Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Moderator: Moderatoren Forum 8

Mahmoud

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Mahmoud »

Eritrea Ede hat geschrieben:(19 Oct 2017, 07:21)

Nö, nicht wirklich. Ich will nur wissen, was die deutsche Kultur denn ausmacht. Mir geht es nicht darum, die deutsche Kultur "abzuschaffen" und zu ersetzen.
Komisch....?! Weiter oben hast Du geschrieben, es gebe gar keine deutsche Kultur. Und jetzt willst Du wissen, was Diese ausmacht...?

Kleiner Tip am Rande: Überleg Dir erst mal, was Du willst und was Du glaubst. Und dann schreibst Du Etwas. Auf Quantität kommt es hier nicht an.

Irgendeiner hatte weiter vorne gesagt, es gebe hier verschiedene Blödheitsgrade im Forum. Ich denke, er hatte Recht.... :cool:

Und bevor Du mir antwortest: Erst überlegen!!! :D
Benutzeravatar
Billie Holiday
Vorstand
Beiträge: 31358
Registriert: Mi 11. Jun 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Billie Holiday »

think twice hat geschrieben:(19 Oct 2017, 08:12)

Schönes Beispiel von Doppelmoral. Bei Russinnen ist es OK, bei männlichen Muslimen nicht. Die müssen deutsch sprechen, deutsch denken und der deutschen Kultur frönen, damit sie akzeptiert werden als Deutsche.
Die haben es schon nicht leicht. :(

Besagte Russin will gar nicht als Deutsche angesehen werden, man neigt aber dazu, weil sie sehr gut Deutsch spricht und mitten im Berufsleben steht.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
Keoma
Beiträge: 18417
Registriert: Mi 25. Jun 2008, 13:27
user title: Drum Legend
Wohnort: Österreich

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Keoma »

think twice hat geschrieben:(19 Oct 2017, 08:12)

Schönes Beispiel von Doppelmoral. Bei Russinnen ist es OK, bei männlichen Muslimen nicht. Die müssen deutsch sprechen, deutsch denken und der deutschen Kultur frönen, damit sie akzeptiert werden als Deutsche.
Wenn der männliche Muslim seinen Glauben über die Gesetze stellt, ist er sicherlich kein Deutscher.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

Marie von Ebner-Eschenbach
odiug

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von odiug »

schelm hat geschrieben:(19 Oct 2017, 00:57)

Ach was, bist du etwa ein Rassist ? Wenn der türkische Nationalismus NICHT tradiert wird, wie vererbt er sich dann ? Genetisch ? :D
Du Witzbold ... du glaubst wohl, daß das Weglassen des Attributs "familiär" deiner Aussage Substanz und Witz verleiht und du daraus den Schluß ableiten kannst, ich wäre ein Rassist :p
Nein ,,, tut es nicht ... ist nur in dem Sinn witzig, wie leicht durchschaubar du bist und wie weit entfernt von einer ernsthaften Diskussion :eek:
odiug

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von odiug »

Keoma hat geschrieben:(19 Oct 2017, 08:18)

Wenn der männliche Muslim seinen Glauben über die Gesetze stellt, ist er sicherlich kein Deutscher.
Wenn der braune Biodeutsche seine Ideologie über die Gesetze stellt, was ist der dann ?
Abgesehen davon ist das so eine lächerliche Behauptung.
ZB steht mein Unwille, an einer leeren Straße, mitten in der Nacht, an einer roten Ampel als Fußgänger dumm in der Gegend zu stehen, für mich auch über dem Gesetz.
Auf der anderen Seite gilt das für mich als Autofahrer nicht.
Und genau über diese Feinheiten müßte man reden ... wenn das bei dem Geschrei möglich wäre :rolleyes:
Benutzeravatar
Keoma
Beiträge: 18417
Registriert: Mi 25. Jun 2008, 13:27
user title: Drum Legend
Wohnort: Österreich

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Keoma »

odiug hat geschrieben:(19 Oct 2017, 08:33)

Wenn der braune Biodeutsche seine Ideologie über die Gesetze stellt, was ist der dann ?
Abgesehen davon ist das so eine lächerliche Behauptung.
ZB steht mein Unwille, an einer leeren Straße, mitten in der Nacht, an einer roten Ampel als Fußgänger dumm in der Gegend zu stehen, für mich auch über dem Gesetz.
Auf der anderen Seite gilt das für mich als Autofahrer nicht.
Und genau über diese Feinheiten müßte man reden ... wenn das bei dem Geschrei möglich wäre :rolleyes:
Nun, wenn eine Nazi seine Gesinnung über das Gesetz stellt, ist er ein Verbrecher.
Es sei denn, er behält das für sich.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

Marie von Ebner-Eschenbach
Mahmoud

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Mahmoud »

giih hat geschrieben:(15 Apr 2015, 23:57)

Was sind seine Eigenheiten/ Merkmale?
Eine Sache fällt mir ein, die halte ich für ziemlich typisch Deutsch. Winston Churchill sagte angeblich: "Man hat die Deutschen entweder an der Gurgel oder zu Füßen."

Ich interpretiere diese Aussage so: Die Deutschen neigen zu Extremen.

Im täglichen Leben beobachte ich, daß es in Diskussionen entweder Schwarz oder Weiß gibt. Die unzähligen Grautöne warden kaum erwähnt. Man ist entweder Spinner und Gutmensch oder Rassist und Nazi.

Hat man eine Meinung mal gefasst, hält man daran fest. Durch Realitäten lässt man sich nicht verwirren... :) Geistige Flexibilität ist nicht stark ausgeprägt. Das Ändern einer Meinung gilt als Schwäche, denn dann lag man ja vorher offensichtlich falsch, und diese Blöße mag man sich nicht geben.

