EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

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H2O
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(29 Mar 2018, 20:03)

Kann sie ja haben, wenn sie der Personenfreizügigkeit zustimmt :D
So, wie ich die Sache verstanden habe, wird das nicht reichen. Ich meine, daß Norwegen nicht zugleich im EU-Binnenmarkt Handel treiben darf und weitere Handelsbündnisse eingehen kann. Der EU-Binnenmarkt beruht auf einheitlichen Zöllen beim Zugang zum Binnenmarkt zu allen übrigen Partnern außerhalb der EU. Norwegen kann ja nicht günstig in China einkaufen, die Ware geringfügig bearbeiten (umetikettieren) und sie dann zollfrei im Binnenmarkt verkaufen.

Dieser vorprogrammierte Ärger führte doch schon zum Vorschlag, zwischen der irischen Insel und der Hauptinsel eine Zollgrenze ein zu richten, also durch das britische Hoheitsgebiet, damit genau das unterbleibt. Das Problem ist immer noch ungelöst!

GB kann mit der EU ein Freihandelsabkommen abschließen mit den vereinbarten Zöllen, so wie das Kanada mit CETA gemacht hat. Kanada ist dennoch Mitglied der NAFTA. Dann ist GB frei, auch mit anderen Partnern außerhalb der EU solche Abkommen zu schließen.

Man landet immer wieder bei den beiden Möglichkeiten "Kanada" oder "Norwegen/Schweiz", mit Zollgrenze in Irland oder mit EU-Zollgrenze auch für GB, also offener Zollgrenze in Irland und den 4 Grundfreiheiten des Binnenmarktes.

Die EU sollte in großen britischen Tageszeitungen diesen Zwiespalt in einfachen Worten erklären und die Erklärung monatlich wiederholen.

Oder die EU tut gar nichts, und sie richtet sich auf ein ungeordnetes Ende des EU-Vertrags mit GB ein... also auf das, was einige BREXITeers von Anfang an durchziehen wollten. Darauf läuft diese Hängepartie mit immer neuen unerfüllbaren britischen Vorstellungen doch hin!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

Orbiter1 hat geschrieben:(29 Mar 2018, 14:29)

Halbzeit, 1 Jahr seit dem Austrittsgesuch liegt hinter uns und 1 Jahr liegt noch vor uns. Obwohl noch eine ganze Reihe sehr wichtiger Fragen ungelöst sind schwärmt Theresa May bereits von der glorreichen britischen Zukunft nach dem Brexit.

"Die britische Premierministerin Theresa May sagt ihrem Land eine glänzende Zukunft nach dem EU-Austritt voraus. Insbesondere beim Handel könne der Brexit Vorteile bringen, sagte sie am Donnerstag, genau ein Jahr vor dem geplanten Austritt. „Ich bin davon überzeugt, dass wir ein gutes Abkommen erreichen können, ohne Zölle und mit einem so reibungslosen Handel wie möglich.“ Großbritannien werde die EU-Märkte behalten und gleichzeitig weitere Märkte im Rest der Welt erschließen, sagte May in Interviews. „Der Brexit hält Chancen für uns bereit.“ http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 27818.html

Glaubt denn solchen Aussagen noch jemand? Klingt für mich ziemlich weltfremd.
sie kann doch schwer sagen »perhaps britains future is poverty, awful business and trouble«.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
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Orbiter1
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Sieh an, Schäuble sieht noch Chancen dass der Brexit gar nicht stattfindet.

„Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) hält einen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union nicht für unausweichlich. "Ich habe durchaus noch Hoffnung, dass die Briten in der EU bleiben", sagte Schäuble den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Nach dem Giftanschlag auf den russischen Ex-Doppelagenten Sergej Skripal in Salisbury hätten die Briten gesehen, "wie gut es ist, wenn man in der Welt nicht alleine ist". "Die Briten erfahren viel Solidarität und fangen an, die Sache etwas differenzierter zu sehen", sagte Schäuble weiter. "Sie erkennen: Europa funktioniert." https://amp.tagesspiegel.de/politik/gif ... 30210.html
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Als Freund des REMAINs sehe ich solche Anmerkungen natürlich mit Freude. Leider fehlt mir inzwischen der Glaube daran, daß die Briten zu einer Umkehr fähig sind. Europa-feindliche Stimmungen werden sich kaum umdrehen lassen; allerdings glaube ich auch, daß die REMAINers diese Solidarität mit viel innerer Beteiligung erleben.

Wir sollten in unserer Begeisterung nicht überhören, daß nahezu täglich neue Europa ablehnende Wortmeldungen zu uns gelangen. Die jüngste davon war doch das Bedauern, daß man immer noch hin und her verhandele, wo man besser gleich mit der Unterhausentscheidung für den BREXIT den harten BREXIT hätte verkünden sollen.

