Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

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Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Multiethnische Gesellschaft
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Deutsche Gesellschaft
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Der Neandertaler
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Helmuth.
Helmuth_123 hat geschrieben:Ob die USA, Brasilien, Russland oder als historisches Beispiel Österreich-Ungarn Nationalstaaten Nationalstaaten sind, hängt von der Definition von Nation ab. Wenn ich von Nation spreche meine ich damit in der Regel die Kulturnation.
Bevor Du Dich noch weiter verrennst ... ich würd' aufhören! Kein Staat, weder die die Du genannt hast, noch irgendwelche anderen denkbaren, dürfte einer homogen "Kulturnation" entspringen ... schon garnicht heutzutage (noch) eine sein - kommt drauf an, wie weit Du zurückgehen willst, in der Erforschung deren Geschichte? In letzter Konsequenz dürfte eine Nation, in der die Menschen immer nur unter sich bleiben, dürfte in letzter Konsequenz aussterben.
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von JFK »

Helmuth_123 » So 30. Aug 2015, 19:43 hat geschrieben:
Gute Frage, auf die ich keine Antwort habe. Ich glaube allerdings, dass es viele sind.
Sagen wir es gibt so eine 4 Kinder Prämie, 2500 netto + Kindergeld, wird es dann nicht von denen missbraucht, die sowieso keine Perspektive haben, vielleicht nichtmal Ethnische Deutsche sind?
Dann wachsen Viele Kinder auf, dessen Eltern nicht kompetent sind für eine hochwertige Erziehung, und Ausbildung, und am endet wir haben nur minderbemittelte.
Also mit Geld wird es nichts.

Einziger weg ist die Klosterschule, wo Hausfrauen herangezogen werden, das kanns aber auch nicht sein.

Solange Gleichberechtigung für Frau und Mann wird die fertilitätsrate im Demokratischem Kapitalismus System niemals die 2.1 erreichen.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von JFK »

Marie-Luise » So 30. Aug 2015, 20:02 hat geschrieben:
Deutschland ist kein Land, in dem wenige Menschen leben.

Jetzt ist es definitiv an der Zeit zu sagen: STOP! Genug ist genug.
Solange du keine Notleidenden Menschen in deiner Wohnung beherbergen musst, denke ich nicht, das du entscheiden kannst wann es genug ist.
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Der Neandertaler
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo JFK.
JFK hat geschrieben:Sagen wir es gibt so eine 4 Kinder Prämie, 2500 netto + Kindergeld, wird es dann nicht von denen missbraucht, die sowieso keine Perspektive haben, vielleicht nichtmal Ethnische Deutsche sind?
Dann wachsen Viele Kinder auf, dessen Eltern nicht kompetent sind für eine hochwertige Erziehung, und Ausbildung, und am endet wir haben nur minderbemittelte.
Also mit Geld wird es nichts.

Einziger weg ist die Klosterschule, wo Hausfrauen herangezogen werden, das kanns aber auch nicht sein.

Solange Gleichberechtigung für Frau und Mann wird die fertilitätsrate im Demokratischem Kapitalismus System niemals die 2.1 erreichen.
Obwohl ich mit dem, was und wie Du oben geschrieben hast, nicht ganz einverstanden bin, ...
  • ich verstehe aber, was Du damit sagen willst!
Ein "mehr Kinder" kann's nicht sein - solange es für diese "mehr Kinder" nicht auch "mehr" Arbeitsplätze und Bildung gibt.
Nebenbei:
  • Ich glaube, in Deinem letzten Satz fehlt etwas - sonst ergibt er keinen Sinn.
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Helmuth_123
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Helmuth_123 »

palulu » So 30. Aug 2015, 20:06 hat geschrieben:
Eine Kulturnation braucht für ihre Existenz keinen Nationalstaat. Wie bringst Du deine Ablehnung gegenüber Migranten mit deinem Verständnis von Kulturnation überhaupt zusammen? Gerade weil die Kulturnation explizit nicht als alleiniges Kriterium die ethnische Abstammung heranzieht.
Wie kommst Du darauf, dass ich Migranten ablehne? Das ist richtig, für mich gilt ja daher Deutscher zu sein ist primär eine Frage der Einstellung, nicht der Herkunft.

Nachtrag: Das eine Kulturnation keinen Nationalstaat braucht ist mir klar (die Geschichte der Deutschbalten etwa ist mir bekannt). Ein Nationalstaat kann aber die Kulturnation brauchen.
Zuletzt geändert von Helmuth_123 am So 30. Aug 2015, 20:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Wähler »

Helmuth_123 » So 30. Aug 2015, 18:24 hat geschrieben:Ich möchte, dass die Gesellschaft in der Bundesrepublik auch weiterhin eine deutsche Gesellschaft bleibt und ich finde auch die Politik und die bestimmenden Politiker in diesem Land sollten dieses Ziel haben. Ebenso sollte die Bundesrepublik weiterhin ein Nationalstaat bleiben und sich auf das Deutsche Volk gründen. Daraus folgt, dass sich auch die Politik bzw. die politisch Bestimmenden meiner Meinung nach sich danach richten sollten. Das heißt wie brauchen eine Politik in den Bereichen Gesellschaft, Familie, Bildung, Einwanderung, Integration, Kultur, etc. die das Ziel hat, die Deutsche Gesellschaft zu erhalten und zu fördern.
20% der Bevölkerung haben einen Migrationshintergrund. Es kommen neue Flüchtlinge und Einwanderer hinzu. Warum soll die Gesellschaft im Status Quo verharren? Wir können die Flüchtlingskrise nur in Kooperation mit anderen EU-Staaten lösen. Von diesen verlangen wir Austerität, wir selbst wollen uns aber nicht verändern. Das ist ein zu großer Widerspruch. Wir sollten uns nicht abschotten und auch nicht in Parallelgesellschaften leben. Den Fehler haben die Franzosen gemacht und zahlen jetzt einen hohen Preis für ihre Banlieues. Integration von anderen Menschen gelingt nur in einer Kultur der Begegnung. Daraus muss auch nicht unabwendbar ein "Einheitsbrei" entstehen.
Zuletzt geändert von Wähler am Mo 31. Aug 2015, 07:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von odiug »

Marie-Luise » So 30. Aug 2015, 19:02 hat geschrieben:
Deutschland ist kein Land, in dem wenige Menschen leben.

Jetzt ist es definitiv an der Zeit zu sagen: STOP! Genug ist genug.
Richtig !!!
Stoppt KIKAS !!!
Kein Kindergeld mehr !!!
Ich fordere eine Geburtensteuer !!!
Einkindpolitik wie in China !!!
Frei fahrt fuer frei Buerger auch in verkehrsberuegten Zonen !!!
Ein Ende der Muelltrennung !!!
Und weg mit Spielplaetzen, fuer mehr Parkraum in den Innenstaedten !!!
Nur so geht es voran !!!


