EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Alexyessin hat geschrieben:(18 Jan 2019, 10:26)

https://www.faz.net/aktuell/politik/tim ... 95112.html

Mein Reden :)
Danke, das sich dieses Thema hierzu Lande ebenfalls auch weiter oben angenommen wird.
Den Aufrufen kann ich nur zustimmen; die sind aber auch keine Neuigkeit. Das ändert leider nicht den Sinn der eingefleischten BREXITEERs, die auf Teufel komm' 'raus die Kontrolle über in GB geltende Gesetze zurück holen wollen. Die lehnen eine Gemeinschaft ab, die in ihr Leben einwirkt. Man kann nur hoffen, daß sich in GB eine Mehrheit über diese Prinzipienreiter hinweg setzen wird.
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Nomen Nescio
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

Senexx hat geschrieben:(18 Jan 2019, 09:43)

Auch die EU muss sich an ihre eigenen Regeln halten und kann nicht einfach nach Willkür entscheiden. Was Sie da vorschlagen ist völlig unmöglich.
OK. aber manchmal ändert die EU regeln zugunsten der einheit. die erfahrung hat mich gelehrt daß immer länder, die auf dem bezüglichen gebiet gut leisteten, danach zur kasse gebeten wurden. wie lange wird z.b. nicht schon gerüttelt am finanzsystem der länder.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
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relativ
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von relativ »

Senexx hat geschrieben:(18 Jan 2019, 09:48)

Was kommen Sie hier mit der AfD? Die ist völlig irrelevant.
Da du mich ja nicht verstehen wolltest, war das Beispiel der AfD und was sie will, dazu da, es nochmal klar zu machen wo wir gerade sind in der EU und was mit meinen Aussagen gemeint war.
Also keine Rückabwicklung der EU zu reinen Nationalstaaten, ohne europäische Gesetzgebung, Regeln ect.pp.
Jetzt reicht es aber auch mit dem dumm stellen ,oder?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von relativ »

Senexx hat geschrieben:(18 Jan 2019, 10:37)

Tja, hätten die schon vor dem Referendum machen sollen.
Da hat doch hierzulande niemand dran gedacht, noch je geglaubt, daß es zu einem Brexit kommen könnte, schon gar nicht bei den Lügen und Halbwahrheiten die da von Seiten der Brexiteer aufgetischt wurden .
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(18 Jan 2019, 10:58)

OK. aber manchmal ändert die EU regeln zugunsten der einheit. die erfahrung hat mich gelehrt daß immer länder, die auf dem bezüglichen gebiet gut leisteten, danach zur kasse gebeten wurden. wie lange wird z.b. nicht schon gerüttelt am finanzsystem der länder.
Tja, in der Einführung in die Wirtschafts- und Rechtswissenschaften für Ingenieure meinte der Professor: "Wo nichts zu holen ist, da hat der Kaiser sein Recht verloren!", will sagen, wer gern verschwendet, der braucht "milde Gaben", und wenn man sie zähneknirschend abdrücken muß. :mad2:
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

relativ hat geschrieben:(18 Jan 2019, 11:18)

Da hat doch hierzulande niemand dran gedacht, noch je geglaubt, daß es zu einem Brexit kommen könnte, schon gar nicht bei den Lügen und Halbwahrheiten die da von Seiten der Brexiteer aufgetischt wurden .
Diese Behauptung ist leicht zu falsifizieren. Ich habe es für möglich gehalten. Und viele Kollegen ebenso. Dass es ein knappe Entscheidung werden würde, war sowieso klar.

Jeder, der sich seriös mit dem Thema beschäftigt hatte, musste die Möglichkeit einkalkulieren.

Referenden werden im Übrigen abgehalten, um ein Ergebnis zu erhalten. Und der Ausgang ist meist unsicher. Wäre er sicher, bräuchte man auch keine Referenden.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

relativ hat geschrieben:(18 Jan 2019, 11:18)

Da hat doch hierzulande niemand dran gedacht, noch je geglaubt, daß es zu einem Brexit kommen könnte, schon gar nicht bei den Lügen und Halbwahrheiten die da von Seiten der Brexiteer aufgetischt wurden .
Die richtig harten BREXITeers wollen nicht, daß die britische Demokratie andere als selbst entwickelte Gesetze anerkennen muß. Das ist schon sehr grundsätzlich und eine Absage an politische Gemeinschaften. Unbestritten laufen da aber auch Spinner in Massen herum.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von relativ »

Senexx hat geschrieben:(18 Jan 2019, 11:24)

Diese Behauptung ist leicht zu falsifizieren. Ich habe es für möglich gehalten. Und viele Kollegen ebenso. Dass es ein knappe Entscheidung werden würde, war sowieso klar.

Jeder, der sich seriös mit dem Thema beschäftigt hatte, musste die Möglichkeit einkalkulieren.

