Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

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giih

Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von giih »

Was sind seine Eigenheiten/ Merkmale?
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Adlerauge
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Adlerauge »

»Doch liegt mir Deutschland warm am Herzen. Ich habe oft einen bittern Schmerz empfunden bei dem Gedanken an das deutsche Volk, das so achtbar im einzelnen und so miserabel im ganzen ist.«
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Provokateur »

giih hat geschrieben:Was sind seine Eigenheiten/ Merkmale?
Eine deutsche Staatsbürgerschaft, wie sie im Staatsbürgerschaftsgesetz festgeschrieben ist. Mehr ist nicht erforderlich.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Flat »

Moin,

außer der deutschen Staatsbürgerschaft gehört für mich zwingend das Liege-reservieren am Pool mit Handtuch dazu (natürlich schon frühmorgens um 6.00 Uhr).

Tschüss

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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Liegestuhl »

giih » Mi 15. Apr 2015, 23:57 hat geschrieben:Was sind seine Eigenheiten/ Merkmale?
Kann man nicht konkret sagen, da sich der Deutsche noch in Oberklasse und Unterklasse aufteilt, die sich grundsätzlich voneinander unterscheiden.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Flat »

Liegestuhl » Do 16. Apr 2015, 06:58 hat geschrieben:
Kann man nicht konkret sagen, da sich der Deutsche noch in Oberklasse und Unterklasse aufteilt, die sich grundsätzlich voneinander unterscheiden.
Moin,

von regionalen Unterschieden ganz zu schweigen.

Ein Friese und ein Bayer können sich nicht mal sprachlich verständigen (es sei denn, beide sprechen Englisch).

Tschüss

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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Quatschki »

Provokateur » 16. Apr 2015, 06:57 hat geschrieben:
Eine deutsche Staatsbürgerschaft, wie sie im Staatsbürgerschaftsgesetz festgeschrieben ist. Mehr ist nicht erforderlich.
Stimmt nicht.
Man muß kein Staatsbürger der Bundesrepublik sein, um deutsch zu sein.
Es gibt auch die deutsche Volkszugehörigkeit ausländischer Staatsangehöriger.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Provokateur »

Es gibt Ausländer, die berechtigt sind, eine deutsche Staatsbürgerschaft zu beantragen, das sind richtig. Das sind aber keine Deutschen. Nimm Klaus Iohannis. Der hat deutsche Vorfahren, spricht auch Deutsch, Präsident Rumäniens.

Ist also Rumäne.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Quatschki »

Wer die deutsche Volkszugehörigkeit im Sinne des BVFG besitzt, ist Deutscher
(und kann jederzeit ohne Umstände die deutsche Staatsangehörigkeit bekommen)

"...Deutscher Volkszugehöriger im Sinne dieses Gesetzes ist, wer sich in seiner Heimat zum deutschen Volkstum bekannt hat, sofern dieses Bekenntnis durch bestimmte Merkmale wie Abstammung, Sprache, Erziehung, Kultur bestätigt wird. ..."

Umgekehrt bleibt z.B. auch jeder Türkischstämmige, der (ausschließlich) deutscher Staatsbürger ist, weiterhin zugleich auch Türke, wenn er sich zu diesem Volkstum bekennt und seine Sprache und Kultur pflegt.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Provokateur »

Volksbezeichnungen allein auf Eigenzuordnungen beruhen zu lassen ist unlogisch. Sonst wäre ja unser Sachsen-Anhaltiner USATOM ein Yankee.
Deutsch ist, wer die Staatsbürgerschaft hat. Dass es deutschstämmige Ausländer gibt, welche diese bekommen können, bezweifle ich nicht, sie sind aber expressis verbis bis zum Vollzug dieser Rechtshandlung Ausländer.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Liegestuhl »

Ein Zigo-Kumpel von mir, sagt auch immer "ihr Deutschen", obwohl er selber die deutsche Staatsangehörigkeit hat.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Liegestuhl »

Provokateur » Do 16. Apr 2015, 11:12 hat geschrieben: Sonst wäre ja unser Sachsen-Anhaltiner USATOM ein Yankee.
Der Mann ist Niedersachse.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von garfield336 »

Provokateur » Do 16. Apr 2015, 10:59 hat geschrieben:Es gibt Ausländer, die berechtigt sind, eine deutsche Staatsbürgerschaft zu beantragen, das sind richtig. Das sind aber keine Deutschen. Nimm Klaus Iohannis. Der hat deutsche Vorfahren, spricht auch Deutsch, Präsident Rumäniens.

