EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Darum kann es nur den scharfen Cut geben.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Maikel hat geschrieben:(16 Dec 2018, 09:08)

Richtig.
Was ich damit sagen wollte: Die 52% Umfrageergebnis gegen den Brexit hat es auch schon kurz vor dem Referendum gegeben. Man kann also die aktuellen 52% gegen den Brexit schlecht als Meinungsumschwung ansehen; die liegen noch im Rahmen der Ungenauigkeit solcher Umfrageergebnisse.

Es ist also, schon erstaunlich, kein Meinungsumschwung bei den Briten festzustellen; trotz der jetzt bekannten schlechten Ausstiegsbedingungen.
Die Unsicherheit des Abstimmungsergebnisses bleibt uns erhalten; nicht ohne Grund weist Misterfritz darauf hin, daß so dünne Mehrheiten keine gute Grundlage für eine Gemeinschaft sein können. Das wäre wie eine Ehe, in der jeder Ehepartner insgeheim Vorbehalte gegen den anderen behält... nicht in Kleinigkeiten, sondern in der Zuverlässigkeit durch Dick und Dünn. Wenn das Vertrauensverhältnis einmal zerbrochen ist, dann ist die eheliche Gemeinschaft nur noch Zweckbündnis... auch nicht das Allerschlechteste, aber eben doch von ständigem Mißtrauen begleitet. Eine solche Ehe, ähäm, Gemeinschaft halte ich für unerträglich... nix wie 'raus da!

Lassen wir uns am 29. März 2019 überraschen, was uns Europäern von den Briten dann zugemutet werden wird.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Wähler »

H2O hat geschrieben:(16 Dec 2018, 11:27)
Lassen wir uns am 29. März 2019 überraschen, was uns Europäern von den Briten dann zugemutet werden wird.
Das britische Unterhaus sollte einen Ausweg finden. Ein zweites Referendum wäre auch eine Möglichkeit, wenn sich eine Parlamentsmehrheit dafür entscheiden würde. Eine bleibende Sturheit bei Tories und Labour könnte aber bei den nächsten Unterhauswahlen trotz Mehrheitswahlrecht zu starken Verlusten für beide Parteien führen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Wähler hat geschrieben:(16 Dec 2018, 11:46)

Das britische Unterhaus sollte einen Ausweg finden. Ein zweites Referendum wäre auch eine Möglichkeit, wenn sich eine Parlamentsmehrheit dafür entscheiden würde. Eine bleibende Sturheit bei Tories und Labour könnte aber bei den nächsten Unterhauswahlen trotz Mehrheitswahlrecht zu starken Verlusten für beide Parteien führen.
Nein sehe ich nicht so. Besonders wenn das Ergebnis auch nur so knapp wäre. Würden sie bleiben, es gibt wieder Probleme dann wird wieder auf die EU gezeigt, die haben Schuld und man kann ein neues Referendum ansetzen

Nein das Brexit Referendum war ein grosser Fehler aber nun muss man den auch durchziehen mit allen Konsequenzen
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Wähler hat geschrieben:(16 Dec 2018, 11:46)

Das britische Unterhaus sollte einen Ausweg finden. Ein zweites Referendum wäre auch eine Möglichkeit, wenn sich eine Parlamentsmehrheit dafür entscheiden würde. Eine bleibende Sturheit bei Tories und Labour könnte aber bei den nächsten Unterhauswahlen trotz Mehrheitswahlrecht zu starken Verlusten für beide Parteien führen.
In dieser Angelegenheit bin ich unschlüssig. Die EU würde sich eines unleidlichen Zöglings annehmen, der allen anderen Mitgliedern gründlich auf die Nerven ginge. Selbst die Polen, ansonsten den Briten sehr verbunden, sind zuletzt auf Abstand gegangen. Die Briten taugen noch nicht einmal dazu, mit ihnen die Deutschen zu ärgern... Immerhin führt diese Erfahrung Polen wieder näher an uns Deutsche heran :)

Beides ist schlecht für die EU... Briten drinnen oder draußen. Das beste Szenarium wäre, wenn die Briten nach einer gründlichen Ernüchterung über ihre Stellung in dieser Welt wieder an die Tür der EU klopften, und sie eine Mitgliedschaft auf Augenhöhe mit Italienern, Franzosen, Niederländern und Deutschen suchten. Nicht vorhersehbar, wie lange der Abkühlungsverlauf anhalten wird, und sie zu dieser Einsicht überhaupt kommen werden.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(16 Dec 2018, 12:36)

In dieser Angelegenheit bin ich unschlüssig. Die EU würde sich eines unleidlichen Zöglings annehmen, der allen anderen Mitgliedern gründlich auf die Nerven ginge. Selbst die Polen, ansonsten den Briten sehr verbunden, sind zuletzt auf Abstand gegangen. Die Briten taugen noch nicht einmal dazu, mit ihnen die Deutschen zu ärgern... Immerhin führt diese Erfahrung Polen wieder näher an uns Deutsche heran :)

Beides ist schlecht für die EU... Briten drinnen oder draußen. Das beste Szenarium wäre, wenn die Briten nach einer gründlichen Ernüchterung über ihre Stellung in dieser Welt wieder an die Tür der EU klopften, und sie eine Mitgliedschaft auf Augenhöhe mit Italienern, Franzosen, Niederländern und Deutschen suchten. Nicht vorhersehbar, wie lange der Abkühlungsverlauf anhalten wird, und sie zu dieser Einsicht überhaupt kommen werden.
:thumbup:
Wenn mittlerweile überzeugte Europäer und Britenfreunde sagen, es ist besser, wenn die Briten die EU verlassen, egal ob mit oder ohne Vertrag, dann kann man davon ausgehen, dass es mit diesen Briten zur Zeit nichts bringt, in einer Gemeinschaft zu sein.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(16 Dec 2018, 13:35)

:thumbup:
Wenn mittlerweile überzeugte Europäer und Britenfreunde sagen, es ist besser, wenn die Briten die EU verlassen, egal ob mit oder ohne Vertrag, dann kann man davon ausgehen, dass es mit diesen Briten zur Zeit nichts bringt, in einer Gemeinschaft zu sein.
Vermutlich wäre diese umweglose Rückkehr der Briten für beide Seiten schädlich: Für die EU, weil sie viel zu viel Zeit mit der Betreuung dieses Partners verlöre, und für die Briten, weil die sich weiterhin gewohnheitsmäßig an der EU abarbeiteten
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

Die Meinung vin M.Bettel zum Thema ist sowas von klar.
:D
Its your choice not mine.

