Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

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Billie Holiday
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Billie Holiday »

odiug hat geschrieben:(18 Oct 2017, 17:07)

Selbst wenn es ein Türke mit deutschem Pass ist, wo ist da dein Problem ?
Selbst Franken und ihre Bratwurst werden als Bayern akzeptiert ... zumindest in Baden Württemberg :p
Ich habe überhaupt kein Problem. Du?
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think twice
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von think twice »

odiug hat geschrieben:(18 Oct 2017, 17:38)

Haben Türken in Deutschland die gleiche Lebensweise ?
Ich frag ja nur ... weil wenn dem so wäre, wozu dann die ach so viel gescholtenen Ehrenmorde :?:
Türken begehen keine Ehrenmorde. Bring hier bitte nicht auch noch Gerüchte in Umlauf. :(
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Ringelspatz
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Ringelspatz »

odiug hat geschrieben:(18 Oct 2017, 17:38)

Haben Türken in Deutschland die gleiche Lebensweise ?
Ich frag ja nur ... weil wenn dem so wäre, wozu dann die ach so viel gescholtenen Ehrenmorde :?:
Die Frage stellt sich nicht. Die Lebensweise der türkischen Community ( Paralellgesellschaft) unterscheidet sich wesentlich von der ihrer Umgebung hier. Welchen Mist eine Community in ihr selber macht, anderen nichts an der Unterscheidung in den verschiedenen Ebene. Kultur und Lebensweise.
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Keoma
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Keoma »

Es gibt ja auch Deppen im Forum, die alle verschieden blöd sind.
Da sollte man auch nicht verallgemeinern.
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Dark Angel
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Dark Angel »

odiug hat geschrieben:(18 Oct 2017, 17:07)

Selbst wenn es ein Türke mit deutschem Pass ist, wo ist da dein Problem ?
Selbst Franken und ihre Bratwurst werden als Bayern akzeptiert ... zumindest in Baden Württemberg :p
Sag das aber ja nicht zu einem Franken! :D
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Dampflok94 »

Keoma hat geschrieben:(18 Oct 2017, 15:26)

Von Anfang an nicht.
Siehe Rotationsprinzip.
Wie gesagt, es kamen Menschen. Und keine Maschinen, die man bei Bedarf durch eine neue ersetzen kann.

Mag ja sein, das man da Wunschvorstellungen hatte. Aber so ist es nun mal im Leben. Nicht jeder Wunsch geht in Erfüllung. :cool:
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Eritrea Ede »

Ringelspatz hat geschrieben:(18 Oct 2017, 17:26)
Sie hat keine gleiche Lebensweise.
Soso, und wir Deutsche, die wir die deutsche Kultur verinnerlicht haben, teilen alle die gleiche Lebensweise? Also wenn ich die gleiche Lebensweise wie AfD-und Pegida-Dumpfbacken haben muss, um ein Deutscher zu sein, will ich kein Deutscher mehr sein. Zum Glück sind wir aber alle sehr heterogen, auch unsere Lebensweisen. Es ist auch gut, dass sich die Gesellschaft für alternative Lebensentwürfe öffnet, solange diese niemanden aufgezwungen werden. Aber das passiert nicht erst seit gestern, sondern mit der Rationalisierung und Formalisierung durch den okzidentalen Rationalismus (Max Weber) und der damit einhergehenden Ablösung traditioneller Wertesphären und Vergemeinschaftungsformen spätestens seit der Industrialisierung. Deine deutsche Kultur kannste Dir in den Arsch stecken. Wenn es die je gegeben hat, gibt es die schon lange nicht mehr. Stattdessen gibt es eine Vielzahl von Lebensmodellen-und weisen. Und was "deutsche Kultur" ausmacht kann mir sicher niemand beantworten, der so sehr darauf beharrt.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Eritrea Ede »

Dampflok94 hat geschrieben:(18 Oct 2017, 19:24)
Mag ja sein, das man da Wunschvorstellungen hatte. Aber so ist es nun mal im Leben. Nicht jeder Wunsch geht in Erfüllung. :cool:
Solche Ansichten verstören mich. Es ist doch eine tolle Sache, dass die Menschen geblieben und jetzt ein Teil unseres Landes sind.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Ringelspatz »

Eritrea Ede hat geschrieben:(18 Oct 2017, 19:31)

