Aus dem Grund steht der Koran und damit die Scharia über allen irdischen Gesetzen.
Genau so ist es und da ich dir unterstelle, dass du ja meinen Beitrag gelesen hast, hast du sicher verstanden warum es kein Konfliktpotential mit anderen Gesetzen gibt.
Pflicht 5 × am Tag zu Beten gilt für alle Menschen auf der Welt
Das ist eine Behauptung und mit Verlaub eine ziemlich unqualifizierte wenn ich das hinzufügen darf. Aus islamischer Sicht sind alle Menschen dazu verpflichtet, sich Gott als absolute Autorität hinzugeben und ihm u.A. 5x am Tag zu gedenken. Dann jedoch, wie das in deinem Beitrag für mich klang, eine direkte Brücke zu ziehen, dass man als gläubiger Muslim dann verpflichtet ist die anderen Leute zu zwingen ist sehr radikal und kann schnell den Eindruck machen, du schreibst nicht kühl und beruhst dich auf Fakten sondern auf Emotionen und eine Agenda.
"Es soll kein Zwang sein im Glauben. Gewiß, Wahrheit ist nunmehr deutlich unterscheidbar von Irrtum; wer also sich von dem Verführer nicht leiten läßt und an Allah glaubt, der hat sicherlich eine starke Handhabe ergriffen, die kein Brechen kennt; und Allah ist allhörend, allwissend."
Sure Baqarah [2:256]
Es darf selbstverständlich für
gelogen werden.
Vielleicht hattest du meinen zweiten Beitrag nicht wahrgenommen, ich würde darum noch einmal seinen Inhalt grob einreißen. Die muslimische Rechtfertigung zu Lügen, auch Taqiya genannt, wurde ausgerufen von einer kleinen
Splittergruppe von Rechtsschulen,
innerhalb der Denkschule der Schiiten, die ca. 5-10% der Muslime ausmachen. Das wäre ungefähr so, als wenn ein Chinese nach Deutschland kommt und daheim sagt die würden dort drüben alle die NPD wählen, obwohl sie gerade mal 0,4% an Wählerstimmen bei der letzten Bundestagswahl erreicht hat.
"null Toleranz für unislamische Feiern"
Ich bin hier um über den Islam und Deutschland zu reden, nicht Muslime in Deutschland und auch nicht über Muslime in weiß der Geier wo. Mein lieber Freund, ich könnte dir jetzt auch einfach erzählen, dass nach islamischen Recht in einem
rechtgeleitetem Kalifat (nicht Terror- oder sonstwaskalifat bevor mir das ein lieber Kollege in den Mund legen will) religiöse Minderheiten nicht nur das Recht hatten Wein zu trinken, Koscher zu essen und ihrer Religion, wie es auch in der Praxis gewesen ist bevor die Seuche des Dynastiewesens das islamische Reich sukzessiv zerfressen hat, offen nachzugehen - sondern auch eine Sondersteuer entrichten mussten die meines Wissens nach sogar geringer war als die pflichtgemäße Almosenabgabe von jedem Muslim (2,5%) mit dem Geld die Kirchen und Synagogen renoviert wurden, damit sie nicht zusammenfallen. (Siehe "Dhimmies")
Aber das ist nicht mal der Punkt, weil ich dich gerne dazu auffordern würde alte Denkschablonen und vorinstallierte Ideologien einfach mal abzustellen. Ich merke ja, dass du ein intelligenter User bist, aber dass über-den-Kamm-scheren von einer Religion und ihren Anhängern ist nicht nur unseriös sondern fruchtet auch deinem Argumentationfundament nicht sonderlich gut.
Würdest du das Vegetariersein grundsätzlich abstoßend(er) finden, nur weil eine kleine Gruppe von ihnen die ganze Zeit versucht die Menschen in ihrem Umfeld zu "missionieren"? Das Konzept der liberalen Demokratie grundsätzlich verteufeln wenn einige radikale Splitterparteien egal aus welcher Ecke inhumane Praktiken einführen wollen? Wäre der Buddhismus schlecht, weil einige Extremisten ihre heiligen Schriften zum Kriegsgrund nehmen andersgläubige in Massen zu vergewaltigen & ermorden?