[youtube][/youtube]


nein nein nein.nein nein nein basta genug :D

[youtube][/youtube]

:cool: in your face.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

Hat Bettel Vetorecht?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Wähler »

Misterfritz hat geschrieben:(16 Dec 2018, 13:35)
Wenn mittlerweile überzeugte Europäer und Britenfreunde sagen, es ist besser, wenn die Briten die EU verlassen, egal ob mit oder ohne Vertrag, dann kann man davon ausgehen, dass es mit diesen Briten zur Zeit nichts bringt, in einer Gemeinschaft zu sein.
Beim Brexit geht es aber nicht nur um den EU-Austritt, sondern um die Gestaltung der zwischenstaatlichen Beziehungen danach. Der vorliegende Ausstiegsvertrag wäre ja nur ein erster Schritt auf dem Weg zur Ausgestaltung der neuen Partnerschaft. Die Brexit-Hardliner tun so, als ob der Backstop für Nordirland für immer wäre. Die EU kann aber gar kein Interesse daran haben, keinen Freihandelsvertrag mit Großbritannien auszuhandeln. Auf Seiten der Briten ist also viel Irrationalität oder Verblendung im Spiel. Dass es auch Labour nur um die Macht geht, ist doch offensichtlich. Aber der britische Wähler wird hoffentlich nicht so blöd sein, sich von dieser verantwortungslosen Schmierenkomödie seiner Politiker blenden zu lassen. Nicht wenige Politiker werden vielleicht Weihnachten in ihren Wahlkreisen verbringen. ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Wähler hat geschrieben:(16 Dec 2018, 14:23)

Beim Brexit geht es aber nicht nur um den EU-Austritt, sondern um die Gestaltung der zwischenstaatlichen Beziehungen danach. Der vorliegende Ausstiegsvertrag wäre ja nur ein erster Schritt auf dem Weg zur Ausgestaltung der neuen Partnerschaft. Die Brexit-Hardliner tun so, als ob der Backstop für Nordirland für immer wäre. Die EU kann aber gar kein Interesse daran haben, keinen Freihandelsvertrag mit Großbritannien auszuhandeln. Auf Seiten der Briten ist also viel Irrationalität oder Verblendung im Spiel. Dass es auch Labour nur um die Macht geht, ist doch offensichtlich. Aber der britische Wähler wird hoffentlich nicht so blöd sein, sich von dieser verantwortungslosen Schmierenkomödie seiner Politiker blenden zu lassen. Nicht wenige Politiker werden vielleicht Weihnachten in ihren Wahlkreisen verbringen. ;)

Mit Ihren Überlegungen liegen Sie ganz richtig, meine ich. Aber genau aus diesem Grunde scheint mir eine Abkühlzeit eine gute Sache zu sein. Wir Europäer werden den Schaden überstehen, die Briten hoffentlich auch. Und die sind dann hoffentlich klüger geworden und erkennen, daß in der zusammenwachsenden Welt mit neuen Groß- und Weltmächten der Alleingang auch eines bedeutenden europäischen Landes keinen Vorteil und viele Nachteile hat. Im Europa der 27 wird sich niemand gegen den Abbruch des BREXITs wehren. Dann geht das Gehampele eben weiter. Einige Jahre Pause wären besser für alle Beteiligten.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

garfield336 hat geschrieben:(16 Dec 2018, 14:22)

Hat Bettel Vetorecht?
Ja, aber er hat der ausgehandelten Brexit-Vereinbarung wie die Regierungschefs der anderen 26 EU-Staaten bereits zugestimmt. Es fehlt aber noch die Ratifizierung durch die Parlamente. Bekanntlich stellt vor allem die Ratifizierung durch das britische Parlament eine "größere Herausforderung" dar.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Wähler hat geschrieben:(16 Dec 2018, 14:23)
...Die Brexit-Hardliner tun so, als ob der Backstop für Nordirland für immer wäre. Die EU kann aber gar kein Interesse daran haben, keinen Freihandelsvertrag mit Großbritannien auszuhandeln. ...
Genau darin liegt aber auch die Unsicherheit, die vor allem die Brexitbefürworter - nicht ganz zu unrecht - monieren. Solange eben kein Freihandelsabkommen mit GB ausgehandelt ist, und ebenso die
Grenzfrage Nordirland(=GB)/Irland(EU-Mitglied) als EU-Aussengrenze!! nicht geregelt ist, kann GB gegen eine Zustimmung der EU, seiner Regierungen und Parlamente keine neuen Handelsabkommen mit
Ländern abschließen, mit denen es keine bestehenden Verträge mit der EU gibt. GB wäre solange faktisch an den EU-Binnenmarkt, vor allem aber an die bisherige EU-Zollunion und deren Regeln zwingend gebunden.
Auch hinsichtlich der bisherigen Zahlungsverpflichtungen von GB wäre man an die EU gebunden. Ohne Stimm- und Gestaltungsrechte innerhalb der EU.
Vor allem Nordirland wäre im realen Alltag faktisch weiterhin EU-Mitglied. Und wie man nach dem bisherigen Verlauf der Brexitverhandlungen schon erahnen kann, könnte eine Neuverhandlung eines
Handelsabkommens sehr langwierig sein oder werden. Was seitens der EU weniger tragisch wäre, da GB ja weiterhin solange an die EU und die Zollunion gebunden ist, was ja der EU nicht sauer aufstößt,
sondern nur den Briten.

