Flüchtlingssituation WK2 vs. heute

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Quatschki
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Re: Flüchtlingssituation WK2 vs. heute

Beitrag von Quatschki »

Welcher Hass?
Weil ich die Wahrheit sage?
Hassen tue ich vor allem euch Moralisten für eure Selbstermächtigung, eure Heuchelei und euer Flüchtlingsgewinnlertum.

Ich hasse auch keine Wespen. Ich will sie nur nicht in meinem Zimmer.
Ich weiß, dass sie einem nichts tun. Meistens. Außer wenn sie sich versehentlich provoziert fühlen.
Aber das reicht doch aus, um sie einzufangen und ins Freie abzuschieben, oder?
Zuletzt geändert von Quatschki am Fr 28. Okt 2016, 09:24, insgesamt 2-mal geändert.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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autochthon
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Re: Flüchtlingssituation WK2 vs. heute

Beitrag von autochthon »

Wildermuth hat geschrieben:(28 Oct 2016, 09:13)

Kaum. Er hasst ja v.a. leute, die niemanden was getan haben, die er nicht kennt und nie gesehen hat, von denen er nur weiss, dass es ihnen wesentlich schlechter geht als ihm.

Also, da ist nichts rational. Nichtmal mit viel tricksen. Woher kommt sowas?
Menschen die Menschen hassen, weil es ihnen schlechter geht als einem selbst ist mir allerdings auch noch nicht untergekommen.

Ansonsten hätte ich auf Misanthrop getippt. Durch lebenserfahrung.
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Kritikaster
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Re: Flüchtlingssituation WK2 vs. heute

Beitrag von Kritikaster »

Welfenprinz hat geschrieben:(28 Oct 2016, 06:37)

Nochmal:Haha
Baltendeutsche zum Beispiel waren Evangelikale,Freikirchler. Hatten wir hier zwei Gemeinden. Fundifaktor 100%,Quasi der Islam von 1950.

“gefühlte Deutsche“ ? :D
Wildermuth hat den gängigen Begriff Polacken erwähnt.
Hier imDorf hiess das “ de olln Russn,wasch sich ja sowieso nich“

Die Schnittmenge ist nicht die Herkunft der Flüchtlinge sondern die inhumane Grundeinstellung gegenüber den anderen,dem Fremden.
Ich schicke mal voraus, dass wir beide altersmäßig nur um einen Jahrgang auseinander liegen, werter Welfenprinz.

Die Erfahrungen, wie sie von Wildermuth und Dir geschildert wurden, kann ich aus meinem Umfeld nicht bestätigen, was sicher einer der Gründe für unsere so unterschiedlichen Einlassungen ist.
Ursächlich dafür wiederum dürfte sein, dass ich, wenn man so will, ein Sprößling zweier "Migrantenfamilien" bin: Die väterliche Linie kommt aus dem Baltikum, die mütterliche aus dem sogenannten "Sudetenland". Während die Sudeten bereits Ende 1937 die "Flucht" vor tschechischer Drangsalierung ergriffen und sich auf den Weg nach Norddeutschland machten, kamen die Balten mit dem Kriegsende hierher. Letztere wurden in einem Lager untergebracht, das noch bis Anfang der 1960er Jahre existierte, wobei die eigene Familie den "Absprung" schon erheblich früher schaffte.

Auch ich habe jede Gelegenheit genutzt, mich mit Zeitzeugen aus meinem Umfeld zu unterhalten, und hätte die Ablehnung, die Du beschreibst, eigentlich aus Sicht der "anderen Seite" geschildert bekommen müssen. Das ist aber nicht der Fall. Selbst die Zeit im Lager wurde lediglich als schwierig und entbehrungsreich beschrieben, aber das traf ja damals auf den allergrößten Teil der Menschen in Deutschland zu.