Referenden werden im Übrigen abgehalten, um ein Ergebnis zu erhalten. Und der Ausgang ist meist unsicher. Wäre er sicher, bräuchte man auch keine Referenden.
Das hat doch nicht ausgereicht sich in englische Meinungsbildung einzumischen und wahrscheinlich hätte es beim Referendum auch eher noch zusätzlich ein negativen Effekt pro EU gehabt.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Senexx hat geschrieben:(18 Jan 2019, 10:37)

Tja, hätten die schon vor dem Referendum machen sollen.
Der Guardian, der hervorhebt, dass Merkel stumm bleibt, kommentiert den offenen Brief unter anderem süffifant so
The House of Commons is not sitting today and the Brexit news factory may be having a relatively quiet day. The main event will probably turn out to be a speech by Boris Johnson, the Brexiter former foreign secretary. But we are not expecting him to declare that he has read the letter in the Times and changed his mind.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von sünnerklaas »

H2O hat geschrieben:(18 Jan 2019, 11:25)

Die richtig harten BREXITeers wollen nicht, daß die britische Demokratie andere als selbst entwickelte Gesetze anerkennen muß. Das ist schon sehr grundsätzlich und eine Absage an politische Gemeinschaften. Unbestritten laufen da aber auch Spinner in Massen herum.

Unter anderem die sogenannten "Exzentriker" aus der britischen Upper Class. Dort fürchtet man v.a. den Verlust der eigenen, meist ererbten Pfründe.
Dass das so ist, liegt sicherlich auch an den Folgen der Bankenkrise. Von Minuszinsen sind v.a. sehr große Vermögen betroffen. Ererbtes Vermögen ist etwas anderes, als selbst erwirtschaftetes Vermögen. Wenn's keine Zinsen mehr gibt, kann man auch nicht mehr von den Zinsen des ererbten Vermögens leben.
Dazu kommt ein weiteres Problem: das andauernde Umstrukturieren des eigenen Vemrögens durch externe Finanzberater kostet auch sehr viel Geld... Und da kann ein Exzentriker schon mal so richtig sauer werden. Vor allem, wenn er ein verwöhnter Bengel ist, der sich noch nie hat irgendwo beweisen müssen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Senexx hat geschrieben:(18 Jan 2019, 08:15)

Das war nach dem Brexit-Referendum.
Ja, das Weißbuch über die 5 Szenarien für die künftige Aufstellung der EU wurde erst nach dem Referendum verfasst. Aber die Diskussion über die künftige Aufstellung ging bereits nach den Europawahlen 2014 los. Damals erzielte die UKIP in UK (unterstützt von der Murdoch-Presse) fast 30% bei den Europawahlen. Die hatten das klare Ziel ausgegeben UK per Referendum aus der EU austreten zu lassen. David Cameron hat sich damals in typisch britischer Manier gar nicht die Mühe gemacht in Diskussionen über die Neuaufstellung der EU einzusteigen und unter den anderen 27 EU-Ländern Verbündetet zu finden, sondern hat im Alleingang einfach weitere Extrawürste gefordert, die nur für GB gelten sollten. Die hat er auch bekommen, aber selbstverständlich gingen die den Brexiteers in seinem eigenen Tory-Block nicht weit genug.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von sünnerklaas »

Senexx hat geschrieben:(18 Jan 2019, 11:24)

Diese Behauptung ist leicht zu falsifizieren. Ich habe es für möglich gehalten. Und viele Kollegen ebenso. Dass es ein knappe Entscheidung werden würde, war sowieso klar.

Jeder, der sich seriös mit dem Thema beschäftigt hatte, musste die Möglichkeit einkalkulieren.

Referenden werden im Übrigen abgehalten, um ein Ergebnis zu erhalten. Und der Ausgang ist meist unsicher. Wäre er sicher, bräuchte man auch keine Referenden.
Camarons Fehler war, kein klares Quorum festzusetzen. Hätte man gesagt, der Brexit würde nur dann eingeleitet, wenn es eine Zweidrittelmehrheit gegeben hätte, hätte es selbst bei einer pro-Brexit-Abstimmung keine Diskussionen gegeben.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

relativ hat geschrieben:(18 Jan 2019, 11:36)

Das hat doch nicht ausgereicht sich in englische Meinungsbildung einzumischen und wahrscheinlich hätte es beim Referendum auch eher noch zusätzlich ein negativen Effekt pro EU gehabt.
Na ja, dann wäre die Sache heute aber klarer. Wenn die Umfrage 60% gegen 40% geendet hätte, dann würden wir heute nicht mehr zweifeln, ob das der ehrliche Wille der Briten ist. :s
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von relativ »

H2O hat geschrieben:(18 Jan 2019, 11:25)

Die richtig harten BREXITeers wollen nicht, daß die britische Demokratie andere als selbst entwickelte Gesetze anerkennen muß. Das ist schon sehr grundsätzlich und eine Absage an politische Gemeinschaften. Unbestritten laufen da aber auch Spinner in Massen herum.
Wo es m.M. eine wirkliche Fehleinschätzung von Seiten derer gab, die sich ein Austrittsszenario nicht vorstelllen konnten, war wohl der, wie viel unzufriedene Bürger einfach mal pro Austritt gestimmt haben, ohne sich großartig Gedanken gemacht zu haben, was dies jetzt bedeuten könnte und wie viel Junge Leute dieses Referendum unterschätzt haben und einfach nicht wählen gegangen sind.

