Araber, Islam und Nationalsozialismus

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Ammianus
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Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von Ammianus »

Um berechtigten OT-Vorwurf im AfD-Strang auszuschließen mache ich dieses Thema da auf, wo es hingehört:

Ich schrieb dort:

„Die damaligen Deutschen standen zu großen Teilen hinter den Nazis bzw. waren welche und die damaligen Moslems standen zu großen Teilen hinter dem, was die Islamisten vertraten bzw. hinter dem, was heute als Islamismus definiert wird. Nicht umsonst warteten viele in Kairo sehnsüchtig auf Rommel.





Darauf antwortete User „relativ“:

„Die Moslems und auch die Islamisten warteten sehnsüchtig auf jemanden, der sie von den Briten befreite. So wie sie im 1.Weltkrieg auf die Versprechungen der Briten auf Unabhängigkeit gehofft haben, mit den Unterschied, für die Briten haben sie sogar gekämpft, für die Deutschen eben nicht, denn auch die Moslems sind ja nicht dümmer geworden und wussten wofür Nazi Deutschland stand und welches rassistische Ideologie sie verfolgten. Also war den Moslems auch bewusst, daß sie aus Sicht der Nazis nicht zu den Herrenmenschen gehörten.“

Meine vorläufige Antwort:

„Was du schreibst zeugt davon, dass dir die nationalsozialistische Rassenideologie nicht sonderlich bekannt ist. Du scheinst eine Reihe von Vermutungen aneinander zu reihen und diese dann irgendwie als Realität anzusehen. Ich verweise wieder auf Aussagen von Fritz Schachermeyr zu Arabern in seinem Buch "Indogermanen und Orient". Nur als Beispiel.“

Ich halte das Verhältnis Islam, Islamismus, Moslems, Islamisten und Nationalsozialismus, wozu auch deren Rassenbild gehört, für ein interessantes Thema.

Differenziertes findet man nach wenigen Klicks auf:

https://de.qantara.de/inhalt/nationalso ... geschichte

Das Buch dazu dürfte sich aber wohl hauptsächlich in großen Bibliotheken oder Uni-Bibliotheken finden:

Gerhard Höpp, Peter Wien, René Wildangel
"Blind für die Geschichte? – Arabische Begegnungen mit dem Nationalsozialismus"
Klaus Schwarz Verlag Berlin 2004, 382 S., 26,- Euro
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
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Platon
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von Platon »

Es war letztlich immer so, dass Leute aus der arabischen Welt den Nationalsozialismus bzw. Teile der Ideologie aus ihrer eigenen Perspektive verstanden haben. Das heißt sie haben ihn - genau wie alle anderen Ideen die aus Europa kamen - selektiv wahr genommen. Das interessante in den 30er Jahren war sicherlich der Aufstieg Deutschlands und, dass man gut organisiert sich gegen Briten und Franzosen durchsetzen konnte. Das hat man natürlich gut gefunden und wollte das auch umsetzen. Es ging da dann mehr um die Parteiorganisation als um weltaunschauliche Inhalte.

Als dann sich in Palästina der Konflikt zuspitzte hat man im Antisemitismus Symbole und Argumente gefunden um die Juden bzw. Israel zu dämonisieren und da hat man sich dann das heraus genommen und mitunter islamisiert.

Andere mögen in Nazi-Deutschland einfach nur einen natürlichen Verbündeten z.B. gegen England gesehen haben.

Andere wiederum waren überzeugte Rassisten, allerdings weniger in der arabischen Welt als im Iran, wo man sich als Arier gesehen hat um sich so als Brudervolk der Europäischen Völker darzustellen und so auf ideologischem/weltanschaulichen Wege Teil der europäischen Moderne zu werden bzw. wie man sich das damals vorgestellt hat. Der Rassismus war damals sozusagen "wissenschaftlich" und übrigens nicht nur in Deutschland sondern z.B. auch sehr stark in England mit ihrem britischen Empire. Das war einfach Teil der europäischen Moderne bzw. eine intellektuelle Tradition der damaligen Zeit und natürlich haben Leute die die Europäer nachgeahmt haben, das dann übernommen.

Von daher ist wie gesagt der Umgang mit dem Nationalsozialismus dort immer sehr selektiv gewesen und man hat immer die Teile übernommen bzw. sich von ihnen inspirieren lassen, die einem gerade besonders gut in den Kram passten.
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ThorsHamar
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von ThorsHamar »

Platon hat geschrieben:(30 Mar 2017, 18:30)

.... Als dann sich in Palästina der Konflikt zuspitzte hat man im Antisemitismus Symbole und Argumente gefunden um die Juden bzw. Israel zu dämonisieren und da hat man sich dann das heraus genommen und mitunter islamisiert. ....

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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von Europa2050 »

Ammianus hat geschrieben:(30 Mar 2017, 17:49)

Um berechtigten OT-Vorwurf im AfD-Strang auszuschließen mache ich dieses Thema da auf, wo es hingehört:

Ich schrieb dort:

„Die damaligen Deutschen standen zu großen Teilen hinter den Nazis bzw. waren welche und die damaligen Moslems standen zu großen Teilen hinter dem, was die Islamisten vertraten bzw. hinter dem, was heute als Islamismus definiert wird. Nicht umsonst warteten viele in Kairo sehnsüchtig auf Rommel.





Darauf antwortete User „relativ“:

„Die Moslems und auch die Islamisten warteten sehnsüchtig auf jemanden, der sie von den Briten befreite. So wie sie im 1.Weltkrieg auf die Versprechungen der Briten auf Unabhängigkeit gehofft haben, mit den Unterschied, für die Briten haben sie sogar gekämpft, für die Deutschen eben nicht, denn auch die Moslems sind ja nicht dümmer geworden und wussten wofür Nazi Deutschland stand und welches rassistische Ideologie sie verfolgten. Also war den Moslems auch bewusst, daß sie aus Sicht der Nazis nicht zu den Herrenmenschen gehörten.“

Meine vorläufige Antwort:

„Was du schreibst zeugt davon, dass dir die nationalsozialistische Rassenideologie nicht sonderlich bekannt ist. Du scheinst eine Reihe von Vermutungen aneinander zu reihen und diese dann irgendwie als Realität anzusehen. Ich verweise wieder auf Aussagen von Fritz Schachermeyr zu Arabern in seinem Buch "Indogermanen und Orient". Nur als Beispiel.“

Ich halte das Verhältnis Islam, Islamismus, Moslems, Islamisten und Nationalsozialismus, wozu auch deren Rassenbild gehört, für ein interessantes Thema.

Differenziertes findet man nach wenigen Klicks auf:

https://de.qantara.de/inhalt/nationalso ... geschichte

Das Buch dazu dürfte sich aber wohl hauptsächlich in großen Bibliotheken oder Uni-Bibliotheken finden:

Gerhard Höpp, Peter Wien, René Wildangel
"Blind für die Geschichte? – Arabische Begegnungen mit dem Nationalsozialismus"
Klaus Schwarz Verlag Berlin 2004, 382 S., 26,- Euro
Sehen wir es mal aus der Sicht der Faschisten:
Alle Religionen waren den (echten) Faschisten egal, auch das Christentum. Deshalb war die Judenverfolgung auch keine religiöse wir vorher, sondern eine völkische. Damit war auch der Islam als solcher kein Thema im DR.
Mit dem "Weltjudentum" sollte der Freigeist, die Modernität, die Elite in USA und UdSSR und was weiß ich noch bekämpft werden.
All das stellte die islamische Welt für die Führung des Dritten Reiches nicht dar. Arabische Nationalisten stellten vielmehr die Auflehnung gegen den "Westen" inkl. Juden dar - also schlichtweg ein (strategischer) Partner im Geiste für die Nazis. So behandelte man sie auch.
In den ebenfalls faschistischen Ländern Italien und Spanien dagegen fuhr man gegen Juden einen moderateren Kurs, unterdrückte aber Araber ...
Faschismus heist eben nicht automatisch Judenhass, sondern Ausgrenzung bis zur Unterdrückung / physischen Vernichtung mengenmässig relevanter, rassistisch definierter Gruppen.
Und das sind für die heutigen faschistioden Gruppen mangels Masse heute eben meist nicht die Juden, sondern Menschen arabischer oder vorderasiatischer Herkunft.
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von Liegestuhl »

ThorsHamar hat geschrieben:(30 Mar 2017, 19:24)
Zu der Zeit strömten Juden aus Europa nach Palästina und nahmen sukzessive das Land ein.
Wenn man den Kauf von Land als "einnehmen" bezeichnet, ist das eine gezielte Dämonisierung.
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von ThorsHamar »

Liegestuhl hat geschrieben:(31 Mar 2017, 09:16)

Wenn man den Kauf von Land als "einnehmen" bezeichnet, ist das eine gezielte Dämonisierung.
Deine Phrase aus der zionistischen Narrativ-Kiste ist vielmehr Dämonisierung der Araber, denn nicht der Kauf ist das Einnehmen, sondern die Einwanderung nach dem Kauf ist der zwangsläufig folgende, physische Vorgang des Einnehmens.
Und auch die Einwanderung ohne Kauf, die es ja schliesslich auch gab, ist Einnehmen von Land in Palästina durch Europäer.
Es ist immer schön einfach und effektiv, diese völlig nachvollziehbare Ablehnung mit dem Antisemitismus der deutschen Nazis zu verknüpfen. Mehr geht ja schliesslich nicht ...