Doch vielleicht lag das ja auch nur daran, dass meine Großeltern alles andere als religiöse Fundamentalisten waren. ;)
Zuletzt geändert von Kritikaster am Fr 28. Okt 2016, 09:50, insgesamt 3-mal geändert.
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Wildermuth
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Re: Flüchtlingssituation WK2 vs. heute

Beitrag von Wildermuth »

autochthon hat geschrieben:(28 Oct 2016, 09:16)

Menschen die Menschen hassen, weil es ihnen schlechter geht als einem selbst ist mir allerdings auch noch nicht untergekommen.
Hm... noch nie leute bemerkt, die leute hassen, nur wegen ihrer herkunft, die ostdeutsche langzeitarbeitslose hassen? die flüchtlinge hassen?

AFD, NPD...? noch nie gehört?

Ansonsten hätte ich auf Misanthrop getippt. Durch lebenserfahrung.
Hm... nach meiner lebenserfahrung, sind hassköpfe keine menschen, die real schlechtere erfahrungen gemacht haben als normale menschen. Es wird anders interpretiert. Also... eher eine psychische konditionierung. Welche ursachen die auch immer haben mag.
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Provokateur
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Re: Flüchtlingssituation WK2 vs. heute

Beitrag von Provokateur »

Ich gemahne zur allgemeinen Mäßigung! Hier wird sofort ordentlich diskutiert oder ich mach hier zu.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Keoma
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Re: Flüchtlingssituation WK2 vs. heute

Beitrag von Keoma »

Ich weiß nicht, was hier manche antreibt, unbedingt einen Fremdenhass herbei zu phantasieren, den es in dieser Form nicht gegeben hat.
Ich bin hier sicher einer der älteren Teilnehmer, der noch viele Zeitzeugen gekannt hat, unsolidarisches Verhalten kenne ich aus den Erzählungen nur von manchen Bauern, die Lebensmittel gegen Schmuck eingetauscht haben.
Aber vielleicht war es in Deutschland anders als in Österreich.
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autochthon
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Re: Flüchtlingssituation WK2 vs. heute

Beitrag von autochthon »

Bis jetzt wurde doch ordentlich diskutiert.
Wildermuth
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Re: Flüchtlingssituation WK2 vs. heute

Beitrag von Wildermuth »

Keoma hat geschrieben:(28 Oct 2016, 09:41)

Ich weiß nicht, was hier manche antreibt, unbedingt einen Fremdenhass herbei zu phantasieren, den es in dieser Form nicht gegeben hat.
Neinnein... es waren seeeeehr friedliche zeiten damals, kurz nach 1945. Da ging man sehr freundlich miteinander um. Fremde habenichtse wurden geliebt, sonst nichts.

Ich meine... vom holocaust hatte man ja auch nichts gewusst.


Ich bin hier sicher einer der älteren Teilnehmer, der noch viele Zeitzeugen gekannt hat, unsolidarisches Verhalten kenne ich aus den Erzählungen nur von manchen Bauern, die Lebensmittel gegen Schmuck eingetauscht haben.
Aber vielleicht war es in Deutschland anders als in Österreich.
Nein. Es war ähnlich. Niemand liebte die habenichts in der scheune und den barracken. Einer meiner freunde, er hat einen "von"-namen (den ich hier nicht nennen werde), hatte eine mutter, die flüchtling war. Die zeitungen schrieben "Baron heiratet Flüchtlingsmädchen". Soetwas war eine sensation, keinesfalls eine selbverständlichkeit.

Ich würde sagen, was fremdenhass betrifft, sind wir seitdem gut weitergekommen. Afd hin, pergida her. Idioten gab es immer. Damals waren es mehr. Hitler hatte eine mehrheit. Sogar in österreich. angeblich.
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Keoma
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Re: Flüchtlingssituation WK2 vs. heute

Beitrag von Keoma »

Wildermuth hat geschrieben:(28 Oct 2016, 09:51)

Neinnein... es waren seeeeehr friedliche zeiten damals, kurz nach 1945. Da ging man sehr freundlich miteinander um. Fremde habenichtse wurden geliebt, sonst nichts.

Ich meine... vom holocaust hatte man ja auch nichts gewusst.