Ist also Rumäne.
Das mit den Deutschen Vorfahren ist auch so ne Sache....

Wann ist der Vorfahre Deutsch?
Klaus Johannis hat keine Vorfahren die die deutsche Staatsbürgerschaft hatten. Und vermutlich nichtmal in Deutschland gelebt haben.
Ausser man bezeichnet das Gebilde, des damaligen Reiches als Deutschland.
Zuletzt geändert von garfield336 am Do 16. Apr 2015, 11:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Milady de Winter »

Liegestuhl » Do 16. Apr 2015, 11:16 hat geschrieben:Ein Zigo-Kumpel von mir, sagt auch immer "ihr Deutschen", obwohl er selber die deutsche Staatsangehörigkeit hat.
Was beweist, wie "deutsch" er sich selber sieht... :D
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von garfield336 »

Die Sprache ist aber immer das stärkste verbindende Element.

Dieses Element ist stärker als ein Stück Papier.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Milady de Winter »

garfield336 » Do 16. Apr 2015, 11:41 hat geschrieben:Die Sprache ist aber immer das stärkste verbindende Element.

Dieses Element ist stärker als ein Stück Papier.
Das stimmt, hat aber nicht zwingend etwas mit der Frage zu tun. Es gibt Menschen anderer Herkunft und Nationalität, die permanent in Deutschland leben und fließend deutsch sprechen, aber trotzdem keine Deutschen sind.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Quatschki »

Provokateur » 16. Apr 2015, 11:12 hat geschrieben:Volksbezeichnungen allein auf Eigenzuordnungen beruhen zu lassen ist unlogisch. Sonst wäre ja unser Sachsen-Anhaltiner USATOM ein Yankee.
Deutsch ist, wer die Staatsbürgerschaft hat. Dass es deutschstämmige Ausländer gibt, welche diese bekommen können, bezweifle ich nicht, sie sind aber expressis verbis bis zum Vollzug dieser Rechtshandlung Ausländer.
Wenn du die Kategorie der Volkszugehörigkeit ablehnst, dann würde die Definition von nationalen Minderheiten und Minderheitenrechten keinen Sinn ergeben.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Fadamo »

giih » Mi 15. Apr 2015, 22:57 hat geschrieben:Was sind seine Eigenheiten/ Merkmale?

Seine guten eigenschaften sind verflogen.
Ich kenne sie nur noch aus meinen kindertagen.
So wie wir unsere kultur vernachlässigt haben, wurden auch die guten eigenschaften,wie qualitätsarbeit,sauberheit,gegenseitige achtung zum mitbürger und respekt vor älteren mitbürgern vernachlässigt.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Quatschki »

Fadamo » 16. Apr 2015, 12:15 hat geschrieben:

Seine guten eigenschaften sind verflogen.
Ich kenne sie nur noch aus meinen kindertagen.
So wie wir unsere kultur vernachlässigt haben, wurden auch die guten eigenschaften,wie qualitätsarbeit,sauberheit,gegenseitige achtung zum mitbürger und respekt vor älteren mitbürgern vernachlässigt.
Die von dir aufgezählten Eigenschaften waren den mittelalterlichen Deutschen weitgehend unbekannt.
Trotzdem waren es Deutsche.
Als die Engländer im 19.Jh die Herkunftsbezeichnung "Made in Germany" einführten, geschah dies, um den englsichen Verbraucher vor der minderwertigen Importware aus Deutschland zu warnen!
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Fadamo »

Quatschki » Do 16. Apr 2015, 11:18 hat geschrieben: Die von dir aufgezählten Eigenschaften waren den mittelalterlichen Deutschen weitgehend unbekannt.
.

