Die EU und der Euro

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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(04 May 2018, 12:02)

Dann erhebt sich für mich die Frage, ob diese Kandidaten ein engere Verbindung mit Rußland oder China für erstrebenswert halten, oder ob sie den Rest Europas mit solchen Vorstellungen erpressen möchten.
Oder USA. Gewiss, da ist immer Taktik dabei. Diese Länder wollen EU-Freizügigkeit für Waren, Dienste, Menschen und sie wollen eine Europerspektive, ob nun für jetzt oder für "irgendwann bald". Auch das Verhältnis der Gesamt-EU zu Russland und China wird sich in diese oder jene Richtung weiterentwickeln. Was heute ein Gegensatz scheint, kann morgen untrennbar wirken. Vorerst jedenfalls umgibt Russland und China eine Reihe von Wirtschaftsverträgen mit mehr oder minder interessanten dritten Ländern, die zur EU Stand heute nicht passen. Ein gutes politisches Verhältnis muss sich nicht in solchen Verträgen niederschlagen.
Ich würde allen Bewerbern, die geschichtlich und geographisch zu Europa gehören ganz selbstverständlich mitteilen, daß wir sie gern in der Familie hätten, daß uns aber diese oder jene Besonderheit stört. Sagen wir einmal hier: Der Korruptionsindex, und, und... Und dann gibt die EU oder die Euro-Gruppe ein Maß vor, das als erfüllte Bedingung für jeden Punkt gilt. Dann kann jeder Bewerber prüfen, ob und spätestens wann er diese Bedingungen klar erfüllen kann, um sich erfolgreich bewerben zu können... oder ob er sich sinnvollerweise anders aufstellen sollte.
Das ist in gewissem Rahmen passiert. Nun ist ein Ergebnis da. Länder haben auf Basis von Vereinbarungen Veränderungen vorgenommen. Diese Veränderungen wurden von den Kontrollgremien zur Kenntnis genommen und bestätigt. Es ist nun im Falle Bulgariens an der EU bzw der Eurogruppe, präzise Hinderungsgründe zu benennen oder einen Schritt weiter zu gehen. Alles andere wäre unredlich.
Es gibt auch lautstarke Fürsprecher in der EU für diesen Schritt, nicht nur Kritiker.
An den Schweden wird der Euro sicher nicht scheitern. Das sind ganz vernünftige Leute, die nicht aus Prinzip aus der Reihe tanzen. Wenn fast alle Partner im Euro sein werden, dann dürfte es da kein Halten mehr geben... auch nicht bei den Dänen.
Kern-Schweden hat in gewisser Weise bereits den Euro, ohne ihn zu haben.
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von H2O »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(04 May 2018, 12:33)
...
Es gibt auch lautstarke Fürsprecher in der EU für diesen Schritt, nicht nur Kritiker.
...
...
Da müssen wir schon genauer sein: In der EU oder in der Euro-Gruppe? Minderheit oder Mehrheit?

Aber in einem Punkt haben Sie unbedingt Recht: Man sollte der EU oder der Euro-Gruppe nicht begründet Unredlichkeit nachsagen können. Herr Erdogan tut dies immer wieder gern... etwa mit dem Hinweis auf 54 Jahre Kandidatenstatus. Geschenkt; Bedingungen nachweislich erfüllen, und man kann mit einander reden. Kurz und knapp.
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von Nomen Nescio »

H2O hat geschrieben:(04 May 2018, 11:05)

Es könnte also sein, daß die heutige Regierung der Niederlande behauptet, daß ein Gesetz (wer am Euro teilnehmen kann) gegen niederländischen Willen beschlossen wurde. Das ist sehr schwer nach zu prüfen, denn dann müßte man in alten Papieren herum forschen. Das tut niemand gern, wohl auch kein Niederländer.
dafür habe ich jene geschichte zu bewußt miterlebt um mich da irren zu können.

wir, NL, wollten italien nicht dabei haben. fast täglich wurde berichtet wie die italiener schummelten. wir hatten es sogar selbst erlebt mit dem milchquotum. :mad:
unser damaligen finanzminister zalm war erst recht gegen italien bei der euro. dauernd sagte er »sie kommen nicht dabei«.
und plötzlich sagte er »wir haben kein vetorecht. die kommission entscheidet. aber die bedingungen werden gut geprüft, versprach die kommission«.

nein, leider und nochmals leider, ein veto war nicht gestattet. damit waren »reichere« länder abhängig von der willkür der schwächeren. und natürlich ist frankreich da der lachende dritte.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(04 May 2018, 12:52)

Da müssen wir schon genauer sein: In der EU oder in der Euro-Gruppe? Minderheit oder Mehrheit?