Man ahnt oder vermutet deshalb auf Britischer Seite, der EU könnte es gar nicht so eilig sein mit einem möglichst schnellen Abschluß eines neuen Handelsabkommens nach dem Brexit.
Da man in GB schon immer den Bekundungen und Absichtserklärungen aus Brüssel besonders misstraute, ahnt man in Brexitbefürworterkreisen höchst Unerfreuliches. Zumal dann, wenn seitens
der Briten bei diesen neuen Verhandlungen Forderungen vorgelegt würden, die für die EU faktisch - wie schon bei den bisherigen Austrittsverhandlungen - nicht annehmbar wären. Zum Beispiel eben
die Regelung der Grenzfrage Irland/Nordirland. Für mich heisst das, die EU wird bei künftigen Verhandlungen sicherlich keine Verschlechterung - auch nicht in ökonomischer Hinsicht - im Vergleich zu den
aktuell ausgehandelten Vereinbarungen akzeptieren. Warum auch? Wieso sollte man GB und seinen Brexithardlinern für die EU einseitig nachteilig wirkende Zugeständnisse machen, die ein Signal mitten in die EU
hinein wären, das da heisst: Je depperter die Politik und je dreister die Forderungen dazu, desto mehr bekommt man von dieser bekloppten EU.

Die Rechnung und Annahme auf britischer Seite ging aber schon bei den bisherigen Austrittsverhandlungen nicht wie erwartet auf. Die EU erwies sich als mindestens ebenbürtige Teppichhändlervereinigung.
Die dich durchaus in freundlicher Umarmung auflaufen lässt, wenn derbe Verluste dräuen.

Es könnte also durchaus lange dauern, bis GB mit der EU ein Handelsabkommen in trockene Tücher bekäme. Vielleicht auch nie...? :D
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von sünnerklaas »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(17 Dec 2018, 01:54)

Genau darin liegt aber auch die Unsicherheit, die vor allem die Brexitbefürworter - nicht ganz zu unrecht - monieren. Solange eben kein Freihandelsabkommen mit GB ausgehandelt ist, und ebenso die
Grenzfrage Nordirland(=GB)/Irland(EU-Mitglied) als EU-Aussengrenze!! nicht geregelt ist, kann GB gegen eine Zustimmung der EU, seiner Regierungen und Parlamente keine neuen Handelsabkommen mit
Ländern abschließen, mit denen es keine bestehenden Verträge mit der EU gibt. GB wäre solange faktisch an den EU-Binnenmarkt, vor allem aber an die bisherige EU-Zollunion und deren Regeln zwingend gebunden.
Auch hinsichtlich der bisherigen Zahlungsverpflichtungen von GB wäre man an die EU gebunden. Ohne Stimm- und Gestaltungsrechte innerhalb der EU.
Vor allem Nordirland wäre im realen Alltag faktisch weiterhin EU-Mitglied. Und wie man nach dem bisherigen Verlauf der Brexitverhandlungen schon erahnen kann, könnte eine Neuverhandlung eines
Handelsabkommens sehr langwierig sein oder werden. Was seitens der EU weniger tragisch wäre, da GB ja weiterhin solange an die EU und die Zollunion gebunden ist, was ja der EU nicht sauer aufstößt,
sondern nur den Briten.

Man ahnt oder vermutet deshalb auf Britischer Seite, der EU könnte es gar nicht so eilig sein mit einem möglichst schnellen Abschluß eines neuen Handelsabkommens nach dem Brexit.
Da man in GB schon immer den Bekundungen und Absichtserklärungen aus Brüssel besonders misstraute, ahnt man in Brexitbefürworterkreisen höchst Unerfreuliches. Zumal dann, wenn seitens
der Briten bei diesen neuen Verhandlungen Forderungen vorgelegt würden, die für die EU faktisch - wie schon bei den bisherigen Austrittsverhandlungen - nicht annehmbar wären. Zum Beispiel eben
die Regelung der Grenzfrage Irland/Nordirland. Für mich heisst das, die EU wird bei künftigen Verhandlungen sicherlich keine Verschlechterung - auch nicht in ökonomischer Hinsicht - im Vergleich zu den
aktuell ausgehandelten Vereinbarungen akzeptieren. Warum auch? Wieso sollte man GB und seinen Brexithardlinern für die EU einseitig nachteilig wirkende Zugeständnisse machen, die ein Signal mitten in die EU
hinein wären, das da heisst: Je depperter die Politik und je dreister die Forderungen dazu, desto mehr bekommt man von dieser bekloppten EU.

Die Rechnung und Annahme auf britischer Seite ging aber schon bei den bisherigen Austrittsverhandlungen nicht wie erwartet auf. Die EU erwies sich als mindestens ebenbürtige Teppichhändlervereinigung.
Die dich durchaus in freundlicher Umarmung auflaufen lässt, wenn derbe Verluste dräuen.

Es könnte also durchaus lange dauern, bis GB mit der EU ein Handelsabkommen in trockene Tücher bekäme. Vielleicht auch nie...? :D
Das Problem ist, dass es das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland bei einem dauerhaften Backstopp und dem Verlaufe der Zollgrenze zwischen England und Nordirland de facto nicht mehr gibt, das Land also - zumindest zollpolitisch - zerfallen wäre. Ganz besonders für die in Nordirland lebenden Protestanten wäre das ein Alptraum und eine große Katastrophe.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

sünnerklaas hat geschrieben:(17 Dec 2018, 10:48)

Das Problem ist, dass es das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland bei einem dauerhaften Backstopp und dem Verlaufe der Zollgrenze zwischen England und Nordirland de facto nicht mehr gibt, das Land also - zumindest zollpolitisch - zerfallen wäre. Ganz besonders für die in Nordirland lebenden Protestanten wäre das ein Alptraum und eine große Katastrophe.

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von sünnerklaas »

Eiskalt hat geschrieben:(17 Dec 2018, 10:57)

Brexit means Brexit! :x
Alles andere wäre ein katastrophaler innenpolitischer Gesichtsverlust der britischen Regierung - auch und vor allem gegenüber denenigen, die sich immer noch von einem Brexit die wundersame Wiederauferstehung des britischen Empires erhoffen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

sünnerklaas hat geschrieben:(17 Dec 2018, 10:48)