Woher nimmst du diese Feststellung ?
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Quatschki »

Fadamo » 16. Apr 2015, 12:21 hat geschrieben:

Woher nimmst du diese Feststellung ?
Willst Du etwa das Gegenteil behaupten?
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Provokateur »

Quatschki » Do 16. Apr 2015, 12:09 hat geschrieben: Wenn du die Kategorie der Volkszugehörigkeit ablehnst, dann würde die Definition von nationalen Minderheiten und Minderheitenrechten keinen Sinn ergeben.
Ich lehne den Volksbegriff nicht ab. Ich bin der Auffassung, dass nur der zu einem Volk gehört, der die Staatsbürgerschaft hat.
Nimm die Sorben zum Beispiel. Auch die gehören zum deutschen Volk, die Reihenfolge geht Mensch-Europäer-Deutscher-Sorbe. Und bei den Uiguren sieht das so aus: Mensch-Asiate-Chinese-Uigure. Die Volkszugehörigkeit ist Deckungsgleich mit der Staatsangehörigkeit, der Minderheitenstatus ergibt sich aus der Subkategorie.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Kanzlerqualle »

giih » Mi 15. Apr 2015, 22:57 hat geschrieben:Was sind seine Eigenheiten/ Merkmale?
.. na er sollte mind. einen Migrationshintergrund haben :D
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Adlerauge
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Adlerauge »

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Denk ich an Deutschland in der Nacht,
Dann bin ich um den Schlaf gebracht,
Ich kann nicht mehr die Augen schließen,
Und meine heißen Tränen fließen.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Billie Holiday »

Flat » Do 16. Apr 2015, 07:52 hat geschrieben:Moin,

außer der deutschen Staatsbürgerschaft gehört für mich zwingend das Liege-reservieren am Pool mit Handtuch dazu (natürlich schon frühmorgens um 6.00 Uhr).

Tschüss

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wie die Engländer?
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Flat »

Billie Holiday » Do 16. Apr 2015, 13:58 hat geschrieben:
wie die Engländer?
Moin,

das verwechselst Du. Engländer legen kein Handtuch zum reservieren auf eine Liege sondern liegen selbst vollgedröhnt nach einer Partynacht uneingecremt auf diesen Liegen.

Leicht unterscheidbar an der Hautfarbe (nach dem ersten Urlaubstag)

Tschüss

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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Billie Holiday »

Flat » Do 16. Apr 2015, 15:09 hat geschrieben:
Moin,

das verwechselst Du. Engländer legen kein Handtuch zum reservieren auf eine Liege sondern liegen selbst vollgedröhnt nach einer Partynacht uneingecremt auf diesen Liegen.

Leicht unterscheidbar an der Hautfarbe (nach dem ersten Urlaubstag)

Tschüss

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die Hälfte liegt hummerrot auf den Liegen und die andere reserviert sich Liegen mit Handtuch und begibt sich zur Bar....
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Marie-Luise »

giih » Mi 15. Apr 2015, 23:57

Was sind seine Eigenheiten/ Merkmale?
Erfüllt dieser Eröffnungsbeitrag die Kriterien?
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Milady de Winter »

Flat » Do 16. Apr 2015, 15:09 hat geschrieben:
Moin,

das verwechselst Du. Engländer legen kein Handtuch zum reservieren auf eine Liege sondern liegen selbst vollgedröhnt nach einer Partynacht uneingecremt auf diesen Liegen.

Leicht unterscheidbar an der Hautfarbe (nach dem ersten Urlaubstag)
... und den Tattoos.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Marie-Luise »

Milady de Winter » Do 16. Apr 2015, 18:03

... und den Tattoos.
Erst Knast und Tattoos und dann Urlaub auf Malle?
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Milady de Winter »

Marie-Luise » Do 16. Apr 2015, 18:05 hat geschrieben:
Erst Knast und Tattoos und dann Urlaub auf Malle?
Das mit dem Knast kann ich nicht beurteilen, aber es scheint Gesetz in England zu sein, dass man in der Liga die Three Lions schon als Baby auf die Wade, den Oberarm oder die Schulter tätowiert bekommt. Den Sonnenbrand gibt's dann gratis dazu.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von ThorsHamar »

Provokateur » Heute 11:36 hat geschrieben:
Ich lehne den Volksbegriff nicht ab. Ich bin der Auffassung, dass nur der zu einem Volk gehört, der die Staatsbürgerschaft hat.
Nimm die Sorben zum Beispiel. Auch die gehören zum deutschen Volk, die Reihenfolge geht Mensch-Europäer-Deutscher-Sorbe. Und bei den Uiguren sieht das so aus: Mensch-Asiate-Chinese-Uigure. Die Volkszugehörigkeit ist Deckungsgleich mit der Staatsangehörigkeit, der Minderheitenstatus ergibt sich aus der Subkategorie.
Ganz so einfach haut das aber auch nicht hin ...
Es ist einfach, wenn die Minderheit keinen Staat auf der Welt hat, siehe Sorben.