Aber in einem Punkt haben Sie unbedingt Recht: Man sollte der EU oder der Euro-Gruppe nicht begründet Unredlichkeit nachsagen können. Herr Erdogan tut dies immer wieder gern... etwa mit dem Hinweis auf 54 Jahre Kandidatenstatus. Geschenkt; Bedingungen nachweislich erfüllen, und man kann mit einander reden. Kurz und knapp.
Ich würde den Fall Türkei getrennt betrachten. Die kommt schon noch in die EU, aber nicht heute oder bald.

http://bnr.bg/de/post/100919322/jean-cl ... r-eurozone
Vor elf Jahren, im Jahr 2007, wurde Bulgarien Mitglied der EU, doch hatte dieser Prozess viel früher seinen Anfang genommen. Ich bin stolz, dass ich ein kleiner Part der Angliederung Bulgariens bin, sagte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker anlässlich der offiziellen Eröffnung der bulgarischen EU-Ratspräsidentschaft. Er erinnerte auch an einen anderen Moment der Angliederung Bulgariens an die EU, als 1977 das Lied „Hajduk Deljo“ in der Darbietung der bulgarischen Volksliedsängerin aus den Rhodopen Walja Balkanska als Botschaft der Menschheit an außerirdische Zivilisationen an Bord einer Raumsonde ins Weltall geschickt wurde. Juncker sprach seine Überzeugung aus, dass der Platz Bulgariens in Europa und der Eurozone ist. Ihr habt die Unterstützung der Europäischen Kommission, betonte der Kommissionschef und erklärte, die bulgarische EU-Ratspräsidentschaft falle in eine entscheidende Zeit
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(04 May 2018, 12:57)

dafür habe ich jene geschichte zu bewußt miterlebt um mich da irren zu können.

wir, NL, wollten italien nicht dabei haben. fast täglich wurde berichtet wie die italiener schummelten. wir hatten es sogar selbst erlebt mit dem milchquotum. :mad:
unser damaligen finanzminister zalm war erst recht gegen italien bei der euro. dauernd sagte er »sie kommen nicht dabei«.
und plötzlich sagte er »wir haben kein vetorecht. die kommission entscheidet. aber die bedingungen werden gut geprüft, versprach die kommission«.

nein, leider und nochmals leider, ein veto war nicht gestattet. damit waren »reichere« länder abhängig von der willkür der schwächeren. und natürlich ist frankreich da der lachende dritte.
Ok, dann hatte ich Unrecht mit der Vermutung, daß irgendwann Leute sagen: "Damit hatte ich nichts am Hut!"

Eine unschuldige Frage zum Beschluß, Italien im Euro haben zu wollen: Warum sollte Frankreich sich über eine nicht sachgerechte Entscheidung königlich amüsieren?
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von Nomen Nescio »

H2O hat geschrieben:(04 May 2018, 13:02)

Eine unschuldige Frage zum Beschluß, Italien im Euro haben zu wollen: Warum sollte Frankreich sich über eine nicht sachgerechte Entscheidung königlich amüsieren?
unschuldig :D
ganz einfach. frankreich hat, soweit ich mich erinnere, in mehr als 70 jahre (vllt mit ausnahme der zeit von antoine pinay ende der 50. jahre) nie einen positiven etat gehabt. unter pinay wurde der wert des FF ungefähr gleich den des DM.
und was passierte danach? zuviel ausgegeben, sogar deflation! devaluation auf devaluation. ja, so verringert man auch die schulden. F hatte doch mit den afrikanischen ländern eine regelung? devaluation war da nicht so schlimm. alles wurde ja in FF abgerechnet.

unter mitterand und dauernd danach haben alle französische präsidenten gesagt »wir werden was daran tun«. am ende aber kam nichts bis sehr wenig und wurde zu den stabileren ländern gesagt »ja, ihr müßt uns helfen«.
rede mir bitte nicht von F und seine verpflichtungen. es erinnert mich an einen amerikanischen finanzminister (hieß der nicht regan ?) der sagte »der dollar ist unser buck und euer problem«.

F findet also leicht mitständer wenn es sich handelt um geld von anderen auszugeben.
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(04 May 2018, 13:27)

unschuldig :D
ganz einfach. frankreich hat, soweit ich mich erinnere, in mehr als 70 jahre (vllt mit ausnahme der zeit von antoine pinay ende der 50. jahre) nie einen positiven etat gehabt. unter pinay wurde der wert des FF ungefähr gleich den des DM.
und was passierte danach? zuviel ausgegeben, sogar deflation! devaluation auf devaluation. ja, so verringert man auch die schulden. F hatte doch mit den afrikanischen ländern eine regelung? devaluation war da nicht so schlimm. alles wurde ja in FF abgerechnet.

unter mitterand und dauernd danach haben alle französische präsidenten gesagt »wir werden was daran tun«. am ende aber kam nichts bis sehr wenig und wurde zu den stabileren ländern gesagt »ja, ihr müßt uns helfen«.
rede mir bitte nicht von F und seine verpflichtungen. es erinnert mich an einen amerikanischen finanzminister (hieß der nicht regan ?) der sagte »der dollar ist unser buck und euer problem«.

