EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

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Orbiter1
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

sünnerklaas hat geschrieben:(20 Jan 2019, 17:00)

Das ist keine Muppet-Show. Das ist die bitterernste Real-Aufführung von Monty Pythons Upper-Class Twit of the year.
Passend dazu liefert der Postillion die Lösung des Problems, den EUxit. ;)

"Brussels, London (dpo) - With Great Britain obviously being unable to execute its exit from the European Union in an orderly manner within the planned two years, the other Member States have now decided to take a different, more straightforward route: They want to carry out a so-called EUxit.

This is how the EUxit works: Right on time for the actual Brexit deadline on March 29, 2019, all EU members except Great Britain will conjointly leave the EU and then found a new confederation of states. The EU will then only consist of Great Britain.
The other states will form the European Alliance (EA), which will function exactly the same as the EU except for the new name. ...

Should the British still want to leave the EU after EUxit as the only remaining EU state, this should not be a major hurdle. At least then, they could negotiate extremely favourable exit conditions with themselves, without having to expect resistance from Brussels." Quelle: https://www.the-postillon.com/2019/01/euxit.html
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Orbiter1
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

watisdatdenn? hat geschrieben:(20 Jan 2019, 17:03)

Immerhin. Es bringt den Briten ein deutliches Mehr an Demokratie.
Sie müssen sich nicht an Regelungen halten sie sich eine undemokratische eu Kommission erfunden wurden.

Das kann einem auch Geld wert sein.
Warten Sie mal ab welche Kröten die Briten schlucken müssen wenn sie auch in Zukunft mit den EU-Staaten Geschäfte machen wollen. Da wird es jede Menge Regelungen geben, die aber nicht von der EU-Kommission sondern den 27 EU-Staaten kommen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Ja, Flachwitzer sind auch angerührt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Fliege »

Orbiter1 hat geschrieben:(20 Jan 2019, 16:44)
Wie man dem Artikel der Blöd-Zeitung entnehmen kann hat der Geschichtsprofessor sogar eine ganz wichtige Botschaft für die AfD und ihre Dexit-Spinner.

"Das war ein Versagen der politischen Eliten. Die katastrophale Entwicklung zeigt, wohin es führt, wenn Politiker nicht auf die Konsequenzen hinweisen“, die eine Entscheidung wie der Brexit mit sich bringt."
Ja, der Professor ist weder AfD noch ist seine Auffassung schändlich. Danke für deine Unterstützung. :-)
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Wie will eigentlich Irland als EU-Vollmitglied über eine künftige EU-Aussengrenze zu dem künftigen Nichtmitgliedsland GB an der EU vorbei ein separates Grenz-, und Zollabkommen schließen?

Ich halte das für ausgemachten Mumpitz, und bin sehr gespannt, was May tatsächlich auf den Tisch legt.

So sehr ich den Austritt von Großbritannien bedauern würde,
und immer noch auf dessen Verbleib hoffe. Die noch größere Katastrophe wäre es, wenn die EU durch den Brexit zerfallen würde. Sich selbst und ihre grandiosen Grundsätze demontieren würde. Und damit das beste politische Friedensprojekt, das die Welt je gesehen hat, zerstören würde.

Aber erst einmal gilt es abzuwarten, was May und Großbritannien tatsächlich wollen oder sich vorstellen. Es wäre fast ein Wunder, wenn May und das Unterhaus endlich etwas Substanzielles anbieten würden, und nicht nur planloses Chaos, wie während der gesamten Austrittsverhandlungen von fast drei Jahren Dauer, die allenfalls ein Ergebnis brachten: "GB weiss nicht, was es will...nicht einmal, was es nicht will, ist klar."
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von sünnerklaas »

Fliege hat geschrieben:(20 Jan 2019, 14:47)

"Briten-Professor gibt Merkel Schuld am Brexit", titelte die Bild-Zeitung, wobei sich die Frage anschließt, ob der "Geschichtsprofessor und Politologe an der Privat-Uni in Buckingham" auch AfD und seine Auffassung schändlich ist?
Daraus:
Welcker contra Politiker, die nach einer zweiten Brexit-Volksabstimmung rufen, falls May am heutigen Dienstag scheitert: „Das wäre ein Totenschein für die Demokratie. Die Parlamentarier haben das zu verantworten. Ich kann das Volk nicht so lange befragen, bis raus kommt, was ich erwarte.“
Quelle
...ergibt sich eine wichtige Frage: was sollen die Bürger machen, wenn die Parlamentarier mehrheitlich nicht in der Lage oder sogar willens sind, eine geregelte Lösung zu schaffen - oder eine Mehrheit im Parlament das gar nicht will?
Zur Zeit gehen viele davon aus, die Wähler hätten bei Referenden nur eine Möglichkeit: eine Regierung in einer Sachfrage zu ermächtigen - sie aber nicht zu in einer Sachfrage zu entmächtigen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von sünnerklaas »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(20 Jan 2019, 19:09)

Wie will eigentlich Irland als EU-Vollmitglied über eine künftige EU-Aussengrenze zu dem künftigen Nichtmitgliedsland GB an der EU vorbei ein separates Grenz-, und Zollabkommen schließen?