Bei meinem Freund Flemming sieht das aber z.B. so aus:
Mensch - Europäer - Deutscher - Däne

Bei meiner Schwiegertochter wird das dann sogar falsch:
Mensch - Asiatin - Russin - Deutsche

Sie ist in Asien geboren, aber keine Asiatin, sie ist im Staat Russland geboren, aber keine Russin, sondern Deutsche, mit deutschen Eltern, aufgewachsen mit deutscher Sprache und deutschen Namen.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von ThorsHamar »

Milady de Winter » vor 13 Minuten hat geschrieben: Das mit dem Knast kann ich nicht beurteilen, aber es scheint Gesetz in England zu sein, dass man in der Liga die Three Lions schon als Baby auf die Wade, den Oberarm oder die Schulter tätowiert bekommt. Den Sonnenbrand gibt's dann gratis dazu.
Die Tattoos haben meist mit dem Armeedienst zu tun.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Milady de Winter »

ThorsHamar » Do 16. Apr 2015, 18:23 hat geschrieben:
Die Tattoos haben meist mit dem Armeedienst zu tun.
Gibt allerdings genügend weibliche Ausnahmen... :D
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Antonius »

Was ist eigentlich ein "Deutscher"? Was sind seine Eigenheiten/ Merkmale?

Zunächst: Ein Deutscher ist eine Person mit einem deutschen Paß.
Wenn dann noch gute Sprachkenntnisse,
großes Interesse und tiefe Verwurzelung in der deutschen Kultur,
sowie volle Akzeptanz der abendländischen Werte dazukommen,
dann ist derjenige sicherlich ein gutes Mitglied der deutschen Gesellschaft.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von SLclem »

Deutscher ist, wer in Deutschland geboren wurde und keine andere Staatsangehörigkeit bevorzugt (wie Kinder von Immigranten), sowie Menschen jeglicher vorheriger Nationalität, die nach Zuzug die deutsche Staatsangehörigkeit erworben haben.
Deutsche können natürlich auch im Ausland leben, ohne dadurch ihre Staatsangehörigkeit zu verlieren. Ich denke, auch deren Kinder sind dann (auf Antrag) automatisch deutsch.

Sogenannte Wolga-Deutsche (und Ähnliche) sind deutschstämmig, und können die Staatsangehörigkeit aufgrund familiärer/historischer Umstände leichter erwerben, bzw. haben ein Sonder-Recht darauf.
Solange sie im Ausland bleiben, sind sie keine Deutschen.

Zum heutigen "Deutsch-Sein" gehört sicherlich das Erinnern an die Kriege und Verbrechen des letzten Jahrhunderts.
Übrigens galten "die" Deutschen noch zu Goethes Zeiten als faules, gefräßiges Volk ... nix "die pünktlichen, arbeitssamen Deutschen"... :thumbup:
Moshe Zuckermann zu Israel-Palästina: https://www.youtube.com/watch?v=ROe_T4MQorM
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von ThorsHamar »

SLclem » vor 16 Minuten hat geschrieben:
Sogenannte Wolga-Deutsche (und Ähnliche) sind deutschstämmig, und können die Staatsangehörigkeit aufgrund familiärer/historischer Umstände leichter erwerben, bzw. haben ein Sonder-Recht darauf.
Solange sie im Ausland bleiben, sind sie keine Deutschen. ....
Blödsinn. Es gibt verschiedene deutsche Völker auf der Welt, welche mit deutscher Staatsbürgerschaft nicht zu tun haben.
Das waren Deutsche und sind Deutsche in ihren jeweiligen Ländern.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von ThorsHamar »