Man darf m.M. auch nicht ganz mal außer Acht lassen, dass bei so einem Prozess des Austritts, der ja jetzt schon 2 Jahre anhält, ne Menge Junger Leute Volljährig geworden sind und natürlich in ihrer Mehrheit pro EU eingestellt sind. Deren Zukunft haben beim Referendum Hauptsächlich die älteren Semester der Engländer bestimmt und diesen Fehler können sie nicht mal eben alle 4 Jahre Rückgängig machen.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

sünnerklaas hat geschrieben:(18 Jan 2019, 11:45)

Camarons Fehler war, kein klares Quorum festzusetzen. Hätte man gesagt, der Brexit würde nur dann eingeleitet, wenn es eine Zweidrittelmehrheit gegeben hätte, hätte es selbst bei einer pro-Brexit-Abstimmung keine Diskussionen gegeben.
Im britischen System sind Mehrheitsentscheidungen üblich, so weit ich das überblicken kann. Ich wüsste nicht,ob es dort irgendwo 2/3-Quoren gibt. Außerdem war das Referendum ja nicht bindend. Die Regierung hätte den Brexit nicht machen müssen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von relativ »

H2O hat geschrieben:(18 Jan 2019, 11:47)

Na ja, dann wäre die Sache heute aber klarer. Wenn die Umfrage 60% gegen 40% geendet hätte, dann würden wir heute nicht mehr zweifeln, ob das der ehrliche Wille der Briten ist. :s
Die ganze damalige Argumentation der Bexiteer zielte auf die allgemeine Unzufriedenheit garniert mit Halbwahrheiten und handfesten Lügen.
Wir können gerne darüber Philosophieren was gewesen wäre, wenn die Brexiteer einfach nur mit dem Wunsch nach Selbstbestimmung an die Bevölkerung herangetreten wäre, ohne all die Lügen und Halbwahrheiten.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von relativ »

Senexx hat geschrieben:(18 Jan 2019, 11:49)

. Die Regierung hätte den Brexit nicht machen müssen.
Das stimmt zwar, hätte aber wohl Innenpolitisch noch mehr zerstört als das jetzige Ringen um Lösungen.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

relativ hat geschrieben:(18 Jan 2019, 11:48)

Wo es m.M. eine wirkliche Fehleinschätzung von Seiten derer gab, die sich ein Austrittsszenario nicht vorstelllen konnten, war wohl der, wie viel unzufriedene Bürger einfach mal pro Austritt gestimmt haben, ohne sich großartig Gedanken gemacht zu haben, was dies jetzt bedeuten könnte und wie viel Junge Leute dieses Referendum unterschätzt haben und einfach nicht wählen gegangen sind.

Man darf m.M. auch nicht ganz mal außer Acht lassen, dass bei so einem Prozess des Austritts, der ja jetzt schon 2 Jahre anhält, ne Menge Junger Leute Volljährig geworden sind und natürlich in ihrer Mehrheit pro EU eingestellt sind. Deren Zukunft haben beim Referendum Hauptsächlich die älteren Semester der Engländer bestimmt und diesen Fehler können sie nicht mal eben alle 4 Jahre Rückgängig machen.
Das ist ja alles ganz richtig... und war ja auch zum Zeitpunkt der Befragung bekannt, nämlich daß die Alten als BREXITeers an der Befragung teilgenommen hatten, und die Jungen als REMAINers sich lieber anders die Zeit vertrieben hatten.

Gegen unser Hin und Her an dieser Stelle spricht aber, daß Volksbefragungen immer noch sehr geringe Mehrheiten jetzt für REMAIN ergeben. Kann also sein, daß wir uns hier etwas vor machen!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

relativ hat geschrieben:(18 Jan 2019, 11:54)

Das stimmt zwar, hätte aber wohl Innenpolitisch noch mehr zerstört als das jetzige Ringen um Lösungen.
Cameron hätte das Referendum und die Brexit-Drohung gut als Druckmittel einsetzen können, um die Holzköpfe in Brüssel und anderswo auf Trab zu bringen und Reformen zu fordern. Er wäre der starke Mann gewesen.

Aber Cameron war ja ein notorischer Versager. Und hat das Feld einer noch zweitrangigeren Politikerin überlassen. Dabei weiß man: Frauen in der Politik geht nie gut. Das Chaos, das May angerichtet hat, spottet jeder Beschreibung. Sie erreicht bald Merkel'sches Niveau.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Europa2050 »

relativ hat geschrieben:(18 Jan 2019, 11:48)

Wo es m.M. eine wirkliche Fehleinschätzung von Seiten derer gab, die sich ein Austrittsszenario nicht vorstelllen konnten, war wohl der, wie viel unzufriedene Bürger einfach mal pro Austritt gestimmt haben, ohne sich großartig Gedanken gemacht zu haben, was dies jetzt bedeuten könnte und wie viel Junge Leute dieses Referendum unterschätzt haben und einfach nicht wählen gegangen sind.