Aber hat das etwas mit Kultur zu tun?
Benutzeravatar
Billie Holiday
Vorstand
Beiträge: 31358
Registriert: Mi 11. Jun 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Billie Holiday »

Mahmoud hat geschrieben:(19 Oct 2017, 08:45)

Eine Sache fällt mir ein, die halte ich für ziemlich typisch Deutsch. Winston Churchill sagte angeblich: "Man hat die Deutschen entweder an der Gurgel oder zu Füßen."

Ich interpretiere diese Aussage so: Die Deutschen neigen zu Extremen.

Im täglichen Leben beobachte ich, daß es in Diskussionen entweder Schwarz oder Weiß gibt. Die unzähligen Grautöne warden kaum erwähnt. Man ist entweder Spinner und Gutmensch oder Rassist und Nazi.

Hat man eine Meinung mal gefasst, hält man daran fest. Durch Realitäten lässt man sich nicht verwirren... :) Geistige Flexibilität ist nicht stark ausgeprägt. Das Ändern einer Meinung gilt als Schwäche, denn dann lag man ja vorher offensichtlich falsch, und diese Blöße mag man sich nicht geben.

Aber hat das etwas mit Kultur zu tun?
Der gute Churchill hatte nicht unrecht. Heute liegen sie sehr gern zu Füßen. :)
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
odiug

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von odiug »

Keoma hat geschrieben:(19 Oct 2017, 08:35)

Nun, wenn eine Nazi seine Gesinnung über das Gesetz stellt, ist er ein Verbrecher.
Es sei denn, er behält das für sich.
Das sowieso ... das ist auch der "männliche Muslim", der das tut.
Bin sogar ich, wenn ich bei rot über die Ampel gehe ... na ja ... Verbrecher ist vielleicht zu viel, aber zumindest ein gewohnheitsmäßiger Ordnungswidrigskeitbegeher :p
Das Problem mit deiner Aussage ist, daß du dem Deutschsein einen moralischen Anspruch unterstellst, den es so pauschal nicht gibt, und gleichzeitig den Muslimen diesen Anspruch allgemein absprichst, was so auch nicht stimmt.
Und das kann keine Gesprächsgrundlage mit muslimischen Migranten in Deutschland sein.
Es ist nichteinmal eine Gesprächsgrundlagen für mich, der nun wirklich kaum etwas mit organisierter Religion zu tun hat und davon auch nicht belästigt werden will.
.
Benutzeravatar
relativ
Beiträge: 38269
Registriert: Di 17. Jul 2012, 10:49
user title: Relativitätsversteher
Wohnort: Pott

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von relativ »

Mahmoud hat geschrieben:(19 Oct 2017, 08:45)

Eine Sache fällt mir ein, die halte ich für ziemlich typisch Deutsch. Winston Churchill sagte angeblich: "Man hat die Deutschen entweder an der Gurgel oder zu Füßen."

Ich interpretiere diese Aussage so: Die Deutschen neigen zu Extremen.

Im täglichen Leben beobachte ich, daß es in Diskussionen entweder Schwarz oder Weiß gibt. Die unzähligen Grautöne warden kaum erwähnt. Man ist entweder Spinner und Gutmensch oder Rassist und Nazi.

Hat man eine Meinung mal gefasst, hält man daran fest. Durch Realitäten lässt man sich nicht verwirren... :) Geistige Flexibilität ist nicht stark ausgeprägt. Das Ändern einer Meinung gilt als Schwäche, denn dann lag man ja vorher offensichtlich falsch, und diese Blöße mag man sich nicht geben.

Aber hat das etwas mit Kultur zu tun?
Ja, stimmt noch ein wenig, mit dem englischen Pragmatismus können wir noch nicht konkurieren, aber auch da bröckelt es.
Ich würde nur aufpassen mit dem Wort Realitäten, denn diese sind nunmal Faktisch gesehen nicht für jeden gleich. Dem Deutschen werden häufig angekreidet, daß er sich Aussenstehenden gegenüber eher für Überlegen hält. Daher entsteht eher der Eindruck er wäre Starrsinnig, Arrogant und Unflexibel. Soweit würde ich nicht Gehen, ich würde eher behaupten, daß der Deutsche in der Regel und oberflächlich ein "gesundes" Selbstvertrauen hat welches es anderen schwerer macht, ihm vom einem vermeintlich bessern Gegenteil zu überzeugen, denn er selber glaubt , daß er (Staat, Gesellschaft ect.) schon auf einen guten, oder, bzw. besseren Weg ist. ;)
Der Deutsche vergleicht sich gerne und ist gerne "erster August". :thumbup:
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Benutzeravatar
Milady de Winter
Beiträge: 14777
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 16:37
user title: Weiß wie Schnee, rot wie Blut

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Milady de Winter »

MOD - zur "deutschen Kultur" und zu "Kultur" allgemein gibt es eigene Stränge. Bitte beachet das! Danke.
- When he called me evil I just laughed -
Eritrea Ede
Beiträge: 24
Registriert: Sa 14. Okt 2017, 07:43

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Eritrea Ede »

Milady de Winter hat geschrieben:(19 Oct 2017, 10:26)

MOD - zur "deutschen Kultur" und zu "Kultur" allgemein gibt es eigene Stränge. Bitte beachet das! Danke.