Wie die Ablehnung von Masseneinwanderung tatsächlich funktioniert, sogar nach Einladung und ohne die Absicht, Staaten zu gründen, ist doch gerade europaweit zu sehen.
Anders war das damals auch nicht, mit dem Unterschied, dass die Polen und Russen dem Aufruf einer politischen Bewegung folgten, um dort, in Palästina, unter zwangsläufiger Verdrängung der Araber, einen Staat zu gründen, was heute die meisten Zuwanderer nach Europa ja wohl nicht wollen ....
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von relativ »

Ammianus hat geschrieben:(30 Mar 2017, 17:49)

Um berechtigten OT-Vorwurf im AfD-Strang auszuschließen mache ich dieses Thema da auf, wo es hingehört:

Ich schrieb dort:

„Die damaligen Deutschen standen zu großen Teilen hinter den Nazis bzw. waren welche und die damaligen Moslems standen zu großen Teilen hinter dem, was die Islamisten vertraten bzw. hinter dem, was heute als Islamismus definiert wird. Nicht umsonst warteten viele in Kairo sehnsüchtig auf Rommel.





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„Die Moslems und auch die Islamisten warteten sehnsüchtig auf jemanden, der sie von den Briten befreite. So wie sie im 1.Weltkrieg auf die Versprechungen der Briten auf Unabhängigkeit gehofft haben, mit den Unterschied, für die Briten haben sie sogar gekämpft, für die Deutschen eben nicht, denn auch die Moslems sind ja nicht dümmer geworden und wussten wofür Nazi Deutschland stand und welches rassistische Ideologie sie verfolgten. Also war den Moslems auch bewusst, daß sie aus Sicht der Nazis nicht zu den Herrenmenschen gehörten.“

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„Was du schreibst zeugt davon, dass dir die nationalsozialistische Rassenideologie nicht sonderlich bekannt ist. Du scheinst eine Reihe von Vermutungen aneinander zu reihen und diese dann irgendwie als Realität anzusehen. Ich verweise wieder auf Aussagen von Fritz Schachermeyr zu Arabern in seinem Buch "Indogermanen und Orient". Nur als Beispiel.“

Ich halte das Verhältnis Islam, Islamismus, Moslems, Islamisten und Nationalsozialismus, wozu auch deren Rassenbild gehört, für ein interessantes Thema.

Differenziertes findet man nach wenigen Klicks auf:

https://de.qantara.de/inhalt/nationalso ... geschichte

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Wenn ich mir deinen Link so durchlese, daß verstehe ich deine pauschale Kritik an meiner Aussage nicht. Denn meine Aussage war ja nicht, daß es unter den Moslems und Arabern nicht auch Rassisten gab, die wohl in fast jeder Gesellschaft zu finden sind. Auch geht aus dem link hervor, daß die Araber /Moslems mehrheitlich wohl nix für den Nationalsozialismus der Nazi Prägung übrig hatten. Die Araber hatten ihre eigenen Ziele und Wünsche , hatten aber nie die einigende Kraft diese gegen die Fremdherrschaft durchzusetzen. Daher setzen sie auf Verbündete gegen ihre aktuell größeren Feinde, oder eben auf Versprechungen, siehe 1. Weltkrieg. Das es unter Arabern auch die Menschen gab die mit den Kolonialherren gut konnten, betreitet auch niemand.
Das sich Perser auch gerne als Arier sahen und dies sogar in Afghanistan reicht, liegt auch an Alexander den Großen , als deren Erben sich auch Teile dieser Ethnien sehen. Das ist m.M. auch die einzige Verbindung die es Ideologisch gibt, nimmt man mal die dort vergleichmäßig/subjektiv häufiger auftredenden Äusserlichkeiten , wie blaue Augen und blondes Haar aus der Gleichung raus.
Ein anderer Zusamenhang bestand auch im Sprachgebrauch. Denn das Wort Arier stammt eben aus den Indogermanischen und eben aus der persisch indischen Region. Sogesehen waren die Perser die ersten Arier. Die Nazis machten daraus ne elitäre Personengruppe.
Das ist, will ich nochmal erwähnen meine Meinung, die hat keinen Anspruch auf Wahrhaftigkeit. Das lassen m.M auch die Überlieferungen so gar nicht zu.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von Liegestuhl »

ThorsHamar hat geschrieben:(31 Mar 2017, 09:48)

Deine Phrase aus der zionistischen Narrativ-Kiste ist vielmehr Dämonisierung der Araber, denn nicht der Kauf ist das Einnehmen, sondern die Einwanderung nach dem Kauf ist der zwangsläufig folgende, physische Vorgang des Einnehmens.
Einwanderungen waren gerade zu dieser Zeit etwas völlig normales. Auch die Araber sind irgendwann mal eingewandert. Allerdings haben die Juden für das "eingenommene" Land bezahlt.
Es ist immer schön einfach und effektiv, diese völlig nachvollziehbare Ablehnung mit dem Antisemitismus der deutschen Nazis zu verknüpfen. Mehr geht ja schliesslich nicht ...
Die Ablehnung wurde antisemitisch begründet und bei den Judenpogromen in Palästina wurde zuvor antisemitisch gehetzt.
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von ThorsHamar »

Liegestuhl hat geschrieben:(31 Mar 2017, 10:12)

Einwanderungen waren gerade zu dieser Zeit etwas völlig normales. Auch die Araber sind irgendwann mal eingewandert. Allerdings haben die Juden für das "eingenommene" Land bezahlt.

Die Ablehnung wurde antisemitisch begründet und bei den Judenpogromen in Palästina wurde zuvor antisemitisch gehetzt.
Aha ....was wurde denn so konkret gehetzt, dass man das mit dem Naziplan der Judenvernichtung in Verbindung bringen kann?
Ich persönlich bin ja der Meinung, dass durch den manipulativen Trick der Gleichsetzung des Judenhasses der deutschen Nazis und der hasserfüllten Ablehnung der Einwanderung durch jüdische Europäer die Narrative des Judenstaates praktisch schuldfrei gestaltet werden sollen und somit auch die gegenwärtige Politik des Staates Israel kritikfrei gehalten werden kann, indem nämlich Kritiker zwangsläufig in die Nazinähe gerückt und zu Antisemiten gemacht werden.
Ich bin der Überzeugung, dass die Pläne der Judenvernichtung der Nazis und die hasserfüllte Ablehnung eines europäischen Judenstaates in Palästina durch Araber nicht identische Grundlagen haben und die "Zusammenarbeit", Palästina betreffend, zwischen arabischen Protagonisten und Hitler kaum anders pragmatisch war als die "Zusammenarbeit" zwischen Nazis und Zionisten.
Ein weiterer propagandistischer Trick für den "Beleg" der Ähnlichkeit von Islam und Nationalsozialismus ist die Anführung des "Faktes", dass in der arabischen Welt "Mein Kampf" ein Bestseller sei.
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von Liegestuhl »

ThorsHamar hat geschrieben:(31 Mar 2017, 11:29)

Aha ....was wurde denn so konkret gehetzt, dass man das mit dem Naziplan der Judenvernichtung in Verbindung bringen kann?
Mach dich einfach mal mit den Verbindung von Al-Husseini mit Hitlers Nationalsozialismus vertraut!
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von Bleibtreu »

Liegestuhl hat geschrieben:(31 Mar 2017, 11:49)

Mach dich einfach mal mit den Verbindung von Al-Husseini mit Hitlers Nationalsozialismus vertraut!
Weiss Thor doch ganz genau - hatten wir im 35er gefuehlte 1000 Mal gehabt. :D Dann auf ein Weiteres fuer die, die es nicht wussten:

Husseini kann also nicht als Randfigur, als politischer Wirrkopf, abgetan werden. Im Gegenteil. Keiner hat so nachhaltig die Politik der Palästinenser, und damit indirekt auch Israels, bestimmt, wie Husseini. Und das über einen Zeitraum von knapp vier Jahrzehnten, beginnend in den 30iger Jahren. Und keiner vor ihm und nach ihm belastet in diesem Ausmaß das israelische - palästinensische Verhältnis bis in die Gegenwart. Grund hierfür ist nicht sein Nationalismus, sondern seine Verhalten während des Zweiten Weltkriegs.

"Und er wiegelte die Massen auf mit seinem Leitspruch, der ihn sein ganzes Leben lang begleitete, "tötet die Juden, wo immer ihr sie findet, das gefällt Gott, der Geschichte und der Religion."

In Jerusalem suchte er den Generalkonsul Wolff auf und erklärte ihm freudig, dass er mit der neuen Regierung gerne auch zusammenarbeiten würde. Der am meisten von ihm beeindruckt war, war Himmler. Der schwärmte von der Verbundenheit zwischen Islam und Nationalsozialismus.

Das Buch von Gensicke führt in diese Geschichte ein. Es schildert eine Fülle Details aus dem Leben des Muftis in Berlin, den Versuch, die Weltanschauung des Nationalsozialismus mit dem, was Himmler, den Islamismus nannte, zu verbinden.


und

Der damalige politische Führer und das religiöse Oberhaupt der palästinensischen Muslime, Muhammad Amin el-Husseini, bat nach 1933 die Nationalsozialisten um Unterstützung seines Kampfes gegen Juden und Briten. Im Gegenzug erbot er sich, unter Moslems Propaganda für das Dritte Reich zu machen. Klaus Gensickes Biographie beschreibt die engen Verbindungen.

Über Jahrzehnte war er der wichtigste Repräsentant der arabischen Welt, ihr politischer Führer und das religiöse Oberhaupt der palästinensischen Muslime: Muhammad Amin el-Husseini, Sohn einer der einflussreichsten arabischen Familien Palästinas. 1897 in Jerusalem geboren, besuchte er in Istanbul die Verwaltungshochschule und Militärakademie, diente als Offizier in der türkischen Armee.

El-Husseinis politische Aktivitäten begannen nach dem 1. Weltkrieg. Er propagierte eine arabische Nationalbewegung, initiierte und unterstützte gewaltsame Aufstände gegen Briten und die jüdische Bevölkerung Palästinas. Persönlicher Machtwille, gewalttätiger Antisemitismus und das Streben nach einem unabhängigen arabischen Großreich bestimmten zeitlebens sein Handeln. 1921 wurde er zum Mufti von Jerusalem ernannt. Ein Jahr darauf zum Präsidenten des islamischen Oberrates, welcher islamische Gerichte, Moscheen und Schulen kontrollierte.