Soso, und wir Deutsche, die wir die deutsche Kultur verinnerlicht haben, teilen alle die gleiche Lebensweise? Also wenn ich die gleiche Lebensweise wie AfD-und Pegida-Dumpfbacken haben muss, um ein Deutscher zu sein, will ich kein Deutscher mehr sein. Zum Glück sind wir aber alle sehr heterogen, auch unsere Lebensweisen. Es ist auch gut, dass sich die Gesellschaft für alternative Lebensentwürfe öffnet, solange diese niemanden aufgezwungen werden. Aber das passiert nicht erst seit gestern, sondern mit der Rationalisierung und Formalisierung durch den okzidentalen Rationalismus (Max Weber) und der damit einhergehenden Ablösung traditioneller Wertesphären und Vergemeinschaftungsformen spätestens seit der Industrialisierung. Deine deutsche Kultur kannste Dir in den Arsch stecken. Wenn es die je gegeben hat, gibt es die schon lange nicht mehr. Stattdessen gibt es eine Vielzahl von Lebensmodellen-und weisen. Und was "deutsche Kultur" ausmacht kann mir sicher niemand beantworten, der so sehr darauf beharrt.
Dummer Post. Da werden nur Knallwörter ohne Verstand raus gehauen. Werte sind nie in Wertsphären, sondern in sich selbst gebunden. Daurch werthaltig. Etc etc etc.....Weiter Antwort eh überflüssig
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Eritrea Ede »

Ringelspatz hat geschrieben:(18 Oct 2017, 19:44)

Dummer Post. Da werden nur Knallwörter ohne Verstand raus gehauen. Werte sind nie in Wertsphären, sondern in sich selbst gebunden. Daurch werthaltig. Etc etc etc.....Weiter Antwort eh überflüssig
Ich habe mich auf Max Weber bezogen, der in seiner Religionssoziologie auch den Blick auf den Westen richtete und die Frage stellte, was der okzidentale Rationalismus - wie er das nannte - mit den traditionellen Vergemeinschaftungsformen machte. Dazu gehört unter anderem die Religion, die durch eine Vielzahl religionshybrider Vergemeinschaftungsformen abgelöst wurde, die man auch Lebensstile (oder Lebensweisen) nennen kann. Daran knüpft eine ganze Lebensstilforschung an. Ja, sowas macht eine pluralistische Gesellschaft aus, in der wir leben. Und Deine Identität teile ich nicht, will ich nicht teilen. Ich will mit den deutschtümelnden AfD-Vollpfosten (ja, ich verachte und hasse diese Partei) auch keine Identität teilen.

Vielleicht definierst Du einfach mal, was die von Dir so viel beschworene deutsche Kultur ausmacht. Welche Werte sollte jemand verinnerlichen, den Du als Deutsch betrachtest? Was ist deutsche Kultur also verdammtnochmal?
odiug

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von odiug »

Ringelspatz hat geschrieben:(18 Oct 2017, 17:45)

Die Frage stellt sich nicht. Die Lebensweise der türkischen Community ( Paralellgesellschaft) unterscheidet sich wesentlich von der ihrer Umgebung hier. Welchen Mist eine Community in ihr selber macht, anderen nichts an der Unterscheidung in den verschiedenen Ebene. Kultur und Lebensweise.
Ich habe nichts gegen Paralellgesellschaften.
Im Gegenteil, ich halte diese für nützlich.
Die Frage ist auch nicht, ob wir Paralellgeselschaften verhindern oder gar unterdrücken sollen, sondern die Frage ist, welche Schnittmengen innerhalb der Paralellgesellschaften bestehen denn ?
Denn es gibt viele Paralellgesellschaften, nicht nur türkische, muslimische.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von odiug »

think twice hat geschrieben:(18 Oct 2017, 17:42)

Türken begehen keine Ehrenmorde. Bring hier bitte nicht auch noch Gerüchte in Umlauf. :(
Es gab Ehrenmorde in Deutschland, auch unter türkischen Familien.
Das ist dokumentiert, also macht es auch keinen Sinn, das in Abrede zu stellen.
Die Frage ist viel eher, wozu es diese denn braucht, wenn angeblich alle Türken in Deutschland sich der Integration verweigern ?
Wären ja nicht nötig, wenn die Töchter alle brav ihrem Pascha sich unterwerfen, weil der deutsche Spießer glaubt, das ist so üblich unter Türken.
Die eigentliche Frage ist doch, welche Wertvorstellungen, ganz unabhängig ihrer Herkunft und Ursprungs, sind integrierbar oder zumindest tolerierbar und welche eben nicht.
Und wir müssen auch mal die Frage stellen, welche alt hergebrachten "Traditionen" überhaupt vertretbar sind, ganz unabhängig von der Frage nach Integration.
Verbrecherclans oder Ehrenmorde sind weder im Libanon noch in der Türkei legal oder werden dort akzeptiert.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von schelm »

odiug hat geschrieben:(18 Oct 2017, 17:02)