F findet also leicht mitständer wenn es sich handelt um geld von anderen auszugeben.
Na schön; das ist eigentlich ein ziemlich häßliches Verhalten, so zu sagen Mitsünder zu suchen, damit man ungeschoren weiter etwas weniger sündigen kann. :D :D :D

Na ja, verstanden. Aber jetzt mit Präsident Macron wird alles besser, hoffen wir doch einmal.

Ansonsten nehmen wir unsere Anteile am Euro und suchen uns Gleichgesinnte und gleiche Mentalitäten für den Neuro (Nord-Euro). Die gibt es ja auch. Die EU muß auf Vordermann gebracht werden, oder sie verschwindet von allein durch innere Auszehrung. Wäre ja doch schade, schon um den Sternenkranz im Politik-Forum.eu! :dead:
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von Adam Smith »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(04 May 2018, 09:42)

Die erfüllt Bulgur wohl auch, hört man.
Dann sollte Bulgarien Euro-Mitglied werden.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von Nomen Nescio »

H2O hat geschrieben:(04 May 2018, 14:07)

Na schön; das ist eigentlich ein ziemlich häßliches Verhalten, so zu sagen Mitsünder zu suchen, damit man ungeschoren weiter etwas weniger sündigen kann. :D :D :D
wenn es nicht so traurig ist, könnte man fast lachen.

Air France/KLM hat wieder verlust zu buchen. und wieder ist KLM positiv und Air France negativ. vermutlich wird es dieses jahr sogar noch schlimmer. und die ursache? die typische französische krankheit STREIKitis !!

dauernd haben die franzosen mit solchen aktionen dafür gesorgt daß notwendige maßnahmen nicht getroffen wurden. ich weiß nicht wo es schlimmer ist, in frankreich oder in italien.
das resultat ist jedenfalls daß frankreich so wieder eine menge geld verliert. streiken scheint in frankreich ein perpetuum mobile zu sein.
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von H2O »

Ja, das können wir aber der französischen Regierung nicht vorwerfen. Wir haben diese Nachbarn nun einmal. Wir müssen sie so nehmen wie sie sind... Aus Franzosen machen Sie keine Niederländer und ich keine Deutschen... aber wir alle werden vielleicht gute Europäer. ;)

Jetzt müssen wir als besonders eng verbundene Nachbarn eine gemeinsame Lösung für die Zukunft der EU finden. Ohne Franzosen wird das nichts, und ohne uns Deutsche auch nicht. Unsere niederländischen Freunde können wir nur bitten, diese Verhandlungen nicht zu stören... die werden so schon schwierig genug.
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von imp »

Nomen Nescio hat geschrieben:(04 May 2018, 18:25)

wenn es nicht so traurig ist, könnte man fast lachen.

Air France/KLM hat wieder verlust zu buchen. und wieder ist KLM positiv und Air France negativ. vermutlich wird es dieses jahr sogar noch schlimmer. und die ursache? die typische französische krankheit STREIKitis !!

dauernd haben die franzosen mit solchen aktionen dafür gesorgt daß notwendige maßnahmen nicht getroffen wurden. ich weiß nicht wo es schlimmer ist, in frankreich oder in italien.
das resultat ist jedenfalls daß frankreich so wieder eine menge geld verliert. streiken scheint in frankreich ein perpetuum mobile zu sein.
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von H2O »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(04 May 2018, 18:44)

Voll schlimm., Arbeitnehmer nehmen ihre Rechte wahr.
Hübsch: Die Linken nehmen ihre Rechte wahr. :cool:
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von Nomen Nescio »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(04 May 2018, 18:44)

Voll schlimm., Arbeitnehmer nehmen ihre Rechte wahr.
piloten sind doch kaum unterbezahlt... oder ?
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von imp »

Nomen Nescio hat geschrieben:(04 May 2018, 19:09)

piloten sind doch kaum unterbezahlt... oder ?
Kommt drauf an, wo.
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von Nomen Nescio »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(04 May 2018, 20:08)

Kommt drauf an, wo.
in frankreich. bei Air France. denn sie streiken wieder.
laß sie etwas weiter gehen und die geschichte von al italia wiederholt sich: kaputt gestreikt.
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von imp »