Ich schätze nein, aber genau das machen sehr sehr viele Menschen bei monotheistischen Religionen, z.Z. wahrscheinlich am intensivsten beim Islam. Ist mir für die Diskussion komplett schnulli was irgendein Präsident in irgendeinem von Briten und Italienern ausgebeuteten Landstrich raushaut, ich für mich persönlich finde es zwar schade aber mit dem Dialog hier hat das gerade gar nichts zutun.
Mag ja sein, daß der eine oder andere "Gelehrte" diese Zeilen so deutet.
Nun um pingelig zu sein, fällt mir spontan keine Denkschule ein in der ich wüsste, dass die Mehrheit der Gelehrten zum Thema Gesetze diesen Vers anders deutet. Könnte mir höchstens vorstellen (ohne zu unterstellen), dass es bei Wahabiten oder Teilen der Wahabiten der Fall ist, würde aber wohl nur so halb zählen wenn man bedenkt, dass sie ihren Ursprung eigentlich nur zum Zwecke der British Indirect Rule hatten.
So klar, wie Sie das weiter oben in einem einzigen Satz ausgedrückt hatten, sehe ich diese Botschaft hier nicht
Hätte ich um ehrlich zu sein auch nicht, wenn ich den Satz einfach kurz lese, vor allem in einer Übersetzten Form. Das antike Arabisch, dass im originalen Koran vorzufinden ist, hat
ca. zwischen 90 und 500 Millionen Vokabeln, im Vergleich dazu hat das moderne Arabisch wohl zwischen 12 und 90 Millionen, das Deutsche ca. 300.000 bis 500.000.
Dahin zu kommt natürlich auch für Muttersprachler ein riesiger intellektueller Kampf auf einen hinzu, wenn man versucht eine bestimmte Aussage ausschließen zu können oder eine andere herauslesen zu können (fällt in der Regel nur schwer wenn man gewissenhaft daran Interesse hat die Bedeutung zu entschlüsseln).
Ohne, dass das irgendwie dreist klingen soll oder so, würde ich mal einen Briten zitieren von dem ich letztens etwas gelesen habe: "Engländer nehmen sich Stunden Zeit um einen Vers von Shakespeares Hamlet korrekt zu deuten und denken sie könnten beim Überfliegen den Koran in seinem gänzlichen Spektrum interpretieren." (ungefähre Übersetz.). Kann man fürs Deutsche vlt mit Goethe oder so ersetzen, weiß ich nicht aber denke was ich sagen wollte ist klar geworden, und zwar, dass man, ob es einem gefällt oder nicht, den Koran eben auch als Poesie hinnehmen muss und dementsprechend analysieren sollte, um ein endgültiges Urteil zu sprechen. Ich verstehe natürlich auch, dass das in der Übersetzung ziemlich schwierig ist, und da ich selbst arabisch noch nicht so beherrsche wie ich gerne würde, stütze ich mich da zum Großteil auch auf bestimmte Tafsir oder gar Übersetzungen die jedes Wort eines Verses in allen Bedeutungen mit angeben (viele Wörter haben im Deutschen 2-5 Begriffe). Letzteres gibt es leider überwiegend in englisch, aber meiner Auffassung nach reicht vorläufig auch eine Deutsche Übersetzung wenn man sich zumindest ein eindimensionales Bild von diesem Buch machen möchte, da die offensichtlicheren Botschaften meistens trotzdem klar sind.
Allah ist der Grösste. Haltet den Bund Allahs, Allah weiss was er tut. Und daraus schliesst du, dass der Koran oder die Scharia unwichtiger sind als deutsche Gesetze.
"(...); und brecht nicht die Eide, nach ihrer Bekräftigung,(...)"
Will nicht unhöflich wirken, weiß nur leider nicht was ich dem noch hinzufügen soll. Vielleicht auch ein kleiner Spekulationsraum zu sagen, dass man wenn eine mittelalterliche Stadt betreten hat und offensichtlich Fremder war, von Wachen o.ä
nicht aufgefordert wurde, sich zu benehmen und an hier geltendes Recht zu halten. Ist ja vielleicht auch ein Stück weit Auslegungssache zu behaupten, ein deutscher Pass wäre keine Art Vertrag oder Einverständis bzw. Zustimmung, sich an die Gesetze zu halten. Für mich ist sowas immer wie mit AGBs von Facebook, ob du sie gelesen hast oder nicht spielt keine Rolle wenn du einen Account hast musst du nach Zuckerbergs Pfeife tanzen (+ das Häkchen "Ich habe die AGBs gelesen").