Mag sein. Aber wie soll man das Thema multiperspektivisch diskutieren, wenn der Blick so verengt wird? Natürlich muss man auch die kulturelle Identität berücksichtigen, um die Frage "Was ist ein Deutscher?" zu beantworten.
Benutzeravatar
Milady de Winter
Beiträge: 14777
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 16:37
user title: Weiß wie Schnee, rot wie Blut

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Milady de Winter »

MOD - die letzten Beiträge hier wurden in den Strang "Was ist eigentlich Kultur?" verschoben.
- When he called me evil I just laughed -
Benutzeravatar
Dampflok94
Beiträge: 13204
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 17:59
user title: ex-Betriebsrat
Wohnort: Berlin

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Dampflok94 »

Eritrea Ede hat geschrieben:(18 Oct 2017, 19:37)Solche Ansichten verstören mich. Es ist doch eine tolle Sache, dass die Menschen geblieben und jetzt ein Teil unseres Landes sind.
Sehe ich größtenteils auch so! :)
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
HansKlein
Beiträge: 75
Registriert: Mo 29. Okt 2018, 04:04
Wohnort: Österreich

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von HansKlein »

Es gibt die Deutsche Staatsangehörigkeit wonach man Deutscher ist oder die Deutsche Volkszugehörigkeit wonach man Deutscher ist. Dann kann man auch Amerikanischer Staatsbürger sein wie Trump und trotzdem Deutscher. Sogar die liberalen Medien haben Trump als "Deutsch" bezeichnet. Hab ich auf Pro 7 gesehen und er gab ein Interview für Deutsche Medien wonach er sich als "stolzen Deutschen" bezeichnet hat. Ich glaube um ein richtiger Deutscher zu sein braucht man die Abstammung, wenn man nicht die Abstammung hat ist man kein richtiger Deutscher. Das ist auch nicht rassistisch. Es ist für jedes Volk das gleiche, genauso wenig kann man Japaner oder Kenianer sein wenn man nicht die Abstammung hat aber man kann die Nationalität/Staatsbürgerschaft besitzen dann ist man auch quasi Deutscher aber nach anderen Kriterien.
Am deutschen Wesen mag die Welt genesen.
Benutzeravatar
NMA
Beiträge: 11636
Registriert: Mo 24. Mai 2010, 15:40
user title: Europa-Idealist
Wohnort: Franken

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von NMA »

giih hat geschrieben:(15 Apr 2015, 23:57)

Was sind seine Eigenheiten/ Merkmale?
Sie besitzen einen deutschen Pass.
Pulse of Europe
https://pulseofeurope.eu/de/

Weniger Klimaschutz wird teurer als mehr Klimaschutz!
Stoner

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Stoner »

NMA hat geschrieben:(26 Nov 2019, 15:21)

Sie besitzen einen deutschen Pass.
Nicht unbedingt, wie einen das Grundgesetz in Art. 116 belehrt:
(1) Deutscher im Sinne dieses Grundgesetzes ist vorbehaltlich anderweitiger gesetzlicher Regelung, wer die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt oder als Flüchtling oder Vertriebener deutscher Volkszugehörigkeit oder als dessen Ehegatte oder Abkömmling in dem Gebiete des Deutschen Reiches nach dem Stande vom 31. Dezember 1937 Aufnahme gefunden hat.
(2) Frühere deutsche Staatsangehörige, denen zwischen dem 30. Januar 1933 und dem 8. Mai 1945 die Staatsangehörigkeit aus politischen, rassischen oder religiösen Gründen entzogen worden ist, und ihre Abkömmlinge sind auf Antrag wieder einzubürgern. Sie gelten als nicht ausgebürgert, sofern sie nach dem 8. Mai 1945 ihren Wohnsitz in Deutschland genommen haben und nicht einen entgegengesetzten Willen zum Ausdruck gebracht haben.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 46981
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von H2O »

Muß man nicht auch noch ergänzen, daß Staatenlose und auch Ausländer einen Deutschen Paß besitzen können? Andernfalls wäre doch die Angabe der Staatsangehörigkeit im Paß und auf dem Personalausweis ganz überflüssig. Wer weiß hier rechtssicher, was Sache ist?

Ich kann eigenes Erleben aus Polen anliefern. Ich bin an meinem ehemaligen Wohnsitz in Deutschland formal abgemeldet. Die Meldebehörde schweißt dann auf den Deutschen Personalausweis anstelle der ausländischen Anschrift sinngemäß: "Der Ausweisinhaber hat keinen Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland".

In Polen bekommt man einen Meldezettel und eine Personalnummer, jeweils 1 Seite DIN A4 mit der neuen Adresse. Den Meldezettel muß man zusammen mit dem Deutschen Personalausweis immer bei sich führen. Einfältig wie unsereiner ist, wurde ich wegen eines polnischen Personalausweises vorstellig. "Geht leider nicht, der ist nur für polnische Staatsbürger!" Was auch stimmt, denn ich habe das entsprechende Gesetz gefunden; eindeutig. Ärgerlich, denn natürlich steht auch auf Polnischen Personalausweisen die Staatsbürgerschaft des Ausweisinhabers.

Wenn es nach mir ginge, dann müßte es einen europäischen Personalausweis (Reisepaß) geben, den die nationale Meldebehörde am geltenden Wohnsitz erneuern kann und in den sie die geltende Wohnadresse eintragen darf.