Nomen Nescio hat geschrieben:(04 May 2018, 20:24)

in frankreich. bei Air France. denn sie streiken wieder.
laß sie etwas weiter gehen und die geschichte von al italia wiederholt sich: kaputt gestreikt.
Schau dir Ryanair an, dann siehst du das Grauen.
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von H2O »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(04 May 2018, 20:36)

Schau dir Ryanair an, dann siehst du das Grauen.
129 Mio zahlende Kunden jährlich können nicht irren! Viele meckern, aber alle kommen wieder!
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(05 May 2018, 14:23)

129 Mio zahlende Kunden
Sind keine Piloten. Du fragst ja auch nicht die Scheißer, wie der Job als Klofrau so ist.
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von H2O »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(05 May 2018, 14:36)

Sind keine Piloten. Du fragst ja auch nicht die Scheißer, wie der Job als Klofrau so ist.
Da verlange ich ab sofort eine Klomännerquote!
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von Nomen Nescio »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(05 May 2018, 14:36)

Sind keine Piloten. Du fragst ja auch nicht die Scheißer, wie der Job als Klofrau so ist.
nein, aber du willst ein schönes klo. und in einem flugzeug willst du ohne streik von A nach B geflogen werden.
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von imp »

Nomen Nescio hat geschrieben:(05 May 2018, 18:45)

nein, aber du willst ein schönes klo. und in einem flugzeug willst du ohne streik von A nach B geflogen werden.
Dann musst du zahlen, ganz einfach. Und Wildpinkler bestrafen oder verschrecken.
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(05 May 2018, 18:45)

nein, aber du willst ein schönes klo. und in einem flugzeug willst du ohne streik von A nach B geflogen werden.
Ich stelle mir jetzt gerade einen Streik aller Toilettenfrauen vor, mit Streikposten am Zugang zu den stillen Örtchen! Und das alles nur deshalb, weil wir den Euro haben... :p
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von Nomen Nescio »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(05 May 2018, 18:52)

Dann musst du zahlen, ganz einfach. Und Wildpinkler bestrafen oder verschrecken.
ha, endlich. die frage ist nur »wieviel muß bezahlt werden«.

wenn ich höre »einer ist pilot« habe ich kein mitleid mit ihm wenn es einkommen betrifft.
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von Nomen Nescio »

H2O hat geschrieben:(05 May 2018, 18:54)

Ich stelle mir jetzt gerade einen Streik aller Toilettenfrauen vor, mit Streikposten am Zugang zu den stillen Örtchen! Und das alles nur deshalb, weil wir den Euro haben... :p
nicht lachen. ich habe einmal in frankreich einen streik von toilettendamen erlebt. SCHRECKLICH. :mad2:
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von imp »

Nomen Nescio hat geschrieben:(05 May 2018, 19:02)

ha, endlich. die frage ist nur »wieviel muß bezahlt werden«.

wenn ich höre »einer ist pilot« habe ich kein mitleid mit ihm wenn es einkommen betrifft.
Ich bin kein Freund von Neiddebatten. Pilot sein ist genau wie Zugführer eine Tätigkeit mit verrückten Arbeitszeiten und häufig schläft man nicht zu Hause. Die Ausbildung ist teuer, die Anforderungen an Gesundheit und Psyche erfüllt nicht jeder. Zudem die Angst, eines Tages nicht mehr gebraucht zu werden. Piloten bemühen sich wie alle anderen auch, das erzielbare Einkommen tatsächlich zu bekommen. Der Arbeitgeber kann das zahlen oder muss mit Streikkosten rechnen. Die Kosten für Pilotengehälter sind nicht der wichtigste Kostenblock in der Wirtschaftsrechnung einer Fluglinie.
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von H2O »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(05 May 2018, 19:08)

Ich bin kein Freund von Neiddebatten. Pilot sein ist genau wie Zugführer eine Tätigkeit mit verrückten Arbeitszeiten und häufig schläft man nicht zu Hause. Die Ausbildung ist teuer, die Anforderungen an Gesundheit und Psyche erfüllt nicht jeder. Zudem die Angst, eines Tages nicht mehr gebraucht zu werden. Piloten bemühen sich wie alle anderen auch, das erzielbare Einkommen tatsächlich zu bekommen. Der Arbeitgeber kann das zahlen oder muss mit Streikkosten rechnen. Die Kosten für Pilotengehälter sind nicht der wichtigste Kostenblock in der Wirtschaftsrechnung einer Fluglinie.
Ich bin kein Wirtschaftsfachmann; dennoch behaupte ich, daß Gewinne einer Luftfahrtgesellschaft auch nicht den größten Block der Finanzen des Unternehmens ausmachen. Und es soll schon Luftfahrtgesellschaften gegeben haben, die schlicht ihren Verkehr einstellen mußten. Da herrscht ein beinharter internationaler Wettbewerb... und national vermutlich doch auch mit anderen Verkehrsträgern... Busse, Bahnen, organisierte Mitfahrtgelegenheiten von Haustür zu Haustür...
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(05 May 2018, 19:17)