Man darf m.M. auch nicht ganz mal außer Acht lassen, dass bei so einem Prozess des Austritts, der ja jetzt schon 2 Jahre anhält, ne Menge Junger Leute Volljährig geworden sind und natürlich in ihrer Mehrheit pro EU eingestellt sind. Deren Zukunft haben beim Referendum Hauptsächlich die älteren Semester der Engländer bestimmt und diesen Fehler können sie nicht mal eben alle 4 Jahre Rückgängig machen.
Ist dem wirklich so? Warum macht dann diese Masse an EU-Freunden nicht ihren Abgeordneten so lange die Hölle heiß, bis ein zweites Referendum raus kommt?

Ich habe die politische Klasse GB in den als so extrem und unangenehm sesselklebend erlebt, dass die sofort umfallen würden, wenn sie den Eindruck bekämen, eine Pro-Brexit-Haltung würde sie in der nächsten Wahl ihren warmen Platz im Parlament kosten.

Also scheint ein vermeintlicher Stimmungsumschwung vielleicht nur kontinentale Wunschvorstellung zu sein.

Und so schlimm ein Brexit für alle ist - auch als loose-loose-Situation bezeichnet, noch schlimmer wäre eine Dolchstosslegende, die EU wäre ein Völkergefängnis a la UdSSR.

Trennen und gut ist‘s. Möglichst ohne zu große Schlammschlacht.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

relativ hat geschrieben:(18 Jan 2019, 11:48)

Wo es m.M. eine wirkliche Fehleinschätzung von Seiten derer gab, die sich ein Austrittsszenario nicht vorstelllen konnten, war wohl der, wie viel unzufriedene Bürger einfach mal pro Austritt gestimmt haben, ohne sich großartig Gedanken gemacht zu haben, was dies jetzt bedeuten könnte und wie viel Junge Leute dieses Referendum unterschätzt haben und einfach nicht wählen gegangen sind.
Ursache der Fehleinschätzung waren auch Umfragen die monatelang einen klaren Vorsprung der Remainer zeigten. Erst in den letzten Wochen vor dem Referendum wurde das immer knapper. Am letzten Tag der Anmeldefrist für das Referendum (2 Wochen vor der Abstimmung) haben sich noch 500.000 Personen angemeldet. Vor allem junge Leute denen klar geworden ist dass es evtl doch nicht für Remain reicht. Waren aber zu wenige.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Orbiter1 hat geschrieben:(18 Jan 2019, 12:10)

Ursache der Fehleinschätzung waren auch Umfragen die monatelang einen klaren Vorsprung der Remainer zeigten. .
Stimmt nicht.

https://www.bbc.com/news/uk-politics-eu ... m-36271589
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Senexx hat geschrieben:(18 Jan 2019, 12:04)

Cameron hätte das Referendum und die Brexit-Drohung gut als Druckmittel einsetzen können, um die Holzköpfe in Brüssel und anderswo auf Trab zu bringen und Reformen zu fordern. Er wäre der starke Mann gewesen.
Erzählen sie hier keine weiteren Märchen. Cameron hat der EU schon 2013 mit einem Referendum über den Brexit gedroht und es als Instrument für seine Wiederwahl genutzt.

"... Er kündigte an, die Briten im Falle seiner Wiederwahl über den Verbleib ihres Landes in der Europäischen Union abstimmen zu lassen. Das Referendum solle im Falle seiner Wiederwahl Ende 2017 stattfinden. "Es wird eine einfache Entscheidung sein: drinbleiben oder raus", sagte Cameron. ... Den britischen Eigenwillen erklärte Cameron so: "Wir haben den Charakter eines Inselvolks. Wir sind unabhängig." Die Europäische Union sei für die Briten ein Mittel zum Zweck. "Wir fragen uns immer: Warum? Was ist das Ziel? Das macht uns nicht uneuropäisch." Quelle: http://www.spiegel.de/politik/ausland/r ... 79148.html
Aber Cameron war ja ein notorischer Versager. Und hat das Feld einer noch zweitrangigeren Politikerin überlassen. Dabei weiß man: Frauen in der Politik geht nie gut. Das Chaos, das May angerichtet hat, spottet jeder Beschreibung. Sie erreicht bald Merkel'sches Niveau.
Sind sie hier der Forumstroll?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Trennen und gut ist‘s. Möglichst ohne zu große Schlammschlacht.
Die EU tut aber derzeit (fast) alles, was in GB zur Schlammschlacht taugt. Seit Monaten laufen Aufrufe der EU (Jucker & Tusk) und der befreundeten Staaten, daß die Briten für die EU so wertvoll sind und man sie doch bittet, die Sache mit dem BREXIT ab zu blasen. Das unter einigen Schmerzen geborene Miteinander des Vertrags zur gedeihlichen Zusammenarbeit wurde im Unterhaus zerfetzt mit 400 zu 200.