Sei du mal froh, daß politische Ansichten, Nationalismen und Identitäten eben nicht wirklich familär tradiert werden,
Sonst müsstest du ja noch in Blauhemd mit rotem Halstuch rum laufen ... oder gar schlimmer noch, im braunen Hemd mit schwarzen Halstuch :eek:
Ach was, bist du etwa ein Rassist ? Wenn der türkische Nationalismus NICHT tradiert wird, wie vererbt er sich dann ? Genetisch ? :D
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von schelm »

Eritrea Ede hat geschrieben:(18 Oct 2017, 19:31)
Und was "deutsche Kultur" ausmacht kann mir sicher niemand beantworten, der so sehr darauf beharrt.
Doch, aber wozu ? Deine Frage will keine Antwort, sie will etwas in Abrede stellen, um ideologisch Platz zu machen für eine andere Kultur.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Ringelspatz »

Eritrea Ede hat geschrieben:(18 Oct 2017, 19:57)

Ich habe mich auf Max Weber bezogen, der in seiner Religionssoziologie auch den Blick auf den Westen richtete und die Frage stellte, was der okzidentale Rationalismus - wie er das nannte - mit den traditionellen Vergemeinschaftungsformen machte. Dazu gehört unter anderem die Religion, die durch eine Vielzahl religionshybrider Vergemeinschaftungsformen abgelöst wurde, die man auch Lebensstile (oder Lebensweisen) nennen kann. Daran knüpft eine ganze Lebensstilforschung an. Ja, sowas macht eine pluralistische Gesellschaft aus, in der wir leben. Und Deine Identität teile ich nicht, will ich nicht teilen. Ich will mit den deutschtümelnden AfD-Vollpfosten (ja, ich verachte und hasse diese Partei) auch keine Identität teilen.

Vielleicht definierst Du einfach mal, was die von Dir so viel beschworene deutsche Kultur ausmacht. Welche Werte sollte jemand verinnerlichen, den Du als Deutsch betrachtest? Was ist deutsche Kultur also verdammtnochmal?
Zusamengestoppelter Wirrwarr in der Sache. Reicht für das eigene zusammengeschustert Weltbild. Nicht für eine Diskussion. Antwort eh zwecklos.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Eritrea Ede »

schelm hat geschrieben:(19 Oct 2017, 01:05)
Doch, aber wozu ? Deine Frage will keine Antwort, sie will etwas in Abrede stellen, um ideologisch Platz zu machen für eine andere Kultur.
Nö, nicht wirklich. Ich will nur wissen, was die deutsche Kultur denn ausmacht. Mir geht es nicht darum, die deutsche Kultur "abzuschaffen" und zu ersetzen.
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think twice
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von think twice »

Ich habe gestern ein aelteres Interview mit dem Dortmunder Fussballer Leonardo Dede gelesen. Der sagt:

" Ich war ein kleiner Junge aus Brasilien, als ich hierher kam. Jetzt bin ich deutscher Staatsbürger und ein echter Borusse. Und wenn mich heute jemand danach fragt, sage ich immer, ich habe drei: Brasilien, Deutschland und den BVB. Und auf alle drei bin ich stolz."

So ist es richtig und so ist es gut. Ueberkandidelte Nationalromantiker werden das allerdings nie akzeptieren.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Keoma »

think twice hat geschrieben:(19 Oct 2017, 07:50)

Ich habe gestern ein aelteres Interview mit dem Dortmunder Fussballer Leonardo Dede gelesen. Der sagt:

" Ich war ein kleiner Junge aus Brasilien, als ich hierher kam. Jetzt bin ich deutscher Staatsbürger und ein echter Borusse. Und wenn mich heute jemand danach fragt, sage ich immer, ich habe drei: Brasilien, Deutschland und den BVB. Und auf alle drei bin ich stolz."

So ist es richtig und so ist es gut. Ueberkandidelte Nationalromantiker werden das allerdings nie akzeptieren.
Es ist nur zu befürchten, wenn genug Brasilianer einwandern, dass Sambatanzen Pflicht wird.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Billie Holiday »

think twice hat geschrieben:(19 Oct 2017, 07:50)

Ich habe gestern ein aelteres Interview mit dem Dortmunder Fussballer Leonardo Dede gelesen. Der sagt:

" Ich war ein kleiner Junge aus Brasilien, als ich hierher kam. Jetzt bin ich deutscher Staatsbürger und ein echter Borusse. Und wenn mich heute jemand danach fragt, sage ich immer, ich habe drei: Brasilien, Deutschland und den BVB. Und auf alle drei bin ich stolz."