Dann bin ich immer noch "Deutscher", werde aber auf EU-Ebene geführt. Über diese übergeordnete Klammer sollte die Deutsche Meldebehörde immer wissen, wo ich mich in der EU aufhalte... für den Fall, daß das Vaterland rufen sollte... Na ja, das habe ich mir wohl zu einfach ausgedacht! Tatsächlich gibt es die "Unionsbürgerschaft", die aber nicht die Staatsbürgerschaft ersetzen soll. Unionsbürger besitzen aber die 4 Grundfreiheiten der EU, sich in EU-Mitgliedsländern nieder zu lassen, zu arbeiten (Diskriminierungsverbot), Eigentum zu erwerben. Leider gibt es noch kein dazu passendes Ausweispapier.
Stoner

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Stoner »

Nur mal zur Information deutscher Feinheiten:

https://de.wikipedia.org/wiki/Staatsang ... itsausweis

Und den 116er mal genau lesen ;)
Benutzeravatar
NMA
Beiträge: 11636
Registriert: Mo 24. Mai 2010, 15:40
user title: Europa-Idealist
Wohnort: Franken

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von NMA »

Bartleby hat geschrieben:(26 Nov 2019, 16:08)

Nicht unbedingt, wie einen das Grundgesetz in Art. 116 belehrt:

Fühle mich belehrt, danke schön!

Ich will damit nur sagen, dass meiner Meinung nach das Abstammungsthema nicht überhöht werden sollte. Wenn jemand Deutscher sein will, dann kümmert er sich darum, dass der den deutschen Pass bekommt. Wenn er das geschafft hat, ist er für mich Deutscher. Hautfarbe oder Migrationshintergrund sind für mich zweitrangig. Für mich zählt das Statement.
Pulse of Europe
https://pulseofeurope.eu/de/

Weniger Klimaschutz wird teurer als mehr Klimaschutz!
Stoner

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Stoner »

NMA hat geschrieben:(26 Nov 2019, 17:41)

Fühle mich belehrt, danke schön!

Ich will damit nur sagen, dass meiner Meinung nach das Abstammungsthema nicht überhöht werden sollte. Wenn jemand Deutscher sein will, dann kümmert er sich darum, dass der den deutschen Pass bekommt. Wenn er das geschafft hat, ist er für mich Deutscher. Hautfarbe oder Migrationshintergrund sind für mich zweitrangig. Für mich zählt das Statement.
Es war nur in Erinnerung an die Schwierigkeiten, bei der Verbeamtung als junger Mensch an einen Staatsangehörigkeitsausweis zu kommen. Da war mir wieder eingefallen, dass einen in Deutschland nicht einmal der Pass valide als Angehörigen des deutschen Volkes ausweist, und dass umgekehrt auch solche ohne Pass dem Geiste nach dazu gezählt werden.

Ein tiefer gehendes Statement war damit nicht verbunden. "Was ist eigentlich ein "Deutscher"? ist im Grunde genommen leicht zu beantworten: Einer, der diese Frage stellt. :D
Alpha Centauri
Beiträge: 6512
Registriert: Mo 19. Jun 2017, 10:49

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Alpha Centauri »

Was ist ein Mosambikaner? Ein Franzose? Ein Japaner? Ein Brasilianer? Ein Angolaner? Was macht sie aus?
Alpha Centauri
Beiträge: 6512
Registriert: Mo 19. Jun 2017, 10:49

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Alpha Centauri »

Ich bin ein Bürger dieser Welt.
Stoner

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Stoner »

Alpha Centauri hat geschrieben:(03 Jan 2020, 11:33)

Ich bin ein Bürger dieser Welt.
Also ein Snob ;)
Benutzeravatar
Billie Holiday
Vorstand
Beiträge: 31358
Registriert: Mi 11. Jun 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Billie Holiday »

Alpha Centauri hat geschrieben:(03 Jan 2020, 11:31)

Was ist ein Mosambikaner? Ein Franzose? Ein Japaner? Ein Brasilianer? Ein Angolaner? Was macht sie aus?
Die haben den jeweiligen Pass.
Ein Deutscher ist jemand mit deutschem Pass. Ein Japaner jemand mit japanischem Pass. Gibt zugewanderte Passbesitzer und welche, die seit Generationen in ihrem jeweiligen Land leben. Wurde auch schon in der Sesamstraße thematisiert.

Weltpass gibt es nicht, Weltbürger zu sein ist aber ein schönes Gefühl.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Quatschki »

Billie Holiday hat geschrieben:(03 Jan 2020, 13:26)

Die haben den jeweiligen Pass.
Ein Deutscher ist jemand mit deutschem Pass. Ein Japaner jemand mit japanischem Pass. Gibt zugewanderte Passbesitzer und welche, die seit Generationen in ihrem jeweiligen Land leben. Wurde auch schon in der Sesamstraße thematisiert.

Weltpass gibt es nicht, Weltbürger zu sein ist aber ein schönes Gefühl.
Und wenn man nie einen Pass beantragt hat?
Oder mehrere hat?
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 52578
Registriert: Mo 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von JJazzGold »

Quatschki hat geschrieben:(03 Jan 2020, 13:32)

Und wenn man nie einen Pass beantragt hat?
Oder mehrere hat?
Dann kann man z. B. als ex Renault Manager schnell in den Libanon fliehen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Benutzeravatar
Billie Holiday
Vorstand
Beiträge: 31358
Registriert: Mi 11. Jun 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Billie Holiday »

Quatschki hat geschrieben:(03 Jan 2020, 13:32)

Und wenn man nie einen Pass beantragt hat?
Oder mehrere hat?
Naja, wer jahrelang in einem Land lebt, dort arbeitet und seine Kinder großzieht, wird sich wohl als Bürger des jeweiligen Landes sehen. Wenn nicht...auch gut.
Wer mehrere Pässe hat....keine Ahnung, sich das genehmste raussuchen?
Ist vielleicht auch eine Frage des Zugehörigkeitsgefühls. Ich bin hier geboren und aufgewachsen, kenne keine andere Heimat und habe einen deutschen Pass - mir fällt nichts ein, was ich sein sollte außer Deutsche. Und Europäerin....wenn man das weiterführt, sind wir alle Bürger der Milchstraße. Der Pass dürfte der kleinste gemeinsame Nenner sein. Die Gefühlswelt ist natürlich grenzenlos.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Stoner