Ich halte das für ausgemachten Mumpitz, und bin sehr gespannt, was May tatsächlich auf den Tisch legt.

So sehr ich den Austritt von Großbritannien bedauern würde,
und immer noch auf dessen Verbleib hoffe. Die noch größere Katastrophe wäre es, wenn die EU durch den Brexit zerfallen würde. Sich selbst und ihre grandiosen Grundsätze demontieren würde. Und damit das beste politische Friedensprojekt, das die Welt je gesehen hat, zerstören würde.

Aber erst einmal gilt es abzuwarten, was May und Großbritannien tatsächlich wollen oder sich vorstellen. Es wäre fast ein Wunder, wenn May und das Unterhaus endlich etwas Substanzielles anbieten würden, und nicht nur planloses Chaos, wie während der gesamten Austrittsverhandlungen von fast drei Jahren Dauer, die allenfalls ein Ergebnis brachten: "GB weiss nicht, was es will...nicht einmal, was es nicht will, ist klar."
Das Problem: die harte EU-Außengrenze zwischen Irland und Nordirland kann dort Krieg bedeuten. Bei dem Konflikt geht es um den "Lieben Gott", der Konflikt ist religiös motiviert.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Vongole »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(20 Jan 2019, 19:09)

Wie will eigentlich Irland als EU-Vollmitglied über eine künftige EU-Aussengrenze zu dem künftigen Nichtmitgliedsland GB an der EU vorbei ein separates Grenz-, und Zollabkommen schließen?

Ich halte das für ausgemachten Mumpitz, und bin sehr gespannt, was May tatsächlich auf den Tisch legt.
(...)
Nicht an der EU vorbei, sondern mit ihrer Genehmigung. Das könnte genau die Rosine sein, die May aufpicken möchte.
Dass ihr das gelingt, wage ich zu bezweifeln.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Die deutschstämmige pro-Brexit Anhängerin Mrs. Stuart (Steward?), ihres Zeichens Labour-Mitglied und vormalige Staatssekretärin, zeigte nur eines, dass sie vollkommen aus der Zeit gefallen ist. Ihre Begründung für die wahren Motive des Brexit waren so wahnsinnig daneben, dass es selbst an den Füßen und nicht nur im Kopf wehtat: "Man wollte GB in den Euro zwingen, und dies sei das tragende und immer mehr Ablehnung erzeugende Motiv vieler Menschen in GB gewesen, für den Brexit zu stimmen. Und sie könne das auch gut verstehen. Und leider würde man das EU-seitig immer noch ignorieren oder nicht verstehen wollen". Mit Verlaub, soviel dummes Zeug hört man selten, selbst jetzt in dieser chaotischen Situation nicht...Aber es zeigt auch, wie gespalten und teils auch wirr die Ansichten auch innerhalb der Labour-Partei wohl sind. Von vernunftbegabt bis völlig wirr...

Prof. Geese war wohltuend, klar gegen einen Brexit und er beklagte auch die völlig unvernünftige und rein emotionale Handlungsweise der Briten. Besonders ihrer politischen Verantwortlichen, ganz besonders der Regierung May und vorher schon Cameron Weg, ein Referendum abzuhalten, ohne dem Volk die Folgen klar zu machen.

Ihn mit den dümmlichen und hirnlosen AfD-Äusserungen des politisch debilen Gauländers oder der vollumfänglich dummen B. von Storch in Verbindung zu bringen oder ihm politische Nähe zu der AfD-Hirnlosigkeit und Inkompetenz zuzuschreiben, hat was von einer Sichtweise, die in stockdunklen Nächten eine Sonnenbrille für bessere Sicht benutzt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Vongole hat geschrieben:(20 Jan 2019, 19:22)

Nicht an der EU vorbei, sondern mit ihrer Genehmigung. Das könnte genau die Rosine sein, die May aufpicken möchte.
Dass ihr das gelingt, wage ich zu bezweifeln.
Wieso ist dann von bilateralen Vereinbarungen zwischen GB und Irland die Rede?
Ich glaube kaum, dass die EU Irland als Verhandlungsbeauftragten hinsichtlich der irischen Grenzfrage zum alleinigen Verhandlungsführer ermächtigt.
May müsste ja diesen Vorschlag der autorisierten EU-Seite vorlegen, die für die gesamte EU (und auch Irland) die Verhandlungen führt.

Abgesehen davon, glaube ich auch nicht, dass May damit Erfolg haben wird. Es wäre der Anfang vom Ende der EU...

...wenn einzelne EU-Mitgliedsländer künftig bestimmen oder erzwingen könnten, wo sie eine echte EU-Aussengrenze haben wollen und wo ihnen eine solche zugunsten einer nicht vorhandenen Binnenmarktgrenze gerade besser in den Kram passt. Oder umgekehrt, man auch auf die Idee kommen könnte, mal eben eine Grenze zwischen EU-Mitgliedsländern ins Werk zu setzen, um unkontrolliertes Eindringen der "Migrantionspest" zu verhindern. Also eine rein seuchenhygienische Maßnahme zur Erhaltung des reinen nationalen Volkskörpers...
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Der Brexit wirft viele interessante Fragen auf, auf die vorher keiner kam. Für Beschäftigung für Eurokraten ist also gesorgt.