Nein. Es war ähnlich. Niemand liebte die habenichts in der scheune und den barracken. Einer meiner freunde, er hat einen "von"-namen (den ich hier nicht nennen werde), hatte eine mutter, die flüchtling war. Die zeitungen schrieben "Baron heiratet Flüchtlingsmädchen". Soetwas war eine sensation, keinesfalls eine selbverständlichkeit.

Ich würde sagen, was fremdenhass betrifft, sind wir seitdem gut weitergekommen. Afd hin, pergida her. Idioten gab es immer. Damals waren es mehr. Hitler hatte eine mehrheit. Sogar in österreich. angeblich.
Offensichtlich bist du der älteste Teilnehmer und Zeitzeuge.

Also, Fremdenhass gab es damals mindestens wie heute und Ställe wurden angezündet, weil Flüchtlinge darin hausten.
Dass diese Flüchtlinge Deutsch gesprochen haben, war völlig egal.
Recht so?
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Kritikaster
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Re: Flüchtlingssituation WK2 vs. heute

Beitrag von Kritikaster »

Wildermuth hat geschrieben:(28 Oct 2016, 09:51)

Neinnein... es waren seeeeehr friedliche zeiten damals, kurz nach 1945. Da ging man sehr freundlich miteinander um. Fremde habenichtse wurden geliebt, sonst nichts.
Wenn Deine Welt keine Abstufungen zwischen den Extremen "Liebe" und "Hass" kennt, bedeutet das noch lange nicht, dass dies auch für den Rest der Menschheit gilt. :rolleyes:

Du solltest einfach akzeptieren, dass verschiedene Menschen nun einmal unterschiedliche Erfahrungen machen. Es hängt sicher auch vieles vom eigenen Verhalten den anderen gegenüber ab. ;)
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Re: Flüchtlingssituation WK2 vs. heute

Beitrag von ThorsHamar »

Hans Albers hat geschrieben:(28 Oct 2016, 08:53)

Ach ja, genau, die Wirtschaftsflüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und dem Irak, die armen Wichten wie Ihnen das Hartz 4 streitig machen wollen. :eek: .....
Da es in einem Forum ja keine Pflicht ist, sich alle Beiträge eines User anzuschauen, ehe man ihm in frecher Art und Weise etwas entgegnet, will ich Dein Anpissen mal ignorieren.
Hier nochmal meine Meinung, welche einen weiteren Unterschied zwischen der Situation der Vertriebenen von damals und den sog. Flüchtlingen von heute beschreibt:
Es ist wohl kaum eine spürbare finanzielle Belastung unseres Gesamthaushaltes, wenn ein paar Millionen Euros für Menschen ausgegeben werden, egal, ob es Flüchtlinge, Wirtschaftsmigranten oder deutsche Bedürftige oder Faulenzer sind .... solange wir allein unseren Flughafen in Berlin bauen, denke ich nicht an die Kohle.
Dass hier der soziale Friede trotzdem bedroht ist, hat mit dem Gefühl vieler Bürger zu tun, dass auf einmal Geld für das Sozialsystem in der Öffentlichkeit auftaucht, welches noch kurz vorher als nicht vorhanden erklärt wurde.
Damit entsteht, neben der "normalen" Neidkomponente, auch eine Art Verdrängungsangst, eine Gemeinsamkeit zu damals.
Der Unterschied ist aber, dass es damals, im Gegensatz zu heute, keine Masseneinwanderung von Ausländern gab, von denen die meisten mit unserem Gesellschaftssystem und dem entsprechendem kulturellen Unterbau überhaupt NICHTS gemeinsam haben.