:p
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von HugoBettauer »

Wähler » Mo 31. Aug 2015, 06:09 hat geschrieben: 20% der Bevölkerung haben einen Migrationshintergrund. Es kommen neue Flüchtlinge und Einwanderer hinzu.
Es gehen auch viele wieder weg jedes Jahr. Zudem gibt es Todesfälle.

Den Fehler haben die Franzosen gemacht und zahlen jetzt einen hohen Preis für ihre Banlieues.
Die Preise im zentralen Paris sind aber noch viel höher.
odiug

Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von odiug »

JFK » So 30. Aug 2015, 19:14 hat geschrieben:
Solange du keine Notleidenden Menschen in deiner Wohnung beherbergen musst, denke ich nicht, das du entscheiden kannst wann es genug ist.
Ach ... warum denn ???
Soll die UNO doch Zeltstaedte im Wattenmeer bauen...da ist noch genug Platz fuer Fluechtlinge und die Flut sorgt dann fuer noch mehr Platz, wenn es zu eng wird !
Wobei das Mittelmeer fuer die Entsorgung der ueberfluessigen Menschen fuer manche ja gut genug zu sein scheint! :mad:
odiug

Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von odiug »

Wähler » Mo 31. Aug 2015, 06:09 hat geschrieben: 20% der Bevölkerung haben einen Migrationshintergrund. Es kommen neue Flüchtlinge und Einwanderer hinzu. Warum soll die Gesellschaft im Status Quo verharren? Wir können die Flüchtlingskrise nur in Kooperation mit anderen EU-Staaten lösen. Von diesen verlangen wir Austerität, wir selbst wollen uns aber nicht verändern. Das ist ein zu großer Widerspruch. Wir sollten uns nicht abschotten und auch nicht in Parallelgesellschaften leben. Den Fehler haben die Franzosen gemacht und zahlen jetzt einen hohen Preis für ihre Banlieues. Integration von anderen Menschen gelingt nur in einer Kultur der Begegnung. Daraus muss auch nicht unabwendbar ein "Einheitsbrei" entstehen.
Du lebst doch schon laengst in einer Parallelgesellschaft !
Und Leitkultur ist Einheitsbrei!
Daher fuer Parallelgesellschaften ... je mehr, desto besser!
Zuletzt geändert von odiug am Mo 31. Aug 2015, 20:54, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von JJazzGold »

odiug » Mo 31. Aug 2015, 08:35 hat geschrieben: Richtig !!!
Stoppt KIKAS !!!
Kein Kindergeld mehr !!!
Ich fordere eine Geburtensteuer !!!
Einkindpolitik wie in China !!!
Frei fahrt fuer frei Buerger auch in verkehrsberuegten Zonen !!!
Ein Ende der Muelltrennung !!!
Und weg mit Spielplaetzen, fuer mehr Parkraum in den Innenstaedten !!!
Nur so geht es voran !!!


:p
Bei der Mülltrennung stimme ich dir zu. ;)
Ansonsten ist mir sowohl deine, als auch diese Stop Forderung zu undifferenziert, wie die meisten der Beiträge in den diversen Asylthreads hier. Weder über Qualifikation, noch über die von den Asylbewerbern mittelfristig bis langfristig geplante Aufenthaltsdauer liegen verlässliche Daten vor. Ich kann das auch nicht beurteilen, kann mich ergo nur an meinen Erfahrungen mit den Menschen aus Eritrea orientieren, die, wenn man sie liesse, lieber ihr Eritrea aufbauen würden, als in Deutschland zu verharren. Dort herrscht kein Krieg, aber glaube mir, dort würden die Stop Schreier momentan ebenso wenig leben wollen,wie in einigen anderen Flüchtlingsländern. Menschen zwingen zu wollen, in Krisengebieten zu bleiben, oder sie dorthin zurück schicken zu wollen, fordern auch nur Diejenigen, die ihren Sesselpupserhintern noch nie in ein solches Gebiet bewegt haben.
Zuletzt geändert von JJazzGold am Mo 31. Aug 2015, 11:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von JJazzGold »

odiug » Mo 31. Aug 2015, 08:47 hat geschrieben: Du lebst doch schon laengst in einer Parallelgesellschaft !
Und Leitkultur ist Einheitsbrei!
Daher fuer Plantagengesellschaften ... je mehr, desto besser!
Leitkultur ist kein Einheitsbrei, sondern eine Orientierungshilfe.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von HugoBettauer »

JJazzGold » Mo 31. Aug 2015, 08:11 hat geschrieben:
Leitkultur ist kein Einheitsbrei, sondern eine Orientierungshilfe.
Was umfasst so eine Lightkultur alles? Wie verbindlich ist eine Leidkultur? Wer legt fest, welche Ausformungen der Leutkultur noch gültig sind und welche mit der Zeit entwertet werden durch neue? Gehört ein Fünftel der Gesellschaft mit seinen Eigenheiten zur Leithkulthur, auch wenn sie erst seit rund 30 Jahren dabei sind? Was ist mit Kindern?
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harry52
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von harry52 »

nichtkorrekt » So 30. Aug 2015, 12:59 hat geschrieben:Ein multi-ethnische Gesellschaft ist sicherlich nichts wünschenwertes,
Ich kann Dir nur empfehlen, mal zu uns (Köln/Bonner Raum) zu reisen und Dir das anzugucken.

So schlimm ist das doch gar nicht!!! Ich habe eine jüngere Tochter, die noch zur Schule geht. Drei von fünf ihrer besten Freundinnen haben Migrationshintergrund (Italien, Türkei,Vietnam). In unseren Grundschulen hat fast jedes zweite Kind mittlerweile schon Migrationshintergrund und wenn jemand meint, die laufen alle im Kopftuch herum, der irrt. In den Schulklassen beider Töchter gab es viele Mädchen mit islamischen Migrationshintergrund. Nicht ein einziges trug Kopftuch. Bei meinen Nachbarn aus dem Kosovo trägt nur die Oma Kopftuch. etc. etc.

Geht einfach auch mal bei uns ins Schwimmbad, oder zum Karneval oder jetzt zu den vielen Straßenfesten, Jahrmärkten etc. Oder ruf mal hier einen Handwerker, geht zum Friseur, oder zum Sportverein. ... Du kommst hier ständig mit Menschen mit Migrationshintergrund zusammen. Hier ist es schon Multi-Ethnisch und es funktioniert.

Hier gibt es auch nicht mehr Arbeitslosigkeit, oder geringere Löhne als im Osten. Wichtig ist eine vernünftige Wirtschaftspolitik, die auch Arbeitgeber und Kreative nicht verjagt und dann macht es sogar richtig Spaß in so einer bunten Welt.

Wählt einfach keine Nazis und Kommunisten und lasst euch drauf ein.