So ist es richtig und so ist es gut. Ueberkandidelte Nationalromantiker werden das allerdings nie akzeptieren.
Da fließen Tränen der Rührung, gell?

Meine Freundin hat den deutschen Pass, sieht sich selbst aber ausschließlich als Russin und nicht als Deutsche. Da sie sich an alle Gesetze hält, die deutsche Sprache besser beherrscht als so mancher Deutscher und dem deutschen Staat aufgrund Bildungs- und Arbeitswillen schon Unmengen an Steuergeldern hat zukommen lassen und daher keine Zeit hat, sich als diskriminiertes Opfer zu sehen, ist mir das völlig egal. :x
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von think twice »

Billie Holiday hat geschrieben:(19 Oct 2017, 08:02)

Da fließen Tränen der Rührung, gell?

Meine Freundin hat den deutschen Pass, sieht sich selbst aber ausschließlich als Russin und nicht als Deutsche. Da sie sich an alle Gesetze hält, die deutsche Sprache besser beherrscht als so mancher Deutscher und dem deutschen Staat aufgrund Bildungs- und Arbeitswillen schon Unmengen an Steuergeldern hat zukommen lassen und daher keine Zeit hat, sich als diskriminiertes Opfer zu sehen, ist mir das völlig egal. :x
Schönes Beispiel von Doppelmoral. Bei Russinnen ist es OK, bei männlichen Muslimen nicht. Die müssen deutsch sprechen, deutsch denken und der deutschen Kultur frönen, damit sie akzeptiert werden als Deutsche.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Mahmoud »

Eritrea Ede hat geschrieben:(19 Oct 2017, 07:21)

Nö, nicht wirklich. Ich will nur wissen, was die deutsche Kultur denn ausmacht. Mir geht es nicht darum, die deutsche Kultur "abzuschaffen" und zu ersetzen.
Komisch....?! Weiter oben hast Du geschrieben, es gebe gar keine deutsche Kultur. Und jetzt willst Du wissen, was Diese ausmacht...?

Kleiner Tip am Rande: Überleg Dir erst mal, was Du willst und was Du glaubst. Und dann schreibst Du Etwas. Auf Quantität kommt es hier nicht an.

Irgendeiner hatte weiter vorne gesagt, es gebe hier verschiedene Blödheitsgrade im Forum. Ich denke, er hatte Recht.... :cool:

Und bevor Du mir antwortest: Erst überlegen!!! :D
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Billie Holiday »

think twice hat geschrieben:(19 Oct 2017, 08:12)

Schönes Beispiel von Doppelmoral. Bei Russinnen ist es OK, bei männlichen Muslimen nicht. Die müssen deutsch sprechen, deutsch denken und der deutschen Kultur frönen, damit sie akzeptiert werden als Deutsche.
Die haben es schon nicht leicht. :(

Besagte Russin will gar nicht als Deutsche angesehen werden, man neigt aber dazu, weil sie sehr gut Deutsch spricht und mitten im Berufsleben steht.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Keoma »

think twice hat geschrieben:(19 Oct 2017, 08:12)

Schönes Beispiel von Doppelmoral. Bei Russinnen ist es OK, bei männlichen Muslimen nicht. Die müssen deutsch sprechen, deutsch denken und der deutschen Kultur frönen, damit sie akzeptiert werden als Deutsche.
Wenn der männliche Muslim seinen Glauben über die Gesetze stellt, ist er sicherlich kein Deutscher.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von odiug »

schelm hat geschrieben:(19 Oct 2017, 00:57)

Ach was, bist du etwa ein Rassist ? Wenn der türkische Nationalismus NICHT tradiert wird, wie vererbt er sich dann ? Genetisch ? :D
Du Witzbold ... du glaubst wohl, daß das Weglassen des Attributs "familiär" deiner Aussage Substanz und Witz verleiht und du daraus den Schluß ableiten kannst, ich wäre ein Rassist :p
Nein ,,, tut es nicht ... ist nur in dem Sinn witzig, wie leicht durchschaubar du bist und wie weit entfernt von einer ernsthaften Diskussion :eek:
odiug

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von odiug »

Keoma hat geschrieben:(19 Oct 2017, 08:18)