Viel wird in Zukunft davon abhängen, wie gut der Rest der EU sich auf ein gemeinsames Zukunftsprojekt verständigen kann, und wie weit die EU ihr angestrebtes Ziel einer ausgeglichenen Wohlstandsgemeinschaft erreichen kann. Wenn beides überzeugend gelingt, dann könnte es sein, daß die jüngere Generation der Briten wieder um Einlaß in die EU bitten wird, nachdem sie 2016 durch lässige Stimmenthaltung den BREXITeers eine Mehrheit verschafft hatte.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von tabernakel »

Nomen Nescio hat geschrieben:(30 Mar 2018, 08:26) sie kann doch schwer sagen »perhaps britains future is poverty, awful business and trouble«.
Dazwischen gibt's aber schon noch ein paar Schattierungen die Möchtegern-Eisenlady anschlagen könnte. Zum Beispiel die Wahrheit zu der Unmöglichkeit auszusprechen mit der EU ein Freihandelsabkommen zu erreichen/erpressen/whatever ohne selbst Freizügigkeit zu gewähren - denn das ist schlicht und ergreifend die Grundlage für den Freihandel in der EU! Wer das zweite nicht will, der kriegt das erste nicht, und daran wird auch der Konkurrenzkampf innerhalb der EU nichts ändern, denn da sind sich restlos alle anderen einig. Weil sich die EU ansonsten gleich selbst auflösen könnte.

Wenn das mal bei den Briten angekommen und verarbeitet ist, dann kann auf realistischer Grundlage verhandelt werden. Vorher wohl nicht, dann bleibt's halt bei Luftschlössern die letztlich darauf bauen dass die Rest-EU völlig verblödet sei und sich über den Tisch ziehen ließe wenn man nur hartnäckig genug bleibt. Das klappt halt nicht wenn man nur 10% eines Kuchens zum Locken hat, und die anderen 90%. Die Rest-EU weiss dass ein harter Brexit durch den Verlust von 10% Absatzmarkt 1-2 Jahre Rezession nach sich ziehen würde, und keiner hat sonderlichen Appetit drauf. Aber in England ist es augenscheinlich bis heute möglich den Wählern vorzuenthalten dass ein harter Brexit mit Verlust von 90% Absatzmarkt das Potential hat das ganze Land zu ruinieren. Denn die Zahl der Idioten auf der Welt die sich auf Freihandel ohne Personenfreizügigkeit einlassen ist erstaunlich gering geworden, selbst die USA setzen auf Protektionismus wenn's ihnen in den Kram passt, und daran ändern auch Hochglanz-Werbevideos nichts.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

tabernakel hat geschrieben:(31 Mar 2018, 19:09)

Dazwischen gibt's aber schon noch ein paar Schattierungen die Möchtegern-Eisenlady anschlagen könnte. Zum Beispiel die Wahrheit zu der Unmöglichkeit auszusprechen mit der EU ein Freihandelsabkommen zu erreichen/erpressen/whatever ohne selbst Freizügigkeit zu gewähren - denn das ist schlicht und ergreifend die Grundlage für den Freihandel in der EU! Wer das zweite nicht will, der kriegt das erste nicht, und daran wird auch der Konkurrenzkampf innerhalb der EU nichts ändern, denn da sind sich restlos alle einig. Weil sich die EU ansonsten gleich selbst auflösen könnte.

Wenn das mal bei den Briten angekommen und verarbeitet ist, dann kann auf realistischer Grundlage verhandelt werden. Vorher wohl nicht, dann bleibt's halt bei Luftschlössern die letztlich darauf bauen dass die Rest-EU völlig verblödet sei und sich über den Tisch ziehen ließe wenn man nur hartnäckig genug bleibt. Das klappt halt nicht wenn man nur 10% eines Kuchens zum Locken hat, und die anderen 90%. Die Rest-EU weiss dass ein harter Brexit durch den Verlust von 10% Absatzmarkt 1-2 Jahre Rezession nach sich ziehen würde, und keiner hat sonderlichen Appetit drauf. Aber in England ist es augenscheinlich bis heute möglich den Wählern vorzuenthalten dass ein harter Brexit mit Verlust von 90% Absatzmarkt das Potential hat das ganze Land zu ruinieren. Denn die Zahl der Idioten auf der Welt die sich auf Freihandel ohne Personenfreizügigkeit einlassen ist erstaunlich gering geworden, selbst die USA setzen auf Protektionismus wenn's ihnen in den Kram passt.
Das Problem ist ja (sehe ich jedenfalls so), dass die, die da verhandeln auf britischer Seite, von den Folgen ihrer Politik eher nicht betroffen sein werden. Sie werden evtl. abgewählt, but, so what?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von tabernakel »

Misterfritz hat geschrieben:(31 Mar 2018, 19:26) Das Problem ist ja (sehe ich jedenfalls so), dass die, die da verhandeln auf britischer Seite, von den Folgen ihrer Politik eher nicht betroffen sein werden. Sie werden evtl. abgewählt, but, so what?
Naja, das ist doch gerade die Erkenntnis die Populisten jeder politischen Ausrichtung immer motivierte. Stell Dir doch mal vor Du würdest über eine Karriere in der Politik nachdenken, dann hast Du im Prinzip zwei Möglichkeiten:
(a) Du kannst Dich einer etablierten und vernünftigen Partei anschließen die auf Evolution statt Revolution setzt. Dann musst dann aber damit leben dass viele in der Nahrungskette vor Dir stehen, und dass Dein Aufstieg neben Zeit vor allem anderen davon abhängt nicht unangenehm aufzufallen. Deine Talente dagegen sind nicht wirklich wichtig, und natürlich wirst Du selbst von der gemäßigten Gegenseite genauso verleumdet als wenn Du völlig Irre wärst. Und natürlich wirst Du auch noch von Deiner eigenen Partei bei Gelegenheit rasiert falls Du irgendwann der aktuellen Parteiführung als potentiell gefährliche Konkurrenz erscheinst.