Milady de Winter » 16.04.2015 17:38 hat geschrieben: Gibt allerdings genügend weibliche Ausnahmen... :D
Oh ja, leider .... :cool:
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Liegestuhl »

SLclem » Mo 20. Apr 2015, 16:17 hat geschrieben: Sogenannte Wolga-Deutsche (und Ähnliche) sind deutschstämmig, und können die Staatsangehörigkeit aufgrund familiärer/historischer Umstände leichter erwerben, bzw. haben ein Sonder-Recht darauf.
Wie kann jemand "deutschstämmig" sein, wenn man "deutsch" auf die Staatsangehörigkeit reduziert? Vor allem, weil besagte Wolgadeutsche vermutlich nie Vorfahren hatten, die die deutsche Staatsangehörigkeit besaßen. Wenn man heutzutage jemanden als deutsch- oder türkischstämmig bezeichnet, dann doch nicht aufgrund der formalen Staatsangehörigkeit der Eltern bzw. der Vorfahren, sondern aufgrund der engen Verbundenheit zum Volk und der Kultur seiner Eltern.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von SLclem »

ThorsHamar » Mo 20. Apr 2015, 15:36 hat geschrieben:Blödsinn.[***] Es gibt verschiedene deutsche Völker auf der Welt, welche mit deutscher Staatsbürgerschaft nicht zu tun haben.
Das waren Deutsche und sind Deutsche in ihren jeweiligen Ländern.
War nur mal neugierig, was Du in diesem Thema hier so von Dir gibst; nämlich wieder einmal: ***
Ignorant ... bleibe ich deshalb in Bezug auf Dich auch hier. Ciao.
Zuletzt geändert von SLclem am Mo 20. Apr 2015, 17:12, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von SLclem »

Liegestuhl » Mo 20. Apr 2015, 15:47 hat geschrieben:Wie kann jemand "deutschstämmig" sein, wenn man "deutsch" auf die Staatsangehörigkeit reduziert? Vor allem, weil besagte Wolgadeutsche vermutlich nie Vorfahren hatten, die die deutsche Staatsangehörigkeit besaßen. Wenn man heutzutage jemanden als deutsch- oder türkischstämmig bezeichnet, dann doch nicht aufgrund der formalen Staatsangehörigkeit der Eltern bzw. der Vorfahren, sondern aufgrund der engen Verbundenheit zum Volk und der Kultur seiner Eltern.
Katharina die Große, deutschstämmig aber dann russische Zarin, hat Deutsche in Siedlungsgebiete, z.B. an die Wolga, eingeladen.
Schon im Mittelalter gab's übrigens das "Heilige Römische Reich Deutscher Nation" ... Pässe im heutigen Sinn gab's da aber noch nicht.

Ich spreche niemandem etwas wie eine deutsche Tradition, Herkunft etc. ab. Aber nach einer derart erweiterten Sicht könnte man einzelne Bundesstaaten der USA als "deutsch" bezeichnen, andere als "schwedisch" oder "französisch" ... finde ich nicht wirklich praktisch, diese Sichtweise.
Übrigens denke ich sehr wohl, dass man "aufgrund der formalen Staatsangehörigkeit der Eltern bzw. der Vorfahren" als irgendwas-stämmig bezeichnet wird.

Es geht in diesem Thema aber mE darum, was ein "Deutscher" ist, nicht, was "deutsch" ist.

Aber okay: zusätzlich wird wohl als "Deutscher" noch umgangssprachlich ein aus Deutschland heimkehrender oder besuchender "Gastarbeiter" im Herkunftsland genannt.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von ThorsHamar »

SLclem » Heute 15:51 hat geschrieben: War nur mal neugierig, was Du in diesem Thema hier so von Dir gibst; nämlich wieder einmal: ***
Ignorant ... bleibe ich deshalb in Bezug auf Dich auch hier. Ciao.
:D Vielen Dank für Deinen wichtigen Hinweis.
Und natürlich bist und bleibst Du ignorant in Bezug auf mich. Genau das ist ja das Problem ... Tschüssi ( bis zur nächsten Neugier)
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Letzter-Mohikaner »