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Stoner »

Billie Holiday hat geschrieben:(03 Jan 2020, 13:26)

... Weltbürger zu sein ist aber ein schönes Gefühl.
Es ist trotzdem Snobismus, denn er möchte sich als Weltbürger ja gerne absetzen vom Deutschsein und was besseres darstellen als diejenigen, die womöglich eine Antwort darauf geben und sich aufs Deutschbürgersein beschränken. Vorzugeben mehr zu sein, als man ist, das ist das Kennzeichen für Snobismus. ;)
Benutzeravatar
Billie Holiday
Vorstand
Beiträge: 31358
Registriert: Mi 11. Jun 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Billie Holiday »

Bartleby hat geschrieben:(03 Jan 2020, 13:45)

Es ist trotzdem Snobismus, denn er möchte sich als Weltbürger ja gerne absetzen vom Deutschsein und was besseres darstellen als diejenigen, die womöglich eine Antwort darauf geben und sich aufs Deutschbürgersein beschränken. Vorzugeben mehr zu sein, als man ist, das ist das Kennzeichen für Snobismus. ;)
Da ich mich erstmal als Nordlicht und Fischkopp betrachte, sehe ich das gutmütig und unbeeindruckt. N´ büschen überkandidelt zu sein tut niemandem weh.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Stoner

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Stoner »

Billie Holiday hat geschrieben:(03 Jan 2020, 13:47)

Da ich mich erstmal als Nordlicht und Fischkopp betrachte, sehe ich das gutmütig und unbeeindruckt. N´ büschen überkandidelt zu sein tut niemandem weh.
Ja, so des oine oder andere Polit-Stutzerle kasch au em Südweschda durchganga lassa. Ob er damit auch in Nordkorea durchkäme, darf bezweifelt werden. :D
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Quatschki »

Billie Holiday hat geschrieben:(03 Jan 2020, 13:43)

Naja, wer jahrelang in einem Land lebt, dort arbeitet und seine Kinder großzieht, wird sich wohl als Bürger des jeweiligen Landes sehen. Wenn nicht...auch gut.
Wer mehrere Pässe hat....keine Ahnung, sich das genehmste raussuchen?
Ist vielleicht auch eine Frage des Zugehörigkeitsgefühls. Ich bin hier geboren und aufgewachsen, kenne keine andere Heimat und habe einen deutschen Pass - mir fällt nichts ein, was ich sein sollte außer Deutsche. Und Europäerin....wenn man das weiterführt, sind wir alle Bürger der Milchstraße. Der Pass dürfte der kleinste gemeinsame Nenner sein. Die Gefühlswelt ist natürlich grenzenlos.
Zeigen wird sich's eh erst, wenn Loyalität zum Land gefordert ist, wenn es mal nicht mehr so gut läuft.
Wenn zum Beispiel ein Reaktorunglück passiert und Freiwillige gesucht werden, die ein bißchen höhere Dosen auf sich nehmen müssen, um das Land zu retten.

Das ganze "Weltbürger"-Gesocks ist doch da bei Drei auf dem Flugplatz. um sich zu verdünnisieren.
So wie damals in Tokyo!
Benutzeravatar
Billie Holiday
Vorstand
Beiträge: 31358
Registriert: Mi 11. Jun 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Billie Holiday »

Bartleby hat geschrieben:(03 Jan 2020, 13:54)

Ja, so des oine oder andere Polit-Stutzerle kasch au em Südweschda durchganga lassa. Ob er damit auch in Nordkorea durchkäme, darf bezweifelt werden. :D
Ich sehe ehrlich gesagt auch das große Problem nicht, mich woanders als Deutsche vorzustellen. Bin noch nie auf Probleme gestoßen. Es ist auch nicht so, dass die Menschen anderer Länder großartig beängstigt oder beeindruckt sind, wenn ich erzähle, wo ich herkomme - auf Nachfrage, viele wollen es halt gern wissen. Wir sind nur ein winziger Teil der Menschheit. Ich biedere mich nur nicht an, ich weiß, dass ich woanders die Fremde bin. Da ich freundlich und respektvoll auftrete, ist das aber kein Nachteil für mich.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
Billie Holiday
Vorstand
Beiträge: 31358
Registriert: Mi 11. Jun 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Billie Holiday »

Quatschki hat geschrieben:(03 Jan 2020, 14:01)

Zeigen wird sich's eh erst, wenn Loyalität zum Land gefordert ist, wenn es mal nicht mehr so gut läuft.
Wenn zum Beispiel ein Reaktorunglück passiert und Freiwillige gesucht werden, die ein bißchen höhere Dosen auf sich nehmen müssen, um das Land zu retten.

Das ganze "Weltbürger"-Gesocks ist doch da bei Drei auf dem Flugplatz. um sich zu verdünnisieren.
So wie damals in Tokyo!
Mag sein, keine Ahnung. Der Weltbürger müßte konsequenterweise um die Welt jetten, um überall zu helfen. Nun, ich fliege nicht um den ganzen Erdball, ich vertraue auf die Menschen vor Ort.
Sollte hier etwas in meiner Nähe geschehen, gucke ich, ob und wie ich helfen kann, oder ob ich nur dumm rumstehen muß, weil Feuerwehr, THW und sonstige Fachleute die Sache im Griff haben.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Alpha Centauri
Beiträge: 6512
Registriert: Mo 19. Jun 2017, 10:49

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Alpha Centauri »

Billie Holiday hat geschrieben:(03 Jan 2020, 13:26)

Die haben den jeweiligen Pass.
Ein Deutscher ist jemand mit deutschem Pass. Ein Japaner jemand mit japanischem Pass. Gibt zugewanderte Passbesitzer und welche, die seit Generationen in ihrem jeweiligen Land leben. Wurde auch schon in der Sesamstraße thematisiert.