(b) Du kannst Dich einer unverbrauchten Bewegung anschließen in der Deine Talente noch was zählen, und dafür Deine Tendenz ab und an zu spät zu kommen und anzuecken nicht nur nicht so wichtig sind, sondern vielleicht gar als Charakter ausgelegt werden. Dass die Bewegung dabei für idiotische Ziele steht ist für Dich als Politiker erst mal sekundär, denn keiner kann das bei komplexen Fragestellungen logisch mit Beweiskraft beurteilen, und zudem ist das sowieso primär ein Problem anderer Leute - Deiner Wähler und aller anderen. Deine Hauptproblem ist eine Wahl zu gewinnen, das reicht. Wenn sich im Anschluss Deine Ideen als komplette Hirngespinste erweisen ist das nicht primär Dein Problem, denn für Dich selbst gilt selbst im Falle des totalen Untergangs Göring's "wenigstens 12 Jahre anständig gelebt". Und wenn Du im Gegensatz zu Göring nicht gerade nen historisch einmaligen Massenmord mit zu verantworten hast, hast Du im Anschluss Deine Rente, Deine Landhäuser und Deinen verdienten Ruhestand sicher, egal was mit dem Land passiert.
Zuletzt geändert von tabernakel am Sa 31. Mär 2018, 19:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Ich meinte das eher anders, ich meinte, dass die Leute meist schon, bevor sie in die Politik gingen, ihre Schäfchen im trockenen hatten, oder aber über hervorragende connections verfügen, die sie nie wirklich scheitern lassen.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 00183.html
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von tabernakel »

Misterfritz hat geschrieben:(31 Mar 2018, 19:54) Ich meinte das eher anders, ich meinte, dass die Leute meist schon, bevor sie in die Politik gingen, ihre Schäfchen im trockenen hatten, oder aber über hervorragende connections verfügen, die sie nie wirklich scheitern lassen.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 00183.html
Das ist jetzt eher ein englisches (und teilweise amerikanisches) Phänomen, wir haben in Deutschland genau aus diesem Grunde vermieden solche Elite-der-Elite-Unis übermäßig zu fördern ...
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

tabernakel hat geschrieben:(31 Mar 2018, 19:59)

Das ist jetzt eher ein englisches (und teilweise amerikanisches) Phänomen, wir haben in Deutschland genau aus diesem Grunde vermieden solche Elite-der-Elite-Unis übermäßig zu fördern ...
Sicherlich,
aber aus diesem Grund kann es einem Boris Johnson ziemlich egal sein, wie die Verhandlungsergebnisse dann am Ende wirklich aussehen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von tabernakel »

Misterfritz hat geschrieben:(31 Mar 2018, 20:01) Sicherlich, aber aus diesem Grund kann es einem Boris Johnson ziemlich egal sein, wie die Verhandlungsergebnisse dann am Ende wirklich aussehen.
Absolut, aber mein Argument war dass ihm das selbst dann egal sein könnte wenn er nicht in Eton studiert hätte. ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nehmen wir an, die Briten werden tatsächlich wirtschaftlich in den Ruin geführt, weil ihre Führer ganz einfach nicht zuhören wollten und im Hochmut meinten, die Partner würden schon tun, was sie ihnen sagen. Dann sehe ich weltweit niemanden, der in dem Fall als Retter in der Not auftreten würde: Zu viel ist systematisch zerstört worden, zu wenig verläßliche Bande sind geknüpft worden.

Dann stelle ich mir die Briten vor, die aus bevorzugten wirtschaftlichen Verhältnissen hart auf dem Boden der Tatsachen aufsetzen. Ob dann die Briten ihre heutigen Führer ungeschoren davon kommen lassen werden? Ich kann mir da einen ziemlichen Aufruhr vorstellen, wenn das Ding so daneben gelingen sollte... und das vor allem ohne Not und gegen viele Bitten der Partner!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

H2O hat geschrieben:(29 Mar 2018, 23:19)

So, wie ich die Sache verstanden habe, wird das nicht reichen. Ich meine, daß Norwegen nicht zugleich im EU-Binnenmarkt Handel treiben darf und weitere Handelsbündnisse eingehen kann. Der EU-Binnenmarkt beruht auf einheitlichen Zöllen beim Zugang zum Binnenmarkt zu allen übrigen Partnern außerhalb der EU. Norwegen kann ja nicht günstig in China einkaufen, die Ware geringfügig bearbeiten (umetikettieren) und sie dann zollfrei im Binnenmarkt verkaufen.

Dieser vorprogrammierte Ärger führte doch schon zum Vorschlag, zwischen der irischen Insel und der Hauptinsel eine Zollgrenze ein zu richten, also durch das britische Hoheitsgebiet, damit genau das unterbleibt. Das Problem ist immer noch ungelöst!