Klaus Gensicke
Der Mufti von Jerusalem und die Nationalsozialisten
Eine politische Biographie Amin el-Husseinis
Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2007

Veröffentlichungen der Forschungsstelle Ludwigsburg der Universität Stuttgart, Bd. 11
Herausgegeben von Klaus-Michael Mallmann

[Hervorhebung im Zitat von mir]
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von schokoschendrezki »

In den meisten Beiträgen wird die Kollaboration zwischen Muslimen und den Nazis als gewissermaßen passiv und defensiv von seiten der Deutschen angesehen. Das war aber keineswegs so. Die zentrale Führung in Berlin sah in den Muslimen selbst potenzielle Verbündete gegen die Alliierten. Eines der bekanntesten Dokumente, die dies belegen, war eine noch vor dem Einmarsch in Nordafrika herausgegebene und an die Wehrmacht verteilte "Tornisterschrift" mit dem Titel "Der Islam". Darin ist unter anderem davon die Rede "welches außerordentliche Maß von Toleranz und Takt dem Muslim Andersdenkenden gegenüber zu Gebote steht.“ Besonders beim Vorrücken Richtung Balkan, Kaukasus, Schwarzmeerregion, Zentralasien beteiligten sich die Nazis aktiv am Wiederaufbau der während der Stalinzeit zerstörten Moscheen und gaben sich als Schutzherren des Islams. (Das zielte nun allerdings hauptsächlich auf nicht-arabische Muslime). Das Absurde an dieser Konstellation ist, dass gerade die Zentralmacht in Berlin Mäßigung, Kooperation und "Toleranz" gegenüber Moslems ausrief ... an der Front jedoch, häufig aus schlichter Unkenntnis und roher Brutalität Muslime als vermeintliche Juden vernichtet wurde: Sie sahen jüdisch aus und waren beschnitten. Heydrich persönlich erließ einen Befehl an die Einsatzgruppen, in welchem es heißt: "Die Beschneidung und das jüdische Aussehen stellen nicht ohne weiteres den Beweis einer jüdischen Abstammung dar."
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Bleibtreu hat geschrieben:(31 Mar 2017, 12:26)
Husseini kann also nicht als Randfigur, als politischer Wirrkopf, abgetan werden. Im Gegenteil. Keiner hat so nachhaltig die Politik der Palästinenser, und damit indirekt auch Israels, bestimmt, wie Husseini. Und das über einen Zeitraum von knapp vier Jahrzehnten, beginnend in den 30iger Jahren. Und keiner vor ihm und nach ihm belastet in diesem Ausmaß das israelische - palästinensische Verhältnis bis in die Gegenwart. Grund hierfür ist nicht sein Nationalismus, sondern seine Verhalten während des Zweiten Weltkriegs.
Hier gehts aber gar nicht speziell um Israel, Palästina, Hitlerdeutschland sondern ganz allgemein um die Beziehung Nazideutschland/Islam.
Zu Husseini in diesem Zusammenhang:
Diese Geschichte der Beziehungen Nazi-Deutschlands zur islamischen Welt wird oft auf diese Kollaboration des Mufti reduziert. Tatsächlich aber waren die Deutschen im Zweiten Weltkrieg mit Millionen Muslimen konfrontiert.
http://www.deutschlandradiokultur.de/ns ... _id=335932
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von Bleibtreu »

schokoschendrezki hat geschrieben:(31 Mar 2017, 12:47)
Hier gehts aber gar nicht speziell um Israel, Palästina, Hitlerdeutschland sondern ganz allgemein um die Beziehung Nazideutschland/Islam.
Dann hast du offensichtlich nicht alles korrekt in meinem Beitrag gelesen und verstanden, wenn bei dir dieser Eindruck entstanden ist.
Al-Husseini war DAS VerbindungsGlied zwischen Islam und NaziDeutschland. "Über Jahrzehnte war er der wichtigste Repräsentant der arabischen Welt, ihr politischer Führer..." Er wollte nicht nur ein unabhaengiges Palaestina, sondern ein arabisches GrossReich! ;)
Zuletzt geändert von Bleibtreu am Fr 31. Mär 2017, 12:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von ThorsHamar »

Liegestuhl hat geschrieben:(31 Mar 2017, 11:49)

Mach dich einfach mal mit den Verbindung von Al-Husseini mit Hitlers Nationalsozialismus vertraut!
Das Thema kenne ich ziemlich fundiert. Es ist ja sowieso das Standardbeispiel, welches immer wieder benutzt wird, ob es passt oder nicht ....
Zuletzt geändert von ThorsHamar am Fr 31. Mär 2017, 13:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Bleibtreu hat geschrieben:(31 Mar 2017, 12:56)

Dann hast du offensichtlich nicht alles korrekt in meinem Beitrag gelesen und verstanden, wenn bei dir dieser Eindruck entstanden ist.
Al-Husseini war DAS VerbindungsGlied zwischen Islam und NaziDeutschland. "Über Jahrzehnte war er der wichtigste Repräsentant der arabischen Welt, ihr politischer Führer..." Er wollte nicht nur ein unabhaengiges Palaestina, sondern ein arabisches GrossReich! ;)
Es ist wesentlich bedeutsamer, was - umgekehrt - die Nazis von den Muslimen erwarteten oder sich erhofften und was sie in dieser Richtung auch unternahmen, als das, was ein einzelner Muslim von Hitlerdeutschland erwartete. Zur Empfehlung der weiter oben verwiesene Deutschlandfunk-Artikel.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Fr 31. Mär 2017, 13:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von ThorsHamar »

schokoschendrezki hat geschrieben:(31 Mar 2017, 13:00)

Es ist wesentlich bedeutsamer, was - umgekehrt - die Nazis von den Muslimen erwarteten oder sich erhofften, als das, was ein einzelner Muslim von Hitlerdeutschland erwartete. Zur Empfehlung der weiter oben verwiesenen Deutschlandfunk-Artikel.
Genau das meine ich!
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von Bleibtreu »

schokoschendrezki hat geschrieben:(31 Mar 2017, 13:00)

Es ist wesentlich bedeutsamer, was - umgekehrt - die Nazis von den Muslimen erwarteten oder sich erhofften und was sie in dieser Richtung auch unternahmen, als das, was ein einzelner Muslim von Hitlerdeutschland erwartete. Zur Empfehlung der weiter oben verwiesene Deutschlandfunk-Artikel.
Du magst es warum auch immer verstaerkt nur aus der Warte der Braunen sehen wollen. Den Gefallen werde ich dir nicht tun. ;)

Nochmal:
Über Jahrzehnte war er der wichtigste Repräsentant der arabischen Welt, ihr politischer Führer - Al-Husseini
war nicht irgendein "einzelner Muslim", auf den du ihn reduzieren willst. Und ich habe 2 Artikel vom DeutschlandFunk verlinkt, mit Verlaub! Aus diesen stammen auch meine Zitate, die mit eben diesen 2 Links unterlegt sind. Einfach mal richtig lesen, nicht immer schnell, schnell hinhuschen. :)
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von think twice »

Bleibtreu hat geschrieben:(31 Mar 2017, 12:56)

Al-Husseini war DAS VerbindungsGlied zwischen Islam und NaziDeutschland. "Über Jahrzehnte war er der wichtigste Repräsentant der arabischen Welt, ihr politischer Führer..." Er wollte nicht nur ein unabhaengiges Palaestina, sondern ein arabisches GrossReich! ;)
Wenn überhaupt, dann war er ein Verbindungsglied zwischen der arabischen Welt und Nazi-Deutschland. Und es ging wohl eher um Politik und Staatsmacht als um einen Glaubenskrieg.
Auf jeden Fall scheint Al-Husseini keine große Nummer in der Geschichte des Holocaust gespielt zu haben. Ich habe mich nun eingehend mit dem Thema befasst, aber den Namen Al-Husseini habe ich nie gelesen.
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von relativ »

Bleibtreu hat geschrieben:(31 Mar 2017, 13:07)

Du magst es warum auch immer verstaerkt nur aus der Warte der Braunen sehen wollen. Den Gefallen werde ich dir nicht tun. ;)

Nochmal:
Über Jahrzehnte war er der wichtigste Repräsentant der arabischen Welt, ihr politischer Führer - Al-Husseini
war nicht irgendein "einzelner Muslim", auf den du ihn reduzieren willst. Und die 2 Artikel vom DeutschlandFunk habe ich verlinkt, mit Verlaub! Aus diesen stammen auch meine Zitate, die mit den 2 Links unterlegt sind. Einfach mal richtig lesen, nicht immer schnell, schnell hinhuschen. :)
Hat Al Husseini eine arabische Armee gegen die Briten geführt? M.M. war er ein rassistischer Maulheld. Auch die können Anhänger haben. Er hatte Machtpolitisch zur damaligen Zeit eher keine Relevanz, sonst hätte er wohl kaum 1941 nach Berlin "flüchten" muessen. Also allzuweit ging sein Einfluss auf die Araber dann wohl doch nicht.
Das sein verbreiteter Antisemitismus noch bis heute Einfluss in der arabischen Welt hat, ist für mich auch nix aussergewöhnliches, bedenkt man die geschichtlichen Ereignisse nach 1945. Selbst in Deutschland fängt der Antisemitismus der Nazis ja noch Menschen ein.
Al Husseini war also eher ein nützlicher Hassprediger, als ein mächtiger Verbündeter für die Nazis.
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von Bleibtreu »

think twice hat geschrieben:(31 Mar 2017, 13:31)

