EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Moderator: Moderatoren Forum 3

Benutzeravatar
garfield336
Beiträge: 14068
Registriert: Mo 25. Mär 2013, 21:05
Wohnort: Luxemburg

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

H2O hat geschrieben:(14 Aug 2018, 09:33)

Das System ist deshalb unflexibel, weil es einen politischen Ernst voraussetzt, an dem es die Briten die gesamte Verhandlungszeit hindurch haben fehlen lassen. Da ist die geringe Flexibilität am Ende ein Segen... wieviele Jahre wollen wir uns denn über die Mitgliedschaft, Teilmitgliedschaft, Nicht-Mitgliedschaft dieses Landes noch ereifern? Es reicht!
Barnier hat nur ein Mandat im Rahmen der europäischen Verträge zu verhandeln. Irgendeine änderung dieser Verträge steht gar nicht auf der Agenda.

Die Zerstücklung des Binnenmarktes oder Passporting (Sagt man das so?) -Rechte für britische Banken könnten aber Vertragsänderung nötig machen.


Es ist einfach nur traurig das Ganze. :|
Benutzeravatar
Orbiter1
Beiträge: 9111
Registriert: Fr 23. Feb 2018, 13:25

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Senexx hat geschrieben:(14 Aug 2018, 09:30)

Ich warte weiter auf den fälligen Kuhhandel.
Denke auch dass da noch was kommt. Man wird GB auch nicht behandeln wie Norwegen oder die Schweiz. An einen harten Brexit kann ich einfach nicht glauben, dem stehen massivste wirtschaftliche Interessen auf beiden Seiten entgegen.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 46981
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(14 Aug 2018, 10:05)

Barnier hat nur ein Mandat im Rahmen der europäischen Verträge zu verhandeln. Irgendeine änderung dieser Verträge steht gar nicht auf der Agenda.

Die Zerstücklung des Binnenmarktes oder Passporting (Sagt man das so?) -Rechte für britische Banken könnten aber Vertragsänderung nötig machen.


Es ist einfach nur traurig das Ganze. :|
Völlig richtig; man könnte den Eindruck gewinnen, daß die britische Verhandlungsstrategie das Ziel hat, die EU nachhaltig zu beschädigen. Die EU wird sich ganz gut ohne diesen Störenfried weiter entwickeln (müssen). Zu den jetzt ablaufenden Bedingungen sollte die Insel nie wieder in die EU hinein gelangen.

Vor allem: Hat de EU irgend einen erkennbaren Vorteil, wenn britische Banken in ihr freie Bahn haben, ohne als Gesamtbank einer Kontrolle zu unterliegen? Aus guten Gründen werden den europäischen Banken in der EU Fesseln angelegt. Die letzte Finanzkrise ist doch nicht vergessen!
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 46981
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Orbiter1 hat geschrieben:(14 Aug 2018, 10:17)

Denke auch dass da noch was kommt. Man wird GB auch nicht behandeln wie Norwegen oder die Schweiz. An einen harten Brexit kann ich einfach nicht glauben, dem stehen massivste wirtschaftliche Interessen auf beiden Seiten entgegen.
Aus meiner Sicht ist der innere Frieden der EU schon genügend weit aus dem Gleichgewicht geraten. Da können wir uns keinen Streit mit konstruktiven Partnern wie Norwegen und Schweiz leisten. Das "massivste Wirtschaftsinteresse" hat jedenfalls die Briten nicht so weit beeindruckt, daß sie vor dem BREXIT zurück geprallt sind. Die Stimmung in GB ist immer noch Pi-mal-Daumen fifty-fifty für oder gegen einen BREXIT. Die EU will auch keine reine Wirtschaftsveranstaltung sein und werden; vielmehr ist das gemeinsame Ziel, in der EU eine Zone des Wohlstands und der Entwicklung sehr ähnlicher Standards zu entwickeln.

Die Frage wäre doch: Helfen freundliche Zugeständnisse an GB der EU auf diesem Wege zu Wohlstand und innerer Entwicklung, oder fördern sie eher die schon vorhandene Zwietracht?
Benutzeravatar
Nomen Nescio
Beiträge: 13100
Registriert: So 1. Feb 2015, 19:29

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

H2O hat geschrieben:(14 Aug 2018, 10:29)

Pi-mal-Daumen
das ist auch nicht viel :p
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
Benutzeravatar
Vongole
Moderator
Beiträge: 21276
Registriert: Di 24. Mär 2015, 18:30

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Vongole »

H2O hat geschrieben:(14 Aug 2018, 10:29)

Aus meiner Sicht ist der innere Frieden der EU schon genügend weit aus dem Gleichgewicht geraten. Da können wir uns keinen Streit mit konstruktiven Partnern wie Norwegen und Schweiz leisten. Das "massivste Wirtschaftsinteresse" hat jedenfalls die Briten nicht so weit beeindruckt, daß sie vor dem BREXIT zurück geprallt sind. Die Stimmung in GB ist immer noch Pi-mal-Daumen fifty-fifty für oder gegen einen BREXIT. Die EU will auch keine reine Wirtschaftsveranstaltung sein und werden; vielmehr ist das gemeinsame Ziel, in der EU eine Zone des Wohlstands und der Entwicklung sehr ähnlicher Standards zu entwickeln.

Die Frage wäre doch: Helfen freundliche Zugeständnisse an GB der EU auf diesem Wege zu Wohlstand und innerer Entwicklung, oder fördern sie eher die schon vorhandene Zwietracht?
So langsam müsste es doch jedem klar sein, dass es bei einem harten Brexit Verlierer auf beiden Seiten geben wird, und beide Seiten in der Zwickmühle des "Gesichtsverlusts" stecken.
Scheint sowohl der brit. Regierung als auch der EU egal zu sein, sonst gäbe es längst eine Task Force, die nach einem Kompromiss sucht, der den Schaden so gering wie möglich hält.
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 46981
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Vongole hat geschrieben:(14 Aug 2018, 17:45)

So langsam müsste es doch jedem klar sein, dass es bei einem harten Brexit Verlierer auf beiden Seiten geben wird, und beide Seiten in der Zwickmühle des "Gesichtsverlusts" stecken.
Scheint sowohl der brit. Regierung als auch der EU egal zu sein, sonst gäbe es längst eine Task Force, die nach einem Kompromiss sucht, der den Schaden so gering wie möglich hält.
Was wollen Sie mit einer Task Force erreichen? Die Rahmenbedingungen haben beide Seiten gesetzt. Mit Furcht vor einem Gesichtsverlust hat die Standfestigkeit der EU nichts zu tun; vermutlich aber mit dem Versuch einer Schadensminimierung. Mit Norwegen und Schweiz einen weiteren Streit vom Zaun brechen, und mit GB zu keiner zufrieden stellenden Einigung kommen, die Polen und Ungarn auf den Barrikaden... das wäre doch wohl der GAU.