GB kann mit der EU ein Freihandelsabkommen abschließen mit den vereinbarten Zöllen, so wie das Kanada mit CETA gemacht hat. Kanada ist dennoch Mitglied der NAFTA. Dann ist GB frei, auch mit anderen Partnern außerhalb der EU solche Abkommen zu schließen.

Man landet immer wieder bei den beiden Möglichkeiten "Kanada" oder "Norwegen/Schweiz", mit Zollgrenze in Irland oder mit EU-Zollgrenze auch für GB, also offener Zollgrenze in Irland und den 4 Grundfreiheiten des Binnenmarktes.

Die EU sollte in großen britischen Tageszeitungen diesen Zwiespalt in einfachen Worten erklären und die Erklärung monatlich wiederholen.

Oder die EU tut gar nichts, und sie richtet sich auf ein ungeordnetes Ende des EU-Vertrags mit GB ein... also auf das, was einige BREXITeers von Anfang an durchziehen wollten. Darauf läuft diese Hängepartie mit immer neuen unerfüllbaren britischen Vorstellungen doch hin!
Am Ende wird die EU eine Zollgrenze in Irland errichten und die Britten werden der EU die Schuld geben.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

tabernakel hat geschrieben:(31 Mar 2018, 19:59)

Das ist jetzt eher ein englisches (und teilweise amerikanisches) Phänomen, wir haben in Deutschland genau aus diesem Grunde vermieden solche Elite-der-Elite-Unis übermäßig zu fördern ...
und wie steht es denn mit nachher? vide schröders einkommen.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(31 Mar 2018, 22:43)

und wie steht es denn mit nachher? vide schröders einkommen.
Wir müssen das Gas nicht über Weltmarktpreis bezahlen... wenn den Russen dieser Kontakt so wichtig ist, dann sollen sie ihn doch so gut bezahlen, wie sie wollen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(31 Mar 2018, 22:14)

Am Ende wird die EU eine Zollgrenze in Irland errichten und die Britten werden der EU die Schuld geben.
Das ist ja richtig; wenn es die EU nicht gäbe und die Iren 1919-1921 ihre Unabhängigkeit nicht errungen hätten, dann gäbe es diese Zollgrenze nie. Und an all diesem tragen wir Deutschen die Hauptschuld, diese verdammten Krauts! :eek:
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(01 Apr 2018, 00:06)

Das ist ja richtig; wenn es die EU nicht gäbe und die Iren 1919-1921 ihre Unabhängigkeit nicht errungen hätten, dann gäbe es diese Zollgrenze nie. Und an all diesem tragen wir Deutschen die Hauptschuld, diese verdammten Krauts! :eek:
Aber auch die Briten werden lernen, dass man von anderen die Schuld geben nicht den Teller voll bekommt. ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(01 Apr 2018, 11:04)

Aber auch die Briten werden lernen, dass man von anderen die Schuld geben nicht den Teller voll bekommt. ;)
Klar; diese Suppe werden die Briten allein auslöffeln müssen. Aber vielleicht kommen sie ja schon vorher zur Vernunft?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(01 Apr 2018, 11:09)

Klar; diese Suppe werden die Briten allein auslöffeln müssen. Aber vielleicht kommen sie ja schon vorher zur Vernunft?
Das glaube ich eher nicht, das ganze Thema ist bei den Briten immer noch zu emotionsbeladen, da dreht sich die Vernunft mit Grausen weg ;)
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(01 Apr 2018, 11:21)

Das glaube ich eher nicht, das ganze Thema ist bei den Briten immer noch zu emotionsbeladen, da dreht sich die Vernunft mit Grausen weg ;)
Na ja, ~50% der Briten wissen ja, was auf dem Spiel steht. Da sind vielleicht doch nicht alle Hoffnungen vergebens!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

In der britischen Fertigungsindustrie machen sich die Auswirkungen des Brexit langsam aber sicher bemerkbar.

„More than 20% of manufacturers plan cuts while more than 58% plan price increases to offset costs of leaving EU.“

Und das Ausschlachten der britischen Wirtschaft geht weiter

„Meanwhile, smaller EU nations have been trying to convince UK-based international companies to move operations to their countries. Jerzy Kwieciński, Poland’s minister of investment and economic development, was recently on a trip to the UK to win over businesses. „It will not be the same situation for the financial sector after Brexit,” he said. “We do not expect that the big players will move their headquarters from London to Warsaw. But in order to be more efficient in the European Union, we think many financial institutions will want to have antennas somewhere in Europe,” he said. “My conviction is that [Brexit] was a mistake. I think that you will see the effects. You have already got a slowdown in your economy at a time when the other economies in the EU are growing relatively well. Europe and Poland would have no problem if you changed your mind.” Quelle: https://amp.theguardian.com/politics/20 ... ter-brexit
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

H2O hat geschrieben:(01 Apr 2018, 11:09)

Klar; diese Suppe werden die Briten allein auslöffeln müssen. Aber vielleicht kommen sie ja schon vorher zur Vernunft?
Die Suppe leert sich. Es gibt kaum noch was zum löffeln. :D
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(02 Apr 2018, 13:42)