Heute empfangen wir Menschen aus den gesellschaftlichen Strukturen des Mittelalters, welche es nicht gelernt haben, einen Staat als gemeinsame Verpflichtung zu empfinden.
Viele davon werden es lernen wollen, vielleicht, die meisten aber würden eben gar nicht HIERHER kommen, wenn es unser Sozialsystem nicht gäbe!!
Die Flüchtlinge von damals MUSSTEN hierher kommen, weil sie aus einem anderen Teil ihrer Heimat vertrieben wurden.
Zuletzt geändert von ThorsHamar am Fr 28. Okt 2016, 10:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Flüchtlingssituation WK2 vs. heute

Beitrag von Welfenprinz »

@firlefanzdetektor:
Dass es regional über die Bundesrepublik sehr verschieden war ,ist mir dann im Laufe des Erwachsenenlebens klar geworden. Unser Dorf hatte 1939 380 Einwohner und seit den 50ern >600 bis zu 800.
Wir waren sozusagen ein hotspot. :D
Und die Einheimischen waren auch schon ein hartes Brett.

Tschuldigung für die Formulierung,die so klingt als ob ALLE Baltendeutschen Freikirchler gewesen wären.
Der Punkt war mir nur wichtig wegen der angeblichen “kulturellen“ Gleichheit.
Findet sein Revival übrigens bei den Pfingstlern unter den Spätaussiedlern.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Flüchtlingssituation WK2 vs. heute

Beitrag von Welfenprinz »

Ich mein,die genannten Zahlen muss man mal im Verhältnis sehen. Heute wird sich von manchen Leuten die Hose eingepisst,weil evtl bis zu 1Mio Menschen in ein 80 Mio Land kommen. Unfassbar :)

Und noch was zu der regionalen Unterschiedlichkeit: mir ist das erst im Laufe dieser Migrationsdebatte bewusst geworden,dass die Erfahrungen in dieser Republik da teils extrem unterschiedlich sind.
Ich mein hier im westlichen Landkreis Hannover stand ab mitte der 90er jedes zweite Dorf ein Flüchtlingsheim,40-50 Leute in ca 700 Einwohnerdörfern. Jugoslawen,Albaner,Irakis,Afghanen ,yesiden....
Die Jugoslawen sind nach Haus,Medjid ist Kolonnenführer im Gartenbaubetrieb,Chemos Produktionsleiter in der Bäckerei,die Kinder in den örtlichen Fussballvereinen und die Flüchtlingsheime seit 10 Jahren abgerissen.

Vor was oder wem sollen wir jetzt bitteschön Angst haben. Weil die Stadt jetzt n neues Flüchtlingsheim für 500 Leute baut?

Gut,und wie ich im Laufe der letzten Monate erfahren habe scheint es in manchem bayerischen Bergdorf noch nie einen Menschen mit brauner Haut und schwarzen Haaren gegeben zu haben. :(
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Kael
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Re: Flüchtlingssituation WK2 vs. heute

Beitrag von Kael »

Ich denke kaum einer würde sich beschweren wenn es tatsächliche Kriegsflüchtlinge sind. Die meisten sind es aber wohl nicht
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JJazzGold
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Re: Flüchtlingssituation WK2 vs. heute

Beitrag von JJazzGold »

Welfenprinz hat geschrieben:(28 Oct 2016, 11:03)

Ich mein,die genannten Zahlen muss man mal im Verhältnis sehen. Heute wird sich von manchen Leuten die Hose eingepisst,weil evtl bis zu 1Mio Menschen in ein 80 Mio Land kommen. Unfassbar :)

Und noch was zu der regionalen Unterschiedlichkeit: mir ist das erst im Laufe dieser Migrationsdebatte bewusst geworden,dass die Erfahrungen in dieser Republik da teils extrem unterschiedlich sind.
Ich mein hier im westlichen Landkreis Hannover stand ab mitte der 90er jedes zweite Dorf ein Flüchtlingsheim,40-50 Leute in ca 700 Einwohnerdörfern. Jugoslawen,Albaner,Irakis,Afghanen ,yesiden....
Die Jugoslawen sind nach Haus,Medjid ist Kolonnenführer im Gartenbaubetrieb,Chemos Produktionsleiter in der Bäckerei,die Kinder in den örtlichen Fussballvereinen und die Flüchtlingsheime seit 10 Jahren abgerissen.

Vor was oder wem sollen wir jetzt bitteschön Angst haben. Weil die Stadt jetzt n neues Flüchtlingsheim für 500 Leute baut?