Geht vielleicht auch mal in eurer Stadt zu einem Ort, wo Flüchtlinge jetzt aufgenommen werden und fragt mal, ob und wie ihr helfen könnt. Einfach mal ein paar Stunden zusammensein und schon merkt man, dass das keine Monster sind. Man profitiert selber von solchen Kontakten. Man lernt viel Neues und es macht Spaß, wenn man einfach mal seine Scheu überwunden hat.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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JJazzGold
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von JJazzGold »

SoleSurvivor » Mo 31. Aug 2015, 09:33 hat geschrieben: Was umfasst so eine Lightkultur alles? Wie verbindlich ist eine Leidkultur? Wer legt fest, welche Ausformungen der Leutkultur noch gültig sind und welche mit der Zeit entwertet werden durch neue? Gehört ein Fünftel der Gesellschaft mit seinen Eigenheiten zur Leithkulthur, auch wenn sie erst seit rund 30 Jahren dabei sind? Was ist mit Kindern?
Das Thema Leitkultur ist eigene Diskussion wert, auch wenn diese in politischen Kreisen abgebrochen wurde. Für Linke und Grüne Gutmenschen ist Leitkultur Teufelswerk. Als Einstieg empfehle ich Bassam Tibis Aufsatz zur Leitkultur. Wir können dazu gerne einen eigenen Thread eröffnen, sobald mein Laptop wieder einsatzfähig ist. Auf dem Tablet ist mir die Schreiberei zu mühsam.
Zuletzt geändert von JJazzGold am Mo 31. Aug 2015, 11:12, insgesamt 3-mal geändert.
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Milady de Winter
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Milady de Winter »

MOD - Auch wenn es dem einen oder anderen schwer fällt, auf Polemik zu verzichten, sollte er es doch im Interesse einer sachlichen Diskussion tun und sich ggf. mal auf die virtuelle Zunge beißen. Danke!
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Der Neandertaler
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Wähler.
Wähler hat geschrieben:20% der Bevölkerung haben einen Migrationshintergrund.
20 Prozent?
Dies ist aber nur grob geschätz, oder? Komm mal hierhin, in's Ruhrgebiet - hier, scheint es mir, hat (fast) jeder einen Migrationshintergrund. Die ganzen Kaminskis, Kaczmareks, Filipowicz', Adamowicz' oder Podolskis, etc. ... alle sind mittlerweile irgendwie Deutsche, aber auch wiederum irgendwie nicht - jeder einen Migrationshintergrund.
  • (dies ist es auch, so scheint es, was die Ewiggestrigen vermutlich vergeßen haben! Sie rufen: "Deutschland den Deutschen!" - haben aber vermutlich einen der vorgenannten Namen!?.)
Selbst Leute mit slawisch klingenden Namen müssen nicht unbedingt aus dem Ausland stammen. Jemand der Parow heißt muß kein Slawe sein - bei Strahlsund gibt es eine Stadt namens Parow. Wobei es die Frage ist, ob die Familie nach der Stadt oder die Stadt nach der Familie benannt worden ist? In Polen gibt es das Dorf Parowa - -owa bezeichnet eine weibliche Person; vielleicht ist eine weibliche Person ja ausgewandert. Im Slawischen werden mit -ow oder -owa Städte bezeichnet, die jemandem gehörten: Janow - 'die Stadt die Jan gehört'. Vielleicht hat er aber wiederum deutsche Vorfahren? ... Jan heißt im slawischen: Hans.

Fazit:
  • einen Migrationshintergrund? Kommt drauf an, wie weit Du in der Geschichte zurückgehen willst? Also:
    • homogen ist der Deutsche nicht - keine Nation!
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von HugoBettauer »

Der Neandertaler » Mo 31. Aug 2015, 15:09 hat geschrieben:Hallo Wähler.20 Prozent?
Dies ist aber nur grob geschätz, oder? Komm mal hierhin, in's Ruhrgebiet - hier, scheint es mir, hat (fast) jeder einen Migrationshintergrund.
Mit Migrationshintergrund sind üblicherweise die letzten 2-3 Generationen gemeint. Die offizielle Zahl liegt irgendwo um die 20 %.

Wenn man weit genug zurück geht und an Märchen glaubt, habt ihr alle einen Paradies-Migrationshintergrund.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Wähler »

http://www.sueddeutsche.de/bayern/schul ... -1.2588821
SZ 31. Juli 2015 Schulen in Bayern - 50 zusätzliche Lehrer für Flüchtlingskinder
375 Übergangsklassen gibt es derzeit an Grund- und Mittelschulen, sie sollen weiter ausgebaut werden. An den Berufsschulen soll die Zahl der Klassen von 260 auf 440 steigen. Aber nur 70 Prozent der berufsschulpflichtigen Flüchtlinge werden unterrichtet werden. Wer in die Kurse darf, entscheiden die Schulleiter. Mehr als 20 junge Asylsuchende sollen nicht in eine Klasse.
Lehrern mit solchen Herausforderungen kann man nur die Daumen drücken.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Dark Angel »

Helmuth_123 » So 30. Aug 2015, 18:24 hat geschrieben:Ich möchte, dass die Gesellschaft in der Bundesrepublik auch weiterhin eine deutsche Gesellschaft bleibt und ich finde auch die Politik und die bestimmenden Politiker in diesem Land sollten dieses Ziel haben. Ebenso sollte die Bundesrepublik weiterhin ein Nationalstaat bleiben und sich auf das Deutsche Volk gründen. Daraus folgt, dass sich auch die Politik bzw. die politisch Bestimmenden meiner Meinung nach sich danach richten sollten. Das heißt wie brauchen eine Politik in den Bereichen Gesellschaft, Familie, Bildung, Einwanderung, Integration, Kultur, etc. die das Ziel hat, die Deutsche Gesellschaft zu erhalten und zu fördern.
Schon der Begriff "Bundesrepublik" zeigt doch, dass die Gesellschaft, die bewahrt sehen wünschst, alles andere als homogen ist.
Deutschland als Nationalstaat gibt es erst seit 1871 und der Gedanke "ein Volk" zu sein entstand in den napoleonischen Kriegen - ist also auch noch recht jung.
Eine "deutsche Gesellschaft" gibt es eigentlich nicht. Das zeigt sich doch im unterschiedlichsten regionalen Brauchtum, in den verschiedensten Trachten etc. Die Kleinstaaterei herrscht immer noch in den Köpfen - südlich des Weißwurschäquators ist man zuerst Bayer und erst in zweiter Linie Deutscher. Und selbst da gibt es Unterschiede - die Franken haben den Bayern immer noch nicht verziehen, dass sie "einverleibt" wurden und wähnen sich was besseres.
Du kannst hingehen wo Du willst, an erster Stelle steht das Land, dann kommt ne ganze Weile gar nix und erst dann kommt der Nationalstaat - welcher ohnehin ein Kunstgebilde ist. Es gibt eigentlich keine "deutsche Gesellschaft" - es gibt nach wie vor Bayern, Schwaben, Friesen, Sachsen usw usf
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Progressiver »

JJazzGold » Mo 31. Aug 2015, 09:55 hat geschrieben:
Das Thema Leitkultur ist eigene Diskussion wert, auch wenn diese in politischen Kreisen abgebrochen wurde. Für Linke und Grüne Gutmenschen ist Leitkultur Teufelswerk. Als Einstieg empfehle ich Bassam Tibis Aufsatz zur Leitkultur. Wir können dazu gerne einen eigenen Thread eröffnen, sobald mein Laptop wieder einsatzfähig ist. Auf dem Tablet ist mir die Schreiberei zu mühsam.
Die Wikipedia schreibt über Bassam Tibis Ansatz zur europäischen Leitkultur:
Für Bassam Tibi basiert die europäische Leitkultur auf westlichen Wertvorstellungen: „Die Werte für die erwünschte Leitkultur müssen der kulturellen Moderne entspringen, und sie heißen: Demokratie, Laizismus, Aufklärung, Menschenrechte und Zivilgesellschaft.”[1] Dieser Begriff hat Ähnlichkeit mit dem in der Verfassungsrechtsprechung üblichen Begriff der „Freiheitlichen demokratischen Grundordnung”.