Die Suppe leert sich. Es gibt kaum noch was zum löffeln. :D
Dann haben wir alle deutlich früher gute Gründe, zur Vernunft zurück zu kehren. :)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von tabernakel »

H2O hat geschrieben:(02 Apr 2018, 13:45) Dann haben wir alle deutlich früher gute Gründe, zur Vernunft zurück zu kehren. :)
Das wäre so wenn die Brexit-Gründe eher rationaler Natur wären, statt emotionaler Art. Wenn die Briten einfach nur raus aus der EU wöllten um mehr Geld zu haben, dann wäre der Spuk spätestens jetzt zu Ende, und hätte wohl zudem erst gar nicht begonnen - kann mir keiner erzählen Typen wie Boris Johnson & Co wären auch nur für einen Bruchteil der Briten in irgend einer Form "glaubwürdig" gewesen. Die Briten wollen schlicht raus aus einer politischen Konstellation die sie als Korsett empfinden, bei der zu viele ihnen in ihre Politik reinreden. Die Briten wollen wieder ein Stückchen Empire, das verbindet den Brexit mit Erdogan's Türkei. Und das würde auch nicht aufhören wenn die halbe Wirtschaft das Land verließe (was durchaus so kommen kann) ...
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

tabernakel hat geschrieben:(02 Apr 2018, 16:57)

Das wäre so wenn die Brexit-Gründe eher rationaler Natur wären, statt emotionaler Art. Wenn die Briten einfach nur raus aus der EU wöllten um mehr Geld zu haben, dann wäre der Spuk spätestens jetzt zu Ende, und hätte wohl zudem erst gar nicht begonnen - kann mir keiner erzählen Typen wie Boris Johnson & Co wären auch nur für einen Bruchteil der Briten in irgend einer Form "glaubwürdig" gewesen. Die Briten wollen schlicht raus aus einer politischen Konstellation die sie als Korsett empfinden, bei der zu viele ihnen in ihre Politik reinreden. Die Briten wollen wieder ein Stückchen Empire, das verbindet den Brexit mit Erdogan's Türkei. Und das würde auch nicht aufhören wenn die halbe Wirtschaft das Land verließe (was durchaus so kommen kann) ...
Also zwar arm aber stolz?
Na denn, viel Vergnügen bei dem Versuch, Stolz zu Geld zu machen ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

tabernakel hat geschrieben:(02 Apr 2018, 16:57)

Das wäre so wenn die Brexit-Gründe eher rationaler Natur wären, statt emotionaler Art. Wenn die Briten einfach nur raus aus der EU wöllten um mehr Geld zu haben, dann wäre der Spuk spätestens jetzt zu Ende, und hätte wohl zudem erst gar nicht begonnen - kann mir keiner erzählen Typen wie Boris Johnson & Co wären auch nur für einen Bruchteil der Briten in irgend einer Form "glaubwürdig" gewesen. Die Briten wollen schlicht raus aus einer politischen Konstellation die sie als Korsett empfinden, bei der zu viele ihnen in ihre Politik reinreden. Die Briten wollen wieder ein Stückchen Empire, das verbindet den Brexit mit Erdogan's Türkei. Und das würde auch nicht aufhören wenn die halbe Wirtschaft das Land verließe (was durchaus so kommen kann) ...
Kann ich alles verstehen; nur die Begleitumstände waren bisher wenig gentleman like. Dann haben wir also irgendwann ein paar stolze Rüpel auf den Britischen Inseln, in Rußland und in Osmanien. Das soll uns übrige Europäer nicht davon abhalten, uns auf freundliche Weise von ihnen unabhängig und wehrhaft zu machen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Blaue Brexit-Pässe sollen auf dem Kontinent hergestellt werden – britischer Drucker will dagegen klagen

Der Auftrag für die neuen blauen Pässe ging ausgerechnet an eine Firma aus der EU. Das will der britische Drucker De La Rue nicht hinnehmen.

Das wollen tausende Briten nicht hinnehmen. Auch nicht De La Rue, das britische Unternehmen, das bei der Ausschreibung den Kürzeren gezogen hatte. Wie die „Financial Times“ unter Berufung auf das Unternehmen berichtet, hat De La Rue erste Schritte eingeleitet, um gegen die Auftragsvergabe zu klagen.

Das Traditionsunternehmen ist trotz seines französisch klingenden Namens seit 1821 in England ansässig und der größte nichtstaatliche Hersteller von Sicherheitsdokumenten und Banknoten – auch der britischen Pässe. Doch bei der Vergabe des Auftrags für den neuen Reisepass erhielt das französisch-niederländische Unternehmen Gemalto den Zuschlag für den 500-Millionen-Euro-Deal.

Der kontinentale Konkurrent soll wesentlich weniger Geld für den Druck der Papiere verlangt haben. Auf Seiten der Regierung in London wies man schnell auf die möglichen Einsparungen hin, als die umstrittene Entscheidung publik wurde.

http://app.handelsblatt.com/unternehmen ... 35588.html

Man versteht unter grossartiger wirtschaftlicher Zukunft, barrierefreiem Handel etc wohl er das GB seine Produkte ohne Probleme verkaufen kann. Aber wenn andere nach GB wollen klagt man wenn jemand von ausserhalb günstiger wird?!