Deutscher Staatsbürger ist jeder, der einen deutschen Pass hat. Deutscher, im ethnischen Sinn, ist ein Staatsbürger nicht zwingend.
"Je stärker wir sind, desto unwahrscheinlicher ist der Krieg." Otto von Bismarck

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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Provokateur »

Was unterscheidet einen ethnischen Deutschen von einem ethnischen Belgier?
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Letzter-Mohikaner »

Provokateur » Mo 20. Apr 2015, 19:09 hat geschrieben:Was unterscheidet einen ethnischen Deutschen von einem ethnischen Belgier?
Kultur, Sprache, Tradition etc. wobei Belgier ja ein Sonderfall sind, dort scheint man sich auch noch viel mehr zuerst als Flame oder Wallone zu sehen.

Tatsache bleibt, jemand der in einem anderen Kulturkreis aufgewachsen ist, keine deutschen Vorfahren hat und irgendwann hier aufschlägt und den deutschen Pass bekommt ist kein Deutscher im ethnischen Sinn. Staatsbürger ja.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Letzter-Mohikaner »

Nicht mal diejenigen, die es betrifft, würden sich als ethnische Deutsche bezeichnen. Sie bleiben in der kurdischen, türkischen, oder was weiß ich für Kultur verbunden.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Provokateur »

Letzter-Mohikaner » Mo 20. Apr 2015, 19:18 hat geschrieben:Nicht mal diejenigen, die es betrifft, würden sich als ethnische Deutsche bezeichnen. Sie bleiben in der kurdischen, türkischen, oder was weiß ich für Kultur verbunden.
Es ist auch eine Frage, wieviel wir fordern, damit jemand Deutscher werden kann.

Wenn es ein Aufwand wäre, die Staatsbürgerschaft zu erwerben, dann wären die Neu-Bürger sicherlich alles, aber kaum noch ihrer Herkunftskultur verbunden.
Konvertiten sind die eifrigsten Gläubigen. Man kann ruhig hohe Hürden für eine Staatsbürgerschaft anlegen.

Wehrdienst wäre so eine Hürde, oder für Leute, die nicht schießen lernen wollen, einige soziale Jahre.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Antonius
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Antonius »

SLclem » Mo 20. Apr 2015, 16:17 hat geschrieben: (...)
Zum heutigen "Deutsch-Sein" gehört sicherlich das Erinnern an die Kriege und Verbrechen des letzten Jahrhunderts.
Übrigens galten "die" Deutschen noch zu Goethes Zeiten als faules, gefräßiges Volk ... nix "die pünktlichen, arbeitssamen Deutschen"... :thumbup:
Ich stimme Dir weitgehend zu.

"Zum heutigen Deutsch-Sein gehört sicherlich das Erinnern an die Kriege und Verbrechen des letzten Jahrhunderts".
Ich möchte aus der Rede des Bundespräsidenten zum Holocaust-Gedenktag am 27.1.2015 zitieren:

  • Solange ich lebe, werde ich darunter leiden, dass die deutsche Nation mit ihrer so achtenswerten Kultur
    zu den ungeheuerlichsten Menschheitsverbrechen fähig war.
    Selbst eine noch so überzeugende Deutung des schrecklichen Kulturbruchs wäre nicht imstande,
    mein Herz und meinen Verstand zur Ruhe zu bringen.
    Denn da ist ein Bruch eingewebt in die Textur unserer nationalen Identität, der im Bewusstsein quälend lebendig bleibt.
    Wer "in der Wahrheit leben" will, wird dies niemals leugnen.
So empfinde ich es auch, und sicherlich wird jedermann, der jetzt die Deutsche Staatsangehörigkeit erwirbt oder erwerben will,
sich darüber im Klaren sein, daß er auch in diesen Teil der deutschen Geschichte eintritt.
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Cloudfox »

Ein *Deutscher*?

Zuckmayer, Des Teufels general könnte da vielleicht Aufschluss geben :D

"
Na, und was wissen Sie denn über die Seitensprünge der Frau Ururgroßmutter? Die hat doch sicher keinen Ariernachweis verlangt.

... was kann da nicht alles vorgekommen sein in einer alten Familie. Vom Rhein – noch dazu. Vom Rhein. Von der großen Völkermühle. Von der Kelter Europas!