Das Problem ist, dass es das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland bei einem dauerhaften Backstopp und dem Verlaufe der Zollgrenze zwischen England und Nordirland de facto nicht mehr gibt, das Land also - zumindest zollpolitisch - zerfallen wäre. Ganz besonders für die in Nordirland lebenden Protestanten wäre das ein Alptraum und eine große Katastrophe.
Sicherlich ein Aspekt der Problematik, die offenkundig auch kaum lösbar scheint. Einerseits weicht GB nicht davon ab, Nordirland als Teil Großbritanniens zu sehen, und andererseits will man aus guten Gründen keinerlei EU-Aussengrenze zwischen GB und der EU akzeptieren. Diese wäre aber logischerweise im Falle des Austritts von GB unabdingbar und auch automatisch gegeben, und zwar zwischen Nordirland und Irland. Für die EU dürfte es genauso ein unlösbares Problem sein, zu erklären, weshalb es bei Ländern, die nicht zur EU gehören, dennoch in Teilen keine Aussengrenzen zu haben. Die man dann auch wenig bis gar nicht kontrollieren könnte. Die Kontrolle incl. Zoll- Waren- und Personenkontrollen damit der britischen Regierung als Nicht-EU-Mitgliedsland überantworten müsste. Und andererseits jedermann gemäß EU-Statuten jederzeit vom EU-Mitgliedsland Irland ohne Kontrolle das Hoheitsgebiet eines Nichtmitgliedslands (GB in "personam" von Nordirland) erreichen könnte. Für Flüchtlings- und Asylroutenplaner sicherlich eine spannende Variante oder Möglichkeit, wie man künftig ohne Probleme in GB einsickern könnte.

Die Schwierigkeit wäre dann für GB, wie man an der Grenze GB / Nordirland verfährt, um beispielsweise keine unkontrollierte Zuwanderung, die ja GB besonders am Herzen liegt, verhindern kann, ohne eine Quasilandesgrenze
innerhalb des eigenen Territoriums zu betreiben. Wie sollte da also etwas kontrollierbar sein für GB, sofern man da kein stringentes Grenzregime betreiben kann oder noch weniger möchte?

Mit einer nach dem Austritt offenen Grenze zwischen Irland und Nordirland könnte dieser Inselteil somit zu einem neuen Flüchtings- und Asyl-hot spot werden, für alle jene, die nach GB wollen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Alexyessin »

sünnerklaas hat geschrieben:(17 Dec 2018, 11:22)

Alles andere wäre ein katastrophaler innenpolitischer Gesichtsverlust der britischen Regierung - auch und vor allem gegenüber denenigen, die sich immer noch von einem Brexit die wundersame Wiederauferstehung des britischen Empires erhoffen.
Das wäre aber für die EU verschmerzbarer als ein erneuter Konflikt in Eire.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

sünnerklaas hat geschrieben:(17 Dec 2018, 11:22)

Alles andere wäre ein katastrophaler innenpolitischer Gesichtsverlust der britischen Regierung - auch und vor allem gegenüber denenigen, die sich immer noch von einem Brexit die wundersame Wiederauferstehung des britischen Empires erhoffen.
Da muss Großbritannien jetzt durch
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Alexyessin »

Eiskalt hat geschrieben:(17 Dec 2018, 11:34)

Da muss Großbritannien jetzt durch
Nein, das Vereinigte Königreich. ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von sünnerklaas »

Alexyessin hat geschrieben:(17 Dec 2018, 11:33)

Das wäre aber für die EU verschmerzbarer als ein erneuter Konflikt in Eire.

Den nehmen die Brexiteers ganz einfach in Kauf.
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Brexit-Votum oder Brexit-Chaos - Rückzieher der Austrittsankündigung?

Beitrag von Der Neandertaler »

  • "Wir schicken jede Woche 350 Millionen Pfund an die EU ... und das ist noch eine Untertreibung."
Angefangen hat wohl alles mit dieser Mythos-Aussage des ehemaligen Londoner Bürgermeisters, Boris Johnson. Während des Brexit-Wahlk(r)ampfes befürwortete Nigel Farage zuerst indirekt die Johnson-These der 350 Millionen Pfund, indem er sie nicht verneinte. Richtigerweise sollte man sagen, daß es wohl nur etwa 190 Millionen Pfund pro Woche sind, die an die EU fließen und was angesichts des britischen Bruttoinlandsprodukts finanzpolitisch wohl auch angemessen ist.
Einziger Wehmutstropfen:
  • Für diese Aussage war wohl kein Platz mehr auf dem Bus!?!
Der UKIP-Vorsitzende, Nigel Farage, verbreitete sogar die Angst-These, wonach "die Masseneinwanderung ... völlig außer Kontrolle" ist und "nur schlimmer" wird, "wenn wir in der EU bleiben."

Twitternd verklärte der maßgebliche Brexit-Vorkämpfer Nigel Farage das Referendum zum Erdbeben:
  • "vielleicht sogar für die Politik weltweit"
Und im Europäischen Parlament brüskierte der in Wallung geratene, oberste britische Angstmacher Farage das Plenum mit der Aussage, daß ihn einst vor 17 Jahren, als er den Austritt des Vereinigten Königreiches aus der EU forderte, alle ausgelacht haben, ...
  • "Jetzt lachen sie nicht mehr."
Mit Blick auf die Flüchtlingskrise behauptet der Wankelmütige provozierend, Angela Merkel habe gefordert, daß "so viele Menschen wie möglich aus dem Mittelmeerraum kommen sollen".

Boris Johnson geriet sogar in die gesteigerte Erregtheit, als er erklärte, Großbritannien solle "die Gesetzesflut der EU einfach verlassen und nur Zugang zum einheitlichen Markt haben".

Diese Lügen, Hetze, Angstmacherei und irreführende Behauptungen dürften wohl allesamt dazu beigetragen haben, daß das Referendum erfolgreich werden konnte. Die aggressiven Parolen der Brexit-Befürworter übertönten zeit- und teilweise die leiseren Argumente der EU-Freunde.
  • ... wie dies wohl immer eine herausragende Eigenschaft von Populisten ist und bleibt.
Beide bedenkenlos agierende und stereotypische Postulanten sind untergetaucht. So mußten sie nicht mehr miterleben, wie das Brexit-Votum zu einem Brexit-Chaos ausuferte.
  • "Ich will mein Leben zurück."
... mit diesen Worten verabschiedete sich 2016 der Großbritannien-Socken-tragende Nigel Farage vom Amt als UKIP-Parteichef (weil er sein Ziel erreicht habe, meinte er) und erklärte sodann 2018, er könne sich ein zweites Brexit-Referendum vorstellen. Auf die Frage der Moderatorin im Frühstücksfernsehen "Good Morning Britain", in der Farage teilnahm, ob er garantieren könne, daß das Geld in den NHS fließe, erklärte der triumphierende, wie wankelmütige Nigel Farage stotternd, daß er selbst das nie gesagt habe und die Behauptung sei "einer der Fehler, den die Brexit-Kampagne gemacht hat". Zudem sei genug Geld da für den NHS, für Schulen, für andere Dinge. Aber nein, garantieren könne er das nicht.
  • "No, I can't"
Auf Einladung der schießwütigen Beatrix von Storch kam der Brexit-Matador als Wahlkampfunterstützer zu einer Pressekonferenz der AfD. Nach eigener Aussage will er mit dieser nichts zutun haben - weil zu rechtslastig, aber helfen will er ihr schon.