Er zwingt die EU auch, über ihre abnehmende Bindungskraft nachzudenken.

Euroskeptiker werden das britische Experiment aufmerksam verfolgen. Ist es erfolgreich, wird es Schule machen.
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Orbiter1
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Die Autobombe in Londonderry wurde mutmaßlich von der Neuen IRA gezündet. Es gab Gottseidank keine Verletzten. Zwei Verdächtige wurden festgenommen. In diesen Kreisen bereitet man sich offenbar auch auf den harten Brexit vor.
Eulenwoelfchen

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

sünnerklaas hat geschrieben:(20 Jan 2019, 19:21)

Das Problem: die harte EU-Außengrenze zwischen Irland und Nordirland kann dort Krieg bedeuten. Bei dem Konflikt geht es um den "Lieben Gott", der Konflikt ist religiös motiviert.
Ob der Konflikt religiös motiviert ist, oder eher von der kolonialistischen Unterdrückung des britischen Empires herrührt, mit der die protestantisch-pro britische Herrschaftsklasse schon immer die katholische Mehrheit unterdrückte und in die Pfanne haute, sei dahingestellt. Oder ob es nicht eher ein Jahrhunderte alter Konflikt zwischen einer sich bereichernden und einer ausgebeuteten Bevölkerungsgruppe handelt.

Der Terroranschlag mit einer angekündigten Autobombe, der einer "new IRA" zugeschrieben wird, mag als Warnzeichen stehen, dass dieser Brexit von Anfang an auch eine große Gefahr für den dort mühselig entstandenen und aufrechterhaltenen Frieden der beiden irischen Landesteile darstellt und ein Wiederaufflammen eines Konflikts vorprogrammiert ist, der seitens der IRA den Wunsch und das Ziel hat, endlich nicht mehr unter britischer Kuratel zu sein. Sondern sich mit Irland wieder zu einem Staat und Volk zu vereinen.

Aber diese Gefahr eines erneuten Aufflammens des gegenseitigen Terrors in Nordirland müsste ja ganz besonders auch der britischtteen Seite und der Regierung klar (gewesen) sein. Und das ein Brexit am Ende des Tages nur eine harte EU-Aussengrenze zwischen der EU und einem Nichtmitgliedsland wie GB als Ergebnis haben kann. Und damit eine manifestierte Teilung der irischen Insel, die als EU-Aussengrenze auch das koloniale Vermächtnis des Britischen Empire festnagelt und die irische Insel und ihre Menschen wieder entzweit, statt ihnen die natürliche Möglichkeit zu erhalten, wenigstens als ein Volk leben zu können, egal, welche Staatsangehörigkeit man zu (er)tragen hat. Die nationalstaatliche Frage zugunsten der Gemeinsamkeit zweitrangig bliebe und das gemeinsame Leben miteinander Vorrang hätte. In Frieden...

Für alle Iren ist der Brexit noch viel katastrophaler als für den Rest des UK. Und das ist SEHR traurig.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

sünnerklaas hat geschrieben:(20 Jan 2019, 19:21)

Das Problem: die harte EU-Außengrenze zwischen Irland und Nordirland kann dort Krieg bedeuten. Bei dem Konflikt geht es um den "Lieben Gott", der Konflikt ist religiös motiviert.
Der Konflikt ist nicht religiös bedingt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Schnitter »

Orbiter1 hat geschrieben:(20 Jan 2019, 20:04)

Die Autobombe in Londonderry wurde mutmaßlich von der Neuen IRA gezündet. Es gab Gottseidank keine Verletzten. Zwei Verdächtige wurden festgenommen. In diesen Kreisen bereitet man sich offenbar auch auf den harten Brexit vor.
Das war doch klar dass das passieren wird.

Die britischen Politiker denken eben vom Ledersessel bis zur Fensterbank.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Vongole hat geschrieben:(20 Jan 2019, 19:22)

Nicht an der EU vorbei, sondern mit ihrer Genehmigung. Das könnte genau die Rosine sein, die May aufpicken möchte.
Dass ihr das gelingt, wage ich zu bezweifeln.
GB und Irland haben eine beiderseitige Grenzvereinbarung für den Reiseverkehr außerhalb des Schengenraums. Vielleicht will Frau May daran anknüpfen.

Mir ist aber nicht klar, wie die beiden das mit den Zöllen dann handhaben wollen. Denn eine Zollgrenze gibt es nicht zwischen Irland und der EU. Der ungehinderte Warenverkehr und die 4 Grundfreiheiten des Binnenmarktes gelten für Irland ja weiterhin!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Fliege hat geschrieben:(20 Jan 2019, 14:47)

"Briten-Professor gibt Merkel Schuld am Brexit", titelte die Bild-Zeitung, wobei sich die Frage anschließt, ob der "Geschichtsprofessor und Politologe an der Privat-Uni in Buckingham" auch AfD und seine Auffassung schändlich ist?
Bildzeitung! Mehr ist nichts zu sagen.


Diese Universitaet gehoert nicht zur British Excellence in Tertiary Education.