Die Notwendigkeit einer Leitkultur in einer Kulturnation wie Deutschland begründet Tibi folgendermaßen:

Hier ist der Unterschied zwischen denjenigen Gesellschaften in Europa von Belang, deren gewachsene Identität auf den Citoyen/Citizen bezogen ist, also nicht exklusiv ist (d. h. den Einwanderern nicht nur einen Pass, sondern auch eine Identität bietet), und solchen, die der Ethnizität verhaftet sind. Diese anderen europäischen Gesellschaften, die sich ethnisch-exklusiv definieren - wie etwa Deutschland als „Kulturnation“ - können den Einwanderern keine Identität geben; sie müssen einen kulturellen Wandel vollziehen, um die Fähigkeit zu einer Integration von Einwanderern zu erlangen. Integration erfordert, in der Lage zu sein, eine Identität zu geben. Zu jeder Identität gehört eine Leitkultur![
https://de.wikipedia.org/wiki/Leitkultu ... assam_Tibi

Als "grün-links-versiffter Gutmensch" und Atheist gefällt mir dieser Ansatz sehr gut. :thumbup:

Es stellt sich jedoch die Frage, ob dann aber den Rechten diese Definition nicht passt, da sie sehr modern und zudem multiethnisch aufgestellt ist. ;)
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Agesilaos Megas »

Helmuth_123 » So 30. Aug 2015, 13:28 hat geschrieben:Angeregt durch den heutigen Presseclub (30.08.15) möchte ich einen Strang zum Thema aufmachen, in welcher Gesellschaft wir leben wollen. Im Presseclub hat einer der anwesenden Journalisten den Wunsch geäußert, dass die deutsche Gesellschaft in eine multiethnische Gesellschaft, nach Vorbild der USA transformiert werden soll. Dementsprechend würde aus dem bisherigen zumindest de jure Nationalstaat, ein Staat werden, der seine Grundlage nicht mehr in der Nation sieht. Welche Meinung habt ihr dazu. Soll aus der deutschen Gesellschaft eine multiethnische Gesellschaft werden und welche Vorteile und Nachteile können sich aus der einen oder anderen Alternative ergeben. Und wenn man sich für eine Option entschieden hat, welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die Gesellschafts- und Kulturpolitik.

Multiethnisch? Ernsthaft?

Erst einmal eine elementare Frage: Inwiefern hängt die deutsche Gesellschaft nur mit dem Mono-Ethnos "Deutsch" zusammen?
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Amtsschimmel »

Dark Angel » Di 1. Sep 2015, 19:34 hat geschrieben: Schon der Begriff "Bundesrepublik" zeigt doch, dass die Gesellschaft, die bewahrt sehen wünschst, alles andere als homogen ist.
Deutschland als Nationalstaat gibt es erst seit 1871 und der Gedanke "ein Volk" zu sein entstand in den napoleonischen Kriegen - ist also auch noch recht jung.
Eine "deutsche Gesellschaft" gibt es eigentlich nicht. Das zeigt sich doch im unterschiedlichsten regionalen Brauchtum, in den verschiedensten Trachten etc. Die Kleinstaaterei herrscht immer noch in den Köpfen - südlich des Weißwurschäquators ist man zuerst Bayer und erst in zweiter Linie Deutscher. Und selbst da gibt es Unterschiede - die Franken haben den Bayern immer noch nicht verziehen, dass sie "einverleibt" wurden und wähnen sich was besseres.
Du kannst hingehen wo Du willst, an erster Stelle steht das Land, dann kommt ne ganze Weile gar nix und erst dann kommt der Nationalstaat - welcher ohnehin ein Kunstgebilde ist. Es gibt eigentlich keine "deutsche Gesellschaft" - es gibt nach wie vor Bayern, Schwaben, Friesen, Sachsen usw usf
Aber wie konsequent werden denn diese Identitäten gepflegt? Letztlich dienen Sie doch nur kleineren Sticheleien. Ich habe jedenfalls noch keine ethnischen Konflikte zwischen Bayern und Franken feststellen können. Vor allem sehe ich nicht, inwiefern regionales Brauchtum eine Bevölkerungsgruppe wie Schwaben, Friesen und Co. als eigenständiges Volk definieren soll. Ich bezweifle, dass irgendeine der genannten Gruppen tatächlich darauf besteht, in erster Linie Friese oder Sachse zu sein. Außer ein paar Verwirrten wird dort wohl kaum einer für die "Rechte der Franken" einstehen. Ob in München oder Hamburg, die Leute tragen auch alle ziemlich das selbe, von Volkfesten abgesehen. Hinzu kommt, dass durch die Vertreibungen nach den zwei Weltkriegen wohl kaum eine dieser Gruppen noch wirklich ihren Ursprung widerspiegelt. Die Bevölkerungen sämtlicher Bundesländer sind derart von den Preußen durchsetzt, dass von fest definierbaren Gruppen gar keine Rede mehr sein kann. Da findet sich eine gehörige Menge von Fake-Schwaben und Fake-Bayern drunter, die sich zwar damit identifizieren, aber letztlich doch nur Assimilierte sind.
Es gibt eine deutsche Gesamtidentität, die durch Lokalkolorit gefärbt ist. Das hat aber eher folkloristische Züge als eine ernsthafte Identifikation.
Zuletzt geändert von Amtsschimmel am Di 1. Sep 2015, 20:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Progressiver »