Wenn der männliche Muslim seinen Glauben über die Gesetze stellt, ist er sicherlich kein Deutscher.
Wenn der braune Biodeutsche seine Ideologie über die Gesetze stellt, was ist der dann ?
Abgesehen davon ist das so eine lächerliche Behauptung.
ZB steht mein Unwille, an einer leeren Straße, mitten in der Nacht, an einer roten Ampel als Fußgänger dumm in der Gegend zu stehen, für mich auch über dem Gesetz.
Auf der anderen Seite gilt das für mich als Autofahrer nicht.
Und genau über diese Feinheiten müßte man reden ... wenn das bei dem Geschrei möglich wäre :rolleyes:
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Keoma »

odiug hat geschrieben:(19 Oct 2017, 08:33)

Wenn der braune Biodeutsche seine Ideologie über die Gesetze stellt, was ist der dann ?
Abgesehen davon ist das so eine lächerliche Behauptung.
ZB steht mein Unwille, an einer leeren Straße, mitten in der Nacht, an einer roten Ampel als Fußgänger dumm in der Gegend zu stehen, für mich auch über dem Gesetz.
Auf der anderen Seite gilt das für mich als Autofahrer nicht.
Und genau über diese Feinheiten müßte man reden ... wenn das bei dem Geschrei möglich wäre :rolleyes:
Nun, wenn eine Nazi seine Gesinnung über das Gesetz stellt, ist er ein Verbrecher.
Es sei denn, er behält das für sich.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Mahmoud »

giih hat geschrieben:(15 Apr 2015, 23:57)

Was sind seine Eigenheiten/ Merkmale?
Eine Sache fällt mir ein, die halte ich für ziemlich typisch Deutsch. Winston Churchill sagte angeblich: "Man hat die Deutschen entweder an der Gurgel oder zu Füßen."

Ich interpretiere diese Aussage so: Die Deutschen neigen zu Extremen.

Im täglichen Leben beobachte ich, daß es in Diskussionen entweder Schwarz oder Weiß gibt. Die unzähligen Grautöne warden kaum erwähnt. Man ist entweder Spinner und Gutmensch oder Rassist und Nazi.

Hat man eine Meinung mal gefasst, hält man daran fest. Durch Realitäten lässt man sich nicht verwirren... :) Geistige Flexibilität ist nicht stark ausgeprägt. Das Ändern einer Meinung gilt als Schwäche, denn dann lag man ja vorher offensichtlich falsch, und diese Blöße mag man sich nicht geben.

Aber hat das etwas mit Kultur zu tun?
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Billie Holiday »

Mahmoud hat geschrieben:(19 Oct 2017, 08:45)

Eine Sache fällt mir ein, die halte ich für ziemlich typisch Deutsch. Winston Churchill sagte angeblich: "Man hat die Deutschen entweder an der Gurgel oder zu Füßen."

Ich interpretiere diese Aussage so: Die Deutschen neigen zu Extremen.

Im täglichen Leben beobachte ich, daß es in Diskussionen entweder Schwarz oder Weiß gibt. Die unzähligen Grautöne warden kaum erwähnt. Man ist entweder Spinner und Gutmensch oder Rassist und Nazi.

Hat man eine Meinung mal gefasst, hält man daran fest. Durch Realitäten lässt man sich nicht verwirren... :) Geistige Flexibilität ist nicht stark ausgeprägt. Das Ändern einer Meinung gilt als Schwäche, denn dann lag man ja vorher offensichtlich falsch, und diese Blöße mag man sich nicht geben.

Aber hat das etwas mit Kultur zu tun?
Der gute Churchill hatte nicht unrecht. Heute liegen sie sehr gern zu Füßen. :)
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von odiug »

Keoma hat geschrieben:(19 Oct 2017, 08:35)

Nun, wenn eine Nazi seine Gesinnung über das Gesetz stellt, ist er ein Verbrecher.
Es sei denn, er behält das für sich.
Das sowieso ... das ist auch der "männliche Muslim", der das tut.
Bin sogar ich, wenn ich bei rot über die Ampel gehe ... na ja ... Verbrecher ist vielleicht zu viel, aber zumindest ein gewohnheitsmäßiger Ordnungswidrigskeitbegeher :p
Das Problem mit deiner Aussage ist, daß du dem Deutschsein einen moralischen Anspruch unterstellst, den es so pauschal nicht gibt, und gleichzeitig den Muslimen diesen Anspruch allgemein absprichst, was so auch nicht stimmt.
Und das kann keine Gesprächsgrundlage mit muslimischen Migranten in Deutschland sein.
Es ist nichteinmal eine Gesprächsgrundlagen für mich, der nun wirklich kaum etwas mit organisierter Religion zu tun hat und davon auch nicht belästigt werden will.
.
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relativ
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von relativ »

Mahmoud hat geschrieben:(19 Oct 2017, 08:45)

Eine Sache fällt mir ein, die halte ich für ziemlich typisch Deutsch. Winston Churchill sagte angeblich: "Man hat die Deutschen entweder an der Gurgel oder zu Füßen."

