Deutscher. Gibt schlimmeres.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
ich habe den brexitstran nicht gefunden, also hier.
royal shell und unilever sind gemischte betriebe. d.h. 51% niederländisch und 49% britisch. darum gibt es bei beiden betrieben zwei hauptsitze: in NL und in GB. seit 2-3 jahre wurde schon gemunkelt über diese konstruktion aufheben und nach einem hauptsitz gehen.
jetzt hat unilever den schritt getan. es verläßt london. ist der brexit die ursache?? »nein« wurde gesagt. OK, aber fremd daß dieselbe küche zuerst london nannte.
royal shell und unilever sind gemischte betriebe. d.h. 51% niederländisch und 49% britisch. darum gibt es bei beiden betrieben zwei hauptsitze: in NL und in GB. seit 2-3 jahre wurde schon gemunkelt über diese konstruktion aufheben und nach einem hauptsitz gehen.
jetzt hat unilever den schritt getan. es verläßt london. ist der brexit die ursache?? »nein« wurde gesagt. OK, aber fremd daß dieselbe küche zuerst london nannte.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
So richtig spannend werden doch erst Rückzüge / Umzüge von Unternehmen aus aller Welt, die nur wegen des Zugangs zum EU-Binnenmarkt nach GB verlegt worden waren.. und natürlich wegen der Weltsprache als Landessprache. Die warten jetzt selbstverständlich noch so lange, bis ganz klar ist, daß der BREXIT wirklich in voller Härte beschlossen und verkündet worden ist. Mit der Aufgabe des Standorts eines Unternehmens sind ja hohe Aufwände im Personalbereich und Kosten verbunden.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Denke ich auch, der Tag an dem alles außer einem harten Brexit extrem unwahrscheinlich wird, wird der Tag sein an dem die Unternehmen ihre Weichen stellen werden. Planen werden die das als Szenario natürlich schon vorher, weshalb es dann auch relativ zügig gehen wird. Wird das dann ne komplett einseitige Lawine sein? Nein, weil natürlich auch GB für sich ein signifikanter Markt mit 10% Größe des EU-Marktes ist, dort werden also neue Kapazitäten entstehen oder Restkapazitäten erhalten bleiben um den britischen Markt zu bedienen. Aber die Zentralen der internationalen Firmen, sowie alle die auf die Größe des EU-Binnenmarktes angewiesen sind, werden flugs auf den Kontinent umziehen. Spannenderweise kann das sogar Firmen betreffen für die die Weltsprache das alles entscheidende Kriterium der Standortwahl war, denn mit der Republik Irland bleibt ein englischsprachiger Teil in der EU.H2O hat geschrieben:(16 Mar 2018, 12:44) So richtig spannend werden doch erst Rückzüge / Umzüge von Unternehmen aus aller Welt, die nur wegen des Zugangs zum EU-Binnenmarkt nach GB verlegt worden waren.. und natürlich wegen der Weltsprache als Landessprache. Die warten jetzt selbstverständlich noch so lange, bis ganz klar ist, daß der BREXIT wirklich in voller Härte beschlossen und verkündet worden ist. Mit der Aufgabe des Standorts eines Unternehmens sind ja hohe Aufwände im Personalbereich und Kosten verbunden.