Was für ein Volk....
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Eiskalt hat geschrieben:(03 Apr 2018, 18:58)

Blaue Brexit-Pässe sollen auf dem Kontinent hergestellt werden – britischer Drucker will dagegen klagen

...

Was für ein Volk....
Mich wundert aber auch, daß ein Land mit eigener Nationaldruckerei für nationale Dokumente und Geldscheine solche Aufträge ins Ausland vergibt. Das wäre etwa so wie eine mit viel Steuergeld am Leben erhaltene Schiffswerft im MeckPom, aber Kriegsschiffe lasse ich in Danzig zusammen bauen. Da würde ich auch am Verstand der Regierung zweifeln... aber das mache ich ohnehin :eek:
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

Eiskalt hat geschrieben:(03 Apr 2018, 18:58)

Blaue Brexit-Pässe sollen auf dem Kontinent hergestellt werden – britischer Drucker will dagegen klagen

Der Auftrag für die neuen blauen Pässe ging ausgerechnet an eine Firma aus der EU. Das will der britische Drucker De La Rue nicht hinnehmen.

Das wollen tausende Briten nicht hinnehmen. Auch nicht De La Rue, das britische Unternehmen, das bei der Ausschreibung den Kürzeren gezogen hatte. Wie die „Financial Times“ unter Berufung auf das Unternehmen berichtet, hat De La Rue erste Schritte eingeleitet, um gegen die Auftragsvergabe zu klagen.
Dann soll er doch klagen. Die Klageinstanz dafür ist der EuGH. :)

Und ja nebenbei gemerkt.: Wenn sie den Auftrag an De La Rue gegeben hätte, wäre es immer noch ein Auftrag an eine Firma aus der EU. :)
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garfield336
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

Ich frage mich warum man so eine Polemik macht über blaue Pàsse. :D
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

garfield336 hat geschrieben:(04 Apr 2018, 09:14)

Ich frage mich warum man so eine Polemik macht über blaue Pàsse. :D
Das ist NATIONAL!!! :)
Übrigens gab es nie eine Pflicht den burgunderfarbenen Pass zu nehmen.
Man hat das mitgemacht als man der EU beitrat aber man hätte auch die eigenen blauen behalten können :D
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

Eiskalt hat geschrieben:(04 Apr 2018, 12:35)

Das ist NATIONAL!!! :)
Übrigens gab es nie eine Pflicht den burgunderfarbenen Pass zu nehmen.
Man hat das mitgemacht als man der EU beitrat aber man hätte auch die eigenen blauen behalten können :D
Das weiss ich, deshalb finde ich es blöd, das jetzt ändern zu wollen. :D
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

garfield336 hat geschrieben:(04 Apr 2018, 12:54)

Das weiss ich, deshalb finde ich es blöd, das jetzt ändern zu wollen. :D
Du denkst nicht nationalistisch genug :)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Eiskalt hat geschrieben:(04 Apr 2018, 13:27)

Du denkst nicht nationalistisch genug :)
Ich habe mich jedesmal gefreut, wenn ich im fernen Korea an den Paßkontrollen von weitem schon die burgunder-roten Pässe der EU-Europäer erkennen konnte. Erste Grüße aus der gemeinsamen Heimat!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

H2O hat geschrieben:(04 Apr 2018, 16:13)

Ich habe mich jedesmal gefreut, wenn ich im fernen Korea an den Paßkontrollen von weitem schon die burgunder-roten Pässe der EU-Europäer erkennen konnte. Erste Grüße aus der gemeinsamen Heimat!
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Villeicht sollten Benelex Deutschland und Frankreich ihre staatliche Union vervollständigen und den Rest aussen vor lassen. Die wollen eh nicht. :)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

garfield336 hat geschrieben:(05 Apr 2018, 09:18)

Villeicht sollten Benelex Deutschland und Frankreich ihre staatliche Union vervollständigen und den Rest aussen vor lassen. Die wollen eh nicht. :)
Eine Mehrheit in Benelux, Deutschland und Frankreich will aber auch keine staatliche Union. Es gibt, soweit mir bekannt, keine Umfrage in der in einem EU-Mitgliedsland eine Mehrheit für die Gründung der "Vereinigten Staaten von Europa" gestimmt hätte. Ist aber im Grunde genommen nicht so wichtig. Solche elitären Projekte werden sowieso ohne Beteiligung oder Bestätigung durch die Bürger durchgezogen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(05 Apr 2018, 09:18)

Villeicht sollten Benelex Deutschland und Frankreich ihre staatliche Union vervollständigen und den Rest aussen vor lassen. Die wollen eh nicht. :)
Meine Überlegung war schon, daß D & F erst einmal die große Linie gemeinsam überlegen, und wenn es um die hunderttausend Einzelheiten geht, dann die EU Partner einladen, sich daran zu beteiligen... wenn ihnen die große Linie zusagt. Ich würde niemanden ausschließen wollen, weil er gelegentlich etwas strubbelig auftritt. Aber die große Linie muß passen. Und da gibt es zwischen Franzosen und Deutschen auch Meinungsverschiedenheiten, die wir aber nicht mit 25 Zaungästen austragen sollten.