Und das Ganze, nachdem die Briten doch hartnäckig darauf bestehen, eine besondere Beziehung zur EU haben zu wollen, die ihnen letzten Endes nur den Zugang zum Binnenmarkt öffnet ohne die dazu gesetzten Randbedingungen zu erfüllen. Eine Beziehung, wie sie die EU mit Kanada vereinbart hat, ist den Briten zu wenig. Das wäre noch ein Partner, der mit dem Verhalten der EU nicht einverstanden sein dürfte.

Am Ende sind es die Briten, die nicht mehr in der EU mitspielen wollten. Wir Europäer müssen das so hinnehmen, müssen den scheidenden Briten deshalb aber keine neuen Extrawürste braten. Welchen Partner würden die Briten denn verärgern, wenn sie sich auf eines der bekannten Vertragsverhältnisse einließen? Das britische Verhalten ist ziemlich unverfroren.
Benutzeravatar
Eiskalt
Beiträge: 7002
Registriert: Mi 2. Dez 2009, 11:05
user title: SowjetParteiDeutschlands

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

HelsinkiDas Risiko eines ungeregelten Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union ist nach Einschätzung des britischen Außenministers gestiegen. Alle müssten sich darauf einstellen, dass es zu einem chaotischen Brexit kommen könnte, sagte Jeremy Hunt am Dienstag. „Es besteht absolut keine Garantie dafür, dass wir ein Abkommen erhalten.“

Zugleich forderte er die EU-Kommission zum Einlenken auf. Es sei nötig, dass diese ihre Herangehensweise ändere.

https://www.handelsblatt.com/politik/in ... 12446.html

Seine Forderung kann er sich dahin stecken, wo die Sonne nie scheint.
Si vis pacem para bellum
Avete utres sumus, cod estis aere voluimus
Benutzeravatar
Misterfritz
Vorstand
Beiträge: 34668
Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
user title: Cheffe vons Rudel
Wohnort: badisch Sibirien

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(14 Aug 2018, 19:47)

Was wollen Sie mit einer Task Force erreichen? Die Rahmenbedingungen haben beide Seiten gesetzt. Mit Furcht vor einem Gesichtsverlust hat die Standfestigkeit der EU nichts zu tun; vermutlich aber mit dem Versuch einer Schadensminimierung. Mit Norwegen und Schweiz einen weiteren Streit vom Zaun brechen, und mit GB zu keiner zufrieden stellenden Einigung kommen, die Polen und Ungarn auf den Barrikaden... das wäre doch wohl der GAU.

Und das Ganze, nachdem die Briten doch hartnäckig darauf bestehen, eine besondere Beziehung zur EU haben zu wollen, die ihnen letzten Endes nur den Zugang zum Binnenmarkt öffnet ohne die dazu gesetzten Randbedingungen zu erfüllen. Eine Beziehung, wie sie die EU mit Kanada vereinbart hat, ist den Briten zu wenig. Das wäre noch ein Partner, der mit dem Verhalten der EU nicht einverstanden sein dürfte.

Am Ende sind es die Briten, die nicht mehr in der EU mitspielen wollten. Wir Europäer müssen das so hinnehmen, müssen den scheidenden Briten deshalb aber keine neuen Extrawürste braten. Welchen Partner würden die Briten denn verärgern, wenn sie sich auf eines der bekannten Vertragsverhältnisse einließen? Das britische Verhalten ist ziemlich unverfroren.
So ist es!
Die Briten hatten eine besondere Beziehung zur EU, als sie Mitglied waren. Das wollten sie nicht mehr.
Die EU wird - hoffentlich - an ihrer Linie festhalten. Dass ein Austritt der Briten aus der EU Folgen für den Rest der EU haben würde, wusste man von vornerherein. Den Briten aus diesen Gründen entgegenzukommen, wäre der grösste Fehler.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Benutzeravatar
Misterfritz
Vorstand
Beiträge: 34668
Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
user title: Cheffe vons Rudel
Wohnort: badisch Sibirien

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Benutzeravatar
Misterfritz
Vorstand
Beiträge: 34668
Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
user title: Cheffe vons Rudel
Wohnort: badisch Sibirien

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Was mich, nicht nur bei Nachrichten aus der brit. Wirtschaft, wirklich irritiert ist, dass man in London anscheinend nichts tut. Oder starren die wie das Kaninchen auf die Schlange? Oder machen sie kollektiv Urlaub? Es sind nur noch 7 Monate und nichts ist wirklich geklärt.....
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Benutzeravatar
Orbiter1
Beiträge: 9111
Registriert: Fr 23. Feb 2018, 13:25

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Misterfritz hat geschrieben:(16 Aug 2018, 11:54)

Was mich, nicht nur bei Nachrichten aus der brit. Wirtschaft, wirklich irritiert ist, dass man in London anscheinend nichts tut. Oder starren die wie das Kaninchen auf die Schlange? Oder machen sie kollektiv Urlaub? Es sind nur noch 7 Monate und nichts ist wirklich geklärt.....
Es war Sommerpause auf beiden Seiten. Ab heute wird wieder weiterverhandelt. Die Briten stellen Barnier ihre Ideen zur Grenzproblematik Irland vor. Ich vermute die gehen in Richtung technisch unlösbare Science Fiction.
awbglenn

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von awbglenn »

Misterfritz hat geschrieben:(14 Aug 2018, 20:27)