Weltpass gibt es nicht, Weltbürger zu sein ist aber ein schönes Gefühl.

Rechtlich magst du recht haben, aber "gefühlt" würden dir da auch viele widersprechen, ein Pass ( oder mehrere) sagt noch lange nichts darüber aus zu welchen Land sich ein Mensch hingezogen fühlt , dazu gehört noch weit mehr ( Sprache, Mentalität Kultur, Klima usw), dass ist ziemlich naiv so eine engstirnige Sichtweise.
Alpha Centauri
Beiträge: 6512
Registriert: Mo 19. Jun 2017, 10:49

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Alpha Centauri »

Ein Bekannter z.b. hat deutschen Pass aber seit Kindertagen war er verliebt in Frankreich , Italien und Japan ( er meinte die Kunst und Kulturländer dieser Welt schlechthin) , heute lebt er im sonnigen und warmen Südspanien und ist glücklich drüber,
Stoner

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Stoner »

Alpha Centauri hat geschrieben:(03 Jan 2020, 16:35)

Ein Bekannter z.b. hat deutschen Pass aber seit Kindertagen war er verliebt in Frankreich , Italien und Japan ( er meinte die Kunst und Kulturländer dieser Welt schlechthin) , heute lebt er im sonnigen und warmen Südspanien und ist glücklich drüber,
Die Frage ist, ob dieses Glücksgefühl beidseitig ist. Und was es hieße, wenn das nicht der Fall wäre.
Stoner

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Stoner »

Alpha Centauri hat geschrieben:(03 Jan 2020, 16:29)

Rechtlich magst du recht haben, aber "gefühlt" würden dir da auch viele widersprechen, ein Pass ( oder mehrere) sagt noch lange nichts darüber aus zu welchen Land sich ein Mensch hingezogen fühlt , dazu gehört noch weit mehr ( Sprache, Mentalität Kultur, Klima usw), dass ist ziemlich naiv so eine engstirnige Sichtweise.
Worauf ich eigentlich bei Ihnen hinauswill: Weltbürgertum können sich nur Wohlhabende leisten. Und wenn ich mir Ihre Haltung in dem Strang zum Reichtum des Westens und dem Kolonialismus anschaue, dann denke ich mir, dieses Weltbürgertum hat schon auch diese Bereicherungskomponente, denn als Universalist steht man letztendlich halt uneingeschränkt an der Seite derjenigen, die Sie der Bereicherung beschuldigen. Natürlich nicht freiwillig, aber Sie leisten mit dieser Weltbürgerideologie als Universalist dem ganzen Vorschub. Manches kann man sich dann halt nicht aussuchen. ;)

Zur Frage noch einmal: Ich habe fünf Kollegen mit deutschem Pass. Einer davon ist Deutscher, wenn man ihn fragt, vier nicht. Allen fünf ist gemeinsam, dass sie hier nicht geboren sondern eingebürgert sind.
Benutzeravatar
Nudelholz
Beiträge: 3446
Registriert: Mo 16. Jan 2012, 23:20
user title: Dunkler Tornado
Wohnort: Mbocayaty

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Nudelholz »

Bartleby hat geschrieben:(03 Jan 2020, 13:45)

Es ist trotzdem Snobismus, denn er möchte sich als Weltbürger ja gerne absetzen vom Deutschsein und was besseres darstellen als diejenigen, die womöglich eine Antwort darauf geben und sich aufs Deutschbürgersein beschränken. Vorzugeben mehr zu sein, als man ist, das ist das Kennzeichen für Snobismus. ;)
Was du da alles reininterpretierst, ist schon erstaunlich.
Ich habe den deutschen und den englischen Pass, sehe mich aber auch als Weltenbürger, so wie eine Utopie, dass Menschen nicht in Ländergrenzen leben und denken. Ich kann mich mit keinem Land voll identifizieren, also bleibt halt nix, als alle ein bißchen gut zu finden.
1337
Stoner

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Stoner »

Nudelholz hat geschrieben:(03 Jan 2020, 17:07)

Was du da alles reininterpretierst, ist schon erstaunlich.
Ich habe den deutschen und den englischen Pass, sehe mich aber auch als Weltenbürger, so wie eine Utopie, dass Menschen nicht in Ländergrenzen leben und denken. Ich kann mich mit keinem Land voll identifizieren, also bleibt halt nix, als alle ein bißchen gut zu finden.
Ja, das ist halt eine Haltung, die man sich leisten können muss.

Nur 20% der Menschen, also etwa 1,6 Milliarden, nutzen Flugzeuge. Die anderen können sich das nicht leisten. Die sind also ohne Wahlfreiheit darauf beschränkt, das zu bleiben, was sie sind, haben aber das unverschämte Glück, dass derjenige, der sich fliegen leisten kann, sie, wenn ihm danach ist, um seine Anwesenheit bereichern darf. Der Wohlfühlfaktor des Weltbürgers gibt dann also den Ausschlag, wo er sein darf und was er ist, nicht der Wohlfühlfaktor derjenigen, die irgendwo sind und gar nicht erst gefragt werden.