Augenblicklich sehe ich ziemlich bleiernen Stillstand. Das geht mit Sicherheit in die Hose!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von frems »

India may be a top U.K. target for a free-trade deal post Brexit but the Commonwealth economic powerhouse is in no hurry.

Two weeks before a high-profile gathering of Commonwealth leaders in London, where the U.K. and Indian prime ministers are due to meet, the country’s top official in the U.K. said a bilateral trade deal between the two countries is “not going to be done overnight.”

Speaking to POLITICO at the Indian High Commission in London, Yashvardhan Sinha also voiced concern that U.K. perceptions of his country were based on pre-independence nostalgia.

Brexiteers, including U.K. Trade Secretary Liam Fox, have long argued that one of the key benefits of leaving the European Union is the opportunity for new trade deals with burgeoning Commonwealth economies such as India.
https://www.politico.eu/article/india-n ... l-tariffs/

Tja, nicht mehr die Sonne lacht zu jeder Zeit über das Empire, sondern die Welt. :|
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Interessante Sendung auf 3SAT zu den wirtschaftlichen Auswirkungen des Brexit. Der ist noch gar nicht da, aber die Folgen sind schon klar erkennbar.

"Der Brexit koste das Königreich schon jetzt rund 230 Millionen Euro jede Woche, warnt der der Chef der Bank of England. Der Abschied von Europa dämpfe das Wirtschaftswachstum. Die britische und die deutsche Wirtschaft können zunächst einmal aufatmen. Mit der vereinbarten Übergangfrist bis Ende 2020 haben die Firmen zunächst Planungssicherheit. Doch die die Frage, wir das Verhältnis zwischen Großbritannien und der EU nach dem Austritt geregelt werden soll, bleibt nach wie vor offen.

Erstes Opfer des Brexit ist der britische Einzelhandel. Der Absturz des britischen Pfundes unmittelbar nach dem Referendum verteuert die Einkaufspreise und schmälert so die Profitabilität der Unternehmen. Außerdem geben die Firmen einen Teil der Preissteigerungen an die Verbraucher weiter, sodass die Preise schneller steigen als die Löhne. Dies wiederum dämpft die Kauflaune. Ein Teufelskreis. In britischen Krankenhäusern zeigen sich ebenfalls die Vorboten des Brexit: Die Zahl europäischer Krankenschwestern und Hebammen, die sich registriert haben, ging innerhalb eines Jahres um 90 Prozent zurück. Fehlende Pflegekräfte verschärften so im letzten Winter die ohnehin desolaten Zustände im staatlichen Gesundheitswesen.

- Eine von sieben EU-Firmen mit Zulieferern in Großbritannien hat einen Teil ihres Geschäfts von der Insel abgezogen. Fast ein Drittel der britischen Firmen mit Zulieferern auf dem Kontinent haben die Preise erhöht.
- Knapp ein Viertel der britischen Unternehmen planen, ihre Belegschaft zu reduzieren, um Brexit-bedingte Kosten zu kompensieren.
- Mehr als eine von zehn EU-Firmen hat seit dem Referendum einen Teil ihrer Jobs aus Großbritannien abgezogen und 22% der britischen Unternehmen haben Schwierigkeiten mit EU-Firmen ins Geschäft zu kommen." Quelle: http://www.3sat.de/page/?source=/makro/ ... index.html

Da bin ich mal gespannt wie lange UK braucht das in der Post-Brexit-Phase wieder aufzuholen, falls das überhaupt gelingt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Wir alle haben doch überhaupt keine Vorstellung davon, wie GB neben der EU wirtschaften will, wenn das Land nicht mehr am Binnenmarkt teilnimmt. Die Beispiele, die wir um die EU herum beobachten können, sind in der Hinsicht wirklich nicht ermutigend. Ich vermute, daß auch die Briten bis hinein in die britische Regierung diese Frage noch nicht zu Ende überlegt haben.

Wir müssen uns aber hüten, meine ich, das Thema Kurseinbruch des britischen Pfundes nur im Zusammenhang mit dem BREXIT zu sehen. Die Wahrscheinlichkeit dieses Zusammenhangs ist natürlich sehr hoch. Könnte man vermutete Ursache BREXIT und beobachtete Wirkung Kursverlust trennen, dann wären die Folgen für GB doch nicht so sehr viel anders, auch dann, wenn die Briten noch tief eingebunden in der EU mitwirkten.

