Die Studie berücksichtigt alle öffentlichen Sozialleistungen.Emphyrio hat geschrieben: Zunächst einmal gehören zu den öffentlichen Haushalten nicht nur Bundes- und Landeshaushalte, sondern auch die Kommunen. Gerade jetzt ist aus den Kommunen zu hören, daß die massenweise praktisch am Rande des Bankrotts sind, und zwar in erheblichem Maße mitverursacht durch die neueste Einwanderungsentwicklung.
Wie gesagt: Ein paar Posten werden nicht berücksichtigt (Straßenabnutzung, zusätzliche Gefängnisplätze), aber der Betrag liegt natürlich weit unter dem Anteil an den gesamten Staatskosten.
Das Problem der Kommunen ist die ungleiche Verteilung.Emphyrio hat geschrieben: Und jetzt kommst Du, und willst uns erzählen, daß die sich dem Bankrott nähern, weil sie so viele Kosten bestreiten müssen, die... überhaupt nicht vorhanden sind, weil Ausländer sie verursachen?
Wenn nach München alle qualifizierten Ausländer ziehen und nach Duisburg alle unqualifizierten, dann hat Duisburg natürlich ein Problem. In der Studie ging es um die Summe für gesamt Deutschland.
Nun ist aber die Anzahl der Gefängnisse nicht proportional zu den in dtl lebenden Ausländern gestiegen (logisch, da Ausländer ja auch in bestehenden Gefängnissen untergebracht werden können). Ergo ist die zusätzliche Belastung unterproportional.Emphyrio hat geschrieben: aber 200 Gefängnisse kosten so ziemlich genau das doppelte wie 100 Gefängnisse.
Weil man es dort eben genau aufschlüsseln konnte. Man hat eben NICHT einfach den Bildungshaushalt durch die Einwohnerzahl geteilt, so wie du es für die Gefängnisse tun willst.Emphyrio hat geschrieben: Wenn das mit dem Gefängnis so wäre, dann stellt sich die Frage, warum die Bertelsmänner überhaupt die Bildung miteinrechneten...
Es ist nunmal so, dass sich die nicht berücksigten Ausgaben nicht um 10% erhören, wenn die Einwohnerzahl um 10% wächst. Genau deswegen wurden sie nicht berücksichtigt.
Das ist offensichtlich nicht so, da es in Mecklenburg-Vorpommern ja kaum Ausländer gibt. Der Ausbau der Autobahn ist vollkommen unabhängig davon. Es geht um die infrastrukturelle Erschließing der Region. Ein anderes Beispiel ist die jüngst angekündigte Breitbandversorgung der ländlichen Gebiete (wo kaum Ausländer leben).Emphyrio hat geschrieben:Aber daß man dann nur 90% an neuen Straßenkilometer bauen müsste, das könnte schon der Fall sein...
Eben. Wenn du glaubst, dass die Bundeswehr mit 10% weniger Budget auskommet, wenn die Ausländer auswandern, warum reduzieren wir dann das Budget nicht einfach so?Emphyrio hat geschrieben: Selbstverständlich gibt es auch keine Formel, in der man am einen Ende die Bevölkerungsanzahhl hineingibt, und am andern Ende kommt die Mannstärke heraus.
Um es nochmal klarzustellen:Emphyrio hat geschrieben: Ob die dann auch 25% ist, sei dahingestellt. Es ist jedenfalls nicht so, daß überhaupt kein Zusammenhang besteht.
Niemand behauptet, dass es "überhaupt keinen" Zusammenhang mit der Bevölkerungsanzahl bei allen nicht berücksichtigten Kosten gibt, sondern dass der Anteil eben (deutlich) unterproportional ist. Und dass es daher falsch ist, den in der Studie als "fiskalisches Defizit" bezeichneten Betrag als Belastung zu interpretieren.
In Bezug auf die Bundeswehr ist es allerdings in der Tat eine rein politische Entscheidung. Selbst wenn die Bevölkerung um 25% sinkt, müssen wir unabhängig davon entscheiden wieviel wir für Verteidigung ausgeben wollen. Es gibt Staaten (z.B. Norkorea), die trotz geringer Bevölkerungszahl ein extrem hohes Verteidigungsbudget haben.
Nein, es ist die entscheidende Größe, wenn es um die Entlastung der Deutschen Bevölkerung geht. Denn solange die Ausländer bei den personenbezogenen Ausgaben ein positives Saldo aufweisen, ist es für die Deutschen finanziell besser. Eben weil die nicht personenbezogenen Ausgaben sowieso anfallen. Erinnere dich an das Mietbeispiel.Emphyrio hat geschrieben: Was Du als "positives Saldo personenbezogener Ausgaben" bezeichnest, ist eine Zahl, die völlig irrelevant ist.