So ist es!
Die Briten hatten eine besondere Beziehung zur EU, als sie Mitglied waren. Das wollten sie nicht mehr.
Die EU wird - hoffentlich - an ihrer Linie festhalten. Dass ein Austritt der Briten aus der EU Folgen für den Rest der EU haben würde, wusste man von vornerherein. Den Briten aus diesen Gründen entgegenzukommen, wäre der grösste Fehler.
Stimmt. Sie haben den Britenrabatt. Sie wollten keinen Euro, und haben noch das Pfund. Sie wollten nicht an Schengen teilnehmen, und sind daraus. Sie hatten viele Sonderrechte und trotzdem haben sie gegen die Mitgliedsschaft gewählt.
Senexx

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Misterfritz hat geschrieben:(16 Aug 2018, 11:54)

Was mich, nicht nur bei Nachrichten aus der brit. Wirtschaft, wirklich irritiert ist, dass man in London anscheinend nichts tut. Oder starren die wie das Kaninchen auf die Schlange? Oder machen sie kollektiv Urlaub? Es sind nur noch 7 Monate und nichts ist wirklich geklärt.....
Die Zeit spielt für sie.

Der Kuhhandel kommt.
Benutzeravatar
Misterfritz
Vorstand
Beiträge: 34668
Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
user title: Cheffe vons Rudel
Wohnort: badisch Sibirien

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Senexx hat geschrieben:(16 Aug 2018, 15:33)

Die Zeit spielt für sie.
Falsch, die Zeit spielt nicht für sie.
Die EU kann z.B. mit geschlossenen Grenzen zwischen der Republik Irland und Nord-Irland leben, GB nicht.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Ebiker
Beiträge: 6245
Registriert: Mo 16. Mai 2016, 11:06
user title: Elektrowitsch 1. Ordnung

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ebiker »

Während der Einzelhandel in D wächst und gedeiht :rolleyes: Nichts von dem was den Briten prophezeit wurde ist eingetreten. Arbeitslosigkeit sinkt, 4% z.Zt. D 5%. Einkommen steigen. Inflation ist nur geringfügig höher als in D. In London wird investiert, auch in Infrastruktur wie die U- Bahn, neue Linien werden gebaut.
Folgen sie den Anweisungen
Schnitter
Beiträge: 18969
Registriert: Di 7. Feb 2012, 15:02

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Schnitter »

Ebiker hat geschrieben:(16 Aug 2018, 19:27)

Während der Einzelhandel in D wächst und gedeiht :rolleyes: Nichts von dem was den Briten prophezeit wurde ist eingetreten. Arbeitslosigkeit sinkt, 4% z.Zt. D 5%. Einkommen steigen. Inflation ist nur geringfügig höher als in D. In London wird investiert, auch in Infrastruktur wie die U- Bahn, neue Linien werden gebaut.
Ja genau:

https://www.zeit.de/wirtschaft/2018-07/ ... -iw-studie

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 21501.html

https://www.handelsblatt.com/politik/ko ... E22oj5-ap2

:D
Benutzeravatar
Julian
Beiträge: 9704
Registriert: Di 5. Jan 2016, 00:38

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Julian »

Misterfritz hat geschrieben:(16 Aug 2018, 17:29)

Falsch, die Zeit spielt nicht für sie.
Die EU kann z.B. mit geschlossenen Grenzen zwischen der Republik Irland und Nord-Irland leben, GB nicht.
Nein, die Republik Irland kann damit nicht leben, und sie ist Teil der EU.
Victrix causa deis placuit, sed victa Catoni
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Mo 8. Aug 2011, 12:21

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von zollagent »

Ebiker hat geschrieben:(16 Aug 2018, 19:27)

Während der Einzelhandel in D wächst und gedeiht :rolleyes: Nichts von dem was den Briten prophezeit wurde ist eingetreten. Arbeitslosigkeit sinkt, 4% z.Zt. D 5%. Einkommen steigen. Inflation ist nur geringfügig höher als in D. In London wird investiert, auch in Infrastruktur wie die U- Bahn, neue Linien werden gebaut.
NOCH gibt es ja keine geschaffenen Fakten. Wenn der Brexit vollzogen ist, dann werden unweigerlich Folgen eintreten. Der große Binnenmarkt ist dann weggebrochen, das Finanzzentrum wird abwandern etc. etc. Da wird für unser EU-Hasser mal deutlich werden, was die EU bedeutet und welche Vorteile sie bietet.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Mo 8. Aug 2011, 12:21

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von zollagent »

Julian hat geschrieben:(16 Aug 2018, 19:37)

Nein, die Republik Irland kann damit nicht leben, und sie ist Teil der EU.
Warum sollte sie es nicht können? Sie HAT ja dann Zugang zum Binnenmarkt.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Benutzeravatar
Julian
Beiträge: 9704
Registriert: Di 5. Jan 2016, 00:38

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Julian »

zollagent hat geschrieben:(16 Aug 2018, 19:39)

Warum sollte sie es nicht können? Sie HAT ja dann Zugang zum Binnenmarkt.
Für die Iren der Republik Irland ist es fundamental wichtig, eine offene Grenze zu ihren Brüdern in Nordirland zu haben. Diese Leute haben eine Identität, die ihnen wichtig ist! Eine geschlossene Grenze mit Kontrollen wäre ein Rückschritt hinter das Karfreitagsabkommen und würde nicht akzeptiert werden, weder von den nordirischen Katholiken noch den Iren in der Republik Irland.

Im übrigen ist die Republik Irland wirtschaftlich aufs Engste nicht nur mit Nordirland, sondern auch mit dem Rest Großbritanniens verbunden.

Eigentlich gibt es in dieser Hinsicht keine gute Lösung. Zu allem Unglück muss sich Premierministerin May im House of Commons auch noch auf die nordirischen Unionisten stützen, die beispielsweise die einheitliche Behandlung ganz Irlands in Fragen des Marktes und eine Zollgrenze in der Irischen See brüsk ablehnen.