Vielleicht mal diesen Leuten zuhoeren

https://economistsforremain.org/

12 Nobel Preistraeger und 175 Economists aus GB haben diese Peition unterschrieben.

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Fliege »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(21 Jan 2019, 00:50)
Diese Universitaet gehoert nicht zur British Excellence in Tertiary Education.

Vielleicht mal diesen Leuten zuhoeren
https://economistsforremain.org/
12 Nobel Preistraeger und 175 Economists aus GB haben diese Peition unterschrieben.

Schau dir die Liste ruhig an
Also: weder AfD, noch schändlich.
Etwas anderes hätte ich auch nicht erwartet.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von watisdatdenn? »

Orbiter1 hat geschrieben:(20 Jan 2019, 17:33)
Warten Sie mal ab welche Kröten die Briten schlucken müssen wenn sie auch in Zukunft mit den EU-Staaten Geschäfte machen wollen. Da wird es jede Menge Regelungen geben, die aber nicht von der EU-Kommission sondern den 27 EU-Staaten kommen.
Daran haben nur die Franzosen mit ihren Protektionismus und geringem Handelsvolumen mit den UK ein Interesse.
Für uns deutsche wäre ein Freihandelsabkommen mit den UK am besten.
Geht aber aktuell leider nur über die EU..

Vielleicht würde ein Dexit dann die Handelssituation mit den UK einfacher machen.. ist eine Überlegung wert. Wenn die EU ein effektives Handelshemmnis wird, macht sie aus deutscher Sicht keinen Sinn mehr..
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Fliege hat geschrieben:(21 Jan 2019, 01:30)

Also: weder AfD, noch schändlich.
Etwas anderes hätte ich auch nicht erwartet.
Nix mehr zu sagen?

Zuviele Akademiker ohne Merkelphobie und die nicht rechts stramm stehen und Anti Brexit sind ist einfach zuviel des Guten :D
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von TheManFromDownUnder »

watisdatdenn? hat geschrieben:(21 Jan 2019, 04:31)

Daran haben nur die Franzosen mit ihren Protektionismus und geringem Handelsvolumen mit den UK ein Interesse.
Für uns deutsche wäre ein Freihandelsabkommen mit den UK am besten.
Geht aber aktuell leider nur über die EU..

Vielleicht würde ein Dexit dann die Handelssituation mit den UK einfacher machen.. ist eine Überlegung wert. Wenn die EU ein effektives Handelshemmnis wird, macht sie aus deutscher Sicht keinen Sinn mehr..

Die EU hat groessere Verhandlungsstaerke als die Mitgliedsstaaten allein.


Australien zieht ein Handelskommen mit der EU dem mit UK ohne EU Vor. Einfach groesserer Markt und deshalb bessere Absatzchancen
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Fliege hat geschrieben:(20 Jan 2019, 14:47)

"Briten-Professor gibt Merkel Schuld am Brexit", titelte die Bild-Zeitung, wobei sich die Frage anschließt, ob der "Geschichtsprofessor und Politologe an der Privat-Uni in Buckingham" auch AfD und seine Auffassung schändlich ist?
Der Geschichtsprofessor leidet offenbar noch unter einem Flüchtlingstrauma. In einem Vortrag in Karlsruhe vom Feb 2016 spricht er davon dass in absehbarer Zukunft jedes Jahr 1 Mio Flüchtlinge, incl Familiennachzug 4 Mio Flüchtlinge, nach Deutschland kommen werden und dass diese Politik auch den anderen 27 EU-Staaten aufgedrückt wurde. (ab Min 24:05) Ob er diesen Schwachsinn bei der AfD oder die AfD bei ihm abgeschrieben hat lässt sich nicht nachvollziehen. Na hoffentlich kennt er sich mit GB besser aus als mit Deutschland, sonst kann man sich seine Brexit-Analysen sparen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kölner1302 »

Orbiter1 hat geschrieben:(21 Jan 2019, 07:37)

Der Geschichtsprofessor leidet offenbar noch unter einem Flüchtlingstrauma. In einem Vortrag in Karlsruhe vom Feb 2016 spricht er davon dass in absehbarer Zukunft jedes Jahr 1 Mio Flüchtlinge, incl Familiennachzug 4 Mio Flüchtlinge, nach Deutschland kommen werden und dass diese Politik auch den anderen 27 EU-Staaten aufgedrückt wurde. (ab Min 24:05) Ob er diesen Schwachsinn bei der AfD oder die AfD bei ihm abgeschrieben hat lässt sich nicht nachvollziehen. Na hoffentlich kennt er sich mit GB besser aus als mit Deutschland, sonst kann man sich seine Brexit-Analysen sparen.
Der Wahrheitsgehalt der BILD - Nachrichten dürfte doch wohl bekannt sein... Bild sprach zuerst mit den Toten...
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Bin schon gespannt was May heute als Plan B vorstellt. Die bilateralen Verhandlungen mit Irland über den Backstop kann man wohl knicken.