Hat hier in Forum jemand eine Vorstellung, womit die Briten auf dem Weltmarkt auftrumpfen könnten? Wo sie den Vorteil der Einbindung und Mitwirkung in der Wirtschaft der EU wieder gewinnen könnten?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(08 Apr 2018, 18:22)
Hat hier in Forum jemand eine Vorstellung, womit die Briten auf dem Weltmarkt auftrumpfen könnten? Wo sie den Vorteil der Einbindung und Mitwirkung in der Wirtschaft der EU wieder gewinnen könnten?
Mir fällt da leider nichts ein.
Wenn selbst Jaguar wichtige Teile von Amis in Deutschland fertigen lässt, dann sehe ich eher noch grössere Probleme.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(08 Apr 2018, 18:45)

Mir fällt da leider nichts ein.
Wenn selbst Jaguar wichtige Teile von Amis in Deutschland fertigen lässt, dann sehe ich eher noch grössere Probleme.
Bringe ich etwas durcheinander? Hat Jaguar nicht seit langer Zeit schon einen indischen Eigentümer?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(08 Apr 2018, 19:26)

Bringe ich etwas durcheinander? Hat Jaguar nicht seit langer Zeit schon einen indischen Eigentümer?
Ja, Tata, wie Land Rover auch.
Nur sind die Inder nicht die hauptsächlichen Kunden.
Was aber entscheidender ist: Wenn viele Teile aus Europa kommen, dann wird das ein Problem.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(08 Apr 2018, 19:46)

Ja, Tata, wie Land Rover auch.
Nur sind die Inder nicht die hauptsächlichen Kunden.
Was aber entscheidender ist: Wenn viele Teile aus Europa kommen, dann wird das ein Problem.
Ich will's jetzt nicht überdehnen... aber hieß es nicht, daß die deutschen Autobauer von britischen Zulieferern Teile einkaufen? Aber ich weiß nicht welche Art Zulieferungen da eine Rolle spielen. Wenn diese Firmen sehr beweglich sind, dann könnten die doch ihre Lieferungen umstellen und die Nachfrage von Autobauern in GB damit versorgen. Ohne Verrenkungen ist da wohl nichts zu machen! Die Stückzahlen von Jaguar schätze ich auch nicht so besonders hoch ein; < 100.000?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

EU-Gegner planen Brexit-Museum

Plakate, Wahlkampf-Tassen und ein knallroter Bus: In Großbritannien soll ein Brexit-Museum entstehen. Erst einmal wird gesammelt.

......
Und so wird auf der Internetseite des Museums gebeten, Gegenstände aller Art einzusenden, die mit dem antieuropäischen Aktivismus zu tun haben. Genaue Vorstellungen haben die Historik-Populisten bereits für die Eingangshalle: Dort soll einmal der knallrote Wahlkampfbus aus Zeiten des Referendums stehen, der auf seinen Seitenflächen propagiert, Großbritannien sende der EU wöchentlich 350 Millionen Pfund. Dass diese Behauptung vom britischen Statistikamt umgehend wiederlegt wurde, interessiert Rotherham allerdings weniger. Towler will zudem seine guten Kontakte zu Nigel Farage spielen lassen: „Vielleicht unterstützt er uns mit einem Aschenbecher und einem leeren Bierglas.“........

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/g ... 35415.html

:D
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Wähler »

http://www.sueddeutsche.de/politik/brex ... -1.3937858
SZ 11. April 2018 Michel Barnier zu den Brexit-Verhandlungen
"Ich empfehle, die Schwierigkeiten nicht zu unterschätzen, die jene 25 Prozent des Textes bergen, die noch nicht grün sind", mahnt der Chefunterhändler der EU-Kommission für den Brexit im Gespräch.
Welche roten Linien kassiert werden könnten, darüber wird in Großbritannien längst diskutiert. So liebäugelt Labour mit dem Verbleib in der Zollunion. "Ich habe verschiedene britische Politiker empfangen. Ich finde diese Diskussionen sehr inspirierend. Meine Tür ist offen, aber verhandelt wird nur mit der britischen Regierung", sagt Barnier dazu...Dies wäre, wie Barnier klar macht, nach dem Brexit noch möglich. In einer Übergangsphase bis Ende 2020 seien die Briten ja noch drin in Zollunion und Binnenmarkt.
Der Nebel scheint sich etwas zu lichten.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Wähler hat geschrieben:(11 Apr 2018, 17:27)

http://www.sueddeutsche.de/politik/brex ... -1.3937858
SZ 11. April 2018 Michel Barnier zu den Brexit-Verhandlungen


Der Nebel scheint sich etwas zu lichten.
Sehr vernünftig, daß der Verhandlungsführer Barnier ein wenig den Druck abbaut. So haben die Briten jetzt Gelegenheit, sich innenpolitisch zu sortieren. Modell Norwegen in Sicht? Denn "Zollunion" heißt zugleich "Binnenmarkt" mit seinen Bedingungen. Mir war erst auch nicht klar, was der Unterschied zwischen Zollunion und Binnenmarkt sein könnte. Offenbar zwei Worte für ein und dieselbe Sache. Na, denn...

https://ec.europa.eu/taxation_customs/f ... e-world_de
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Knackpunkt bleibt die Grenze Irland/ Nordirland. Da stösst jeder Vorschlag sofort auf eine rote Linie, die bei einem der Beteiligten auf keinen Fall überschritten werden darf. Bin sehr gespannt wie dieser gordische Knoten am Ende aufgelöst wird.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Der geplante Austritt Großbritanniens aus der EU und höhere Dieselsteuern treffen eine Industrie-Ikone hart: Jaguar Land Rover verkauft deutlich weniger Autos - und baut nun Insidern zufolge viele Jobs in England ab.

http://m.spiegel.de/wirtschaft/unterneh ... 02833.html

Glorreiche Zeiten. :)
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