Ich kann mir kaum vorstellen, dass bei den Verhandlungen zunächst etwas anderes herauskommen soll als: Verlängern wir ab März 2019 die Übergangsperiode und tun so, als sei das Vereinigte Königreich weiter Mitglied in der Europäischen Union.
Victrix causa deis placuit, sed victa Catoni
Benutzeravatar
Julian
Beiträge: 9704
Registriert: Di 5. Jan 2016, 00:38

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Julian »

zollagent hat geschrieben:(16 Aug 2018, 19:38)

NOCH gibt es ja keine geschaffenen Fakten. Wenn der Brexit vollzogen ist, dann werden unweigerlich Folgen eintreten. Der große Binnenmarkt ist dann weggebrochen, das Finanzzentrum wird abwandern etc. etc. Da wird für unser EU-Hasser mal deutlich werden, was die EU bedeutet und welche Vorteile sie bietet.
Bisher ist eben wenig passiert.

Die meisten Banker können es sich nicht vorstellen, von einer globalen Weltstadt wie London in ein hässliches, langweiliges Provinznest wie Frankfurt zu ziehen. Wenn, wird eher eine Verlagerung nach Dublin, Amsterdam oder Paris stattfinden.

Bisher sieht man aber auch davon wenig, stattdessen wird weiter kräftig in London investiert. Vielleicht reicht der EU ja auch eine kleine Niederlassung von Bürokraten innerhalb der EU, die formal den Hauptsitz darstellt, während die Entscheidungen weiterhin in London mit seiner hervorragenden Infrastruktur, seiner steuerlichen und regulatorischen Vorteile, und seinen weltweiten Verbindungen getroffen werden?

Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass sich die EU über den Tisch ziehen lässt. Wer soll auch sonst der Bankier für die Belange der EU und ihrer Wirtschaft sein? In Paris oder Frankfurt fehlt dazu das Fachwissen, fehlen die weltweiten Verbindungen.
Victrix causa deis placuit, sed victa Catoni
Benutzeravatar
Misterfritz
Vorstand
Beiträge: 34668
Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
user title: Cheffe vons Rudel
Wohnort: badisch Sibirien

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Julian hat geschrieben:(16 Aug 2018, 19:37)

Nein, die Republik Irland kann damit nicht leben, und sie ist Teil der EU.
Es ist doch eher so, dass die Probleme in Nordirland liegen. Und das wird nach dem Brexit eben nicht in der EU liegen.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Benutzeravatar
Misterfritz
Vorstand
Beiträge: 34668
Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
user title: Cheffe vons Rudel
Wohnort: badisch Sibirien

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Ebiker hat geschrieben:(16 Aug 2018, 19:27)

Während der Einzelhandel in D wächst und gedeiht :rolleyes: Nichts von dem was den Briten prophezeit wurde ist eingetreten. Arbeitslosigkeit sinkt, 4% z.Zt. D 5%. Einkommen steigen. Inflation ist nur geringfügig höher als in D. In London wird investiert, auch in Infrastruktur wie die U- Bahn, neue Linien werden gebaut.
Die Einkommen steigen langsam, viel langsamer als die Inflation.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Benutzeravatar
Misterfritz
Vorstand
Beiträge: 34668
Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
user title: Cheffe vons Rudel
Wohnort: badisch Sibirien

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Julian hat geschrieben:(16 Aug 2018, 20:24)

Bisher ist eben wenig passiert.

Die meisten Banker können es sich nicht vorstellen, von einer globalen Weltstadt wie London in ein hässliches, langweiliges Provinznest wie Frankfurt zu ziehen. Wenn, wird eher eine Verlagerung nach Dublin, Amsterdam oder Paris stattfinden.
Egal, wo sie hinziehen, sie sind dann aus London weg.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Benutzeravatar
Julian
Beiträge: 9704
Registriert: Di 5. Jan 2016, 00:38

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Julian »

Misterfritz hat geschrieben:(16 Aug 2018, 20:45)

Es ist doch eher so, dass die Probleme in Nordirland liegen. Und das wird nach dem Brexit eben nicht in der EU liegen.
Nein, die Probleme liegen zwischen Irland und Nordirland, und zwischen Irland und Großbritannien.
Irish PM Leo Varadkar said he could block Brexit talks unless the UK signed a formal agreement not to have a hard border.
https://www.thesun.co.uk/news/5012012/b ... ne-latest/

Der Konflikt in Nordirland und die Grenze zwischen Nordirland und der Republik Irland wird auch in Dublin als fundamentale nationale Herausforderung, und nicht nur als ein fernes Problem gesehen.
Victrix causa deis placuit, sed victa Catoni
Benutzeravatar
Misterfritz
Vorstand
Beiträge: 34668
Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
user title: Cheffe vons Rudel
Wohnort: badisch Sibirien

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Julian hat geschrieben:(16 Aug 2018, 21:02)
Der Konflikt in Nordirland und die Grenze zwischen Nordirland und der Republik Irland wird auch in Dublin als fundamentale nationale Herausforderung, und nicht nur als ein fernes Problem gesehen.
Sicherlich wird es auch Probleme für die Republik Irland geben. Trotzdem dürften die Probleme in Nordirland grösser sein, weil bei denen zusätzlich auch noch der alte Konflikt hochkochen kann.

Und sollten Unternehmen aus England gen Dublin abwandern, könnte es sein, dass die Republik der Gewinner ist.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 46981
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(16 Aug 2018, 21:10)

Sicherlich wird es auch Probleme für die Republik Irland geben. Trotzdem dürften die Probleme in Nordirland grösser sein, weil bei denen zusätzlich auch noch der alte Konflikt hochkochen kann.

Und sollten Unternehmen aus England gen Dublin abwandern, könnte es sein, dass die Republik der Gewinner ist.
Diese Wahrscheinlichkeit halte ich für vergleichsweise hoch: Immerhin eine gemeinsame Muttersprache Englisch im Unternehmen und mit den Mitarbeitern auf dem Boden der EU. Daß die Iren seinerzeit Gälisch als Muttersprache anstatt Englisch angegeben hatten, war wohl eher eine kleine Spitzfindigkeit gegenüber der EU...
Benutzeravatar
Julian
Beiträge: 9704
Registriert: Di 5. Jan 2016, 00:38

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Julian »

H2O hat geschrieben:(16 Aug 2018, 21:25)

Diese Wahrscheinlichkeit halte ich für vergleichsweise hoch: Immerhin eine gemeinsame Muttersprache Englisch im Unternehmen und mit den Mitarbeitern auf dem Boden der EU. Daß die Iren seinerzeit Gälisch als Muttersprache anstatt Englisch angegeben hatten, war wohl eher eine kleine Spitzfindigkeit gegenüber der EU...
Wenn der Preis für den wirtschaftlichen Erfolg die Abkoppelung von der alten Provinz im Norden ist, werden die Iren das nicht goutieren. Nicht überall in der EU denkt man rein wirtschaftlich; die eigene Identität wird vielerorts wieder wichtiger. Zumal Irland so heftig mit Nordirland und Großbritannien verbandelt ist, dass auch hier zunächst ein immenser wirtschaftlicher Schaden zu befürchten ist.