Wenn überhaupt, dann war er ein Verbindungsglied zwischen der arabischen Welt und Nazi-Deutschland. Und es ging wohl eher um Politik und Staatsmacht als um einen Glaubenskrieg.
Auf jeden Fall scheint Al-Husseini keine große Nummer in der Geschichte des Holocaust gespielt zu haben. Ich habe mich nun eingehend mit dem Thema befasst, aber den Namen Al-Husseini habe ich nie gelesen.
Es ist hilfreich vor verfassen eines Beitrages Ueberschrift, Eingangsbeitrag und Diskussion durchzulesen, um nicht mal wieder am Thema + den Antworten vorbei zu schreiben. Ende der Durchsage. :)
Zuletzt geändert von Bleibtreu am Fr 31. Mär 2017, 13:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von Liegestuhl »

relativ hat geschrieben:(31 Mar 2017, 13:36)
Hat Al Husseini eine arabische Armee gegen die Briten geführt? M.M. war er ein rassistischer Maulheld. Auch die können Anhänger haben. Er hatte Machtpolitisch zur damaligen Zeit eher keine Relevanz, sonst hätte er wohl kaum 1941 nach Berlin "flüchten" muessen.
Al-Husseini war maßgeblich für die antijüdischen Pogrome in Palästina verantwortlich.
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von relativ »

Liegestuhl hat geschrieben:(31 Mar 2017, 13:38)

Al-Husseini war maßgeblich für die antijüdischen Pogrome in Palästina verantwortlich.
Ja weiss man doch , hab ich das verneint. Wie kommt man von Husseini auf den pauschalen Zusammmenhang Islam, Araber und Nationasozialismus (Thema!!!). Er hat Menschen aufgehetzt, ja das hat er, wie viele andere solcher Hassprediger auch.
Aber er hatte m.M. eben keine entscheidene geschichtliche Relevanz und dies geht m.M. eben klar aus der Geschichte hervor. Er hatte keine arabische Machtbasis die stark genug war, um alles was er nicht wollte zu verhindern. Ergo......?
Husseini war ja schon vor den Nazis Antisemit und Xenophob, diesbezüglich brauchte er die Nazis nicht, sie waren eben nur Bürder im Geiste, aber nicht im Kampf.
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von think twice »

Bleibtreu hat geschrieben:(31 Mar 2017, 13:37)

Es ist hilfreich vor verfassen eines Beitrages Ueberschrift, Eingangsbeitrag und Diskussion durchzulesen, um nicht mal wieder am Thema + den Antworten vorbei zu schreiben. Ende der Durchsage. :)
Und? Hast du du meine Aussage mit deinem Ablenkungshinweis wiederlegt? Nein.
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von Ammianus »

schokoschendrezki hat geschrieben:(31 Mar 2017, 12:41)

In den meisten Beiträgen wird die Kollaboration zwischen Muslimen und den Nazis als gewissermaßen passiv und defensiv von seiten der Deutschen angesehen. Das war aber keineswegs so. Die zentrale Führung in Berlin sah in den Muslimen selbst potenzielle Verbündete gegen die Alliierten. Eines der bekanntesten Dokumente, die dies belegen, war eine noch vor dem Einmarsch in Nordafrika herausgegebene und an die Wehrmacht verteilte "Tornisterschrift" mit dem Titel "Der Islam". Darin ist unter anderem davon die Rede "welches außerordentliche Maß von Toleranz und Takt dem Muslim Andersdenkenden gegenüber zu Gebote steht.“ Besonders beim Vorrücken Richtung Balkan, Kaukasus, Schwarzmeerregion, Zentralasien beteiligten sich die Nazis aktiv am Wiederaufbau der während der Stalinzeit zerstörten Moscheen und gaben sich als Schutzherren des Islams. (Das zielte nun allerdings hauptsächlich auf nicht-arabische Muslime). Das Absurde an dieser Konstellation ist, dass gerade die Zentralmacht in Berlin Mäßigung, Kooperation und "Toleranz" gegenüber Moslems ausrief ... an der Front jedoch, häufig aus schlichter Unkenntnis und roher Brutalität Muslime als vermeintliche Juden vernichtet wurde: Sie sahen jüdisch aus und waren beschnitten. Heydrich persönlich erließ einen Befehl an die Einsatzgruppen, in welchem es heißt: "Die Beschneidung und das jüdische Aussehen stellen nicht ohne weiteres den Beweis einer jüdischen Abstammung dar."
Du bringst hier einen sehr wesentlichen Aspekt rein. Natürlich waren die Nazis daran interessiert, Araber und Moslems auf ihre Seite zu ziehen und für sich zu benutzen. Sie wären dumm gewesen das nicht zu tun - und dumm waren die nicht. Und von Seiten kolonial unterworfener und gedemütigter Moslems war es auch normal sich mit den Nazis zu verbünden, die als ihre Befreier anzusehen. In vielen ukrainischen Städten, aber auch russischen und baltischen so und so, wurde die Wehrmacht mit Brotz und Salz begrüßt. Das böse Erwachen kam schnell. So bekannt, wie es hier manche versuchen darzustellen, war die Herrenmenschen-Ideologie der Nazis nicht unbedingt.
Abgesehen davon bestehen zwischen der Naziideologie und dem politisch verstandenen Islam bestimmte Berührungspunkte. Ganz abgesehen davon, dass der beste aller Menschen den es je gab, auch zuließ, dass unbotmäßige Juden abgeschlachtet wurden. Allerdings kamen deren Frauen und Töchter dann nicht ins Gas sondern in die Küchen und Betten der Mörder.
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von Platon »

Bleibtreu hat geschrieben:(31 Mar 2017, 12:56)

Dann hast du offensichtlich nicht alles korrekt in meinem Beitrag gelesen und verstanden, wenn bei dir dieser Eindruck entstanden ist.
Al-Husseini war DAS VerbindungsGlied zwischen Islam und NaziDeutschland. "Über Jahrzehnte war er der wichtigste Repräsentant der arabischen Welt, ihr politischer Führer..." Er wollte nicht nur ein unabhaengiges Palaestina, sondern ein arabisches GrossReich! ;)
Al Husseini war eine Persönlichkeit in Palästina, neben anderen und hatte außerhalb von Palästina keine politische Entscheidungsgewalt für irgendwas und er hatte auch kein politisches Mandat für irgendwas. Die arabische Welt war ja größtenteils kolonisiert, daher konnte es auch keinen wirklichen politischen Führer der arabischen Welt geben. Es bestanden überhaupt nicht die institutionellen Vorraussetzungen um da zu einer wirklichen übergeordneten Führungsfigur zu werden. Und wenn sie sich gebildet hätten, hätten die Briten sie sofort zerschlagen.

Man sollte sich nicht immer nur an einzelnen Personen aufhängen, sondern sich auch mal überlegen was für eine Situation in diesen Ländern damals überhaupt geherrscht hat. Es hat damals wie heute keinen Führer der arabischen Welt geben können.
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von Platon »

Ammianus hat geschrieben:(02 Apr 2017, 11:10)

Du bringst hier einen sehr wesentlichen Aspekt rein. Natürlich waren die Nazis daran interessiert, Araber und Moslems auf ihre Seite zu ziehen und für sich zu benutzen. Sie wären dumm gewesen das nicht zu tun - und dumm waren die nicht. Und von Seiten kolonial unterworfener und gedemütigter Moslems war es auch normal sich mit den Nazis zu verbünden, die als ihre Befreier anzusehen. In vielen ukrainischen Städten, aber auch russischen und baltischen so und so, wurde die Wehrmacht mit Brotz und Salz begrüßt. Das böse Erwachen kam schnell. So bekannt, wie es hier manche versuchen darzustellen, war die Herrenmenschen-Ideologie der Nazis nicht unbedingt.[...]
Das europäische Mächte versuchten indigene Truppen zu rekrutieren ist ja auch nichts ungewöhnliches.

Drei Beispiele aus dem ersten Weltkrieg die mir einfallen wären:

a) Die arabische Revolte arabischer Stämme gegen das Osmanische Reich angeführt von T.E. Lawrence und dem Scherifen von Mekka.
https://de.wikipedia.org/wiki/T._E._Law ... he_Revolte

b) Die South Persian Rifles, waren iranische Hilfstruppen des Britischen Empires im Süden Irans, die die dortige britische Position sichern sollten:
https://de.wikipedia.org/wiki/South_Persia_Rifles

c) Die Niedermayer-Hentig-Expedition, die versuchte afghanische Stämme für die deutsche Sache zu begeistern.
https://de.wikipedia.org/wiki/Niedermay ... Expedition

Von daher ist der Versuch der Deutschen in der arabischen Welt eine Aufstandsbewegung im eigenen Sinne in Ganz zu setzen jetzt gar nicht so ungewöhnlich. Auch die Rekrutierung einer Division von Muslimen. Auf Seiten ihrer Gegner haben ja auch Kolonialtruppen ohne Ende gekämpft, nicht zuletzt deswegen nennt sich das ganze ja auch Weltkrieg.
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von Platon »

relativ hat geschrieben:(31 Mar 2017, 10:07)[...]
Das sich Perser auch gerne als Arier sahen und dies sogar in Afghanistan reicht, liegt auch an Alexander den Großen , als deren Erben sich auch Teile dieser Ethnien sehen. Das ist m.M. auch die einzige Verbindung die es Ideologisch gibt, nimmt man mal die dort vergleichmäßig/subjektiv häufiger auftredenden Äusserlichkeiten , wie blaue Augen und blondes Haar aus der Gleichung raus.
Ein anderer Zusamenhang bestand auch im Sprachgebrauch. Denn das Wort Arier stammt eben aus den Indogermanischen und eben aus der persisch indischen Region. Sogesehen waren die Perser die ersten Arier. Die Nazis machten daraus ne elitäre Personengruppe.
Das ist, will ich nochmal erwähnen meine Meinung, die hat keinen Anspruch auf Wahrhaftigkeit. Das lassen m.M auch die Überlieferungen so gar nicht zu.
Das das was mit Alexander dem Großen zu tun hat, halte ich jetzt mal für überaus zweifelhaft.