Ich bin kein Wirtschaftsfachmann; dennoch behaupte ich, daß Gewinne einer Luftfahrtgesellschaft auch nicht den größten Block der Finanzen des Unternehmens ausmachen. Und es soll schon Luftfahrtgesellschaften gegeben haben, die schlicht ihren Verkehr einstellen mußten. Da herrscht ein beinharter internationaler Wettbewerb... und national vermutlich doch auch mit anderen Verkehrsträgern... Busse, Bahnen, organisierte Mitfahrtgelegenheiten von Haustür zu Haustür...
Das ist auch sinnvoll so. Umso weniger sollte man sich zurückhalten mit dem, was man bekommen kann. Vom Dank des Arbeitgebers für Lohnzurückhaltung hat noch keiner sein Haus bezahlt. Keine Arbeit ist ewig, kaum eine ist sicher.
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von H2O »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(05 May 2018, 19:38)

Das ist auch sinnvoll so. Umso weniger sollte man sich zurückhalten mit dem, was man bekommen kann. Vom Dank des Arbeitgebers für Lohnzurückhaltung hat noch keiner sein Haus bezahlt. Keine Arbeit ist ewig, kaum eine ist sicher.
Völlig richtig; vom Standpunkt eines Unternehmens gilt diese Verfahrensweise aber auch. Es muß sich im Wettbewerb um zahlende Kunden bewähren, muß eingesetzte Produktionsmittel pflegen und erneuern, will Rücklagen für Flauten anlegen und muß Finanzierungen bedienen... und das eingesetzte Kapital soll auch noch Gewinn abwerfen... weil man es ansonsten auch ohne Mühe verzehren könnte. Nichts ist doch schlimmer als furchtbar gestrampelt zu haben und dabei aus dem Markt geflogen zu sein... bei Piloten buchstäblich, wie bei Air Berlin erlebt

In Europa dürfte dieser Wettbewerb sich verschärfen, wenn die Vergabe von Flugverbindungen nicht mehr in nationaler Verantwortung liegt. Diese Not haben die Betreiber von Toilettenanlagen wohl nicht... obwohl vor Jahren schon die französische Firma Decaux mit "Stadtmöblierung" neben Werbeflächen auch Toilettenhäuschen hergerichtet hatte. Dann wird es eng für Toilettenfrauen und -männer.
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(05 May 2018, 20:19)

Völlig richtig; vom Standpunkt eines Unternehmens gilt diese Verfahrensweise aber auch. Es muß sich im Wettbewerb um zahlende Kunden bewähren, muß eingesetzte Produktionsmittel pflegen und erneuern, will Rücklagen für Flauten anlegen und muß Finanzierungen bedienen... und das eingesetzte Kapital soll auch noch Gewinn abwerfen... weil man es ansonsten auch ohne Mühe verzehren könnte. Nichts ist doch schlimmer als furchtbar gestrampelt zu haben und dabei aus dem Markt geflogen zu sein... bei Piloten buchstäblich, wie bei Air Berlin erlebt

In Europa dürfte dieser Wettbewerb sich verschärfen, wenn die Vergabe von Flugverbindungen nicht mehr in nationaler Verantwortung liegt. Diese Not haben die Betreiber von Toilettenanlagen wohl nicht... obwohl vor Jahren schon die französische Firma Decaux mit "Stadtmöblierung" neben Werbeflächen auch Toilettenhäuschen hergerichtet hatte. Dann wird es eng für Toilettenfrauen und -männer.
Air Berlin ist nicht am Pilotengehalt gescheitert sondern an unvorteilhaften Praktiken. Manche davon wollte ein ehemaliger Investor explizit so, man kann fast von verdeckter Gesellschafter-Entnahme sprechen. Kein Verlust, auch die Piloten finden neue Arbeit.
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von H2O »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(05 May 2018, 20:24)

Air Berlin ist nicht am Pilotengehalt gescheitert sondern an unvorteilhaften Praktiken. Manche davon wollte ein ehemaliger Investor explizit so, man kann fast von verdeckter Gesellschafter-Entnahme sprechen. Kein Verlust, auch die Piloten finden neue Arbeit.
Ja, möglicherweise bei Ryanair, weil der Eigentümer beinharte Kostenkontrollen mit Leidenschaft betreibt und sein wachsendes Unternehmen ohne Piloten auch nicht von der Stelle kommt. Vor 35 Jahren gab es dieses Unternehmen noch gar nicht und heute bewegt es 129 Mio Menschen jährlich, die über das Geschäftsmodell meckern, aber sehr zuverlässig Kunden bleiben. Eine unfaßbare unternehmerische Leistung!
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Re: Die EU und der Euro