"Irland wird laut Europaministerin Helen McEntee keine bilateralen Verhandlungen mit Großbritannien über den Brexit starten. "Die Gespräche werden von der EU mit den Briten geführt", so McEntee im Staatsrundfunk RTE." Quelle: Guidants News https://news.guidants.com

Wahrscheinlich hat das was sie vorstellt sowieso keine Relevanz. Sie wurde von den eigenen Parteikollegen demontiert ist nur noch eine lame duck. Konnte man gestern auch beim Polittalk von Anne Will gut sehen. Norbert Röttgen und der Luxemburgische Außenminister sehen sie nicht mehr in der Rolle entscheidende Dinge zu bewegen, sie haben auch den Eindruck gewonnen dass das Unterhaus und nicht mehr die Regierung May entscheidet wo es in Sachen Brexit langgeht. Noch spannender als May`s Plan B könnten daher die Anträge sein die heute im Unterhaus von den Parlamentariern gestellt werden.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von relativ »

Senexx hat geschrieben:(20 Jan 2019, 20:35)

Der Konflikt ist nicht religiös bedingt.
Eben wie die meisten Konflikten auf unseren Globus, taugt die Religion nur als Verstärker.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Eulenwoelfchen

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

https://www.faz.net/aktuell/politik/aus ... 00147.html

Zitat aus dem verlinkten FAZ-Artikel:

Der „Telegraph“ hingegen berichtete, May denke darüber nach, das Karfreitagsabkommen zu ändern – eine Idee, die von britischen Kommentatoren sofort als unrealistisch abgetan wurde. Auch Jonny Byrne aus Ulster sieht das so. Das Abkommen sei in Referenden ratifiziert worden und „gehört den Menschen“, so Byrne. Jegliche Lösung für das Nordirland-Brexit-Problem müsse deshalb auf dem Karfreitagsabkommen beruhen. Bislang sei aber keine solche Lösung in Sicht, erst recht nicht bis Ende März, dem offiziellen Austrittsdatum der Briten aus der EU. Nordirland sei aber in keinem Fall bereit für einen Austritt ohne Abkommen, glaubt Byrne.

Viele Menschen in Nordirland, sagt Byrne, wüssten deshalb noch immer nicht, was sie vom Brexit halten sollten, der sie zu einer Entscheidung über ihre Identität zwinge. „So lange es eine offene Grenze auf der Insel gibt, ist es kein Problem, sich als Ire, Nordire, Brite oder Europäer zu fühlen, ganz egal, an welchem Ort man ist. Doch durch die Gefahr einer Grenzziehung müssen sich die Menschen entscheiden, was sie sind.“ Diese Frage habe es vorher nicht gegeben, so Byrne. „Das ist so etwas wie eine erzwungene Renationalisierung.“


Genau das ist es, was ich schon erwähnte und welche Katastrophe der Brexit vor allem für die Irische Insel und alle Menschen dort bedeutet.
Jonny Byrne bringt es exakt auf den Punkt...

Ebenso hat Irland der britischen Regierung bereits klar signalisiert, dass man mit GB nicht verhandeln werde, sondern dafür die EU zuständig sei, die auch für Irland als Teil der 27 Mitgliedstaaten verhandle.

Mal sehen, was Frau May für einen Plan "B" präsentiert...
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Orbiter1 hat geschrieben:(21 Jan 2019, 11:51)

Bin schon gespannt was May heute als Plan B vorstellt.
Ihr Plan B fällt erwartungsgemäß aus. Sie will nach Brüssel gehen und ihren Brexit-Plan nochmal nachverhandeln. :dead:

Mal sehen ob der Speaker noch Anträge von den Parlamentariern zuläßt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Vongole »

Gute Güte, May klingt wie eine tibetanische Gebetsmühle, egal auf was für eine Frage sie antwortet.
Jetzt schießt sie gegen Schottland, das wird bestimmt helfen. :rolleyes:
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Europa2050 »

Vongole hat geschrieben:(21 Jan 2019, 18:40)

...
Jetzt schießt sie gegen Schottland, das wird bestimmt helfen. :rolleyes:
Das wird schon helfen - den Schotten, ihren Weg für die Zukunft zu finden.

Ja, die größte Strafe, die Gott (der Zufall, oder ...) einer Nation erweisen kann, sind unfähige Regierungen in schwierigen Zeiten.
Scheinbar haben die Briten einen der o.g. irgendwann geärgert.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

Orbiter1 hat geschrieben:(21 Jan 2019, 17:34)

Ihr Plan B fällt erwartungsgemäß aus. Sie will nach Brüssel gehen und ihren Brexit-Plan nochmal nachverhandeln. :dead:
und die EU-leute in GB brauchen kein geld zu zahlen um ein verbleib dort verlängern zu können.

immerhin wird eine möglichkeit wegfallen. aber welche?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von streicher »

Wird der Nordirlandkonflikt wieder aufflammen, da Nordirland sich mehrheitlich gegen den Austritt ausgesprochen hat und dort nun viele mit dem Brexit-Prozess unzufrieden sind?
Die Zukunft ist Geschichte.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

May soll gefälligst Zollunion zustimmen

Die EU geht jetzt zum Angriff über: Barnier und andere haben jetzt gesagt, May solle die Fixierung auf den Backstop aufgeben. Ihre Niederlage sei so verheerend gewesen, dass sie nicht damit rechnen könnne, mit ein paar kosmetischen Korrekturen eine Mehrheit zu erreichen. Sie brauche breitere Unterstützung. Deshalb solle sie sich Labour ins Boot holen und eine Zollunion akzeptieren.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Schnitter »