Amtsschimmel » Di 1. Sep 2015, 20:32 hat geschrieben:
Aber wie konsequent werden denn diese Identitäten gepflegt? Letztlich dienen Sie doch nur kleineren Sticheleien. Ich habe jedenfalls noch keine ethnischen Konflikte zwischen Bayern und Franken feststellen können. Vor allem sehe ich nicht, inwiefern regionales Brauchtum eine Bevölkerungsgruppe wie Schwaben, Friesen und Co. als eigenständiges Volk definieren soll. Ich bezweifle, dass irgendeine der genannten Gruppen tatächlich darauf besteht, in erster Linie Friese oder Sachse zu sein. Außer ein paar Verwirrten wird dort wohl kaum einer für die "Rechte der Franken" einstehen. Ob in München oder Hamburg, die Leute tragen auch alle ziemlich das selbe, von Volkfesten abgesehen. Hinzu kommt, dass durch die Vertreibungen nach den zwei Weltkriegen wohl kaum eine dieser Gruppen noch wirklich ihren Ursprung widerspiegelt. Die Bevölkerungen sämtlicher Bundesländer sind derart von den Preußen durchsetzt, dass von fest definierbaren Gruppen gar keine Rede mehr sein kann. Da findet sich eine gehörige Menge von Fake-Schwaben und Fake-Bayern drunter, die sich zwar damit identifizieren, aber letztlich doch nur Assimilierte sind.
Es gibt eine deutsche Gesamtidentität, die durch Lokalkolorit gefärbt ist. Das hat aber eher folkloristische Züge als eine ernsthafte Identifikation.
Was hier beschrieben wird, ist die moderne Kultur des Massenkonsums. Diese ist aber in vielen westlich geprägten Ländern ähnlich. Ich würde sogar behaupten: Diejenigen Bevölkerungsschichten, die studieren können und auch im Ausland Praxissemester machen oder sogar zeitweise dort arbeiten, sind vergleichsweise international in ihren kulturellen Ausprägungen. Die soziokulturell Abgehängten dagegen, die sich vor den Flüchtlingsheimen mit den Polizisten prügeln, fantasieren sich eher eine speziell deutsche Art zusammen, die als solche aber nur in ihren eigenen Köpfen existiert.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von HugoBettauer »

Nicht wenige Ruheständler, die heute über Ausländer granteln, hatten mal ein Diplom in irgendwas erworben.
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Antonius
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Antonius »

SoleSurvivor » Mi 2. Sep 2015, 12:34 hat geschrieben:Nicht wenige Ruheständler, die heute über Ausländer granteln, hatten mal ein Diplom in irgendwas erworben.
Ist das die Beschreibung Deiner gegenwärtigen Situation? :?: ;)
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Helmuth_123
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Helmuth_123 »

SoleSurvivor » Mo 31. Aug 2015, 09:33 hat geschrieben: Was umfasst so eine Lightkultur alles? Wie verbindlich ist eine Leidkultur? Wer legt fest, welche Ausformungen der Leutkultur noch gültig sind und welche mit der Zeit entwertet werden durch neue? Gehört ein Fünftel der Gesellschaft mit seinen Eigenheiten zur Leithkulthur, auch wenn sie erst seit rund 30 Jahren dabei sind? Was ist mit Kindern?
Natürlich gehört 1/5 der Gesellschaft zur Deutschen Leitkultur. Die Deutsche Leitkultur basiert auf der Kultur und Geschichte des gesamten Deutschen Volkes, nicht auf den den gesellschaftlichen Änderungen im geteilten Deutschland.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Helmuth_123 »

Agesilaos Megas » Di 1. Sep 2015, 20:18 hat geschrieben:

Multiethnisch? Ernsthaft?

Erst einmal eine elementare Frage: Inwiefern hängt die deutsche Gesellschaft nur mit dem Mono-Ethnos "Deutsch" zusammen?
Multiethnisch ist wohl ein nicht so gut geeigneter Begriff, ich griff ihn aus dem Presseclub heraus aus. Ich meine mit muliethnisch eher multikulturell.
Zuletzt geändert von Helmuth_123 am Fr 4. Sep 2015, 22:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Agesilaos Megas »

Helmuth_123 » Fr 4. Sep 2015, 22:16 hat geschrieben:
Multiethnisch ist wohl ein nicht so gut geeigneter Begriff, ich griff ihn aus dem Presseclub heraus aus. Ich meine mit muliethnisch eher multikulturell.

Multikulturell ist besser als polyethnisch, aber verrät schon, in welche Richtung die ganze Sache geht: "Ick will nur Weeße sehen, wa."

Manche Fehler offenbaren so viel...
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Teeernte »

Agesilaos Megas » Sa 5. Sep 2015, 00:55 hat geschrieben:

Multikulturell ist besser als polyethnisch, aber verrät schon, in welche Richtung die ganze Sache geht: "Ick will nur Weeße sehen, wa."

Manche Fehler offenbaren so viel...
Gandhi...Seinen Versuch, die Unterschiede der beiden Religionen Hinduismus und Islam zu seinem eigenen Anliegen zu machen, sich auf die Seite der streng religiösen Moslems zu stellen mit dem Ziel gegenseitiger religiöser Rücksichtnahme, erwies sich als Fehlkalkulation.
wiki.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Agesilaos Megas »

Teeernte » Sa 5. Sep 2015, 02:04 hat geschrieben:
wiki.
:rolleyes:

Was hat Gandhi mit der BRD zu tun?
Zuletzt geändert von Agesilaos Megas am Sa 5. Sep 2015, 02:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Teeernte »

Agesilaos Megas » Sa 5. Sep 2015, 02:20 hat geschrieben:
:rolleyes:

Was hat Gandhi mit der BRD zu tun?
Gleiches Recht für Alle - ist mit >>Rücksicht auf Religion<< nicht vereinbar.

Religionsfreiheit kann in D nur unter Einhaltung aller Gesetze - für alle gleich - stattfinden...

Wer - Tod den Ungläubigen- in D betet - hat - meiner Meinung nach in D nichts zu suchen..... >>allen erlauben : Tod den Muslimen - zu wünschen - wollen wir doch nicht einführen ?? Gleiches Recht für alle zu jeder zeit an jedem Ort.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Agesilaos Megas »

Teeernte » Sa 5. Sep 2015, 02:45 hat geschrieben:
Gleiches Recht für Alle - ist mit >>Rücksicht auf Religion<< nicht vereinbar.

Religionsfreiheit kann in D nur unter Einhaltung aller Gesetze - für alle gleich - stattfinden...

Wer - Tod den Ungläubigen- in D betet - hat - meiner Meinung nach in D nichts zu suchen..... >>allen erlauben : Tod den Muslimen - zu wünschen - wollen wir doch nicht einführen ?? Gleiches Recht für alle zu jeder zeit an jedem Ort.

Moment mal. Im Zitat war die Rede davon, dass ein Zusammenleben von Muslimen und Hindus gescheitert sei (jedenfalls auf die Gandhi-Art). Und jetzt redest Du über extreme Hasspredigten.

Was nun? Entweder über ALLE Moslems reden oder über Extremisten. Entscheide Dich.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von DeutschlandSubjektiv »

Interessant wäre für mich auch einmal eine Antwort auf die Frage, was so "klassische" Einwanderungsländer, wie z. B. die USA, eigentlich als Nation zusammenhält. Gelingt dort Integration über die Sprache? Über die Staatsbürgerschaft?

Natürlich gibt es auch dort teilweise erhebliche gesellschaftliche Probleme, siehe die Rassismus-Problematik. Trotzdem, für mich ein Beispiel für eine "multikulturelle" Nation, trotz der sichtbaren Unterschiede dort in den Städten ("China-Town", "Little Italy", etc.).
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Päule0815 »

DeutschlandSubjektiv » Mo 7. Sep 2015, 08:47 hat geschrieben:Interessant wäre für mich auch einmal eine Antwort auf die Frage, was so "klassische" Einwanderungsländer, wie z. B. die USA, eigentlich als Nation zusammenhält. Gelingt dort Integration über die Sprache? Über die Staatsbürgerschaft?
Gelingt Integration dort wirklich?