Nun sollte man die Briten endlich ernst nehmen und sie allein entscheiden lassen, wie es mit ihrem Lande weiter gehen soll.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Es gab monatelang einen Vorsprung für die Remainer, erst ganz am Schluß wurde es knapp. Hier die entsprechende Darstellung aus dem Wikipedia-Artikel zum Referendum. https://commons.wikimedia.org/wiki/File ... olling.svg
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Orbiter1 hat geschrieben:(18 Jan 2019, 12:44)

Es gab monatelang einen Vorsprung für die Remainer, erst ganz am Schluß wurde es knapp. Hier die entsprechende Darstellung aus dem Wikipedia-Artikel zum Referendum. https://commons.wikimedia.org/wiki/File ... olling.svg
Irgendeine Grafik ohne Quellenangaben aus der Deppenenzyklopädie.

Ich habe Ihnen die Originalzahlen gepostet.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Wolverine »

Senexx hat geschrieben:(18 Jan 2019, 12:51)

Irgendeine Grafik ohne Quellenangaben aus der Deppenenzyklopädie.

Ich habe Ihnen die Originalzahlen gepostet.
Wie würde ein neues Referendum ausgehen? Meiner Ansicht nach überschätzen die Briten die sogenannten "Vorteile" die ein Brexit mit sich bringen würde.
Senexx

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Wolverine hat geschrieben:(18 Jan 2019, 13:06)

Wie würde ein neues Referendum ausgehen? Meiner Ansicht nach überschätzen die Briten die sogenannten "Vorteile" die ein Brexit mit sich bringen würde.
Das ist natürlich die offene Frage. Inzwischen hatten sie Zeit, ausführlich über Folgen zu debattieren. Denkbar ist, dass es gegen Brexit ausfallen könnte. Man darf aber nicht unterschätzen, dass die Brexiteers dann mobilisieren würde, während sie ja im Augenblick eher still sind. Und die EU hat sich in ihrem Verhalten gegenüber den Briten nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Könnte mir denken, dass das Gefühl, dass dort eine zu Fremdherrschaft neigende Bürokratie sitzt, die das Selbstbestimmungsrecht und die Subsidiarität missachtet, bei vielen noch gewachsen ist.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Wolverine »

Senexx hat geschrieben:(18 Jan 2019, 13:14)

Das ist natürlich die offene Frage. Inzwischen hatten sie Zeit, ausführlich über Folgen zu debattieren. Denkbar ist, dass es gegen Brexit ausfallen könnte. Man darf aber nicht unterschätzen, dass die Brexiteers dann mobilisieren würde, während sie ja im Augenblick eher still sind. Und die EU hat sich in ihrem Verhalten gegenüber den Briten nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Könnte mir denken, dass das Gefühl, dass dort eine zu Fremdherrschaft neigende Bürokratie sitzt, die das Selbstbestimmungsrecht und die Subsidiarität missachtet, bei vielen noch gewachsen ist.
Dem habe ich nichts hinzuzufügen. :thumbup:
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von relativ »

Senexx hat geschrieben:(18 Jan 2019, 12:51)

Irgendeine Grafik ohne Quellenangaben aus der Deppenenzyklopädie.

Ich habe Ihnen die Originalzahlen gepostet.
Am Besten du schaust noch mal in deinem Link nach . Das 30 Tage vorm Referendum dürfte dich interessieren. :cool:
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von relativ »

Senexx hat geschrieben:(18 Jan 2019, 13:14)

Das ist natürlich die offene Frage. Inzwischen hatten sie Zeit, ausführlich über Folgen zu debattieren. Denkbar ist, dass es gegen Brexit ausfallen könnte. Man darf aber nicht unterschätzen, dass die Brexiteers dann mobilisieren würde, während sie ja im Augenblick eher still sind. Und die EU hat sich in ihrem Verhalten gegenüber den Briten nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Könnte mir denken, dass das Gefühl, dass dort eine zu Fremdherrschaft neigende Bürokratie sitzt, die das Selbstbestimmungsrecht und die Subsidiarität missachtet, bei vielen noch gewachsen ist.
Ich kann es immer nur wiederholen, gegen Paranoia ist kaum ein Kraut gewachsen, da helfen nur starke Medikamente.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

In einem Schreiben an eine britische Zeitung haben sich Spitzenvertreter der deutschen Politik und Wirtschaft zum Thema Brexit geäußert. Die Unterzeichner wünschen sich "aus tiefstem Herzen", dass die Briten bleiben.

http://m.spiegel.de/politik/ausland/bre ... 48743.html

Wie oft noch?
Jede Woche dieses bitten...
Das nervt doch...
Die Brexitfans werden umso mehr davon ausgehen das es nur darum geht das sie eben nicht austreten.
Und es wird sie eher darin bestätigen das noch was zu holen ist.