Die offene Grenze zu Nordirland erlaubte die Illusion, sich als ein Land zu fühlen. Eine harte Grenze tut dies nicht, und wird alte Konflikte wieder aufleben lassen.
Victrix causa deis placuit, sed victa Catoni
Senexx

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Misterfritz hat geschrieben:(16 Aug 2018, 20:45)

Es ist doch eher so, dass die Probleme in Nordirland liegen. Und das wird nach dem Brexit eben nicht in der EU liegen.
Sie haben das Nordirlandproblem nicht verstanden.
Benutzeravatar
Misterfritz
Vorstand
Beiträge: 34668
Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
user title: Cheffe vons Rudel
Wohnort: badisch Sibirien

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Senexx hat geschrieben:(16 Aug 2018, 21:43)

Sie haben das Nordirlandproblem nicht verstanden.
Vielen Dank für das Gespräch ....
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 46981
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Julian hat geschrieben:(16 Aug 2018, 21:41)

Wenn der Preis für den wirtschaftlichen Erfolg die Abkoppelung von der alten Provinz im Norden ist, werden die Iren das nicht goutieren. Nicht überall in der EU denkt man rein wirtschaftlich; die eigene Identität wird vielerorts wieder wichtiger. Zumal Irland so heftig mit Nordirland und Großbritannien verbandelt ist, dass auch hier zunächst ein immenser wirtschaftlicher Schaden zu befürchten ist.

Die offene Grenze zu Nordirland erlaubte die Illusion, sich als ein Land zu fühlen. Eine harte Grenze tut dies nicht, und wird alte Konflikte wieder aufleben lassen.
Tja, wenn's um die blanken Talerchen geht, dann kennen weder Briten noch Iren Verwandte. :) Klar wird der BREXIT Schaden anrichten, nicht nur rein wirtschaftlich. Aber hilft nix; man muß das Beste daraus machen. Eine gute Möglichkeit ist dabei die Aufnahme von Flüchtlingen aus GB mit Geld und Ideen, die in der EU ihre wirtschaftliche Zukunft sehen.

Die Zoll- und Landesgrenze in Irland wird nationalistische Gemüter sehr beschäftigen. Aber die ganz große Mehrheit wird an der Mehrung ihres Wohlstands arbeiten. Auch dadurch können Landesgrenzen zum Witz werden, siehe EU... und Landeskinder die Seiten wechseln, wenn's denn gut läuft!
Benutzeravatar
Julian
Beiträge: 9704
Registriert: Di 5. Jan 2016, 00:38

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Julian »

H2O hat geschrieben:(17 Aug 2018, 06:33)

Tja, wenn's um die blanken Talerchen geht, dann kennen weder Briten noch Iren Verwandte. :) Klar wird der BREXIT Schaden anrichten, nicht nur rein wirtschaftlich. Aber hilft nix; man muß das Beste daraus machen. Eine gute Möglichkeit ist dabei die Aufnahme von Flüchtlingen aus GB mit Geld und Ideen, die in der EU ihre wirtschaftliche Zukunft sehen.

Die Zoll- und Landesgrenze in Irland wird nationalistische Gemüter sehr beschäftigen. Aber die ganz große Mehrheit wird an der Mehrung ihres Wohlstands arbeiten. Auch dadurch können Landesgrenzen zum Witz werden, siehe EU... und Landeskinder die Seiten wechseln, wenn's denn gut läuft!
So gut kenne ich die Situation in Irland nicht. Es gibt aber durchaus Stimmen, die erwarten, dass es wieder zu Gewalt kommen könnte, wenn es eine harte Grenze gibt und somit das Karfreitagsabkommen in Frage gestellt würde. Die Stimmung soll schon jetzt auf dem Tiefpunkt sein, nicht zuletzt, weil Nordirland überhaupt kein Thema bei den Brexit-Befürwortern war und weil manche Leute Illusionen anhingen und es teilweise immer noch tun.

Das Karfreitagsabkommen war eine große Leistung, in dem Sinne, dass das Abkommen von den Kontrahenten ganz unterschiedlich interpretiert werden konnte. Insbesondere die Abwesenheit einer Grenze hatte den Katholiken das Gefühl gegeben, Irland sei auf irgendeine Weise vereint.

Das ist natürlich nur ein Aspekt unter sehr vielen, die der Brexit mit sich bringt. Ja, man wird schauen müssen, dass man das beste aus einer schwierigen Situation macht.
Victrix causa deis placuit, sed victa Catoni
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 46981
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Julian hat geschrieben:(17 Aug 2018, 09:22)

So gut kenne ich die Situation in Irland nicht. Es gibt aber durchaus Stimmen, die erwarten, dass es wieder zu Gewalt kommen könnte, wenn es eine harte Grenze gibt und somit das Karfreitagsabkommen in Frage gestellt würde. Die Stimmung soll schon jetzt auf dem Tiefpunkt sein, nicht zuletzt, weil Nordirland überhaupt kein Thema bei den Brexit-Befürwortern war und weil manche Leute Illusionen anhingen und es teilweise immer noch tun.

Das Karfreitagsabkommen war eine große Leistung, in dem Sinne, dass das Abkommen von den Kontrahenten ganz unterschiedlich interpretiert werden konnte. Insbesondere die Abwesenheit einer Grenze hatte den Katholiken das Gefühl gegeben, Irland sei auf irgendeine Weise vereint.