Wer ist in den USA denn nicht Einwanderer?
Zuletzt geändert von Päule0815 am Mo 7. Sep 2015, 09:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von HugoBettauer »

DeutschlandSubjektiv » Mo 7. Sep 2015, 07:47 hat geschrieben:Interessant wäre für mich auch einmal eine Antwort auf die Frage, was so "klassische" Einwanderungsländer, wie z. B. die USA, eigentlich als Nation zusammenhält. Gelingt dort Integration über die Sprache? Über die Staatsbürgerschaft?
Die relative Verbreitung des Englischen als fließend gesprochene Sprache in USA hat bereits ihren Höhepunkt überschritten. Zuhause deutsch, italienisch, spanisch oder chinesisch zu sprechen und englisch nur mit Mühe, war in der Aufbauzeit von USA nicht so selten und auch heute nimmt die Zahl derer, die besser spanisch oder portugiesisch als englisch sprechen wieder deutlich zu.

Die Sprache ist es nicht (allein). Zum Gelingen trägt bei, dass es zwar Erwartungen gibt, wie ein Amerikaner zu sein hat, aber ein alternatives Leben (vulgo Parallelgesellschaft) ist prinzipiell möglich.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Letzter-Mohikaner »

Päule0815 » Mo 7. Sep 2015, 09:33 hat geschrieben:
Gelingt Integration dort wirklich?

Wer ist in den USA denn nicht Einwanderer?
Tja, was von den eigentlichen Ureinwohnern übrig ist, lebt in Reservaten...der Rest ist Einwanderer oder hat einen Migrationshintergrund.
Zuletzt geändert von Letzter-Mohikaner am Mo 7. Sep 2015, 10:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Flat »

DeutschlandSubjektiv » Mo 7. Sep 2015, 07:47 hat geschrieben:Interessant wäre für mich auch einmal eine Antwort auf die Frage, was so "klassische" Einwanderungsländer, wie z. B. die USA, eigentlich als Nation zusammenhält. Gelingt dort Integration über die Sprache? Über die Staatsbürgerschaft?
Moin,

vielleicht ist der Zusammenhalt ja gar nicht so groß.

vielleicht gibt es auch verschiedenes, was jeder als individuell zusammenhaltend empfindet:
- ein überzeugter Christ wird vielleicht die christliche Religion darin sehen, ignorierend, dass viele US-Amerikaner gar keine überzeugten Christen sind
- ein erfolgreicher Selbständiger wird vielleicht das Lebensmotto, dass jeder in den USA die Chance auf erfolg hat, als verbindenes sehen, ignorierend, dass es auf viele US-Amerikaner nicht zutrifft.
usw.
_______
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http://www.spiegel.de/netzwelt/web/inte ... 62231.html
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Marie-Luise »

Päule0815 » Mo 7. Sep 2015, 09:33 hat geschrieben:
Gelingt Integration dort wirklich?

Wer ist in den USA denn nicht Einwanderer?

Die U.S.A. und andere Einwandererländer wie Kanada und Australien kann man nicht mit einem dicht besiedelten Land wie Deutschland vergleichen.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo DeutschlandSubjektiv.
DeutschlandSubjektiv hat geschrieben:Interessant wäre für mich auch einmal eine Antwort auf die Frage, was so "klassische" Einwanderungsländer, wie z. B. die USA, eigentlich als Nation zusammenhält. Gelingt dort Integration über die Sprache? Über die Staatsbürgerschaft?

Natürlich gibt es auch dort teilweise erhebliche gesellschaftliche Probleme, siehe die Rassismus-Problematik. Trotzdem, für mich ein Beispiel für eine "multikulturelle" Nation, trotz der sichtbaren Unterschiede dort in den Städten .
Ich glaube nicht, daß man die "klassischen Einwanderungsländer, wie z. B. die USA" oder auch Kanada in der jetzigen Debatte als Vergleich heranziehen kann und sollte - wenn schon, dann eher:
  • Wie es nicht gehen sollte?
Ich kann doch nur vergleichen, was auch vergleichbar ist. Und diese Länder sind (kulturell und soziologisch ... sozial) doch eher viel weiter von uns entfernt, als daß man sie zum Vorbild nehmen kann. Anregungen - JA! - kann man annehmen! Aber diese nie eins zu eins umsetzen.

In meinen Ohren klingt dies, was dort geschieht ... was dort vergangenheitlich geschehen ist, eher wie Assimilation, weniger als Integration. Diese, wie Du selber festgestellt hast, Ghettobildung ("China-Town", "Little Italy", etc.), mag zwar Zeichen einer "multikulturellen Nation" sein, aber Intergration, so wie sie allgemein zu verstehen ist ... wie sie allgemein verstanden wird ... wie sie auch der Duden beschreibt:
  • als eine "Verbindung einer Vielheit von einzelnen Personen oder Gruppen zu einer gesellschaftlichen und kulturellen Einheit" ... also eine "Eingliederung in ein größeres Ganzes", davon kann man dort ja nicht unbedingt sprechen.
    • ... und von "gelungen" erst recht nicht. (Stichwort: "Rassismus-Problematik")
Natürlich ist Sprache entscheident, auch die Staatsbürgerschaft - beides trägt zum 'Dazu-gehören' bei ... beides kann zu einer gelingenden Intergration beitragen.
  • (einheitliche Sprache: hat man ja in Europa auch schonmal öfters versucht: Esperanto ect. - gebracht hat's nicht viel.)
Ich würde Sprache und/oder Staatsbürgerschaft aber nicht unbedingt zu hoch ansiedeln. Viel entscheidender dürften die zwischenmenschlichen Beziehungen und Umgangsformen sein. Sprache kann man lernen und eine Staatsbürgerschaft ergibt sich eventuell aufgrund dessen, weil man sich mit dem Land eins fühlt - weil eventuell die zwischenmenschlichen Beziehungen gut sind.
  • ... weil Sicherheit nicht nur propagiert wird, sondern, seitens des Staates, auch gewährleistet ist.
Sprache lernen geht aber auch dort besser, wo einzelne Einwanderer-Gruppen nicht immer nur immer unter-sich sind. Ganz nebenbei lernen sie dann auch noch weitere Werte unserer Gesellschaft kennen.
  • ... und vielleicht auch schätzen?
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Helmuth_123 »

DeutschlandSubjektiv » Mo 7. Sep 2015, 08:47 hat geschrieben:Interessant wäre für mich auch einmal eine Antwort auf die Frage, was so "klassische" Einwanderungsländer, wie z. B. die USA, eigentlich als Nation zusammenhält. Gelingt dort Integration über die Sprache? Über die Staatsbürgerschaft?