Davon abgesehen das ein Verbleib der Briten jetzt eher schädlich ist. Der Brexit muss nun auch durchgezogen werden.

Aber naja Politiker weit entfernt von den Bürgern und Weitblick.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Vongole »

Eiskalt hat geschrieben:(18 Jan 2019, 15:41)

In einem Schreiben an eine britische Zeitung haben sich Spitzenvertreter der deutschen Politik und Wirtschaft zum Thema Brexit geäußert. Die Unterzeichner wünschen sich "aus tiefstem Herzen", dass die Briten bleiben.

http://m.spiegel.de/politik/ausland/bre ... 48743.html

Wie oft noch?
Jede Woche dieses bitten...
Das nervt doch...
Die Brexitfans werden umso mehr davon ausgehen das es nur darum geht das sie eben nicht austreten.
Und es wird sie eher darin bestätigen das noch was zu holen ist.

Davon abgesehen das ein Verbleib der Briten jetzt eher schädlich ist. Der Brexit muss nun auch durchgezogen werden.

Aber naja Politiker weit entfernt von den Bürgern und Weitblick.
Welche Bürger meinst du denn?
Du bist ein Bürger für den Brexit, ich eine Bürgerin dagegen, die diesen Brief sofort mit unterschrieben hätte. Und genauso siehts in UK aus, wobei sich die Stimmung in Richtung remain dreht.
Alles, was helfen kann, dass das UK uns erhalten bleibt, ist wichtig und richtig, auch eine öffentliche Sympathiebekundung, die die Remainer im Parlament stützt.
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

relativ hat geschrieben:(18 Jan 2019, 11:48)

Deren Zukunft haben beim Referendum Hauptsächlich die älteren Semester der Engländer bestimmt und diesen Fehler können sie nicht mal eben alle 4 Jahre Rückgängig machen.
du vergißt was. vor allem die »besseren« stände. und die wurden - fast würde ich sagen SELBSTVERSTÄNDLICH - durch die milliardenreiche zeitungsbesitzer geholfen. das wird wieder passieren.

good old albion, ehre und ruhm, (hoffentlich) erneut das zentrum des (früheren) imperiums. so träumen sie. dabei vergessen sie daß z.b. die finanzielle position (!!) von london sehr abhängig ist von der EU. die in londen DARAN arbeiten scheißen in die hose.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

Vongole hat geschrieben:(18 Jan 2019, 15:54)

Welche Bürger meinst du denn?
Du bist ein Bürger für den Brexit, ich eine Bürgerin dagegen
ich nicht mehr. jetzt können sie von mir verrecken.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Wähler »

Politico 14. Januar 2019 A holdup to Britain’s EU departure would pose numerous headaches for the European Parliament
https://www.politico.eu/article/meps-co ... xit-delay/
"“The current hypothesis is that we will take decisions ... case by case,” said Philippe Lamberts, the co-chair of the Green group, who participated in the meeting of the Brexit Steering Group with Barnier. “If the extension goes beyond the EU elections, the U.K. will need to organise European elections.”
An alternative option if Article 50 needs to be extended by a few months would be to have “second-grade MEPs” from the U.K. in the interim period until the country quits the EU, said the Parliament spokesperson. That is what has happened in the past with countries that joined the EU in the middle of a legislature. "But that would require unanimity because it would request primary legislation," the official said."
Das würde richtig kompliziert bei einer Verlängerung des Brexit in die nächste Legislaturperiode des EU-Parlamentes hinein.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Vongole hat geschrieben:(18 Jan 2019, 15:54)

Welche Bürger meinst du denn?
Du bist ein Bürger für den Brexit, ich eine Bürgerin dagegen, die diesen Brief sofort mit unterschrieben hätte. Und genauso siehts in UK aus, wobei sich die Stimmung in Richtung remain dreht.
Alles, was helfen kann, dass das UK uns erhalten bleibt, ist wichtig und richtig, auch eine öffentliche Sympathiebekundung, die die Remainer im Parlament stützt.
Ich bin dafür das es jetzt erstmal raus geht. Später können sie ja einen neuen Antrag stellen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Nomen Nescio hat geschrieben:(18 Jan 2019, 17:09)

ich nicht mehr. jetzt können sie von mir verrecken.
Das ist aber doch etwas zu harsch.
Es gibt ja auch viele die lieber Teil der EU sind.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

Eiskalt hat geschrieben:(18 Jan 2019, 18:02)