Der chaotische und unorganisierte Boris Johnson glaubt wie Farage immer noch daran, daß Großbritannien "einfach ein Handelsabkommen wie Kanada mit der EU abschließen" könne:
  • "da sehe ich eine sehr große Zukunft für uns."
Trotzdem wollte er nicht in's Premierministeramt, sondern ... der großartige Komiker und Demagoge wurde Außenminister im Kabinett von Theresa May. Der Tory-Abgeordnete Dominic Raab schrieb 2016 Boris Johnson sogar den Heineken-Effekt zu:
  • Boris Johnson erfrische jene Teile, "die konventionelle Politiker nicht erreichen", meinte er.
Die ehemalige Energieministerin in Camerons Kabinett, Amber Rudd, beschrieb Boris Johnson einst so:
  • Er sei unbestritten "Leben und Seele der Partei, ... aber nicht der Mann, von dem man danach abends nach Hause gefahren werden will."
Man kann nun eimerweise Häme über die Briten ausschütten und Verwünschungen ausstoßen, aber sie haben ihre ureigenen Ängste bedient und dafür votiert, mit ihren Ängsten und den Gefahren einer globalisierten Welt lieber alleine fertig werden zu wollen - anstatt mit Freunden.
  • ... die Briten entscheiden sich für die häusliche Variante.
Obwohl der Brexit die innere Balance der Union ins Wanken bringt, ... die Briten machen sich gerade zum Gespött der Welt. Nicht mit jenem simplen In- oder Out-Votum ... mit dieser einmaligen Abstimmung, sondern mit einem Experiment:
  • "Wie schrumpfe ich mich in die Bedeutungslosigkeit, wie ruiniere ich meine Volkswirtschaft?"
    • ... und mit dem Chaos, das nun darauf folgte.
Auf der imaginären Bedeutungsskala wichtiger Nationen dieser Erde hat sich Großbritannien gerade weit nach hinten katapultiert. Ob diese historische Katastrophe allerdings kommt ... die Antwort aus dem falschen Jahrhundert ...?

Die Erklärung des Europäischen Gerichtshofes, wonach Großbritannnien den geplanten Brexit einseitig stoppen könne - also auch ohne die Zustimmung der übrigen EU-Länder, ist wohl Wasser auf die Mühlen der EU-Freunde. Der Exit vom Brexit ist somit in Sichtweite. Ein Rückzieher der Austrittsankündigung sei "in Übereinstimmung mit den verfassungsrechtlichen Notwendigkeiten" in Großbritannien möglich, erklärte der EuGH.

Theresa May im Brexit-Wirrwarr!
Teile der eigenen Partei wollen Theresa May aus dem Amt jagen. Der nachfolgende Misstrauensantrag scheiterte - klar, diesen Job will ja auch keiner machen. Dieser einmalige Vorgang hat keiner Seite etwas gebracht. Der Staatssekretär im Foreign Office, Alistair Burt, meinte danach, nach einem Atomkrieg würden zwei Species übrigbleiben: Ameisen und Tory-Euroskeptiker. Die Premierministerin hat bisher immer für das Abkommen mit der EU geworben:
  • "Das ist der beste Deal, den wir bekommen"
... und warnt:
  • "Wenn der Deal nicht die Zustimmung des Parlaments erhält, würden wir in vollkommen unbekanntes Terrain vorstoßen"
Allerdings hatten sich zuletzt selbst Abgeordnete aus Mays Konservativer Partei für ein erneutes Referendum ausgesprochen, sollte das britische Parlament das Ergebnis der Austrittsverhandlungen mit Brüssel ablehnen. Also weg sind die Briten noch lange nicht!

À propos AfD:
  • Vor der Berliner Parteizentrale der AfD am Lützowplatz stand Montag ein Plakat mit dem Coca-Cola-Logo. Darunter stand:
    • "Für eine besinnliche Zeit: Sag' nein zur AfD"
    Offenbar stand hinter der Aktion eine Art Aktivistenkollektiv namens "Modus". Bei der AfD reagierte man sauer - auch weil Coca-Cola schrieb, daß es zwar ein Fake sei ("Wir waren es nicht!"), aber: "Nicht jedes Fake muss falsch sein." AfDler twitterten daraufhin, daß es "für jedes Getränk eine Alternative" gibt. Anhänger der Partei schwörten, fortan "nur noch Pepsi" trinken zu wollen. Worauf die Partei ein neues Plakat mit dem Pepsi-Logo aufstellte:
    • "Für eine besinnliche Zeit: Sag' ja zur AfD"
    Nun drohte der Coca-Cola-Konkurrent mit Klagen. Mit der nächsten Cola-Sorte wird es nicht viel besser: Afri-Cola und Fritz-Kola - beide twitterten entsprechend kühl dagegen. Auch Vita Cola verbat sich jede parteipolitische Vereinnahmung. Man stehe für Werte wie Weltoffenheit und Toleranz. Nun erscheint in Berlin ein vermeintliches Nutella-Plakat, auf diesem geschrieben steht:
    • "Lieber braun auf’s Brot als Braun im Kopf!"
    Sollte dieser Spruch aus der Nutella-Vorstandsetage stammen, wird es natürlich schwer für Komiker wie ... wie Boris Johnson - sie würden sehr schnell arbeitslos!
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

sünnerklaas hat geschrieben:(17 Dec 2018, 18:05)

Den nehmen die Brexiteers ganz einfach in Kauf.
die schert das nicht, denn sie haben keine interessen in ulster.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Alexyessin hat geschrieben:(17 Dec 2018, 11:38)