Das ist natürlich nur ein Aspekt unter sehr vielen, die der Brexit mit sich bringt. Ja, man wird schauen müssen, dass man das beste aus einer schwierigen Situation macht.
Geht es uns denn nicht genau so mit unseren offenen Grenzen? Ich erreiche meinen polnischen Sommersitz auf einem Nebenweg, der früher gesperrt war. Dadurch spare ich über 100 km Reisestrecke. Ich fühle mich so, als ob es Europa schon gäbe. Nur sollten diese Holzköpfe in Warschau endlich die Gemeinschaftswährung einführen. Das gäbe noch einmal einen tüchtigen wirtschaftlichen Anschub in Polen. Gar nicht auszudenken, welche Unsummen durch die Berücksichtigung der Wechselkurse ganz und gar sinnlos verpulvert werden!
Benutzeravatar
Misterfritz
Vorstand
Beiträge: 34668
Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
user title: Cheffe vons Rudel
Wohnort: badisch Sibirien

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Julian hat geschrieben:(17 Aug 2018, 09:22)

So gut kenne ich die Situation in Irland nicht. Es gibt aber durchaus Stimmen, die erwarten, dass es wieder zu Gewalt kommen könnte, wenn es eine harte Grenze gibt und somit das Karfreitagsabkommen in Frage gestellt würde. Die Stimmung soll schon jetzt auf dem Tiefpunkt sein, nicht zuletzt, weil Nordirland überhaupt kein Thema bei den Brexit-Befürwortern war und weil manche Leute Illusionen anhingen und es teilweise immer noch tun.

Das Karfreitagsabkommen war eine große Leistung, in dem Sinne, dass das Abkommen von den Kontrahenten ganz unterschiedlich interpretiert werden konnte. Insbesondere die Abwesenheit einer Grenze hatte den Katholiken das Gefühl gegeben, Irland sei auf irgendeine Weise vereint.

Das ist natürlich nur ein Aspekt unter sehr vielen, die der Brexit mit sich bringt. Ja, man wird schauen müssen, dass man das beste aus einer schwierigen Situation macht.
Ja, die Gefahr, dass dieser Konflikt wieder aufbricht, besteht. Hat man aber schon vor dem Referendum gewusst.
Wurde aber den Wählern nicht deutlich gesagt, weil das ja kontraproduktiv gewesen wäre.
Diese Suppe haben sich die Briten ganz alleine eingebrockt.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Benutzeravatar
Nomen Nescio
Beiträge: 13100
Registriert: So 1. Feb 2015, 19:29

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

die lage in GB ähnelt eine lotterie: was wäre wenn...

die briten, i.c. may, haben selbst noch keine idee. was die zukunft der brexit wird. may hat zwar möglichkeiten hervor gebracht. die frage ist aber ob die 1. realisierbar sind und 2. wieviel davon konkret ausgeführt wird. ergo: die briten und wir bleiben spekulieren.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
Benutzeravatar
Julian
Beiträge: 9704
Registriert: Di 5. Jan 2016, 00:38

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Julian »

H2O hat geschrieben:(17 Aug 2018, 09:56)

Geht es uns denn nicht genau so mit unseren offenen Grenzen? Ich erreiche meinen polnischen Sommersitz auf einem Nebenweg, der früher gesperrt war. Dadurch spare ich über 100 km Reisestrecke. Ich fühle mich so, als ob es Europa schon gäbe. Nur sollten diese Holzköpfe in Warschau endlich die Gemeinschaftswährung einführen. Das gäbe noch einmal einen tüchtigen wirtschaftlichen Anschub in Polen. Gar nicht auszudenken, welche Unsummen durch die Berücksichtigung der Wechselkurse ganz und gar sinnlos verpulvert werden!
Schon richtig, aber man sollte nicht vergessen, dass nur sichere Außengrenzen die Offenheit der Binnengrenzen sichern. Ich überquere öfters die deutsch-österreichische Grenze, und da ist das Gefühl nicht mehr so frei, wie es einmal war, weil man diese Erkenntnis nicht berücksichtigt hat.

Mit dem Euro wird man noch zuwarten müssen, bis die Krise überwunden wird, wozu gegenwärtig vor allem eine Stabilisierung Italiens und eine Reduktion der TARGET2-Salden gehören würde. Dann werden weitere EU-Länder beitreten, wohl zunächst Rumänien, Bulgarien und Kroatien. Dann wird - auch nach dem Austritt Großbritanniens - der Anteil der Euroländer an der EU so stark sein, dass der Druck auf die Widerwilligen wachsen wird, also etwa Polen und Tschechien.
Victrix causa deis placuit, sed victa Catoni
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 46981
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Tatsächlich brechen diese Widerwilligen damit Verträge, die sie vor fast 15 Jahren geschlossen haben. Die Gemeinschaftswährung sollte eingeführt werden, wenn die Voraussetzungen dazu erfüllt sind.

Aber diese gute Sache wäre unseren Irischen Partnern "auf ewig" verwehrt geblieben. Irland ist Euro-Partner, GB bleibt hartnäckig beim Britischen Pfund. Das muß doch ein ganz interessantes Nebeneinander in Nord-Irland gegeben haben... und das wird es auch hoffentlich weiterhin geben.

Was im Zusammenhang mit dem BREXIT spannend werden könnte... daß Geldmarktspekulanten versuchen, das Britische Pfund zu schwächen. Nach einem harten BREXIT dürfte EU-Unterstützung dagegen schwer zu mobilisieren sein. Dann könnte der Euro in Nord-Irland das bevorzugte inoffizielle Zahlungsmittel werden... so wie im ehemaligen Jugoslawien die DM dem Dinar den Rang abgelaufen hatte. Da ist es mir passiert, daß Eintrittspreise in DM angegeben waren. Ich hatte aber mit Postsparbuch nur Zugang zu Dinar. Also rechnete der Kassierer kreuzbrav den Tageskurs des Dinars aus und nahm "ausnahmsweise" Dinar an. So etwas muß man selbst erlebt haben... sonst glaubt man das nicht!