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H2O hat geschrieben:(05 May 2018, 20:54)

Ja, möglicherweise bei Ryanair, weil der Eigentümer beinharte Kostenkontrollen mit Leidenschaft betreibt und sein wachsendes Unternehmen ohne Piloten auch nicht von der Stelle kommt. Vor 35 Jahren gab es dieses Unternehmen noch gar nicht und heute bewegt es 129 Mio Menschen jährlich, die über das Geschäftsmodell meckern, aber sehr zuverlässig Kunden bleiben. Eine unfaßbare unternehmerische Leistung!
Mir ist das egal. Das Thema war ja, die Piloten mit ihren Streiks seien das Problem, an dem Fluglinien eingehen. Das ist eher unwahrscheinlich. Auch, ob die nun ein paar Prozent mehr bekommen oder bei Ryanair als Scheinselbständige tun.
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Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(05 May 2018, 20:57)

Mir ist das egal. Das Thema war ja, die Piloten mit ihren Streiks seien das Problem, an dem Fluglinien eingehen. Das ist eher unwahrscheinlich. Auch, ob die nun ein paar Prozent mehr bekommen oder bei Ryanair als Scheinselbständige tun.
Mir sind diese Vorgehensweisen nicht gleichgültig. In meinem Erwerbsleben gab es doch eine angenehme mitmenschliche Verbundenheit in den Unternehmungen zwischen abhängig Beschäftigten und Geschäftsleitung. Da blieb die Kirche im Dorf... und das Unternehmen blieb sehr erfolgreich am Markt. Sichere Arbeitsplätze!

Ist doch schade, wenn Gruppen in Unternehmungen sich bessere Einkommen und Arbeitsbedingungen ertrotzen, und ein Unternehmen nur noch mit Steuermitteln betrieben werden kann, weil es ansonsten vom Markt verschwände, aber für "systemrelevant" gehalten wird.
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imp
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(05 May 2018, 21:08)

Mir sind diese Vorgehensweisen nicht gleichgültig. In meinem Erwerbsleben gab es doch eine angenehme mitmenschliche Verbundenheit in den Unternehmungen zwischen abhängig Beschäftigten und Geschäftsleitung. Da blieb die Kirche im Dorf... und das Unternehmen blieb sehr erfolgreich am Markt. Sichere Arbeitsplätze!

Ist doch schade, wenn Gruppen in Unternehmungen sich bessere Einkommen und Arbeitsbedingungen ertrotzen, und ein Unternehmen nur noch mit Steuermitteln betrieben werden kann, weil es ansonsten vom Markt verschwände, aber für "systemrelevant" gehalten wird.
Dann darf man eben keine Steuern dafür aufbringen. Ist doch schade, wenn man mehr Geld oder bessere Arbeit haben könnte und dann unnötig drauf verzichtet. Die Firma geht so oder so pleite.
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von H2O »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(05 May 2018, 21:11)

Dann darf man eben keine Steuern dafür aufbringen. Ist doch schade, wenn man mehr Geld oder bessere Arbeit haben könnte und dann unnötig drauf verzichtet. Die Firma geht so oder so pleite.
Deshalb neige ich auch dazu, in allen Bereichen der Wirtschaft den Wettbewerb der Unternehmen sicher zu stellen. Das bremst den Übermut, sich von der Staatskasse aushalten zu lassen. Dort, wo das systematisch durchgehalten wird, verschwinden schlecht geführte Betriebe vom Markt und machen Platz für neue Unternehmungen.

In Fall großer Unternehmen der Wirtschaft kommt auf europäischer Ebene dieser Wettbewerb zu Stande
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von Nomen Nescio »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(05 May 2018, 20:57)

Mir ist das egal. Das Thema war ja, die Piloten mit ihren Streiks seien das Problem, an dem Fluglinien eingehen. Das ist eher unwahrscheinlich. Auch, ob die nun ein paar Prozent mehr bekommen oder bei Ryanair als Scheinselbständige tun.
nein, air france. alles flugzeugbetriebe geht es besser. nur air france schlechter. dort wird zuviel gestreikt.
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von Nomen Nescio »

übrigens schlage ich vor daß unternehmen - wenn das management eine erhöhung von zig prozent bekommt - genau soviel oder einen noch höheren prozentsatz an den arbeitsnehmer gegeben wird.
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von Brainiac »

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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von Nomen Nescio »

eigentlich ist es besoffen: etat beträgt 1,3 trillionen euro laut vorschlag. warum beginnen sie nicht die löhne bei der EU zu senken?
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(07 May 2018, 20:34)

eigentlich ist es besoffen: etat beträgt 1,3 trillionen euro laut vorschlag. warum beginnen sie nicht die löhne bei der EU zu senken?
Genau genommen fehlt die demokratische Kontrolle durch den betroffenen Steuerzahler. Nationale Regierungen verfälschen schon den Willen der Bürger im eigenen Gruppeninteresse. Der EU-Ministerrat ist deshalb kein sinnvoller Ersatz für den Willen der europäischen Steuerzahler.