Das ist aber doch etwas zu harsch.
Es gibt ja auch viele die lieber Teil der EU sind.
darunter freunde von mir. ich meine aber die gesamtheit. besonders diese reichen konservativen die sich nicht scheren um das volk. es ist schade das corbyn ein derartiges rind ist, denn sonst würde ich hoffen daß labour gewinnen würde. jetzt interessiert es mich kaum. ich schau lieber nach der USA, wo trump sich boris jonson hoch 10 zeigt. genauso borniert. noch reicher. noch unempfindlicher und ein noch größer lügner.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Nomen Nescio hat geschrieben:(18 Jan 2019, 20:55)

darunter freunde von mir. ich meine aber die gesamtheit. besonders diese reichen konservativen die sich nicht scheren um das volk. es ist schade das corbyn ein derartiges rind ist, denn sonst würde ich hoffen daß labour gewinnen würde. jetzt interessiert es mich kaum. ich schau lieber nach der USA, wo trump sich boris jonson hoch 10 zeigt. genauso borniert. noch reicher. noch unempfindlicher und ein noch größer lügner.
Durchaus. Aber leider ist wohl kein Volk davor gefeit auf Lügner, Hetzer etc reinzufallen.
Wer wenn nicht die Deutschen wüssten das?!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Eiskalt hat geschrieben:(18 Jan 2019, 23:04)

Durchaus. Aber leider ist wohl kein Volk davor gefeit auf Lügner, Hetzer etc reinzufallen.
Wer wenn nicht die Deutschen wüssten das?!
Diese "Auf-Lügner-Hereinfallen" - Nummer nervt langsam. Deren Erklärungsbeitrag für die Brexit-Stimmung tendiert gegen Null.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Senexx hat geschrieben:(18 Jan 2019, 23:17)

Diese "Auf-Lügner-Hereinfallen" - Nummer nervt langsam. Deren Erklärungsbeitrag für die Brexit-Stimmung tendiert gegen Null.
Wieso die haben doch gelogen
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Senexx hat geschrieben:(18 Jan 2019, 23:17)

Diese "Auf-Lügner-Hereinfallen" - Nummer nervt langsam. Deren Erklärungsbeitrag für die Brexit-Stimmung tendiert gegen Null.
Ach,
und wie soll man Johnsons Aussagen dazu, dass man 350 Millionen monatlich spart und in das Gesundheitsystem stecken würde, dann nennen. Als Johnson mit diesen Zahlen hausieren ging, konnte niemand wissen, ob GB überhaupt etwas spart - im Moment sieht es nämlich nicht danach aus.
Nicht umsonst sind die Protagonisten, die massivst für den Brexit gepoltert haben, einfach von der Bildfläche verschwunden - im Übrigen aus freien Stücken. Wahrscheinlich, weil sie selbst wussten, dass sie ziemlich viele Unwahrheiten verbreitet haben.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Fliege
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Fliege »

Bernd Lucke, AfD-Gründer und Ex-AfD-Mitglied, hat der britischen Premierministerin May brieflich einen zweistufigen Volksentscheid zur Lösung des Brexit-Problems vorgeschlagen. Dazu sind drei Schritte erforderlich (siehe Focus online von heute):
1. May erklärt dem Volk den zweistufigen Volksentscheid mit der Fragestellung in (2) und der etwaigen Folgefragestellung in (3), so dass die Bürger vollumfänglich wissen, um was es geht.
2. Das Volk wird gefragt, ob es Mays mit der EU ausgehandelten Brexit-Deal möchte oder nicht.
3. Falls das Volk diesen Brexit-Deal nicht möchte, wird das Volk an- und abschließend gefragt, ob es einen harten Brexit möchte oder einen Verbleib in der EU.

Vielleicht und hoffentlich liest May diesen Brief und macht es, wie Lucke vorschlägt.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
Skeptiker

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Skeptiker »

Senexx hat geschrieben:(18 Jan 2019, 13:14)
Das ist natürlich die offene Frage. Inzwischen hatten sie Zeit, ausführlich über Folgen zu debattieren. Denkbar ist, dass es gegen Brexit ausfallen könnte. Man darf aber nicht unterschätzen, dass die Brexiteers dann mobilisieren würde, während sie ja im Augenblick eher still sind. Und die EU hat sich in ihrem Verhalten gegenüber den Briten nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Könnte mir denken, dass das Gefühl, dass dort eine zu Fremdherrschaft neigende Bürokratie sitzt, die das Selbstbestimmungsrecht und die Subsidiarität missachtet, bei vielen noch gewachsen ist.
Ja, das ist sehr schwer zu sagen.

Sicher würde es zu Trotzreaktionen kommen. Allerdings sind die Briten sich durchaus im klaren darüber, dass die EU hier zur Wahrung ihrer Interessen rational handelt. Auf der Ebene kann man das durchaus sachlich argumentieren. Die Briten sind ja selber immer für die Wahrung eigner Interessen zu haben.

Ich kann mir aber irgendwie nicht vorstellen, dass es zu einem zweiten Referendum kommen wird. Man wird sich auf jeden Fall nicht in die Nähe des Verdachts begeben wollen, so lange abstimmen zu lassen bis das Ergebnis stimmt. Eher gehe ich davon aus, dass man stolz in den sauren Apfel beisst, aber danach erhobenem Hauptes sein eigenes Ding macht.