In der guten alten Zeit ist das auch französischen Hotelgästen in Athen so ergangen, daß das Hotel keine französischen Franken annehmen wollte, weil der Kurs des Franken unkontrolliert schwankte / fiel. Am Wochenende waren aber die Banken geschlossen... da sah es für unsere französische Reisegesellschaft finster aus... mitten in Athen. Ich glaube deshalb, daß diese Franzosen heute zu den härtesten Verfechtern des Euros gehören dürften!
Benutzeravatar
Vongole
Moderator
Beiträge: 21276
Registriert: Di 24. Mär 2015, 18:30

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Vongole »

Misterfritz hat geschrieben:(17 Aug 2018, 10:04)

Ja, die Gefahr, dass dieser Konflikt wieder aufbricht, besteht. Hat man aber schon vor dem Referendum gewusst.
Wurde aber den Wählern nicht deutlich gesagt, weil das ja kontraproduktiv gewesen wäre.
Diese Suppe haben sich die Briten ganz alleine eingebrockt.
Das sehe ich nicht ganz so negativ, in Nordirland haben ca. 60% gegen den Brexit gestimmt, gerade, weil sie den Konflikt satt haben, und die wirtschaftlichen Beziehungen schätzen.
Sollte die Regierung keinen Weg finden, dieses Problem mit der EU zu lösen, könnte die Bereitschaft steigen, sich der Republik Irland anzuschließen, eine Lösung,
die GB fürchtet wie der Teufel das Weihwasser.
Wenn überhaupt, dann könnte es genau diese Grenze sein, die May und die Tories dazu bringt, sich zu bewegen.
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Benutzeravatar
Misterfritz
Vorstand
Beiträge: 34668
Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
user title: Cheffe vons Rudel
Wohnort: badisch Sibirien

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Vongole hat geschrieben:(17 Aug 2018, 14:34)

Das sehe ich nicht ganz so negativ, in Nordirland haben ca. 60% gegen den Brexit gestimmt, gerade, weil sie den Konflikt satt haben, und die wirtschaftlichen Beziehungen schätzen.
Sollte die Regierung keinen Weg finden, dieses Problem mit der EU zu lösen, könnte die Bereitschaft steigen, sich der Republik Irland anzuschließen, eine Lösung,
die GB fürchtet wie der Teufel das Weihwasser.
Wenn überhaupt, dann könnte es genau diese Grenze sein, die May und die Tories dazu bringt, sich zu bewegen.
Die Bereitschaft dürfte sicherlich steigen, aber würde London sie wirklich ziehen lassen?
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Benutzeravatar
Bleibtreu
Beiträge: 8825
Registriert: Mi 27. Feb 2013, 11:58
user title: freigeist
Wohnort: TelAviv / Paris

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Bleibtreu »

Vongole hat geschrieben:(17 Aug 2018, 14:34)

Das sehe ich nicht ganz so negativ, in Nordirland haben ca. 60% gegen den Brexit gestimmt, gerade, weil sie den Konflikt satt haben, und die wirtschaftlichen Beziehungen schätzen.
Sollte die Regierung keinen Weg finden, dieses Problem mit der EU zu lösen, könnte die Bereitschaft steigen, sich der Republik Irland anzuschließen, eine Lösung,
die GB fürchtet wie der Teufel das Weihwasser.
Wenn überhaupt, dann könnte es genau diese Grenze sein, die May und die Tories dazu bringt, sich zu bewegen.
So schaetze ich die Lage auch ein, trotz einiger nordirischer Hardliner + vergessen wir nicht die Schotten ;)

EDIT
Misterfritz hat geschrieben:(17 Aug 2018, 14:37)

Die Bereitschaft dürfte sicherlich steigen, aber würde London sie wirklich ziehen lassen?
Wie will die brit. Regierung sie zum Bleiben zwingen, mit WaffenGewalt? ;)
Zuletzt geändert von Bleibtreu am Fr 17. Aug 2018, 15:00, insgesamt 1-mal geändert.
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
Concordia - Integritas - Industria
Benutzeravatar
Julian
Beiträge: 9704
Registriert: Di 5. Jan 2016, 00:38

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Julian »

Vongole hat geschrieben:(17 Aug 2018, 14:34)

Das sehe ich nicht ganz so negativ, in Nordirland haben ca. 60% gegen den Brexit gestimmt, gerade, weil sie den Konflikt satt haben, und die wirtschaftlichen Beziehungen schätzen.
Sollte die Regierung keinen Weg finden, dieses Problem mit der EU zu lösen, könnte die Bereitschaft steigen, sich der Republik Irland anzuschließen, eine Lösung,
die GB fürchtet wie der Teufel das Weihwasser.
Wenn überhaupt, dann könnte es genau diese Grenze sein, die May und die Tories dazu bringt, sich zu bewegen.
55,8% haben in Nordirland gegen den Brexit gestimmt, was bedeutet, dass 44,2% dafür gestimmt haben. Dies zeigt, dass auch Nordirland zutiefst gespalten ist in dieser Frage.

Wenn eine Vereinigung mit der Republik Irland die Lösung wäre, warum ist man darauf nicht schon früher gekommen?

Nun, einfach deswegen, weil in Nordirland aufgrund der Kolonisation von Großbritannien aus Protestanten leben, die loyal gegenüber Großbritannien sind und jegliche Vereinigung mit Irland vehement, notfalls mit Gewalt, ablehnen. Auch der Vorschlag, die Republik Irland und Nordirland in Sachen Zoll und Personenfreiheit zu vereinen, die Provinz aber in allen anderen Belangen bei Großbritannien zu belassen, wurde brüsk abgelehnt. Die Iren sind in Nordirland eben nicht mehr Herren im eigene Haus.

Theresa May stützt sich in ihrer Koalition in Westminster im übrigen auf die Democratic Unionist Party. Das ist die Partei, die von Ian Paisley gegründet wurde, und die vor einer Generation einen paramilitärischen Arm hatte.