Nicht viel zu hohe Entgelte für EU-Mitarbeiter machen wirklichen Ärger, sondern das Fehlen der Mitbestimmung des "Zahlviehs". An den Entgelten der EU-Mitarbeiter kann und muß man aus Gründen der Einkommensgerechtigkeit selbstverständlich auch herum drehen, aber wirklich ändern wird das gar nichts.
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von Everythingchanges »

Nomen Nescio hat geschrieben:(07 May 2018, 20:34)

eigentlich ist es besoffen: etat beträgt 1,3 trillionen euro laut vorschlag. warum beginnen sie nicht die löhne bei der EU zu senken?
Es sind "nur" 1,3 Billionen ;)

Löhne senken ist zudem Makroökonomisch selten eine gute Idee.
Die wirtschaftlich erfolgreichen Länder sind alles Länder mit hohen Löhnen bzw. mit steigendem Lohnniveau und das ist kein Zufall.
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von unity in diversity »

H2O hat geschrieben:(05 May 2018, 21:23)

Deshalb neige ich auch dazu, in allen Bereichen der Wirtschaft den Wettbewerb der Unternehmen sicher zu stellen. Das bremst den Übermut, sich von der Staatskasse aushalten zu lassen. Dort, wo das systematisch durchgehalten wird, verschwinden schlecht geführte Betriebe vom Markt und machen Platz für neue Unternehmungen.

In Fall großer Unternehmen der Wirtschaft kommt auf europäischer Ebene dieser Wettbewerb zu Stande
Es gibt die Wahl zwischen einem, von Macron definierten, französischen Europa, oder einem deutschen Europa, unter Merkel.
Insofern kann man das blinde Geschwätz, von Partnerschaften, in den Skat drücken.
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Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von Skull »

Everythingchanges hat geschrieben:(31 May 2018, 11:03)

Die wirtschaftlich erfolgreichen Länder sind alles Länder mit hohen Löhnen
bzw. mit steigendem Lohnniveau und das ist kein Zufall.
Das ist korrekt. Nur eben umgekehrt.

Wenn man erfolgreich ist, sich am Markt mit Produkten und auch sonst behauptet,
dann kann man eben auch höhere Löhne zahlen.

Das sieht man auch speziell in Asien. Dort steigt das Lohnniveau in den letzten 20 Jahren rasant an. ;)

mfg
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von Everythingchanges »

Skull hat geschrieben:(31 May 2018, 12:56)

Das ist korrekt. Nur eben umgekehrt.

Wenn man erfolgreich ist, sich am Markt mit Produkten und auch sonst behauptet,
dann kann man eben auch höhere Löhne zahlen.

Das sieht man auch speziell in Asien. Auch dort steigt das Lohnniveau in den letzten 20 Jahren rasant an. ;)

mfg
Das ist die klassische Tragödie zw. mirko und makro.

Tolle Produkte einer Firma sind weit einfacher an den Mann zu bringen als tolle Produkte eines ganzen Landes.
Sollte es einem Land gelingen, diese Nummer tatsächlich zu etablieren (zb. aktuell Dtl seit langer Zeit), dann bekommt es andere Probleme (beggar-thy-neighbour).
Diese Probleme lassen sich nur mit recht unwirtschaftlichen Mitteln vertagen (große Militärmacht oder andere politische Druckmittel).

Wäre Deutschland der Sudan, würden alle Topprodukte nichts helfen. Es gäbe keinen dauerhaften Auslandsüberschuss, mit dem das Lohnniveau steigen kann.
Ohne einen guten inländischen Wirtschaftskreislauf (zu dem steigende Löhne gehören) würde die Seifenblase Exportfokussierung "schnell" platzen.
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von unity in diversity »

Skull hat geschrieben:(31 May 2018, 12:56)

Das ist korrekt. Nur eben umgekehrt.

Wenn man erfolgreich ist, sich am Markt mit Produkten und auch sonst behauptet,
dann kann man eben auch höhere Löhne zahlen.