Gut,und wie ich im Laufe der letzten Monate erfahren habe scheint es in manchem bayerischen Bergdorf noch nie einen Menschen mit brauner Haut und schwarzen Haaren gegeben zu haben. :(
Dieses bayerische Bergdorf muss man aber schon mit der Lupe suchen. Liegt wahrscheinlich irgendwo im tiefsten Allgäu, das selbst für Touristen uninteressant ist, da selbst aus der niederbayerischen Provinz einer meiner Kollegen, ein braunhäutiger, tief bayerisch sprechender, kommt.

Aber es soll ja auch Leute geben, nicht Du, die immer noch daran glauben, dass die Bayern wählen, was ihnen der Pfarrer sonntags von der Kanzel vorschreibt und bayerische Dörfer an Inzucht eingehen.

In meinem Heimatort findet sich nahezu alles von Asien über Afrika und Europa bis the Americas/Canada.
Inzwischen ist der Bau einer kleinen Containersiedlung nahezu beendet und die einzigen im ganzen Dorf die sich darüber aufregen sind ein paar ehemalige Rumänienflüchtlinge.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Kael
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Re: Flüchtlingssituation WK2 vs. heute

Beitrag von Kael »

Das Problem sind nicht die Menschen an sich sondern ihr kulturelles Verständnis ;)
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Kritikaster
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Re: Flüchtlingssituation WK2 vs. heute

Beitrag von Kritikaster »

Welfenprinz hat geschrieben:(28 Oct 2016, 10:44)

@firlefanzdetektor:
Dass es regional über die Bundesrepublik sehr verschieden war ,ist mir dann im Laufe des Erwachsenenlebens klar geworden. Unser Dorf hatte 1939 380 Einwohner und seit den 50ern >600 bis zu 800.
Wir waren sozusagen ein hotspot. :D
Und die Einheimischen waren auch schon ein hartes Brett.

Tschuldigung für die Formulierung,die so klingt als ob ALLE Baltendeutschen Freikirchler gewesen wären.
Der Punkt war mir nur wichtig wegen der angeblichen “kulturellen“ Gleichheit.
Findet sein Revival übrigens bei den Pfingstlern unter den Spätaussiedlern.
Ist alles gut, Welfenprinz, kein Problem. ;)
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Re: Flüchtlingssituation WK2 vs. heute

Beitrag von Welfenprinz »

@jazz,das mit dem bayerischen Bergdorf war jetzt mehr ein stilistisches Mittel. ;)
Es scheint irgendwie sehr unterschiedliche Erfahrungen zu geben.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Flüchtlingssituation WK2 vs. heute

Beitrag von JJazzGold »

Welfenprinz hat geschrieben:(28 Oct 2016, 12:03)

@jazz,das mit dem bayerischen Bergdorf war jetzt mehr ein stilistisches Mittel. ;)
Es scheint irgendwie sehr unterschiedliche Erfahrungen zu geben.
Das war mir schon klar, aber ich wollte es dann doch nicht unwidersprochen hinnehmen. ;) Du weißt schon, Bayern.

Titel bezogen denke ich, dass ein Unterschied darin lag, dass man davon ausgehen konnte, dass die Ost Flüchtlinge definitiv nicht mehr zurück konnten. Wer hätte schon vor 60 Jahren gewagt vorherzusagen, wie sich Europa entwickeln würde. Das waren Gestrandete.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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rancor

Re: Flüchtlingssituation WK2 vs. heute

Beitrag von rancor »

"Vertriebene" ist das richtige Wort
Wildermuth
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Re: Flüchtlingssituation WK2 vs. heute

Beitrag von Wildermuth »

rancor hat geschrieben:(01 Nov 2016, 10:41)

"Vertriebene" ist das richtige Wort
Es war auf jedenfall ganz schön viel volk damals unterwegs. Und es hat ihnen nicht geholfen, sich anders zu nennen.
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Re: Flüchtlingssituation WK2 vs. heute

Beitrag von Kael »

Flüchtling und Vertriebener ist schon ein Unterschied
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