Die Wunden in Nordirland sind keineswegs vergessen; dafür haben 20 Jahre nicht gereicht.
Victrix causa deis placuit, sed victa Catoni
Benutzeravatar
Vongole
Moderator
Beiträge: 21276
Registriert: Di 24. Mär 2015, 18:30

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Vongole »

Misterfritz hat geschrieben:(17 Aug 2018, 14:37)

Die Bereitschaft dürfte sicherlich steigen, aber würde London sie wirklich ziehen lassen?
Das ist die große Frage.
Sollte es ein Referendum geben, das die pro-irische Bevölkerung gewinnt, müsste die Regierung dem Rechnung tragen.
Allerdings ist die DUP (pro-britisch) sehr stark vertreten und in London gut vernetzt.
Letztendlich liefe es darauf hinaus, ob es London riskiert, den inneren Konflikt in Nordirland wieder anzuheizen, was ganz sicher nicht in ihrem Interesse liegt,
und auch nicht in dem der gemäßigten Pro-Briten in Nordirland.
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Benutzeravatar
Vongole
Moderator
Beiträge: 21276
Registriert: Di 24. Mär 2015, 18:30

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Vongole »

Bleibtreu hat geschrieben:(17 Aug 2018, 14:55)

So schaetze ich die Lage auch ein, trotz einiger nordirischer Hardliner + vergessen wir nicht die Schotten ;)

EDIT


Wie will die brit. Regierung sie zum Bleiben zwingen, mit WaffenGewalt? ;)
Ja, die Schotten, die nächste Unwägbarkeit in Mays Rechnung. ;)

Mit Waffengewalt sicher nicht, aber die Regierung könnte versuchen, ein Referendum mit Hilfe der DUP zu verhindern.
Inwieweit da allerdings die UUP mitmachen würde, bin ich mir nicht sicher.

Edit: @Julian
Gegen den Brexit stimmten in Nordirland fast 63%.
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Benutzeravatar
imp
Beiträge: 16690
Registriert: Fr 14. Jul 2017, 20:37
user title: Freiheit ist unser Ideal.

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von imp »

Vongole hat geschrieben:(17 Aug 2018, 15:06)

Das ist die große Frage.
Sollte es ein Referendum geben, das die pro-irische Bevölkerung gewinnt, müsste die Regierung dem Rechnung tragen.
Allerdings ist die DUP (pro-britisch) sehr stark vertreten und in London gut vernetzt.
Letztendlich liefe es darauf hinaus, ob es London riskiert, den inneren Konflikt in Nordirland wieder anzuheizen, was ganz sicher nicht in ihrem Interesse liegt,
und auch nicht in dem der gemäßigten Pro-Briten in Nordirland.
Der Konflikt ist u.a. deshalb zuletzt entschärft gewesen, weil die Staatszugehörigkeit ein nachrangiges Problem wurde. Reisen nach Irland waren problemlos, Arbeitspendelei praktikabel, Waren und Dienstleistungen von beiden Seiten der Grenze unkompliziert zu bestellen, die Grenze in vielen Fragen kaum wahrnehmbar. Allenfalls die Währung und Differenzen der Sozialsysteme brachten praktische Probleme, aber auch hier boten die EU-Regeln einen Rahmen, um damit umzugehen. Das relativiert sich nach einem etwaigen Ausscheiden ein wenig.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Benutzeravatar
Misterfritz
Vorstand
Beiträge: 34668
Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
user title: Cheffe vons Rudel
Wohnort: badisch Sibirien

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Vongole hat geschrieben:(17 Aug 2018, 15:11)
Edit: @Julian
Gegen den Brexit stimmten in Nordirland fast 63%.
Was allerdings nicht gleichbedeutend mit der Zustimmung zu einer Wiedervereinigung mit der Republik sein muss.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Benutzeravatar
Vongole
Moderator
Beiträge: 21276
Registriert: Di 24. Mär 2015, 18:30

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Vongole »

Misterfritz hat geschrieben:(17 Aug 2018, 15:57)

Was allerdings nicht gleichbedeutend mit der Zustimmung zu einer Wiedervereinigung mit der Republik sein muss.
Sicher nicht, aber in Erwartung einer erneuten harten Grenze könnte die Zustimmung durchaus steigen.
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Benutzeravatar
Julian
Beiträge: 9704
Registriert: Di 5. Jan 2016, 00:38

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Julian »

Vongole hat geschrieben:(17 Aug 2018, 15:11)

Ja, die Schotten, die nächste Unwägbarkeit in Mays Rechnung. ;)

Mit Waffengewalt sicher nicht, aber die Regierung könnte versuchen, ein Referendum mit Hilfe der DUP zu verhindern.
Inwieweit da allerdings die UUP mitmachen würde, bin ich mir nicht sicher.

Edit: @Julian
Gegen den Brexit stimmten in Nordirland fast 63%.
Nein, ich habe das Ergebnis doch oben genannt. Du hast offenbar die Wahlbeteiligung mit den Remain-Stimmen verwechselt. Ergebnis Brexit-Referendum in Nordirland:
Leave: 44,2%
Remain: 55,8%
Beteiligung: 62,7%
Quelle:
https://www.bbc.co.uk/news/politics/eu_ ... um/results

Ein Referendum über den Anschluss an Irland oder ähnliches würde sehr wahrscheinlich zu Gewalt führen. Und zwar nicht primär wegen London oder Dublin, sondern wegen der Katholiken und Protestanten in Nordirland selbst.

Deswegen wird es solch ein Referendum in absehbarer Zeit nicht geben. Langfristig, also in ein bis zwei Generationen, halte ich es durchaus für möglich, je nachdem, wie die Brexit-Geschichte ausgeht.
Victrix causa deis placuit, sed victa Catoni
Benutzeravatar
Misterfritz
Vorstand
Beiträge: 34668
Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
user title: Cheffe vons Rudel
Wohnort: badisch Sibirien

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Vongole hat geschrieben:(17 Aug 2018, 16:00)

Sicher nicht, aber in Erwartung einer erneuten harten Grenze könnte die Zustimmung durchaus steigen.
Ich würde da nicht drauf setzen.
Aber, vielleicht wird Nordirland ja auch getrennt, in einen Protestantischen Teil, der bei GB bleibt und einen Katholischen, der sich der Republik anschliesst. ;)
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Mo 8. Aug 2011, 12:21

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von zollagent »

Misterfritz hat geschrieben:(17 Aug 2018, 16:31)

Ich würde da nicht drauf setzen.
Aber, vielleicht wird Nordirland ja auch getrennt, in einen Protestantischen Teil, der bei GB bleibt und einen Katholischen, der sich der Republik anschliesst. ;)
Sind denn die Gebiete, wo die jeweiligen Gruppen wohnen, so einfach in zwei Teile trennbar oder ist das nicht eher ein Flickenteppich?
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Gesperrt