Schade dass es soweit gekommen ist, aber nun ist ein Desaster so oder so wohl nicht abzuwenden.
Senexx

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Derzeit scheint ein zweites Referendum ausgeschlossen. Man muss abwarten, was aus Mays Sondierungen in Brüssel wird. Man will ja einen Deal. Aber womöglich legen es die Europäer auf einen Hard-Brexit an.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Schnitter »

Senexx hat geschrieben:(19 Jan 2019, 00:14)
Man will ja einen Deal.
Dazu müssten die Briten nur wissen was sie überhaupt wollen.

Über das was die Briten da im Moment abliefern schüttelt die ganze Welt den Kopf. Ein Trauerspiel.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

@ Mister Fritz:
konnte niemand wissen, ob GB überhaupt etwas spart
Vor allem aber weiß man jetzt, daß die Britische Wirtschaft starke Einbußen erleiden wird; da tröstet es kaum, daß auch die Wirtschaft der EU Verluste hin zu nehmen hat.

Wenn GB seine unbekannten Ersparnisse neben seine bekannten Verluste hält, dann wird dabei kein vorteilhaftes wirtschaftliches Ergebnis heraus kommen. Eine Milchmädchenrechnung, wenn nicht Schlimmeres.

Mich wundert, daß die EU nicht ihren geballten Sachverstand genutzt hat, diese Rechnung möglichst ordentlich und übersichtlich dar zu stellen, so daß auch weniger geübte Zeitgenossen diesen Wahnsinn in Euro und Cent erkennen können.

Was nun, ziemlich am Ende des gemeinsamen Weges bleibt, das ist die britische Aussage, daß die Briten auf demokratische Weise ihre Gesetze selbst gestalten wollen, daß sie sich nicht in vielen Lebensbereichen auf gemeinsame Normen mit ihren Partnern einlassen wollen. Also eine sehr klare Absage an die "grenzenlose" Gemeinschaft mit Partnerstaaten. Diesen Willen, wenn er in GB mehrheitsfähig ist, muß die EU respektieren ohne Wenn und Aber. Im politischen Rang steht dieser Wille ganz sicher über Vorteilen für die britische Wirtschaft, wenn GB in der EU bliebe.

Insofern verliert ein hard BREXIT für Briten seinen Schrecken; man wird versuchen, die wirtschaftlichen Verluste gering zu halten, sie aber letztenendes hinnehmen und sie als Preis der Unabhängigkeit sehen. Dieser Blick geht uns Europäern weitgehend ab, weil wir durch Erfahrungen in unserer Geschichte wissen, daß betont unterschiedliche nationale Interessen in gegensätzlichen Bündnissen aufeinander prallten und dabei immer wieder zu Verwüstungen geführt haben. Wir sind (waren?) doch eher bereit, unsere Souveränität mit unseren Partnern zu teilen.

Wenn diese Betrachtung so zutreffen sollte, dann sollte man die Briten ohne Groll ihrer Wege gehen lassen und ihre Entscheidungen hinnehmen, so lange sie nicht die Interessen der Gemeinschaft mißachten. Dann sollte aber die EU auch den Vorteil ihrer wirtschaftlichen Größe ausspielen als Teil ihrer politischen Selbstbehauptung.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Echt »

H2O hat geschrieben:(19 Jan 2019, 02:27)

@ Mister Fritz:


Vor allem aber weiß man jetzt, daß die Britische Wirtschaft starke Einbußen erleiden wird; da tröstet es kaum, daß auch die Wirtschaft der EU Verluste hin zu nehmen hat.

.
Das sind doch nur Weltuntergangsszenarien. Die Wirtschaft der Briten wird ein bisschen schwächeln und sich dann wieder erholen. Der Markt in GB wird ja nicht plötzlich vom Erdball verschwinden. Es ist völlig unlogisch, dass der Markt in GB auf Dauer zusammenbrechen soll. Wenn die Briten etwas anbieten, was andere haben wollen, dann wird es auch verkauft. Und wenn andere etwas haben, was die Briten haben wollen, dann wird es auch gekauft. Der Markt wird das regeln.

Beim Brexit geht es ausschliesslich um Ideologie. Tritt GB erfolgreich aus, dann ist die komplette EU auf dem Prüfstand. Nur darum geht es. Das Drumherum ist nur Ablenkungsmanöver.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von unity in diversity »

Namhafte Firmen, wie BMW und Airbus, erwägen nach einem Brexit den Umzug nach Festland-Europa, oder woanders hin.
Bleibt die City of London übrig, wo die Zettelwirtschaftler heisse Luft produzieren.
Aber führende Entscheider wollen in die Soll und Habentürme von FFM umziehen.
Schafzucht konnten die Engländer schon immer.
Sie können, als Exportschlager, Wollpullover in Heimarbeit stricken, oder gleich ein BGE einführen.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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