Nein, das Vereinigte Königreich. ;)
Das NOCH vereinigte Königreich. ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Die Macht wird Corbyn nicht kriegen. Die 117 Tory-Abgeordneten die May letzte Woche das Mißtrauen ausgesprochen haben werden jetzt hinter ihr stehen. Viele von ihnen würden bei Neuwahlen ihr Abgeornetenmandat verlieren. Auch die Abgeordneten der DUP die den Brexit-Deal von May ablehnen, werden ihr zur Seite stehen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Orbiter1 hat geschrieben:(17 Dec 2018, 22:36)

Die Macht wird Corbyn nicht kriegen. Die 117 Tory-Abgeordneten die May letzte Woche das Mißtrauen ausgesprochen haben werden jetzt hinter ihr stehen. Viele von ihnen würden bei Neuwahlen ihr Abgeornetenmandat verlieren. Auch die Abgeordneten der DUP die den Brexit-Deal von May ablehnen, werden ihr zur Seite stehen.
Wahrscheinlich, aber diese Rumhampelei kostet Zeit, etwas, was die Briten nicht wirklich haben. Es sei denn, sie wollen ungebremst in den Brexit.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Misterfritz hat geschrieben:(17 Dec 2018, 22:46)

Wahrscheinlich, aber diese Rumhampelei kostet Zeit, etwas, was die Briten nicht wirklich haben. Es sei denn, sie wollen ungebremst in den Brexit.
Unsinn. Ein Brief oder Anruf am 28. März reicht doch für den Stopp. :)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Misterfritz hat geschrieben:(17 Dec 2018, 22:46)

Wahrscheinlich, aber diese Rumhampelei kostet Zeit, etwas, was die Briten nicht wirklich haben. Es sei denn, sie wollen ungebremst in den Brexit.
May hat angekündigt dass die Abstimmung über den Brexit-Deal erst in der 3. Januarwoche erfolgt. Sie setzt nach überstandenem Mißtrauensvotum also weiter darauf dass rein aus zeitlichen Gründen nur noch ihr Brexit-Deal oder der harte Brexit übrig bleibt, in der Hoffnung dass die aufmüpfigen Tory-Abgeordneten zähneknirschend ihrem Brexit-Deal zustimmen damit GB nicht im Chaos versinkt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Nun kommt evtl. noch eine Vertrauensfrage im Parlament hinzu.Labour rasselt mit dem Säbel.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

Ger9374 hat geschrieben:(17 Dec 2018, 23:29)

Nun kommt evtl. noch eine Vertrauensfrage im Parlament hinzu.Labour rasselt mit dem Säbel.
ja, aber die stimmung für morgen wurde durch may verschoben nach hws. 14 januar 2019. PROTEST !!! :thumbup: :D
aber dann wird also über das vertrauensvotum gestimmt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Eiskalt hat geschrieben:(17 Dec 2018, 23:00)

Unsinn. Ein Brief oder Anruf am 28. März reicht doch für den Stopp. :)
Sehe ich mit großem Bedauern auch so. Das Ding bleibt unentschieden bis zum letzten Augenblick.

Mir ist noch durch den Kopf geschossen, was gelten würde, wenn der Chequers-Plan gar nicht zur Abstimmung vorgelassen wird, und PM May ihren Brief oder Anruf "Alles zurück!" am 28. März 2019, 23:59 Uhr an die EU-Kommission richtet. Kann die EU sich dann das ihr liebste Ergebnis aussuchen? Allmählich sieht man in diesem Spiel doch weiße Mäuse auf dem Tisch tanzen!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

H2O hat geschrieben:(17 Dec 2018, 23:52)

Sehe ich mit großem Bedauern auch so. Das Ding bleibt unentschieden bis zum letzten Augenblick.

Mir ist noch durch den Kopf geschossen, was gelten würde, wenn der Chequers-Plan gar nicht zur Abstimmung vorgelassen wird, und PM May ihren Brief oder Anruf "Alles zurück!" am 28. März 2019, 23:59 Uhr an die EU-Kommission richtet. Kann die EU sich dann das ihr liebste Ergebnis aussuchen? Allmählich sieht man in diesem Spiel doch weiße Mäuse auf dem Tisch tanzen!
ho, ist es nicht móglich daß sogar danach noch gesagt werden kann »sorry, fehler«. und daß das dann gilt?
das urteil fand ich nicht superdeutlich.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Wähler »

H2O hat geschrieben:(17 Dec 2018, 23:52)
Mir ist noch durch den Kopf geschossen, was gelten würde, wenn der Chequers-Plan gar nicht zur Abstimmung vorgelassen wird, und PM May ihren Brief oder Anruf "Alles zurück!" am 28. März 2019, 23:59 Uhr an die EU-Kommission richtet. Kann die EU sich dann das ihr liebste Ergebnis aussuchen? Allmählich sieht man in diesem Spiel doch weiße Mäuse auf dem Tisch tanzen!
Ich vermute eher, dass Großbritannien die EU-Mitgliedsländer um eine Verlängerung des Artikel-50-Prozesses bitten wird, was allerdings einer einstimmigen Zustimmung aller EU-Mitgliedsländer bedarf.
siehe auch:
https://www.n-tv.de/politik/Opposition- ... 78121.html
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Wähler hat geschrieben:(18 Dec 2018, 06:06)

Ich vermute eher, dass Großbritannien die EU-Mitgliedsländer um eine Verlängerung des Artikel-50-Prozesses bitten wird, was allerdings einer einstimmigen Zustimmung aller EU-Mitgliedsländer bedarf.
siehe auch:
https://www.n-tv.de/politik/Opposition- ... 78121.html
Natürlich eine weitere Verschiebung wäre auch gut möglich und wohl auch leicht möglich. So oft wie die EU Deadlines immer wieder verschoben hat...
Das passiert wenn man keine Grenzen zieht.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Alexyessin »

Eiskalt hat geschrieben:(18 Dec 2018, 07:41)

Natürlich eine weitere Verschiebung wäre auch gut möglich und wohl auch leicht möglich. So oft wie die EU Deadlines immer wieder verschoben hat...
Das passiert wenn man keine Grenzen zieht.
Oder einfach nicht einfach ein Konstrukt auseinanderfallen lassen möchte.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Eiskalt hat geschrieben:(18 Dec 2018, 07:41)

Natürlich eine weitere Verschiebung wäre auch gut möglich und wohl auch leicht möglich. So oft wie die EU Deadlines immer wieder verschoben hat...
Das passiert wenn man keine Grenzen zieht.
Sollte es vor dem 29.03. zu Neuwahlen und anderen Mehrheitsverhältnissen im Unterhaus kommen wäre eine Verlängerung aus meiner Sicht berechtigt. Sollte es bei der aktuellen Regierung und May als Premierministerin bleiben wird es keine Verlängerung geben. May hat dies auch zigfach im Unterhaus betont

Das Misstrauensvotum von Corbyn richtet sich nicht gegen die Regierung mit dem Ziel Neuwahlen, sondern nur gegen May. Es spielt keine Rolle wie das ausgeht und hat nur symbolischen Charakter. Selbst Ober-Brexiteer Rees-Mogg hat angekündigt dass er bei der entsprechenden Abstimmung May unterstützen wird.