Die Arierhypothese entstand im 19ten Jahrhundert, als britische Forscher (z.B. William Jones) in Britisch-Indien sich mal alte Texte wie das Rig-Veda und das Avesta angeschaut haben und dabei auf Ähnlichkeiten zwischen z.B. dem Sanskrit und europäischen Sprachen stießen und dann die These aufstellten, es könnte eine gemeinsame indo-germanische-Ursprache gegeben haben. Das wurde dann später auf Basis der Rassentheorie weiter entwickelt, es gebe Arier und die sprachwissenschaftliche Verwandtschaft wurde in eine ethnische Herkunft umgedeutet.

Das alt-persische ist ebenso wie das neu-persische Teil dieser indo-germanischen Sprachfamilie. In Abgrenzung zum Arabischen und Hebräischen, die der semitischen Sprachfamilie angehören.

Im Iran des 19ten Jahrhundert entstand erstmals so etwas wie ein iranischer Nationalismus im modernen Sinne. Führend waren dabei Leute, die in engem Kontakt mit europäischen Wissen standen und daher auch als erste auf die Idee kommen konnten, ihr Land im modernen Sinne als Nation zu verstehen. Sie haben europäische Fachliteratur über den Iran gelesen und aus ihrer Sicht sich dann gefragt, was der Iran eigentlich ist. Und die Europäer haben den Iran als eine jahrtausende alte Kultur verstanden, welche eine vorislamische Geschichte hat. Sie haben Herodot gelesen, über den Krieg der Griechen gegen die Perser, sie haben von Kyros in der Bibel gelesen, sie haben Persepolis angesehen und dann festgestellt, dass der für sie zeitgenössische Zustand des Iran Folge eines Niedergangs nach dieser glorreichen Vergangenheit sein müsste. Die arabische Eroberung im Zuge der islamischen Expansion als mögliche Ursache. Der Islam und die Araber als das Problem. Sie haben aber auch Inschriften übersetzt wie Henry Rawlinson, der 1847 die Inschrift von Bisotun entschlüsselte oder 1884 den Kyros-Zylinder bekannt machte.
Was die iranischen Nationalisten jetzt gemacht haben, war auf Grundlage von europäischer Fachliteratur über den Iran (und noch anderer Texte/Bausteine wie ganz besonders das Schahnameh) einen iranischen Nationalismus zu formulieren und dabei haben sie einen Großteil der europäischen Thesen über iranische Geschichte übernommen, sofern sie ihnen gut in den Kram gepasst haben. Eine durchgängige Geschichte von Kyros bis heute, ein Niedergang nach der arabischen Eroberung und eben auch eine Verwandtschaft mit Europa darüber ebenso Arier zu sein. Diese zentralen Bausteine modernen iranischen Nationalismus haben die Iraner sich nicht selbst ausgedacht, sondern von den Orientalisten des 19ten Jahrhunderts übernommen.

Das Tolle an der Arier-These ist ja, dass man als Iraner gewissermaßen schon immer dazugehört hat zu Europa. Weil viele der nicht-europäischen Völker hatten ja das Problem, dass sie gewissermaßen Primitivlinge und Untermenschen im Sinne des europäischen Weltverständnis waren. Sie konnten nicht Teil einer rassistisch verstanden europäischen Moderne werden, wie sie ja z.B. auch von den Engländern sehr stark verstanden wurde. Die haben sich ja schon als britische Herrenmenschen gesehen, die der Welt das Licht der modernen Zivilisation bringen. Wenn man aber nun eine gemeinsame Herkunft als Arier hat, dann ist man schonmal ethnisch Teil der europäischen Moderne.

Von daher ist die Selbstbezeichnung von Iranern als Arier eine moderne Entwicklung aus dem 19ten Jahrhundert, die in der Zeit des europäischen Imperialismus entstanden ist und keine wirklich eigene Erinnerung. Es geht dabei erstmal auch nicht um den Arierbegriff der Nazis, das die Arier jetzt Übermenschen seien, sondern darum eine verwandtschaftliche Beziehung zu europäischen Völkern herzustellen und Teil der europäischen modernen Familie zu werden. Die Iraner als europäisches Brudervolk, möglicherweise die Iraner als das Volk aus dem die europäischen Völker dann hervorgegangen sind, wie hier. Der Phantasie nationalistischer Geschichtsschreibung sind ja keine Grenzen gesetzt.

Das Ganze ist natürlich ausgemachter Schwachsinn, weil eine sprachliche und ethnische Verwandtschaft zwei Paar Schuhe sind.
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von Bleibtreu »

Platon hat geschrieben:(02 Apr 2017, 11:25)

Al Husseini war eine Persönlichkeit in Palästina, neben anderen und hatte außerhalb von Palästina keine politische Entscheidungsgewalt für irgendwas und er hatte auch kein politisches Mandat für irgendwas.
Palaestina - das damalige Palaestina umfasste weit mehr Gebiete, als das heutige der Palaestinenser, inklusive Israel. Beide sind heute nur noch ein Bruchteil davon. Dies, damit keine falschen Vorstellungen aufkommen, dass es sich um ein kleines Fleckchen Land handle. ;)
Die arabische Welt war ja größtenteils kolonisiert, daher konnte es auch keinen wirklichen politischen Führer der arabischen Welt geben. Es bestanden überhaupt nicht die institutionellen Vorraussetzungen um da zu einer wirklichen übergeordneten Führungsfigur zu werden. Und wenn sie sich gebildet hätten, hätten die Briten sie sofort zerschlagen.
1. Bis zum WK1 gehoerten diese Gebiete dem Osmanischen Reich. Hier eine Karte dazu http://www.bpb.de/cache/images/7/187997 ... .jpg?57D98 Auch dies, damit nicht wieder ein falscher Eindruck entsteht.
2. Zur politischen Fuehrung
Im Jahre 1931 berief al-Husseini zusammen mit Schaukat ʿAlī, dem Vorsitzenden des indischen Kalifat-Komitees, in Jerusalem einen allgemeinen islamischen Kongress ein, an dem 130 muslimische Delegierte aus 22 Staaten teilnahmen. Al-Husseini wurde bei dieser Veranstaltung, die im Dezember 1931 stattfand, zum Präsidenten des Exekutivkomitees des Kongresses gewählt, was sein Ansehen unter den Muslimen weltweit stark hob
Man sollte sich nicht immer nur an einzelnen Personen aufhängen, sondern sich auch mal überlegen was für eine Situation in diesen Ländern damals überhaupt geherrscht hat. Es hat damals wie heute keinen Führer der arabischen Welt geben können.
Ja, "man" sollte bei seinen Ausfuehrungen genauer sein. ;)
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von Platon »

Ja und?

Dieser Kongress war offenbar nicht viel mehr als eine Ansammlung von Persönlichkeiten mit pan-islamischen Neigungen, die sich getroffen und Erklärungen herausgegeben waren. Daran angeschlossen sind keinerlei Institutionen, die irgendwie politisch bedeutend waren und der Kongress selber hat auch keinen unmittelbaren Einfluss auf irgendwas gehabt. Er ist nicht z.B. gegenüber den Kolonialmächten als Vertretung aufgetreten und wäre von diesen wohl auch nicht ernst genommen worden.

Ich wüsste auch nicht, dass dieser Kongress auf den weiteren Verlauf der Geschichte wirklich Einfluss hatte. Der wichtigste Vorschlag war ja offenbar eine Islamische Universität an der Al Aqsa-Moschee einzurichten. Wäre mir neu, dass daraus was geworden ist. Der Kongress wurde auch hinterher von niemandem z.B. als Vertretung der Muslime oder irgendwem sonst anerkannt.

Steht ja auch so im Wiki-Artikel:
Durch die Jerusalemer Konferenz war ein personelles Netzwerk entstanden, dass sich selbst als weltweite Dachorganisation der Muslime betrachtete. In Deutschland gründete im Oktober 1932 der persische Student Hossein Danesch zusammen mit 19 anderen Personen eine Filiale dieser Organisation, die er „Islamischer Weltkongress, Zweigstelle Berlin“ nannte. Gegenüber dem Amtsgericht berief er sich auf die „im Dezember 1931 in Jerusalem geschaffenen Statuten“.[9] Die eigentliche Zentrale des Kongresses befand sich in Jerusalem, doch sind nur wenige Aktivitäten dieser Organisation bekannt. Im Jahre 1936 benutzte Amīn al-Husainī allerdings seinen Titel als Kongresspräsident, als er in einem Fatwa erklärte, dass die syrischen Alawiten wahre Muslime seien.[10] Mit der Flucht Amīn al-Husainīs aus Palästina im Jahre 1937 stellte die Organisation ihre Aktivitäten vorerst ganz ein, auch wenn das durch die Konferenz geschaffene personelle Netzwerk weiter existierte.[11]
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von Bleibtreu »

Platon hat geschrieben:(02 Apr 2017, 13:20)

Ja und?

Dieser Kongress war offenbar nicht viel mehr als eine Ansammlung von Persönlichkeiten mit pan-islamischen Neigungen, die sich getroffen und Erklärungen herausgegeben waren. Daran angeschlossen sind keinerlei Institutionen, die irgendwie politisch bedeutend waren und der Kongress selber hat auch keinen unmittelbaren Einfluss auf irgendwas gehabt. Er ist nicht z.B. gegenüber den Kolonialmächten als Vertretung aufgetreten und wäre von diesen wohl auch nicht ernst genommen worden.