Natürlich gibt es auch dort teilweise erhebliche gesellschaftliche Probleme, siehe die Rassismus-Problematik. Trotzdem, für mich ein Beispiel für eine "multikulturelle" Nation, trotz der sichtbaren Unterschiede dort in den Städten ("China-Town", "Little Italy", etc.).
Ich denke, das es zum einen an dem unterschiedlichen Verständnis von Nation und Staatsbürger liegt. Ich denke für viele Deutsche ist der Deutsche Staat der Nationalstaat des Deutschen Volkes (abgesehen von einigen kleinen Minderheiten wie Sorben oder Dänen). Der Ruf nach einigen und freien Nationalstaat der zum ersten Mal im Zuge der Befreiungskriege laut wurde hat in Deutschland eine andere Geschichte und Grundlage als in den USA. Die USA wurde vor allem im 19. Jh. stark von Einwanderern aus verschiedenen Kulturen geprägt. Dementsprechend konnte sich die Nation dort nicht auf ein gemeinsames Volk berufen, sondern auf abstrakte Werte.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von DeutschlandSubjektiv »

Der Neandertaler » Mo 7. Sep 2015, 18:09 hat geschrieben:Ich glaube nicht, daß man die "klassischen Einwanderungsländer, wie z. B. die USA" oder auch Kanada in der jetzigen Debatte als Vergleich heranziehen kann und sollte - wenn schon, dann eher:
  • Wie es nicht gehen sollte?
Ich kann doch nur vergleichen, was auch vergleichbar ist. Und diese Länder sind (kulturell und soziologisch ... sozial) doch eher viel weiter von uns entfernt, als daß man sie zum Vorbild nehmen kann. Anregungen - JA! - kann man annehmen! Aber diese nie eins zu eins umsetzen.
Tja... aber ist Deutschland jetzt nicht gerade auf dem Weg, sich den von mir genannten Staaten in dieser Hinsicht anzugleichen? Und ja, man kann natürlich gerne von denjenigen Aspekten dort lernen, die dort in Sachen Einwanderung besser gemacht werden.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Keoma »

Ihr müsst euch halt damit abfinden, dass die Staatsposten künftig anders vergeben werden:
Bundespräsident muss ein Protestant sein, Kanzler Katholik, Vizekanzler Sunnite, und so weiter..............
Der Gescheitere gibt nach!
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von aleph »

Helmuth_123 » So 30. Aug 2015, 13:28 hat geschrieben:Angeregt durch den heutigen Presseclub (30.08.15) möchte ich einen Strang zum Thema aufmachen, in welcher Gesellschaft wir leben wollen. Im Presseclub hat einer der anwesenden Journalisten den Wunsch geäußert, dass die deutsche Gesellschaft in eine multiethnische Gesellschaft, nach Vorbild der USA transformiert werden soll. Dementsprechend würde aus dem bisherigen zumindest de jure Nationalstaat, ein Staat werden, der seine Grundlage nicht mehr in der Nation sieht. Welche Meinung habt ihr dazu. Soll aus der deutschen Gesellschaft eine multiethnische Gesellschaft werden und welche Vorteile und Nachteile können sich aus der einen oder anderen Alternative ergeben. Und wenn man sich für eine Option entschieden hat, welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die Gesellschafts- und Kulturpolitik.
Welche deutsche Gesellschaft ist denn gemeint?
https://www.google.de/?gws_rd=ssl#q=deu ... sellschaft

Auch die Frage, was multiethnisch ist, könnte man noch klären. Ich nehme an, dass mit multiethnisch gemeint ist, dass verschiedene Ethnien mit verschiedener Kultur und Sprache in einem Staat zusammen leben. Das ist in der Tat in vielen Staaten der Fall. In Deutschland war das im Prinzip auch in einem Großteil der Geschichte der Fall. Ich verstehe auch nicht, warum in einem Staat nur eine Ethnie mit einer Sprache und einer Kultur leben soll.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Keoma »

aleph » Di 8. Sep 2015, 10:57 hat geschrieben:
Welche deutsche Gesellschaft ist denn gemeint?
https://www.google.de/?gws_rd=ssl#q=deu ... sellschaft

Auch die Frage, was multiethnisch ist, könnte man noch klären. Ich nehme an, dass mit multiethnisch gemeint ist, dass verschiedene Ethnien mit verschiedener Kultur und Sprache in einem Staat zusammen leben. Das ist in der Tat in vielen Staaten der Fall. In Deutschland war das im Prinzip auch in einem Großteil der Geschichte der Fall. Ich verstehe auch nicht, warum in einem Staat nur eine Ethnie mit einer Sprache und einer Kultur leben soll.
Weil damit Probleme im Zusammenleben vermieden werden?
Im Jugoslawien Titos war auch alles paletti, und nach seinem Tod sind sich die Ethnien an die Gurgel gegangen.
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Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von nichtkorrekt »

Keoma » Di 8. Sep 2015, 10:01 hat geschrieben:
Weil damit Probleme im Zusammenleben vermieden werden?
Im Jugoslawien Titos war auch alles paletti, und nach seinem Tod sind sich die Ethnien an die Gurgel gegangen.
Vielleicht wird ja Merkel der deutsche Tito, ein paar Amtszeiten trau ich ihr noch zu.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Cloudfox »

Helmuth_123 » So 30. Aug 2015, 13:28 hat geschrieben:Angeregt durch den heutigen Presseclub (30.08.15) möchte ich einen Strang zum Thema aufmachen, in welcher Gesellschaft wir leben wollen. Im Presseclub hat einer der anwesenden Journalisten den Wunsch geäußert, dass die deutsche Gesellschaft in eine multiethnische Gesellschaft, nach Vorbild der USA transformiert werden soll. Dementsprechend würde aus dem bisherigen zumindest de jure Nationalstaat, ein Staat werden, der seine Grundlage nicht mehr in der Nation sieht. Welche Meinung habt ihr dazu. Soll aus der deutschen Gesellschaft eine multiethnische Gesellschaft werden und welche Vorteile und Nachteile können sich aus der einen oder anderen Alternative ergeben. Und wenn man sich für eine Option entschieden hat, welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die Gesellschafts- und Kulturpolitik.
ich bin einigermaßen erstaunt, denn eine *homogene deutsche Gesellschaft* gab es noch nie.

Gerne nochmals aus des *Teufels General*, C. Zuckmayer ein doch sehr aufschlussreicher Ausschnitt, der nicht nur literarisch ernst zu nehmen ist ...sondern auch geschichlich nicht auszuklammern ist...die vom Rhein, der so genannten großen Völkermühle.

In Des Teufels General kommt diese Metapher bei einem Gespräch zwischen Luftwaffengeneral Harras und Fliegerleutnant Hartmann zum ersten Mal vor, als sich Hartmann über seinen „Ariernachweis“ Gedanken macht, da seine Verlobte wegen einer Unklarheit in seinem Stammbaum die Verlobung gelöst hat, denn eine seiner Urgroßmütter scheint aus dem Ausland gekommen zu sein, während seine übrige Familie aus dem Rheinland stammt.