Ich interpretiere diese Aussage so: Die Deutschen neigen zu Extremen.

Im täglichen Leben beobachte ich, daß es in Diskussionen entweder Schwarz oder Weiß gibt. Die unzähligen Grautöne warden kaum erwähnt. Man ist entweder Spinner und Gutmensch oder Rassist und Nazi.

Hat man eine Meinung mal gefasst, hält man daran fest. Durch Realitäten lässt man sich nicht verwirren... :) Geistige Flexibilität ist nicht stark ausgeprägt. Das Ändern einer Meinung gilt als Schwäche, denn dann lag man ja vorher offensichtlich falsch, und diese Blöße mag man sich nicht geben.

Aber hat das etwas mit Kultur zu tun?
Ja, stimmt noch ein wenig, mit dem englischen Pragmatismus können wir noch nicht konkurieren, aber auch da bröckelt es.
Ich würde nur aufpassen mit dem Wort Realitäten, denn diese sind nunmal Faktisch gesehen nicht für jeden gleich. Dem Deutschen werden häufig angekreidet, daß er sich Aussenstehenden gegenüber eher für Überlegen hält. Daher entsteht eher der Eindruck er wäre Starrsinnig, Arrogant und Unflexibel. Soweit würde ich nicht Gehen, ich würde eher behaupten, daß der Deutsche in der Regel und oberflächlich ein "gesundes" Selbstvertrauen hat welches es anderen schwerer macht, ihm vom einem vermeintlich bessern Gegenteil zu überzeugen, denn er selber glaubt , daß er (Staat, Gesellschaft ect.) schon auf einen guten, oder, bzw. besseren Weg ist. ;)
Der Deutsche vergleicht sich gerne und ist gerne "erster August". :thumbup:
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Milady de Winter »

MOD - zur "deutschen Kultur" und zu "Kultur" allgemein gibt es eigene Stränge. Bitte beachet das! Danke.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Eritrea Ede »

Milady de Winter hat geschrieben:(19 Oct 2017, 10:26)

MOD - zur "deutschen Kultur" und zu "Kultur" allgemein gibt es eigene Stränge. Bitte beachet das! Danke.

Mag sein. Aber wie soll man das Thema multiperspektivisch diskutieren, wenn der Blick so verengt wird? Natürlich muss man auch die kulturelle Identität berücksichtigen, um die Frage "Was ist ein Deutscher?" zu beantworten.
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Milady de Winter
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Milady de Winter »

MOD - die letzten Beiträge hier wurden in den Strang "Was ist eigentlich Kultur?" verschoben.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Dampflok94 »

Eritrea Ede hat geschrieben:(18 Oct 2017, 19:37)Solche Ansichten verstören mich. Es ist doch eine tolle Sache, dass die Menschen geblieben und jetzt ein Teil unseres Landes sind.
Sehe ich größtenteils auch so! :)
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von HansKlein »

Es gibt die Deutsche Staatsangehörigkeit wonach man Deutscher ist oder die Deutsche Volkszugehörigkeit wonach man Deutscher ist. Dann kann man auch Amerikanischer Staatsbürger sein wie Trump und trotzdem Deutscher. Sogar die liberalen Medien haben Trump als "Deutsch" bezeichnet. Hab ich auf Pro 7 gesehen und er gab ein Interview für Deutsche Medien wonach er sich als "stolzen Deutschen" bezeichnet hat. Ich glaube um ein richtiger Deutscher zu sein braucht man die Abstammung, wenn man nicht die Abstammung hat ist man kein richtiger Deutscher. Das ist auch nicht rassistisch. Es ist für jedes Volk das gleiche, genauso wenig kann man Japaner oder Kenianer sein wenn man nicht die Abstammung hat aber man kann die Nationalität/Staatsbürgerschaft besitzen dann ist man auch quasi Deutscher aber nach anderen Kriterien.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von NMA »

giih hat geschrieben:(15 Apr 2015, 23:57)

Was sind seine Eigenheiten/ Merkmale?
Sie besitzen einen deutschen Pass.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Stoner »

NMA hat geschrieben:(26 Nov 2019, 15:21)