Ich wüsste auch nicht, dass dieser Kongress auf den weiteren Verlauf der Geschichte wirklich Einfluss hatte. Der wichtigste Vorschlag war ja offenbar eine Islamische Universität an der Al Aqsa-Moschee einzurichten. Wäre mir neu, dass daraus was geworden ist.

Steht ja auch so im Wiki-Artikel:
Ich habe dich fuer klug genug gehalten zu erkennen, dass es nicht um institutionelle Macht geht. :)
Auch Ghandi hatte als politischer und geistiger Anfuehrer keine solche. Und doch war sein Einfluss + seine Bedeutung durch seine Persoenlichkeit und seine Aktivitaeten nicht gerade gering.
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von Platon »

Bleibtreu hat geschrieben:(02 Apr 2017, 13:35)

Ich habe dich fuer klug genug gehalten zu erkennen, dass es nicht um institutionelle Macht geht. :)
Auch Ghandi hatte als politischer und geistiger Anfuehrer keine solche. Und doch war sein Einfluss + seine Bedeutung durch seine Persoenlichkeit und seine Aktivitaeten nicht gerade gering.
Naja deine These war:
Bleibtreu hat geschrieben:(31 Mar 2017, 12:56)

Dann hast du offensichtlich nicht alles korrekt in meinem Beitrag gelesen und verstanden, wenn bei dir dieser Eindruck entstanden ist.
Al-Husseini war DAS VerbindungsGlied zwischen Islam und NaziDeutschland. "Über Jahrzehnte war er der wichtigste Repräsentant der arabischen Welt, ihr politischer Führer..." Er wollte nicht nur ein unabhaengiges Palaestina, sondern ein arabisches GrossReich! ;)
Und das ist halt so Unsinn. Al Husseini war nicht der politische Führer der arabischen Welt. Er war eine wichtige Persönlichkeit in Palästina und er war offenbar gut vernetzt. Aber mehr auch nicht. Niemand außerhalb von Jerusalem hätte ihn ernsthaft als politischen Führer akzeptiert, von dem sie Befehle entgegen genommen hätten.

Dein Statement stellt ihn in einer Rolle dar die er nicht innehatte und auch nicht innehaben konnte, weil dazu die Vorraussetzungen gefehlt haben. Die arabische Welt war kolonisiert. Sie hatte keine politischen Führer oder Persönlichkeiten, die sie ernsthaft repräsentieren konnten.
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von Ammianus »

Platon hat geschrieben:(02 Apr 2017, 11:32)

Das europäische Mächte versuchten indigene Truppen zu rekrutieren ist ja auch nichts ungewöhnliches.

Drei Beispiele aus dem ersten Weltkrieg die mir einfallen wären:

a) Die arabische Revolte arabischer Stämme gegen das Osmanische Reich angeführt von T.E. Lawrence und dem Scherifen von Mekka.
https://de.wikipedia.org/wiki/T._E._Law ... he_Revolte

b) Die South Persian Rifles, waren iranische Hilfstruppen des Britischen Empires im Süden Irans, die die dortige britische Position sichern sollten:
https://de.wikipedia.org/wiki/South_Persia_Rifles

c) Die Niedermayer-Hentig-Expedition, die versuchte afghanische Stämme für die deutsche Sache zu begeistern.
https://de.wikipedia.org/wiki/Niedermay ... Expedition

Von daher ist der Versuch der Deutschen in der arabischen Welt eine Aufstandsbewegung im eigenen Sinne in Ganz zu setzen jetzt gar nicht so ungewöhnlich. Auch die Rekrutierung einer Division von Muslimen. Auf Seiten ihrer Gegner haben ja auch Kolonialtruppen ohne Ende gekämpft, nicht zuletzt deswegen nennt sich das ganze ja auch Weltkrieg.
Während des 1. Weltkriegs versuchte das Kaiserreich sogar Mexiko auf seine Seite zu bekommen. Sie versprachen den Mexikanern, ihnen bei der Rückeroberung der an die USA verlorenen Territorien zu helfen.
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von Ger9374 »

Ammianus hat geschrieben:(02 Apr 2017, 14:11)

Während des 1. Weltkriegs versuchte das Kaiserreich sogar Mexiko auf seine Seite zu bekommen. Sie versprachen den Mexikanern, ihnen bei der Rückeroberung der an die USA verlorenen Territorien zu helfen.
Die Zimmermann Depesche!
Hat nicht den erhofften Anklang gefunden!
Ger9374

Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von Ger9374 »

Was treibt den Islam speziell so aggressiv gegen
die Juden? Oder ist es Hass auf den Staat der Juden , also Israel .
Selbst der Glaube einigt viele Moslems nicht so
sehr wie der Hass auf Israel. So meine Sicht.
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von Platon »

Ger9374 hat geschrieben:(03 Apr 2017, 01:08)

Was treibt den Islam speziell so aggressiv gegen
die Juden? Oder ist es Hass auf den Staat der Juden , also Israel .
Selbst der Glaube einigt viele Moslems nicht so
sehr wie der Hass auf Israel. So meine Sicht.
Der Kampf gegen Israel ist aus Sicht vieler aus islamischen Ländern gleichbedeutend mit dem Kampf gegen den Kolonialismus. Für sie ist die Ohnmacht und der Kampf der Palästinenser gegen den israelischen Staat und das israelische Militär gleichbedeutend dem Kampf gegen den kolonialen Westen, der zwischenzeitlich die gesamte Region direkt beherrscht hat und auch heute noch wesentlich beeinflusst. Diese Demütigung, Ohnmacht und eigene Opferhaltung wird mit Israel verbunden und immer wieder aufs Neue erlebt, wenn die entsprechenden Meldungen über Palästinenser und die IDF gelesen werden.

Dazu wird die Haltung gegenüber Israel von den regierenden Eliten benutzt um Hass auf eine Äußere Kraft zu schüren um von inneren Unzulänglichkeiten abzulenken.

Da die koloniale Erfahrung/Demütigung mehr oder weniger in allen islamischen Ländern vorhanden ist, ist es normal in irgendeiner Form gegen Israel zu sein. Wenngleich es durchaus auch positive Einstellungen gegenüber Israel von Leuten gibt, in Ägypten oder Iran - die können sich aber in der dortigen Öffentlichkeit nicht offen äußern. Auch ist nicht jeder so militant wie die offizielle öffentliche Meinung das in den meisten Fällen ist.
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von immernoch_ratlos »

Nun ich verspüre wenig Lust dieses Thema neu aufzurollen - aber womöglich hilft ja dieser Link : 13. Waffen-Gebirgs-Division der SS „Handschar“ (kroatische Nr. 1) Das die Nazis in mehrfacher Hinsicht die Welt aus ihrem Blickwinkel sahen, bzw. sehen wollten, lässt sich nachweisen.

Das einem in (echt) arabischen Ländern, aber auch in "gefühlt" arabischen noch immer zum "Führer" gratuliert wird, bzw. man für die Vernichtung von Juden höchst unerwünschtes Lob erntet, ist auf die sehr weite Verbreitung der damaligen Parolen des Ägypters Großmufti Mohammed Amin al-Husseini zurückzuführen. Dumme, ungebildete und vorbildlich konditionierte Menschen glauben eben jeden Quatsch, der ihnen "mundgerecht" serviert wird. Auch recht interessant was heute so alles als "Araber" durchgeht. Beinahe alle von den ursprünglich ethnischen Araber besiegten, mit denen in keiner Weise ethnisch verwanden - Ägypter " Die modernen Ägypter sprechen Arabisch, halten sich für Araber und identifizieren sich mit dem Arabischen Reich, das Ägypten im 7. Jahrhundert eroberte und die wiederholten Aufstände gegen seine Herrschaft mit eiserner Faust niederschlug". Arabisch die Sprache der Eroberer wurde zum"Latein" des islamischen Imperiums. Parallelen sind nicht rein zufällig. Irgendwann wedelt immer der Schwanz den Hund und bellt in der selben Tonlage...

Typisch auch, die Unterscheidung der vormals beherrschenden arabischen Elite, welche sehr wohl zwischen sich den "reinblütigen Arabern" und den Unterworfenen Völkern Ägypter, Syrer, Iranern und Berbern unterschieden, die weder Muslime und auch niemals auch nur mit den ethnischen Arabern verwand waren. Die neuen Untertanen konvertierten zum Islam, lernten Arabisch. Wie auch an heutigen Konvertiten aller Religionen beobachtet werden kann, sind die bald "päpstlicher, als der Papst". Zunehmend - ganz gewiss nicht in einer Generation haben sich die neuen Schäfchen "integriert" - wohl eher "assimiliert". Nun forderten die Bekehrten ihren Platz im Imperium und tatsächlich wurden diese frischgebackenen "Araber" die beherrschende Kaste. Die ethnischen Araber verloren bald ihre ursprüngliche Vorherrschaft. Noch später übernahmen die türkischen Osmanen die ganze Chose - Ausnahme "Persien" - der Iran gehört zwar dem Islam an, allerdings nicht der Umma (Sunna), sondern der Schia. Die heutige Situation ist die Folge eines seit Abū l-Qāsim Muhammad ibn ʿAbd Allāh ibn ʿAbd al-Muttalib ibn Hāschim ibn ʿAbd Manāf al-Quraschī (kurz der "Gesandte Gottes) unverminderten "heiligen Kriegs", der sowohl nach Innen und wo immer möglich auch weiter nach Außen geführt wird.