Harras entgegnet ihm wütend:

Na, und was wissen Sie denn über die Seitensprünge der Frau Ururgroßmutter? Die hat doch sicher keinen Ariernachweis verlangt.

Und er gibt ihm zu bedenken:

... was kann da nicht alles vorgekommen sein in einer alten Familie. Vom Rhein – noch dazu. Vom Rhein. Von der großen Völkermühle. Von der Kelter Europas!

Nach diesem Vergleich mit dem Weinbau fährt Harras ruhiger fort:

Und jetzt stellen Sie sich doch mal Ihre Ahnenreihe vor – seit Christi Geburt. Da war ein römischer Feldhauptmann, ein schwarzer Kerl, braun wie ne reife Olive, der hat einem blonden Mädchen Latein beigebracht. Und dann kam ein jüdischer Gewürzhändler in die Familie, das war ein ernster Mensch, der ist noch vor der Heirat Christ geworden und hat die katholische Haustradition begründet. – Und dann kam ein griechischer Arzt dazu, oder ein keltischer Legionär, ein Graubündner Landsknecht, ein schwedischer Reiter, ein Soldat Napoleons, ein desertierter Kosak, ein Schwarzwälder Flözer, ein wandernder Müllerbursch vom Elsaß, ein dicker Schiffer aus Holland, ein Magyar, ein Pandur, ein Offizier aus Wien, ein französischer Schauspieler, ein böhmischer Musikant – das hat alles am Rhein gelebt, gerauft, gesoffen und gesungen und Kinder gezeugt – und – und der Goethe, der kam aus demselben Topf, und der Beethoven und der Gutenberg, und der Matthias Grünewald, und – ach was, schau im Lexikon nach. Es waren die Besten, mein Lieber! Die Besten der Welt! Und warum? Weil sich die Völker dort vermischt haben. Vermischt – wie die Wasser aus Quellen und Bächen und Flüssen, damit sie zu einem großen, lebendigen Strom zusammenrinnen. Vom Rhein – das heißt: vom Abendland. Das ist natürlicher Adel. Das ist Rasse. Seien Sie stolz darauf, Hartmann – und hängen Sie die Papiere Ihrer Großmutter in den Abtritt. Prost


https://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%B6lk ... le_Europas
Zuletzt geändert von Cloudfox am Di 8. Sep 2015, 11:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von aleph »

Keoma » Di 8. Sep 2015, 11:01 hat geschrieben:
Weil damit Probleme im Zusammenleben vermieden werden?
Im Jugoslawien Titos war auch alles paletti, und nach seinem Tod sind sich die Ethnien an die Gurgel gegangen.
Es gibt einen Unterschied zwischen Ethnie und Volk. Die Völker im Balkan haben schwerpunktmäßig eigene Siedlungsgebiete und fühlen sich als eigene Nationen. Ethnien in Deutschland und USA leben verstreut in den Städten und haben kein eigenständiges Nationalbewusstsein, das sich auf das Gebiet dieser Staaten bezieht. Lokalpatriotismus und Präferenzen für ESC und Fußballmannschaft sind hier nicht ausschlaggebend.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von aleph »

Cloudfox » Di 8. Sep 2015, 11:25 hat geschrieben:
ich bin einigermaßen erstaunt, denn eine *homogene deutsche Gesellschaft* gab es noch nie.

Gerne nochmals aus des *Teufels General*, C. Zuckmayer ein doch sehr aufschlussreicher Ausschnitt, der nicht nur literarisch ernst zu nehmen ist ...sondern auch geschichlich nicht auszuklammern ist...die vom Rhein, der so genannten großen Völkermühle.

In Des Teufels General kommt diese Metapher bei einem Gespräch zwischen Luftwaffengeneral Harras und Fliegerleutnant Hartmann zum ersten Mal vor, als sich Hartmann über seinen „Ariernachweis“ Gedanken macht, da seine Verlobte wegen einer Unklarheit in seinem Stammbaum die Verlobung gelöst hat, denn eine seiner Urgroßmütter scheint aus dem Ausland gekommen zu sein, während seine übrige Familie aus dem Rheinland stammt.

Harras entgegnet ihm wütend:

Na, und was wissen Sie denn über die Seitensprünge der Frau Ururgroßmutter? Die hat doch sicher keinen Ariernachweis verlangt.

Und er gibt ihm zu bedenken:

... was kann da nicht alles vorgekommen sein in einer alten Familie. Vom Rhein – noch dazu. Vom Rhein. Von der großen Völkermühle. Von der Kelter Europas!

Nach diesem Vergleich mit dem Weinbau fährt Harras ruhiger fort:

Und jetzt stellen Sie sich doch mal Ihre Ahnenreihe vor – seit Christi Geburt. Da war ein römischer Feldhauptmann, ein schwarzer Kerl, braun wie ne reife Olive, der hat einem blonden Mädchen Latein beigebracht. Und dann kam ein jüdischer Gewürzhändler in die Familie, das war ein ernster Mensch, der ist noch vor der Heirat Christ geworden und hat die katholische Haustradition begründet. – Und dann kam ein griechischer Arzt dazu, oder ein keltischer Legionär, ein Graubündner Landsknecht, ein schwedischer Reiter, ein Soldat Napoleons, ein desertierter Kosak, ein Schwarzwälder Flözer, ein wandernder Müllerbursch vom Elsaß, ein dicker Schiffer aus Holland, ein Magyar, ein Pandur, ein Offizier aus Wien, ein französischer Schauspieler, ein böhmischer Musikant – das hat alles am Rhein gelebt, gerauft, gesoffen und gesungen und Kinder gezeugt – und – und der Goethe, der kam aus demselben Topf, und der Beethoven und der Gutenberg, und der Matthias Grünewald, und – ach was, schau im Lexikon nach. Es waren die Besten, mein Lieber! Die Besten der Welt! Und warum? Weil sich die Völker dort vermischt haben. Vermischt – wie die Wasser aus Quellen und Bächen und Flüssen, damit sie zu einem großen, lebendigen Strom zusammenrinnen. Vom Rhein – das heißt: vom Abendland. Das ist natürlicher Adel. Das ist Rasse. Seien Sie stolz darauf, Hartmann – und hängen Sie die Papiere Ihrer Großmutter in den Abtritt. Prost


https://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%B6lk ... le_Europas
Es gibt einen Unterschied zwischen Ethnie und Rasse/Abstammung.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Cloudfox »

aleph » Di 8. Sep 2015, 11:47 hat geschrieben:
Es gibt einen Unterschied zwischen Ethnie und Rasse/Abstammung.
Jau, und entzwischen nennen einige das Ethnie, was zuvor als Rasse benannt wurde.
Die Debatte driftet dann auch sehr schnell in Sackgassen wie *Reinhaltung* (die es noch nie gab, GsD!) ab...da ist es völlig egal, ob man dann von Ethnie oder Rasse spricht, meinen tun dann nämlich einige, ihre eigenen *Ethnie* wäre *schützenswert/er* ... :rolleyes:
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