Das sieht man auch speziell in Asien. Dort steigt das Lohnniveau in den letzten 20 Jahren rasant an. ;)

mfg
Den asiatische Schwellenländern wollten die westlichen Finanz- und Versicherungsoligarchen auch einreden, daß eine Dienstleistungsgesellschaft die Zukunft sei.
Derweil sich die westliche Mittelmaßwirtschaft im Abschwung befindet.
Nichts darf etwas kosten, aber bezahlen sollen alle.
Im Staatssozialismus gebrach es an Rohstoffzuweisungen und im Staatskapitalismus hält man das Kapital knapp.
Die Auswirkungen sind gleich.
Achten Sie auf Schlaglöcher, es könnten Kinder darin spielen.
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von Skull »

Everythingchanges hat geschrieben:(31 May 2018, 13:07)

Das ist die klassische Tragödie zw. mirko und makro.
Nö.

Das ist die Realität. Das ist Ökonomie. :)

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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von Eiskalt »

Orbiter1 hat geschrieben:(03 May 2018, 10:14)

Griechenland war auch mal ein ausgezeichneter Eurokandidat.
Nee das waren die nie!
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von Nomen Nescio »

Everythingchanges hat geschrieben:(31 May 2018, 11:03)

Es sind "nur" 1,3 Billionen ;)

Löhne senken ist zudem Makroökonomisch selten eine gute Idee.
Die wirtschaftlich erfolgreichen Länder sind alles Länder mit hohen Löhnen bzw. mit steigendem Lohnniveau und das ist kein Zufall.
aha, das war denn ein fehler von denjenige der übersetzte. denn das hat er denn aus englisch. ;)
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von Orbiter1 »

"Italienischer EU-Minister Paolo Savona: Italien muss sich auf den Austritt von weiteren Ländern aus der Eurozone vorbereiten." Quelle: Guidants News http://news.guidants.com

Es treten weitere Länder aus der Eurozone aus? Neben Italien, oder wie war das gemeint?

Edit:
Das war wohl etwas viel heiße Luft. Laut New York Times ging es um folgendes:

"European Affairs Minister Paolo Savona said on Tuesday that Italy needs to be ready for "all eventualities" regarding its permanence in the euro zone, which may depend of factors outside its control. "We may find ourselves in a position where it's not us who decide but others," Savona told a panel of senators. "My position regarding a Plan B ... is that we have to be ready for all eventualities," he added." Quelle: https://www.nytimes.com/reuters/2018/07 ... avona.html
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von H2O »

Das ist aber ein äußerst verschwiemelter Text: "Mögen hätte er schon gewollt, aber dürfen getraut er sich nicht!" Der Kerl hofft auf einen Fußtritt der EU, damit man ihm keinerlei Verantwortung für sein Tun zuweisen kann... oder wie soll man das Gerede deuten?

Nach Recht und Gesetz den Geldhahn der EZB zudrehen; dann muß er seinen Fußtritt selbst erfinden.
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Re: Die EU und der Euro

Beitrag von Orbiter1 »

Langsam aber sicher dämmert es auch der EZB und anderen Mitgliedern der Eurozone dass die Aufnahme Bulgariens mit erheblichen Risiken behaftet ist.

"Die Europäische Zentralbank hatte erst im März erklärt, dass der Balkanstaat die Voraussetzungen für den Euro noch nicht erfülle. „Für eine nachhaltige Konvergenz braucht Bulgarien eine stabilitätsorientierte Wirtschaftspolitik und weitreichende Strukturreformen“, heißt es in dem Bericht. Das Land müsse das Geschäftsumfeld für Unternehmen verbessern, seine Zentralbank unabhängiger von der Politik machen und die Stabilität des Finanzsektors verbessern. Vor allem der letzte Punkt treibt die Euro-Zone um. Denn mit dem ERM-II-Beitritt würde Bulgarien automatisch auch Mitglied der Bankenunion, sagten EU-Diplomaten. Dafür müssten die Geldinstitute des Landes erst einmal gründlich saniert werden. Vorher sei ein Beitritt des südeuropäischen Landes zur Bankenunion zu riskant.

Die Vorbehalte gegen Bulgarien sind auch deshalb groß, weil die Euro-Zone bereits mit Problemen in der Finanzbranche anderer Mitgliedstaaten zu kämpfen hat. In Griechenland, Zypern, Italien und Portugal leiden die Banken immer noch unter einem großen Bestand nicht bedienter Kredite. Auf dem Baltikum und in Malta fielen Banken negativ mit Geldwäsche auf und mussten deshalb teilweise schließen. Noch mehr Probleme dieser Art will sich die Währungsunion nicht aufhalsen. Die grassierende Korruption in Bulgarien erhöht das Misstrauen gegenüber dem Land noch – gerade auch im Zusammenhang mit dem Finanzsektor." Quelle: https://www.handelsblatt.com/politik/in ... 86834.html

Der faule Apfel Bulgarien hat in der Eurozone nichts verloren.
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