Das langfristige Ziel sollten die Vereinigten Staaten von Europa sein. Ein solcher europäischer Bundesstaat wäre einer der mächtigsten Staaten der Welt und könnte seine politischen und ökonomischen Interessen in der Außenpolitik dementsprechend viel besser vertreten.
Ich denke, dass analog zum 19. Jhd, als bei den Menschen ein deutsches Nationalbewusstsein erwachte und ein Gefühl von Zugehörigkeit zu einer gemeinsamen Kultur & Geschichte aufkam, zukünftig auch mehr und mehr ein europäisches Nationalbewusstsein erwachen wird. Denn letztlich sind wir Europäer alle Erben unserer gemeinsamen Geschichte, unserer gemeinsamen Vorfahren, unserer europäischen Kultur.
Ein gemeinsames europäisches Bewusstsein wird sich mit jeder nachfolgenden jungen Generation in Europa weiter verstärken.
Bis ein solcher europäischer Staat jedoch realistisch umgesetzt werden kann, muss Europa zunächst noch enger zusammenwachsen; sowohl ökonomisch als auch sozial. Gerade in diesen Bereichen gibt es derzeit zwischen den EU-Ländern (hauptsächlich zwischen Ost und West) noch zu tiefgreifende Unterschiede, die noch Nachwirkungen der europäischen Teilung im Kalten Krieg sind. Wirtschaftlich sieht man das an den Wohlstandsdaten wie dem BIP/Kopf oder den Einkommen. Politisch und sozial sieht man es an der sozialen Rückständigkeit der Osteuropäer (Fremdenfeindlichkeit, mangelnde Toleranz für sexuelle Minderheiten, usw).
Wenn die EU-Mitgliedsländer irgendwann auf einem annähernd ähnlichen wirtschaftlichen Niveau sind, wird dieses Projekt eines europäischen Staates realistisch werden. Bis dahin sollte man die Zusammenarbeit in allen Bereichen Schritt für Schritt erweitern, die nächsten großen Ziele sollten wirtschaftlich z.B. ein digitaler europäischer Binnenmarkt und außen/sicherheitspolitisch die Schaffung einer europäischen Armee sein.
Mal sehen, wie lange es noch dauert bis die Prognosen von Victor Hugo von 1849 alle eingetroffen sind:
http://www.friedensforum-neustadt.de/3000/3010,03.html