...

Und jetzt stellen Sie sich doch mal Ihre Ahnenreihe vor – seit Christi Geburt. Da war ein römischer Feldhauptmann, ein schwarzer Kerl, braun wie ne reife Olive, der hat einem blonden Mädchen Latein beigebracht. Und dann kam ein jüdischer Gewürzhändler in die Familie, das war ein ernster Mensch, der ist noch vor der Heirat Christ geworden und hat die katholische Haustradition begründet. – Und dann kam ein griechischer Arzt dazu, oder ein keltischer Legionär, ein Graubündner Landsknecht, ein schwedischer Reiter, ein Soldat Napoleons, ein desertierter Kosak, ein Schwarzwälder Flözer, ein wandernder Müllerbursch vom Elsaß, ein dicker Schiffer aus Holland, ein Magyar, ein Pandur, ein Offizier aus Wien, ein französischer Schauspieler, ein böhmischer Musikant – das hat alles am Rhein gelebt, gerauft, gesoffen und gesungen und Kinder gezeugt – und – und der Goethe, der kam aus demselben Topf, und der Beethoven und der Gutenberg, und der Matthias Grünewald, und – ach was, schau im Lexikon nach. Es waren die Besten, mein Lieber! Die Besten der Welt! Und warum? Weil sich die Völker dort vermischt haben. Vermischt – wie die Wasser aus Quellen und Bächen und Flüssen, damit sie zu einem großen, lebendigen Strom zusammenrinnen. Vom Rhein – das heißt: vom Abendland. Das ist natürlicher Adel. Das ist Rasse. Seien Sie stolz darauf, Hartmann – und hängen Sie die Papiere Ihrer Großmutter in den Abtritt. Prost.."

Carl Zuckmayer: Des Teufels General.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von JJazzGold »

Cloudfox » Mo 20. Apr 2015, 19:41 hat geschrieben:Ein *Deutscher*?

Zuckmayer, Des Teufels general könnte da vielleicht Aufschluss geben :D

"
Na, und was wissen Sie denn über die Seitensprünge der Frau Ururgroßmutter? Die hat doch sicher keinen Ariernachweis verlangt.

... was kann da nicht alles vorgekommen sein in einer alten Familie. Vom Rhein – noch dazu. Vom Rhein. Von der großen Völkermühle. Von der Kelter Europas!

...

Und jetzt stellen Sie sich doch mal Ihre Ahnenreihe vor – seit Christi Geburt. Da war ein römischer Feldhauptmann, ein schwarzer Kerl, braun wie ne reife Olive, der hat einem blonden Mädchen Latein beigebracht. Und dann kam ein jüdischer Gewürzhändler in die Familie, das war ein ernster Mensch, der ist noch vor der Heirat Christ geworden und hat die katholische Haustradition begründet. – Und dann kam ein griechischer Arzt dazu, oder ein keltischer Legionär, ein Graubündner Landsknecht, ein schwedischer Reiter, ein Soldat Napoleons, ein desertierter Kosak, ein Schwarzwälder Flözer, ein wandernder Müllerbursch vom Elsaß, ein dicker Schiffer aus Holland, ein Magyar, ein Pandur, ein Offizier aus Wien, ein französischer Schauspieler, ein böhmischer Musikant – das hat alles am Rhein gelebt, gerauft, gesoffen und gesungen und Kinder gezeugt – und – und der Goethe, der kam aus demselben Topf, und der Beethoven und der Gutenberg, und der Matthias Grünewald, und – ach was, schau im Lexikon nach. Es waren die Besten, mein Lieber! Die Besten der Welt! Und warum? Weil sich die Völker dort vermischt haben. Vermischt – wie die Wasser aus Quellen und Bächen und Flüssen, damit sie zu einem großen, lebendigen Strom zusammenrinnen. Vom Rhein – das heißt: vom Abendland. Das ist natürlicher Adel. Das ist Rasse. Seien Sie stolz darauf, Hartmann – und hängen Sie die Papiere Ihrer Großmutter in den Abtritt. Prost.."

Carl Zuckmayer: Des Teufels General.
Chapeau, Cloudfox, wie passend an dieser Stelle.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
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