Wirklich spannend wird es erst wieder in der 3. Januarwoche. Dann stimmt das Unterhaus über den Brexit-Deal ab. Bis dahin wird May die EU wahrscheinlich noch zu dem einen oder anderen Brexit-Gipfel und Nachverhandlungen auffordern. Damit werden wir leben müssen, das Wort "aufgeben" existiert nicht in ihrem Wortschatz.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Orbiter1 hat geschrieben:(18 Dec 2018, 09:04)

Sollte es vor dem 29.03. zu Neuwahlen und anderen Mehrheitsverhältnissen im Unterhaus kommen wäre eine Verlängerung aus meiner Sicht berechtigt. Sollte es bei der aktuellen Regierung und May als Premierministerin bleiben wird es keine Verlängerung geben. May hat dies auch zigfach im Unterhaus betont

Das Misstrauensvotum von Corbyn richtet sich nicht gegen die Regierung mit dem Ziel Neuwahlen, sondern nur gegen May. Es spielt keine Rolle wie das ausgeht und hat nur symbolischen Charakter. Selbst Ober-Brexiteer Rees-Mogg hat angekündigt dass er bei der entsprechenden Abstimmung May unterstützen wird.

Wirklich spannend wird es erst wieder in der 3. Januarwoche. Dann stimmt das Unterhaus über den Brexit-Deal ab. Bis dahin wird May die EU wahrscheinlich noch zu dem einen oder anderen Brexit-Gipfel und Nachverhandlungen auffordern. Damit werden wir leben müssen, das Wort "aufgeben" existiert nicht in ihrem Wortschatz.
May hatte genug Zeit.
Wenn die nicht aus den Puschen kommt und alles verschleppt, selber Schuld!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Wähler hat geschrieben:(18 Dec 2018, 06:06)

Ich vermute eher, dass Großbritannien die EU-Mitgliedsländer um eine Verlängerung des Artikel-50-Prozesses bitten wird, was allerdings einer einstimmigen Zustimmung aller EU-Mitgliedsländer bedarf.
siehe auch:
https://www.n-tv.de/politik/Opposition- ... 78121.html
Vielleicht ist das eine Strategie, die EU doch noch abwickeln zu können? "Alle Räder stehen still, wenn es nur der Brite will..." Wie schon gesagt, ich glaube, daß da weiße Mäuse auf dem Tisch tanzen!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

Wähler hat geschrieben:(18 Dec 2018, 06:06)

Ich vermute eher, dass Großbritannien die EU-Mitgliedsländer um eine Verlängerung des Artikel-50-Prozesses bitten wird, was allerdings einer einstimmigen Zustimmung aller EU-Mitgliedsländer bedarf.
siehe auch:
https://www.n-tv.de/politik/Opposition- ... 78121.html
M- Bettel sagte doch schon: NEIN NEIN NEIN NEIN NEIN, basta fertig. :D
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

Orbiter1 hat geschrieben:(18 Dec 2018, 09:04)

Sollte es vor dem 29.03. zu Neuwahlen und anderen Mehrheitsverhältnissen im Unterhaus kommen wäre eine Verlängerung aus meiner Sicht berechtigt. Sollte es bei der aktuellen Regierung und May als Premierministerin bleiben wird es keine Verlängerung geben. May hat dies auch zigfach im Unterhaus betont
Es geht ja gar nicht mehr darum was die Briten wollen.

Bleibt die aktuelle Regierung macht eine Fortsetzung der Verhandlung doch gar keinen Sinn. :rolleyes:
Da wird nichts neues kommen. Seit jetzt mittlerweile 4? Jahren immer die gleiche Leier. Und sie bekommen schon tausende male NEIN gesagt.
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Re: Brexit-Votum oder Brexit-Chaos - Rückzieher der Austrittsankündigung?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Selbst dem duemmsten Briten sollte es langsam klar werden das mit dem Ja zum Brexit sich die Nation kollektiv in den eigenen Fuss schoss. Das PM David Cameron, ich sag das mal auf Englisch, "Weak as Piss" ueberhaupt eine solche Volksabstimmung mit einem simplen Ja oder Nein zuliess und den Luegen und Falschinformationen dee UKIP und dem Wirren Boris nur wenig entgegensetzte. Wiederum "Weak as Piss" . Das Feld einem Parasiten und Faschisten namens Nigel Lafarge ueberlies, der happy Euro 200000 im Jahr kassierte im Europa Parlament mit der Absicht Europa zu destabiliseren. Weak as Piss auch das Europa Parlament das dies geschehen lies.


Natuerlich kann May und ihre Tories nicht das Gesicht verlieren und das boese Spiel zu Ende spielen. Ein Austritt in Ehren aber an sich keine vollkommen durchschnittnene Nabelschnur. Natuerlich koennen die Brexiter nicht zugeben das sie vor eilig, unueberlegt und unverantwortlich nationale Gefuehle aktivitierten und sie das resultierende Chaos weder kontrollieren noch positive spinnen koennen.


GB braucht einen Brexit das den Schein hat einen solcher zu sein ohne es zu sein mit einem Hintertuerchen das ganze rueckgaengig zu machen.


Was immer passiert, hard liner Nationalistsund Opportunisten (Labour) weden weiterhin im vollen Galop auf die Cliffs von Dover zurennen und mit Hurrrah sich in den Abgrund stuerzen. Solange sie nicht die ganze Nation mitziehen ist das eine gute Loesung
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

garfield336 hat geschrieben:(18 Dec 2018, 10:29)

Es geht ja gar nicht mehr darum was die Briten wollen.