Was die Altnazis sich mit dem Großmufti von Jerusalem das auskungeln wollten, und was heutige Neonazis da hineininterpretieren möchten, ist mindestens so irre, wie die krude Rassenlehre insgesamt. Hatte vor einigen Jahren mal eine ex. SS Angehörigen kennengelernt, der (18jährig) zur damaligen dt. Stammmannschaft des "Handschar" gehörte und diese Zugehörigkeit, in rus. Lagern zwar überlebte, aber wohl einer der letzten war, der repatriiert wurde. Schade, ich hätte ein Protokoll führen sollen, die "Brüder im Geiste" wurden alles andere als echte Verbündete angesehen. Diese Verwirrung im Geiste, kann man getrost abhaken, genau wie all den anderen "arischen Krampf" der diese Kleingeister so verzapft hatten :mad2:
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Bleibtreu hat geschrieben:(31 Mar 2017, 13:07)
Du magst es warum auch immer verstaerkt nur aus der Warte der Braunen sehen wollen. Den Gefallen werde ich dir nicht tun. ;)
:p ahja ...
Nochmal:
Über Jahrzehnte war er der wichtigste Repräsentant der arabischen Welt, ihr politischer Führer - Al-Husseini
war nicht irgendein "einzelner Muslim", auf den du ihn reduzieren willst.
Nehmen wir nur einmal als Vergleich Arthur Seyß-Inquart. Vor seiner Ernennung zum Statthalter der besetzten Niederlande war er Reichsstatthalter des "angeschlossenen" Österreich und auch vor diesem Anschluss als Österreicher aktiv in deutschnationalen studentischen und sonstigen Bewegungen. Ein solcher Reichsstatthalter im Orient wäre ein Husseini wohl auch gern geworden. Aber ebensowenig wie Seyß-Inquart ein politischer Führer Österreichs oder gar der ganzen k.u.k.-Welt war, war Vichy ein politischer Führer der Franzosen und eben auch Husseini nicht der politische Führer der arabischen Welt. Im Grunde entsprechen solche Verkürzungen von einem konkreten historischen Beispiel auf eine bestimmte ethnisch-kulturell-historisch gewachsene Gesamt-Menge verschiedener und mehr oder weniger nur durch ähnliche (nicht mal identische) religiöse Einflüsse einem Grundmuster des klassischen Antisemitismus.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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relativ
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von relativ »

Platon hat geschrieben:(03 Apr 2017, 07:32)

Der Kampf gegen Israel ist aus Sicht vieler aus islamischen Ländern gleichbedeutend mit dem Kampf gegen den Kolonialismus. Für sie ist die Ohnmacht und der Kampf der Palästinenser gegen den israelischen Staat und das israelische Militär gleichbedeutend dem Kampf gegen den kolonialen Westen, der zwischenzeitlich die gesamte Region direkt beherrscht hat und auch heute noch wesentlich beeinflusst. Diese Demütigung, Ohnmacht und eigene Opferhaltung wird mit Israel verbunden und immer wieder aufs Neue erlebt, wenn die entsprechenden Meldungen über Palästinenser und die IDF gelesen werden.

Dazu wird die Haltung gegenüber Israel von den regierenden Eliten benutzt um Hass auf eine Äußere Kraft zu schüren um von inneren Unzulänglichkeiten abzulenken.

Da die koloniale Erfahrung/Demütigung mehr oder weniger in allen islamischen Ländern vorhanden ist, ist es normal in irgendeiner Form gegen Israel zu sein. Wenngleich es durchaus auch positive Einstellungen gegenüber Israel von Leuten gibt, in Ägypten oder Iran - die können sich aber in der dortigen Öffentlichkeit nicht offen äußern. Auch ist nicht jeder so militant wie die offizielle öffentliche Meinung das in den meisten Fällen ist.
Ja , da stimme ich dir völlig zu. Das politische Minderwertigkeitsgefühl, welches aus dieser kolonialen Geschichte entsprungen ist, ist auch ein riesiger Hemmschuh für Frieden in dieser Region.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von Liegestuhl »

relativ hat geschrieben:(31 Mar 2017, 13:51)
Aber er hatte m.M. eben keine entscheidene geschichtliche Relevanz und dies geht m.M. eben klar aus der Geschichte hervor.
Der Nahostkonflikt begann mit der Ablehnung der jüdischen Einwanderer nach Palästina. Diese Ablehnung geht zu großen Teilen auf Al-Husseini zurück bzw. wurde maßgeblich von ihm antijüdisch und religiös geprägt.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Zunder
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von Zunder »

relativ hat geschrieben:(03 Apr 2017, 15:40)

Ja , da stimme ich dir völlig zu. Das politische Minderwertigkeitsgefühl, welches aus dieser kolonialen Geschichte entsprungen ist, ist auch ein riesiger Hemmschuh für Frieden in dieser Region.
Das Osmanische Reich war nie Kolonie und die nach dem 1. Weltkrieg geschaffenen Staaten sind schon ein paar Jahrzehnte länger selbständig als sie unter Mandat standen.
Die Verhältnisse auf eine Geschichte zurückzuführen, die es nicht gab, läuft letztlich auf den Versuch hinaus, den Arabern die Verantwortung für ihr eigenes Handeln abzusprechen.
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Bleibtreu
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von Bleibtreu »

Zunder hat geschrieben:(03 Apr 2017, 16:58)

Das Osmanische Reich war nie Kolonie und die nach dem 1. Weltkrieg geschaffenen Staaten sind schon ein paar Jahrzehnte länger selbständig als sie unter Mandat standen.
Die Verhältnisse auf eine Geschichte zurückzuführen, die es nicht gab, läuft letztlich auf den Versuch hinaus, den Arabern die Verantwortung für ihr eigenes Handeln abzusprechen.
So ist es - darauf hatte ich Gestern auch schon hingewiesen, sogar mit Verlinkung einer Karte, da diese Unkenntnis scheinbar nicht auszurotten ist. :cool:

Edit:
Die Osmanen hatten nach ihrer Zerschlagung die arabischen Gebiete im WK1 in erbaermlichster Armut hinterlassen. Weil sich ihre muslimischen Brueder einen Dreck um sie + diese Laender gekuemmert hatten. Das Osmanische Reich hat seine Besitzungen nur hemmungslos ausgeblutet. Als Beispielsweise die Briten im damaligen Palaestina einmarschierten sah es dort so aus:

Grosse Teile des JordanTals, sowie zahlreiche kleine Baeche, die in das Mittelmeer flossen, waren zu Malaria verseuchten Suempfen verkommen. Kurz vor dem britischen Einmarsch in Jerusalem lebten in Palaestina nur noch 600.000 Menschen; meist in extremer Armut - Palaestina, in seiner damaligen Groesse, gehoerte seit 1516-1917 zum Osmanischen Reich

Zum Irak als 2tes Beispiel:
1401 wurde Bagdad durch Timur verwüstet, 1534 fiel das Land an das Osmanische Reich. Der Irak war für das Osmanische Reich vor allem als Verbindung zum Persischen Golf und als Verteidigungsbarriere gegenüber dem Iran (Persien) bedeutend; an wirtschaftlicher Entwicklung hingegen waren die Osmanen kaum interessiert. So beschränkte sich ihre Administration vor allem in den ersten Jahrhunderten weitgehend auf das Eintreiben von Steuern und der (Zwangs-)Rekrutierung von Soldaten. Der Irak war eine vergleichsweise unbedeutende Provinz des Osmanischen Reiches, regiert von Beamten

Damit duerfte diese DiskussionsSchiene hoffentlich endlich geklaert sein. :D
Zuletzt geändert von Bleibtreu am Mo 3. Apr 2017, 18:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von Ger9374 »

Bleibtreu hat geschrieben:(03 Apr 2017, 17:46)

So ist es - darauf hatte ich Gestern auch schon hingewiesen, sogar mit Verlinkung einer Karte, da diese Unkenntnis scheinbar nicht auszurotten ist. :cool:

Edit:
Die Osmanen hatten nach ihrer Zerschlagung die arabischen Gebiete in erbaermlichster Armut hinterlassen. Weil sich ihre muslimischen Brueder einen Dreck um sie + diese Laender gekuemmert hatten. Das Osmanische Reich hat seine Besitzungen nur hemmungslos ausgeblutet. Als Beispielsweise die Briten im damaligen Palaestina einmarschierten sah es dort so aus:

Grosse Teile des JordanTals, sowie zahlreiche kleine Baeche, die in das Mittelmeer flossen, waren zu Malaria verseuchten Suempfen verkommen. Kurz vor dem britischen Einmarsch in Jerusalem lebten in Palaestina nur noch 600.000 Menschen; meist in extremer Armut

Zum Irak als 2tes Beispiel:
1401 wurde Bagdad durch Timur verwüstet, 1534 fiel das Land an das Osmanische Reich. Der Irak war für das Osmanische Reich vor allem als Verbindung zum Persischen Golf und als Verteidigungsbarriere gegenüber dem Iran (Persien) bedeutend; an wirtschaftlicher Entwicklung hingegen waren die Osmanen kaum interessiert. So beschränkte sich ihre Administration vor allem in den ersten Jahrhunderten weitgehend auf das Eintreiben von Steuern und der (Zwangs-)Rekrutierung von Soldaten. Der Irak war eine vergleichsweise unbedeutende Provinz des Osmanischen Reiches, regiert von Beamten

Damit duerfte diese DiskussionsSchiene hoffentlich endlich geklaert sein. :D

Noch eine Anmerkung. Die Türken haben für die
Araber bis heute nicht viel übrig. Das sind wohl
noch folgen der Herren-Diener Beziehung.
Arabs so lautete eine Bezeichnung und auf Deutsch noch Ziegenfi....