Mein Tip bleibt: Der Brexit kippt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von sünnerklaas »

Schnitter hat geschrieben:(21 Jan 2019, 21:29)

Mein Tip bleibt: Der Brexit kippt.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 49172.html

Würde man dem gesunden Menschenverstand folgen, ginge nichts anderes.
Dumm nur, dass es genug Leute gibt, die zur Sicherstellung eines chaotischen Brexits bereit sind, quasi Amok zu laufen. Natürlich macht man das nicht selbst - natürlich wir sich ein psychisch kranker John Doe finden, der mit SUV in Menschenmengen rast. Oder es kommt mal ein gefährlicher Islamis frei... Einfach mal so ausgebrochen, weiß man auch nicht, wie das passieren konnte...
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

sünnerklaas hat geschrieben:(21 Jan 2019, 21:49)

http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 49172.html

Würde man dem gesunden Menschenverstand folgen, ginge nichts anderes.
Dumm nur, dass es genug Leute gibt, die zur Sicherstellung eines chaotischen Brexits bereit sind, quasi Amok zu laufen. Natürlich macht man das nicht selbst - natürlich wir sich ein psychisch kranker John Doe finden, der mit SUV in Menschenmengen rast. Oder es kommt mal ein gefährlicher Islamis frei... Einfach mal so ausgebrochen, weiß man auch nicht, wie das passieren konnte...
Ooh jeee,
wieder im VT-Buch nachgelesen? Oder hast Du Schwarzmalen als Hobby?
Sorry, aber der Brexit - resp. was immer auch passieren wird - ist schon chaotisch genug, da braucht es nicht noch nicht mehr ....
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Alpha Centauri »

streicher hat geschrieben:(21 Jan 2019, 20:52)

Wird der Nordirlandkonflikt wieder aufflammen, da Nordirland sich mehrheitlich gegen den Austritt ausgesprochen hat und dort nun viele mit dem Brexit-Prozess unzufrieden sind?

Das steht zu befürchten doch nicht nur die Nordirland Frage birgt Zündstoff an der schottischen Front droht ebenfalls Ungemach wegen des drohenden Brexit ( die Schotten waren mehrheitlich gegen den Brexit) die schottischen Nationalisten drohen bereits mit Abspaltung von London.
Senexx

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Alpha Centauri hat geschrieben:(21 Jan 2019, 22:11)

Das steht zu befürchten doch nicht nur die Nordirland Frage birgt Zündstoff an der schottischen Front droht ebenfalls Ungemach wegen des drohenden Brexit ( die Schotten waren mehrheitlich gegen den Brexit) die schottischen Nationalisten drohen bereits mit Abspaltung von London.
Der schottische Freiheitskampf verdient unsere unbedingte Unterstützung.

Es wäre ein positiver Nebeneffekt des Brexit, wenn die Schotten dabei ihre Unabhängigkeit gewännen.

Die EU hat einiges gutzumachen, nachdem sie beim schottischen Referendum für die Kolonialmacht England Partei ergreifen hat.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... y-liveblog

Unter dem Strich: Es gibt keinen Plan B, weil dazu Plan A wieder geöffnet werden müßte, um das Thema Grenze Nord-Irand zu Irland erneut zu verhandeln. Das haben die EU und verschiedene Mitglieder der EU klar abgewiesen.

Das Unterhaus hat den mit der EU ausgehandelten Plan A mit großer Mehrheit verworfen; damit hat PM May nur noch den hard BREXIT in der Hand, der sich am 29. März 2019 "automatisch" ergibt. Denn eine Parlamentsmehrheit gibt es weder für den hard Brexit noch für eine Wiederholung der Volksbefragung, die auch von PM May abgelehnt wird. Das Parlament hat aber auch keinen Vorschlag zur Hand, der mit der EU verhandelt werden könnte.

Damit bleibt der britischen Seite nur der Widerruf der Kündigung der Mitgliedschaft durch die britische Regierung,oder die aus der Not geborene Zustimmung des Unterhauses zum Plan A knapp vor dem "automatischen hard BREXIT".

So entschieden wie die EU Nachverhandlungen zu Plan A ablehnt, auch wenn er als Plan B in Verkehr gebracht wird, so ist nicht zu erwarten, daß die EU einem speziellen neuen britischen Plan so weit entgegen kommen würde, der zu einer Fristverlängerung führt. Die EU wird also Plan A durchwinken, das Konzept CETA (Kanada) oder das Konzept "Norwegen" anbieten und bei Zustimmung der Briten durchwinken.

Die Wahrscheinlichkeit für den Widerruf des BREXITs steigt... wer hätte das gedacht, denn nur den hat die britische Regierung in der Hand, ohne das Parlament einschalten zu müssen. Nach dem abgewiesenen Mißtrauensantrag kann die Regierung auch nicht formal vom Parlament kurzerhand entmachtet werden. Plan A wird auch nicht unter Termindruck vom Parlament freigegeben... das gebietet schon die Selbstachtung der Parlamentarier.