Sie besitzen einen deutschen Pass.
Nicht unbedingt, wie einen das Grundgesetz in Art. 116 belehrt:
(1) Deutscher im Sinne dieses Grundgesetzes ist vorbehaltlich anderweitiger gesetzlicher Regelung, wer die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt oder als Flüchtling oder Vertriebener deutscher Volkszugehörigkeit oder als dessen Ehegatte oder Abkömmling in dem Gebiete des Deutschen Reiches nach dem Stande vom 31. Dezember 1937 Aufnahme gefunden hat.
(2) Frühere deutsche Staatsangehörige, denen zwischen dem 30. Januar 1933 und dem 8. Mai 1945 die Staatsangehörigkeit aus politischen, rassischen oder religiösen Gründen entzogen worden ist, und ihre Abkömmlinge sind auf Antrag wieder einzubürgern. Sie gelten als nicht ausgebürgert, sofern sie nach dem 8. Mai 1945 ihren Wohnsitz in Deutschland genommen haben und nicht einen entgegengesetzten Willen zum Ausdruck gebracht haben.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von H2O »

Muß man nicht auch noch ergänzen, daß Staatenlose und auch Ausländer einen Deutschen Paß besitzen können? Andernfalls wäre doch die Angabe der Staatsangehörigkeit im Paß und auf dem Personalausweis ganz überflüssig. Wer weiß hier rechtssicher, was Sache ist?

Ich kann eigenes Erleben aus Polen anliefern. Ich bin an meinem ehemaligen Wohnsitz in Deutschland formal abgemeldet. Die Meldebehörde schweißt dann auf den Deutschen Personalausweis anstelle der ausländischen Anschrift sinngemäß: "Der Ausweisinhaber hat keinen Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland".

In Polen bekommt man einen Meldezettel und eine Personalnummer, jeweils 1 Seite DIN A4 mit der neuen Adresse. Den Meldezettel muß man zusammen mit dem Deutschen Personalausweis immer bei sich führen. Einfältig wie unsereiner ist, wurde ich wegen eines polnischen Personalausweises vorstellig. "Geht leider nicht, der ist nur für polnische Staatsbürger!" Was auch stimmt, denn ich habe das entsprechende Gesetz gefunden; eindeutig. Ärgerlich, denn natürlich steht auch auf Polnischen Personalausweisen die Staatsbürgerschaft des Ausweisinhabers.

Wenn es nach mir ginge, dann müßte es einen europäischen Personalausweis (Reisepaß) geben, den die nationale Meldebehörde am geltenden Wohnsitz erneuern kann und in den sie die geltende Wohnadresse eintragen darf.

Dann bin ich immer noch "Deutscher", werde aber auf EU-Ebene geführt. Über diese übergeordnete Klammer sollte die Deutsche Meldebehörde immer wissen, wo ich mich in der EU aufhalte... für den Fall, daß das Vaterland rufen sollte... Na ja, das habe ich mir wohl zu einfach ausgedacht! Tatsächlich gibt es die "Unionsbürgerschaft", die aber nicht die Staatsbürgerschaft ersetzen soll. Unionsbürger besitzen aber die 4 Grundfreiheiten der EU, sich in EU-Mitgliedsländern nieder zu lassen, zu arbeiten (Diskriminierungsverbot), Eigentum zu erwerben. Leider gibt es noch kein dazu passendes Ausweispapier.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Stoner »

Nur mal zur Information deutscher Feinheiten:

https://de.wikipedia.org/wiki/Staatsang ... itsausweis

Und den 116er mal genau lesen ;)
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NMA
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von NMA »

Bartleby hat geschrieben:(26 Nov 2019, 16:08)

Nicht unbedingt, wie einen das Grundgesetz in Art. 116 belehrt:

Fühle mich belehrt, danke schön!

Ich will damit nur sagen, dass meiner Meinung nach das Abstammungsthema nicht überhöht werden sollte. Wenn jemand Deutscher sein will, dann kümmert er sich darum, dass der den deutschen Pass bekommt. Wenn er das geschafft hat, ist er für mich Deutscher. Hautfarbe oder Migrationshintergrund sind für mich zweitrangig. Für mich zählt das Statement.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Stoner »

NMA hat geschrieben:(26 Nov 2019, 17:41)

Fühle mich belehrt, danke schön!

Ich will damit nur sagen, dass meiner Meinung nach das Abstammungsthema nicht überhöht werden sollte. Wenn jemand Deutscher sein will, dann kümmert er sich darum, dass der den deutschen Pass bekommt. Wenn er das geschafft hat, ist er für mich Deutscher. Hautfarbe oder Migrationshintergrund sind für mich zweitrangig. Für mich zählt das Statement.
Es war nur in Erinnerung an die Schwierigkeiten, bei der Verbeamtung als junger Mensch an einen Staatsangehörigkeitsausweis zu kommen. Da war mir wieder eingefallen, dass einen in Deutschland nicht einmal der Pass valide als Angehörigen des deutschen Volkes ausweist, und dass umgekehrt auch solche ohne Pass dem Geiste nach dazu gezählt werden.