Ist alles okay, so sind halt die singulären Weltbürger. Allerdings sollte man dann auch nicht mehr Kolonialismus und alte Schuld reden. Denn das ist ja der Urgrund, warum man sich das Weltbürgertum leisten kann, wenn man auf der glücklichen Seite geboren ist. :D
Witzheller
Beiträge: 29
Registriert: Sa 7. Dez 2019, 20:37

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Witzheller »

Alpha Centauri hat geschrieben:(03 Jan 2020, 16:29)

Rechtlich magst du recht haben, aber "gefühlt" würden dir da auch viele widersprechen, ein Pass ( oder mehrere) sagt noch lange nichts darüber aus zu welchen Land sich ein Mensch hingezogen fühlt , dazu gehört noch weit mehr ( Sprache, Mentalität Kultur, Klima usw), dass ist ziemlich naiv so eine engstirnige Sichtweise.
Weltbürger steht nicht in Gegensatz zu Deutscher. Zwei Gründe:

Deutscher ist man qua freier Entscheidung oder ein Hineingeborerner. Wie derjenige das aus seiner Stellung auslebt, nur als rechtliche Hülle oder aus dem heraus, was ihn nach D gezogen oder wie er in D sozialisiert wurde, ist sein Ding.

Ein Weltbürger war in jungen Jahren, wenn er in D hineingeboren ist, einer ortsgemäßen als Deutsch zu definierenden Identitätsfindung unterworfen. Er kann daraus zum Weltbürger sich werden lassen. Geprägt wurde er in dem zeitgemäßen deutschen Sinne.

Weltbürger ist eine rein mental geprägte Einstellung. Deutsch eine formal und ggf mental ausgeprägte Einstellung. Der Weltbürger braucht aber in Voigt' sche Sinne ein Identitätspaper, sonst hat es aus mit der Welt, die will ihn nämlich ohne nicht.
Benutzeravatar
Nudelholz
Beiträge: 3446
Registriert: Mo 16. Jan 2012, 23:20
user title: Dunkler Tornado
Wohnort: Mbocayaty

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Nudelholz »

Bartleby hat geschrieben:(03 Jan 2020, 17:20)

Ja, das ist halt eine Haltung, die man sich leisten können muss.

Nur 20% der Menschen, also etwa 1,6 Milliarden, nutzen Flugzeuge. Die anderen können sich das nicht leisten. Die sind also ohne Wahlfreiheit darauf beschränkt, das zu bleiben, was sie sind, haben aber das unverschämte Glück, dass derjenige, der sich fliegen leisten kann, sie, wenn ihm danach ist, um seine Anwesenheit bereichern darf. Der Wohlfühlfaktor des Weltbürgers gibt dann also den Ausschlag, wo er sein darf und was er ist, nicht der Wohlfühlfaktor derjenigen, die irgendwo sind und gar nicht erst gefragt werden.

Ist alles okay, so sind halt die singulären Weltbürger. Allerdings sollte man dann auch nicht mehr Kolonialismus und alte Schuld reden. Denn das ist ja der Urgrund, warum man sich das Weltbürgertum leisten kann, wenn man auf der glücklichen Seite geboren ist. :D
Naaaaja, mit viel Phantasie.... :D
Ich z.B. bin nur ein mal geflogen und lebe nun hier in Paraguay, was ja schon recht arm ist. Allerdings gibt hier keiner den Kolonisten die Schuld an seiner Armut. Im Gegenteil schafft der Kolonist meist einen gewissen Wohlstand. Da müßte man alles auseinanderklamüsern bis zurück zu den Spaniern. Oder noch weiter zurück, als die Indianer hier eingewandert sind...
Sklavenstaaten wie China, die billig für die erste Welt produzieren, haben doch nicht das Problem, dass sie kolonisiert wurden?

Was ich hier gegeben habe sind 150.000€, die ich vertrauensvoll in die Landeswährung gewechselt und investiert habe. Ob das Geld nun irgendwie schmutzig ist und aus Kriegsgewinnen stammt, ist wirklich nicht so leicht zu beantworten... :D

/Vielleicht meinst du ja auch einen Weltenbummler. :?:
1337
Benutzeravatar
Billie Holiday
Vorstand
Beiträge: 31358
Registriert: Mi 11. Jun 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Billie Holiday »

Alpha Centauri hat geschrieben:(03 Jan 2020, 16:29)

Rechtlich magst du recht haben, aber "gefühlt" würden dir da auch viele widersprechen, ein Pass ( oder mehrere) sagt noch lange nichts darüber aus zu welchen Land sich ein Mensch hingezogen fühlt , dazu gehört noch weit mehr ( Sprache, Mentalität Kultur, Klima usw), dass ist ziemlich naiv so eine engstirnige Sichtweise.
Rechtlich ist bindend, denn die Gefühle interessieren einen Staat nicht. Ich habe mich in Schottland verliebt. Das macht mich nicht zu einer Schottin. Nach etlichen Jahren dort würde ich mich dem Land zugehörig und heimisch fühlen, aber eine Schottin würde ich nicht, in mir steckt der Fischkopp. Ob Schottland und seine Schotten mich außerdem als Schottin anerkennen, wäre dazu noch eine andere Frage. Ich hätte aber keinerlei Problem damit, die deutsche Nachbarin und Freundin zu sein.
Man wird doch kein Landsmann, bloß weil man mal ein paar Wochen dort verweilt.
Aber gut, ich bin naiv und du bist voll der Weltbürger, der überall zuhause ist und von jedem sofort als seinesgleichen anerkannt wird. :thumbup:
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
naddy
Beiträge: 2667
Registriert: Mo 18. Mär 2019, 11:50

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von naddy »

"Deutscher" ist man ausschließlich durch die im Personalausweis festgeschriebene Staatsangehörigkeit, weil damit Staatsbürgerliche Rechte und Pflichten verbunden sind. Hier noch einmal etwas ausführlicher.