Da kommen aufregende 9 Wochen auf uns Europäer zu! Wir brauchen jetzt dringend eine Einmischung von Präsident Trump und Präsident Putin! :p
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

H2O hat geschrieben:(21 Jan 2019, 23:32)

https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... y-liveblog

Unter dem Strich: Es gibt keinen Plan B, weil dazu Plan A wieder geöffnet werden müßte, um das Thema Grenze Nord-Irand zu Irland erneut zu verhandeln. Das haben die EU und verschiedene Mitglieder der EU klar abgewiesen.
Offenbar bröckelt aber auf der EU-Seite die Front. Polen hat eine zeitlich begrenzte Backstop-Lösung ins Spiel gebracht. Deutschland und Niederlande wären ebenfalls zu weiterem Entgegengekommen bereit, Frankreich und Spanien lehnen das ab. Klar abgewiesen ist jedenfalls was anderes.
Da kommen aufregende 9 Wochen auf uns Europäer zu! Wir brauchen jetzt dringend eine Einmischung von Präsident Trump und Präsident Putin! :p
Ich fürchte die sind im Hintergrund schon längst aktiv.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Maikel »

H2O hat geschrieben:(21 Jan 2019, 23:32)

Die Wahrscheinlichkeit für den Widerruf des BREXITs steigt... wer hätte das gedacht, denn nur den hat die britische Regierung in der Hand, ohne das Parlament einschalten zu müssen.
Dazu habe ich anderes gelesen:
1. Die Rücknahme benötigt, wie der Austrittsantrag, die Zustimmung des Parlaments.
2. Es gibt in GB ein Gesetz, in dem der Austritt zum 29.März festgeschrieben ist. Dieses Gesetz müßte für einen Exit vom Brexit aufgehoben werden; dazu braucht es eine Mehrheit im Parlament.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Maikel hat geschrieben:(22 Jan 2019, 08:08)

Dazu habe ich anderes gelesen:
1. Die Rücknahme benötigt, wie der Austrittsantrag, die Zustimmung des Parlaments.
2. Es gibt in GB ein Gesetz, in dem der Austritt zum 29.März festgeschrieben ist. Dieses Gesetz müßte für einen Exit vom Brexit aufgehoben werden; dazu braucht es eine Mehrheit im Parlament.
im ersten Punkt haben Sie völlig Recht. Ich war der Meinung, daß die Austrittserklärung ohne Parlamentsentscheidung gelaufen ist. Das stimmt aber nicht!
https://www.shz.de/deutschland-welt/pol ... 61336.html

Beim zweiten Teil bin ich immer noch unsicher. Richtig ist, daß das Unterhaus ein Gesetz "27. März 2019" erlassen wollte. Ob es aber beschlossen wurde... schwer zu sagen:
https://www.handelsblatt.com/politik/in ... nrCvEu-ap2
Das Datum war bereits abgeleitet worden, weil am 29. März 2017 die zweijährige Phase der Scheidungsverhandlungen mit der EU begann. Allerdings tauchte es bisher in keinem Gesetz auf. Brexit-Befürworter befürchten, dass es wegen der schleppenden Gespräche zu Verzögerungen kommen könnte. Das Parlament soll in der kommenden Woche über Änderungen am Entwurf für das Brexit-Gesetz beraten. Bis zu einer endgültigen Abstimmung dürften noch Monate vergehen.
Dann bleibt doch die Frage, ob das Unterhaus den BREXIT will... nachdem der hard BREXIT keine Mehrheit fand, der ausgehandelte Vertrag abgewiesen wurde, niemand, jedenfalls nicht PM May oder die Konservativen, eine neue Volksbefragung... dann wird es doch beim Widerruf bleiben müssen, um den automatischen hard BREXIT zum 27. März 2019 zu vermeiden.

Das ist auch die beste Lösung für alle Beteiligten.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(22 Jan 2019, 08:32)

im ersten Punkt haben Sie völlig Recht. Ich war der Meinung, daß die Austrittserklärung ohne Parlamentsentscheidung gelaufen ist. Das stimmt aber nicht!
https://www.shz.de/deutschland-welt/pol ... 61336.html

Beim zweiten Teil bin ich immer noch unsicher. Richtig ist, daß das Unterhaus ein Gesetz "27. März 2019" erlassen wollte. Ob es aber beschlossen wurde... schwer zu sagen:
https://www.handelsblatt.com/politik/in ... nrCvEu-ap2

Dann bleibt doch die Frage, ob das Unterhaus den BREXIT will... nachdem der hard BREXIT keine Mehrheit fand, der ausgehandelte Vertrag abgewiesen wurde, niemand, jedenfalls nicht PM May oder die Konservativen, eine neue Volksbefragung... dann wird es doch beim Widerruf bleiben müssen, um den automatischen hard BREXIT zum 27. März 2019 zu vermeiden.