Bleibt die aktuelle Regierung macht eine Fortsetzung der Verhandlung doch gar keinen Sinn. :rolleyes:
Da wird nichts neues kommen. Seit jetzt mittlerweile 4? Jahren immer die gleiche Leier. Und sie bekommen schon tausende male NEIN gesagt.
Nur weil mal jemand Nein sagt muß das noch lange nicht Nein heißen. Bis zur Abstimmung sind ja fast noch 4 Wochen Zeit und selbstverständlich wird die zähe Theresa nichts unversucht lassen doch noch bessere Bedingungen zu erhalten. Da wird das Telefon bei den EU-Regierungschefs in der Weihnachtszeit nicht stillstehen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Welche besseren Bedingungen sollten das sein. Vor allem, vertraglich bindende? - Die Nordirland/Irland-Grenzfrage bzw. eine rechtssichere, nachträglich zum bestehenden Austrittsabkommen seitens der EU zugestandene, vertraglich bindende Frist innerhalb des "back stop"? Ab der dann die EU die offene Grenzezwischen den Inselteilen als Nicht-EU-Aussengrenze zwischen dem künftigen Nicht-EU Land und der EU rechtsungültig akzeptieren würde, also die EU einen Zustand bindend zusichern wird, dass eine Nicht EU-Land großenteils eine übliche Aussengrenze zur EU hat und teilweise aber auch nicht, hier zwischen den irischen Inselteilen...das halte ich für ausgeschlossen. Wenn es denn so käme, und May das der EU abringen kann, wäre der Preis eine fortschreitende Selbstauflösung und völlige (internationale) Unglaubwürdigkeit der EU.

Die EU wird sich sehr genau überlegen müssen, ob ihr die Hofierung der britischen Irrsinnspolitik des Brexit und Mays Rettung mehr wert ist, als
der Selbsterhalt der EU (wenigstens nicht noch weiter zu zerfallen). Zeigt sich die EU so uneigennützig und offenkundig nur um das Wohl von GB besorgt,
wird das die EU-Skepis innerhalb der EU - Länder nur weiter anfachen. Mit unabsehbaren Folgen für das Projekt EU...die für weitere und dringende Reformen dann kaum noch innenpolitische Mehrheiten finden dürfte. Nicht in FRA, nicht in ITA und wie ich befürchte, auch nicht mehr in D...und anderen EU-Mitgliedsländern...
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Orbiter1 hat geschrieben:(18 Dec 2018, 11:04)

Nur weil mal jemand Nein sagt muß das noch lange nicht Nein heißen. Bis zur Abstimmung sind ja fast noch 4 Wochen Zeit und selbstverständlich wird die zähe Theresa nichts unversucht lassen doch noch bessere Bedingungen zu erhalten. Da wird das Telefon bei den EU-Regierungschefs in der Weihnachtszeit nicht stillstehen.
Diese Strategie der Einzelgespräche mit wichtigen Partnern wird nicht aufgehen. Die erwartbare Antwort wird immer wieder sein, daß die 27 anderen Partner sich vor jeder Antwort beraten müssen, und daß ein eigener Kommentar schon deshalb unterbleiben wird, damit es in der verbliebenen Gemeinschaft nicht zum Streit darüber kommt.

Natürlich wird man ansonsten Frau May mit ausgesuchter Freundlichkeit behandeln; sie hat für GB das höchste Ergebnis heraus verhandelt, das unter den heutigen Umständen zu erreichen war.
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Re: Brexit-Votum oder Brexit-Chaos - Rückzieher der Austrittsankündigung?

Beitrag von Misterfritz »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(18 Dec 2018, 10:52)Weak as Piss auch das Europa Parlament das dies geschehen lies.
Das EU-Parlament kann aber nicht unliebige Mitglieder einfach ausschliessen - das geht in einer Demokratie nicht. Schliesslich wurde er gewählt.
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Re: Brexit-Votum oder Brexit-Chaos - Rückzieher der Austrittsankündigung?

Beitrag von Nomen Nescio »

Misterfritz hat geschrieben:(18 Dec 2018, 20:58)

Das EU-Parlament kann aber nicht unliebige Mitglieder einfach ausschliessen - das geht in einer Demokratie nicht. Schliesslich wurde er gewählt.
na ja, man könnte als kriterium ggfs auch die weise von wählen noch in betracht ziehen. oder die demokratische gesinnung.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

übrigens sollte may gesagt haben das 2 milliarden pfunden als notlösung für die briten bereits stehen falls es eine harte landung wird.
offensichtlich will sie auf alles vorbereitet sein, oder es ist gemeint als druck auf die parlamentarier.
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Re: Brexit-Votum oder Brexit-Chaos - Rückzieher der Austrittsankündigung?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Misterfritz hat geschrieben:(18 Dec 2018, 20:58)

Das EU-Parlament kann aber nicht unliebige Mitglieder einfach ausschliessen - das geht in einer Demokratie nicht. Schliesslich wurde er gewählt.
Das ist schon klar aber man haette Nigel Lafarge im Parlament isolieren koennen und vor allem vor und waehrend dem Brexit Volksentscheid dem britischen Waehler klarmachen koennen das dieser Mann ein Parasit ist. Wenn man genug Dreck schmeisst bleibt immer was haengen.


Es is einfah paradox das sich ein Mann in eine Institution waehlen laesst,die er leidenschaftlich hasst einen Top Gehalt kassiert, den er gerne annimmt. Ein solcher Mann ist charakterlos und unglaubwuerdig. Das muss man ihn jeden Tag spueren lassen und es dem Wahlvolk klarmachen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Orbiter1 hat geschrieben:(18 Dec 2018, 11:04)

Nur weil mal jemand Nein sagt muß das noch lange nicht Nein heißen. Bis zur Abstimmung sind ja fast noch 4 Wochen Zeit und selbstverständlich wird die zähe Theresa nichts unversucht lassen doch noch bessere Bedingungen zu erhalten. Da wird das Telefon bei den EU-Regierungschefs in der Weihnachtszeit nicht stillstehen.
Nein muss Nein bleiben. Das hilft die Briten einsichtig werden zu lassen und es ist eine Warnung an alle anderen Staaten die mit dem Verlassen der Europaeischen Gemeinschaft liebauegeln.
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