Als "Weltbürger" kann man sich nur in metaphorischem Sinne verstehen, da es keine damit verbundenen Rechte und Pflichten gibt.
"Das gefährliche an der Dummheit ist, daß sie die dumm macht, die ihr begegnen." (Sokrates).
Stoner

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Stoner »

naddy hat geschrieben:(03 Jan 2020, 19:56)

Als "Weltbürger" kann man sich nur in metaphorischem Sinne verstehen, da es keine damit verbundenen Rechte und Pflichten gibt.
Das ist, mit Blick auf die Rechte, eher mit einem Fragezeichen zu versehen. Denn meine Frage danach, was denn wäre, wenn das Glücklichsein des exemplarisch genannten Menschen in Südspanien von den dortigen nicht geteilt würde, blieb ja unbeantwortet. Und wenn diese gefühlte Zugehörigkeit ausschlaggebend wäre, dann scheint zumindest mir damit der Anspruch eines Rechts verbunden zu sein.

Wobei ich durchaus verstehe, dass ein "Deutscher" erlösungsbedürftig ist. :D
Alpha Centauri
Beiträge: 6512
Registriert: Mo 19. Jun 2017, 10:49

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Alpha Centauri »

Bartleby hat geschrieben:(03 Jan 2020, 17:04)

Worauf ich eigentlich bei Ihnen hinauswill: Weltbürgertum können sich nur Wohlhabende leisten. Und wenn ich mir Ihre Haltung in dem Strang zum Reichtum des Westens und dem Kolonialismus anschaue, dann denke ich mir, dieses Weltbürgertum hat schon auch diese Bereicherungskomponente, denn als Universalist steht man letztendlich halt uneingeschränkt an der Seite derjenigen, die Sie der Bereicherung beschuldigen. Natürlich nicht freiwillig, aber Sie leisten mit dieser Weltbürgerideologie als Universalist dem ganzen Vorschub. Manches kann man sich dann halt nicht aussuchen. ;)

Zur Frage noch einmal: Ich habe fünf Kollegen mit deutschem Pass. Einer davon ist Deutscher, wenn man ihn fragt, vier nicht. Allen fünf ist gemeinsam, dass sie hier nicht geboren sondern eingebürgert sind.
Das,Weltbürgertum müssen man sich vor allem "geistig" leisten können , statt regionale und nationale Kleingeistigkeit und 19 Jahrhundert Nationalstaatsromantik der neuen Rechten Identitären, und AFDler die rein historisch betrachtet viel Unheil angerichtet hat , diese armselige Überbetonung des " NATIONALEN" von Fahnen und Symbolen , dass mir immer wie ein Verhalten und Denkmuster verkommt dass mann auch bei Religionen vorfindet , gerade in heutiger Zeit wo die sogenannten " PATRIOTEN" a la Höcke , Gauland und Konsorten mit ihrer nostalgischen Verklärung " früher war alles besser" ( also im Vor Islamisierungs Zeitalter des Abendlandes) Erzählung, oder anders bei denen gilt mental rückwärts immer , vorwärts nimmer.
Benutzeravatar
Nudelholz
Beiträge: 3446
Registriert: Mo 16. Jan 2012, 23:20
user title: Dunkler Tornado
Wohnort: Mbocayaty

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Nudelholz »

Bartleby hat geschrieben:(03 Jan 2020, 20:50)

Denn meine Frage danach, was denn wäre, wenn das Glücklichsein des exemplarisch genannten Menschen in Südspanien von den dortigen nicht geteilt würde, blieb ja unbeantwortet.
Was sollen denn die Südspanier gegen einen deutschen Einwanderer dort haben? :?:
Deine Frage ist schon ziemlich konstruiert und aus der Luft gegriffen.
1337
Alpha Centauri
Beiträge: 6512
Registriert: Mo 19. Jun 2017, 10:49

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Alpha Centauri »

Nudelholz hat geschrieben:(03 Jan 2020, 21:20)

Was sollen denn die Südspanier gegen einen deutschen Einwanderer dort haben? :?:
Deine Frage ist schon ziemlich konstruiert und aus der Luft gegriffen.
Zumal es von denen in Südspanien auf den Balearen ( vor allem Marcolla) und den Kanaren , nur so wimmelt, was für Patrioten nicht wahr ;)
Stoner

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Stoner »

Alpha Centauri hat geschrieben:(03 Jan 2020, 21:14)

Das,Weltbürgertum müssen man sich vor allem "geistig" leisten können , statt regionale und nationale Kleingeistigkeit und 19 Jahrhundert Nationalstaatsromantik der neuen Rechten Identitären, und AFDler die rein historisch betrachtet viel Unheil angerichtet hat , diese armselige Überbetonung des " NATIONALEN" von Fahnen und Symbolen , dass mir immer wie ein Verhalten und Denkmuster verkommt dass mann auch bei Religionen vorfindet , gerade in heutiger Zeit wo die sogenannten " PATRIOTEN" a la Höcke , Gauland und Konsorten mit ihrer nostalgischen Verklärung " früher war alles besser" ( also im Vor Islamisierungs Zeitalter des Abendlandes) Erzählung, oder anders bei denen gilt mental rückwärts immer , vorwärts nimmer.
Die Benennung des Feindes halte ich nun für keine geistige Großleistung. Und sonst sind Sie ja nicht weiter eingegangen auf meine Punkte. Insofern bleibe ich bei diesen. ;)
Stoner

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Stoner »

Nudelholz hat geschrieben:(03 Jan 2020, 21:20)

Was sollen denn die Südspanier gegen einen deutschen Einwanderer dort haben? :?:
Deine Frage ist schon ziemlich konstruiert und aus der Luft gegriffen.
Sie verfehlen die Pointe.
Antworten