Das ist auch die beste Lösung für alle Beteiligten.
Die beste Lösung für alle Beteiligten? Für die EU? Nicht wirklich, und für ungefähr die Hälfte der Briten auch nicht.
Ausserdem müssten die Briten dann an der EU-Wahl im Mai teilnehmen, wie soll das gehen? Die haben ja, in der Gewissheit, dass am 29. März Schluss, ist überhaupt noch keine Vorbereitungen dafür getroffen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(22 Jan 2019, 08:43)

Die beste Lösung für alle Beteiligten? Für die EU? Nicht wirklich, und für ungefähr die Hälfte der Briten auch nicht.
Ausserdem müssten die Briten dann an der EU-Wahl im Mai teilnehmen, wie soll das gehen? Die haben ja, in der Gewissheit, dass am 29. März Schluss, ist überhaupt noch keine Vorbereitungen dafür getroffen.

Ist doch nicht so schlimm: Dann holen die Briten ihre EU-Parlamentswahlen nach. Nur die 72 anderweitig vergebenen Sitze müssen wieder kassiert werden.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(22 Jan 2019, 08:57)

Ist doch nicht so schlimm: Dann holen die Briten ihre EU-Parlamentswahlen nach. Nur die 72 anderweitig vergebenen Sitze müssen wieder kassiert werden.
Trotzdem sehe ich immer noch nicht die Vorteile für die EU. Die Briten werden sich dann bestimmt nicht konstruktiv an der Reformierung der EU beteiligen.
Einige sehen sogar Chancen für die Wirtschaft
In der Umstellung der eigenen Logistik liegt auch eine Chance. Manche Unternehmen könnten durch den Brexit dazu bewegt werden, die eigenen Lieferketten grundsätzlich zu überdenken und sie moderner und effizienter zu machen. Sie könnten dadurch insgesamt stärker und konkurrenzfähiger werden.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 48501.html
Das einzig positive könnte eine Verhinderung das Wiederaufflammen des Nord-Irland-Konfliktes sein.

Ausserdem dürfte die Diskussion in GB ob nun in or out nicht zu Ende sein.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Ausserdem dürfte die Diskussion in GB ob nun in or out nicht zu Ende sein.
Das stimmt schon, nutzt sich aber ab. So wie bei einem Ehepaar nach der Goldenen Hochzeit. Wenn Muttern mich 'mal wieder auf die Palme gescheucht hat, dann drohe ich auch mit Scheidung. Was kommt danach: Gelächter! Und wo bleibt meine Männerehre?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(22 Jan 2019, 09:14)

Das stimmt schon, nutzt sich aber ab. So wie bei einem Ehepaar nach der Goldenen Hochzeit. Wenn Muttern mich 'mal wieder auf die Palme gescheucht hat, dann drohe ich auch mit Scheidung. Was kommt danach: Gelächter! Und wo bleibt meine Männerehre?
Schön, wenn man das so lässig sehen kann ;)
Ich denke aber, dass man damit den Briten ein Erpressungspotential in die Hand gibt: Wenn Ihr uns nicht dieses oder jenes gebt, dann treten wir aus! Und dann geht das Gezerre wieder von vorne los, die Entwicklung der EU ist ausgebremst und alle sind nur noch genervt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von McKnee »

Es scheint, dass die Briten hartnäckig darauf bauen, dass die EU bei dem Kaspertheater irgendwann die Nerven verliert.

Damit würde sie sich aber ins eigene Fleisch schneiden und das falsche Signal aussenden, du musst dich vor der Kasse nur auf den Boden werfen und wild mit den Beinen strampeln, dann bekommst du auch dein Leckerchen.

Wenn ich lange Zeit, trotz der wiederholten britischen Eskapaden, sehr unglücklich über das Abstimmungsergebnis war, bin ich froh, wenn dieses Kapitel der EU-Geschichte endlich geschlossen ist. Immerhin kann es dann als mahnendes Beispiel für geneigte Nachahmer dienen.
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

Es ist mir egal, ob es ein Albert-Einstein-Zitat ist ...

.....er wusste es :D
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Immerhin kann es dann als mahnendes Beispiel für geneigte Nachahmer dienen.
So herum und auch anders herum. Irgendwann macht man sich mit solchen Spielchen nur noch lächerlich. Das wäre doch etwas: GB grollt: "Ich trete aus!" Die EU im Chor: "Da hinten ist die Tür mit "00"!"
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

H2O hat geschrieben:(22 Jan 2019, 08:32)

Dann bleibt doch die Frage, ob das Unterhaus den BREXIT will... nachdem der hard BREXIT keine Mehrheit fand, der ausgehandelte Vertrag abgewiesen wurde, niemand, jedenfalls nicht PM May oder die Konservativen, eine neue Volksbefragung... dann wird es doch beim Widerruf bleiben müssen, um den automatischen hard BREXIT zum 27. März 2019 zu vermeiden.

Das ist auch die beste Lösung für alle Beteiligten.
Das ist die mit Abstand unwahrscheinlichste Lösung. Eine noch tiefere Spaltung der eh schon gespaltenen britischen Gesellschaft ist kaum vorstellbar. Da entscheidet sich eine Mehrheit im Rahmen eines Referendums für den Brexit, im Lauf der 2-jährigen Austrittsverhandlungen kommt nahezu täglich die Botschaft Brexit bleibt Brexit und lieber gar kein Deal als ein schlechter Deal und dann nimmt das Parlament den Austrittsantrag zurück. Noch mehr Politikverdrossenheit als Folge davon scheint mir kaum möglich.
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