Das Osmanische Reich verfiel von Innen.
Da brauchte es nicht mehr viel anstoss von aussen .
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relativ
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von relativ »

Zunder hat geschrieben:(03 Apr 2017, 16:58)

Das Osmanische Reich war nie Kolonie und die nach dem 1. Weltkrieg geschaffenen Staaten sind schon ein paar Jahrzehnte länger selbständig als sie unter Mandat standen.
Die Verhältnisse auf eine Geschichte zurückzuführen, die es nicht gab, läuft letztlich auf den Versuch hinaus, den Arabern die Verantwortung für ihr eigenes Handeln abzusprechen.
Ich kann ja auch nix dafür, daß du dir immer genau die Moslems in deine Argumentation hinpackt, die euch gerade passen. Osmanen ungleich Arabern, aber nunja wem erzähle ich das, gelle?
Also kannst du dir deine dämliche Behauptung dahin schieben wo sie bei dir rein gehört, so wie immer eigentlich, wenn um so ein Thema geht.
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von Ammianus »

relativ hat geschrieben:(03 Apr 2017, 18:43)

Ich kann ja auch nix dafür, daß du dir immer genau die Moslems in deine Argumentation hinpackt, die euch gerade passen. Osmanen ungleich Arabern, aber nunja wem erzähle ich das, gelle?
Also kannst du dir deine dämliche Behauptung dahin schieben wo sie bei dir rein gehört, so wie immer eigentlich, wenn um so ein Thema geht.
Hm, der User Zunder hat eigentlich nur sachlich seine Meinung dargelegt. Deine Reaktion sagt, wie meist, alles über dich aus. Das es bis heute so etwas wie Rassismus innerhalb der sogenannten Ummah gibt, dürfte dem, der es wissen will, bekannt sein.

Ich erinnere mich, mal gelesen zu haben, dass die Türkei 1941 Gewehr bei Fuß stand. Es galt immerhin im günstigsten Fall eine Leiche zu fleddern. Allerdings hatten sie aus dem vorherigen Krieg gelernt und ließen es lieber bleiben. Zum Glück, sonst hätte Hitler vielleicht noch gewonnen.

Yavuz Öguz, Chameini-Treuer Hetzer aus Delmenhorst (Muslim-Markt) sieht es als positiv an, dass der Iran in beiden Kriegen eigentlich auf der richtigen Seite stand.
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
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Zunder
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von Zunder »

relativ hat geschrieben:(03 Apr 2017, 18:43)

Ich kann ja auch nix dafür, daß du dir immer genau die Moslems in deine Argumentation hinpackt, die euch gerade passen. Osmanen ungleich Arabern, aber nunja wem erzähle ich das, gelle?
Also kannst du dir deine dämliche Behauptung dahin schieben wo sie bei dir rein gehört, so wie immer eigentlich, wenn um so ein Thema geht.
Wer keine Ahnung hat, kann immer noch sinnlos rumpöbeln.
Die arabischen Länder Irak, Syrien, Libanon und Jordanien waren NIE Kolonien. Es ist einfach nur kenntnisfreies Gequatsche, die Verhältnisse im Nahen Osten auf den Kolonialismus zurückzuführen.
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von Platon »

Zunder hat geschrieben:(03 Apr 2017, 16:58)

Das Osmanische Reich war nie Kolonie und die nach dem 1. Weltkrieg geschaffenen Staaten sind schon ein paar Jahrzehnte länger selbständig als sie unter Mandat standen.
Die Verhältnisse auf eine Geschichte zurückzuführen, die es nicht gab, läuft letztlich auf den Versuch hinaus, den Arabern die Verantwortung für ihr eigenes Handeln abzusprechen.
Der Punkt ist, dass die zentrale Frage politischen Denkens in der Region die Bedrohung durch den Westen und die eigene Schwäche ist. Diese Bedrohung hatte Ende des 18ten Jahrhunderts mit der Eroberung von Ägypten durch Napoleon eingesetzt. Alles was in der islamischen Welt an Reformen und politischen Strömungen existiert, soll letztlich die Frage beantwortet wie man die eigene Schwäche gegenüber dem Westen beheben kann. Das gilt für Nationalisten, Sozialisten, Islamisten und was es sonst nocht gibt gleichermaßen. Der IS will ja letztlich auch nichts Anderes als koloniale Grenzen aufheben und den Islam wieder errichten. Diese ganze Brutalität und der Triumphalismus des IS spielt auf diese empfundene Demütigung durch den Westen an. Die öffentliche Hinrichtung von Ausländern und die Anschläge im Westen sind ja kein Ausdruck der Stärke, sondern Ausdruck einer Ohnmacht die man durch möglichst brutale Gewalt loswerden möchte. So nach dem Motto, wir nehmen es mit denen auf, schließt euch uns an. Es geht immer darum die eigene Schäche gegenüber dem Westen zu beheben.

Von daher geht es auch nicht nur um direkte koloniale Herrschaft, sondern es geht um die eigene politische Schwäche, die um 1800 eingesetzt hat und ja im großen und ganzen bis heute anhält.
Zuletzt geändert von Platon am Mo 3. Apr 2017, 22:43, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von Platon »

Zunder hat geschrieben:(03 Apr 2017, 18:58)

Wer keine Ahnung hat, kann immer noch sinnlos rumpöbeln.
Die arabischen Länder Irak, Syrien, Libanon und Jordanien waren NIE Kolonien. Es ist einfach nur kenntnisfreies Gequatsche, die Verhältnisse im Nahen Osten auf den Kolonialismus zurückzuführen.
Für dich bedeutet ein Völkerbundmandat einer Kolonialmacht wie dem britischen Empire oder Frankreich also keine koloniale Herrschaft?
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von Platon »

Bleibtreu hat geschrieben:(03 Apr 2017, 17:46)

So ist es - darauf hatte ich Gestern auch schon hingewiesen, sogar mit Verlinkung einer Karte, da diese Unkenntnis scheinbar nicht auszurotten ist. :cool:

Edit:
Die Osmanen hatten nach ihrer Zerschlagung die arabischen Gebiete im WK1 in erbaermlichster Armut hinterlassen. Weil sich ihre muslimischen Brueder einen Dreck um sie + diese Laender gekuemmert hatten. Das Osmanische Reich hat seine Besitzungen nur hemmungslos ausgeblutet. Als Beispielsweise die Briten im damaligen Palaestina einmarschierten sah es dort so aus:

Grosse Teile des JordanTals, sowie zahlreiche kleine Baeche, die in das Mittelmeer flossen, waren zu Malaria verseuchten Suempfen verkommen. Kurz vor dem britischen Einmarsch in Jerusalem lebten in Palaestina nur noch 600.000 Menschen; meist in extremer Armut - Palaestina, in seiner damaligen Groesse, gehoerte seit 1516-1917 zum Osmanischen Reich

Zum Irak als 2tes Beispiel:
1401 wurde Bagdad durch Timur verwüstet, 1534 fiel das Land an das Osmanische Reich. Der Irak war für das Osmanische Reich vor allem als Verbindung zum Persischen Golf und als Verteidigungsbarriere gegenüber dem Iran (Persien) bedeutend; an wirtschaftlicher Entwicklung hingegen waren die Osmanen kaum interessiert. So beschränkte sich ihre Administration vor allem in den ersten Jahrhunderten weitgehend auf das Eintreiben von Steuern und der (Zwangs-)Rekrutierung von Soldaten. Der Irak war eine vergleichsweise unbedeutende Provinz des Osmanischen Reiches, regiert von Beamten

Damit duerfte diese DiskussionsSchiene hoffentlich endlich geklaert sein. :D
mir ist nicht klar, was eigentlich dein Argument ist?
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Re: Araber, Islam und Nationalsozialismus

Beitrag von Bleibtreu »

Platon hat geschrieben:(03 Apr 2017, 22:02)

mir ist nicht klar, was eigentlich dein Argument ist?
Dasselbe wie Zunder und dasselbe, das ich dir Gestern schon dazu schrieb - Guten Morgen! :p
Platon hat geschrieben:(03 Apr 2017, 21:54)

Für dich bedeutet ein Völkerbundmandat einer Kolonialmacht wie dem britischen Empire oder Frankreich also keine koloniale Herrschaft?
OK, dir ist also nicht klar was die MandatsVerwaltung bedeutet. Da kann ich Abhilfe schaffen:

Auch ein Großteil des Osmanischen Reichs, das mit Deutschland und Österreich-Ungarn verbündet gewesen war und somit ebenfalls auf der Seite der Verlierer stand, wurde unter Aufsicht des Völkerbunds beziehungsweise unter Schutzherrschaft bestimmter Siegerstaaten gestellt. Die Partitionierung des Vielvölkerstaats, die bereits am 16. Mai 1916 im Sykes-Picot-Abkommen skizziert worden war, wurde am 10. August 1920 im Vertrag von Sèvres formalisiert und am 24. Juli 1923 im Vertrag von Lausanne endgültig festgeschrieben. der Völkerbund sah es als seine Aufgabe an, seine so genannten „Mandatsgebiete“ oder kurz „Mandate“ auf die Unabhängigkeit vorzubereiten.

Die über 1920 hinaus verbleibenden Mandate wurden anhand ihrer jeweiligen geographischen Lage sowie aus der Überlegung heraus, dass sich nicht alle dieser Territorien gleich schnell zu lebensfähigen selbständigen Staaten aufbauen lassen würden, in drei Klassen eingeteilt:

Die Klasse der so genannten „A-Mandate“ umfasste die nichttürkischen Teile des zerschlagenen Osmanischen Reichs. Der Irak (Siehe: Britisches Mandat Mesopotamien) und die Region Palästina wurden britischer Verwaltung unterstellt. Der Irak wurde 1932 in den Völkerbund aufgenommen, Transjordanien wurde 1922 ein autonomes Emirat und wurde 1946 in die Unabhängigkeit entlassen. Das Völkerbundsmandat für Palästina dauerte bis zur israelischen Unabhängigkeitserklärung am 14. Mai 1948. Frankreich erhielt das Völkerbundmandat für Syrien und Libanon zugesprochen, wobei Syrien und der Libanon 1946 beziehungsweise 1943 unabhängig wurden.


Gern geschehen! :)


Hervorhebung von mir
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