Nochmals ... ich weiß schon gar nicht mehr wie oft schon ... du bastelst dir hier ein hypothetisches Monster und verdrängst das reale Ungeheuer.DarkLightbringer hat geschrieben:(17 Nov 2018, 04:32)
Es gab keinen Verrat der SPD an den Arbeitern, das ist eine Erfindung der Spartakisten, um deren Verrat an der jungen Republik zu kaschieren.
Es ist Friedrich Ebert zu verdanken, dass die Revolution im internationalen, zeitgenössischen Vergleich ohne übermäßigen Bürgerkrieg auskam und in einer parlamentarischen Demokratie endete statt in einer Räte-Diktatur.
Und die Gefahr eines Bürgerkrieges war schon real.
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/b ... 56604.html
Sicherlich hätte man es einfach in Kauf nehmen können und danach zählen, wieviel Zivilopfer es erbringt. Für die Spartakisten offenbar auch kein Thema, für die Mehrheitsführer der Arbeiter, Soldaten und Bürger aber schon.
Die Sozialdemokraten haben ja schon früh gewisse Primärziele verkündet - Frieden, Brot, Demobilisierung und Pressefreihheit. Da schwappte sozusagen noch ein Funke der 1848-er Revolution herüber.
Das Argument, die Spartakisten hätten gewißermaßen eine schwere Kindheit gehabt und seien nur deshalb zu Republik- und Demokratie-Feinden geworden, ist fast aberwitzig.
Den Kapp-Putschisten kam man auch nicht aus pädagogischen Gründen entgegen, damit sie sich ja nicht zu noch böseren Nazis entwickeln mögen.
Nein, die junge Republik hat sich einfach verteidigt, sie war dazu genötigt, in einer schwierigen Ausgangslage und in einem schwierigen Umfeld. Sie hatte drei Hauptströmungen zum Gegner - Monarchisten, Spartakisten/Kommunisten und Nazis. Das lässt sich in der Tat nicht nur auf 1918/19 einengen, sondern prägt die Konflikte der gesamten 14 Jahre der Ersten Demokratie.
Andrea Nahles sagt zum Thema übrigens, die Linke erkenne heute die parlamentarische Demokratie als Selbstverständlichkeit an. Das ist ein Fortschritt.
Die Bekämpfung der SPD als Primäranliegen ist indes eine tradierte Linie, die auf Lehren verzichtet.
Weder du noch ich wissen, was geworden wäre, hätte sich die SPD den nationalistischen Kräften und kriegsgeilen Lametta von Gottesgnaden widersetzt, auf ihren Weg in den Untergang.
Wir wissen aber ganz genau, wohin dieses Versagen 1914, -1918 und später 1933 führte.
Es kann gut sein, dass eine pazifistische SPD, die sich den Krieg verweigert hätte, grausame Konsequenzen nach sich gezogen hätte.
Man kann sich da schreckliche Horrorszenarien ausmalen.
Aber den Horror, den die kriesgeilen Speichellecker in der SPD mit unterstützten, ist real ... den kann man in jedem Geschichtsbuch nachlesen.