Ein tiefer gehendes Statement war damit nicht verbunden. "Was ist eigentlich ein "Deutscher"? ist im Grunde genommen leicht zu beantworten: Einer, der diese Frage stellt. :D
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Alpha Centauri »

Was ist ein Mosambikaner? Ein Franzose? Ein Japaner? Ein Brasilianer? Ein Angolaner? Was macht sie aus?
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Alpha Centauri »

Ich bin ein Bürger dieser Welt.
Stoner

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Stoner »

Alpha Centauri hat geschrieben:(03 Jan 2020, 11:33)

Ich bin ein Bürger dieser Welt.
Also ein Snob ;)
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Billie Holiday »

Alpha Centauri hat geschrieben:(03 Jan 2020, 11:31)

Was ist ein Mosambikaner? Ein Franzose? Ein Japaner? Ein Brasilianer? Ein Angolaner? Was macht sie aus?
Die haben den jeweiligen Pass.
Ein Deutscher ist jemand mit deutschem Pass. Ein Japaner jemand mit japanischem Pass. Gibt zugewanderte Passbesitzer und welche, die seit Generationen in ihrem jeweiligen Land leben. Wurde auch schon in der Sesamstraße thematisiert.

Weltpass gibt es nicht, Weltbürger zu sein ist aber ein schönes Gefühl.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Quatschki »

Billie Holiday hat geschrieben:(03 Jan 2020, 13:26)

Die haben den jeweiligen Pass.
Ein Deutscher ist jemand mit deutschem Pass. Ein Japaner jemand mit japanischem Pass. Gibt zugewanderte Passbesitzer und welche, die seit Generationen in ihrem jeweiligen Land leben. Wurde auch schon in der Sesamstraße thematisiert.

Weltpass gibt es nicht, Weltbürger zu sein ist aber ein schönes Gefühl.
Und wenn man nie einen Pass beantragt hat?
Oder mehrere hat?
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von JJazzGold »

Quatschki hat geschrieben:(03 Jan 2020, 13:32)

Und wenn man nie einen Pass beantragt hat?
Oder mehrere hat?
Dann kann man z. B. als ex Renault Manager schnell in den Libanon fliehen.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Billie Holiday »

Quatschki hat geschrieben:(03 Jan 2020, 13:32)

Und wenn man nie einen Pass beantragt hat?
Oder mehrere hat?
Naja, wer jahrelang in einem Land lebt, dort arbeitet und seine Kinder großzieht, wird sich wohl als Bürger des jeweiligen Landes sehen. Wenn nicht...auch gut.
Wer mehrere Pässe hat....keine Ahnung, sich das genehmste raussuchen?
Ist vielleicht auch eine Frage des Zugehörigkeitsgefühls. Ich bin hier geboren und aufgewachsen, kenne keine andere Heimat und habe einen deutschen Pass - mir fällt nichts ein, was ich sein sollte außer Deutsche. Und Europäerin....wenn man das weiterführt, sind wir alle Bürger der Milchstraße. Der Pass dürfte der kleinste gemeinsame Nenner sein. Die Gefühlswelt ist natürlich grenzenlos.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Stoner »

Billie Holiday hat geschrieben:(03 Jan 2020, 13:26)

... Weltbürger zu sein ist aber ein schönes Gefühl.
Es ist trotzdem Snobismus, denn er möchte sich als Weltbürger ja gerne absetzen vom Deutschsein und was besseres darstellen als diejenigen, die womöglich eine Antwort darauf geben und sich aufs Deutschbürgersein beschränken. Vorzugeben mehr zu sein, als man ist, das ist das Kennzeichen für Snobismus. ;)
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Billie Holiday »

Bartleby hat geschrieben:(03 Jan 2020, 13:45)

Es ist trotzdem Snobismus, denn er möchte sich als Weltbürger ja gerne absetzen vom Deutschsein und was besseres darstellen als diejenigen, die womöglich eine Antwort darauf geben und sich aufs Deutschbürgersein beschränken. Vorzugeben mehr zu sein, als man ist, das ist das Kennzeichen für Snobismus. ;)
Da ich mich erstmal als Nordlicht und Fischkopp betrachte, sehe ich das gutmütig und unbeeindruckt. N´ büschen überkandidelt zu sein tut niemandem weh.
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