Ja, aber sie leistet sich eben eine extrem teure Bundeswehr (plus einige andere Dinge). Dadurch wird es wieder negativ. Wenn du das alles abschaffen willst, hast du auch ein insgesamt positives Saldo.Emphyrio hat geschrieben: Die GESAMTE Bevölkerung hat, wenn man so rechnen würde, ein "positives Saldo personenbezogener Ausgaben" von MINDESTENS 250 Mrd. Euro.
Nein, er hat dann ein Saldo von ca -3100 Euro (Seite 56), wie die anderen Deutschen (das Defizit ALLER Deutschen hätte sich ein wenig vergrößert).Emphyrio hat geschrieben: SCHWUPPS, hat er plötzlich das vorher bloß theoretische Saldo von -79100 Euro als ganz praktisches und reales am Hals.
Drehen wir dein Beispiel mal um:
Angenommen der Ausländer wandert wieder aus: Sein positives Saldo der personenbezogenen Ausgaben fällt weg. Damit ist das fiskalische Defizit der DEUTSCHEN Bevölkerung VERGRÖßERT, da die Kosten für Bundeswehr etc. auf weniger Köpfe aufgeteilt werden müssen.
Vormittags hatten die Deutschen also ein negatives fiskalisches Saldo von 3100 euro, nachmittags von 3100,01 Euro. Durch die Auswanderung wird die deutsche Bevölkerung also defizitärer.
Nochmal das Mietbeispiel (obige Ausführungen vorrausgesetzt):
Angemommen du hast kein Einkommen. Dein fiskalisches Defizit beträgt also 50 Euro (dein Mietanteil). Nun zieht dein Mitbewohner aus. Plötzlich ist dein Defizit 100 Euro (die gesamte Miete).
Genauso bei den Ausländern. Ohne sie wäre das Defizit der Deutschen größer. Dasselbe geschieht bei der Einbürgerung aller Ausländer, nur dass das Defizit kleiner wäre als bei der Auswanderung der Ausländer, da sie immerhin einen positiven Beitrag zu den personenbezogenen Kosten leisteten.
Wieso sollte man den Ausländerbeitrag zur Bundeswehr vernachlässigen? Durch die Ausländer musst DU weniger für Verteidigung zahlen.Emphyrio hat geschrieben: Eine andere Frage hätte ich da noch... wieso haben die Bertelsmänner nicht auch mal das reine Sozialsystemsaldo, über die Lebenszeit hinweg, irgendwo berechnet und genannt...
Die Studie berücksichtigt die Bildungskosten für Ausländer. Ob deine Aussage richtig ist, kann allerdings bezweifelt werden, da die Einwanderer meist schon die Schule abgeschlossen haben.Emphyrio hat geschrieben: Es sollte zwischen uns wohl nicht strittig sein, daß Ausländer auch im Bildungswesen stark überproportionale Kosten verursachen.
Wie kommst du darauf, dass die Studie dies täte?Emphyrio hat geschrieben: Hinzugehen, und wie die Bertelsmänner den Ausländern für die Saldirechnungen einfach nur Bildungskosten anzulasten, die ihrem proportionalen Anteil an der Bevölkerung entsprechen
Nochmal zusammengefasst (da du anscheinend einige meiner usrpünglichen Beiträge in diesem Strang übersehen hast):
Die Studie erfasst den Großteil der personenbezogenen Ausgaben.
Ein kleiner Teil der personenbezogenen Ausgaben wird nicht erfasst (Straßenabnutzung...).
Dieser ist aber bei weitem nicht proportional zu den gesamten Staatsausgaben pro Kopf (Ausbau den Breitbandnetzes, Autobahnneubau in McPomm, Bundeswehr etc.).
Genau genommen erklärt bereits die Bundeswehr alleine den Großteil der Differenz zwischen dem "fiskalischen Defizit" und den positiven Saldo der personenbezogenen Einnahmen.
Eine "perfekte" Studie würde natürlich alles genau aufschlüsseln. Aber es ist eben nicht möglich genau zu berechnen, wieviel Euro mehr die Instandhaltung der Autobahnen durch die zusätzliche Belastung der ausländischen Autos benötigt.
Daher tut die hier vorliegende Studie eben das nächstbeste, nämlich den mit Abstand größten Teil der personenbezogenen Ausgaben zu erfassen. Damit kommt sie der Realität sehr nahe; in jedem Fall näher, als die Annamhe, dass das "fiskalische Defizit" eine Belastung der Deutschen darstelle (bedenke das Mitbeispiel).
Es gibt auch Studien, die versuchen alle Ausgaben zu erfassen (Stichwort "Generationenbilanzierung"). Siehe z.B.
http://ejournals.duncker-humblot.de/doi ... h.71.2.249
"Analysen des langfristigen fiskalischen Beitrags von Ausländern mit Hilfe der Generationenbilanzierung konstatieren jedoch, dass Zuwanderung langfristig eine entlastende Wirkung auf die öffentlichen Haushalte aufweist."